Doping im Radsport

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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BlackHackz
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Beitrag: # 6707427Beitrag BlackHackz
11.6.2008 - 14:04

Wenn man Boonen den Handel mit Kokain nachweisen kann, dann sind die sportrechtlichen Konsequenzen das Letzte, worüber er sich den Kopf zerbrechen sollte. Dann geht es erstmal für eine Weile in den Knast.
Schon allein für den Besitz kann man wohl in Belgien ein Strafmaß von 3 Monaten bis zu 5 Jahren verhängen, sagt ein Professor. Die Menge spielt dabei natürlich eine große Bedeutung. Aber niemand wird zu 2 Jahren Haft wegen Kokainbesitz verurteilt, denn wenn man soviel davon besaß, die ein so hohes Strafmaß rechtfertigten, dann kann man gleich gewerbliche Absichten unterstellen und dann wirds haarig.
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Valva2999
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Beitrag: # 6707451Beitrag Valva2999
11.6.2008 - 15:23

Das er es tat, ist klar. Wieviel er hatte, ist uns (also auch der Presse) noch nicht bekannt.
Da stellt sich mir eine ganz andere Frage - wieso tat er es? Hier kann man natürlich nur Spekulationen abgeben. Vertrug er den Ruhm nicht?
Und wenn er tatsächlich damit gehandelt hat, habe ich gar keine Erklärung mehr. Beim Drogenhandel gehts um Geld, und das hat Boonen ja wohl auf sauberem Wege genug durch den Radsport.
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sebbi
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Beitrag: # 6707454Beitrag sebbi
11.6.2008 - 15:26

Ich glaube das er den Druck von außen nicht mehr verkraftet hat. Denn jeder erwartet von einem Tom Boonen vor Roubaix, Flandern oder vor der Tour Siege...
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T5
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Beitrag: # 6707456Beitrag T5
11.6.2008 - 15:34

Ein Mittzwanziger hat Drogen genommen, nichts sooo ungewöhnliches in unserer Gesellschaft, "Freizeit-Doping".
Der Fall Boonen wird sicher kein Fall Pantani.
btt "Doping im Radsport"
8)
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Valva2999
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Beitrag: # 6707457Beitrag Valva2999
11.6.2008 - 15:43

T5 hat geschrieben:Ein Mittzwanziger hat Drogen genommen, nichts sooo ungewöhnliches in unserer Gesellschaft, "Freizeit-Doping".
Der Fall Boonen wird sicher kein Fall Pantani.
btt "Doping im Radsport"
8)
Ja ein Mittzwanziger. Aber er ist auch Profiradsportler. Wie kann man seinen Körper da nur zusätzlich schwächen, ich denke, jeder der mal 260km Kopfsteinpflasterrennen gefahren ist, ist mit seinem Leben danach im Reinen (geht mir so).
Die Erklärung mit diesem "Gewinndruck" scheint schon eher hinzukommen. Aber wiegesagt, alles Spekulationen.
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matze298
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Beitrag: # 6707458Beitrag matze298
11.6.2008 - 15:52

Valva2999 hat geschrieben:
T5 hat geschrieben:Ein Mittzwanziger hat Drogen genommen, nichts sooo ungewöhnliches in unserer Gesellschaft, "Freizeit-Doping".
Der Fall Boonen wird sicher kein Fall Pantani.
btt "Doping im Radsport"
8)
Ja ein Mittzwanziger. Aber er ist auch Profiradsportler. Wie kann man seinen Körper da nur zusätzlich schwächen, ich denke, jeder der mal 260km Kopfsteinpflasterrennen gefahren ist, ist mit seinem Leben danach im Reinen (geht mir so).
Die Erklärung mit diesem "Gewinndruck" scheint schon eher hinzukommen. Aber wiegesagt, alles Spekulationen.
Ich denke nicht, dass es wegen dem Druck ist. Boonen ist ja eher sowas wie Cipollini und der hat das ja auch gemacht (oder doch nicht?), Ich erinnere mich an einen Artikel aus dem Tour de France Sonderheft von Tour 2005, wo das verglichen wurde.

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Grabba
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Beitrag: # 6707471Beitrag Grabba
11.6.2008 - 16:28

Boonen bei TdS unerwünscht. Finde ich eine absolute Sauerei. Das Team soll sich meinetwegen Sanktionen ausdenken, denn toll ist es ja nicht unbedingt, was er gemacht hat, und seiner Vorbildfunktion wird er dadurch natürlich nicht gerecht, aber für diese Ausladung sehe ich keinerlei Rechtfertigung. Man tut ja beinahe so, als wäre er ein Schwerstverbrecher. :/

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BlackHackz
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Beitrag: # 6707473Beitrag BlackHackz
11.6.2008 - 16:34

T5 hat geschrieben:Ein Mittzwanziger hat Drogen genommen, nichts sooo ungewöhnliches in unserer Gesellschaft, "Freizeit-Doping".
Der Fall Boonen wird sicher kein Fall Pantani.
btt "Doping im Radsport"
8)
Ok, du bist vermutlich nicht vorbelastet, aber so eine Einstellung kann ich hier nicht stehen lassen. Wie gesagt, ich habe 9 Monate beim Drogennotdienst gearbeitet. Drogen mögen zwar mittlerweile nicht ungewöhnlich sein, dass aber ein Superstar, der in seinem Land hoch gefeiert wird, einfach so ungeschoren davon kommt mit dem Konsum einer hochgefährlichen und illegalen Drogen möchte ich nicht akzeptieren. Bloß weil Drogen mittlerweile nicht ungewöhnlich sind, muss man das nicht akzeptieren oder tolerieren. Ich halte sowas auf jeden Fall für sehr viel schlimmer als jede Art des systematischen Dopings.
Kokain nimmt man nicht einfach mal so. Das ist keine Einstiegsdroge. Boonen hat ein Drogenproblem, egal wie oft und wieviel er konsumiert hat. Wenn ich ihn bei der Tour de France sehe, dann zweifle ich allen ernstes die Menschlichkeit in diesem Sport an.
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Fus87
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Beitrag: # 6707474Beitrag Fus87
11.6.2008 - 16:35

Ich finde es auch völlig überzogen, Boonen jetzt auszuladen. Obwohl er sich strafbar gemacht haben wird (irgendwie, kenne die belgischen Gesetze nicht), ist er eben kein Schwerstverbrecher. Außerhalb des Wettkampfs gilt Kokain ja nicht mal als Doping.
Allerdings kann Boonen jetzt einen Teil seines verlorenen Images wieder aufbauen, wenn er diese Ungerechtigkeit akzeptiert, damit zumindest die Mannschaft in der Schweiz fahren kann.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6707478Beitrag BlackHackz
11.6.2008 - 16:39

Grabba hat geschrieben:Boonen bei TdS unerwünscht. Finde ich eine absolute Sauerei. Das Team soll sich meinetwegen Sanktionen ausdenken, denn toll ist es ja nicht unbedingt, was er gemacht hat, und seiner Vorbildfunktion wird er dadurch natürlich nicht gerecht, aber für diese Ausladung sehe ich keinerlei Rechtfertigung. Man tut ja beinahe so, als wäre er ein Schwerstverbrecher. :/
Ok, der nächste. Schade. Es geht hier nicht nur um die Vorbildfunktion, es geht darum, dass Boonen offensichtlich Probleme hat, die er alleine nicht bewältigen kann. Sei es der Druck oder sonst irgendwas, er nimmt Drogen und das nicht, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu erhaschen. Ihr seid absolut unverantwortlich, dass ihr ihn wieder auf dem Rad sehen wollt. Das löst sein Problem ja nicht. Wie gesagt, Kokain ist keine Einstiegsdroge und ich bezweifel ganz ernsthaft, dass er es zum ersten Mal nimmt. Wenn dem so ist, ist die Sache ja nun nicht ausgestanden. Er wurde erwischt und hört damit auf und alles ist wieder gut? Ihr kennt euch mit Drogen leider nicht aus, aber überlegt bitte, bevor ihr hier einen Menschen dazu auffordert sich weiter kaputt zu machen! Er hatte seine Gründe Kokain zu nehmen und diese Gründe fallen ja jetzt nicht irgendwie weg. Bei Pantani ist es soweit gekommen, dass er sich umgebracht hat, weil ihm niemand helfen konnte/wollte, sondern alle nur an seinem wirtschaftlichen Wert interessiert waren. Es wäre absolut unverantwortlich dasselbe mit Boonen zu machen. Fahrer sind mittlerweile leider nur noch Industrieritter. Sowas darf aber nicht passieren.

EDIT: und noch einer. Hört bitte auf mit dem Quatsch und fangt an nachzudenken. Ich verlange nie, dass sich jemand meiner Meinung anschließt, aber ich weiß, was Drogen sind und ich weiß, was sie aus Menschen machen. Hört bitte auf Drogen als Bagetelldelikt zu klassifizieren. Ihr habt keine Ahnung davon, das muss ich leider so sagen.
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T5
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Beitrag: # 6707483Beitrag T5
11.6.2008 - 16:49

Boonen zieht sich jetzt erst mal aus dem Renngeschehen zurück, eine gute Idee. Die Tour wird er dann wohl nicht fahren.
Das Team steht zu ihm, der Sponsor hat direkt 3 Jahre verlängert!

Endlich mal welche, die nicht panisch reagieren, sondern professionell (Team, Fahrer und Sponsor)!
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mheld
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Beitrag: # 6707484Beitrag mheld
11.6.2008 - 16:51

Gute Chance für die anderen Sprinter wie Cavendish, Ciolek, Bennati und auch Freire, bei der Tour noch mehr abzusahnen. Ich persönlich bin für High Road.

Fus87
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Beitrag: # 6707493Beitrag Fus87
11.6.2008 - 17:06

BlackHackz, ich kann deine Meinung gut verstehen.
Aber ich muss auch sagen, dass wir anderen eben nicht dein Insiderwissen haben, daher auch mal etwas schreiben können, was dir sauer aufstößt.
Ich bin überzeugt, dass Boonen Hilfe braucht, wenn er Kokain nimmt. Aber es hilft ihm nicht, wenn er jetzt im Radsport verdammt und ausgeschlossen würde, womit die TdS ja schon angefangen hat (auch wenn deren Ausladung wg. Boonens Rennpause jetzt irrelevant ist).
Ich hoffe, dass Quick Step jetzt Boonen die Hilfe gibt, die er braucht.

Und an mheld: Deine Einstellung kann ich gar nicht nachvollziehen. Boonen hat Kokain genommen - oder sagen wir ruhig, er hat gedopt - und du freust dich offenbar darüber. Wenn jemand dopt oder Drogen nimmt, sei es nun EPO, Kokain oder sonst was, ist das beileibe kein Grund zur Freude. Sicher haben die anderen Sprinter jetzt bessere Chancen - aber glaubst du nicht, sie würden lieber mit Boonen fahren als ohne?

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Grabba
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Beitrag: # 6707494Beitrag Grabba
11.6.2008 - 17:06

Sorry BlackHackz, du hast mir nicht zugehört. Oder vielmehr: Du hast bei mir eine Aussage hineininterpretiert, die ich nicht geschrieben habe.

Ich finde es eine Frechheit, von der Tour de Suisse, Tom Boonen auszuladen. Die Begründung "dass wir keine Fahrer dulden, die sich so verhalten", stellt Boonen als Verbrecher dar. Und das ist er nicht. Die Organisatoren wollen nicht ihm helfen sondern nur sich selbst in ein positives Licht rücken und Boonen sanktionieren. Das eine ist scheinheilig, zu dem anderen haben sie kein Recht.

Dass Boonen Hilfe braucht steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben. Als die Sache öffentlich wurde habe ich überlegt, dazu etwas zu schreiben, habe es dann aber, warum weiß ich nicht, unterlassen. Das einzige was mir an der ganzen Sache Sorgen macht ist der Mensch Tom Boonen. Ob man ihn jetzt sperrt oder ob er einige Tausend Euros zahlen muss ist wurscht.
Aber für mich persönlich waren Drogen immer eine "ganz schlimme Sache" und sind es auch heute noch. Ich selbst habe noch nie Drogen eingenommen (bitte jetzt keine Spitzfindigkeiten dass ich garantiert schon irgendwelche Medikamente bekommen habe, die als Drogen gelten; es soltle klar sein, was ich meine). Dass Tom Boonen nun gekokst hat, dann noch seine wiederholten Auto-Raser-Aktionen. Es deutet alles darauf hin, dass irgendetwas um ihn nicht stimmt und dass er Hilfe braucht. Und das betrübt mich zutiefst, denn er war mir immer einer der sympathischsten Radsportler überhaupt und ist es auch jetzt noch. Ich hoffe wirklich, dass er aus dem Loch, in dem er offensichtlich zu stecken scheint, wieder herauskommen kann.
Die Ausladung der Tour de Suisse hatte aber rein gar nichts damit zu tun, dass man ihm helfen will. Hier geht es nur um das Image der Rundfahrt. Und das ist die Unverschämtheit daran. Sehr gut sind aber die Reaktion von Team, Fahrer und Sponsor - das stimmt mich hoffnungsvoll.

Und für mich ist und bleibt Tom Boonen kein schlechter Mensch. Dadurch, dass er solche Drogen zu sich nimmt, schadet er ja vor allem sich selbst. Natürlich wird er seiner Vorbildfunktion als Superstar und Volksheld nicht gerecht, aber im Endeffekt ist er doch nur ein junger Mensch (das sage ich, der ich selbst noch viel jünger bin...) der auch Fehler machen darf. Nein, menschlich verurteilen kann ich ihn ganz sicher nicht, auch wenn er ein noch so großes Drogenproblem hat.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6707500Beitrag BlackHackz
11.6.2008 - 17:18

Ok, wenn das die "Begründung" ist, ihn auszuladen, dann kann ich das schon verstehen. Dass man von ihm aber etwas anderes verlangen sollte, als so schnell wie möglich wieder radzufahren, da sind wir uns offensichtlich einig.
Aber wenn er Drogen tatsächlich auch verkauft hat, aus welchen Gründen auch immer, dann ist das mit dem "Verbrecher" gar nicht so falsch. Und man muss auch die Rennveranstalter verstehen, die sowieso ums nackte Überleben kämpfen nach den Dopingskandalen. Wenn dort ein Skandalbehafteter Kokser und vllt sogar Dealer 2 Tage nach den Enthüllungen teilnimmt, wird das Rennen stark ins negative Licht gerückt. Aber wie auch immer, das was Boonen so zerstört und aufgerieben hat, dass er dazu gekommen ist, Drogen zu nehmen, muss erstmal bekämpft werden. Ich mag Boonen auch unheimlich und finde ihn auch sympathisch. Gerade deshalb will ich, dass er jetzt nicht die typischen Phrasen raushaut wie "Ich habe einen Fehler gemacht, meine Fans enttäuscht und gelobe Besserung". Wenn er dann so weiter macht, wird es nicht besser. Sowas kann man nicht mal eben so schnell ausmerzen. Ich würde es unheimlich begrüßen, wenn er die Tour nicht fährt und vielleicht wirklich die ganze Saison einfach nichts mehr auf Wettkampfebene bestreitet. Das wäre sicherlich ein sportlicher Verlust, aber rein menschlich unheimlich begrüßenswert.
Dass er sich freiwillig erstmal zurückzieht macht ihn nur noch sympathischer, weil er offensichtlich sein Problem erkannt hat und daran arbeiten will. Das lässt mich positiv hoffen.

EDIT: es tut mir leid, wenn ich etwas falsch verstanden haben sollte und du es nicht so meintest, wie ich es aufgefasst habe. Aber besonders unter dem Eindruck dieses Tonfalls "Er hat ja nur gekokst und nicht gedopt, warum wird er also gesperrt", der in allen anderen Posts zu dem Thema vernehmbar war, schrillten bei mir sofort alle Alarmglocken...
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Beitrag: # 6707505Beitrag jonas
11.6.2008 - 17:30

Ein Veranstalter ist in erster Linie daran interessiert für sich und seine Sponsoren ein gutes Image zu erhalten und da passt ein Koksender Radprofi nun mal nicht rein. Martina Hingis hat auch alle ihre Sponsorenverträge verloren, ist nun mal so. Armin Meier ist zwar nicht unbedingt der Richtige um solche Konsequenzen zu veröffentlichen und zu rechtfertigen, allerdings ist das Vorgehen aus Sicht des Veranstalters total nachvollziehbar und wohl auch korrekt.

Und ach ja, bei Boonen schwirrt ja nicht nur der Verdacht des Drogenmissbrauches an sich rum sondern auch noch des Drogenhandels, was man durchaus als Schwer-Kriminell bezeichnen kann.
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Beitrag: # 6707527Beitrag Grabba
11.6.2008 - 18:16

Ok, ich muss insofern einlenken als die Haltung der Rennveranstalter aus ihrer Sicht wirklich nachvollziehbar ist. Trotzdem deutet die Entscheidung nicht gerade auf viel Rückgrat hin, und menschlich gesehen ist es kaum tragbar, dabei bleibe ich.

Aber warum schwirrt auf einmal über Boonen der Verdacht des Drogenhandels? Spuren von Kokain wurden in seinem Körper festgestellt. Da deutet für mich absolut gar nichts darauf hin, dass er damit handelt. Und wirklich, das hätte er nicht nötig, denn er hat genug Geld. Für mich ist dieser Vorwurf aus der Luft gegriffen. Es könnte sich bewahrheiten. Ich selbst glaube nicht daran. Aber solange es dafür weder Beweise noch Indizien gibt würde ich doch darum bitten, diese Verdächtigungen zurückzuhalten.

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Beitrag: # 6707529Beitrag BlackHackz
11.6.2008 - 18:18

Indizien gibt es, die Aussage seine Freundes und Radsportlers vom Anfang des Jahres. Nach dem positiven Drogentest scheint das nicht mehr sooo abwegig zu sein.
Naja, die Haltung der Rennleitung ist ja insofern tragbar, als dass sie Boonen selbst am Ende ja mehr hilft, als dem Veranstalter :?
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Beitrag: # 6707613Beitrag jonas
11.6.2008 - 23:16

Grabba hat geschrieben:Aber warum schwirrt auf einmal über Boonen der Verdacht des Drogenhandels? Spuren von Kokain wurden in seinem Körper festgestellt. Da deutet für mich absolut gar nichts darauf hin, dass er damit handelt. Und wirklich, das hätte er nicht nötig, denn er hat genug Geld. Für mich ist dieser Vorwurf aus der Luft gegriffen. Es könnte sich bewahrheiten. Ich selbst glaube nicht daran. Aber solange es dafür weder Beweise noch Indizien gibt würde ich doch darum bitten, diese Verdächtigungen zurückzuhalten.
Weil ihn ein (Ex-)Kollege schon mal bezichtigt hat mit Koks zu handeln. Ausserdem wird die Polizei resp. die Staatsanwaltschaft kaum Tests anordnen und ihn so überwachen nur um ihm Konsum nachzuweisen.
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Beitrag: # 6707623Beitrag BlackHackz
12.6.2008 - 0:47

Boonen darf auch nicht zur Tour.

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_50232.htm

Naja, man muss die Sache ja noch aus einer anderen Warte betrachten: Er hat ja jetzt ein laufendes Verfahren und muss sich auch erstmal darum kümmern. Außerdem wäre es blöd, wenn er aus der Tour de France heraus in Untersuchungshaft gesteckt werden würde, wegen des Verdachts auf Handel mit illegalen Betäubungsmitteln. Womöglich auch noch aus dem grünen Trikot heraus. Das hätte der Tour nach dem Rasmussen-Skandal gerade noch gefehlt. Ein ganz anderer Profiteur dürfte aber Steegmans sein oder sehe ich das falsch? Quik-Step kommt mit komplettem Zug, der nun für den Gert fährt...Das hört sich nach Feldbeförderung an :D
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Beitrag: # 6707679Beitrag TeamTelekom
12.6.2008 - 14:54

Den Gipfel an Dreistigkeit gibt aber in Moment der Herr Petacchi ab. Der will doch allen ernstes vor den Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte gehen um sein Startrecht bei der Vuelta zu erzwingen. Es ist schon komisch das es immer noch Fahrer gibt die meinen das ihr Betrug durch Doping nichts besonders ist und mit allen Mitteln versuchen wieder ins System zu kommen. Leider schaffen das die meisten auch wieder was wiederum zur Folge hat das niemand im Feld Angst hat vor irgendwelchen Sperren oder Strafen hat, weil es anscheinend immer Möglichkeiten gibt aus der Sache halbwegs heraus zu kommen. Das jetzt Basso der Kopf einer Anti-Doping-Kampagne ist zeigt dieses ja sehr eindrucksvoll.
Wann wird Doping endlich ein normaler Straftatbestand so wie jeder andere vorsätzliche Bertug.

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