Doping im Radsport

[eisel92]

Wer hat denn gesagt, dass Ausländer keinen Giro gewinnen dürfen. Ich wollte lediglich sagen, dass es für mich persönlich schöner ist, wenn die Italiener bei ihrer Landesrundfahrt vorne sind. Gut, Contador hat die Tour 2007 nicht wirklich dominiert, stimmt, war wohl ein wenig geblendet von den Duellen mit Rasmussen, wo der Rest nicht mithalten konnte. Den Giro hat er nicht dominiert, habe ich aber glaub ich nicht gesagt, denn ich hab gesagt er hat ihn locker gewonnen. Und das war der Fall. Für mich war er nie richtig in Gefahr. Ich verabschiede mich jetzt aus den Thread, mir geht die ewige Wort-im-Mund-Umdreherei langsam am Senkel. Ein paar hier sollten endlich mal von ihrem hohen Ross absteigen und sich weniger wichtig nehmen. Alleine die Reaktion von Grave auf meinen Post ist lächerlich. Ich rede davon, dass ich Contador einfach nicht mag und er kommt mir mit Europa. Unfassbar was für Dillos hier teilweise herumrennen.

[ETXE]

Um vielleicht tatsächlich den Exkurs zu beenden, werfe ich noch ein paar Namen von Siegern in die Runde, deren Name eher mit der Tour in Verbindung gebracht werden und die den Giro einfach so im Vorbeigehen, als Tour-Vorbereitung, gewonnen haben:
Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault, Laurent Fignon, Miguel Induráin.

Anyway, dafür, daß du Contador nicht leiden kannst, kann hier niemand was, vermutlich kann auch Contador nichts dafür. Daß sein Name immer wieder hier im Thread auftaucht, mag seine Gründe haben, Tatsache ist aber, daß von ihm keine positive A-Probe vorliegt, sondern vom Giro-Zweiten.

Und mir fällt weiterhin auf, daß bei vielen Beiträgen, die hier im Doping-Thread getätigt werden, einfach nur Animositäten (bis hin zu nationalistischen Ressentiments) zugrunde liegen, keine Argumente. Somit kann kein der Thematik angemessener Diskurs zustande kommen.

Im Gegensatz zur offenbar landläufigen Meinung ist Doping keine nationale Angelegenheit, sondern eine internationale, bzw. eine Angelegenheit multinationaler (Konzern-)Interessen. Die Bösen sind meiner Meinung nach auch nicht die dopenden Fahrer, obwohl sie sicherlich eine Teilschuld trifft. Da sind ganz andere Gestalten im Spiel, z.B. die Mediziner, welche Doping verabreichen, Teamchefs, welche bestimmt etwas wissen, aber immer so tun, als hätten sie von nichts gewusst, Pharmakonzerne, welche im Sport ein wunderbares Betätigungs- und Experimentierfeld sehen und nebenbei ganz gut dabei verdienen. (Die größten Pharmakonzerne Europas befinden sich übrigens in Deutschland und nicht in Spanien oder Italien)
Nicht zuletzt ist ein gewaltiger Faktor die bereits mehrfach erwähnte Doppelmoral, welche in unserer Leistungsgesellschaft vorherrschend ist und es sind die opportunistischen Medien, denen es wohl kaum um Menschen, sondern um Sensationen geht. Solange das alles auf einer pseudomoralischen Ebene stattfindet, welcher keinerlei Ethik zugrunde liegt, wird kein objektiver Umgang mit dem Problem Doping möglich sein. Solange die einen durch Hexenjagden zu "personae non gratae" gestempelt werden, andere aber wegen überraschender sportlicher Leistungen in den Himmel gelobt werden, solange es zu einem emotionalisierten Umgang mit "Dopern" und deren vermeintlichen (Betrugs-)Opfern kommt, wird gar nicht passieren, was einen irgendwie nach Vorne bringt. Und solange kotzt mich die "Diskussion" zur Thematik einfach nur an!

[Grave]

Wer hat denn gesagt, dass Ausländer keinen Giro gewinnen dürfen. Ich wollte lediglich sagen, dass es für mich persönlich schöner ist, wenn die Italiener bei ihrer Landesrundfahrt vorne sind. Gut, Contador hat die Tour 2007 nicht wirklich dominiert, stimmt, war wohl ein wenig geblendet von den Duellen mit Rasmussen, wo der Rest nicht mithalten konnte. Den Giro hat er nicht dominiert, habe ich aber glaub ich nicht gesagt, denn ich hab gesagt er hat ihn locker gewonnen. Und das war der Fall. Für mich war er nie richtig in Gefahr. Ich verabschiede mich jetzt aus den Thread, mir geht die ewige Wort-im-Mund-Umdreherei langsam am Senkel. Ein paar hier sollten endlich mal von ihrem hohen Ross absteigen und sich weniger wichtig nehmen. Alleine die Reaktion von Grave auf meinen Post ist lächerlich. Ich rede davon, dass ich Contador einfach nicht mag und er kommt mir mit Europa. Unfassbar was für Dillos hier teilweise herumrennen.

oder du eventuell zu jung bist eine These mit Argumenten zu belegen

[eisel92]

Welche These? Ich hab meine Meinung zum Doping gepostet. Seit wann muss man seine eigene Meinung rechtfertigen?
Und wenn ich an deine Reaktion denke, frage ich mich, ob du entweder total kaputt in der Birne bist, oder ob deine soziale Kompetenz im Kindergarten stecken geblieben ist?

@ETXE: Richtig, dafür kann niemand was. Und deshalb behaupte ich aber auch nicht dass Contador jemals gedopt hat. Wie du sagst: Ohne positive Probe, ist er sauber.

[Grave]

... und ein Spanier beim Giro nichts vorne zu suchen hat...

ist ja eine Behauptung von dir, und keine Meinung mehr dann erklär mir wieso? Und nicht mit einem "giro sollen nur Italiener gewinnen" Argument! Scheinbar hast du selbst gemerkt dass es Quatsch ist sowas zu behaupten

Aus Fehlern lernt man, ich nehms dir nicht mal übel!

[eisel92]

Ich hab in jeden Post hier nur meine eigene Meinung kundgetan.
Und ich hab schon gesagt, dass ich es schöner finde, wenn die Italiener bei ihrer großen Landesrundfahrt das Rennen bestimmen. Und wenn ein Contador, der ja davor noch im Urlaub gewesen sein soll, dann das Rennen quasi vom Strand aus gewinnt, finde ich das nicht gerade schön. Mit Doping hat das nichts zu tun, ist eigentlich auch off-topic, aber ist sowieso abgedriftet.

Aus Fehlern lernt man, ich nehms dir nicht mal übel!

Woher nimmst du dir das Recht, mir irgendwas übel oder nicht zu nehmen?
Wer glaubst du das du bist?

[BlackHackz]

Jetzt gehen hier die Beleidigungen wieder los. Das ist doch völlig unnötig.

Das Recht, Fahrer, die sehr dominant auftreten, nicht zu mögen, hast du natürlich Eisel. Das war nie das Problem. Woran sich alle gestoßen haben, war dieser Satz:

Dazu kam damals, dass ich Contador nicht mag und ein Spanier beim Giro nichts vorne zu suchen hat.

Dass du mit diesem Satz viele Reaktionen hervorrufst, hast du in Kauf genommen, den hätte man weitaus sanfter formulieren können.
In diesem Teilsatz geht es weder um die Dominanz eines Fahrers, eines Teams noch einer Nation. Da wurde auch nichts um Mund herumgedreht oder was auch immer. Wenn du Missverständnisse dieser Art vermeiden möchtest, dann achte doch einfach darauf, was du schreibst. Andernfalls musst du mit teilweise heftigen Reaktionen auf den Konfrontationskurs rechnen.
Der Giro ist auch meine absolute Lieblingsrundfahrt und mir macht es nichts aus, wenn ein Spanier gewinnt. Und der diesjährige Giro hatte durchaus seine Spannung, aber das ist ja alles Geschmackssache.
Zumal ich auch nicht denke, dass Contador den Giro so im "Vorbeigehen" gewonnen hat. Sein Kampf sprach eine andere Sprache. Als er merkte, dass er eine Chance hat, hat er um jeden Preis versucht, diese Rundfahrt zu gewinnen. Ob der Sieger nun Contador oder Contadori heißt, spielt doch keine Rolle und tut dem Rennen auch keinen Abbruch. Hätte er sich keine Mühe gegeben und wäre ihm das Rennen egal gewesen, hätte ich die Meinung ja verstehen können, aber das Gegenteil ist der Fall. Dass er seine Saisonplanung nicht auf den Giro ausgerichtete, hat den einfachen Grund, dass er mit einer Teilnahme gar nicht gerechnet hat.

[virtualprofit]

Und wenn ich an deine Reaktion denke, frage ich mich, ob du entweder total kaputt in der Birne bist, oder ob deine soziale Kompetenz im Kindergarten stecken geblieben ist?

Lange nicht mehr so über einen einzelnen Satz amüsiert.

[Hijo Rudicio]

Mich regt dieses "Sagt die Tour ab, es gibt wieder Doping!" auf, deshalb nochmal der Link aus dem letzten Jahr.

http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/akt ... 36876.html

Ist zwar nicht brandaktuell, aber da die Strafen in Frankreich erhöht wurden und die Sponsoren bei Dopingfällen inzwischen gerne mal abspringen, denke ich, dass auch diese Tour wieder den Namen "Sauberste Tour aller Zeiten" verdient hat.

Es ist totaler Schwachsinn, Bundesliga, Olympische Spiele und Hallenhandball zu übertragen, aber bei Dopingfällen während der Tour so zu tun als wäre der Radsport gestorben.

Ich glaube, ich stehe hier nicht im Verdacht, Doping gegenüber tollerant eingestellt zu sein, aber zu fordern, die am härtesten kontrollierte Sportveranstaltung nicht mehr zu übertragen oder gar einzustellen, wie in vielen Medien gehört/gelesen, ist einfach nur Schwachsinn.

Hier besteht wenigstens die Chance, die Doper zu erwischen. Ricco ist bei der Tour erwischt worden und nicht beim Giro.

Gäbe es in unserer Medienwelt auch nur einen Hauch Intelligenz (oder würde diese Intelligenz von den Lesern/Hörern/Zuschauern eingefordert werden), dann würde ein Dopingfall bei der Tour den Aufschrei "Sagt den Giro ab!" zur Folge haben. Nur ist der Zusammenhang dem geneigten und verblödeten Publikum natürlich nicht mit den in der Bildzeitung vorgesehenen drei Zeilen zu erklären.

Mit Ricco und Piepoli sind nicht irgendwelche erwischt worden, sondern diejenigen, die am dominantesten waren. Das heisst im Umkehrschluss für mich, dass der den Betrügern unterlegene Rest wohl eher weniger gedopt war als diese Herrschaften.

Mir gefällt die Tour sehr gut bis jetzt, die, die mich am meisten aufgeregt haben sind jetzt weg, einige sind noch da, Kohl finde ich halt etwas seltsam, aber gewinnen wird er wohl nicht. Ob das jetzt etwas Positives (haha) über den, der ihn in Paris schlägt, aussagt, möchte ich nicht beurteilen. Aber die Quantität geht zurück, das kann man wohl als Fakt ansehen.

Leider werden im Moment die aufs Korn genommen, die Dopingfälle aufzeigen. Ich habe es letztes Jahr gesagt und sag es gerne immer wieder: Die Tour ist auf einem guten Weg.

[Klaus und Tony]

Ich weiß noch nicht, ob ich mir demnächst auch mal einen längeren Text rausquäle, aber ich glaube, dass ich ziemlich exakt auf deiner Seite stehe, Hijo.

Mir geht es wie 2007: Die Tour wird von der ganzen Welt so vereinnahmt, dass ich den Ekel darüber erstmal auf die Tour ablade, um mir dann korrigierend zu sagen, dass genau diese Tour sich eigentlich auf sehr eindrucksvolle Weise dagegen wehrt.

[zabelchen]

Ma was anderes...

Wo wir schon bei dem ganzen Blutgepansche sind..
Was passiert denn im Körper nach einer Blutspende?
Der Körper produziert als das verlorene Blut nach und wird sich sicherlich dabei an den Begebenheiten des Körper anpassen. Nach der direkten blutspende darf/soll man ja keinen Sport machen. Aber was ist, wenn man einen Tag danach anfängt und ungefähr 2-3 Wochen trainiert, sogar schon intensiv. Dann sollte doch eigentlich im Körper die Signale ausgesendet werden...Sauerstoff fehlt, aufgrund von weniger Blut im Körper...also produziere mehr rote Blutkörperchen.

Aufgrund der geringen Menge die beim Blutspenden abgenommen wird sollte der Effekt nicht so groß sein, bzw, besteht überhaupt ein Leistungsfördernder Effekt?

Mir kam die Frage als ich gestern wieder eine Einladung zur Blutspende bekommen habe und mir dachte...uh, jetzt, 1 Woche vor Dresden wäre es ungünstig, gehste danach...aber was passiert wenn ich danach weiter trainiere?
Aufgefallen ist mir dabei noch, das ich das letzte ma bei der Blutspende direkt nach der RTF in Leipzig war und die Vorsorgeuntersuchungsärztin etwas stutzte als sie meinen Blutdruck ansah es aber nicht weiter beachtete als ich die Frage ob ich denn intensiver Sportbetreiben würde mit "Ja" beantwortete...

[Fus87]

Genial... Legales Blutdoping.
Ob es wirklich einen Effekt hat, weiß ich nicht; aber was du beschrieben hast, klingt logisch.
Natürlich muss man sagen, dass diese Methode, wenn sie funktioniert, so zwar legal sein sollte (vielleicht ist das ja auch Vinokurovs Problem gewesen, nach dem ganzen Blutverlust beim Sturz?), aber dir wohl kein Mensch glauben wird, wenn du positiv getestet werden solltest.
Außerdem - selbst wenn das legal ist - finde ich es moralisch zumindest fragwürdig. Ist ja irgendwie auch Doping, nur halt ohne Medikamente.

[zabelchen]

Es ging dabei gar nicht mal um das Doping an sich.
Du musst sehen, das die Regeneration des Blutes sicherlich wieder etwas dauert, die Schutzsperre von 2 Monaten zum Blutspenden ist ja nicht ohne Grund, zumal man direkt nach einer Blutspende sicherlich nicht an die Leistungen von davor anzuknüpfen, für den Profibereich ungeeignet.

Es geht auch nicht mal darum die Leute zum Dopen jetzt unbedingt zum Blutspenden zu bringen, ich selber Spende seit nem Jahr aller 2 Monate meine 450 ml u.a. auch deswegen weil ich damit anderen Menschen helfen kann (und wegen der 20 Euro )...aber es wäre ein nicht unerwünschter Nebeneffekt

[Grave]

20euro??

[zabelchen]

Wir bekommen für eine Blutspende 20 Euro und auch für Plasmaspende 20 Euro, das ginge dann sogar jede Woche

[Grave]

in luxemburg bekommt man nix, nur nen zettel dass man blutgespended hat und ein herzliches dankeschön von der, der dir das blut abzapft

[Fus87]

Dafür ist das Durchschnittseinkommen in Luxemburg viel höher als in Deutschland... aber das wird jetzt off-topic.

[EyTschej]

Das ist mal ... äh ... amüsant? --> http://tour.ard.de/tdf/aktuell/kw30/pie ... 080722.htm

Piepoli soll scheinbar (noch) gar nicht positiv getestet worden sein. Umso lustiger ist es, dass er nicht nur eigenes Doping zugegeben hat, sondern auch Ricco in die Suppe gespuckt hat. Also was genau mit den Dopingkontrollen bei der Tour nun abgeht, das weiß ich mal absolut nicht. Es sind auf jeden Fall anderen Kontrollen als bei der UCI, das kann man bisher schon sagen. Ob es aber dazu führen wird, dass einige Dopingsünder tatsächlich aus dem Verkehr gezogen werden, das bleibt halt abzuwarten.

[PS]

Piepoli soll scheinbar (noch) gar nicht positiv getestet worden sein. Umso lustiger ist es, dass er nicht nur eigenes Doping zugegeben hat, sondern auch Ricco in die Suppe gespuckt hat. Also was genau mit den Dopingkontrollen bei der Tour nun abgeht, das weiß ich mal absolut nicht. Es sind auf jeden Fall anderen Kontrollen als bei der UCI, das kann man bisher schon sagen. Ob es aber dazu führen wird, dass einige Dopingsünder tatsächlich aus dem Verkehr gezogen werden, das bleibt halt abzuwarten.

Das hab ich mir auch gedacht. Irgendwie finde ich das sehr komisch. Ich will da auch nichts unterstellen aber merkwürdig ist das schon...[/list]

[Hijo Rudicio]

Laut der spanischen „El Pais“ soll der von seinem Team entlassene Piepoli, Mannschaftskamerad des bereits überführten Dopers Riccardo Ricco, seinem Sportdirektor Fernandez Matxin Epo-Konsum bestätigt haben, obwohl er von den Kontrolleuren in Frankreich noch nicht entlarvt wurde: „Ich habe das gleiche gemacht wie Riccardo.“

Quelle:http://www.welt.de/sport/article2232735 ... ot_ab.html[/quote]

Dementsprechend war auch vorgestern nie die Rede von einem positiven Test.

[jonas]

Wie man mittlerweile vernimmt soll der positive Test von Ricco vor allem durch eine Zusammenarbeit des Herstellers des Medikaments (Roche) und den Dopinglaboren zustande gekommen sein. Roche hat ein Molekül in die Medikamente eingebaut, dass wohl ganz einfach per Test entdeckt werden kann. Die Mithilfe der Pharmakonzerne ist ein ganz wichtiges Puzzleteil im Kampf gegen Doping.