Doping im Radsport

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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Time2Play
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Beitrag: # 6746672Beitrag Time2Play
27.11.2008 - 18:52

RJW hat geschrieben: Ich würde folgendes vorschlagen:
Die Dopingkontrollen komplett in die Hände der WADA bzw. der nationalen Antidopingagenturen zu legen. Die Verbände könnten eventuell ein Interesse daran haben, daß einige positive Proben verschwinden, aus welchen Gründen auch immer.
Und was hat das für einen Sinn?
Ganz ganz schlechte Idee, mit Sicherheit würde es keinen gedopten Kasachen mehr geben... :lol:
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RJW
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Beitrag: # 6746676Beitrag RJW
27.11.2008 - 19:53

Time2Play hat geschrieben:
RJW hat geschrieben: Ich würde folgendes vorschlagen:
Die Dopingkontrollen komplett in die Hände der WADA bzw. der nationalen Antidopingagenturen zu legen. Die Verbände könnten eventuell ein Interesse daran haben, daß einige positive Proben verschwinden, aus welchen Gründen auch immer.
Und was hat das für einen Sinn?
Ganz ganz schlechte Idee, mit Sicherheit würde es keinen gedopten Kasachen mehr geben... :lol:
Das versteh ich nicht. Erklär das mal.

Fus87
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Beitrag: # 6746678Beitrag Fus87
27.11.2008 - 20:32

Versuch einer Erklärung: Während in Deutschland die NADA unabhängig vom BDR agieren kann, ist dies in anderen Ländern teilweise nicht gegeben. Wenn der Sportminister eines Landes gleichzeitig Vorsitzender des Radsportverbandes ist, und als Sportminister für die Finanzierung der NADA verantwortlich, wird es ihm ein leichtes sein, Testergebnisse in seinem Interesse zu beeinflussen, nach dem Motto: Entweder negativer Test oder kein Geld mehr!
So würde die NADA faktisch kaum eine andere Wahl haben, als einen eigentlich positiven Test negativ ausfallen zu lassen, um nicht ihre Existenz zu gefährden. Und dann hätte der Sportminister gar noch mehr Druckmittel: Sollte die NADA irgendwann doch gegen ihn rebellieren, kann er die falsch "analysierte" Probe herausholen, die NADA an den Pranger stellen und ihr den Geldhahn zudrehen.
Ich gehe davon aus, dass Time2Play das meinte.

Die Idee, Dopingkontrollen in die Hände der Anti-Doping-Agenturen zu legen, ist an und für sich nicht schlecht. Doch bereits jetzt, wo die UCI bzw. die nationalen Verbände zuständig sind, zeigen sich Unterschiede. Nicht nur zwischen z.B. Deutschland und Kasachstan, sondern sogar auch zwischen z.B. Frankreich und Italien.
Dass Emanuele Sella beim Giro kein CERA benutzt haben soll, mag er behaupten, aber glauben muss man es nicht. Dass die italienische NADA Sella im Juni und Juli gezielt beobachtet und getestet hat und dann die Proben von Châtenay-Malabry hat analysieren lassen, und nicht von einem italienischen Labor, zeigt, dass sie dem AFLD einen größeren Willen zur Bekämpfung von Doping zutrauen.
Gut, der CERA-Test war zu dem Zeitpunkt noch nicht vollkommen ausgereift (und auch nicht von der WADA zertifiziert; das könnte juristisch noch Probleme bereiten), aber die AFLD hat sich entschlossen, ihn trotzdem anzuwenden. Ich meine sogar, dass sie der Giro-Organisation angeboten haben, die Proben nochmal zu analysieren, doch diese hat dankend abgelehnt.

Ich will damit keiner Nation generell ein zu lasches Verhältnis zu Doping vorwerfen, ich will nur die vorhandenen Unterschiede in der Behandlung von Dopingkontrollen aufzeigen.
Wenn jetzt (wieder nur als Beispiel) die kasachische NADA für alle Tests von Kasachen zuständig würde (und in Kasachstan ist der Sportminister Vorsitzender des Radsportverbands), kann man sich vorstellen, was passiert.

Wenn überhaupt, müsste die WADA die Verantwortung für Dopingkontrollen bekommen. Die Probleme hier sind jedoch mannigfaltig, nicht nur im Radsport: Zunächst einmal, bis zu welchem Niveau ist die WADA zuständig? ProTour-Rennen, alle UCI-Rennen, alle Rennen, an denen Profiteams teilnehmen? Ähnlich bei anderen Sportarten.
Desweiteren stellte sich in einem solchen Fall das Problem der Finanzierung. All diese Dopingkontrollen kosten Geld. Wenn man nationale Sportverbände (nicht nur Radsport, sondern auch Fußball, Leichtathletik, Basketball usw.; die WADA ist für alle Sportarten zuständig) aber verpflichten wollte, die Summen, die sie zur Zeit für Dopingkontrollen aufwenden, an die WADA zu überweisen, würde das als Eingriff in die Autonomie der jeweiligen Sportart gewertet.

Die Idee, die WADA für Dopingkontrollen zuständig zu machen, ist richtig und nur logisch. Es müssten aber zunächst die Fragen geklärt werden, wie das finanziert werden soll, und in welchem Umfang die WADA verantwortlich sein soll.

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Time2Play
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Beitrag: # 6746679Beitrag Time2Play
27.11.2008 - 20:52

Fus87:
Genau das meinte ich damit ;)
Man sah ja auch an Vino wie das mit den Sperren dort aussieht.
Warscheinlich war die Comeback Geschichte sogar mit dem Sportminister in Kasachstan abgesprochen, um nach einem Jahr wieder fahren zu können und die UCI so auszutricksen, aber das sind natürlich nur Vermutungen :roll:
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RJW
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Beitrag: # 6746680Beitrag RJW
27.11.2008 - 21:05

Das stimmt so sicherlich, aber wenn die Dopingproben weiterhin ebenfalls vom kasachischen Verband durchgeführt wird, macht das die Sache nicht besser. Das ist auch ein Grund für meinen Vorschlag gewesen, denn dem kasachischen Verband traue ich nicht so richtig (übrigens gilt das auch für den italienischen Verband).
Die Finanzierung sehe ich im Prinzip als geringes Problem an. Das Geld (und Personal), daß die Verbände jetzt für Dopingkontrollen ausgeben, können sie ja an die WADA überweisen, die dann für alles verantwortlich wäre. Dann wäre es auch leichter, die Proben leichter abzustimmen. Nicht das Fahrer A am Montag von der UCI, am Dienstag von der NADA und am Mittwoch vom BDR kontrolliert wird, und dann ewig lang nicht mehr.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6746688Beitrag BlackHackz
27.11.2008 - 21:25

Also bevor hier alle wieder auf den armen Kasachen rumhacken, denen man angeblich so wenig trauen kann (woher das auch immer kommt), müsste man daran erinnern, dass keine der Spuren nach Kasachstan führt, was organisiertes Doping angeht. Immer nur Spanien, Italien und Deutschland (Uni Freiburg). Von einem kasachischen Frauenarzt, der hunderte Sportler gewerbsmäßig mit Doping versorgt, habe ich jedenfalls noch nichts gehört.

Wer denkt, in Kasachstan liefen viele Dinge über Korruption, weil die ja östlich von Deutschland liegen, der weiß zum Glück nicht, wie es in Deutschland läuft (nicht nur sportlich, auch politisch).
Auf jeden Fall wurde auch hier Schumacher hundertfach getestet, seine Blutwerte zur WM letztes Jahr waren abnormal und ein paar Tage nach dem Rennen wurde er mit Amphetaminen im Blut aufgegabelt. Trotzdem durfte Schumacher relativ unbehelligt in Frankreich 2 Zeitfahren gewinnen, um hier dann hochgejubelt zu werden.
Die einzigen, die bisher wirklich Bemühungen im Doping-Kampf gezeigt haben, das sind die Franzosen, die dieses Jahr wirklich mal mit einigen Überraschungen aufwarten konnten.
Italien, Spanien und Deutschland stehen im Hinblick auf die Dubiosität der Dopingverfolgung Kasachstan in nichts nach!

Übrigens, der BDR kontrolliert niemanden. Die UCI im Prinzip auch nicht. Der BDR hat die Deutsche ADA damit beauftragt, die deutschen Lizenznehmer zu kontrollieren. Bei Rennen in Deutschland wird ebenfalls die Deutsche ADA beauftragt. Genauso läuft es in anderen Ländern. Das merkwürdige ist, dass alle mit erheblich unterschiedlichen Methoden und Effizienzen testen.
Frankreich scheint allen im Moment gefühlte 10 Jahre voraus zu sein. Fuhr Ricco am 1 Juni noch in Italien den 2. Platz im Giro ein, wurde er nach 1 1/2 Wochen in Frankreich schon in Handschellen abgeführt.
DA sollte man ansetzen. Sonst brauchen wir uns bald nicht wundern, wenn der Giro wirklich bald zum bestbesetzten Radrennen der Welt wird...
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Fus87
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Beitrag: # 6746689Beitrag Fus87
27.11.2008 - 21:40

Ich wollte nicht sagen, dass die Dopingverfolgung in Deutschland, Italien, Spanien, oder meinetwegen Belgien, Portugal oder Schweden weniger dubios ist als in Kasachstan. Ich wollte nur aufzeigen, dass in verschiedenen Ländern verschiedene Standards angewendet werden, und habe versucht, auch darauf hinzuweisen, dass das nicht nur auf "westliche" Länder auf der einen Seite und "östliche" Länder auf der anderen Seite zutrifft, sondern wirklich von Land zu Land verschieden ist.
Die Verstrickung von (Rad-)Sport und Politik in Kasachstan ist mir suspekt; aber in Deutschland ist es auch nicht viel besser - hier stehen die Politiker lediglich auf der Seite der "empörten Dopingverabscheuer".
Und wenn man daran denkt, dass nach den positiven Tests von Schumacher und Kohl Christian Prudhomme die Meinung geäußert hat, es werde nicht mehr viele positive Tests geben, möchte ich ehrlich gesagt gar nicht wissen, ob er nur gut informiert war oder aber keine weiteren Dopingfälle haben wollte - schließlich sollen auch nächstes Jahr Topstars an der Tour teilnehmen...

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Fabian
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Beitrag: # 6746698Beitrag Fabian
27.11.2008 - 23:45

Schumachers Anwälte scheinen den guten Stefan nun davon überzeugt zu haben, dass er gar nicht gedopt hat. Er geht so weit, dass er die französische Anti-Doping-Agentur wegen Verleumdung anklagt. Das Verfahren sei fehlerhaft, die Vorgehensweise nicht korrekt. Er habe jedenfalls für 2009 wieder eine Lizenz beantragt und gehe davon aus, auch tatsächlich fahren zu dürfen. Ich hoffe es nicht.
Ach ja, eine Quelle gibt es dazu natürlich auch.

Im gleichen Artikel sagt Pat McQuaid, dass es noch weitere Namen geben werde. Diese Fahrer seien auf Grund des Blutpasses in Verdacht geraten; momentan überprüfen die Rechtsexperten noch letzte Fragen; Konkretes dürfte es schon bald geben. Man darf gespannt sein... Gut, dass dieser Blutpass anscheinend tatsächlich Wirkung zeigt.

Tobinho
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Beitrag: # 6746726Beitrag Tobinho
28.11.2008 - 13:38

Wie es aussieht wird Schumi nächstes fahren.Find ich gut.Er wurde nicht zu 100% überführt und seine Anwälte scheinen wirklich gut zu sein.Außerdem wenn Leute wie Armstrong und Vinokourov fahren werden/dürfen ist es Schumis recht auch zu fahren.

Fus87
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Beitrag: # 6746728Beitrag Fus87
28.11.2008 - 14:09

Jetzt sieht man, dass Schumacher ein Egoist ist.
Sollte er Erfolg haben, wird die öffentliche Meinung in Deutschland sich noch mehr vom Radsport abwenden als ohnehin schon (Milram erwägt ja auch - wieder einmal - einen Ausstieg, siehe Fabians Quelle).
Wenn Schumacher ein Team finden sollte (ich glaube nicht, dass Quick Step ihn noch behalten will - sie könnten aber gezwungen sein, ihn zu bezahlen), so wird es kaum eines sein, dessen Sponsor in Deutschland große Geschäftsinteressen hat - der Imageschaden wäre zu groß.
Außerdem wird durch solche Aktionen das Vertrauen in den Radsport noch mehr zerstört, so dass mögliche Sponsoren ihr Engagement überdenken - und dann könnte Schumacher zum Opfer seiner eigenen Aktion werden.

Das Argument, dass Schumacher fahren dürfen soll, weil ja auch Armstrong und Vinokurov fahren dürfen, ist absurd.
Vinokurov hat seine Dopingsperre abgesessen und hat also das gleiche Recht, bei einem Profiteam zu fahren wie jeder andere. Wahrscheinlich wird sie bis Juli 2009 verlängert, was nur richtig wäre, aber spätestens ab August 2009 kann man ihm keine Steine in den Weg legen.
Armstrong wurde nie direkt positiv getestet - die nachanalysierten EPO-Proben von 1999 sind inzwischen verjährt. Er war also nie gesperrt; und ein Comeback kann man ihm nicht verbieten.
Schumacher hingegen hat im Juli 2008 gedopt und wurde positiv getestet. Die Testmethode war noch nicht zertifiziert, und das kann Probleme geben. Sieht man aber davon ab, so gehört er gesperrt. Punkt.

Wie bescheuert wäre es denn, wenn der geständige und reuige Bernhard Kohl zwei Jahre gesperrt ist, während der seine Unschuld beteuernde Stefan Schumacher wegen eines Verfahrensfehlers in diesen zwei Jahre Rennen fahren darf.

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ETXE
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Beitrag: # 6746758Beitrag ETXE
28.11.2008 - 18:06

Tobinho hat geschrieben:Außerdem wenn Leute wie Armstrong und Vinokourov fahren werden/dürfen ist es Schumis recht auch zu fahren.
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Tobinho
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Beitrag: # 6746765Beitrag Tobinho
28.11.2008 - 19:23

Fus87 hat geschrieben: Schumacher hingegen hat im Juli 2008 gedopt und wurde positiv getestet. Die Testmethode war noch nicht zertifiziert, und das kann Probleme geben. Sieht man aber davon ab, so gehört er gesperrt. Punkt.
Natürlich wissen wir alle das Schumi gedopt hat,genau wie es 90% seiner Koleggen auch machen.Aber ist gibt nur eine positive A-Probe,von der B-Probe hört man nichts.Von der ADFL kommt auch nix mehr.Die Schumacher seite kommt mit ihren Argumente besser mit dem Kopf aus der Schlinge als die ADFL.
Das Armstrong zurückkehrt ist für den deutschen Radsport genauso negativ!Sagen ja vorallem die öffentlichen Rechtliche,viele Profis/ehemalige,Sponsoren etc.Von daher wird Quickstep ihn auch nicht feuern dürfen,falls er nicht gesperrt wird.Sein Gehalt wird er bekommen,ob er dann tatsächlich wieder Rennen fährt ist eine andere Sache.Aber da bin ich mir sicher das Quickstep Schumi einsetzen wird,er wird Erfolge haben und einen Fahrer zu bezahlen der im grundegennommen nichts leistet kommt für Quickstep auch nicht gut.

Fus87
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Beitrag: # 6746773Beitrag Fus87
28.11.2008 - 20:23

Sollte die B-Probe auch positiv sein (wovon man ausgehen kann), ist die Sache gegessen. Die Öffnung der B-Probe muss allerdings beantragt werden, und daran haben meist nur die Fahrer ein Interesse, die ihre Unschuld beweisen wollen. Schumacher kann durchaus aufgrund einer A-Probe verurteilt werden. Wenn er auf die Öffnung der B-Probe verzichtet, gesteht er damit Doping ein, fordert er die B-Probe, und sie ist positiv, kann er auch nichts mehr gegen eine Sperre tun. Also logisch, dass er dazu gar nichts sagt.
Vielleicht warten die französischen Behörden auch nur bis Januar, damit er 4 Jahre gesperrt werden kann?

Wie auch immer: Sollte Schumacher nicht gesperrt werden, so gehe ich trotzdem nicht davon aus, dass er für Quick Step fahren wird. Zunächst einmal wurden in diesem Jahr mehrere Fahrer aus geringeren Anlässen von ihren Teams entlassen, wie Gusev, T. Dekker oder Astarloa (teilweise waren diese Entlassungen juristisch auch nicht ganz astrein, siehe Astarloa, sie zeigen aber, dass die Teams aus diesem Umfeld zumindest nach außen hin eine Anti-Doping-Haltung einnehmen - und Rabobank, Astana und Quick Step sind sich in diesem Aspekt ähnlich); außerdem wird die ASO Schumacher kaum willkommen heißen. Und da Quick Step einige der ASO-Rennen als Ziel hat (mit dem Umbau zur nächsten Saison noch mehr), werden sie es sich mit denen nicht verscherzen wollen. Boonen war dieses Jahr bei der Tour auch nicht willkommen.
Ich gehe davon aus, dass Schumacher nächstes Jahr nicht für Quick Step antreten wird. Entweder wird er gesperrt, oder aber die Mannschaft sieht ihn als gefeuert an, er klagt bei einem Gericht dagegen (und gegen die AFLD), und das Ganze zieht sich über die nächste Zeit hin. Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass Schumacher die Gerichte auch dann bemühen würde, wenn er gesperrt würde.
Ernst nehmen könnte ich das aber nicht; es wäre genauso jämmerlich (oder treffender auf Englisch: pathetic) wie die gleiche Aktion von Landis.

Und dass Armstrongs Rückkehr in der öffentlichen Meinung genauso negativ bewertet wird wie eine eventuelle Nicht-Sperre von Schumacher, ist mir bewusst. Man kann sie aber nicht verhindern.

Zu guter Letzt: Nach Satzzeichen (Punkt, Komma) macht man normalerweise ein Leerzeichen.

@ETXE: Punktgenau, treffend und entlarvend.

Tobinho
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Beitrag: # 6746776Beitrag Tobinho
28.11.2008 - 21:05

Sehe ich komplett anders,ist ja auch egal jeder hat hier seine freie meinung.
:!:

Und spiel hier nicht den Besserwisser nur weil du mal was weißt. 8)
Ich lasse bewusst keine leerzeichen zwißchen Punkten und Kommas.Wen das nervt der muss ja nicht meine Beiträge lesen;)

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Time2Play
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Beitrag: # 6746779Beitrag Time2Play
28.11.2008 - 21:40

Tobinho hat geschrieben:Sehe ich komplett anders,ist ja auch egal jeder hat hier seine freie meinung.
:!:
Das hat nix mit anders sehen zu tun, das ist einfach juristisch so.
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schwede
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Beitrag: # 6746780Beitrag schwede
28.11.2008 - 21:44

@Tobinho: Was du als deine Meinung bezeichnest ist vor allem eine falsche Darstellung von Fakten. Eine richtige Meinung gründet auf nachvollziehbare Argumente und Erklärungen. Und nicht auf unpassenden Vergleichen was Etxe schon auf den Punkt gebracht hat.

und was du auf fus 87s Kritik antwortet ist was man ,gut schweizerisch, als trötzeln bezeichnet. Genau dank solchen Leuten wie dir die völlig auf ihr Ego konzentriert sind ist so vieles auf dieser welt scheisse. Danke

Fus87
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Beitrag: # 6746788Beitrag Fus87
29.11.2008 - 1:34

Nun habe ich mein Wörterbuch Schwiizerdütsch - Deutsch gerade nicht zur Hand, aber ich denke, ich verstehe, was du meinst, schwede (warum nicht schweizer?).

Tobinho:
Was meine Vorredner gesagt haben, ist nunmal wahr. Du stellst Fakten teilweise verkehrt dar. Ich bestreite nicht, dass du auch wertvolle Argumente mit eingebracht hast (an die B-Probe z.B. hatte ich gar nicht gedacht), aber z.B. zu behaupten, dass 90% aller Radprofis dopen, ist gefährlich. In diesem Forum wird dir keiner einen Strick draus drehen (können), aber ansonsten sind solche Unterstellungen - auch juristisch - ein heißes Eisen. Ob es nun in Wirklichkeit 90%, mehr oder weniger sind, tut dabei gar nichts zur Sache. Dieses Thema kommt hier alle paar Wochen auf... Man muss nur mal die letzten paar Seiten lesen.

Zur Zeichensetzung: Ja, es nervt. Du darfst es ruhig weiter machen (es gibt auch leute, die schreiben aus prinzip alles klein, selbst nach einem punkt. so wie hier), aber es wird dadurch schlechter lesbar. Und zumindest für mich ist ein Forum wie dieses eben dafür da, Argumente auszuwechseln und auch seine Meinung ändern zu können. Dafür muss ich aber die Beiträge anderer lesen können und wollen. Unleserlichkeit, durch fehlende Leerzeichen oder Absätze usw., sind da ein Motivationskiller. Wenn du gar selbst dazu aufrufst, dass man deine Beiträge nicht lesen soll, wozu schreibst du sie dann?

Schließlich: Bist du Schumacher-Fan? Ich denke, ich kann davon ausgehen. So wie du ihn hier verteidigst, lässt du nämlich keinen anderen Schluss zu.
Deine Reaktion ist verständlich, aber falsch. Ich war - und bin immer noch - Fan von Vinokurov, wegen seiner angriffslustigen Fahrweise. Trotzdem habe ich keine andere Wahl, als ihn nach seinem Doping - nicht fallenzulassen, aber zu sagen: Er hat etwas falsch gemacht, und er soll gesperrt werden. Und er soll, meiner Meinung nach, auch zwei Jahre Sperre bekommen. Ebenso bin ich ein Bewunderer von Zinédine Zidane. Aber der Platzverweis im WM-Finale 2006 nach seinem Kopfstoß war richtig.
Es ist gut, wertvoll und auch wünschenswert, wenn man sich mit Sportlern, ob nun Einzelpersonen oder Mannschaften, identifizieren kann. Das erlegt diesen Sportlern aber auch die Verantwortung auf, sich möglichst (!) fehlerfrei zu verhalten (dass kein Mensch perfekt sein kann, steht außer Frage). Ebenso aber darf ich mir als Fan meine Sicht auf die Aktionen meines Idols nicht durch meine emotionale Beteiligung trüben lassen: Ich konnte Zidanes Kopfstoß verstehen - und ich könnte nicht dafür garantieren, dass ich anders handeln würde. Aber nichtsdestotrotz gehört diese Aktion bestraft.

Gewissermaßen als Nachtrag zu meinem letzten Beitrag noch dieses: Schumacher schießt eventuell nicht nur sich selbst ins Bein, sondern indirekt auch dir. Bist du nicht U17-Fahrer?
Wenn die Profi- und Halbprofiszene in Deutschland, u.a. auch wegen Schumachers Uneinsichtigkeit, vollkommen zusammenbricht, so bist du, solltest du das Ziel (oder nur den Traum) haben, Radprofi zu werden, ebenfalls betroffen. Denn ohne deutsche Profiteams haben junge deutsche Radsportler sehr viel schlechtere Karten, einen Profivertrag zu bekommen. Ein paar werden sich immer durchsetzen können, aber ohne deutsches Profiteam werden wir in Zukunft definitiv weniger Radprofis sehen. Belgische, französische oder italienische Teams haben in ihren Heimatländern genug gute, aber nicht supergute Fahrer, um ihre Teams "aufzufüllen".

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Beitrag: # 6746808Beitrag Tobinho
29.11.2008 - 11:20

Ich mag Schumacher weil ich schonmal mit ihm fahren durfte.(Beim BDR-Sichtungslehrgang)Komme gut mit ihm aus und wir finden ihn auch um einiges sympatischer als Voigt oder Wegmann(die auch da waren).

Ich bin auch Vino-Fan und werde es auch immer bleiben,egal was noch alles ans Licht kommt.Das gleiche gilt für Ullrich,Schumi etc.

Schumacher hin oder her der deutsche Radsport steht sowiso am Abgrund.Der Radsport in Deutschland wird es schwer haben in den nächsten 10,15 Jahren Sponsoren oder gute Teams zu bekommen.In anderen Länder ist das nicht so dramatisch.Ich gehe nebenbei noch zur Schule weil das von meinem Team gefordert wird,falls ich und meine Teamkollegen den Sprung zu den Profis nicht schaffen sind wir abgesichert...

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BlackHackz
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Beitrag: # 6746921Beitrag BlackHackz
30.11.2008 - 0:02

Ich mag Schumacher weil ich schonmal mit ihm fahren durfte.(Beim BDR-Sichtungslehrgang)Komme gut mit ihm aus und wir finden ihn auch um einiges sympatischer als Voigt oder Wegmann(die auch da waren).

Ich gehe nebenbei noch zur Schule weil das von meinem Team gefordert wird,falls ich und meine Teamkollegen den Sprung zu den Profis nicht schaffen sind wir abgesichert...
Herrlich ;)

Ich bin auch schonmal mit Schumacher gefahren, bzw eher geflogen. Nach Friedrichshafen zur Fahrradmesse saß er im gleichen Flugzeug, ein paar Reihen vor mir. Also ob er nun sympathisch ist, kann ich nicht sagen, aber dein erster Satz klingt so, als wärst du jeden Sonntag bei ihm zum Kaffee eingeladen.
Es ehrt ihn bestimmt unheimlich, dass du "gut mit ihm auskommst", darauf wird er besonderen Wert legen!
Außerdem ist es erstaunlich, wie du Voigt, Wegmann und Schumacher nach einem Mal sehen, vermutlich nichtmal sprechen, einschätzen kannst. Respekt.

Und diese Absicherung, falls ihr den Sprung zu den Profis nicht schafft ist auch süß. Also wenn man mal rechnet, wieviele deutsche Radsport-Junioren später Profis werden, dann kann man so auf ein geschätztes Verhältnis von 1:25.000 kommen, vllt sogar noch höher. Dabei muss man noch bedenken, dass man auch nicht unbedingt, bloß weil man Profi ist, von dem Gehalt leben kann.
Es ist also äußerst wahrscheinlich, dass du oder deine Teamkollegen nicht zu den Profis kommen. Alles andere als Schulausbildung wäre extrem fahrlässig. Und letztendlich ist das ja besonders nett vom Verein, aber da du vermutlich noch Minderjährig bist, könnte den Verein noch soviel erzählen, deine Eltern hätten alleinige Entscheidungsrecht.
Aber zum Glück ist dieser Thread nicht über dich.
Zurück zum Thema: Ich hatte heute wirklich Hasenbraten (meine sächsische Oma hat mir ein Festmal serviert), war sehr lecker!
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Beitrag: # 6746927Beitrag Tobinho
30.11.2008 - 1:26

BlackHackz hat geschrieben:1:25.000 kommen, vllt sogar noch höher.
Niemals!Das sind vllt 500 die wirklich das Zeug haben Profi zu werden aber nicht 25.000 :roll: Sowas müsstest du wissen.
Ja natürlich hab ich mit Wegmann und Voigt geredet^^Mit denen sind wir auch gefahren,ingesamt 3x mal in der Trainigswoche,jeweils Trainigseinheiten von 4h,wobei die Profis nacher noch 2h drangelegt haben.Knees,Gerdemann und wie sie alle heißen waren auch da.Wirklich gefahren sind wir aber nur mit Voigt,Wegmann,Schumacher,Fröhlinger und Zabel.

Tobinho
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Beitrag: # 6746928Beitrag Tobinho
30.11.2008 - 1:29

schwede hat geschrieben:@Tobinho: Was du als deine Meinung bezeichnest ist vor allem eine falsche Darstellung von Fakten. Eine richtige Meinung gründet auf nachvollziehbare Argumente und Erklärungen. Und nicht auf unpassenden Vergleichen was Etxe schon auf den Punkt gebracht hat.

und was du auf fus 87s Kritik antwortet ist was man ,gut schweizerisch, als trötzeln bezeichnet. Genau dank solchen Leuten wie dir die völlig auf ihr Ego konzentriert sind ist so vieles auf dieser welt scheisse. Danke
boah bist du cool. 8)

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