Literarische Rätsel

[mheld]

Du weißt, was ich meinte. Die schwachsinnige Frage ist sinnlos und unlustig, falls sie das sein sollte.

[BlackHackz]

Dann verstehst du die Frage nicht...
Es gibt auch "den Genius". Das ist so eine Art Abbild des Schicksals einer Person. Die guten Römer haben den Genius von Personen als Statue dargestellt, die dann das aufzeigen sollte, was die Person alles ausmacht oder was sie mal werden wird. Es hätte ja sein können, dass du das meinst Deshalb wollte ich ETXEs Genius sehen, aber ist ja auch egal, ich gebe mich dann auch damit zufrieden, ETXEs Frage zu sehen.

[mheld]

Nun, ich wusste schon, das du auf diese Begriffserklärung hinaus willst, aber sie passt hier mehr oder weniger auf den Sinn der Aussage.

[ETXE]

In Anbetracht meiner drei Kinder hat mein Genius jedenfalls im Bereich der Zeugungskraft (wofür die Genii schließlich auch zuständig waren) nicht versagt.

Neues Buch:

Er haderte mit sich, bis er sich schließlich sagte, es sei eigentlich ganz normal, daß er nicht wisse, was er wolle. Man kann nie wissen, was man wollen soll, weil man nur ein Leben hat, das man weder mit früheren Leben vergleichen noch in späteren korrigieren kann.

[ETXE]

Prag - Schweiz - Prag - kleines Dorf in Böhmen.

[BlackHackz]

Zeitliche Einordnung? Das Zitat klingt irgendwie nach einem philosophisch angehauchten Buch mit Veränderungscharakter. Zieht der Protagonist von Prag in die Schweiz um dann wieder zurückzukehren?

[ETXE]

Die Personen, um die es geht, ziehen nicht ganz freiwillig in die Schweiz, womit eine zeitliche Einordnung der Geschehnisse möglich sein dürfte.
Ansonsten bietet das Buch einiges im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen, Liebe, Sex, Affären.

[BlackHackz]

Naja nicht so ganz
Entweder es geht um die Zeit der Ausbreitung des Nationalsozialismus (Einmarsch in die Tschechoslowakei Mai 38) oder um die Zeit des eisernen Vorhangs. Obwohl man da ja eher nach Österreich gegangen wäre.
Um ein Buch von Anna Seghers geht es aber nicht oder?

[Stephen Roche]

Kundera - "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins"

[ETXE]

Exakt.

[Stephen Roche]

Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht, heißt auf die Grundfrage der Philosophie antworten. Alles andere - ob die Welt drei Dimensionen und der Geist neun oder zwölf Kategorien hat - kommt später. Das sind Spielereien; erst muß man antworten. Und wenn es wahr ist, daß - wie Nietzsche es verlangt - der Philosoph, um Achtung zu genießen, ein Beispiel geben muss, dann begreift man die Wichtigkeit dieser Antwort, da sie der endgültigen Tat vorausgehen wird.

[BlackHackz]

Der Anfang von "Der Mythos des Sisyphos". Der Name des Autors ist mir aber leider entfallen.

[ETXE]

Wie bitte, du kennst Albert Camus nicht?

[BlackHackz]

Ach Camus, natürlich. Vergesslichkeit ist eine Tugend. Ich hatte nur die Assoziation mit französischem Existenzialismus. Ich war kurz davor Sartre aufschreiben, wollte mich aber nicht blamieren Das hole ich jetzt nach. Wäre nach L'Homme révolté gefragt worden, wäre mir Camus eher eingefallen.

Ich habe leider keine Zeit auf die Bestätigung von Roche, deshalb stelle ich mal etwas frech das nächste Rätsel rein:

In dem gesuchten, nicht unumstrittenen Buch, geht es um 2 Halbbrüder, die von ihrer sexbessenen Mutter mehr oder weniger ausgesetzt werden. Beide wachsen recht unterschiedlich auf, der Eine wird Molekularbiologe, der andere ein nymphomanischer Lehrer. Beide treffen 2 Frauen, in die sie sich verlieben, beide Frauen bringen sich aus unterschiedlichen Gründen um. Das Buch ist hier noch nicht zu Ende, aber vermutlich weiß man jetzt schon, welches Buch gemeint ist, wenn man es gelesen hat.

[ulle91]

Buch nicht gelesen, aber: Elementarteilchen?

[BlackHackz]

Richtig.
Der Autor heißt übrigens Michel Houellebecq, ein höchst umstrittener Mann. Islamphobiker, Rassist und er meinte, dass Hitler nicht schlimmer als Napoleon war. Aber seine Bücher haben auch irgendwie etwas Besonderes. Trotzdem sehr schwierig...

Mal etwas Nebenbei: Irgendwie fällt einem beim Durchblättern dieses Threads auf, dass die meisten Poster aus derselben Region kommen. Der ostdeutsche Raum ist dominierend, Berlin, Potsdam, Leipzig...
Boogerd und mheld kommen aus Hessen, das ist auch nicht so weit weg. Wo sind denn die Bayern, BaWüs, Pfälzer, Rheinländer und Norddeutschen? Ist das purer Zufall? Ich kenne auch ein paar Leute aus dem Rheinland und Süddeutschland, die haben auch mit Literatur nicht viel am Hut. Oder ist auch das reiner Zufall?

[ulle91]

Weiter gehts.

Meine Herren, heute sehen sie mich Gläser abwaschen.
Und ich mache das Bett für jeden.
Und Sie geben mir einen Penny und ich bedanke mich schnell.
Und sie sehen meine Lumpen und dies lumpige Hotel.
Und sie wissen nicht, mit wem Sie reden. Und sie wissen nicht, mit wem Sie reden.
Aber eines Abends wird Geschrei sein am Hafen.
Und man fragt: Was ist das für ein Geschrei?
Und man wird mich lächeln seh'n bei meinen Gläsern.
Und man sagt: was lächelt die dabei?
Und ein Schiff mit acht Segeln
Und mit fünfzig Kanonen
Wird liegen am Kai.

[Stephen Roche]

Ich habe leider keine Zeit auf die Bestätigung von Roche, deshalb stelle ich mal etwas frech das nächste Rätsel rein:

Soso.

[BlackHackz]

Ja, ich hatte dann nachmittags wider erwarten doch noch Zeit. Geplant war ein Konzertbesuch von Blackmores Night in der Zitadelle mit meiner Freundin. Die ist krank geworden und ich bin bei ihr geblieben. Man ist ja dann doch nicht son Arsch

[Cagney]

Weiter gehts.

Meine Herren, heute sehen sie mich Gläser abwaschen.
Und ich mache das Bett für jeden.
Und Sie geben mir einen Penny und ich bedanke mich schnell.
Und sie sehen meine Lumpen und dies lumpige Hotel.
Und sie wissen nicht, mit wem Sie reden. Und sie wissen nicht, mit wem Sie reden.
Aber eines Abends wird Geschrei sein am Hafen.
Und man fragt: Was ist das für ein Geschrei?
Und man wird mich lächeln seh'n bei meinen Gläsern.
Und man sagt: was lächelt die dabei?
Und ein Schiff mit acht Segeln
Und mit fünfzig Kanonen
Wird liegen am Kai.

Das ist aus der "Dreigroschenoper" von Brecht

[ulle91]

Richtig.