Edit durch Moderator RotRigo:
Vor diesem Posting wurden, auf Wunsch des AAR-Verfassers, einige Off-Topic-Beiträge gelöscht.
Ab hier geht der AAR neu los:
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Draußen war es weiß, weiß wie der Schnee. Ich schaute aus dem Fenster in dem kleinen Cafèund wartete immer noch auf den Anrufer, den ich nur zu gut kannte. Er hatte mich hierher nach Stuttgart gebeten, was in der Nähe meiner Heimatstadt lag. Der Anruf kam vor 2 Tagen und noch immer dachte ich darüber nach: Sollte das ein Scherrz sein? Gar ein schlechter? Ich wusste es nicht und deshalb hatte ich mich auf die 60km lange Reise eingelassen und war im tiefen Dezember nach Stuttgart gereist und nun wartete ich und schlürfte meinen Kaffe. Ich war viel zu früh dran. Ich hatte wohl mit Urlaubsstau gerechnet, doch diesen gab es auf der A8 nicht. Aber, so dachte ich mir, lieber viel zu früh, als dann zu diesem für mich sehr wichtigen Termin zu spät zu kommen. Immer wieder schaute ich auf meine Uhr um mich zu vergewissern, wie lange ich noch warten müsste. Und dann sah ich plötzlich ein Auto, aus dem die Person ausstieg, die ich erwartete. Er kam langsam in Richtung des Cafès geschlendert und steuerte zielstrebig auf mich zu. WOher weiß er denn wie ich aussehe?, fragte ich mich. Doch das tat jetzt nichts zur Sache, denn nun sprach er mich an. "Guten Tag", sagte er vornehm und setzte sich neben mich. Dann bestellte er einen Kaffee und begann mit mir zu reden:
"Matthias Rath, nehme ich an?"
***to be continued***
Ein Schwabe auf dem Weg zum Radsportlehrer
Moderator: Grabba
"Ja", stammelte ich und sofort brach mein Gegenüber in Gelächter aus.
"Keine Angst, ich beiße schon nicht", flachste er. Doch dann wurde es ernst.
"Sie wissen also worum es geht? Wir suchen einen Assistenten für unser Radsportteam. Sie hätten die Chance unser Team unter anderem bei der Tour de France zu begleiten."
"Aber warum ich", schoss es aus mir hervor und erst dann wurde mir klar, dass es nicht gerade sehr höflich war, einfach dem Gegenüber in die Stimme zu fallen.
"Warum gerade sie?", kam die Antwort. "Nun, wir haben mitbekommen, dass sie in Sachen Radsport sehr erfahren sind. Sie haben ja auch ihren eigenen kleinen Radsportladen. Außerdem haben wir mitbekommen, dass sie bereits einmal das Team Wiesenhof begleiten durften, als sie ein Preisausschreiben gewannen. Auf Anfrage wurde uns gesagt, dass sie eigentlich perfekt gewesen wären."
Er schweig kurz. Und ich dachte, ach ja, das Preisausschreiben! Damals wollte man mich eigentlich unter Vertrag nehmen, doch das Team hatte bereits genug Begleiter, doch man versprach mir, mich weiter zu empfehlen.
"Wenn sie interesse haben, dann unterschreiben sie diesen Vertrag. Sie haben 7 Tage Bedenkzeit."
Ein kurzes Schweigen lag in der Luft, bis ich es brach.
"Aber klar."
Dann sagte mein Gegenüber.
"Auf eine gute Zusammenarbeit, falls sei unterschreiben.", legte etwas Geld auf den Tisch und verließ das Cafè, nachdem er sich verabschiedet hatte. Nun saß ich wieder alleine da und dachte über das nach, was soeben passiert war. Ich hatte ein Angebot. Und dann laß ich den Zettel durch, den er mir gegeben hatte:
"Keine Angst, ich beiße schon nicht", flachste er. Doch dann wurde es ernst.
"Sie wissen also worum es geht? Wir suchen einen Assistenten für unser Radsportteam. Sie hätten die Chance unser Team unter anderem bei der Tour de France zu begleiten."
"Aber warum ich", schoss es aus mir hervor und erst dann wurde mir klar, dass es nicht gerade sehr höflich war, einfach dem Gegenüber in die Stimme zu fallen.
"Warum gerade sie?", kam die Antwort. "Nun, wir haben mitbekommen, dass sie in Sachen Radsport sehr erfahren sind. Sie haben ja auch ihren eigenen kleinen Radsportladen. Außerdem haben wir mitbekommen, dass sie bereits einmal das Team Wiesenhof begleiten durften, als sie ein Preisausschreiben gewannen. Auf Anfrage wurde uns gesagt, dass sie eigentlich perfekt gewesen wären."
Er schweig kurz. Und ich dachte, ach ja, das Preisausschreiben! Damals wollte man mich eigentlich unter Vertrag nehmen, doch das Team hatte bereits genug Begleiter, doch man versprach mir, mich weiter zu empfehlen.
"Wenn sie interesse haben, dann unterschreiben sie diesen Vertrag. Sie haben 7 Tage Bedenkzeit."
Ein kurzes Schweigen lag in der Luft, bis ich es brach.
"Aber klar."
Dann sagte mein Gegenüber.
"Auf eine gute Zusammenarbeit, falls sei unterschreiben.", legte etwas Geld auf den Tisch und verließ das Cafè, nachdem er sich verabschiedet hatte. Nun saß ich wieder alleine da und dachte über das nach, was soeben passiert war. Ich hatte ein Angebot. Und dann laß ich den Zettel durch, den er mir gegeben hatte:
So ging das ganze weiter. Ich las es mir durch und entdeckte in der untersten Zeile:Sehr geehrter Herr Rath,
das komplette Team Gerolsteiner würde es begrüßen, wenn sie sich für eine Zusammenarbeit mit uns entschieden. Sie würden einen 1-Jahresvertrag als sportlicher Leiter neben Christian Henn bekommen. Ihre Aufgaben sind...
Mit freundlichen Grüßen: Hans-Michael Holczer, Teamchef und Christian henn, sportlicher Leiter vom Team Gerolsteiner.
Unterschrift:
Haua... da muss ich aber passen. AAR des Monats bin ich noch nicht würdig, aber danke für die Blumenmheld hat geschrieben:Wann geht's weiter? Die Vorgeschichte ist so gut, dass ich mich über die Fortsetzung freuen würde. Ich halte zu dir. Für mich ist er Anwärter aud den AAR des Monats, wenn du ihn so gut fortführst.
Weiter gehts wohl morgen Mittag wenn ich Zeit habe . Hatte heute Mittagsschule.Gut vielleicht schon, das mag ich über meine eigene Story nicht beurteilen, aber es gibt ne menge guter AARs wie zum Beispiel dem von Tobikaka oder dem mit Centeno (mir ist der Name des Schreiberlings entfallen, sry) Aber wie gesagt, wenn du das so siehst bin ich stolzmheld hat geschrieben:Warum? Die Story ist doch echt gut! Weiß nicht, wie andere das sehen, doch das ist meine Meinung.
[29.12.07]
Einige Tage später war es dann soweit. Ich ging zur Gerolsteiner Zentrale nach Herrenberg, denn Herr Holczer hatte mich herbeordert. Am Empfang war eine attraktive junge Dame, vielleicht 25, also im gleichen Alter wie ich, die mich mit einer leicht schrillen Stimme einwies:
"Herzlich willkommen bei Gerolsteiner, Herr Rath. Herr Holczer erwartet sie in ungefähr 10 Minuten in seinem Büro. Wollen sie in deiser Zeit einen Kaffee?"
"Ja", antwortete ich und schaute mich solange ich meinen Kaffee trank im Eingangsbereich um. Überall hingen Trikots. Das rosa Trikot, das Stefan Schumacher beim Giro getragen hatte, das deutsche Meistertrikot von Fabian Wegmann und, und, und. Ich war ganz in Gedanken über meinen neuen Job, als mich plötzlich eine Stimme aus diesen riss. Es war Hans Michael Holczer persönlich. "Guten Tag, Herr Rath", sagte er, worauf ich horch schreckte, was wieder einmal ein lächeln auf den Mund von Holczer zauberte. Nun folgte ich ihm in sein Büro.
"Nun, sie haben sich also für einen Vertrag beim Team Gerolsteiner entscheiden? darüber sind wir alle sehr erfreut. Wir hoffen natürlich auf eine gute Zusammenarbeit. Ich werde ihnen mal ihre genauen aufgaben erläutern. Sie werden bei einer Reihe von Rennen im Begleitfahrzeug unseres Teams sitzen und dort den Fahrern Anweisungen geben; ihnen Getränke reichen und dann auch noch in Außreißergruppen mitfahren. Sie werden bei einigen Rennen Chef der Mannschaft sein, und bei den etwas größeren, als Beispiel nenne ich mal die Tour de France werden sie als Helfer des hauptsächlichen Teamchefs, in diesem Falle mir zur Seite stehen. Sie werden nachher eine Liste gereicht bekommen, auf denen ihr genauer Terminplan notiert ist. So weit, so klar?“
„Ja, außer: Wenn ich Chef bin, werde ich die kompletten Anweisungen geben, oder welche von ihnen aus Beispielsweiße Holland bekommen?“
„Das kommt auf die Rundfahrt an, und ob irgendetwas wichtig ist. Normal entscheiden sie selbst, aber ab und zu gebe ich ihnen wichtige Ratschläge. Nun gut. Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag. Den ersten Termin wird ihnen meine Assistentin mitteilen. Das Trainingslager in Mallorca.“
„Schönen Tag, Herr Holczer“, sagte ich und verließ das Zimmer. War das alles nur ein Traum? Wenn ja, dann sollte mich bloß niemand wecken, denn er war einfach zu schön. Ich hatte meinen Traumjob, von dem ich bereits als kleiner Junge geträumt hatte. “Herr Rath?“, riss mich die schrille Stimme der Assistentin aus meinen erneuten Gedanken. Hier habe ich einen Terminplan. Am 05.01. gibt es eine Pressekonferenz, auf der unter anderem ihre Verpflichtung bekannt gegeben wird. Die Pressekonferenz mit bekanntgabe des Kaders ist knapp 2 Wochen später am 20.01. Davor werden sie aber vom 06.01. an bis zum 15.01. mit dem Team ins Trainingslager reißen. Dort werden sie auch ihre Renneinteilung und anderes bekommen und die Mannschaft kennen lernen. Nun wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag, Herr Rath.“
„Schönen Tag, Frau…“ „Keller, Andrea Keller.“ „Dann guten Tag Frau Keller. Bis zur Pressekonferenz wünsche ich ihnen eine angenehme Zeit.“ Und dann ging ich. Ich setzte mich ans Steuer meines Renault Clio. Dieser würde wohl nach meinem 4. Monatsgehalt ausgedient haben. Und dann fuhr ich nach Hause und versank wieder in Gedanken …
* to be continued*
Einige Tage später war es dann soweit. Ich ging zur Gerolsteiner Zentrale nach Herrenberg, denn Herr Holczer hatte mich herbeordert. Am Empfang war eine attraktive junge Dame, vielleicht 25, also im gleichen Alter wie ich, die mich mit einer leicht schrillen Stimme einwies:
"Herzlich willkommen bei Gerolsteiner, Herr Rath. Herr Holczer erwartet sie in ungefähr 10 Minuten in seinem Büro. Wollen sie in deiser Zeit einen Kaffee?"
"Ja", antwortete ich und schaute mich solange ich meinen Kaffee trank im Eingangsbereich um. Überall hingen Trikots. Das rosa Trikot, das Stefan Schumacher beim Giro getragen hatte, das deutsche Meistertrikot von Fabian Wegmann und, und, und. Ich war ganz in Gedanken über meinen neuen Job, als mich plötzlich eine Stimme aus diesen riss. Es war Hans Michael Holczer persönlich. "Guten Tag, Herr Rath", sagte er, worauf ich horch schreckte, was wieder einmal ein lächeln auf den Mund von Holczer zauberte. Nun folgte ich ihm in sein Büro.
"Nun, sie haben sich also für einen Vertrag beim Team Gerolsteiner entscheiden? darüber sind wir alle sehr erfreut. Wir hoffen natürlich auf eine gute Zusammenarbeit. Ich werde ihnen mal ihre genauen aufgaben erläutern. Sie werden bei einer Reihe von Rennen im Begleitfahrzeug unseres Teams sitzen und dort den Fahrern Anweisungen geben; ihnen Getränke reichen und dann auch noch in Außreißergruppen mitfahren. Sie werden bei einigen Rennen Chef der Mannschaft sein, und bei den etwas größeren, als Beispiel nenne ich mal die Tour de France werden sie als Helfer des hauptsächlichen Teamchefs, in diesem Falle mir zur Seite stehen. Sie werden nachher eine Liste gereicht bekommen, auf denen ihr genauer Terminplan notiert ist. So weit, so klar?“
„Ja, außer: Wenn ich Chef bin, werde ich die kompletten Anweisungen geben, oder welche von ihnen aus Beispielsweiße Holland bekommen?“
„Das kommt auf die Rundfahrt an, und ob irgendetwas wichtig ist. Normal entscheiden sie selbst, aber ab und zu gebe ich ihnen wichtige Ratschläge. Nun gut. Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag. Den ersten Termin wird ihnen meine Assistentin mitteilen. Das Trainingslager in Mallorca.“
„Schönen Tag, Herr Holczer“, sagte ich und verließ das Zimmer. War das alles nur ein Traum? Wenn ja, dann sollte mich bloß niemand wecken, denn er war einfach zu schön. Ich hatte meinen Traumjob, von dem ich bereits als kleiner Junge geträumt hatte. “Herr Rath?“, riss mich die schrille Stimme der Assistentin aus meinen erneuten Gedanken. Hier habe ich einen Terminplan. Am 05.01. gibt es eine Pressekonferenz, auf der unter anderem ihre Verpflichtung bekannt gegeben wird. Die Pressekonferenz mit bekanntgabe des Kaders ist knapp 2 Wochen später am 20.01. Davor werden sie aber vom 06.01. an bis zum 15.01. mit dem Team ins Trainingslager reißen. Dort werden sie auch ihre Renneinteilung und anderes bekommen und die Mannschaft kennen lernen. Nun wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag, Herr Rath.“
„Schönen Tag, Frau…“ „Keller, Andrea Keller.“ „Dann guten Tag Frau Keller. Bis zur Pressekonferenz wünsche ich ihnen eine angenehme Zeit.“ Und dann ging ich. Ich setzte mich ans Steuer meines Renault Clio. Dieser würde wohl nach meinem 4. Monatsgehalt ausgedient haben. Und dann fuhr ich nach Hause und versank wieder in Gedanken …
* to be continued*
[01.01.08]
Nach einer ausgiebigen Silvesterfeier in der letzten Nacht wachte ich erst am späten Morgen auf. Ich ging noch etwas schlaftrunken eine Runde mit meinem Rennrad fahren, um wach zu werden. Dabei dachte ich über die letzten Tage nach. Ich hatte tatsächlich meinen Traumjob bekommen. Sportlicher Leiter bei einem Pro Tour Team. Ich achtete beim fahren kaum auf die Umgebung, zu beschäftigt war ich mit meinen Gedanken. Ich dachte über die Meldungen der Gerolsteiner Scouts nach, die ich bekommen hatte. 5 Jungfahrer hatte ich nun angefragt, ob sie nicht an einem Profi Vertrag interessiert währen. Allesamt unter 25. Ich hätte gut und gerne das 5fache an ambitionierten Fahrern verpflichten können, aber ich entschied mich für diese 5. Zum einen 2 junge Kolumbianer und einen Spanier, Kletterer reinen Grades. Massenhaft Erfolge im Juniorenbereich bei Rundfahrten wie der U23 Kolumbien Rundfahrt. Vielleicht wären sie auch im Zeitfahren ganz passabel. Dann einen jungen deutschen Sprinter. Er gewann das U23 Rennen der Vatenfall Cyclassics. Und einen, der mir ganz besonders am Herzen lag. Einen 22 Jährigen aus dem Südschwarzwald, also fast aus meiner Nähe.. Ich kannte ihn recht gut. Er war nur 3 Jahre jünger als ich. Und in meiner Zeit als Jugendradsportler, als ich mich noch als passabler Sprinter versuchte, lernte ich ihn während eines Rennens kennen. Sein Name: Dennis Llorente. Er hatte baskische Vorfahren. Vielleicht kam daher seine Stärke am Berg? Doch auch sein Wohnort machte sich bezahlt. Er kam ausgezeichnet über Hügel hinweg. Sozusagen ein Allround-Talent. Ich schätze, dass er sicherlich großes Potential hat. Aber das würde sich zeigen. Ich dachte wieder über meine Jugendzeit im Radsport nach. Wie gerne würde ich wieder richtig schnell fahren können. Doch der ausgerechnet Fußball hatte es mir kaputt gemacht. In meinem Heimatdorf hatte ich lediglich 1 Spiel bestritten, wegen mangels an Leuten. Und was passierte? Kreuzbandriss im linken Knie. Jemals wieder schnell Radfahren? Unmöglich. Doch dafür habe ich jetzt den Job als sportlicher Leiter und ich hoffe, dass wenigstens aus meinem Freund Dennis etwas großes wird. Ich war nun total in Gedanken versunken. Plötzlich hörte ich ein Hupen. Ich war komplett auf den Mittelstreifen abgerutscht. Ich sollte zügigst heim fahren und dort weiter überlegen. Und das tat ich dann auch und fuhr Heim. Dort schielte ich sehnsüchtig auf meine E-Mails, doch noch keiner der Fahrer hatte geantwortet. Na ja, dann eben morgen, dachte ich mir und machte mir noch eine schönen Tag mit Freunden.
[05.01.08]
Bis zum heutigen Tage hatte ich vergeblich auf E-Mails der Fahrer gewartet. Doch dann kam die Erlösung. Gleich 4 der 5 Fahrer hatten sich für einen Vertrag mit uns entscheiden. Der Spanier Sergio Padilla Bellon, 23 Jahre alt, die beiden Kolumbianer Carlos Fernando Piamonte R. und Julian Andres Rodaz R. und, daran hatte ich nie wirklich gezweifelt: Auch Dennis Llorente hatte sich für uns entschieden. Als ich das sah, machte ich fast einen Luftsprung. Jetzt fehlte nur noch die Bestätigung von Erik Mohs, dann wäre ich überglücklich. Und auch von Hans Michael Holczer hatte ich Post. Er teilte mir mit, dass man mit Thyssen Krupp und der Allianz zwei hochkarätige Co-Sponsoren gefunden hatte und man so finanzielle Unterstützung hatte. Und dann machte ich mich noch frisch und fuhr in Richtung Herrenberg. Denn heute stand die Pressekonferenz an.
Nach einer ausgiebigen Silvesterfeier in der letzten Nacht wachte ich erst am späten Morgen auf. Ich ging noch etwas schlaftrunken eine Runde mit meinem Rennrad fahren, um wach zu werden. Dabei dachte ich über die letzten Tage nach. Ich hatte tatsächlich meinen Traumjob bekommen. Sportlicher Leiter bei einem Pro Tour Team. Ich achtete beim fahren kaum auf die Umgebung, zu beschäftigt war ich mit meinen Gedanken. Ich dachte über die Meldungen der Gerolsteiner Scouts nach, die ich bekommen hatte. 5 Jungfahrer hatte ich nun angefragt, ob sie nicht an einem Profi Vertrag interessiert währen. Allesamt unter 25. Ich hätte gut und gerne das 5fache an ambitionierten Fahrern verpflichten können, aber ich entschied mich für diese 5. Zum einen 2 junge Kolumbianer und einen Spanier, Kletterer reinen Grades. Massenhaft Erfolge im Juniorenbereich bei Rundfahrten wie der U23 Kolumbien Rundfahrt. Vielleicht wären sie auch im Zeitfahren ganz passabel. Dann einen jungen deutschen Sprinter. Er gewann das U23 Rennen der Vatenfall Cyclassics. Und einen, der mir ganz besonders am Herzen lag. Einen 22 Jährigen aus dem Südschwarzwald, also fast aus meiner Nähe.. Ich kannte ihn recht gut. Er war nur 3 Jahre jünger als ich. Und in meiner Zeit als Jugendradsportler, als ich mich noch als passabler Sprinter versuchte, lernte ich ihn während eines Rennens kennen. Sein Name: Dennis Llorente. Er hatte baskische Vorfahren. Vielleicht kam daher seine Stärke am Berg? Doch auch sein Wohnort machte sich bezahlt. Er kam ausgezeichnet über Hügel hinweg. Sozusagen ein Allround-Talent. Ich schätze, dass er sicherlich großes Potential hat. Aber das würde sich zeigen. Ich dachte wieder über meine Jugendzeit im Radsport nach. Wie gerne würde ich wieder richtig schnell fahren können. Doch der ausgerechnet Fußball hatte es mir kaputt gemacht. In meinem Heimatdorf hatte ich lediglich 1 Spiel bestritten, wegen mangels an Leuten. Und was passierte? Kreuzbandriss im linken Knie. Jemals wieder schnell Radfahren? Unmöglich. Doch dafür habe ich jetzt den Job als sportlicher Leiter und ich hoffe, dass wenigstens aus meinem Freund Dennis etwas großes wird. Ich war nun total in Gedanken versunken. Plötzlich hörte ich ein Hupen. Ich war komplett auf den Mittelstreifen abgerutscht. Ich sollte zügigst heim fahren und dort weiter überlegen. Und das tat ich dann auch und fuhr Heim. Dort schielte ich sehnsüchtig auf meine E-Mails, doch noch keiner der Fahrer hatte geantwortet. Na ja, dann eben morgen, dachte ich mir und machte mir noch eine schönen Tag mit Freunden.
[05.01.08]
Bis zum heutigen Tage hatte ich vergeblich auf E-Mails der Fahrer gewartet. Doch dann kam die Erlösung. Gleich 4 der 5 Fahrer hatten sich für einen Vertrag mit uns entscheiden. Der Spanier Sergio Padilla Bellon, 23 Jahre alt, die beiden Kolumbianer Carlos Fernando Piamonte R. und Julian Andres Rodaz R. und, daran hatte ich nie wirklich gezweifelt: Auch Dennis Llorente hatte sich für uns entschieden. Als ich das sah, machte ich fast einen Luftsprung. Jetzt fehlte nur noch die Bestätigung von Erik Mohs, dann wäre ich überglücklich. Und auch von Hans Michael Holczer hatte ich Post. Er teilte mir mit, dass man mit Thyssen Krupp und der Allianz zwei hochkarätige Co-Sponsoren gefunden hatte und man so finanzielle Unterstützung hatte. Und dann machte ich mich noch frisch und fuhr in Richtung Herrenberg. Denn heute stand die Pressekonferenz an.