Doping im Radsport

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hallö
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Beitrag: # 6707743Beitrag hallö
12.6.2008 - 20:29

Ich finde es nicht so drastisch, da sie Herr Boonen, von der TdS und TdF, ausgeladen haben und seit wann ist eigentlich doping "außerhalb des wettkampfes" erlaubt, so hab ich es zuminndest mitbekommen, da man nur während eines wettkampfes bestraft wird.
Entweder sollte man koksen immer bestrafen oder gar nicht.
Außerdem sollte man jetzt, nicht rum streiten ob er jetzt fahren darf oder nicht, denn wenn er im knast ist für ne weile ist, was ja wahrscheinlich auch passiert, ist es egal, denn dann kann er eh nicht fahren. (leider)

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Grabba
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Beitrag: # 6707744Beitrag Grabba
12.6.2008 - 20:35

Die Wirkung von Koks wurde doch von BlackHackz deutlich beschrieben: Es pusht dich kurze Zeit, danach fällst du in ein tiefes Loch. Wenn Boonen drei Tage vor einem Wettkampf dopt verschafft er sich damit mit Sicherheit keinen Vorteil, denn es bringt ihm weder einen Trainingsvorteil noch sonst etwas. Von daher finde ich diese Regelung durchaus angemessen.

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jonas
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Beitrag: # 6707782Beitrag jonas
12.6.2008 - 22:32

Die WADA teilt die Dopingsubstanzen in verschiedene Kategorien ein. Kokain zählt in eine Gruppe, die nur während des Wettkampfes an sich verboten ist und deshalb auch nur bei Wettkampfkontrollen getestet wird. Nur weil die Staatsanwalt Indizien hatte wurde auch auf Kokain bei dieser Probe auch überprüft. Wie bereits erwähnt wäre eine sportrechtliche Relevanz nur möglich, wenn man ihm den Handel mit verbotenen Substanzen nachweisen könnte.
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BlackHackz
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Beitrag: # 6711045Beitrag BlackHackz
25.6.2008 - 13:55

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_50496.htm

Ich fasse kurz zusammen: Sinkewitz beschwert sich, dass nach seinem Doping-Vergehen ihn nun kein Team mehr einstellen will.
Also ich bin immer der Meinung, dass jeder Mensch mindestens eine zweite Chance verdient, nur ist es fragwürdig, ob er diese auch einfordern darf. Sinkewitz hält sich offensichtlich für den nun saubersten Fahrer und erzählt, dass er ja alles gestanden hat. Das mag ja richtig sein, aber kam dieses Geständnis freiwillig? Hat er irgendwie zusätzliche Informationen geliefert? Eigentlich hat er nur das erzählt, was sowieso bereits im Raume stand. Beweisen konnte auch er nichts weiter. Außerdem ist es ja nicht so, dass ihn sein Gewissen überkommen hat und er seine Denkweise änderte. Andersrum wird ein Schuh draus: Die Dopingprobe hat ihn überkommen und ihn gezwungen, seine Denkweise zu ändern. Mir ist durchaus klar, dass er um seine Existenz fürchtet, aber ein erwachsener Mann muss vorher das Risiko abwägen können, bevor er etwas derart tiefgreifendes betreibt, wie Doping. Dazu muss man einfach sagen, dass er wohl einen äußerst miesen Ruf im Fahrerlager "genießt", schließlich wurde sein Dopingfall ja zum Anlass genommen das T-Mobile Team aufzulösen, die Fernsehübertragung in Deutschland vorübergehend einzustellen (auf den ÖR) und es hat den Journalismus beflügelt z.T. derart hetzerisch und gehässig über den Radsport herzuziehen, wie ich es bisher nicht gewohnt war. Vielleicht ist es sogar besser, Sinkewitz erstmal als persönlichen Sündenbock zu opfern, da es mit dem Radsport ja vielleicht gerade wieder bergauf geht durch die Tour de France. Die EM ist bald vorbei, die Menschen sind im Sportfieber und die Tour de France verspricht ein spannendes Rennen zu werden, ohne viele dopingbelastete Fahrer am Start zu haben (in der öffentlichen Meinung!). Dazu kann man Wegmann und Schumacher aufgrund des Profils einiges zutrauen. Wenn dann Sinkewitz während der Tour einen Vertrag bei Milram unterschreibt, dann kann die leicht aufsteigende Stimmung leicht wieder kippen.
Ich bin zwar nicht für Bauernopfer, aber so wie Sinkewitz sich präsentiert und das Recht auf eine 2. Chance einklagt, würde ich das schon eher begrüßen. Aber mir ist völlig klar, dass es viele gegensätzliche Meinungen dazu gibt, es ist ja auch ein schmaler Grat, auf dem die Wahrheit liegt.
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Beitrag: # 6711114Beitrag PS
25.6.2008 - 15:43

Ich meine ich kann die Teams natürlich auch verstehen. BlackHackz hat das ja schon erklärt aber ich verstehe Sinkewit nicht. Z. B. Gerolsteiner sucht einen neuen Sponsor und das wäre doch ein Todesstoß wenn man Sinkewitz verpflichten würde bei der öffentlichen Meinung über ihn. Ich meine da muss man doch auch mal nachdenken aber das ist wahrscheinlich schwer zuzugeben wenn man selber betroffen ist.
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Grabba
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Beitrag: # 6711171Beitrag Grabba
25.6.2008 - 16:54

BlackHackz hat vollkommen Recht und ich kann eigentlich nur zustimmen. Doch möchte ich zwei Punkte kurz anschneiden, die mir an der Ausführung etwas missfallen:
Erstens weiß keiner von uns, was Sinkewitz (und auch was Jaksche oder Basso oder sogar Fuentes selbst) wirklich erzählt haben. Denn das allermeiste lief ja hinter sowas von fest verschlossenen Türen ab, durch die kein Licht drang. Ob Sinkewitz wirklich nichts gesagt hat können wir nicht wissen. Man kann es vermuten, aber wohl genausogut das Gegenteil annehmen. Da wäre ich vorsichtig.

Außerdem sprichst du an, dass man sich vorher überlegen muss, wenn man so etwas "tiefgreifendes betreibt, wie Doping". Richtig. Aber genauso muss man auch vor so etwas tiefgehendem wie einem Geständnis überlegen, ob es das Richtige ist. Aus moralischer Sicht ja, aber ich behaupte, der einzige Grund für dieses Geständnis sei die Hoffnung auf Straflinderung gewesen. Und gerade da hat er es sich selbst verbockt. Entweder war er von Anfang an auf der Doperschiene und dopt und leugnet dreist und fährt dann genauso weiter wie andere. Oder er wäre von Anfang an auf der Nichtdoperschiene gewesen und hätte keine Probleme gehabt. Etwaige Probleme (schlechtere Leistungen) hätte er dann in Kauf genommen.
Nur der Weg, den er gegangen ist, ist ein Witz. Erst dopt er in einem Team, das sich nach außen hin als neues, dopingfreies ausgibt, dann leugnet er kurz, gesteht dann aus rein berechnenden Gründen (wie ich denke) und wundert sich dann, dass man ihn nicht mehr haben will. Ich kann die Teams verstehen.
Und hätte Sinkewitz wirklich Reue gezeigt, von ganzem Herzen gestanden und versucht, seine Schuld wiedergutzumachen (man mag jetzt z.B. über Zabel sagen, was man will; aber er ist freiwillig an die Öffentlichkeit gegangen, hat freiwillig gestanden, und hat freiwillig (gut, vielleicht auch auf Teamdruck) viel Geld gespendet). Ja, hätte er wirklich bereut, dann würde er es jetzt auch als gerechte Strafe hinnehmen, kein Team mehr zu finden. Existenzangst ok, aber abgewinnen kann ich seinem Verhalten nichts!

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JanUllrich06
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Beitrag: # 6713090Beitrag JanUllrich06
1.7.2008 - 22:13

Rasmussen für zwei Jahre gesperrt
01.07.2008 - (sid) - Der dänische Radprofi Michael Rasmussen ist vom Verband des Fürstentums Monaco mit einer zweijährigen Sperre belegt worden. Einen entsprechenden Bericht der italienischen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport auf ihrer Internetseite bestätigte der Radsport-Weltverband UCI am Dienstag. Der 34-jährige Rasmussen fährt mit einer monegassischen Lizenz und hatte im vergangenen Jahr wiederholt falsche Angaben zu seinem Aufenthaltsort gemacht. Die Sperre tritt voraussichtlich rückwirkend vom 25. Juli 2007 in Kraft.

Die UCI sah darin einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen und hatte den Verband Monacos schon im Februar aufgefordert, ein Disziplinar-Verfahren gegen Rasmussen einzuleiten.

Wegen des offensichtlichen Regelverstoßes war Rasmussen vier Etappen vor Ende der Tour de France 2007 als Gesamtführender von seinem damaligen niederländischen Team Rabobank aus dem Rennen genommen worden. Im November 2007 hatte der Däne zugegeben, aus "privaten Gründen" über seinen Aufenthaltsort gelogen zu haben.

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zabelchen
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Beitrag: # 6713103Beitrag zabelchen
1.7.2008 - 22:36

Wie lächerlich ist das denn? Menschen die Dopen und nach dem sie erwischt werden das große Taschentuch herrausholen, dürfen nach einem Jahr wieder fahren, andere Menschen die sich nur nicht wie die DDR Bürger damals von der Stasi kontrollieren lassen wollen bekommen 2 Jahre...

Naja, wenigstens kann keiner sagen im Radsport wird nichts gegen Doping unternommen -.-
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José Miguel
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Beitrag: # 6713122Beitrag José Miguel
1.7.2008 - 23:07

Natürlich ist er im eigentlichen Sinne nicht positiv getestet worden, aber durch die Dynepo-Geschichte finde ich die Strafe voll und ganz richtig, auch wenn das offziell kein Grund sein kann.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
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Fus87
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Beitrag: # 6713136Beitrag Fus87
1.7.2008 - 23:44

Zabelchen, egal, was man von der Whereabout-Regelung halten mag:
Rasmussen hat nun mal gegen ein Regel verstoßen, die leider im Radsport nötig ist. Und dafür wird er - zu Recht - bestraft. Dass sich im Fall Rasmussen weder die UCI, noch DCU (der dänische Radsportverband), noch WADA, noch Rabobank mit Ruhm bekleckert haben, ändert nicht entscheidend am Sachverhalt.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6713138Beitrag BlackHackz
1.7.2008 - 23:46

Was hat denn der dänische Radsportverband mit der Sache zu tun?
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Beitrag: # 6713150Beitrag zabelchen
2.7.2008 - 0:04

Fahrer die Dopen haben auch gegen eine Regel verstoßen, und wurden dabei sogar erwischt, im Gegensatz zu Rasmussen, bei dem es nur angenommen wird.

Doch wenn diese Fahrer dann das große Heulen bekommen von wegen, das Kaninchen hat mir aber gesagt ich soll die kleine blaue Pille nehmen und nicht die Rote...bekommen nur 1 Jahr, das ist das, was ich so sinnlos finde...

Die Strafe ist einfach unangemessen...da wird ein Fahrer, der evtl, vllt, gedopt hat für 2 Jahre gesperrt, und der, der ganz sicher gedopt hatte, ist nach einem Jahr wieder im Sattel!
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Beitrag: # 6713153Beitrag BlackHackz
2.7.2008 - 0:08

Ich halte die Sperre auch für Quatsch. Im Regelwerk wird zwar festgelegt, dass 2 versäumte Dopingkontrollen als positver Test gewertet werden, aber die hat Rasmussen nicht nachzuweisen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, ging es um eine einzige Kontrolle, die er verpasst hat. Ganz davon abgesehen, dass ich überzeugt davon bin, dass er gedopt war, ist das eher eine Zweckverurteilung, um ihn als "Schädling" vom Radsport auszugrenzen. Wirtschaftlich habe ich dafür Verständnis, aber der Stasi-Vergleich ist durchaus angemessen. Es ist fast so, als ob die UCI sich aussucht, welche Fahrer als Radsportler tätig sein dürfen...
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Fus87
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Beitrag: # 6713155Beitrag Fus87
2.7.2008 - 0:31

Rasmussen hatte vier Tests verpasst, und drei gelten als positive Dopingprobe. Allerdings waren zwei der Tests eben vom dänischen Radsportverband, die anderen zwei von der UCI.
Was die DCU getan hat: Ihr war bereits vor der Tour bekannt, dass Rasmussen zwei Tests verpasst hat (plus zwei UCI-Tests), sie hat das aber weder der UCI, noch Rabobank, noch der Tour-Organisation mitgeteilt.

Ich finde es auch nicht gut, dass ein Fahrer, dem man nicht 100% nachweisen kann, dass er gedopt hat (ich sage nicht, dass Rasmussen nicht gedopt hat), länger gesperrt wird als ein "Kronzeuge".
Aber diese Fälle kann man meiner Meinung nach nicht 1:1 vergleichen.
Wenn zwei Personen zu zwei verschiedenen Themen eine Arbeit schreiben, kann man die Zensuren auch nicht vergleichen.

Wie gesagt: Dass Leute wie Sinkewitz oder Jaksche nur 1 Jahr gesperrt werden, weil sie etwas zugeben, was schon bekannt ist, ist Quatsch.
Aber Rasmussen jetzt zum "Opfer" von Stasi-ähnlichen Methoden zu machen, ist auch nicht richtig.
Es ist zur Zeit leider nötig, dass im Radsport mit solchen einschneidenden Maßnahmen gearbeitet wird. Das heißt nicht, dass ich sie uneingeschränkt befürworte; unabhängig davon hat Rasmussen gegen diese Regeln verstoßen und muss nun die Konsequenzen tragen.

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zabelchen
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Beitrag: # 6713156Beitrag zabelchen
2.7.2008 - 0:48

Kommt drauf an...ich finde nicht das das hier großartig mit Äpfel und Birnen zu tun hat, da es bei beiden Tatsachen um Doping geht...

Der eine hat vielleicht gedopt, und bekommt 2 Jahre Strafe, der andere hat gedopt und weint, und bekommt 1 Jahr...merkst du was?

Mir ist klar, das 2 verpasste Dopingproben ein positiver Test sind, nur steht nicht geschrieben, in welchen Zeitraum diese beiden Tests durchgeführt werden sollen.

Wenn ich Radsportler bin, meine Mutter verstirbt, dann will ich vielleicht ma für 2-3 Tage nicht erreichbar sein, allerdings kann genau in dem Moment ein Kontrolleur der UCI vorbei marschieren und zwar an 2 Tagen hintereinander und ich wäre positiv getestet. Wie sinnvoll ist das denn? Und wenn ich bei irgendwem 365 Tage lang eine Rechenschafft ablegen muss, wo ich gerade meinen Fuss hinsetze, dann hat das durchaus was mit Stasi und Kontrollwahn zu tun...!

Ich gehe mit euch konform, das Rasmussen wahrscheinlich gedopt war, aber es wurde ihm nie durch einen positiven Test nachgewiesen, und ihn dann für 2 Jahre zu sperren, ist lächerlich, wenn man sich diese "Kronzeugen" - Regelung anschaut.
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Fus87
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Beitrag: # 6713158Beitrag Fus87
2.7.2008 - 1:09

Ich stimme mit dir überein, dass das Whereabout-System durchaus zu absurden Fällen führen kann (siehe dein Beispiel; wenn ich auch kaum glaube, dass die UCI an zwei Tagen hintereinander den gleichen Fahrer kontrolliert).

Aber in Rasmussens Fall waren die Missed Tests nicht kurz hintereinander: ich meine, einer war im April, zwei im Juni mit etwa einer Woche Abstand; den vierten kann ich nicht mehr zeitlich einordnen. Und ich finde schon, dass ein Zeitraum von drei Monaten angemessen ist.
Es war ja auch nicht so, dass Rasmussen zufällig Tests verpasst hat; er hat bewusst über seinen Aufenthaltsort gelogen und das auch später zugegeben (aus welchen Gründen er gelogen hat - ich erinnere an seine Aussage, er hätte eheliche Probleme gehabt - können wir nicht wissen).

Ich kann auch durchaus den - teilweise überzogenen - Überwachungsdrang im Whereabout-System sehen, aber wie ich bereits sagte, gibt es dieses System nun mal - mit Vor- und Nachteilen.
Wenn ich Radprofi wäre, wäre ich auch bereit, meine Aufenthaltsorte anzugeben (man muss sie zwar im Voraus melden, kann sie ja aber auch kurzfristig noch ändern), und wenn ich Kontrollen verpasse, dann bin ich zumindest teilweise schuld (natürlich gibt es dann immer noch Fälle wie den von van Impe).

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zabelchen
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Beitrag: # 6713160Beitrag zabelchen
2.7.2008 - 1:26

Fus87 hat geschrieben:Ich stimme mit dir überein, dass das Whereabout-System durchaus zu absurden Fällen führen kann (siehe dein Beispiel; wenn ich auch kaum glaube, dass die UCI an zwei Tagen hintereinander den gleichen Fahrer kontrolliert).

Aber in Rasmussens Fall waren die Missed Tests nicht kurz hintereinander: ich meine, einer war im April, zwei im Juni mit etwa einer Woche Abstand; den vierten kann ich nicht mehr zeitlich einordnen. Und ich finde schon, dass ein Zeitraum von drei Monaten angemessen ist.
Erweitere 2-3 Tage allein sein, in eine Woche. Wenn die ehelichen Probleme stimmen (zweifel dürfen durchaus angebracht sein)...dann kann sich das auch eine Woche hinziehen. Das dies natürlich ausgerechnet vor der Tour passiert ist höchst lächerlich, sicherlich, aber trotzdem...ich meine wenn es so war, will Rasmussen sicherlich seinen Kopf frei haben und nicht bei der Auffahrt nach Alp d'Huez die Attacke verpennen weil er mit seinen Gedanken bei seiner Frau war.

Nichts destotrotz, ja, er hat Regeln missachtet, und muss dafür bestraft werden, seh ich ein, aber keine 2 Jahre, wenn im Gegenzug gedopte Fahrer, die auch noch positiv getestet wurden, nur 1 Jahr bekommen.

Eigentlich sind wir uns doch schon einig, du musst jetzt nur noch zugeben das die 2 Jahre zu hoch sind und gut is :P...:D
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Beitrag: # 6713165Beitrag Fus87
2.7.2008 - 8:46

Ja, 2 Jahre für Missed Tests sind zu hoch... :D

Nee, im Ernst: Die frühere unflexible Regelung mit 2 Jahren Sperre, egal wofür, ist nicht das beste. Ich meine, dass ein Bernucci 2 Jahre gesperrt wird, weil er ein Mittel genommen hat, dass neuerdings auf der Dopingliste steht, während ähnliche Mittel nicht verboten sind, ist lächerlich (andererseits muss Dummheit bestraft werden...).
Die jetzige Regelung, wo "Kronzeugen" nur die Hälfte der Strafe bekommen, ist aber noch schlechter. Was haben Sinkewitz, Jaksche und Co. denn zur Dopingbekämpfung beigetragen? Nicht viel (es sei denn, in dieser Woche, pünktlich zur Tour, hebelt der BDR das gesamte weltumspannende Dopingsystem aus...).

Unterm Strich: Du sagst, Rasmussen wurde zu lange gesperrt, ich sage, Jaksche und Sinkewitz wurden zu kurz gesperrt - im Grunde sind wir uns doch auch da einig und lassen die Diskussion jetzt ruhen. 8)

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zabelchen
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Beitrag: # 6713169Beitrag zabelchen
2.7.2008 - 9:36

Ja, ok, Jaksche und Co zu kurz...ist das selbe wie Rasmussen zu lang, passt *Hand reich* :)
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juan antonio flecha
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Beitrag: # 6713441Beitrag juan antonio flecha
2.7.2008 - 21:48

Auch, wenn ich mich damit auf dünnem Eis bewege, behaupte ich einfach mal, wäre Rasmussen nicht in Gelb aus dem Rennen genommen worden, sondern wäre er nur "irgendein" Profi im Peloton gewesen, er hätte keine 2 Jahre bekommen.
Stichwort "Exempel statuiren"

An und für sich finde ich die Strafe gut.
Das die geständigen oder was auch immer, die nur 1 Jahr bekommen, auch 2 absitzen müssten, ist klar, aber das kann kein Argument sein, bei einem anderen nach klarem Regelverstoß, die Strafe zu mindern.
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Fus87
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Beitrag: # 6713471Beitrag Fus87
2.7.2008 - 22:47

Deiner Behauptung muss ich widersprechen. Moreni wurde positiv getestet, und auch er wurde für zwei Jahre gesperrt.

Den zweiten Teil deines Posts kann ich unterschreiben (habe ich ja auch schon selber so gesagt...).

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