Die Geburtsstunde eines neuen Teams

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Grabba
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Beitrag: # 6762943Beitrag Grabba
19.4.2009 - 15:49

Kleiner, rein inhaltlicher, Tipp: Versuch mal, die Zeitungsartikel etwas objektiver und weniger Nestlé-fixiert zu schreiben. "Wenigstens konnte Gerrans sich noch ......" ist dann doch etwas zu subjektiv - vor allem für PT-News. ;)

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Heiko
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Beitrag: # 6763092Beitrag Heiko
20.4.2009 - 21:17

Okay, nun auch von mir ein Feedback:

Lass Dich nicht davon irritieren, dass hier vier von fünf Replies etwas an Deinem AAR zu mäkeln haben.



Die Leser, die nichts zu kritisieren haben, die melden sich einfach nicht.
Und das ist vermutlich die berühmte schweigende Mehrheit ...

:-)

Weiter so :-)

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Andi91
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Beitrag: # 6763101Beitrag Andi91
20.4.2009 - 23:39

Achja stimmt. Ich habe lange nichts gesagt ;)
Aber ich kann mich auch nicht beschweren ;)
Dein AAR ist momentan der beste AAR im Forum (meiner Meinung nach ;))

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Rene75
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Beitrag: # 6763108Beitrag Rene75
21.4.2009 - 1:04

Danke, Danke. Morgen gehts hier dann wieder weiter 8)

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Rene75
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Beitrag: # 6763115Beitrag Rene75
21.4.2009 - 12:16

Grenoble

Es war Still geworden in Grenoble seit Laurents Abschied vor rund drei Wochen, doch morgen Nachmittag sollte er zurückkehren aus Marseille und er war sehr erfolgreich gewesen, daß wußten die Nachwuchsfahrer natürlich. Drei Wochen waren zwar keine lange Zeit, doch einige befürchteten das Laurent für immer nach Marseille zu Profiteam von Nestle wechseln würde und darum ließen sich die Jungs etwas einfallen wie sie ihn überzeugen wollten hier zu blieben. Laurent genoß hohes Ansehen bei ihnen, er war ihnen nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Vorbild, sondern er war auch ein großer Mentor für sie und hatte für jeden immer ein offenes Ohr. Ohne Laurent würde es hier zwar auch weitergehen, doch wollte es sich keiner ohne ihn vorstellen. Auch Laurent selbst war innerlich zerrissen, er liebte den Job hier in Grenoble und die Jungs, aber auch die Arbeit mit den Profis hatte es ihm angetan. Er wußte das er sich für eine Sache entscheiden müßte, falls Hr. Miche ihn bitten würde die Profitruppe zu übernehmen, beide Jobs unter einen Hut zu bringen war unmöglich. Zudem mußte die Sache schnell entschieden werden, die Tour de France stand vor der Türe und auch im Nachwuchssektor lief die entscheidende Phase der Saison an. Auch in Grenoble stand Ende Juni ein Sichtungslehrgang auf dem Plan, dort könnten sich die besten Talente fürs Pro Tour Team von Nestle empfehlen. Diese Planung lag auch in Laurents Händen, dafür bekam er von Hrn. Miche in Marseille freie Hand. Über die Entscheidung des Teammanagers würde man sich erst nach diesem Lehrgang zusammensetzten, zwar hatte man dann bis zur Tour de France nicht mehr viel Zeit aber hierbei hatte Hr. Miche offensichtlich keine Streß, noch nicht.

Gregoire war während der letzten Monate unglaublich gereift und hatte sich in fast allen Bereichen toll gesteigert. Dies alles hatte er, seiner Meinung nach, vor allem einen Mann zu verdanken, seinem Nachwuchsleiter Laurent Jalabert. Zwar freute sich Gregoire sehr für seinen Chef über dessen Erfolge mit den Profis, nur hatte er die Bedenken das sich hier nun alles ändern würde falls dieser gehen würde. Da er das auf keinen Fall haben wollte, setzte er sich an einem Abend mit den restlichen Jungs zusammen. Auch der überhebliche und allseits unbeliebte Alex nahm daran teil und wie erwartet benahm er sich wieder einmal daneben. Es wurde im Gespräch bald klar das auch die restlichen Nachwuchsfahrer so wie Gregoire empfanden, also beschlossen sie eine Aktion für Laurent zu starten und dies rief Alex auf den Plan:

„Tolle Ideen habt ihr, ihr Pappnasen. Kauft ihm Blumen oder noch besser eine Kette und hängt ihn hier an. Der ist doch sowieso nicht zu halten, er wird wahrscheinlich die Chance bekommen die Profis zu managen, denkt ihr da bleibt er hier in den Alpen bei uns?“
„Alex deine Aussagen sind wie immer speziell und helfen uns überhaupt nicht weiter, kannst du eventuell mal einen brauchbaren Vorschlag einbringen? Wenn nicht dann halt bitte den Mund!“
„Ah der kleine Gregoire spielt sich hier als Chef auf, mach mich nicht von der Seite an sonst setzt es was, kapiert?!“
„Schon gut Alex, keiner will hier einen Streit, also wer hat noch Ideen Jungs?“


Für kurze Zeit kehrte wieder etwas Ruhe ein, aber schon bald gab’s die nächste Konfrontation zwischen Alex und Gregoire. Die Jungs einigten sich nach längere Zeit auf eine Aktion die Laurent sicher gefallen würde und ihn hoffentlich dazu bewegen wird hier in Grenoble zu bleiben, doch bei der Rollenverteilung für diese Aktion kam es dann zu Eklat. Einer muss schließlich das Kommando dafür übernehmen und die Mehrheit der Jungs war für Gregoire, immerhin hatte er das Treffen ins Leben gerufen. Das war Alex natürlich ein Dorn im Auge:

„Da lache ich mich doch kaputt, eine der jüngsten hier soll die Verantwortung dafür haben und dann noch dieser Schleimer? Hallo geht’s noch? Sicher nicht mit mir, ich werde das managen!“
„Alex warum so negativ? Wenn du unbedingt Verantwortung übernehmen möchtest, dann kannst du mir gerne unter die Arme greifen, ich kann jede Hilfe brauchen.“


Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen ging Alex handgreiflich auf Gregoire los:

„Jede Hilfe brauchen? Ich geb dir gleich Hilfe, komm her du Würstchen und wir regeln das wie Männer!“

Eine klare Ansage von Alex, doch wäre dies sicher schmerzlich für den kleinen Bergspezialisten Gregoire gegen den muskulösen Sprinter Alex ausgegangen. Somit versuchte dieser wieder die Gemüter zu beruhigen und erwirkte damit das genaue Gegenteil:

„Alex ich möchte mich nicht mit dir in die Haaren kriegen, warum regst du dich so auf? Sieh es endlich mal ein das du mit deiner direkten Art nicht immer gut beraten bist, nicht immer alles mit den Fäusten regeln kannst. Komm gehen wir eine Cola trinken und lass uns das aus dem Weg räumen.“

Das war wohl sein Stichwort, aus dem Weg räumen. Er sprang über den Tisch und schnappe Gregoire am Ärmel, dann holte er mit der Faust aus und dann wurde es finster für Gregoire.

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Rene75
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Beitrag: # 6763257Beitrag Rene75
22.4.2009 - 10:46

Lyss (Mannschaftshotel Nestle Pro Racing Team)

Die Mannschaft hatte bereits ihr Abendessen eingenommen und die meisten begaben sich nun zu den Masseuren. Eric und Cyril blieben noch etwas an der Theke sitzen, man sprach über das morgige Zeitfahren und über den bisherigen Verlauf der Tour de Suisse. Auch schätzen sie ihre Chancen ein wie zufrieden den ihr Boss Hr. Miche in Marseille sei. Beiden waren sich einig, daß zumindest ein Podestplatz am Ende rausschauen mußte und diesen sollte morgen Maxime (Monfort) fixierten. Der junge Belgier war, trotz seiner jungen Jahre, bereits jetzt ein toller Rundfahrer geworden, dazu brachte ihn die Erfahrung von Richard (Virenque) im Hochgebirge enorm viel. Genau zu rechten Zeit, man hatte die Besprechung gerade beendet, läutete das Handy von Eric. Es war eine ihm noch unbekannte Nummer, er hob ab und sprach höflich:

„Guten Abend, hier sprich Eric Gimpe Teammanager von Nestle Pro Racing.“

Einen kurzen Augenblick später sah Cyril ein lächeln auf Erics Lippen und gespannt lauschte er dem Gespräch. Am anderen Ende vernahm er eine reizende Frauenstimme und das machte ihn nur noch mehr neugierig. Eric vernahm das, klopfte Cyril auf die Schulter und verschwand mit einem Augenzwinkern Richtung Ausgang. Cyril war irritiert, wer war diese Frau und warum hatte Eric sie noch nicht erwähnt? Es hatte zumindest den Anschein das es für Eric keine Unbekannte sei, hatte Eric gar wieder eine Freundin? Zu gerne wäre Cyril ihm nach, aber er konnte sich beherrschen. Falls es Eric für richtig finden würde, dann würde er ihn schon noch einweihen, hoffte er zumindest. Dann beglich Cyril die Rechung für beide und ging in sein Zimmer. Erst rund eine Stunde später nahm er im Nebenzimmer Geräusche war, er beschloß, da dies Erics Zimmer war, Nachschau zu halten. Er klopfte an Erics Türe und wenig später öffnete dieser gutgelaunt. Trotz Nachfragens bekam er von Eric, außer einem breiten Grinsen, keine Antwort. Er versicherte ihm aber glaubhaft das es sich um keine Freundin handle und er ihn später die ganze Geschichte erzählen würde. Cyril mußte sich damit zufrieden geben und wünschte daraufhin Eric eine gute Nacht.

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Rene75
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Beitrag: # 6763386Beitrag Rene75
23.4.2009 - 11:13

Vorweg gleich eine kurze Anmerkung von mir, ich weiß das dies für ein Zeitfahren ein sehr langer Bericht wurde, aber da es auch um viele Entscheidungen ging konnte ich mich nicht kürzer fassen.

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21. Juni 2008

8.Etappe Tour de Suisse


Entscheidung am Klausenpass

Auf der achten und vorletzten Etappe der diesjährigen Tour de Suisse sollte es die Vorentscheidung um den Gesamtsieg geben können. Falls der bisherige Leader Alberto Contador (Ast) auch hier am Ende vorne sein würde, dann sollte für ihn und sein Team alles gelaufen sein, soweit waren sich alle Experten einig. Der Spanier gehörte auch beim heutigen Bergzeitfahren über 26km von Altdorf rauf auf den Klausenpass, zu den absoluten Siegesanwärter. Ebenfalls sehr gute Chancen wurden seinem Teamkollegen Levi Leipheimer und seinem Landsmann Alejandro Valverde (Gce) eingeräumt. Auch für unser Team würde sich hier einiges entscheiden, beide Kapitäne, Maxime (Monfort) und Richard (Virenque) hatten noch die reelle Chance auf das Podium. Eher rechnete man Teamintern mit Maxime, er war ein ausgezeichneter Allrounder und in sehr guter Form. Für Richard sprach seine unglaubliche Stärke am Berg, die er schon so oft gezeigt hatte, dennoch wußte noch keiner wie es damit nach seinem Comeback aussehen würde. Ansonsten trauten wir am ehesten noch Patrice (Halgand) eine gute Leistung zu, der Rest sollte sich für die Anschlußetappe schonen, dort ging es für unser Team immerhin noch um zwei Trikots und eventuell um einen Podestplatz.

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Durch die bisherigen guten Ergebnisse unserer Jungs, dauerte es sehr lange bis einer von uns auf die Strecke ging. Erst nach gut einer halben Stunde startete mit unserem Bergtrikotträger Yannick (Talabardon) der erste und er war auch gleich der Testfahrer für den Rest des Teams. Bis jetzt führte der Brite Bradley Wiggins vom Columbia Team, er sollte aber keine Rolle im Endresultat spielen. Yannick fühlte sich sehr gut und erwischte einen tollen Start, sein Bergtrikot schien ihn zu beflügeln. An der ersten Zeitmessung lag er an der sensationellen zweiten Stelle, nur wenige Sekunden hinter Wiggins. Eric konnte es nicht fassen, zwar war der junge Franzose als Talent bekannt aber solch eine Leistung wunderte dann doch. Wenig später startete ein sehr starker Fahrer, der ehemalige belgische Meister Stijn Devolder (Qst) und er stellte prompt eine neue Zwischenbestzeit auf. Weiter vorne kam dann aber der fast erwartete Einbruch von Yannick, er hatte am Beginn doch zu sehr gepuscht und fiel nun Platz um Platz zurück. Devolder hingegen war so stark unterwegs, daß er knapp vor der zweiten Zeitnehmung auf dem vor ihm gestarteten Luca Barla (Mrm) auffuhr und ihn kurze Zeit später hinter sich ließ. Am Start ging nun mit Sergio Ghisalberti ein Teamkollege von Barla ins Rennen und dieser sollte hier ein tolles Rennen hinlegen. Von unserem Team waren bereits Yannick, Christophe (Kern), Simon (Gerrans) und Christophe (Le Mevel) im Ziel, keiner konnte aber einen Topplatz erreichen, was zu erwarten war. In wenigen Minuten starteten mit Tiago (Machado) und Patrice unsere letzten beiden Fahrer bevor unsere Kapitäne kamen und von ihnen erhofften wir uns noch gute Informationen. Inzwischen stellte Devolder im Ziel eine neue Bestzeit auf, mit 58:22min lag er rund 20sec vor dem bisherigen Führenden Österreicher Christian Pfannberger (Bar).

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Links: Yannick am Weg zur ersten Zwischenzeit, die Fans feuerten ihn toll an.
Rechts: Der erste Führende der seine Führung länger inne hatte, Stijn Devolder (Qst).


Als sich im Startbereich die Topleute auf den Weg machten, setzte Ghisalberti an der zweiten Zwischenzeit eine neue Bestmarke hin, er war um 42sec schneller als Devolder, sehr stark. Von unserem Team hielt sich Tiago vornehm zurück aber Patrice fuhr stark, Beide vorsorgten uns aber mit wichtigen Informationen zur Etappe und somit waren Maxime und Richard optimal vorbereitet. Die Top Ten wurden von Xavi Florencio (Bou) eröffnet, danach folgten Jussi Veikkanen (Fdj) und Samuel Sanchez (Eus). Jetzt wurde es für unser Team spannenden und für Eric wegweisend, Richard startete und gleich danach auch Maxime. Vom Ziel wurde derweil eine neue Bestzeit gemeldet, Ghisalberti übernahm überlegen die Führung und am Ende sollte es für ihn sogar fast zu einem Top Ten Platz reichen, Platz zwölf wurde es. Außer dem Top Ten waren noch andere starke Leute unterwegs, Linus Gerdemann (Clb), Alejandro Valverde (Gce), Levi Leipheimer (Ast) und Luis Leon Sanchez (Gce). Alle erwähnten schafften den Sprung unter die ersten Zehn, vor allem Gerdemann und Valverde zeigten eine sehr starke Leistung. Um 15:30 Uhr begab sich mit Contador der letzte Starter auf den Kurs und bald darauf erreichte Richard die erste Zwischenzeit. Dabei sah es leider nicht allzugut für ihn aus, 1:21min Rückstand auf den bis jetzt dort Führenden Gerdemann. Auch Maxime konnte an diesem Meßpunkt noch nicht groß auftrumpfen, er hatte mit 1:07min auch schon großen Rückstand. Die dortige Bestzeit von Gerdemann hielt fast allen Angriffen stand, nur einem nicht. Alberto Contador pulverisierte die Bestzeit, er war unglaubliche 32sec schneller als der Deutsche und der führte hier schon überlegen vor Valverde das Feld an.

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Links: Eine tolle Leistung zeigte der Milramkapitän Ghisalberti.
Rechts: Schon bei der ersten Zwischenzeit zeigte Alberto Contador groß auf.


An der zweiten Zwischenzeit legte, als erster der Top Ten Fahrer, Sanchez eine gute Zeit hin, er blieb 20sec hinter Gerdemann auf Platz vier. Auch Oscar Pereiro (Gce) zeigte hier Ambitionen auf einen Top Platz, er hatte an der zweiten Zwischenzeit auch nur 4sec Rückstand auf Sanchez und lag somit Zwischenzeitlich auf Platz fünf. Florencio und Veikannen hatten schon großen Rückstand, über 2min alleine auf Gerdemann, aber dann wurde es wieder für uns interessant. In Kürze wurde Richard hier erwartet, konnte er seinen Rückstand verkleinern? Die Zeitnehmung war erbarmungslos, er verlor weitere wertvolle Sekunden, war nun sogar sein Top Ten Platz in Gefahr? Cyril, der im Auto hinter Richard saß, versuchte ihn nochmals anzutreiben, es galt die letzten Reserven aus Richards Körper zu holen. Dann kam Maxime zur Zwischenzeit und hierbei gab es erst mal ein kleines Erfolgserlebnis, er hatte keine weitere Zeit verloren und sah auch noch sehr gut aus, im Moment belegte er hier Platz 18 mit rund 1min Rückstand. Auf Danilo Di Luca (Lpr) hatte er vor der Etappe nur ein paar Sekunden aufzuholen, könnte er noch aufs Podest fahren? Di Luca gab wenig später selbst die Antwort, Nein, der LPR-Kapitän hatte auf Maxime fast schon 1min rausgefahren und so wie er aussah, würde er das bis ins Ziel auch halten. Der zweitplazierte Fränk Schleck (Csc) kam hier ebenfalls mit Rückstand an, er verlor bisher auf Gerdemann rund 40sec, immer klarer wurde Contadors Gesamtsieg hier in der Schweiz und der Spanier legte noch eins drauf. Er stellt auch an der zweiten Zwischenzeit eine neue Bestzeit auf, 1:07min vor Gerdemann! Wo nimmt dieser Mann seine Kraft her, wieder eine Demonstration seiner Stärke.

Im Zielbereich kamen nun die Top Ten an, zuerst Florencio, er belegte mit über 5min Rückstand nur Platz 45, auch Veikkanen ging es mit 4:15min und Platz 24 nicht viel besser. Der Achte, Sanchez, sprengte dann aber das bisherige Podest, er blieb nur 20sec hinter dem Führenden Gerdemann und 6sec hinter dem Zweiten Valverde, sein Top Ten Platz war also gesichert. Dann folgten Soler (Bar) mit 3:15min und Platz zehn und Pereiro schaffte es mit 2:14min Rückstand auf Platz sechs und ebenfalls noch in die Top Ten. Dann bog schon Richard um die Ecke und er gab nochmals alles, aber wie zu erwarten wurde es kein Spitzenplatz für unseren Kletterer, er belegte mit 3:53min Rückstand Platz 18. Jetzt blieb nur mehr Maxime, hinter ihm im Auto war Eric gesessen, aber auch er schaffte die ersten Zehn hier auf dieser Etappe leider knapp nicht, mit 3:39min Rückstand und Platz 13 fehlten am Ende rund 20sec auf den Zehnten Soler. Um den Tagessieg gab es keine Diskussion und auch der Gesamtsieger stand wohl mit dieser Etappe fest, Di Luca mit 2:32min und Platz acht und Schleck mit 2:22min und Platz sieben, sicherten zwar ihre Podestplätze ab, aber an den Führenden führte kein Weg vorbei. Auf den letzten Metern setzten Contador wieder zu einem seiner berüchtigtem Zielsprints an, er flog förmlich Richtung Ziel und holte dabei sogar Schleck noch ein! Seine Zeit war fast unglaublich, 54:11min für die 26km hier rauf, damit distanzierte er den Tageszweiten Gerdemann um 1:47min und den Dritten Valverde um 2:01min! Ein Sieg der Superlative für den Spanier.

BildBild
Links: Maxime gab alles, er sprintete sogar ins Ziel, am Ende Platz 13 für ihn.
Rechts: Ähnliches kannte man früher nur von Lance Armstrong, Contador dominiert nach belieben in der Schweiz. Hier holt er sogar F. Schleck noch ein!


Im Gesamtklassement wies Contador nun einen Vorsprung von 5:03min auf Schleck auf, für die letzte Etappe mehr als nur ein Polster. Platz drei sicherte Di Luca mit fast 1min auf Pereiro ab. Maxime fiel auf Platz sechs zurück und Richard auf den siebtem Platz. Wenigstens könnte Maxime noch auf Platz fünf vorstoßen, da er zeitgleich mit Sanchez ist. Durch seinen Tageserfolg und den damit verbunden Punkten, holte Contador von Simon (Gerrans) das Sprinttrikot wiedereinmal zurück, aber auch da lagen morgen alle Chancen noch bei Simon. Einzig Yannicks Bergtrikot war schon fast zu 100% in unseren Händen.

Endstand der 8.Etappe

1 Alberto Contador Astana Cycling Team 54'11
2 Linus Gerdemann Team Columbia + 1'47
3 Alejandro Valverde Caisse d'Epargne + 2'01
4 Samuel Sánchez Euskaltel - Euskadi + 2'07
5 Levi Leipheimer Astana Cycling Team + 2'10
6 Óscar Pereiro Caisse d'Epargne + 2'14
7 Fränk Schleck Team CSC Saxo Bank + 2'22
8 Danilo Di Luca LPR Brakes - Ballan + 2'32
9 Luis León Sánchez Caisse d'Epargne + 3'01
10 Mauricio Soler Barloworld + 3'15
13 Maxime Monfort Nestle Pro Racing Team + 3'39
18 Richard Virenque Nestle Pro Racing Team + 3'53

Gesamtwertung nach der 8.Etappe

1 Alberto Contador Astana Cycling Team 30h13'46
2 Fränk Schleck Team CSC Saxo Bank + 5'03
3 Danilo Di Luca LPR Brakes - Ballan + 5'27
4 Óscar Pereiro Caisse d'Epargne + 6'12
5 Samuel Sánchez Euskaltel - Euskadi + 6'47
6 Maxime Monfort Nestle Pro Racing Team s.t.
7 Richard Virenque Nestle Pro Racing Team + 7'24
8 Mauricio Soler Barloworld + 7'32
9 Alejandro Valverde Caisse d'Epargne + 7'42
10 Levi Leipheimer Astana Cycling Team + 8'55

Sprintwertung

1 Alberto Contador Astana Cycling Team 60
2 Simon Gerrans Nestle Pro Racing Team 54
3 Daniele Bennati Liquigas 50
4 Tom Boonen Quick•Step 44
5 Danilo Napolitano Lampre 43

Bergwertung

1 Yannick Talabardon Nestle Pro Racing Team 56
2 Alberto Contador Astana Cycling Team 44
3 Félix Cárdenas Barloworld 26
4 Fränk Schleck Team CSC Saxo Bank 18
5 Johan Vansummeren Silence - Lotto 15

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Rene75
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Beitrag: # 6763481Beitrag Rene75
24.4.2009 - 11:07

Grenoble

Als Gregoire aufwachte brummte ihm der Kopf gewaltig, was war passiert? Langsam kam die Erinnerung zurück, es gab eine Besprechung bezüglich Hr. Jalabert, er erinnerte sich an eine Diskussion mit Alex und dann an nichts mehr. Neben seinem Bett stand Felix, ein guter Freund von ihm, er reichte ihm etwas zu trinken und fragte Gregoire wie er sich fühle. „Eigentlich ganz gut, nur der Kopf brummt noch, aber was ist eigentlich genau passiert Felix“ fragte dieser. Felix erzählte ihm von der Attacke Alexs und das dies auch einer der Nachwuchsbetreuer mitbekommen hätte. Dann wollte Gregoire noch die Uhrzeit wissen, immerhin mußte für Hrn. Jalaberts Rückkehr noch einiges vorbereitet werden. Als er von seinem Freund die Uhrzeit erfuhr, war ihm als ob er nochmals einen Schlag ins Gesicht bekam, 17:15Uhr. Laurent Jalabert war längst in Grenoble eingetroffen und wurde natürlich gleich von diesem Vorfall informiert. Die Aktion fiel somit ins Wasser, nein es kam noch schlimmer, nach dem Abendessen wollte Laurent Jalabert alle Nachwuchsfahrer in der großen Aula sehen, er hatte eine Mitteilung zu machen. Wollte er seinen Abschied verkünden? Gregoire ahnte nichts Gutes dabei.

Beim Abendessen würdigte Alex Gregoire keines Blickes, man konnte die Spannung förmlich spüren aber was hatte er sich erwartet? Alex war keiner der später Einsticht zeigte, er blieb stur bei seiner Meinung. Anschließend machten sich die Jungs auf in die Aula, dort angekommen erwartete sie bereits Hr. Jalabert und weitere Nachwuchstrainer. Er hatte einen nicht sehr erfreuten Blick aufgesetzt und begann dann mit seiner Rede an die Nachwuchsfahrer:

Zuerst einmal ein freundliches Hallo an alle. Wie ihr alle wisst war ich die letzten beiden Wochen im Einsatz bei den Profis. Ich habe dort das Team der Dauphine Libere geleitet und es hat mir viel Freude bereitet. Ich fühlte mich dort sehr wohl, auch hatte ich große Freude am Abschneiden des Teams dort.“

In der Aula applaudierten nun alle für diese großartige Leistung von Laurents Teams dort.

„Danke, aber nun weiter. Hrn. Miche, das ist bei uns sozusagen der Oberchef, hat das alles natürlich sehr gefallen. Er hat mir daraufhin diesen Job in Aussicht gestellt, noch nicht fix, aber immerhin. Nun war ich natürlich hin und her gerissen, auf der einen Seite die Arbeit mit Euch hier die mir sehr großen Spaß macht, auf der anderen Seite die Arbeit im Rampenlicht mit den Profis. Hr. Miche bat mich nächste Woche nochmals nach Marseille zu kommen und dann alles zu besprechen. Ich wollte dieser Einladung eigentlich nachkommen, bis heute Nachmittag. Als ich hier ankam und mir über die Rauferei gestern Abend berichtet wurde, fiel ich aus allen Wolken. Meine Herren so geht das nicht!“

Dabei wurde Laurents Kopf knallrot, seine Adern am Hals wirkten von einer Sekunde auf die andere wie Gartenschläuche die unter Volldruck standen. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen und er wirkte sehr unentspannt, dann setzte er seine Rede fort:

„Ihr alle hier wollt Vollprofis werden? Mit solch einer Einstellung meine Herren, reicht es nicht mal zum drittklassigen Radfahrer. Ich erwarte hier eine Einstellung wie bei den Profis, ansonsten sind wir hier alle fehl am Platz und könnten das Zentrum zusperren. Ich lasse mir hier nicht von ein paar Vollidioten alles kaputt machen, darum habe ich Hr. Miche mitgeteilt das ich hier in Grenoble bleiben werde.“

Unter normalen Umständen wären jetzt alle froh gewesen, doch die Ansprache hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Leider kam es dann noch schlimmer:

„Ich bin wirklich stark am überlegen für die Heurige Saison den Sichtungslehrgang zu streichen, aber vorher will ich noch mit den beteiligten Jungs darüber sprechen und das wird sicher nicht lustig. Ich werde hart durchgreifen, soviel kann ich schon verraten. Ich bitte dann Alex, Gregoire und Felix zu mir in Büro, der Rest darf auf seine Zimmer und lernen. Danke.“

Jetzt war es also raus, eine Besprechung mit Hrn. Jalabert und in diesen Zustand ist das sicher kein Vergnügen. Mit hängenden Köpfen machten sich Felix und Gregoire auf ins Büro, nur Alex wirkte als ob ihn das alles nichts anginge. Dabei war er es doch den sie das zu verdanken hatten.

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tobikaka
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Beitrag: # 6763483Beitrag tobikaka
24.4.2009 - 11:22

8O Klasse... ein, zwei kleiner Fehler, aber ich kenne das ja von mir. Aber deine Hintergrundstory finde ich 1A! Nicht zu viel, aber im richtigen Moment die richtige Anzahl Beiträge!
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Rene75
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Beitrag: # 6763742Beitrag Rene75
26.4.2009 - 11:20

22. Juni 2008

9.Etappe Tour de Suisse


Bild

Ein würdiger Abschluß hier in der Schweiz für unser Team, auch zeigten im Zielsprint wieder unsere beiden Sprinter, hier Simon (Gerrans) und Patrice (Halgand), mit Top Ten Plätzen auf. Leider verpaßte Simon mit Platz acht zwar das Sprinttrikot knapp, aber dafür holte Yannick (Talabardon) das Bergtrikot. Außerdem zeigte Maxime (Monfort) im Massensprint ungeahnte Fähigkeiten, er besiegte Samuel Sanchez souverän und belegte dadurch noch Platz fünf in der Gesamtwertung, da bei gleicher Zeit die letzte Etappenplazierung entscheidet. Dazu belegte Richard (Virenque) bei seinem ersten harten Rennen nach seiner Pause, Platz sieben. Die entscheidende Frage aber war, ob dies alles genügen würde um Hrn. Miche davon zu überzeugen Eric weitermachen zu lassen. Somit fiel für diesen die Feier etwas verhalten aus. Übermorgen würden die Fahrer zurück nach Marseille reisen und dann würden sich hoffentlich alle Fragen beantworten.

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Yannick bei der Siegesfeier mit seinem Bergtrikot!

Endstand 9. und letzte Etappe

1 Daniele Bennati Liquigas 4h32'26
2 Heinrich Haussler Gerolsteiner s.t.
3 Aurélien Clerc Bouygues Télécom s.t.
4 Koldo Fernández de Larrea Euskaltel - Euskadi s.t.
5 Robbie McEwen Silence - Lotto s.t.
6 Mark Cavendish Team Columbia s.t.
7 Alexandre Usov AG2R La Mondiale s.t.
8 Simon Gerrans Nestle Pro Racing Team s.t.
9 Patrice Halgand Nestle Pro Racing Team s.t.
10 José Joaquín Rojas Caisse d'Epargne s.t.
17 Maxime Monfort Nestle Pro Racing Team s.t.
22 Samuel Sánchez Euskaltel - Euskadi s.t.
92 Richard Virenque Nestle Pro Racing Team s.t.

Endstand der Tour de Suisse

1 Alberto Contador Astana Cycling Team 34h46'12
2 Fränk Schleck Team CSC Saxo Bank + 5'03
3 Danilo Di Luca LPR Brakes - Ballan + 5'27
4 Óscar Pereiro Caisse d'Epargne + 6'12
5 Maxime Monfort Nestle Pro Racing Team + 6'47
6 Samuel Sánchez Euskaltel - Euskadi s.t.
7 Richard Virenque Nestle Pro Racing Team + 7'24
8 Mauricio Soler Barloworld + 7'32
9 Alejandro Valverde Caisse d'Epargne + 7'42
10 Levi Leipheimer Astana Cycling Team + 8'55
29 Patrice Halgand Nestle Pro Racing Team + 12'25
33 Tiago Machado Nestle Pro Racing Team + 14'21
64 Christophe Le Mével Nestle Pro Racing Team + 19'51
74 Simon Gerrans Nestle Pro Racing Team + 23'10
98 Christophe Kern Nestle Pro Racing Team + 29'56
117 Yannick Talabardon Nestle Pro Racing Team + 43'33

Sprintwertung

1 Daniele Bennati Liquigas 75
2 Simon Gerrans Nestle Pro Racing Team 62
3 Alberto Contador Astana Cycling Team 60
4 Tom Boonen Quick•Step 49
5 Danilo Napolitano Lampre 43

Bergwertung

1 Yannick Talabardon Nestle Pro Racing Team 56
2 Alberto Contador Astana Cycling Team 44
3 Félix Cárdenas Barloworld 26
4 Fränk Schleck Team CSC Saxo Bank 18
5 Johan Vansummeren Silence - Lotto 15

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Rene75
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Beitrag: # 6763941Beitrag Rene75
27.4.2009 - 11:29

23. Juni 2008

Grenoble

Laurent blickte die Drei vorwurfsvoll an, unruhig spielte er dabei mit seinem Kulischreiber in der Hand. Dieses Prozedere ließ er für eine Minute wirkten, dann sprach er zu ihnen:

„Wie schon in der Aula erwähnt bin ich sehr enttäuscht über diese Aktion. Kaum ist man weg geht es hier drunter und drüber. Am meisten wundert mich das du Gregoire dabei warst, du bist normal einer derjenigen die vernünftig miteinander umgehen. Wie kam das?“
„Hr. Jalabert es tut mir Leid, aber ich kann, aus meiner Sicht, nicht wirklich etwas dafür.“
„Ist ja wieder typisch für dich!“
fauchte Alex. Wollte er jetzt hier den Unschuldigen spielen?
„Alex warum diese Aussage?“
„Weil’s ja stimmt, er provoziert ständig rum und zieht dann den Schw..“
Augenblicklich unterbrach Laurent den Jungen:
„Stop, ich denke das führt zu nichts. Fakt ist das du Alex Gregoire eine mit der Faust verpaßt hast, dafür gibt es genug Zeugen. Danach wollte Felix seinen Freund beschützen und warf sich dazwischen. Punkt. Mich interessiert jetzt nur mehr wie es zu diesem Aussetzer kam.“Woher wußte Hr. Jalabert über das Szenario so genau bescheid? Was die Beteiligten nicht wußten war, das sich dieser bereits vorher unter den restlich Jungs umgehört hatte und eigentlich alles schon wußte, nur wollte er es von ihnen persönlich hören. Dann sprach Alex:
„Naja er hat halt rumgemeckert, den Chef spielen wollen und ist mich blöde angegangen.“
„Was Alex? Ich habe dich ledlich versucht zu beruhigen, nachdem du schon vorher in die Luft gegangen bist.“
„Ja das kann ich bestätigen“
ergänzte Felix.
„Na das ist ja mal wieder klar das ihr beide zusammenhaltet, ein Witz ist das! Glauben sie den beiden kein Wort Hr. Jalabert.“Doch dieser hatte sich bereits sein Urteil gebildet und teilte es den Nachwuchsfahrern nun mit:
„Ich dachte mir schon das dies wieder in diese Richtung gehen würde Alex, leider muß ich dir mitteilen das du ständig in irgendwelche Wickel verbunden bist. Dazu kommt das Fazit meiner Trainer das du extrem unkollegial bist und fast immer den Fehler bei andern suchst. Darum haben wir zusammen beschlossen das dies nun zuviel war, einen Mannschaftskameraden ins Gesicht zu schlagen, das gibt’s nirgends. Auch hier wird das in Zukunft nicht mehr vorkommen, du wirst aus unserem Nachwuchsprogramm gestrichen. Du kannst deine Sachen packen und gehen!“
Welch eine Entscheidung von Hrn. Jalabert, dabei hatte er bereits angekündigt das er hart durchgreifen würde. Alex war fassungslos, zum ersten Mal wirkte er so als ob er begriffen hätte unrechtes gemacht zu haben, aber gleich bewies er das Gegenteil:
„Der Scheiß hier geht mir sowieso am Arsch vorbei, ich wollte eh lieber nach Lille zu Cofidis. Sie haben mir sogar einen Gefallen damit gemacht Hr. Jalabert, Ciao!“
Nun fehlten auch Laurent die Worte, aber sie bestärkten ihn das Richtige gemacht zu haben, nachdem Alex aus der Türe verschwunden war wende er sich Gregoire und Felix zu:
„Das Thema wäre also für ihn durch, für euch beide habe ich trotzdem eine Fleißaufgabe. Ihr dürft morgen in aller Frühe aufstehen und die gesamten Rennräder des Zentrums reinigen. Immerhin wollen wir beim Sichtungslehrgang schön aussehen oder nicht?“
Dieser Satz war eine Erleichterung für die Beiden, sie nahmen diese Aufgabe gerne auf sich und versprachen dabei ganze Arbeit zu leisen. Zum Glück machte er seine Drohung nicht wahr den Lehrgang zu streichen. Als die Beiden gegangen waren zog Laurent zufrieden Bilanz und er wußte das Richtige gemacht zu haben, er gehörte einfach hierher nach Grenoble.

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Fabian
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Beitrag: # 6764016Beitrag Fabian
27.4.2009 - 17:47

Schön, wie du das mit Laurent gedeichselt hast, jetzt könnte Eric evtl. doch bleiben. Eigentlich war schon vorher klar, dass Alex rausfliegen würde, und ich bin froh darüber, denn ich habe mich wegen ihm öfters grauenhaft aufgeregt :) Trotzdem hat er natürlich etwas Leben reingebracht. Schön, wie du deine Geschichte immer wieder zu Gunsten deines Teammanagers drehst ;)

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Krypton
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Beitrag: # 6764019Beitrag Krypton
27.4.2009 - 17:54

Vorerst wird Eric seinen Job wohl behalten dürfen, aber wenn er bei der Tour keine Ergebnisse bringt kann er bei diesem auf kurzfristigen Erfolg bedachten Vorstanschef bald wieder untendurch sein...
[color=white]Kryp van Ton[/color]

PS
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Beitrag: # 6764040Beitrag PS
27.4.2009 - 18:57

Obwohl ich ja gedacht hätte, dass er irgendein Angebot von der Dame, was auch immer es ist annehmen wird...

Diese Spekulationen zeigen übrigens, dass der AAR richtig klasse ist und jeder ein wenig seine Gedanken dazu macht usw.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

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noub_hero
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Beitrag: # 6764061Beitrag noub_hero
27.4.2009 - 20:25

Ich hab auch gedacht, dass diese Frau ihm ein Angebot macht und ich glaubs eigentlich immer noch :D

Wie PS schon sagte dein AAR ist klasse. Meiner Meinung nach der bester AAR.

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Rene75
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Beitrag: # 6764154Beitrag Rene75
28.4.2009 - 5:06

Danke, Danke. Naja im Moment liegt vieles dran wie es hier weitergeht am Spiel selbst. Mein Vertrauen ist nur auf Schwach, aber wenn bei der Tour gute Ergebnise kommen regelt sich das von selbst. Im Moment habe ich einige Optionen und werde alle etwas in den AAR einbinden.

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Rene75
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Beitrag: # 6764163Beitrag Rene75
28.4.2009 - 8:44

Da ich im Moment leider noch im Krankenstand bin, Bänder im Knöchel gerissen, versuche ich meine Zeit in meinen AAR zu stecken, dadurch gehts hier so flüßig weiter. Wenn ich wieder Arbeiten kann, dann dürft ihr das nicht so erwarten :) Viel Spaß weiterhin wünsch ich euch.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Marseille

„Die Ergebnisse in der Schweiz waren doch gut Hr. Miche, warum also wollen sie Hrn. Gimpe rauswerfen?“ fragte ein enger Berater seinen Chef. Dieser lehnte in seinem Bürosessel und antwortete etwas lustlos: „Nun ja mein lieber Hr. Wally, das kann ich ihnen leicht erklären. Erstens war Hr. Jalabert bei der Dauphine Libere viel erfolgreicher, er holte dort den Gesamtsieg mit dem Team. Zum Zweiten find ich das man mit Hrn. Jalabert sicher mehr aufsehen erregt als mit Hr. Gimpe, das ist nichts gegen ihn persönlich, aber wir alle wissen um Hrn. Jalaberts früheren Erfolge und jeder in Frankreich kennt ihn. Der letzte Punkt wäre natürlich das für mich nur Siege zählen und da hat Hr. Jalabert auch klar die Nase vorne. Aus Punkt.“ Somit schien das Ende von Eric bei Nestle besiegelt, Hr. Miche machte also Ernst, doch bevor er Eric diese Nachricht mitteilte wollte er noch Laurent in Grenoble anrufen und diesen seine Beförderung übermitteln. Er nahm sein Handy und wählte Laurent Nummer: „Hallo Hr. Jalabert hier spricht Hr. Miche. Es gibt Neuigkeiten die ich ihnen gleich mitteilen wollte. Ach sie haben auch welche? Na gut dann lassen sie mal hören wenn’s so wichtig ist. Was?“ Nach diesem Wort kehrte Ruhe in sein Büro ein. Hr. Miche wirkte überrascht, wenn nicht sogar sprachlos, was bei ihm äußerst selten vorkommen sollte. Als er sich wieder etwas gefangen hatte, fuhr er mit dem Gespräch fort: „Hr. Jalabert sie wissen das sie solch eine Chance nur einmal bekommen, wenn sie jetzt Nein sagen kommt diese kein zweites Mal. Nun gut, ich kann sie bis zu einem gewissen Grad verstehen, wenngleich mir das überhaupt nicht gefällt nehme ich ihre Entscheidung hiermit zur Kenntnis, einen schönen Tag noch!“ Verärgert warf Hr. Miche sein Handy auf den Bürotisch, Hr. Wally blickte ihn fragend an: „Was ist passiert Hr. Miche? Verlief das Gespräch nicht nach ihren Vorstellungen?“ „So kann man das auch sagen, Hr. Jalabert bleibt lieber in Grenoble und spielt Kindermädchen! Das ist ja ein schlechter Witz oder? Alles für die Katz, Mist.“ Hr. Wally stellte nun die Frage wie man weiterverfahren würde und bekam prompt eine Antwort von seinem Chef, der schnippisch meinte: „Na was schon?! Hr. Gimpe bleibt im Amt, so kurz vor der Tour ohne Manager das geht gar nicht, ich brauche etwas mehr Zeit, die Sache läuft mir leider aus dem Ruder. Hr. Wally setzten sie sich bitte mit Hr. Gimpe in Verbindung und erzählen sie ihm irgendwas, so nach dem Motto wir bauen weiter auf ihn und er hat unser ganzes Vertrauen, bla bla bla.“ Eric konnte also seinen Job behalten, doch warum, das erfuhr er nicht, noch nicht.

„Cyril, stell dir vor mich hat gerade Hr. Wally aus der Zentrale angerufen. Was denkst du was er zu erzählen hatte? Wir können weitermachen, ist das nicht toll?!“ „Und das nach all dem Streß der letzten Tage? Hab ich es doch gewußt das sich harte Arbeit auszahlt, mir tut nur Laurent etwas leid, er hätte den Job wohl auch gerne gemacht denke ich. Na ja kann uns aber jetzt auch egal sein, ich freue mich riesig Eric“ antwortete dieser. „Er hat noch gemeint das es Hr. Miche schwer gefallen sei, aber dann doch unsere guten Leistungen in der Schweiz den Ausschlag gaben, ich kann’s noch gar nicht richtig fassen. Das muß ich gleich Eva mitteilen.“ „Eva? Eric wer ist Eva?“ aber als Cyril diese Frage stellte war Eric schon dahin. Er freute sich wirklich sehr darüber, nun konnten die Vorbereitungen auf die Zeitfahrmeisterschaften und die Straßenmeisterschaften voll beginnen und auch die Tour de France Planung ihren letzten Schliff erhalten.

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Rene75
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Beitrag: # 6764230Beitrag Rene75
28.4.2009 - 16:00

27. Juni 2008

Zeitfahrmeisterschaften


Heute standen in fast allen Radsportländern die traditionellen Landesmeisterschaften im Zeitfahren an, auch für unser Team ging es dabei um mehr als nur um den Titel. Die größen Chancen würden wir wohl in Ungarn haben, den dort ist Laszlo (Bodrogi) der ganz große Favorit, aber auch in etlichen andern Ländern standen die Chancen nicht schlecht. In Frankreich, Litauen, Belgien, Portugal und Weißrußland hatten Fahrer von uns durchaus die Chance aufs Podest zu fahren. Vom Prestige her war natürlich das Heimrennen in Chantonnay das Wichtigste, dort ging es über einen 38km langen Kurs. Keine allzu großen Schwierigkeiten, dazu hatten wir unsere fünf Starter mit bedacht ausgewählt und jeder einzelne von ihnen war für einen Spitzenplatz gut. Aber der Reihe nach.

Bild

Es waren insgesamt 64 Fahrer am Start und von unserem Team waren das folgende, Thomas (Voeckler), Julien (Simon), Jimmy (Engoulvent), U23 Landesmeister Dimitri (Champion) und unser Geheimfavorit Jerome (Coppel). Die Favoriten waren Vorjahressieger Benoit Vaugrenard (FdJ), Damien Monier (Cof) und sein Teamkollege Sylvain Chavanel (Cof). Es wurde der erhoffte große Dreikampf der wohl zurzeit besten französischen Zeitfahrer, Jerome, Vaugrenard und Monier schenkten sich einander nichts. Für unsere anderen Starter verlief das Rennen mittelprächtig, Thomas belegte am Ende Platz 47 mit 2:24min Rückstand, damit war er nicht ganz zufrieden. Für Simon ( 40. mit +2:06min) und Jimmy (17. mit +1:05min) verlief das Rennen normal, auch mit unseren U23 Landesmeister Dimitri (12. mit +51sec) konnte man zufrieden sein. Um zu sehen wie spannend es um den Titel herging hier die Zwischenzeiten:

Erste Zeitnehmung: Jerome 12:56min, Minard +1sec, Vaugrenard +1sec
Zweite Zeitnehmung: Vaugrenard 32:27min, Jerome +1sec, Minard +4sec

Die Endscheidung fiel also erst auf den letzten Kilometern, als erster erreichte Vaugrenard das Ziel, seine Endzeit: 50:28min. Er hatte sich voll verausgabt und konnte von der ersten zur zweiten Zwischenzeit Jerome Zeit abnehmen, würde er nun vor ihm bleiben können? Der große Vorteil von Jerome war natürlich hinter Vaugrenard zu starten und so immer über seine Zeit informiert zu sein. Cyril bekam vom anfeuern auf dem letzten Kilometer Halsschmerzen, aber die nahm er gerne in Kauf und Jerome gab alles. Schön zügig trat er in die Pedale, auch seine Körperhaltung war große Klasse. Immer und immer wieder sagte er sich selbst das noch mehr ging und er diese verdammte Sekunde schon aufholen würde. Als er auf die Zielgerade einbog, feuerten ihn die Fans auch noch großartig an und Jerome fühlte sich sehr gut dabei. Im Wiegtritt nahm er das Ziel ins Visier und es sah dabei hervorragend aus, 50:18min eine neue Bestzeit für den jungen Franzosen! Er riß seine Hände in die Höhe und schrie seine ganze Freude aus sich heraus, jetzt mußte er nur mehr abwarten was Monier noch zusammen brachte. Ungewisse Minuten vergingen, aber als Monier auf den letzten Kilometer kam, sagte ihm Cyril leise ins Ohr das dieser es unter normalen Umständen nicht mehr schaffen könnte. Noch konnte Jerome das nicht glauben und er blickte fast ängstlich auf die Anzeigetafel. Würde er so knapp vor seinem bisher größten Erfolg noch abgefangen, oder würde Cyril recht behalten? 50:38min schlußendlich seine Zeit und damit Platz drei, noch hinter Vaugrenard, es war geschafft! Es waren zwar noch einige Leute auf der Strecke, doch keiner würde Jerome mehr gefährlich werden können, er war der neue Landesmeister Frankreichs im Zeitfahren! Die Freude im ganzen Team war groß, es war der erste Landesmeistertitel für dieses Team, zwar nur im Zeitfahren aber immerhin.

BildBild
Links: Er lieferte sich einen harten Kampf mit unserem Jerome, Benoit Vaugrenard wurde Zweiter!
Rechts: Der neue französische Zeitfahrmeister kommt aus unserem Team: Jerome Coppel!


Endergebnis Zeitfahrmeisterschaften Frankreichs

1 Jérôme Coppel Nestle Pro Racing Team 50'18
2 Benoit Vaugrenard Française des Jeux + 10
3 Damien Monier Cofidis, Le Crédit par Téléphone + 20
4 Maxime Bouet Agritubel + 28
5 Nicolas Jalabert Agritubel + 32
6 David Boucher Landbouwkrediet - Tönissteiner + 35
7 Sébastien Minard Cofidis, Le Crédit par Téléphone + 37
8 Sylvain Chavanel Cofidis, Le Crédit par Téléphone s.t.
9 Kilian Patour Team Garmin - Chipotle powered by H30 + 42
10 Sébastien Joly Française des Jeux + 46
12 Dimitri Champion Nestle Pro Racing Team + 51
17 Jimmy Engoulvent Nestle Pro Racing Team + 1'05
40 Julien Simon Nestle Pro Racing Team + 2'06
47 Thomas Voeckler Nestle Pro Racing Team + 2'24


Aber es sollte nicht der einzige an diesem Tage bleiben. Laszlo kürte sich wie erwartet zum ungarischen Zeitfahrmeister und auch Ignas (Konovalovas) konnte seine Titel in Litauen erfolgreich verteidigen. Dazu belegte Maxime (Monfort), der seine tolle Form aus der Schweiz somit bestätigte, Platz zwei in Belgien. Hier noch die wichtigsten Ergebnisse aus den anderen Ländern:

Deutschland: 1. Linus Gerdemann (Clb) 45:06min, 2. Daniel Becke (Thü) +26sec, 3. Tonay Martin (Clb) +26sec

USA: 1. Levi Leipheimer (Ast) 45:14min, 2. David Zabriskie (Gar) +14sec, 3. George Hincapie (Clb) +17sec

Niederlande: 1. Martijn Maaskant (Gar) 43:19min, 2. Marc de Maar (Rab) +27sec, 3. Joost Posthuma (Rab) +41sec

Italien: 1. Marco Pinotti (Clb) 43:28min, 2. Alessandro Ballan (Lam) +18sec, 3. Damiano Cunego (Lam) +35sec

Spanien: 1. Luis Leon Sanchez (Gce) 54:42min, 2. Jose Ivan Gutierrez (Gce) +5sec, 3. Juanjo Cobo (Sco) +34sec

Belgien: 1. Dominique Cornu (Sil) 49:04min, 2. Maxime Monfort (Npr) +38sec, 3. Sebastien Rosseler (Qst) +47sec

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Rene75
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Beitrag: # 6764486Beitrag Rene75
30.4.2009 - 8:37

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Beitrag: # 6764487Beitrag Rene75
30.4.2009 - 8:40

29. Juni 2008

Semur en Auxois - Straßenmeisterschaften Frankreichs

Team Bouygues in Bestbesetzung, sollte dies reichen?

Es waren Erics erste Landesmeisterschaften und er wußte um die Wichtigkeit dieses Rennens hier in Frankreich. Nachdem sehr guten Abschneiden bei den Zeitfahrmeisterschaften erwartete man sich auch hier einiges, am ehesten von Thomas (Voeckler) dem Kapitän. Das Nestle Pro Racing Team mit Sitz in Marseille konnte zu diesem Ereignis das volle Kontingent ausschöpfen, sprich acht Fahrer aufstellen und schon da verlief es nicht einfach. Cyril und Eric kamen nach gut einer Stunde diskutierens auf einen gemeinsamen Nenner und folgende Fahrer sollten hier in Semur en Auxois die Kohlen aus dem Feuer holen:

Thomas Voeckler – Kapitän
Remi Pauriol – Co-Kapitän
Richard Virenque – freier Fahrer
Patrice Halgand
Pierre Rolland
Dimitri Champion
Jonathan Hivert
Christpohe Le Mevel
Jerome Coppel

Der Rundkurs in Semur en Auxois ging über 185km und hatte ein sehr hügeliges Profil, also ein Fall für die Klassikerspezialisten unter den Fahrern. Zu den großen Favoriten auf den Titel zählen John Gadret (Alm), Jerome Pineau (Bou) und Pierrick Fedrigo (Bou), ebenfalls guten Chancen wurden unserem Thomas und Sebastian Joly (Fdj) eingeräumt. Das Maß aller Dinge hier dürfte aber das Bouygues Telecom Team sein, es trat hier mit vielen sehr starken Fahrern an und würde wohl das Tempo im Feld vorgeben. Für unser Team gab Eric folgende Strategie aus, einen Mann in eine Ausreißergruppe bringen und im Feld die Augen auf die Favoriten haben, gegebenenfalls eine Attacke mitgehen. Dann ging’s auch schon los.

Bild

Lange verhielten sich die Profis nicht ruhig, aber damit rechnete auch keiner. Schon nach 5km der erste Angriff und zur Freude unseres Team hatte sich mit Jerome einer der unsrigen dort eingefunden, der Gewinn der Zeitfahrmeisterschaft hatte den Jungen wohl regelrecht beflügelt. Insgesamt waren in dieser Gruppe zehn Fahrer vertreten und da fast jede größere Mannschaft einen dabei hatte, konnte sich diese absetzten. Die beiden prominentesten waren wohl Mickael Buffaz von Cofidis und Kilian Patour von Garmin. Nach rund der Hälfte des Rennens betrug der Vorsprung ca. 3min und im Feld versuchten sich nun andere Fahrer als Ausreißer. Der jüngere Bruder von Laurent Jalabert, Nicolas von Agritubel oder Florian Bouet von Auber 93, keiner sollte aber damit Erfolg haben. Da das Team Bouygues keinen Fahrer in der Spitzengruppe hatte, begannen sie im Hauptfeld ca. 60km vorm Ziel mit der Führungsarbeit, Hilfe bekamen sie dabei von AG2R La Mondiale. Diese Arbeit sollte schon bald Früchte tragen.

BildBild
Links: Die erste Fluchtgruppe, mit dabei unser Jerome.
Rechts: Bouygues und AG2R leisteten im Hauptfeld die meiste Nachfürarbeit.


Rund 30km vorm Ziel war ihre Arbeit getan, die Fluchtgruppe fast gänzlich gestellt, nur mehr Jerome und der Roubaix Lille Metropole Profi Jean-Marc Bideau leisteten Wiederstand, an der letzten Durchfahrt des Zieles hatten sich noch 22sec Vorsprung. Wenig später waren aber auch sie eingeholt und das Rennen der Favoriten nahm seinen Lauf. Von unserem Team hatten Thomas und Pierre die besten Beine und das wollte Eric mit einer riskanten Taktik ausnützen. Er schickte Pierre, der auch selbst sehr gute Chancen auf den Sieg hatte, nach vorne und ließ ihn angreifen. Falls die Konkurrenz nicht nachsetzten würde, hätte er 15km vorm Ziel sogar die Möglichkeit alleine anzukommen und falls doch, dann wäre noch immer ein Thomas in Bestform da. Am vorletzten Anstieg ergriff Pierre also seine Chance, er ging aus dem Sattel und wollte es nun wissen. Die restlichen Favoritenteams aber rechneten mit solch einer Attacke bereits und schickten ihre Fahrer hinterher, Nicolas Vogondy (Agr), David Moncoutie (Cof), Jerome Pineau und auch John Gadret. Das Feld zerfiel nun an diesem kurzen Anstieg und Thomas musste nun ebenfalls nachsetzten, zu stark waren die die da vorne. An der Kuppel hatte sich dann eine Gruppe von acht Fahrern gebildet und es waren alle Favoriten darin. Für Thomas machte nun Pierre das Tempo, somit wollte man verhindern das von hinten noch wer nach vorne kommen konnte.

Rund 5km vorm Ziel dann eine weitere Attacke, dieses Mal von Moncoutie und dieses Mal war es eine entscheidende, es konnten sich nun fünf Fahrer absetzten die sich später den Sieg untereinander ausmachen würden. Thomas war zum Glück dabei, ebenfalls noch Moncoutie, Benoit Vaugrenard (Fdj), Vogondy und für Bougues noch Laurent Lefevre. Thomas wusste das er in einem Sprint dieser Gruppe wohl weniger Chancen hatte und somit setzte er, rund 2km vor dem Ziel, alles auf eine Karte, er griff aus der Spitzengruppe heraus an. Eric stockte dabei der Atem, könnte das gut gehen? Thomas hingegen fühlte sich so stark das er dieses Risiko einging, dahinter setzten Lefevre und Vogondy nach, Vaugrenard und Moncoutie wirkten nun zu müde, also ein Dreikampf um den Titel. An der 1000m Marke hatte Thomas bereits einige Radlängen Vorsprung, aber würde das reichen? Vogondy eröffnete dahinter bereits den Schlusssprint, Lefevre setzte sich in seinen Windschatten, noch aber hatte Thomas etwas Vorsprung. Die Beiden kamen immer näher, jetzt musste auch Thomas in den Sprint einsteigen. Die leichte Steigung in Zielbereich tat ihr übriges dazu das die Fahrer alles in die Waagschale werfen mussten. Noch 300m und jetzt zog Lefevre an Vogondy vorbei, der Landesmeister von 2002 somit geschlagen, ein Duell zwischen Thomas und Lefevre. Aber der minimale Vorsprung, den sich Thomas durch seine Attacke geschaffen hatte, sollte reichen, Thomas siegte! Er riss die Arme in die Höhe und jubelte, sein zweiter Landestitel nach 2004. Lefevre holte Platz zwei vor Vogondy. Mit Patrice schob sich ein weiterer unserer Fahrer in die Top Ten, er wurde guter Achter heute.

BildBild
Links: Hier holte sich Thomas mit seinem Angriff die entscheidenten Sekunden zum Sieg.
Rechts: Zum zweiten Mal nach 2004 Landesmeister, ein überglücklicher Thomas Voeckler!


Eric war sprachlos, nachdem Titel im Zeitfahren durch Jerome, nun innerhalb von einer Woche der nächste Streich, der Straßentitel durch Thomas! Eine tolle Woche für das neue Nestle Pro Racing Team, somit war man bestens gerüstet für die Landesrundfahrt die bereits in knapp zwei Wochen anstand. Eric spürte eine innere Zufriedenheit, auch Hrn. Miche musste er ja überzeugt haben sonst wäre ja nicht mehr Teammanager. Er konnte ja noch nichts über den Verzicht von Laurent wissen, aber es würde irgendwann herauskommen, soviel stand fest. Nun gab es aber für das Team kein Halten mehr, zum ersten Mal in dieser Saison stand eine etwas längere Siegesfeier an. Eric achtete aber wohl darauf das es nicht ausartete, so knapp vor der Tour de France wäre das fatal gewesen. Da die Jungs aber alles Profi waren, war seine Sorge unbegründet. Abends im Hotel, während die anderen noch mit Sekt ein bisschen feierten, ging Eric im Internet die restlichen Landesentscheidungen durch und auch andere Nestlefahrer sorgten für gute Ergebnisse:

Endstand französische Straßenmeisterschaften

1 Thomas Voeckler Nestle Pro Racing Team 4h42'07
2 Laurent Lefèvre Bouygues Télécom s.t.
3 Nicolas Vogondy Agritubel s.t.
4 Benoit Vaugrenard Française des Jeux s.t.
5 David Moncoutié Cofidis, Le Crédit par Téléphone s.t.
6 Jérôme Pineau Bouygues Télécom + 57
7 Sébastien Joly Française des Jeux s.t.
8 Patrice Halgand Nestle Pro Racing Team s.t.
9 Sandy Casar Française des Jeux s.t.
10 John Gadret AG2R La Mondiale s.t.
15 Pierre Rolland Nestle Pro Racing Team s.t.
20 Richard Virenque Nestle Pro Racing Team s.t.
48 Dimitri Champion Nestle Pro Racing Team + 7'22
56 Jérôme Coppel Nestle Pro Racing Team s.t.
58 Rémi Pauriol Nestle Pro Racing Team s.t.
60 Christophe Le Mével Nestle Pro Racing Team s.t.
91 Jonathan Hivert Nestle Pro Racing Team + 9'22

Portugal

1 Cândido Barbosa Sport Lisboa e Benfica 5h39'49
2 Mario Costa Sport Lisboa e Benfica s.t.
3 Pedro Cardoso LA - MSS - Póvoa de Varzím s.t.
9 Tiago Machado Nestle Pro Racing Team + 27

Russland

1 Vladimir Efimkin AG2R La Mondiale 4h59'45
2 Yuri Trofimov Bouygues Télécom + 20
3 Boris Shpilevski Preti Mangimi - Prisma Stufe s.t.
14 Alexandre Botcharov Nestle Pro Racing Team + 4'28

Belgien

1 Tom Boonen Quick•Step 5h11'10
2 Gert Steegmans Quick•Step s.t.
3 Wouter Weylandt Quick•Step s.t.
54 Maxime Monfort Nestle Pro Racing Team s.t.


Dazu weitere wichtige Länder

Schweiz: 1. F. Cancellara (Csc), 2. M. Albasini (Liq), 3. R. Beuchat (Ser)

USA: 1. T. Farrar (Gar), 2. K. Gritters (Hea), 3. S. Magnell (Roc)

Kolumbien: 1. S. Botero (Roc), 2. M. Soler (Bar), 3. J. Serpa (Ser)

Spanien: 1. O. Pereiro (Gce), 2. A. Valverde (Gce), 3. J.A. Flecha (Rab)

Italien: 1. A. Ballan (Lam), 2. D. di Luca (Lpr), 3. D. Cunego (Lam)

Niederlande: 1. T. Dekker (Rab), 2. R. Gesink (Rab), 3. G. Löwik (Rab)

Deutschland: 1. C. Knees (Mrm), 2. L. Gerdemann (Clb), 3. P. Martens (Rab)
Zuletzt geändert von Rene75 am 30.4.2009 - 21:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 6764582Beitrag Krypton
30.4.2009 - 20:35

Schöner Bericht, interessant zu beobachten, wie das Team ins Rollen kommt. Wenns läuft, dann läuft es eben. Kleiner Kritikpunkt: In der Teamaufstellung am Anfang hast du vergessen, Rolland zu erwähnen, ist aber natürlich nicht weiter schlimm.
[color=white]Kryp van Ton[/color]

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