Sonntag 1.1.2007, Freiburg, Deutschland – Teamvorstellung Teil 2
„Und nun meine Damen und Herren kommen wir zu unseren Fahrern. Ob jung oder alt, ob kurz oder lang, ob Flachlandroller oder Bergspezialist, jeder ist wichtig in unserem Team, jeder hat seine Aufgabe, jeder hat einen Verdienst an einem möglichem Sieg, jeder wird gebraucht. Unser Kader hat bis heute 27 Fahrer. Mit 2 sind die Gespräche weit fortgeschritten und einer soll noch kommen. Dieser einen Platz hätte diese Jahr eigentlich einem anderen Fahrer zugestanden, aber das Schicksaal wollte es anders.
Ich war geschockt als ich die Nachricht vom Tod vom Ryan Cox erhalten habe. Er war ein talentierter Fahrer, der viel für seinen Sport und sein Land getan hat. Er war südafrikanischer Meister und gewann die Tour de Langkawi. Unser Mitgefühl gehört heute seiner Familie und seiner Freunde. Und nun bitte ich Sie eine Minute zu Schwiegen für einen großartigen Menschen und Sportler...
Aber nun zu erfreulicheren Dingen, unserm Team, so stark wie noch nie. Ich würde sagen wir fangen mit unseren Wasserträgern und jungen Talenten an, die sich dieses Jahr für höhere Aufgaben beweisen und bewerben können. Ich weiß, dass viele von ihnen unterschätzen die Aufgabe als Wasserträger unterschätzen. Aber ohne die Helfer wäre ein Kapitän chancenlos: Er braucht Fahrer, die bedingungslos für ihn kämpfen, er braucht Fahrer, die sich - wenn nötig - vor das Feld spannen um im Wind zu fahren und er braucht Fahrer, die sie zurückfallen lassen um Flaschen am Mannschaftswagen zu besorgen um dann wieder mit einem hohem Kraftaufwand zu ihrem Kapitän nach vorne fahren um die Flaschen abzugeben.
Einer dieser Fahrer kommt aus Großbritannien. Er ist 20 Jahr alt und kommt von der Bahn. 2005 wurde er Britischer Meister in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn. 2006 wurde er Vizeweltmeister in der Mannschaftsverfolgung. Im März ergatterte er sich beim Punktefahren der Commonwealth Games die Bronzemedaille. Kurz darauf gewann er das luxemburgische Etappenrennen Flèche du Sud. Dies hier ist seine erste Profistation. Ein herzliches Willkommen an:
Geraint Thomas.
![Bild](http://img111.imageshack.us/img111/4754/thomasgy6.jpg)
Geraint, was sind deine Ziel für das Jahr 2007?“
„Ich möchte vor allem an Erfahrung dazugewinnen und natürlich wichtige Helferdienste leisten.“
„Dankeschön Geraint Thomas
Er wurde in Gouda in den Niederlanden geboren und ist mittlerweile 24 Jahre alt. Seine Karriere begann er 2002 beim Rabobank TT3 Team. 2004 schaffte er dann den Durchbruch. Er siegte bei der U23-Austragung von Paris-Roubaix und gewann das Paar-Zeitfahren GP Eddy Merckx zusammen mit Thomas Dekker. Nach der Saison unterschrieb er beim spanische Liberty Seguros-Würth Team. Er ist ein starker Zeitfahrer und auf Kopfsteinpflaster fühlt er sich zuhause. Begrüßen Sie mir:
Koen de Kort.
![Bild](http://img264.imageshack.us/img264/5545/dekoennx8.jpg)
Koen, auf was für Rennen wirst du diese Jahr besonders ein Auge werfen?“
„Nun ja, ich denke das ich versuchen werde ein starkes Frühjahr zu haben und bei den Kopfsteinklassikern meine Kapitäne gut zu unterstützen. Vielleicht kann ich auch bei dem ein oder anderen Zeitfahren vorne mitfahren. Man wird sehen“
„Vielen dank Koen de Kort
Und nun kommen widmen wir uns einem Fahrer aus Portugal. Mit seinen 27 Jahren gehört er schon zu den Erfahrenen im Team. Er begann 2001 seine Karriere und gewann unter anderem eine Etappe bei der Volta ao Alentejo und eine Etappe bei der Polen-Rundfahrt.
2005 entschied er die Algarve-Rundfahrt für sich und gewann dabei auch eine Etappe. Er fuhr auch letztes Jahr schon für unser Vorgängerteam Barloworld. Eine herzlichen Ablaus für:
Hugo Sabido.
![Bild](http://img120.imageshack.us/img120/7367/hugosabidoyf4.jpg)
Hugo, was hat du dir für diese Jahr vorgenommen?“
„Zuerst einmal will ich den Rekord im Flaschen aufnehmen brechen, er liegt im Moment bei 27 Flaschen wenn ich mich nicht irre. Desweiteren will ich natürlich versuchen bei den portugisischen Rundfahrten zu glänzen. Und zu guter letzt werde ich natürlich meinen Kapitänen, vor allem bei hügeligen Etappen, voll zur Seite stehen.“
„Dankeschön Hugo Sabido für den Einblick in deine hochgesteckten Ziele.
Der nächste Fahrer will dieses Jahr wahrscheinlich nicht den Rekord beim Flaschentragen aufstellen, sondern sein erstes Jahr als Profi genießen. Er ist ein Mann, der sowohl in den Hügeln als auch auf Kopfsteinpflaster zu beachten ist. Er gewann er die Tour d'Alsace und fuhr letztes Jahr al Stagaire für Gerolsteiner. Bei der 3 Länder-Tour wurde er hervorragender Sechster der Gesamtwertung. Er ist 21 Jahre alt und kommt aus Deutschland, hier ganz aus der Nähe, aus Gerolstein. Sparen sie nicht mit Beifall für:
Johannes Fröhlinger.
![Bild](http://img248.imageshack.us/img248/6909/frhlingerdl0.jpg)
Johannes, ist es nicht ein Traum hier vor heimischer Kulisse seine erste Vorstellung für ein Profiteam zu haben?“
„Ja natürlich. Es ist mir eine Ehre hier zu meinen Fans sprechen zu dürfen. Hier in Freiburg, wo ich so lange gewohnt habe und zur Schule gegangen bin.“
„Das war hier live vor dem Freiburger Münster Johannes Fröhlinger.
Unser nächster Fahrer hat bereits mit 21 Jahren eine große Erfolgsliste. 3 mal gewann er die Weltmeisterschaften im Zeitfahren in der Junioren- bzw. In der U23-Klasse. Auf der Bahn war er 2 mal Juniorenweltmeister in der Mannschaftsverfolgung, sowie einmal im Madison, sowie im Punktefahren. Im Punktefahren feierte er auch 2004 seinen größten Erfolg. Als 19-jähriger holte er Gold für Russland bei den Olympischen Spielen in Athen. Er kommt vom Team Tinkoff Restaurants:
Michail Ignatiev.
![Bild](http://img248.imageshack.us/img248/4246/ignatievsu4.jpg)
Michail, du hast in so jungen Jahren bereits so viel gewonnen. Schafft man es dann immer noch sich zu motivieren alles zu geben, sich zu quälen?“
„Ach weißt du, es gibt noch so viele Rennen, die ich noch zum Ziel habe zu gewinnen: Zeitfahren bei den großen Landesrundfahrten oder bei Olympia, ich würde auch gern mal Klassiker wie Mailand-San Remo gewinnen, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg und ich muss hart an mir arbeiten um so weit zu kommen. Diese Jahr werde ich versuchen weiter zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.“
„Und hier steht er mit großen Zielen vor Augen, Michail Ignatiev.
Und nun meine Damen und Herren haben wir einen Fahrer, der schon durch alle Höhen und Tiefen des Radsportes gegangen ist, der das System Radsport schon zu spüren bekommen hat. Er hat gestanden gedopt zu haben und will nun beweißen, dass es auch ohne geht. Er selber sagt, dass heut jeder gute Platz bei einem Rennen ein unglaubliche gutes Gefühl hervorbringt, ob es ein besseres Gefühl ist, als bei einem Orgasmus wollte er mir nicht verraten.
Er ist ein Schotte der auf Malta geboren wurde. 1997 begann er seine Karriere. Seine Paradedisziplin ist das Zeitfahren Letztes Jahr feierte er sein Comeback nach einer 2-jährigen Dopingsperre. Er ist mittlerweile ein Vorreiter im Kampf gegen Doping. Umso erfreuter sind wir ihn hier begrüßen zu dürfen:
David Millar.
![Bild](http://img515.imageshack.us/img515/3843/davemillarqc1.jpg)
David, du bist zwar dieses Jahr für Helferdienste eingeplant. Könntest du dir trotzdem vorstellen um Etappensiege zu fahren?“
„Sicher, wenn die Situation es zulässt werde ich versuchen in Ausreißergruppen mitzugehen. Im Zeitfahren denke ich habe ich auch immer ganz gute Chancen einen Etappe zu gewinnen.“
„Dankeschön an David Millar für seine Einschätzung
Jetzt darf ich Ihnen einen Fahrer vorstellen, der aus unserem Farmteam Konica Minolta stammt. Er ist 20 Jahre alt und stammt aus Südafrika. Letztes Jahr gewann er den Titel des Südafrikanischer Straßenmeister in der U23-Klasse. Er ist ein echter Allrounder, der sowohl in den Hügeln und Bergen wie auch auf flachem Gelände sehr gut zurecht kommt. Und hier ist er:
John-Lee Augustyn.
![Bild](http://img410.imageshack.us/img410/9562/augustynvi0.jpg)
John-Lee, hättest du dir vor 2 Jahren vorstellen können, dass du heute für ein Team fährst, was gute Chancen auf die Teilnahme an der Tour de France hat?“
„Ich habe es gehofft und habe auch alles dafür gegeben, aber so wirklich geglaubt habe ich es nicht. Aber nun habe ich es geschafft und ich werde alles dafür tun diese Entscheidung, mir einen Vertrag zu geben, zu rechtfertigen.“
„Ein bescheidener Junge ist er: John-Lee Augustyn.
Meine Damen und Herren, dieser Fahrer lebt schon seit einigen Jahren in Oberried, ganz hier in der Nähe. Geboren wurde der mittlerweile 23-jährige in Reutlingen im Schwabenland. Seit 2005 ist er Profi. Bevor er bei uns unterschrieben hat fuhr er für Gerolsteiner. 2mal beendete er die Rothaus Regio Tour auf dem 4. Platz. 2006 gewann er auch eine Etappe und beendete den Giro d’Italia als erste große Rundfahrt auf dem 74. Gesamtplatz. Meine Damen und Herren:
Matthias Russ.“
Und da stand ich hinter der Bühne und ging die Treppe hinauf, stellte mich neben Johannes Bechler und winkte fröhlich in die Menge, die mir höfflich Beifall schenkte. Ich muss zugeben, dass ich nervös war. Zwar habe ich schon einige Teampräsentationen hinter mir, doch es war immer noch aufs Neue aufregend, die Treppe auf die Bühne hochzusteigen und denn Fans zuzuwinken, auch wenn die Zahl meiner Fans nicht allzu groß seien dürfte, aber immerhin ich habe Fans. Es gibt ein Mädchen, das mir jede Woche einen Brief schreibt, über denn Inhalt will ich mich jetzt hier nicht auslassen.
Aber nun stand ich neben Bechler der mich freundlich anlächelte und mir seine Goldplomben zeigt. „Matthias, was sind deine Stärken und Schwächen auf dem Rad?“
Ich bin kein großer Redner und diese Frage kam mir absolut entgegen, jedenfalls keine persönliche Frage. Ich hasse es, wenn mir jemand was persönliches fragt. Dann weiß ich meistens nicht was ich antworten soll, aber wenn es um den Radsport geht habe ich keine Probleme. „Nun, meine größte Stärke ist das ich keine Schwäche habe. Ich komme sowohl auf flachem, welligen und bergigen Terrain gut zurecht und bin auch ein passabler Zeitfahrer. Nicht so liegen mir Kopfsteinpflasterpassagen.“ Das war doch eine ordentliche Antwort. Bechler nickte und sagte: „Vielen Dank Matthias Russ.“
Noch einmal winkte ich den Fans zu und stellte mich dann an den Rand zu Johannes Fröhlinger, den ich schon aus der Zeit bei Gerolsteiner kannte und lauschte wieder der Stimme Bechlers.
„Und zu guter letzt darf ich ihnen einen belgischen Fahrer vorstellen. Er ist 22 Jahre alt und ein Spezialist für Kopfsteinpflaster. Letztes Jahr gewann er mit den Beverbeek Classics und dem Vlaamse Pijl zwei kleinere Rennen. Die letzte Saison bestritt er für das Professional Continental Team Chocolade Jacques-Topsport Vlaanderen. Nun ist er hier:
Evert Verbist.
![Bild](http://img410.imageshack.us/img410/3165/verbistgu2.jpg)
Evert, manche sagen du könntest nichts außer auf dem Kopfsteinpflaster, was sagtst du dazu?“
„Vielleicht haben meine Kritiker ja Recht, aber ich fuhr letztes Jahr für ein Professional Continental Team und dieses Jahr wieder in einem noch Stärkeren, so schlecht kann ich ja dann nicht sein. Aber jetzt mal im Ernst, sicher ist das Kopfsteinpflaster mein Wohnzimmer, aber auch sonst komm ich auf flachen Terrain komm ich ganz gut zurecht, aber ich bin ganz sicher kein Mann für die Berge.“
„Herzlichen Dank Evert Verbist.
Gleich geht es weiter mit weiteren Kopfsteinpflasterspezialisten...