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Kobelix
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Beitrag: # 6792683Beitrag Kobelix
14.10.2009 - 15:19

Die Bucks sind einfach lausig. Ich glaube nicht an Jennings und weder er noch die Kombination Redd/Ridnour kann irgendjemanden verteidigen. Die Zeit von Kurt Thomas is abgelaufen, Bogut ist irgendwie gut, aber auch nur irgendwie... immerhin kann Mbah verteidigen und das sehr gut. Wenn auch sonst nix. Könnte die Zeit sein and der man sich zu Tradedeadline von Redd trennt, so sich denn jemand findet der nicht auf 2010 warten will. Gespannt bin ich auf Ilyasova, der hat große Fähigkeiten, ist aber natürlich in jungen Jahren auch schonmal gescheitert. 34 Siege abzüglich Jefferson, Villanueva, Sessions zuzüglich NBA-Neulinge und mehr Spiele von Bogut...hmmm...

Die Pacers sind auch nicht gerade besser geworden. TJ Ford traue ich nicht zu ein Playoffteam zu führen und seine Gesundheit muss einem ohnehin immer sorgen machen. Granger ist sehr gut, aber eine klassische second banana... nur gibt es natürlich keinen besseren in Indiana. Also müssen wieder die Dunleavys (sobald gesund) und Murphys dieser Welt mitscoren, zumindest sollte das Team hart arbeiten und gut rebounden, das ist ja viel wert. Hibbert ist ein Tier... der setzt sich durch als solider Center in der Liga, wenn auch nicht als überragender.

Detroit ist vielleicht irgendwie besser als letztes Jahr... oder so. Aber auwiea was ist bloß aus diesem Team geworden. Prince,
von dem ich soviel hiel,t dümpelt in letzter Zeit nur rum, Billups und Sheed haben sich verabschiedet, Big Ben ist zwar wieder da, aber ein Schatten seiner selbst. Das sind nicht mehr die gleichen Pistons. Dazu teile ich die anfängliche Euphorie über Stuckey überhaupt nicht mehr, Villanueva wurde gebraucht, aber wie Alejandro sagt... den Vertrag ist er nicht wert. Und jetzt startet auch noch Kwame Brown? Ach herrje. Immerhin die Rookies haben Upside und Ben Gordon ist für mich eine klare Verbesserung von Iverson. Passt viel besser in das Team, ich glaube eigentlich nicht, dass er da wirklich ein Problem mit der Rolle als 6th man hat solange er 30+ Minuten bekommt und das wird er. Man wird um die Playoffs hart kämpfen müssen.

Chicago halte ich für besser. Rose ist sehr, sehr gut. Das erinnerte teilweise schon sehr an die Rookiesaison von Chris Paul. Umringt von absolut soliden Spielern wie Salmons, Hinrich und Deng führt er das Team für mich in die Playoffs. Talente wie Thomas und Noah werden nie Franchisespieler, aber das sind richtig harte Arbeiter, das Team ist tief und athletisch... mir gefällt das. Der Draft hat mich nicht so begeistert und man ist wohl noch etwas entfernt davon richtig gefährlich für die "Großen" zu sein. Aber sie haben nächste Saison auch noch Geld... und ein gewisser Herr Wade kommt aus Chicago...

Cleveland ist das beste Team im Osten. Eins ihrer großen Probleme, dass sie außer LeBron niemanden hatten der einen großen Flügel verteidigen kann, haben sie mit Jamario Moon gelöst. Ich behaupte mit Moon hätte man Orlando letztes Jahr besiegt, so merkwürdig das klingt. Auch Parker ist eine sehr schöne Verstärkung, solide in allen Bereichen und ein sehr guter Shooter. Bleibt Shaq... das Ilgauskas und er zugleich auf dem Court stehen halte ich für keine gute Idee, das geht in der Defense nicht gut und offensiv ist mir die kleine Variante mit LeBron auf der 4 da viel, viel lieber. Also teilen sich die beiden älteren Herren die Minuten und irgendwie wäre das schon eine Verbesserung, wenn Shaq ist. Da liegt natürlich das größte Problem... jünger wird er nicht, ein Trainingswunder sicher auch nicht und dem medical staff in Phoenix werden wahre Wunderdinge nachgesagt. Im Endeffekt braucht man aber nicht so viel von ihm. Er kann ihnen ein bisschen erzählen wie das so geht mit dem Titel gewinnen, hält sich hoffentlich ein bisschen zurück auf dem Court und nimmt lieber etwas Druck abseits auf sich, dann machen die anderen ihren Job. Solange er noch reboundet geht das gut.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6793246Beitrag Alejandro V.
19.10.2009 - 18:21

Nach kurzer Pause geht es rüber in den Westen.

Northwest Division


Denver Nuggets


Depth Chart:
Chauncey Billups - Ty Lawson - Anthony Carter
Aaron Afflalo - J.R. Smith
Carmelo Anthony - Joey Graham - Renaldo Balkman
Kenyon Martin - Chris Andersen - Malik Allen
Nene Hilario - Johan Petro

Ohne Frage waren die Nuggets das Überraschungsteam der letzten Saison und wurden erst in den Conference Finals von den Lakers gestoppt. Maßgeblicher Grund für den unerwarteten Aufschwung war der Trade, der Chauncey Billups zurück in seine Heimat brachte, sowie eine verletzungsfreie Saison von Nene Hilario, der Marcus Camby vergessen machen konnte. Was also tun, um den nächsten Schritt, sprich Finals, zu machen? Geht es nach dem Front Office der Nuggets, muss der Kader nur breiter gemacht werden.
Diese Philosophie zeigt sich schon bei den Point Guards, wo natürlich weiterhin Billups unumstrittener Starter ist. Dabei wirkt er nicht nur durch seine Spielmacherqualitäten positiv auf den Rest des Teams, sondern vielmehr durch seinen Einsatz in der Defensive. Mit ihm wurde aus einem der schlechtesten Teams in der Verteidigung immerhin ein durchschnittliches. Da Billups aber auch schon zum älteren Semester gehört, haben die Nuggets für einen meiner Meinung nach viel zu niedrigen Preis Ty Lawson aus Minnesota geholt. Der College-Star der Tar Heels hat eine ganze Menge Potential nach oben und durch seine zwei College-Jahre auch mehr Erfahrung als andere Rookie-Einser. Sein Distanzwurf ist zwar noch etwas unkonstant, dafür entschädigt aber seine extrem reife Spielanlage und ein lange Zeit unglaubliches Verhältnis von Vorlagen zu Ballverlusten. Defensiv schont er sich ab und an etwas, hat aber auch hier Qualitäten, ein richtig guter Spieler zu werden. Bezieht man mit ein, dass Lawson von Billups "angelernt" wird, haben die Nuggets meiner Meinung nach ihren Point Guard der Zukunft gefunden.
Einen positionswechsel gab es auf der Zwei: Dahntay Jones hat das Team verlassen, wurde durch Aaron Afflalo aber beinahe Eins zu Eins ersetzt. Deshalb dürfte J.R. Smith auch weiterhin die Rolle des sechsten Mannes spielen, in der er sich im letzten Jahr sichtlich zufrieden zeigte. Sollte er auch defensiv endlich sein immenses Potential abrufen, ist er wohl einer Top-Favoriten für den Titel des 6th man of the year.
Carmelo Anthony hat endlich gezeigt, dass er mehr als ein reiner Scorer ist. Seine Steigerung in den kleinen Dingen, die statistisch kaum erfasst werden, aber seine Mitspieler besser machen, war mit Sicherheit ein Grund für den Aufschwung der Nuggets. Mittlerweile weiß er, wann ein Extra-Pass besser ist als ein wilder Wurf. Dennoch bleibt er vom Talent her der vielleicht beste Scorer der Liga und ist auf seiner Position unumstritten. Dennoch hat man auch hier in der Tiefe nachgelegt und Joey Graham geholt, der die wenigen Minuten hinter Anthony effektiv nutzen dürfte. Renaldo Balkman steht als defensive Alternative ebenfalls bereit, dürfte aber nur selten auf dem parkett zu sehen sein. Neben Anthony spielt Kenyon martin die zweite Flügelposition. Wie wichtig er für das Team ist, wenn er mal keine Verletzungen hat, hat sich im vergangenen Jahr gezeigt. Er mag zwar nicht der große Scorer sein, zeigt dafür an beiden Enden des Courts eine Menge Einsatz und vermag es, das Publikum mit spektakulären Aktionen mitzureißen. Beinahe das gleiche lässt sich über Chris Andersen schreiben, der Backup für beide große Positionen und absoluter Publikumsliebling in Denver ist. Abgerundet wird die Starting Five von Nene, der durch die Verletzung von Yao und den Abgang von O'Neal eine echte Chance haben sollte, in diesem Jahr All Star zu werden. Zwar offenbarte er Probleme, wenn größere Center gegen ihn aufgepostet haben, dafür war er aber gerade offensiv ein wandelndes Mismatch für seine Kontrahenten. Mit seiner Leichtfüßigkeit und Beweglichkeit spielte er mühelos größere Center aus, gegen kleinere konnte er sich mit seiner Physis im Post durchsetzen. Kein Wunder, dass er erst durch Pau Gasol, der ja ein ähnlicher Spielertyp ist, halbwegs limitiert werden konnte.
Prognose: Statt großer Veränderungen hat man in Denver eher feinjustiert, das aber erfolgreich. Von den Minuten her sollte Afflalo von allen Neuzugängen den größten Einfluss nehmen, aber Lawson statt Carter als Backup auf der Eins verspricht eine deutliche Besserung. Wenn die Big Men wieder ohne Verletzungsprobleme durch die Saison kommen - und niemand weiß, wie groß dieses wenn wirklich ist - wüßte ich nicht, wieso die Nuggets nicht ähnlich stark wie 2008/09 sein sollten. Daher prognostiziere ich 53 bis 55 Siege und den vierten Platz im Westen.
Warum man sich die Nuggets ansehen sollte: Anthony könnte jede Nacht 40 oder mehr Punkte aufs Scoreboard bringen. Sobald Billups eine Pause nimmt, kann das Team auf alten Streetball-Stil umschalten und für Highlights am Fließband sorgen.


Minnesota Timberwolves

Depth Chart:
Ramon Sessions - Johnny Flynn - Antonio Daniels
Corey Brewer - Jason Hart - Wayne Ellington
Ryan Gomes - Sasha Pavlovic - Brian Cardinal
Kevin Love - Ryan Hollins
Al Jefferson - Oleksiy Pecherov

Das Team mit der wahrscheinlich größten Aktivität im Sommer waren die Timberwolves. Das hängt vor allem mit dem ersten wichtigen Positionswechsel der Offseason zusammen: Kevin McHale wurde als Trainer und General Manager rausgeworfen, dafür übernahm David Kahn den Posten im Front Office und machte sich sofort an die Arbeit: Während des Drafts wurden Randy Foye und Mike Miller für Rollenspieler und den 5. Pick, Ricky Rubio, nach Washington getradet. Zwar ist Rubio vorerst in Spanien geblieben, aber mit Johnny Flynn wurde ein weiterer vielversprechender Point Guard gedraftet, der zunächst die Zukunft auf der Eins sein soll. Grundsätzlich finde ich es auch nicht verkehrt, dass Minnesota weiterhin die Rechte an Rubio hält, gilt er doch als größtes Point Guard-Talent, das noch nicht in der NBA spielt. Die Draftrechte an ihm dürften schlimmstenfalls einen guten Trade-Wert haben, bestenfalls profitieren die Wolves selber von Rubio. Aber zurück zu den Offseason-Moves: Mit dem Abgang von Foye fehlte ein Shooting Guard, weshalb man mit Wayne Ellington einen Glückstreffer landen könnte. Da er als einer der wenigen in Minneapolis auch von jenseits der Dreierlinie gefährlich ist, dürfte er mit etwas Glück sogar einen Nischenplatz in der Rotation besetzen. Hauptkonkurrent dabei ist Sasha Pavlovic, der kurz vor Beginn der Preseason aus Phoenix kam. Damit aber noch nicht genug der Veränderungen im Backcourt: Antonio Daniels fand aus New Orleans den Weg in den hohen Norden und könnte auf der Zwei seine Minuten sehen. Allerdings gibt es auch schon Gerüchte, dass Kahn einen Buyout lieber hätte, um Geld für den Free Agent-Sommer 2010 zu sparen. Unterdessen wurde Sebastian Telfair und dessen Spieleroption für 2010/11 an die Clippers abgegeben, was ebenfalls als Cap Move betrachtet werden kann. Der dritte gepickte point Guard, Ty Lawson, wurde für einen zukünftigen Pick nach Denver geschickt - meiner Meinung nach könnte das unter Wert sein, auch wenn der Pick von den Bobcats kommt. Krönender Abschluss der Großbaustelle Backcourt: Ramon Sessions wurde für 16 Millionen über vier Jahre aus Milwaukee geholt. Sessions dürfte der Starter auf der Eins sein, kann aber auch zusammen mit Flynn den Backcourt bilden. Jedenfalls haben sich die Wolves so vergleichsweise billig einen der am meisten unterschätzten Einser der Liga geangelt, dessen Potential man bisher nur erahnen kann.
Der Frontcourt wurde in seiner Startzusammensetzung kaum verändert: Gomes, Love und Jefferson dürften weiterhin den Großteil der Minuten absahnen. Hinter den Startern ist aber kaum ein Stein auf dem anderen geblieben: Pavlovic dürfte als Backup auch auf der Drei Minuten sehen, Ryan Hollins und Oleksiy Pecherov kriegen die wenigen Restminuten auf den großen Positionen. Eher wahrscheinlich ist aber, dass Ryan Gomes zeitweise auf die Vier rückt und die Wolves dann Small Ball spielen. Das passt auch ganz gut zur Spielanlage, die Coach Kurt Rambis und GM Kahn verfolgen: Schneller, attraktiver Fullcourt-Basketball statt des lahmen, nicht zum Team passenden Halfcourt-Balls der Vorsaison. Um dieses System nicht zu behindern, hat Jefferson deutlich abgenommen, was ihn defensiv im Post wohl noch schlechter macht, bei diesem Team aber auch nicht weiter tragisch ist.
Prognose: Das Gesicht des Teams wurde deutlich verändert und verjüngt. Trotz des Theaters um Rubio hat David Kahn für mich einen riesen Job gemacht, massig Capspace freigeschaufelt und gleichzeitig die Schlüsselpositionen mit jungen Talenten besetzt, die langfristig gebunden sind. Im nächsten Sommer hat man, je nach Höhe des Salary Caps, 13 bis 20 Millionen Dollar zur Verfügung, was einige gute Spieler bei der Perspektive nach Minnesota locken sollte. Dieses Jahr ist das Team im Westen natürlich noch hoffnungslos unterlegen, da der Frontcourt recht dünn besetzt ist und es zudem Unklarheiten auf der Zwei gibt. Zusätzlich hat man zwar mit Kevin Love und Al Jefferson zwar durchaus Präsenz im Post, aber kaum Guards mit sicherem Distanzwurf, die Doppelteams bestrafen würden. Macht für mich ca. 30 Siege und eindlich eine richtig gute Perspektive für die Wolves.
Warum man sich die Wolves ansehen sollte: Ramon Sessions' Spiel ist eine Augenweide, gerade seine Übersicht und das Gefühl für die richtigen Entscheidungen. Außerdem sollte der neue Spielstil durchaus spektakulär sein.


Oklahoma City Thunder

Depth Chart:
Russell Westbrook - Shaun Livingston - Kevin Ollie
James Harden - Kyle Weaver
Kevin Durant - Thabo Sefolosha - Mike Harris
Jeff Green - Nick Collison - D.J. White
Nenad Krstic - Etan Thomas - B.J. Mullens

Kaum ein Team hat so schnell den Wandel vom verspotteten Leichtgewicht zu einer der beliebtesten Mannschaften der Liga geschafft wie die Oklahoma City Thunder. Als eines der jüngsten Teams hat man mit unbekümmerten, spektakulären Auftritten und mit Jungstar Kevin Durant seit Januar für Aufsehen gesorgt und zumindest in den Top 10 regelmäßig einen Spitzenplatz eingenommen. Ungeachtet dessen hat man trotzdem viele Spiele verloren, den zweiten Pick im Draft bekommen und damit die vermeintlich größte Schwachstelle beheben können: Mit James Harden wurde der zweifellos talentierteste Shooting Guard dieses Jahrgangs geholt, womit die Starting Five für die nächsten Jahre komplettiert scheint.
Gelenkt wird die Mannschaft von Russell Westbrook, der seit dem All Star-Break unglaublich starke Leistungen zeigte und am Ende beinahe den Rookie of the Year-Award eingeheimst hätte. Dabei überzeugte er vor allem offensiv mit einem sehr ausgeprägten Zug zum Korb, aber auch der Fähigkeit, aus der Mitteldistanz und aus dem Dribbling einigermaßen sicher abzuschließen. Lediglich der Dreier fällt alles andere als regelmäßig, hier besteht definitiv Steigerungsbedarf. Defensiv hat er alle nötigen Anlagen, lässt aber oft die nötige Einstellung vermissen. Immerhin hat er keine große Konkurrenz zu befürchten, da mit Earl Watson der eigentliche Backup abgegeben wurde. Shaun Livingston muss zeigen, ob er wirklich verletzungsfrei bleiben und sein Talent voll ausschöpfen kann, allerdings erscheint das sehr zweifelhaft. Kevin Ollie ist eher ein Notnagel, der besser nicht auf dem Court stehen sollte.
Neben Westbrook läuft also James Harden auf, womit die Thunder schon ein Problem haben werden: Ihr Backcourt strahlt aus der Distanz keine Gefahr aus und wird eher damit beschäftigt sein, den direkten Weg zum Korb zu suchen. Dort hat Harden immerhin eine unglaubliche Fähigkeit, selbst nach einem Foul seine Layups erfolgreich abzuschließen. Darüber hinaus ist er im College ein überragender Verteidiger gewesen, allerdings bestehen hier Zweifel ob seiner eher unauffälligen Fußarbeit und Schnelligkeit. Hinter Harden lauern Kyle Weaver und Thabo Sefolosha auf Minuten, wobei besonders Weaver seine Chancen kriegen dürfte, da er zum Beispiel einen guten Dreier besitzt.
Sefolosha kann auch die spärlichen Minuten mitnehmen, die Kevin Durant auf der Drei übrig lässt. Durant ist einer der aufregendsten jungen Spieler der Liga und es ist jetzt schon absehbar, dass er eher früher als später einer der Superstars der Liga werden wird. Defensiv ist sein Spiel zwar immer noch verbesserungswürdig, aber im Angriff hat er in seinem Sophomore-Jahr eine deutliche Steigerung hingelegt. Das trifft auch auf seinen Partner im Frontcourt, Jeff Green, zu. Green ist zwar etwas klein für die Vier, mit seiner Athletik aber die ideale Besetzung in der Fastbreak-orientierten Offensive der Thunder. Außerdem kann er zusammen mit Durant für etwas Gefahr von außen sorgen, wenn Westbrook oder Harden in die Zone ziehen. Nick Collison, nominell der Backup von Green, ist für die Bank schon fast zu gut. Er hat sich in Oklahoma City lange Zeit als Center bewährt, ehe Krstic geholt wurde, und war als Starter immer für ein Double-Double gut. Möglicherweise spielt er den Backup sowohl auf der Vier als auch auf der Fünf, was eigentlich nur verdient wäre. Blöd nur, dass die Thunder mit Rookie B.J. Mullens einen Center gepickt haben, der zwar defensiv fürchterlich schlecht ist und in der Offensive auch weit davon entfernt ist, so etwas wie eine Post-Präsenz darzustellen, dafür aber mit seiner für 7'1'' unglaublichen Athletik eine Nische im System der Thunder besetzen könnte. So oder so ist Nenad Krstic unumstrittener Starter auf der Fünf und hat schon angedeutet, dass er wieder an alte Nets-Zeiten anknüpfen könnte. Sollte das der Fall sein, haben die Thunder einen der besseren Center, der den meisten Konkurrenten zwar körperlich unterlegen ist, dafür aber einen sehr eleganten Spielstil hat und sicher aus der Mitteldistanz abschließen kann.
Prognose: Einige Fans träumen schon vom achten Playoff-Platz im Westen, was doch noch etwas zu viel des Guten wäre. Das Team hat eine Menge Talent, eine gut besetzte Starting Five - wobei man bei Harden davon ausgehen kann, dass er nicht ein ähnlich starkes Rookie-jahr hinlegen wird wie Westbrook - und ist ausreichend tief besetzt. Die einzige größere Backup-Lücke sehe ich eigentlich nur auf der Eins, da Livingston eine sehr riskante Variante ist. Da sich das Team aber nur verbessern kann, dürften in diesem Jahr immerhin 30 Siege, vielleicht auch ein paar mehr, erzielt werden, was in einem zehnten bis zwölften Platz im Westen resultieren sollte.
Warum man sich die Thunder ansehen sollte: Die Starting Five ist die spektakulärste Showtruppe der gesamten Liga. Kevin Durant ist einer der aufstrebenden Superstars der Liga. Auf keinen Fall verpassen sollte man die Duelle mit den Warriors, Suns und Knicks - Defensiv-Puristen wird sich der Magen umdrehen, alle anderen kriegen Offensiv-Basketball vom feinsten zu sehen.


Portland Trail Blazers

Depth Chart:
Andre Miller - Steve Blake - Jerryd Bayless
Brandon Roy - Rudy Fernandez - Ime Udoka
Nicolas Batum - Travis Outlaw - Martell Webster
LaMarcus Aldridge - Jeff Pendergraph - Dante Cunningham
Greg Oden - Joel Przybilla - Jarron Collins

Nach dem lange prognostizierten Durchbruch in der letzten Saison, der in einem relativ knappen Erstrundenaus gegen die Houston Rockets endete, geht es in Portland darum, den nächsten Schritt in Richtung Contender zu machen. Nach reiflicher Überlegung wurde nicht zu Unrecht nach einem Point Guard gefahndet und schließlich Andre Miller aus Philadelphia geholt. Das allerdings erst, nachdem die Utah Jazz mit Portlands Angebot für Power Forward Paul Millsap gleichzogen, dazu dann später mehr.
Miller jedenfalls kann dem Team enorm weiterhelfen. Zum einen passt er sich mit seinem unspektakulären, aber sehr effizienten Spiel gut in die Mannschaft ein, zum anderen muss Brandon Roy nicht mehr so große Teile des Spielaufbaus übernehmen. Zwar hat Steve Blake seine Sache sicher nicht schlecht gemacht, aber meistens war es doch Roy, der der Initiator in der Offensive war. Aus der Distanz ist Miller zwar nicht gefährlich, aber dafür gibt es auch andere Spezialisten in Portland. Defensiv ist er eine Verbesserung gegenüber Blake, womit Portland der Schritt vom guten zum sehr guten Defensivteam gelingen könnte. Blake wird also von der Bank aus kommen und kann mit seiner Stärke aus der Distanz einen neuen Aspekt einbringen, ist dafür insgesamt aber bei weitem nicht so stark einzuschätzen wie Miller. Jerryd Bayless konnte bislang kaum zeigen, warum sein Draft vor einem Jahr so bejubelt wurde, hat in der Preseason aber immerhin mal angedeutet, was er leisten kann. Fraglich nur, ob er hinter Miller und Blake viele Chancen kriegen wird. Sergio Rodriguez hat es jedenfalls gereicht; der Spanier wechselte zu den Sacramento Kings.
Neben Miller läuft mit Brandon Roy der unumstrittene Star des Teams auf. Eigentlich muss ich zu ihm kaum was sagen, sein Spiel in der abgelaufenen Saison spricht für sich. Es macht sehr viel Spaß, seine Entwicklung zu mittlerweile einem der besten Shooting Guards der NBA mitzuverfolgen. Dazu kann er sich auch genügend Pausen gönnen, da mit Rudy Fernandez ein exzellenter Spieler auf der Bank sitzt. Oft genug hat er gezeigt, dass er seiner Mannschaft sofort helfen kann und traumwandlerisch sicher seine Dreier versenkt.
Auf der drei sollte weiterhin Nicolas Batum starten, auch wenn das nicht bedeutet, dass der Franzose den Hauptanteil der Minuten kriegt. Offensiv ist er eigentlich nur für Screens und offene Dreier zuständig, dafür kann er defensiv den besten Perimeter-Spieler des Gegners entweder komplett aus dem Spiel nehmen oder ihm wenigstens einige Probleme bereiten. Dennoch wird er wieder viel mit Travis Outlaw, einem der besten Sixth Men 2008/09, rotieren. Outlaw ist zwar nicht ein so starker Verteidiger wie Batum, dafür kann er aber offensiv sehr viel mehr und ist eine der favorisierten Optionen im Angriff. Neuzugang Ime Udoka und Pechvogel Martell Webster, der das komplette letzte Jahr aufgrund einer Verletzung verpasste, müssen sich hinten anstellen, obwohl sie in vielen anderen Teams erster Backup wären. Wenn man bedenkt, dass die Blazers seit diesem Sommer auch die Rechte an Victor Claver halten, ist man auf der Drei das wohl am tiefsten besetzte Team der NBA. Im krassen Gegensatz dazu steht die Position des Power Forward, die zwar mit LaMarcus Aldridge gut besetzt, dahinter aber mit zwei Rookies unzureichend gedeckt ist. Aldridge ist ein wichtiger Bestandteil der Blazers-Offense und kann mit seiner Athletik und Wurfreichweite jeden Gegenspieler vor Probleme stellen. Umso enttäuschender, dass er diese Athletik defensiv selten einsetzt, weshalb teils unverholene Kritik an seiner Einstellung geübt wurde. Aldridge hat das Potential, ein guter Verteidiger zu sein und muss sein Spiel hier deutlich nach vorne bringen. Zu den bereits angesprochenen Rookies: Pendergraph und Cunningham sind recht ähnliche Spielertypen, die offensiv keine guten Moves haben bzw. weit davon entfernt sind, sich ihren eigenen Wurf erarbeiten zu können, dafür aber mit viel Einsatz glänzen und somit gerade defensiv solide Leistungen bringen. Mehr als Rollenspieler werden zwar beide nicht, aber man weiß immerhin, was man an ihnen hat. Allerdings werden sie nicht erste Option von der Bank aus sein, sondern Nate McMillan wird wohl eher Outlaw auf die Vier beordern und mit einer insgesamt kleineren Aufstellung spielen. Insgesamt gibt das aber kein gutes Bild ab, weshalb klar wird, dass man sich zuerst um Millsap bemühte, der den Frontcourt der Blazers extrem tief gemacht hätte.
Greg Oden erlebte ein durchwachsenes Debütjahr und konnte nicht an die hohen Erwartungen anknüpfen. Dabei hat er eigentlich nur ein echtes Problem: Sein Antizipationsvermögen ist für die NBA (noch) nicht gut genug, weshalb er immer wieder viel zu schnell überflüssige Fouls sammelt und in Foulprobleme gerät. Sobald er 22 oder mehr Minuten auf dem Parkett stand, kam er mindestens in die Nähe eines Double-Doubles, was sein immenes Potential beweist. Sobald er die Foulprobleme abstellt bzw. sein Timing verbessert, dürfte er zeigen, warum er an erster Stelle gepickt wurde. Bis dahin haben die Blazers mit Joel Przybilla einen sehr guten Backup, der seine Punkte lediglich durch Offensiv-Rebounds, Putbacks oder durchgesteckte Pässe von einem Mitspieler erzielt, dafür defensiv viel Einsatz zeigt und hier zu den besten Verteidigern auf seiner Position zählt.
Prognose: Wenn man nach einem Erstrundenaus keinen einzigen festen Bestandteil der Rotation verliert, einen sehr guten Point Guard holt und das Team insgesamt noch tiefer macht, kann es eigentlich nur nach oben gehen. Wie weit, das hängt vor allem vonn der Entwicklung der jungen Spieler ab. Größter Faktor ist hierbei sicherlich Greg Oden, der auf seiner Position einer der dominantesten Spieler der Liga werden kann, sollte er endlich weniger Fouls sammeln. Da mir das Team insgesamt gefällt, prognostiziere ich 55 Siege, den Gewinn der Northwest-Division und den dritten Platz im Westen. In den Playoffs ist man dann auch ernsthafter Anwärter auf die Conference Finals.
Warum man sich die Blazers ansehen sollte: Sobald Oden die erwartete Dominanz zeigt, hat man einen der besten One-Two-Punches mit Roy/Oden. Mit Outlaw und Fernandez hat man zwei Spieler auf der Bank, die jederzeit für Highlights sorgen können. Das Team an sich ist eines der aufregendsten der Liga.


Utah Jazz

Depth Chart:
Deron Williams - Eric Maynor - Ronnie Price
Ronnie Brewer - Kyle Korver - Wes Matthews
C.J. Miles - Andrei Kirilenko - Ronald Dupree
Carlos Boozer - Paul Millsap
Mehmet Okur - Kostas Koufos

Wie bei den Thunder oder Nuggets, so kann man auch in Salt Lake City nach Veränderungen mit der Lupe suchen. Carlos Boozer ist trotz großem Sommertheater immer noch da, da er seine Spieleroption zog und auf einen bislang nicht vollzogenen Trade hoffte. Der Vertrag von Center Mehmet Okur wurde ebenfalls verlängert und Hoffnungsträger Paul Millsap nicht an den Divisionskonkurrenten aus Portland abgegeben (s.o.), sondern für vier Jahre an die Franchise gebunden. Auch Andrei Kirilenko, um den es immer wieder Gerüchte gibt, ist weiterhin im Mormonenstaat beheimatet. In Anbetracht des Erstrundenaus gegen die Lakers 2009 keine günstigen Vorzeichen, um dem Status als Geheimfavorit gerecht zu werden.
Immerhin darf man sich in Utah sicher sein, mit Deron Williams einen der besten Spielmacher ligaweit in den eigenen Reihen zu wissen. Er kriegt zwar nicht die Aufmerksamkeit, die ihm eigentlich gebührt, aber er trifft seine Würfe hochprozentig, setzt immer wieder seine Mitspieler geschickt ein, hat keine Angst vor den wichtigen Würfen und ist defensiv sehr stark. Kurzum: Williams liefert das Rundum-Paket ab und ist für mich neben Paul und Parker zu den besten drei Point Guards der Liga zu zählen. Keine optimale Situation für Rookie Eric maynor, um viel Spielzeit zu sammeln. Dabei könnten die Jazz mit ihm in einem an Point Guards reichen Jahrgang einen echten Glücksgriff gelandet haben. Virginia ist zwar ein kleines College in Sachen Basketball, dafür hat Maynor aber vier Jahre Erfahrungen gesammelt und kommt dementsprechend reif in die Liga. Besonders zu spüren ist das bei seinen Tempowechseln, die fast immer passend und seine größte Stärke sind. Am Wurf aus der (Mittel-)Distanz hapert es zwar noch, dafür ist er aber ein für seine Position guter Rebounder und solider Passer. Kurzum: Den Jazz wird er kurzfristig als Backup helfen, langfristig dürfte er sich bei einem anderen Team zum Starter entwickeln.
Als Shooting Guard läuft Ronnie Brewer auf, der vor allem defensiv zu überzeugen weiß. Offensiv liefert er auch regelmäßig seine Punkte - wenn auch mit dem wahrscheinlich hässlichsten Sprungwurf der Liga - ist hier aber eher die vierte Option. Scharfschütze Kyle Korver kommt von der Bank, bringt eine Menge Dreier und Offensive, sonst eher wenig und dürfte deshalb auf absehbare Zeit auch nicht starten. Die Chance auf regelmäßige Minuten dürfte Rookie Wes Matthews in der Preseason verspielt haben, sofern er überhaupt den Cut schafft.
Den Part des Small Forward übernimmt C.J. Miles, der im letzten Jahr als Starter mit knappen zehn Punkten pro Spiel überzeugen konnte und gemeinsam mit Brewer vor allem defensivere Aufgaben zu verrichten hat. Um seine Effizienz in der Offensive zu maximieren, wäre ein noch sicherer Dreier (Quote 40 % oder besser) wünschenswert, ist aber keine Notwendigkeit. Das Experiment mit Miles als Starter und Kirilenko als Backup hat gut geklappt, wobei Kirilenko mittlerweile nur noch ein Schatten früherer Tage ist. Ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist, aber weder seine Defensive, noch seine Rebound-Qualitäten oder sein Einfluss in der Offensive sind so, wie man es von ihm vor einigen Jahren erwartet hatte. Als Bankspieler hilft er dem Team natürlich immer noch, aber vom Star Kirilenko kann keine Rede mehr sein.
Carlos boozer hat in der abgelaufenen Saison und in der Offseason ebenfalls eine Menge Kredit verspielt, vor allem, als er durch Millsaps Leistungen entbehrlich wurde. Um eines klarzustellen: Er ist nach wie vor ein super Spieler, der ein sehr großes Repertoire in der Offensive besitzt und viele Gegner vor Matchup-Probleme stellt. Dafür kamen zu einem beinahe traditionell niedrigen Einsatz in der Verteidigung jetzt auch noch Probleme im Locker Room. Ich bin mir sicher, dass die Jazz ihn lieber heute als morgen woanders sehen würden, allerdings ist es auch stark vom Management, dass man ihn nicht unter Wert abgibt. Solange Boozer da ist, wird er wohl weiterhin vor Millsap starten. Wie Jerry Sloan es dann schaffen will, die Minuten zwischen Boozer, Millsap und Okur gerecht zu verteilen, steht auf einem anderen Blatt, aber nominell ist Millsap ohne Wenn und Aber der beste Backup der Liga auf der Vier. In der vergangenen Saison wusste er auch als Starter zu überzeugen, offenbarte aber nach einer Weile Konditionsprobleme. Sollten diese behoben sein und Boozer zeitig abwandern, scheint ein Double-Double im Schnitt nur Formsache, dazu ist er spätestens 2010/11 Starter, da die Jazz wohl kaum den Vertrag von Boozer verlängern wollen und werden.
Mehmet Okur ist ein anderer Typ Center als seine meisten Gegenspieler und zeigt sich treffsicher aus der Distanz, bisweilen aber als körperlich nicht stark genug, um die wirklichen Brocken verteidigen zu können. Mittlerweile hat sich Okur hier deutlich gesteigert und ist auch unterm Korb eine ernst zu nehmende Präsenz, lebt aber natürlich sehr davon, sich auch mal an die Dreierlinie fallen lassen zu können. Kostas Koufos hat als Backup eine gute Figur abgegeben, dürfte aber, solange Boozer noch da ist, eher wenig Minuten sehen, da auch eine Paarung Millsap/Boozer auf der Vier und Fünf eine denkbare Alternative wäre.
Prognose: Besser geworden sind die Jazz nicht und eigentlich hat man im Sommer nur durch das Theater um Boozer für Aufmerksamkeit gesorgt. Sicherlich muss man bei den 48 Siegen des Vorjahres berücksichtigen, dass die Jazz wie kein zweites Team zu Saisonbeginn vom Verletzungspech verfolgt waren. Dieses Jahr dürften es aber kaum wesentlich mehr Siege werden, da sich die Konkurrenz - im Gegensatz zu Utah - teils deutlich verstärkt hat bzw. aus einem jungen Kern besteht, der sich weiterentwickelt. Ca. 50 Siege sind drin, was in der Endabrechnung Rang sechs bis sieben machen wird und somit die Wahrscheinlichkeit für ein neuerliches Erstrundenaus steigen lässt.
Warum man sich die Jazz ansehen sollte: Mindestens ein Heimspiel pro Jahr ist aufgrund der unvergleichlichen Atmosphäre in Salt Lake City Pflicht. Deron Williams bekommt auch noch nicht die Aufmerksamkeit, die ihm zustehen würde, weshalb man sich mal selber von seinen Qualitäten überzeugen kann.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Stephen Roche
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Beitrag: # 6793548Beitrag Stephen Roche
22.10.2009 - 22:04

Hat hier nicht jemand einen "sehr langen Beitrag" zu den Timberwolves angekündigt?

BTW: Very nice, Alejandro. Ich habe zwar keine Ahnung von den Feinheiten ("small ball", tja, hmm, nun, hä?), aber es liest sich sehr schön.
IONO1

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6793549Beitrag Alejandro V.
22.10.2009 - 22:15

Danke für's Lob.

Small Ball bedeutet nur, dass ein Team mit einer verhältnismäßig kleinen Aufstellung spielt, also klassischerweise mit einem gelernten Small Forward als Power Forward und einem gelernten Power Forward als Center. Das hat meistens den Vorteil, dass das eigene Spiel wesentlich schneller wird, man dafür aber defensiv anfälliger ist wegen der Größennachteile.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Kobelix
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Beitrag: # 6793564Beitrag Kobelix
22.10.2009 - 23:42

Ja ja... kommt schon, ich muss auch irgendwann arbeiten und die Division war ncoh nicht fertig. Morgen hoffe ich. Sehr lang ist natürlich eh nur im Verhältnis zu den anderen meiner Beiträge zu sehen. Schließlich mache ich die Vorschau dieses Jahr nicht.

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Kobelix
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Beitrag: # 6793606Beitrag Kobelix
23.10.2009 - 14:40

Die Timberwolves sehe ich anders als Alejandro. Für mich war die Offseason ein Desaster. Da fällt ihnen das unglaubliche Ausnahmetalent Rubio geradezu in den Schoß (Shame on you Memphis, Sacramento and OKC) und Kahn versaubeutelt es. Rubio wollte nach allem was man hört unbedingt in die Liga, aber er wollte zwei Dinge. Eine Situation, die es ihm ermöglicht die Ablösesumme an seinen Verein zu zahlen. (Ich gehe da jetzt nicht ins Detail, aber das war wenn auch schwierig, doch möglich) und ein Team das voll auf ihn als Pointguard setzt. Der Flynn Draft war eine entsetzliche Idee. Der Junge ist gut, aber offensichtlich hat Kahn nie damit gerechnet, dass Rubio bis zu ihm fällt und geriet in Panik. Offensichtlich wollte man Harden und Flynn und hatte keinen Plan B... nun gut, also schlecht, aber noch geradezubiegen. Aber wie man dann keinen Trade zustande bringt, bei dem einer der beiden (vermutlich Rubio) wechselt ist mir ein absolutes Rätsel. Jetzt wäre Rubio mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er nicht erst in 3 Jahren in die NBA kommt. Dann braucht er keinen Rookie-Vertrag unterschreiben und der Druck auf die Wolves bis dahin Capspace zu haben um irgendetwas mit ihm tun zu können ist enorm. Und das ist schon der beste Fall, im schlimmsten kippt bei den kommenden Verhandlungen mit der Liga, die Regelung zum signen von gedrafteten Spielern die 3 Jahre nicht in der Liga sind. Tieeeef durchatmen... nein eins noch... versteht denn niemand wie gut der Junge ist? Was für ein Potential da liegt? Wie verkauft man denn da ein "vielleicht in 3 Jahren" seiner Fanbase? Nochmal durchatmen. Ach zu Sessions noch... für mich maßlos überschätzt. Ein Produkt des Fantasy-Basketballs, weil er Stats bringt. Aber sonst? Kein Dreipunktewurf, keine Defense, hat sich nicht mal gegen Luke Ridnour wirklich durchgesetzt. Hoffentlich spielt wenigstens Flynn. Erfolg haben sie dieses Jahr natürlich eh nicht.

OKC hat vieles richtig gemacht. (Auch hier... man muss Rubio draften, Westbrook kann die 2 spielen. Und Rubio, Westbrook, Durant... kann mir nochmal jemand erklären, warum das eigentlich nicht das Lieblingsziel für einen absoluten Superstar nächstes Jahr wäre. Kann sich jemand LeBron da auf der 4 vorstellen? Wie wäre es mit 150 Punkten pro Spiel? Ok ich träume) Durant wird über kurz oder noch kürzer auch ein Star und deswegen will ich einen Kampf um die Playoffs gar nicht ausschließen. Harden ist ein guter Spieler, wird aber meiner Meinung nach für den unterschätzten Sefolosha von der Bank kommen oder zumindest viele Minuten abgeben. Unter dem Korb haben sie ein paar Defensivschwächen, im Backcourt ist das für mich durchaus solide. Aber dieses Team hat nun wirklich Zukunft.

Utah hat sich tatsächlich wenig verändert, aber Maynor und die Weiterentwicklung von insbesondere Brewer und Koufos kann sie durchaus nach vorne bringen. Viel hängt natürlich daran, ob man zur Tradedeadline ein annehmbares Angebot (soll heißen viel Capspace und einen ordentlichen Rotationspieler) für Boozer bekommt. Gefährlich sind sie dann allemal. Für den großen Wurf reicht es aber eher nicht.

Portland hat es diesmal für mich verpasst einen noch größeren Schritt zu machen. Sowohl Millsap als auch Turkoglu hätten mir besser im Team gefallen als Miller. Dass das auch für Nate McMillan geht, sieht man an der Tatsache, dass es nicht mal klar ist, ob Miller überhaupt started. Der Erfolg in dieser Saison wird sich trotzdem einstellen, da Oden einen klaren Sprung macht, Batum zeigen wird, dass er keineswegs unbrauchbar in der Offense ist und die Bank mit Rudy, Przybilla, Blake oder Miller und Outlaw herausragend besetzt ist. (Übrigens für mich in dieser Reihenfolge) Die Lakers und Spurs dürften wohl trotzdem eine Nummer zu groß sein, aber wer weiß.

Schließlich Denver. Der Billups-Trade hat dieses Team wachgeküsst, erstens weil er gut ist und zweitens (und das wird unterschätzt), weil er bewirkt hat, dass auf der SG-Position, die vormals Iverson besetzte, ein Verteidiger started. Eine dringende Notwendigkeit neben Anthony und ob das nun letztes Jahr Jones war oder dieses Afflalo oder Graham, die Teamchemie ist ein ganz andere. Dazu ein gesunder Nene, ein Phoenix aus der Asche mit Andersen und man hatte das Überraschungsteam der letzten Saison. Ich bin da ganz bei Alejandro, es gibt keinen Grund anzunehmen, sie wären nicht wieder gut. Der Favorit auf den Divison-Sieg. Bis dann natürlich das eintritt, worauf man letzte Saison gewartet hat. Smith dreht durch, Martin und Nene sind verletzt, Karl streitet sich mit irgendeinem seiner Spieler… na ja wie mans macht.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6793621Beitrag Alejandro V.
23.10.2009 - 16:05

Sorry, aber mir fällt wirklich kein Grund ein, warum Turkoglu gut zu den Blazers gepasst hätte. Der einzige Grund, wodurch Turkoglu plötzliche Prominenz bekommen hat, ist die schon angesprochene Mismatch-Situation in Orlando gewesen, verbunden mit der Tatsache, dass die Magic keinen echten Point Guard hatten (erst, seit sich Nelson gesteigert hat) und Turkoglu damit den Aufbau teilweise übernehmen konnte/durfte. Wsa hätte er den Blazers gebracht? Portland hat mit Roy schon einen Nicht-PG, der den Aufbau übernimmt. Die Blazers haben mit Fernandez, Batum, Outlaw und Webster, sofern er wieder fit wird, mehr als genug Auswahl auf der Drei und können auf mit diesen Spielern auf jede erdenkliche Spielsituation reagieren. Man stelle sich vor, Turkoglu würde bei den Blazers starten - was wäre dann mit Blake passiert? Bei aller Liebe, aber wenn er den Ball nicht in den Händen hält bzw. das Spiel teilweise organisiert, gibt es zig bessere in der NBA, weil er dann zum reinen Shooter verkommt. Roy wäre irgendwie mit der Situation klar gekommen, während man dann versuchen muss, die oben angesprochenen Spieler bzw. deren Spielzeiten unter einen Hut zu kriegen. Ich halte da Miller für die viel bessere Variante.
Ich weiß auch nicht, wieso Miller bei den Blazers große Probleme haben sollte. Das Team ist um ein vielfaches talentierer als Philadelphia und er kann den Ball auch in einer eher auf Effizienz ausgerichteten Halfcourt-Offense gut bewegen. Dazu bringt er mit seinem (im Vergleich zu Blake) schwächeren Distanzwurf, aber ausgeprägterem Zug zum Korb eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten mit, die McMillan so vorher nicht hatte. Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass Batum und Frnandez mehr spielen, weil sie neben Roy die besten Distanzschützen auf der Zwei/Drei sind und so von möglichen Anspielen Millers profitieren können. Defensiv schätze ich Miller deutlich besser ein als Blake, weshalb ich insgesamt auch denke, dass Miller der entscheidende Schritt Richtung Divisionstitel war - wenn man die wahrscheinliche Weiterentwicklung der jungen Spieler einberechnet.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Kobelix
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Beitrag: # 6793627Beitrag Kobelix
23.10.2009 - 16:33

Verstehe das Argument nicht. Miller braucht den Ball doch noch viel mehr als Turkoglu oder Blake. Blake wird von McMillan als der absolute Kopf des Teams beschrieben, angesichts der Tatsache, dass es weder Bayless noch Rodriguez wirklich auf Minuten gebracht haben, auch sehr glaubhaft. Turkoglu hätte mir gerade als Matchupproblem mal gefallen, kein Team hat die verteidiger Roy, Fernandez und Turkoglu gleichzeitig zu verteidigen. Dazu gefällt mir Fernandez auf der 2 deutlich besser als auf der 3, das passiert aber nun kaum noch, weil Roy nur noch sehr wenig PG spielen wird. Das soll jetzt aber auch keine zu harsche Kritik sein, man kann wahrlich schlimmeres tun als Ander Miller zu verpflichten, das ist ja ein guter Spieler.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6793765Beitrag Alejandro V.
25.10.2009 - 18:17

Die vorletzte Division und ich hoffe, die Southwest noch irgendwie bis Dienstag Nacht fertig zu kriegen. Wahrscheinlicher ist aber eher Ende der Woche.

Pacific Division


Golden State Warriors


Depth Chart:

Monta Ellis - Stephen Curry - C.J. Watson - Acie Law - Speedy Claxton
Anthony Morrow - Kelenna Azubuike - Devean George
Stephen Jackson - Corey Maggette
Anthony Randolph - Ronny Turiaf - Brandan Wright
Andris Biedrins - Mikki Moore

Was macht man, wenn man eigentlich viel zu viele gute Guards hat? Wenn es nach Coach Don Nelson geht, draftet man mit Stephen Curry einen weiteren ballverliebten Shooting Guard im Körper eines Point Guards, verschifft den eigentlichen Shooting Guard für zwei neue Point Guards in die andere Conference und freut sich über acht Guards im Team, wobei Stephen Jackson nicht mitgezählt wurde. Eben jener Jackson sorgte dann für den eigentlichen Knall, als er im Sommer einen Trade forderte mit der Begründung, er wolle um die Meisterschaft mitspielen. Nachdem das bislang nicht klappte, sorgte Jackson für einen weiteren Skandal, als er in einem Preseason-Spiel innerhalb von zehn Minuten fünf Fouls sammelte, was ihm eine Suspendierung für die nächsten beiden Spiele einbrachte. Konsequenterweise gab Jackson sein Kapitänsamt (wer hat ihm das eigentlich gegeben?) wieder zurück und wartet nun darauf, Oakland so schnell wie möglich verlassen zu können. Als wenn das noch nicht genug wäre, ließ Monta Ellis verlauten, dass er und Stephen Curry nicht zusammenpassen würden, womit er Don Nelson widersprach. In diesem Sinne: herzlich Willkommen bei den Warriors!
Die Fülle an Backcourt-Optionen ist in der Tat beeindruckend. Monta Ellis sollte auf der Eins der Starter sein. Zwar ist Ellis alles andere als der geborene Point Guard und hat ein sehr gesundes Selbstbewusstsein, was seine Wurfauswahl anbelangt, aber grundsätzlich ist er ein sehr guter Spieler. Da er aber einen sehr wackeligen Distanzwurf besitzt, ist Ellis immer wieder gezwungen, direkt zum Korb zu ziehen, was ihn etwas ausrechenbar macht. Sein Speed ist dafür sehr beeindruckend, genauso wie die Fähigkeit, auch bei Foul erfolgreich abzuschließen. In der Verteidigung ist Ellis nicht zu gebrauchen, aber das sind ohnehin die allerwenigsten Warriors. Das, was ich gerade über Ellis geschrieben habe, trifft größtenteils auch auf Curry zu. Der Unterschied besteht darin, dass Curry nicht so schnell ist wie Ellis, dafür aber aus der Distanz besser trifft. Die Wurfauswahl ist aber auch bei Curry mit grausam beschönigend beschrieben, von der Defensive ganz zu Schweigen. Insofern hat Ellis mit seiner Aussage durchaus recht, da er und Curry im Backcourt eine Party für die Guards des Gegners bedeuten. Hinter dem Duo Ellis/Curry steht der arme C.J. Watson, dessen starke Leistungen scheinbar nicht genügten, um weiterhin erster Backup zu sein. immerhin bringt er sowas wie Spielmacher-Qualitäten mit und kann sich so eventuell wieder in die Rotation kämpfen. Alternativ ist Nelson vielleicht auch wahnsinnig genug, Curry tatsächlich als Shooting Guard zu verwenden. So oder so, ein paar Minuten hat sich Watson auf jeden Fall verdient. Auf Acie Law und Speedy Claxton dürften ähnliche Aufgaben wie in Atlanta warten: Mit dem Handtuch wedeln, Mitspieler abklatschen und auf der Bank versauern.
Als Shooting Guard scheint sich Anthony Morrow zu etablieren. Die Rookie-Sensation des letzten Jahres kann jederzeit heiß laufen und 30 Punkte einstreuen, andersrum aber auch oft genug die einfachsten Würfe nicht treffen. Sein Konkurrent, Kelenna Azubuike, ist wohl der einzige Guard der Warriors, der sich tatsächlich auch in der Defensive einsetzt. Vermutlich wurde diese Schwäche im Nelsonschen System sofort erkannt und mit der Bank bestraft. Man kann nur hoffen, dass Azubuike schnell den Hauptanteil der Minuten sieht, da er für mich der wesentlich komplettere Spieler ist als Morrow und offensiv genauso gut zum Erfolg beitragen kann. Devean George sollte sich zu den Kollegen Law und Claxton gesellen.
Als Small Forward startet (noch) Stephen Jackson und es ist wohl nur eine Frage des entsprechenden Gegenwerts, wann er getradet wird. Cleveland hat wohl Interesse, dürfte aber kaum ein gutes Angebot machen können. Somit darf Jackson erst einmal weiter nach Herzenslust rumballern, schlechte Würfe nehmen und bei grausamen Quoten sonst sehr gute Statistiken abliefern. Ob er damit sein Team wirklich besser macht, dürfte ihm spätestens jetzt völlig egal sein. Corey Maggette wurde nach einer erneut verletzungsgeplagten Spielzeit auf die Bank gesetzt, hat aber wenigstens in der bisherigen Vorbereitung gezeigt, dass er gewillt ist, wieder in die erste Fünf zu kommen.
Den Platz sollte Anthony Randolph sicher haben. Der Rebound- und Blockspezialist sammelt, wie so ziemlich jeder in Oakland, durch seine starke Athletik etliche Punkte im Fastbreak, weiß aber auch defensiv zu gefallen und gilt als einer der großen Hoffnungsträger für die Warriors. Ronny Turiaf, der während Biedrins' Verletzung sehr gut agierte, dürfte der Backup auf der Vier sein, sich aber gegen Brandan Wright, dessen Vertrag kürzlich verlängert wurde und Anthony Randolph minus Offensivpower ist, behaupten müssen, was keine leichte Aufgabe für den Franzosen wird. Andris Biedrins hat seinen Platz ziemlich sicher, ist mittlerweile ein richtig guter Center geworden und steht zusammen mit Randolph dafür, dass der Gegner nicht bedenkenlos zum Korb ziehen kann und wohl nur deshalb ein paar Fehlwürfe zustande bringt. Neuzugang Mikki Moore ist auch athletisch und dürfte somit ins System passen, fügt sich aber auch mit dem überlieferten schweren Charakter hervorragend ins Team ein.
Prognose: Ein tief besetztes Team voller Talente, keine taktischen Fesseln, sondern Run 'n' Gun, wofür das gesamte Team prädestiniert scheint - es klingt eigentlich verdammt gut und nach 50 Siegen. Dann sieht man, dass die Point Guards sich um alles kümmern, was nicht mit passen zu tun hat. Man schlägt die Zeitung auf und erfährt, dass die Chemie im Team eine Katastrophe ist und beinahe täglich neue Nebenkriegsschauplätze eröffnet werden. Das klingt dann doch nicht mehr so gut, sondern hört sich stark nach bestenfalls 40 Siegen und einem knappen achten Platz an. Wirklich glauben mag man daran aber eigentlich nicht.
Warum man sich die Warriors ansehen sollte: Run 'n' Gun. Kein Team vernachlässigt so gekonnt die Defensive. Kein Trainer verteilt sinnlosere DNP's und wechselt obskurer aus als Donnie Nelson.


Los Angeles Clippers

Depth Chart:
Baron Davis - Sebastian Telfair
Eric Gordon - Rasual Butler - Kareem Rush
Al Thornton - Steve Novak - Ricky Davis
Marcus Camby - Blake Griffin - Craig Smith
Chris Kaman - DeAndre Jordan - Brian Skinner

Eigentlich war mal wieder Tristesse angesagt beim anderen Team aus L.A.. Obwohl man im Sommer 2008 mit Baron Davis einen der begehrtesten Free Agents in die kalifornische Metropole lotste und den Abgang Elton Brands mit Marcus Camby kompensierte, während der Saison dann noch Zach Randolph für den verletzten Chris Kaman kriegen konnte, glich die Saison der Clippers einem Albtraum, an dessen Ende 19 Siege, ein zerworfenes Verhältnis zwischen Coach, Mannschaft und Fans und eine alles andere als rosige Zukunft standen. Dann kam die Lottery und mit ihr der erste Pick für die Clippers. Es spricht vieles dafür, dass man diesmal nicht das totale Fiasko von 1998 wiederholt, als man Michael Olowakandi vor Spielern wie Carter, Jamison, Nowitzki oder Pierce zog. Mit Griffin ist aber auch wieder die Hoffnung auf bessere Zeiten zurück - berechtigt?
Den Spielaufbau leitet weiter Baron Davis. Sein Verhältnis zu Coach Mike Dunleavy ist zerrüttet, aber es besteht kein Zweifel an dem Wert eines gesunden Davis für dieses Team. Sofern von Verletzungen geschont, kann Davis fast alles, was man von einem sehr guten Point Guard verlangt. Er wird sich aber damit anfreunden müssen, auch in der Halfcourt-Offense zu spielen und nicht immer bei hohem Tempo agieren zu können. Als Backup wurde Sebastian Telfair geholt. Allgemein als überaus talentiert geltend, hat Telfair bislang die nötige Einstellung eines Profis vermissen lassen und gilt als schwerer Charakter - andererseits kann sich das Risiko seiner Verpflichtung aber auch bezahlt machen. Eric Gordon hat nach einem überaus ansprechenden Rookie-Jahr seinen Platz in der ersten Fünf sicher, kann offensiv fast alles, muss aber defensiv noch an sich arbeiten. Seine große Schwäche ist das Rebounding, was auf beinahe alle Zweier und Dreier der Clippers zutrifft und ein Hauptproblem während der miserablen Vorsaison war. Als Backups warten hier ebenfalls zwei Neuzugänge auf Spielzeit: Rasual Butler hat nach einem mehr oder weniger durchwachsenen Jahr in New Orleans etwas zu beweisen, während Kareem Rush Zeit seiner Karriere die Nische des Scharfschützen besetzt. Die Rolle hätte er aber in Philadelphia besser ausfüllen können und dürfte nicht gerade viel Spielzeit sehen.
Als Hoffnungsträger galt auch Al Thornton. Eigentlich sind seine Statistiken auch nicht schlecht, er hat eine Menge Möglichkeiten, um Punkte zu machen, gilt aber nach Statistiken als ineffizientester Spieler der NBA. Ob dem wirklich so ist - ich weiß es nicht. Hatte ich aber vor einem Jahr noch die Hoffnung, er könnte sich auf lange Sicht in einen überdurchschnittlichen Small Forward entwickeln, ist er in meinen Augen ein solider Spieler mit furchtbarer Defense, der eigentlich besser von der Bank wäre. Da dort aber Steve Novak und Ricky Davis sitzen, ist seine Rolle als Starter mehr als verständlich. Konkurrenz droht ihm da am ehesten von Rasual Butler, der mittelfristig starten könnte. Das dürfte auch Blake Griffin, aber Mike Dunleavy hat bereits angekündigt, dass sich Griffin seinen Platz verdienen müsse und Camby auf der Vier startet. Nichts gegen Camby - früher oder später wird in ohnehin eine Verletzung lahmlegen - aber wenn man ein Talent wie Griffin hat, dass seine Größennachteile mit überragender Athletik kompensiert und einen unvergleichlichen Post-Dunk-Move zu seinem großen Repertoire zählen kann und dem Team generell sofort helfen kann und wird, dann lasse ich ihn auch die Erfahrung als Starter sammeln. Er stellt nicht weniger als die Zukunft der Clippers dar, gemeinsam mit Eric Gordon. Außerdem bin ich nach einjährigem Experiment kein Freund von Marcus Camby als Power Forward. Während der langen Absenz Kamans hat er als Center agiert, danach war das aber eigentlich nicht besonders gut, was ich von ihm an der Seite Kamans gesehen habe. Craig Smith hat eigentlich genug Talent, um eine verlässliche Option von der Bank aus zu sein, dürfte es aber bei der Fülle an Big Men schwer haben, sich in die Rotation zu spielen.
Für die Fünf ist er nämlich zu klein und somit auch keine ernsthafte Gefahr für Chris Kaman, der zunächst startet. Ich hoffe inständig, dass Kaman mal keine Verletzungen hat, da er so schon beweisen konnte, ein sehr guter Center zu sein. Sollte er auch nur annähernd die Form von 2007/08 haben, wogegen nach diesem Sommer wenig spricht, ist den Clippers schon sehr geholfen. Mit DeAndre Jordan ist Los Angeles außerdem ein echter Glücksgriff gelungen. Er konnte seine Chance als Backup sehr gut nutzen und dürfte gute Chancen haben, ein fester Bestandteil in Dunleavys Planungen zu sein.
Prognose: Eben jener Dunleavy ist das große Problem, das ich bei den Clippers sehe. Sein Coaching ist grauenhaft, er schlägt Jim O'Brien um Längen, wenn es um die schlechtesten Spielzugansagen in der entscheidenden Phase geht und darf sich glücklicherweise nur noch als Coach an den Clippers vergehen, nachdem er als GM den Salary Cap auf Jahre verbaut hat. Das Team an sich ist mit dem richtigen Coach ein ernsthafter Anwärter auf den achten Platz im Westen. Ich befürchte nur, dass sich Dunleavy nicht ändern wird und die Clippers auf der Drei nicht nachlegen werden, obwohl dort nur Thornton allein zu wenig ist. Daher werden es 35 bis 40 Siege, obwohl das Team Potential für 45 oder etwas mehr hätte. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Warum man sich die Clippers ansehen sollte: Die Spielzugansagen, sobald es im letzten Viertel eng wird, entspringen dem Kuriositätenkabinett des Mike D. und sind zirkusreif. Blake Griffins Post-Dunk-Move ist völlig neu und spektakulär.


Los Angeles Lakers
Depth Chart:
Derek Fisher - Shannon Brown - Jordan Farmar
Kobe Bryant - Sasha Vujacic
Ron Artest - Luke Walton - Adam Morrison
Pau Gasol - Lamar Odom
Andrew Bynum - Didier Mbenga

Als amtierender Meister kann man davon ausgehen, den besten Kader zu haben. Wenn man dann noch Trevor Ariza gegen Ron Artest austauscht, kann es doch nur in einer zweiten Meisterschaft enden - oder? Die Verpflichtung von Artest war neben der lange Zeit fraglichen Vertragsverlängerung von Lamar Odom das große Thema in L.A. während des Sommers und dürfte auch zu Saisonbeginn für genug Schlagzeilen sorgen, da sich nicht wenige Fans und Experten fragen, wie sich Artest ins Team einfügen wird.
Dabei kann man sich viel größere Gedanken um eine der (wenigen) Schwachstellen im Team machen: Derek Fisher startet als Point Guard vor Shannon Brown und Jordan Farmar, hat aber in den Playoffs gegen Deron Williams und vor allem gegen das Rockets-Duo Brooks/Lowry richtig schlecht ausgesehen. Man muss auch kein Hellseher sein, um zu wissen, dass Fisher langsam, aber stetig abbaut und eigentlich nur noch dafür da ist, den Ball in der gegnerischen Hälfte an Bryant zu übergeben und gegebenenfalls offene Dreier zu verwandeln. Eigentlich haben sich die Lakers lange auf diesen Fall vorbereitet und versucht, einen jungen Point Guard namens Jordan Farmar aufzubauen. Farmar hat aber kaum eine Entwicklung genommen, trifft seine Freiwürfe für einen Guard sehr schlecht, spielt keine Defense und sprüht auch nicht gerade vor Kreativität in der Offensive. Das führte dazu, dass er im Depth Chart hinter Shannon Brown gefallen ist, der der deutlich athletischere und defensiv versiertere der beiden ist (wobei Brown trotzdem schlecht verteidigt, aber eben nicht so mies wie Farmar). Die Lakers würden Farmar auch gerne los werden, aber haben bislang keinen Abnehmer gefunden und es dürfte auch dabei bleiben, sollten die GMs vernünftig bleiben (Hallo, Mr. Wallace!).
Diesen Schwachpunkt kann man so genüsslich ausbreiten, da das Team ansonsten beneidenswert besetzt ist. Über Kobe Bryant auf der Zwei muss ich nicht mehr viel sagen, die Transformation vom Shooting Guard zum teamorientierteren Spiel ist ihm gut gelungen und in diesen Tagen besonders wichtig. Sasha Vujacic ist hinter ihm ein solider Backup, auch wenn ich mir bei ihm langsam mal eine Weiterentwicklung wünschen würde. Mit Glück kann er auch auf der Eins Minuten sehen und zusammen mit Bryant einen extrem großen Backcourt bilden. Über Pau Gasol muss ebenfalls kaum ein Wort verloren werden, wobei er sich immer noch schwer tut, wenn man ihn mit viel Körperkontakt verteidigt, was zum Beispiel die Rockets zeigten. Das kann sich natürlich ändern, wäre aber im späteren Verlauf der Playoffs bei entsprechenden Gegenspielern durchaus ein Problem. Andrew Bynum dagegen muss nach miserablen Playoffs zeigen, dass er wirklich einer der zukünftigen Top-Center ist. Eigentlich kann die Situation für ihn kaum besser sein, da er mit seiner starken Physis ein Problem für jeden Gegner ist und äußerst intelligente und passstarke Mitspieler hat, was eigentlich in sehr starken Auftritten resultieren sollte. Wie gesagt, eigentlich.
Bleibt die Drei, wo der angesprochene Ron Artest starten wird. Sicherlich ist er vorerst eine Verstärkung gegenüber Ariza, was sich einzig aus seiner besseren Offensive ergibt. Allerdings wird er sich unterordnen müssen und bestenfalls die dritte Option im Angriff sein. Damit hatte er in Houston genug Probleme (die sich erst auflösten, als McGrady endgültig verletzt war) und zeigte eine schwache erste Saisonhälfte, was schon damals beinahe in einem Trade geendet hätte. Auch wenn er sich hinterher steigern konnte, zeigt er dennoch eine teils erschreckende Wurfauswahl und schafft es schnell, die Offensive zum Kollabieren zu bringen. Andersrum kann er an einem guten Tag auch alles treffen, aber ein bisschen Risiko spielt bei ihm immer mit und in den entscheidenden Partien ist er ein nicht unerheblicher Faktor, wie die Saison der Lakers enden wird. Immerhin hat Phil Jackson noch Lamar Odom in der Hinterhand, der auf beiden Forward-Positionen aushelfen wird und immer noch ein sehr vielseitiger, eleganter, aber gleichzeitig physischer Spieler ist, der beinahe nur unter seinem wackligen Wurf leidet. Während Bynums Verletzung konnte er zeigen, wie wertvoll er für dieses Team ist, muss sich aber anscheinend mit weniger Minuten als vor Jahresfrist begnügen.
Prognose: Auf dem Papier sind die Lakers der Topfavorit im Westen und wahrscheinlich auch in der gesamten NBA. Ich will die mannschaft auch nicht unnötig schlecht schreiben, weil sie ein super Team haben. Mir missfallen trotzdem einige Sachen: Die Schwäche, gerade defensiv, auf der Eins kann sich noch als echter Killer erweisen. Bei vorstellbaren Conference Finals gegen San Antonio oder Finals gegen Boston haben die Lakers, sofern sie nichts ändern, ein gewaltiges Problem. In der Regular Season wird sich das natürlich nicht so deutlich im Record niederschlagen, aber in einer Serie umso mehr. Außerdem ist das Team darauf angewiesen, möglichst verletzungsfrei durch die Saison zu kommen. Das gilt grundsätzlich für jedes Team, aber die Lakers werden wohl eine feste Rotation aus acht Spielern benutzen, was nicht ohne Risiko zu sehen ist. Da sich einige Spieler nicht wie erhofft entwickeln (Farmar, Vujacic, Walton), können hier Probleme lauern. Sobald sich einer der beiden Big men verletzt, ist der Frontcourt quasi ohne Backup. Daher sehe ich die Lakers nach der regulären Saison mit ca. 60 Siegen zwar auf Platz Eins im Westen, würde aber nicht mein Geld auf sie als NBA-Champion setzen.
Warum man sich die Lakers ansehen sollte: Zu Saisonbeginn ist die erwähnte Artest-Problematik sehr interessant. Sonst sollte eigentlich jeder wissen, warum sich immer wieder ein Blick zu den Lakers lohnt.


Phoenix Suns

Depth Chart:
Steve Nash - Goran Dragic
Jason Richardson - Leandro Barbosa
Grant Hill - Earl Clark - Jared Dudley
Channing Frye - Louis Amundson
Amare Stoudemire - Robin Lopez

Vor gerade einmal zwei Jahren als einer der Topfavoriten auf die Meisterschaft gehandelt, haben die Suns einen beachtlichen Schritt zurück gemacht und landeten jetzt sogar in der Lottery, auch wenn das mit 46 Siegen eine absolute Rarität ist. Man wird sich dennoch fragen müssen, ob das nur ein einmaliger Ausrutscher war, nachdem mit Shaquille O'Neal eine wichtige Stütze verloren wurde, oder ob die Suns langsam Richtung Rebuild gehen.
Verkehrt wäre das sicher nicht, da Steve Nash auch schon weit jenseits der 30 ist und nicht mehr die Form seiner beiden MVP-Saisons hat. Allerdings muss man ihm zugestehen, dass er nach wie vor auf sehr, sehr hohem Niveau agiert und für einen Guard unglaublich gute Wurfquoten aufweisen kann. Die endgültige Rückkehr zum Run 'n' Gun unter Alvin Gentry dürfte ihm entgegen kommen, was ihn auch zum X-Faktor der Suns macht: Gelingt es ihm, die (Bank-)Spieler im Fullcourt-Basketball besser zu machen, als sie eigentlich sind, haben die Suns erheblich größere Chancen auf die Playoffs. Sollte das gelingen, darf Goran Dragic gerne zuschauen und lernen. In der Euroleague galt er als eines der heißesten Talente, das letzte Jahr in Phoenix brachte aber doch eher Ernüchterung: Dragic war bestenfalls durchschnittlich, traf viel zu oft die falschen Entscheidungen und hatte erhebliche Probleme, sich gute Würfe zu erarbeiten. Auch ihm dürfte der schnellere Stil entgegen kommen, was sich schon in der Preseason gezeigt hat. Die Zukunft auf der Eins ist er aber eher nicht. Das zeigt sich auch daran, dass er viel Spielzeit an Leandro Barbosa abgeben muss. Der pfeilschnelle Brasilianer ist zwar kein Point Guard, ist aber in Gentrys System der ideale Mann von der Bank und einer der Topfavoriten auf den 6th Man-Award. Demzufolge wird Barbosa für beide Backcourt-Positionen erste Option von der Bank aus sein, während Jason Richardson auf der Zwei startet, von dem nach einigen Eingewöhnungsschwierigkeiten ein starkes zweites Jahr in Arizona erwartet werden darf.
Altersprobleme hatten die Suns auch bei den Small Forwards, da niemand weiß, wie lange Grant Hill noch auf so hohem Niveau agieren kann. Hill ist in der Defensive der Einäugige unter Blinden und nimmt sich des besten gegnerischen Flügels an - Bryant & Co, dürfen sich also freuen, wenn sie gegen Phoenix spielen. Hinter Hill dürfte Rookie Earl Clark einen guten Anteil an Minuten sehen. Clark kann beide Forward-Positionen spielen, seine Spielweise passt aber eher auf die Drei. Er leidet zwar unter typischen Rookie-Schwächen - sehr anfällig für Ballverluste, Probleme mit physischer Spielweise - kann diese aber in einem schnellen System wie dem der Suns am besten kaschieren. Mit seiner Athletik und der Fähigkeit, schon jetzt ein guter Perimeter-Verteidiger zu sein, wird er den Suns auf jeden Fall weiterhelfen und nicht wenige sprechen davon, dass die Suns in ein paar Jahren mit Freuden an den Tag zurückdenken werden, an dem sie Clark gepickt haben. Als Power Forward hat sich Channing Frye vorerst den Posten als Starter gesichert. Das hängt zum einen mit seinen ansprechenden Leistungen in der Preseason zusammen, zum anderen mit der Verletzung von Robin Lopez, der Hauptkonkurrent um einen Starterposten war. Frye ist bestimmt auch kein besonders starker NBA-Spieler, hat aber bei den Knicks bewiesen, dass er ein guter Rollenspieler sein kann. Dazu passt auch er sehr gut ins Konzept des Run 'n' Gun, während er im Halfcourt augrund seiner Physis einige Probleme hat. Mit Robin Lopez würden die Suns wohl nicht so extrem schnell spielen können, da der Bruder von Nets-Center Brook doch etwas behäbiger ist. Sobald er wieder spielen kann, wird er dieses Jahr auch offensiv eine Schippe drauf legen müssen, nachdem er in seiner Rookie-Saison in diesem Bereich kaum wahrnehmbar war. Eigentlich passt er mit seinen defensiven Anlagen nicht wirklich in die Wüstenstadt, aber bei der dünnen Rotation wird man ihn kaum abgeben. Das ist wohl auch besser so, wenn man tatsächlich Backup-Minuten an Louis Amundson verteilen muss. Amundson kann lediglich hustlen und selbst das nicht besonders gut, hat aber in seinen Minuten überdurchschnittlich viele Rebounds abgegriffen, womit er in Phoenix alleine auf weiter Flur steht.
Neben Nash ist Amare Stoudemire der große X-Faktor der Suns. ich denke nicht, dass ihn seine Augen-OP behindern wird, aber wie er mit den ständigen Tradegerüchten und der teils unverhohlen offenen Kritik an ihm zurecht kommt, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass Stoudemire offensiv eigentlich eine ganze Menge kann, wenn er denn will. Er hat eine Wurfreichweite bis beinahe zur Dreierlinie, hat eine überragende Athletik und einen recht sicheren Fadeaway. Wieso er es dennoch kaum schafft, gerade aus dem Post zu Punkten zu kommen, ist mir schleierhaft. Im Fullcourt dürfte er dafür zu vielen einfachen Punkten kommen, sodass insgesamt eine klare Leistungssteigerung von ihm zu erwarten ist. Defensiv ist er dafür nach wie vor richtig schlecht und bildet zusammen mit Frye eines der defensivschwächsten Big Man-Duos der Liga. Viel problematischer als die schlechte Verteidigung ist aber, dass ihm oft das Timing für Rebounds fehlt. Genau genommen haben die Suns mit dem Abgang O'Neals keinen dominanten Rebounder mehr, was logischerweise die Fastbreak-Möglichkeiten limitiert. Insofern hängt es maßgeblich von Stoudemire ab, ob das System der Suns so gut funktioniert, wie es sich Gentry denkt.
Prognose: Qualität ist immer noch vorhanden in Phoenix, daran bestehen wenig Zweifel. Die Frage ist, ob die Physiotherapeuten ein weiteres starkes Jahr aus Nash und Hill kitzeln können und ob Stoudemire die oben angesprochenen Dinge verbessern kann. Die Stärke der Run 'n' Gun Suns von 2004 bis 2007 war, dass sie in Marion über einen exzellenten Rebounder verfügten und mit der Matrix und Raja Bell den Perimeter sehr gut verteidigen konnten. Beides ist nicht mehr der Fall, weshalb ich nicht glaube, dass die Suns nach dem Verletzungspech Houstons automatisch den achten Platz einnehmen, sondern um diesen hart kämpfen müssen. Schwächere Teams wird man mit dem hohen Tempo leicht beherrschen, gegen gleichwertige Teams wird es hingegen sehr schwer. Sollten die Clippers den Trainer behalten und McGrady lange brauchen, um zurückzukommen, schafft Phoenix die Playoffs. Ansonsten würde ich sie eher erneut in der Lottery sehen.
Warum man sich die Suns ansehen sollte: Sie sind nach wie vor eines der spektakulärsten Teams der Liga und dürften gegen OKC, Golden State oder Sacramento grandiosen Basketball hinlegen.


Sacramento Kings

Depth Chart:
Tyreke Evans - Beno Udrih - Sergio Rodriguez
Kevin Martin - Donte Greene - Desmond Mason
(Francisco Garcia) - Andres Nocioni - Omri Casspi
Jason Thompson - Sean May
Spencer Hawes

Die schlechteste Bilanz 2008/09 resultierte für die Sacramento Kings nicht im ersten Pick, sondern im mittelgroßen Desaster, als man keinen der zu verlosenden drei ersten Picks bekam und erst an vierter Stelle wählen durfte. Warum man dann nicht zugegriffen hat, als Ricky Rubio trotzdem noch zu haben war und der eigene Point Guard Beno Udrih heißt - eine logische Erklärung gibt es nicht. Kings-Besitzer George Maloof verkündete nach der Wahl Tyreke Evans', dass Rubio nie so gut wie Evans sein werde, was man getrost bezweifeln kann. Kurzum: Die Offseason in Sacramento war genauso verkorkst wie die vorangegangene Spielzeit.
Immerhin hat man die Intelligenz besessen, mit Tyreke Evans einen Guard zu holen, da Beno Udrih in einem NBA-Team eigentlich keine größere Rolle einnehmen oder sogar ein Starter sein sollte. Das Problem, dass ich sehe, ist, dass Evans eher ein Combo-Guard ist, der gerne selber Punkte erzielt und dafür den besser postierten Nebenmann übersieht. Das kann man auffangen, wenn man einen gegensätzlich gepolten Shooting Guard hat, nur ist Kevin Martin ebenfalls ein reiner Scorer, der seine Teamkollegen nicht wirklich besser macht. Kur gesagt: Sacramento hat im backcourt ein großes Problem, da der Spielaufbau unter der Kombination Evans/Martin erheblich leiden kann. Daher ist es also doch möglich, dass Beno Udrih abermals einen erheblichen Anteil an Minuten sieht. Neuzugang Sergio Rodriguez war eine gute Verpflichtung, aber der Spanier dürfte, wenn man sich die Spielzeit in der Preseason ansieht, nur dritte Option auf der Eins sein, womit sein Wechselgrund aus Portland hinfällig wird. Dabei könnte man darüber diskutieren, ob Rodriguez nicht vom Talent her die meisten Minuten aller Point Guards in Sacramento sehen müsste. Ich hoffe inständig, dass Donte Greene nicht ähnliches passiert, sondern dass sich der möglicherweise zukünftige deutsche Nationalspieler vor Desmond Mason behaupten kann. Während Mason selbst wahrscheinlich gar nicht mehr weiß, warum er noch in der NBA beschäftigt ist, braucht Greene regelmäßig Spielzeit, um sich zu entwickeln. Es sind sich viele Experten einig, dass Greene auch im zweiten Jahr noch Probleme haben wird, in absehbarer Zeit aber ein überdurchschnittlicher NBA-Spieler werden kann.
Als Small Forward war Francisco Garcia eingeplant, bis sich dieser verletzte und jetzt vier Monate ausfällt. Damit dürfte Andres Nocioni unverhofft zu Starter-Ehren kommen und als einer der wenigen im Kings-Trikot akzeptable Defense spielen. Das letzte Überbleibsel des letztjährigen Trades mit Chicago wird zwar keine zentrale Rolle in der Offensive einnehmen, macht dafür viele Sachen richtig und ist in dem jungen Team eine verlässliche Größe. Als Backup kommt zum einen Donte Greene in Frage, zum anderen der zweite hoch gehandelte Rookie, Omri Casspi. Der erste Israeli in der NBA hat bei Maccabi Tel Aviv in der Euroleague überzeugen können, spielt aber eine ähnliche Rolle wie Martin und Evans: Casspi ist eher ein reiner Spot-Up Shooter, der auch mal zum Korb ziehen kann, aber über ein miserables Ballhandling verfügt. Defensiv hat er gute Anlagen, spekuliert aber auch sehr oft auf Pässe und reißt somit immer wieder Lücken ins Schema, sofern in Sacramento überhaupt eines existiert. Mit seiner Größe kann er aber auf beiden Forward-Positionen eingesetzt werden und dürfte so durch die dünne Rotation viele Minuten sammeln. Diese dünne Rotation dürfte zum Glück auch viele Minuten für Jason Thompson bedeuten. Der Power Forward startete in seiner Rookie-Saison nach verhaltenem Beginn durch und kann jetzt schon eine wichtige Rolle in der Offensive bekleiden. Man muss natürlich noch ein bisschen abwarten, aber hier scheinen die Kings einen Stützpfeiler der zukünftigen Mannschaft gefunden. Gleiches gilt für Spencer Hawes, der über die seltene Gabe verfügt, als Seven-Footer einen sehr guten Distanzwurf zu haben, ohne gleichzeitig extreme körperliche Nachteile gegen andere Center zu haben. Diese Beschreibung macht schon sein immenses Potential deutlich, wobei er sich im Lowpost noch stark verbessern kann. Sollte sich seine bisherige Entwicklung aber fortsetzen, könnte er bald eine bessere Variante von Raef LaFrentz zu dessen Glanzzeiten werden. Als Backup auf den großen Positionen dient Sean May, der nach verletzungsverseuchten Jahren Anschluss sucht und ein hohes Risiko darstellt. Sollte es klappen, haben die Kings kostengünstig einen talentierten Power Forward bekommen, der sich als Center eher schwer tun dürfte. Die Hoffnung, dass aus May noch einmal mehr als ein Prospect wird, habe ich aber schon vor zwei Jahren aufgegeben.
Prognose: Um es einmal deutlich zu sagen: Die Kings haben das schlechteste Team der NBA. Man hat zwar mit Evans, Thompson, Greene und Casspi sowas wie vielversprechende Talente, wobei da hinter einigen auch ein großes Fragezeichen steht. Man hat mit Martin einen guten Shooting Guard, der aber kein Franchise-Player sein sollte. Man hat dazu eine Bank, die ihren Namen kaum verdient und aus Spielern besteht, die entweder zu unerfahren oder zu schlecht (Udrih, Mason, May) sind, um momentan wirkliches NBA-Niveau darzustellen. Die Big Men-Rotation ist quasi inexistent, da hier nur Thompson und Hawes Größe und Körperbau haben, um sich behaupten zu können. Die Verteidigung findet dagegen de facto nicht statt, womit es auch nicht helfen dürfte, dass Sacramento viele Punkte machen wird. Wenn mir jemand sagen kann, wieso dieses Team mehr als 20 Siege einfahren sollte, nur zu - ich sehe da keine Chance.
Warum man sich die Kings ansehen sollte: Man wird gezwungenermaßen schnellen, offensiven Basketball spielen, da der Kader nicht mehr hergibt. Spencer Hawes ist ein beinahe einzigartiger Big Man mit sehr vielversprechender Spielweise. Kevin Martin ist ein gutes Beispiel dafür, wie der eigene Jumper nicht aussehen sollte.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Kobelix
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Beitrag: # 6793852Beitrag Kobelix
27.10.2009 - 8:48

Noch keine Zeit für die Division, aber der Clippersfluch hat schon zugeschlagen.

Griffin mit gebrochener Kniescheibe um die 6 Wochen raus.

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MichiG
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Beitrag: # 6793939Beitrag MichiG
28.10.2009 - 11:30

Die Lakers ham gleich mal das Derby gewonnen, Bryant dabei mit 33Punkten :)
folg...t...

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Kobelix
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Beitrag: # 6794177Beitrag Kobelix
30.10.2009 - 14:38

Mit Speed durch die Pacific-Division.

Sacramento ist das schlechteste Team der Liga, Evans hat nach der Griffin-Verletzung eine Chance auf den RoY-Titel und ist trotzdem kein Rubio. Sie können nicht verteidigen, der Frontcourt ist grausam, die Bank auch. Weiter im Text.

Golden State kann man auch getrost vergessen. Nellie hat auch den letzten Kredit verspielt, die besten Spieler (Jackson und Ellis) haben beide eine Vollmeise, die Teamdefense ist die schlechteste der Liga und selbst Ausnahmetalente wie Anthony Randolph werden nicht genug Minuten bekommen. Ich sehe sie raus aus den Playoffs.

Die Clippers könnten gut sein. Aber da ist ja schließlich der Fluch. Griffin fällt lange aus und den Rest Playoffchancen zerstört dann Coach Dunleavy... sozusagen der Chris Wallace an der Seitenlinie. Inkompetenz pur. Sehr schade, die Bank ist viel besser geworden, Eric Gordon und Griffin werden beide sehr, sehr gut Spieler, Baron Davis hat sich angeblich richtig gut vorbereitet und ist so fit wie lange nicht... na ja der Fluch eben.
Bill Simmons erkennt in den Clippers übrigens die ideale Station für LeBron nächstes Jahr... gruselig in vielen Hinsichten.

Phoenix darf wieder hoch und runter laufen, das ist auch gut so, so will man Steve Nash doch sehen. Ist Stoudemire ansatzweise gesund, hat man mit ihm Richardson und Barbosa auch Offensivkraft wie in den allerbesten Tagen. Dafür kann man sich schon auf Tage einstellen, an denen die Spencer Hawes und Nenad Krstics dieser Welt auch mal 30 Punkte machen dürfen. Frye/Stoudemire ist wirklich das mieseste was man an Defense unter dem Korb bringen kann. Ich hab ein gutes Gefühl... für ein weiteres Runde 1 aus in den Playoffs kann das sogar reichen.

Ach und die Lakers gewinnen die Divison. Gasol/Bynum/Odom ist in der ersten Saisonhälfte der beste Frontcourt der Liga... danach warten wir mal Bynum ab. Kobe und Phil Jackson haben ihre Hände voll zu tun Ron Artest in Schach zu halten, spielen kann der ja schon... aber warum man das nun machen wollte? Artest ist kein idealer Verteidiger für Guards mehr, er war schon schneller. Nun kann das Kobe natürlich machen, aber hätte Ariza da nicht besser gepasst? Braucht man wirklich noch einen Spieler dessen einzig klarer Vorteil das Postgame (offensiv wie defensiv) gegenüber Ariza ist? Plant man nur für LeBron? Ach und Derek Fisher ist 112, zumindest spielt er so. Topfavorit sind sie sicher trotzdem. Bei mri verbleibt eine angenehme Skepsis.

Mephistopheles
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Beitrag: # 6794218Beitrag Mephistopheles
30.10.2009 - 18:25

Kobelix hat geschrieben: Ach und die Lakers gewinnen die Divison. Gasol/Bynum/Odom ist in der ersten Saisonhälfte der beste Frontcourt der Liga... danach warten wir mal Bynum ab. Kobe und Phil Jackson haben ihre Hände voll zu tun Ron Artest in Schach zu halten, spielen kann der ja schon... aber warum man das nun machen wollte? Artest ist kein idealer Verteidiger für Guards mehr, er war schon schneller. Nun kann das Kobe natürlich machen, aber hätte Ariza da nicht besser gepasst? Braucht man wirklich noch einen Spieler dessen einzig klarer Vorteil das Postgame (offensiv wie defensiv) gegenüber Ariza ist? Plant man nur für LeBron? Ach und Derek Fisher ist 112, zumindest spielt er so. Topfavorit sind sie sicher trotzdem. Bei mri verbleibt eine angenehme Skepsis.

Ich finde Rasheed / KG / Pierce stärker als Frontcourt. Pierce ist der wesentlich komplettere Spieler als Artest, er kann ebenso sehr gute Defense spielen und ist offensiv viel variabler. Da kommt es auf Rasheeds Lust an, und wenn er welche hat, bringt er alles mit.
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Kobelix
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Beitrag: # 6794247Beitrag Kobelix
31.10.2009 - 0:36

Ich habe jetzt tatsächlich vom engeren Begriff des Frontcourts geredet. Der Smallforward ist da ja so ein bisschen zwischen den Welten. Und für mich ist Odom/Gasol/Bynum jedenfalls deutlisch stärker als Garnett/Perkins/Wallace

Mephistopheles
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Beitrag: # 6794306Beitrag Mephistopheles
31.10.2009 - 19:29

Ja gut, da gebe ich dir selbstverständlich recht.
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Alejandro V.
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Beitrag: # 6794452Beitrag Alejandro V.
2.11.2009 - 17:09

Um die Vorschau zum Abschluss zu bringen, die wohl nach wie vor beste Division der NBA:

Southwest Division


Dallas Mavericks


Depth Chart:
Jason Kidd - Jose Barea - Rodrigue Beaubois
Josh Howard - Jason Terry
Shawn Marion - Quinton Ross
Dirk Nowitzki - Kris Humphries - Tim Thomas
Drew Gooden - Erick Dampier - James Singleton

Nach zwei Erstrundenniederlagen in Folge stimmten viele den Abgesang auf die Dallas Mavericks an und sahen sogar die Playoffteilnahme 2009 gefährdet. Was dann kam, war ein überraschend deutlicher 4:1-Sieg gegen die Spurs, ehe die Denver Nuggets in einer von den Spielverläufen relativ engen Serie die Texaner am Erreichen der Conference Finals hinderten. In der Offseason wurde eine Menge geändert, um endgültig in den Kreis der Titelaspiranten zurückzukehren.
Oberste Priorität genoss dabei die Vertragsverlängerung von Starting Point Guard Jason Kidd. Mittlerweile mag Kidd deutliche Schwächen in der Defense haben, sobald es gegen schnellere Guards geht, aber bei aller Kritik wird gerne übersehen, wie stark Kidd offensiv ist: Sein Distanzwurf fiel mit mehr als 40 %-iger Wahrscheinlichkeit, er setzt immer noch seine Mitspieler mit genialen Pässen in Szene und verfügt über eine Spielübersicht im Fullcourt, die sonst höchstens von Steve Nash erreicht wird. Sicher kann man einen Dreijahresvertrag für einen 36-jährigen als zu lang ansehen, aber bei einer kürzeren Laufzeit wäre Kidd wohl weg gewesen. Da die Mavs aber keinen potenten Aufbau in der Hinterhand haben, war die Entscheidung eigentlich logisch. Denn so stark Jose Barea auch aufgespielt haben mag, er ist eher ein Shooting Guard als ein Point Guard. Ich bin dennoch gespannt, wie Rick Carlisle die Minuten an ihn verteilt, da die Zwei und Drei ebenfalls recht tief besetzt sind, Barea aber gerade in den Playoffs gegen die Spurs brillierte. Rodrigue Beaubois dürfte jedenfalls keine große Konkurrenz sein, obwohl der Franzose über viel Talent verfügt. Er wird trotzdem einige Zeit brauchen, um auf NBA-Niveau zu kommen, da er über teilweise eklatante Schwachpunkte verfügt (Stichwort Assist/TO-Verhältnis).
Als Shooting Guard wird Josh Howard auflaufen, womit das "Bäumchen-wechsle-dich"-Spiel der Vorsaison ein Ende finden dürfte. Howard hat in den Playoffs wieder alte Qualitäten gezeigt, gute Defense gespielt und einen ausgeprägten Drang zum Korb entwickelt, statt aus der Mitteldistanz einen Wurf nach dem anderen zu nehmen. Wenn er diese Spielweise konservieren kann, ist er den Mavericks eine große Hilfe und ein potentieller Erfolgsfaktor. Jason Terry dürfte erneut um den Titel des besten sechsten Mannes der Liga mitspielen und den Löwenanteil der Minuten im Backcourt für sich beanspruchen. Dabei ist Terry für Dallas gerade als Clutch-Spieler wichtig geworden, hat vorher aber gerne seine Auszeiten auf dem Court.
Der Mann, der die Rochade von Howard auf die Zwei erst möglich machte, ist Shawn Marion und ohne Zweifel der spektakulärste Neuzugang der Mavericks. Jeder weiß, dass Marion nicht mehr derjenige ist, der in Phoenix um Meisterschaften spielte, aber seine Qualitäten - Verteidigung, Rebounding, sehr gefährlich im Fullcourt - passen zu Dallas wie die Faust aufs Auge. Man darf auch nicht unterschätzen, dass Kidd einen ähnlichen Aufbau pflegt wie Nash, was Marion zusätzlich helfen sollte. In Anbetracht der Tatsache, dass man mit Antoine Wright nur einen festen Bestandteil der Rotation nach Toronto geschickt hat, ist der Trade eine deutliche Verbesserung für Dallas. Wenn man dann noch Quinton Ross als Backup hat, muss man sich um die Drei kaum Sorgen machen. Ich fürchte zwar, dass Ross aufgrund des tiefen Kaders spätestens bei der Rückkehr von Howard nur sporadisch Einsätze sehen wird, aber mit ihm hat Dallas jemanden, der den besten Perimeter-Spieler des Gegners zur Weißglut treiben kann.
Die Vier lässt sich schnell abwickeln, da Nowitzki nach wie vor zu den besten Spielern der Liga gehört. Durch den spielfreien Sommer hat er einen zusätzlichen Vorteil, weshalb ich insgesamt von ihm ein sehr starkes Jahr erwarte. Kris Humphries hat in der Preseason überzeugt, dürfte hinter Nowitzki aber so gut wie nichts an Minuten sehen. Als Center soll schließlich mit Drew Gooden der nächste Neuzugang starten. Gooden hat sich als Rollenspieler einen Ruf in der Liga gemacht, vernachlässigt ab und an die Defense, ist dafür aber ein überdurchschnittlich guter Rebounder und Postspieler. Gerade letzteres ging den Mavericks bislang völlig ab, da Erick Dampier nur aus Putbacks und Durchsteckern zählbares machen konnte, dafür aber in der Verteidigung der bessere ist. James Singletons Vertrag wurde ebenfalls verlängert, nachdem sich Singleton auch als Center erfolgreich beweisen konnte und im Frontcourt recht vielseitig einsetzbar ist. Gooden dürfte insgesamt die meisten Minuten als Center sehen, aber Carlisle hat auch hier einige Optionen.
Prognose: Sofern alle gesund sind, hat Dallas ein sehr, sehr tief besetztes Team. Dementsprechend groß ist auch die geplante Rotation und die damit verbundenen taktischen Möglichkeiten von Carlisle. Die oben beschriebene Starting Five ist relativ groß und trotzdem athletisch, mit Terry auf dem Parkett und Gooden auf der Bank kann man aber auch sehr schnell auf klassischen Small Ball umstellen. Carlisle hat in seiner ersten Saison gezeigt, dass er solche Optionen durchaus zu nutzen weiß und sein Meisterstück damit gemacht, Greg Popovich in Spiel Eins der Playoffs gnadenlos auszucoachen. Mir fehlt zwar insgesamt etwas an Qualität und Physis, um die Lakers oder Spurs ernsthaft über eine ganze Serie zu fordern, aber in der Regular Season sollten zum x-ten mal in Folge die 50 Siege geknackt und ein Rang zwischen Drei und Fünf belegt werden.
Warum man sich die Mavericks ansehen sollte: Taktikfans werden bei Carlisle voll auf ihre Kosten kommen. Allgemein sollte der Basketball der Mavericks äußerst attraktiv sein.


Houston Rockets

Depth Chart:
Aaron Brooks - Kyle Lowry
(Tracy McGrady) - Trevor Ariza - Jermaine Taylor
Shane Battier - Chase Budinger
Luis Scola - Carl Landry - Pops Mensah-Bonsu
Chuck Hayes - David Andersen

Die Lakers in der zweiten Playoff-Runde trotz des Ausfalls von McGrady und später Yao über sieben Spiele gefordert, einen, jungen talentierten Kern und die Aussicht, zu den Topfavoriten zu gehören - es sah im Mai vielversprechend für die Houston Rockets aus. Dann wurde bekannt, dass Yao durch seine Fraktur im schon operierten Fuß die komplette Saison ausfällt, McGrady trotz guter Fortschritte in der Reha bestenfalls Ende des Jahres wieder spielen kann und Ron Artest zum amtierenden Champion nach L.A. wechselt, was die Rockets nach Meinung vieler in den Keller der Western Conference katapultierte.
Ganz so schlimm ist es aber nicht, was zum Beispiel an Point Guard Aaron Brooks liegt. Brooks ist kein klassischer Point Guard, sondern hilft seinem Team eher durch Punkte. Durch seine Schnelligkeit kann er aber immer wieder zum Korb ziehen und kommt durch Ableger dennoch zu ansehnlichen Assist-Zahlen. Offensiv kann Brooks so ziemlich alles, wobei seine besondere Stärke der Abschluss am Korb ist. Defensiv stellt er sich dafür sehr oft ungeschickt an und spekuliert lieber auf Pässe, als seinen Gegenspieler enger zu decken. Das kann dafür Kyle Lowry besser, was Rick Adelman oft dazu verleiten dürfte, seine beiden Einser gemeinsam in den Backcourt zu stellen. Lowry hat zwar nicht die Wurfreichweite eines Aaron Brooks, hält sich dafür mit seinem kräftigeren Körper aber gerne mal im Post auf und wird defensiv nicht so rumgeschubst wie der eher schmächtige Brooks. Trotz der oft angewandten Point Guard-Combo bleibt aber Trevor Ariza, der als Ersatz für Artest aus L.A. geholt wurde und sich in den letzten Playoffs einen Namen gemacht hat. Das große Fragezeichen ist, ob Ariza diese Leistungen bestätigen und seinen Ruf als reiner Defensiv-Spezialist ablegen kann, was in den ersten Saisonspielen der Fall war. Der Distanzwurf fällt mittlerweile traumwandlerisch sicher, aber zum wirklich gefährlichen Scorer fehlt ihm noch etwas die Fähigkeit, sich den eigenen Wurf zu erarbeiten und aus der Mitteldistanz sicher abzuschließen. Jermaine Taylor als Backup hat in der Preseason sehr überzeugt, in der Regular Season aber kaum Minuten gesehen und das dürfte sich auch mit der nahenden Rückkehr McGradys nicht ändern.
Der Frontcourt zeichnet sich vor allem dadurch aus, für NBA-Verhältnisse ziemlich klein zu sein. Das gilt zwar nicht für Shane Battier, der als neu ernannter Team Captain auf der Drei startet und wie immer die Drecksarbeit in der Defensive verrichten sowie in der Offensive seine Dreier treffen wird. Aber unterm Brett fehlt mit Luis Scola und Chuck Hayes eindeutig die Größe, um vor allem Center effektiv zu verteidigen. Hayes ist natürlich ein unglaublich starker Verteidiger, der gerade im Lowpost kaum einen Centimeter Preis gibt, aber 6'6 sind natürlich kein Gardemaß für einen Starter auf der Fünf. Luis Scola ist auch etwas untersetzt für die großen Positionen und darüber hinaus ein nicht so starker Verteidiger wie Hayes, kann dafür offensiv aber wesentlich mehr und dürfte eine wichtige Scoring-Option für Rick Adelman sein. Selbiges gilt für Carl Landry, der kurzzeitig als Starter auf der Fünf im Gespräch war, jetzt aber als sechster Mann von der Bank kommt. Von allen Power Forwards im Rockets-Kader hat Landry das größte Offensiv-Repertoire, das von einigen Post-Moves bis zu einem sehr konstanten Mitteldistanzwurf reicht. Defensiv zeigt er dafür trotz seiner Athletik zu oft Probleme beim Blocken und ist zu häufig mit einem einfachen Pump Fake zu täuschen. David Andersen bringt als einziger mit 6'11 die nötige Größe für die Fünf mit, hat aber offensiv bislang zu große probleme offenbart, als dass er Hayes ernsthaft als Starter gefährden würde. Das kann sich allerdings im Saisonverlauf ändern; Potential ist jedenfalls vorhanden. Chase Budinger schließlich bringt reine Offensivpower, dürfte aber mit seiner Rolle als Shooter eine Nische im Team gefunden und so seinen Platz in der Rotation gefunden haben.
Bleibt Tracy McGrady, der nach einer Mikrofraktur noch auf das OK der Ärzte warten muss, nach vielen Berichten aber eine sehr gute Reha absolvierte und nach seiner Untersuchung am 23. November wieder ins Mannschaftstraining einsteigen sollte. Obwohl er in der vergangenen Saison in Houston viel Kredit verspielt hat und nicht wenige sich darauf freuen, dass sein Vertrag 2010 ausläuft, wird der Erfolg Houstons in dieser Saison nicht unwesentlich von ihm abhängen. Sein Knorpelschaden war jedenfalls nicht so schlimm wie bei einigen Kollegen und sollte sehr gut verheilen, was die Hoffnung lässt, dass McGrady besser spielt als im vergangenen Jahr und sich so, ob in Houston oder sonst wo, für einen neuen Vertrag empfehlen kann. Mit einem gesunden und motivierten McGrady sind die Rockets jedenfalls alles andere als ein Kellerkind im Westen.
Prognose: Wie schon erwähnt, ist McGrady mehr denn je der X-Faktor für den Saisonverlauf der Rockets. Sollte er im Dezember sein Comeback geben, ist Houston ein ernsthafter Konkurrent für die Suns. Im Optimalfall, der eine Stabilisierung der Leistungen von Ariza und Brooks auf hohem Niveau bedeutet, sind die Rockets das auch ohne ihren Star. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Houston sich mit dem Bodensatz des Westens rumschlagen muss, weil dafür das Team zu clever zusammengestellt ist und GM Morey immer zugetraut werden muss, einen Trade einzufädeln, der die Franchise wieder ein Stück nach vorne bringt. Es wird aber vorerst nur um Platz Acht im Westen gehen, wozu wohl ca. 45 Siege nötig sein dürften. Eine Prognose gestaltet sich zwar aufgrund der angesprochenen Umstände schwierig, ich tippe aber auf eine ausgeglichene Bilanz und ein knappes Verpassen der Endrunde.
Warum man sich die Rockets ansehen sollte: Kann Trevor Ariza die Leistungen der Playoffs bestätigen? Wie gut ist McGrady noch? Schreitet die Entwicklung von Aaron Brooks weiterhin so rasant voran? Interessante Themen gibt es in Texas auf alle Fälle.


Memphis Grizzlies

Depth Chart:

Allen Iverson - Mike Conley Jr. - Marko Jaric
O.J. Mayo
Rudy Gay - Sam Young
Zach Randolph - Darell Arthur
Marc Gasol - Hasheem Thabeet - Hamed Haddadi

Das traditionelle Kellerkind der Southwest Division hat in der Offseason einen weiteren verzweifelten Anlauf unternommen, endlich wieder ein ernst zu nehmender Gegner in der Western Conference zu werden. Das Resultat eines äußerst aktiven Sommers sind zwei neue Starter, zwei weitere neue Spieler auf der Bank und die Erkenntnis, dass Chris Wallace tatsächlich der Nachfolger des Isiah T. als GM ist.
Die Nachricht des Sommers in Memphis war die Verpflichtung Allen Iversons. Wer vor drei jahren gesagt hätte, dass The Answer mal das Trikot der Grizzlies überziehen würde, wäre ausgelacht worden. Nun sind die Grizzlies immer noch schlecht, Iverson (im Vergleich zu früheren Zeiten) aber auch. Erschwerend hinzu kommt, dass die Grizzlies schon einen ballverliebten Guard mit Mayo haben und der ursprüngliche Backcourt Conley/Mayo für die Zukunft eigentlich sehr vielversprechend ist. Conley hat sich im zweiten Jahr verbessert und macht einen souveränen Job, ist dabei aber immer noch mit verdammt viel Potential ausgestattet. Auch wenn das einige anders sehen mögen, bin ich von Conley absolut überzeugt und er wird seinen Weg zu den richtig guten Point Guards der Liga machen. Mayo hat mich in seiner Rookie-Saison überrascht, auch wenn er am Ende abgebaut hat. Trotzdem hat er neben der erwartungsgemäß starken Offensive auch eine erstaunlich gute Verteidigung gespielt, was ihn auf Anhieb zu einem ziemlich kompletten Shooting Guard macht. Die spannende Frage ist jetzt, wie Lionel Collins - seines Zeichens neuer Headcoach der Grizzlies - die Minuten im Backcourt verteilen wird. Iverson hat sich schon in Detroit nicht mit der Rolle als sechster Mann anfreunden können, womit zwangsläufig Conley vermehrt draußen sitzen müsste. Die Folgen für den Spielaufbau kann sich hier jeder selbst ausmalen.
Das Problem wird auch nicht kleiner, da Rudy Gay als Small Forward ebenfalls gewohnt ist, pro Spiel 15 oder mehr Würfe zu kriegen und ein zentraler Bestandteil der Rotation zu sein. Diesen Anspruch untermauert er auch mit konstant starken Leistungen, wenngleich er schon letztes Jahr murrte, dass Mayo ihm Würfe wegnehmen würde. Über Iversons Verpflichtung dürfte er alles andere als erfreut gewesen sein. Sein Backup, Rookie Sam Young, ist die einzige intelligente Tat von Wallace in der Offseason. Wie Young und sein Pittsburgh-Kollege Blair an die 36. und 37. Stelle des Drafts fallen konnten, ist mir bis heute unerklärlich. Jedenfalls haben die Grizzlies mit Young einen Swingman, der absolutes Starterpotential besitzt und offensiv wie defensiv eine große Hilfe von der Bank sein dürfte. Da ein echter Shooting Guard-Ersatz fehlt, könnte Young auch hier Minuten sehen, falls die drei vorhin genannten Guards was übrig lassen. Die Herrlichkeit des Chris Wallace findet aber wieder ein jähes Ende, wenn man zur Vier kommt. Jetzt-Sophomore Darell Arthur hat nicht wie erhofft eingeschlagen, aber auch nicht komplett enttäuscht und den Status als Rollenspieler angenommen. Wieso man dann Zach Randolph holt, der bislang noch jede intakte Mannschaft zerstört hat und das Paradebeispiel eines egozentrischen Spielers ist ohne jegliches Gefühl dafür, was die Mannschaft besser machen könnte (abgesehen von eigenen Punkten und Rebounds natürlich), weiß wohl nur Mr. Wallace. Da Randolph ein grausam schlechter Verteidiger ist, kann die sonst defensiv vielversprechende Verteidigung der Grizzlies auch wieder zu den schwächeren der Liga gezählt werden.
Den Vogel hat Wallace aber mit dem Draft von Hasheem Thabeet abgeschossen. Klar, der Spruch "size matters" kommt nicht von ungefähr, aber im besten Falle wird Thabeet ein zweiter Dikembe Mutombo. Offensiv kann er eigentlich nur rumstehen, ist aber noch meilenweit davon entfernt, so etwas wie einen Postmove zu besitzen oder sich gar einen eigenen Wurf erarbeiten zu können. Defensiv mag er ganz ordentlich sein, aber gegen kleine, wendige Center dürfte er richtig mies aussehen. Wenn man schon mit dem zweiten Draftpick nichts anzufangen weiß (und anders ist dieser Draft nicht zu erklären), schnürt man ein ansprechendes Paket und schickt es nach New York, die sich über Ricky Rubio freuen und wahlweise David Lee oder Nate Robinson nach Tennessee verschiffen. Oder man stopft eine Lücke im eigenen Kader, wie zum Beispiel einen SF/PF. Alles wäre besser gewesen als Thabeet, da man mit Marc Gasol den Center der Zukunft schon hat. Was Gasol in einer überaus guten Rookie-Saison verbrochen hat, dass man mit Thabeet einen zweiten Center draftet, weiß ich nicht. Vielleicht war er zu teamorientiert. Vielleicht hat Wallace auch nicht verstanden, dass jemand auch durch gute Defense und starkes Rebounding dem Team helfen kann. Der talentierte Haddadi als jetzt dritter Backup kann einem nur leid tun, da er ebenfalls über eine Menge Potential verfügt und mit Gasol ein gutes Tandem auf der Fünf gab.
Prognose: Solange Basketball nicht mit mindestens vier Bällen gleichzeitig gespielt wird, hat dieses Team ein gewaltiges Problem. Das Team ist ohne Sinn und Verstand zusammengestellt und der klassische Fall dafür, dass Talent alleine nicht Erfolg bedeutet. Mir tun Conley und Gasol leid, die unter diesem GM leiden müssen. Über sportlichen Erfolg muss nicht groß diskutiert werden - mehr als 30 Siege sehe ich einfach nicht für Memphis.
Warum man sich die Grizzlies ansehen sollte: Um es mit einem Kommentar auf ESPN.com zur Iverson-Verpflichtung zu umschreiben: Mayo dribbles up the court, looking for his shot.....STOLEN by Allen Iverson. What the heck? Mayo is guarding AI. Iverson looking for his shot. Can't get it off. Randolph screaming for the ball. STRIPPED by Gay!!!! Gay goes up for the shot. BLOCKED by Randolph. Randolph for layup, misses, rebound, misses, rebound, misses, rebound, misses, rebound....Mayo leaps takes the ball away, dribbles it out, doubleteamed by Gay and AI. Nets just standing around watching in disbelief.
Marc Gasol is drinking a Gatorade.....this is embarassing......


New Orleans Hornets

Depth Chart:
Chris Paul - Bobby Brown
Morris Peterson - James Posey - Devin Brown - Marcus Thornton
Julian Wright - Peja Stojakovic
David West - Ike Diogu
Emeka Okafor - Hilton Armstrong

Vor Jahresfrist noch als Contender gehandelt und 2008 erst nach sieben Spielen an den San Antonio Spurs gescheitert, erlebten die New Orleans Hornets ein ernüchterndes wie klares Erstrundenaus gegen die Denver Nuggets, das ein Fragezeichen hinter die Zukunft der Franchise setzt. Dabei kann es um die gar nicht so schlecht bestellt sein, wenn mit Chris Paul der aktuell beste Aufbau der Liga die Geschicke der Hornets leitet. Im vergangenen Jahr hat er den Spagat zwischen mehr Punkten und gleichbleibend hohen Assistzahlen geschafft sowie seinen Dreier deutlich verbessert. Das macht ihn noch schwerer zu verteidigen, da Gegenspieler oft an die Freiwurflinie abtauchen konnten, ohne sich groß Sorgen machen zu müssen. Allerdings klafft hinter Paul schon ein großes Loch auf der Bank. Das Management hat sich zwar mit dem Draft von Darren Collison bemüht, den Weggang von Antonio Daniels zu kompensieren, aber trotz seines fraglos vorhandenen Potentials ist Collison auf die Hilfe seiner Mitspieler angewiesen. Bobby Brown heißt die Alternative, ist aber eher ein Shooting Guard als ein echter Spielmacher. Die Problematik dabei ist, dass die zweite Fünf nicht über Spieler verfügt, die sich ihren eigenen Wurf kreieren können und daher auf einen starken Einser angewiesen sind. Bestes Beispiel dafür sind die Shooting Guards, allen voran Starter Morris Peterson. Ohne Frage ist er ein exzellenter Distanzschütze, allerdings muss er mit Screens und guten Pässen aufwändig freigespielt werden. James Posey kann Dank seiner Größe eigentlich alles von der Zwei bis zur Vier spielen und auch mal im Post angespielt werden, ist aber in der Verteidigung wesentlich wertvoller als im Angriff. Ob Devin Brown und Marcus Thornton, der als Zweitrundenpick relativ stark sein könnte, regelmäßig Minuten sehen, bezweifel ich eher.
Grund dafür ist auch Julian Wright, der sich nach starken Leistungen von der Bank für die erste Fünf empfohlen hat. Wright ist der einzige der Hornets-Shooter, der sich weiterentwickelt und einen ausgeprägteren Zug zum Korb angeeignet hat, was ihn, verbunden mit seiner soliden Verteidigung, auch die Saison über in der Startformation halten dürfte. Außerdem kann er eben auch die Zwei spielen und so Platz für seinen Backup, Ex-MVP-Kandidat Peja Stojakovic, machen. Seine besten Tage hat der Serbe zwar hinter sich, aber als Schütze von draußen ist er immer noch brandgefährlich und wird seine offenen Würfe kriegen, solange er gemeinsam mit Paul auf dem Parkett steht. Der zweite Starting Forward ist All Star David West, der neben Paul die einzige Konstante in einer, gemessen an den Erwartungen, schwachen Vorsaison war. West ist mittlerweile zu den besten Power Forwards der Liga zu zählen und hat seine Wurfreichweite bis zur Dreierlinie ausgedehnt, auch wenn er diesen sehr selten nimmt. zusammen mit seinem offensiv überragenden Postspiel ist er eine extrem wichtige Option im System der Hornets. Mit der Verpflichtung von Emeka Okafor dürfte sich West künftig aber eher etwas weiter weg vom Korb bewegen, was seiner Spielweise aber auch zugute kommen kann. Eben jener Okafor ist der neue Starter auf der Fünf, nachdem Tyson Chandler nun doch getradet wurde (zur Erinnerung: Chandler war eigentlich schon in Oklahoma City, ehe dort die Ärzte ein Veto einlegten). Defensiv ist Okafor genauso stark einzuschätzen wie sein Vorgänger, offensiv ist er aber ein anderer Spielertyp. Sicherlich ist er nicht so athletisch und es wird sich zeigen, ob das Pick 'n' Roll mit Paul genauso tödlich ist wie die Combo Paul/Chandler, dafür verfügt er über ein solides Postspiel, was dem gesamten Team und besonders den Distanzschützen neue Optionen eröffnet. Als Backup steht weiterhin Hilton Armstrong bereit, der in seinen Minuten mit viel Einsatz überzeugt, aber nie mehr als ein Ergänzungsspieler in der NBA sein wird.
Prognose: Wirklich viel verändert hat sich in New Orleans nicht. Ich halte den Trade Chandler - Okafor für sinnvoll, da so mehr Raum für die Distanzschützen geschaffen wird und die Helpdefense sich nicht mehr so schnell auf einen zum Korb ziehenden Paul stürzen kann. Solange Paul auf dem Parkett steht, ist das Team auch äußerst intelligent zusammengestellt: Es fehlen zwar die großen Namen (abgesehen von Paul/West), aber man hat eine starke Verteidigung und genügend Möglichkeiten, Doppelteams zu bestrafen. Was noch fehlt, ist jemand, der in engen Spielen die wichtigen Würfe reinmacht - etwas, das auch Paul erst noch beweisen muss. In der Regular Season werden es ca. 50 Siege und der fünfte bis siebte Platz im Westen. Ob man dann die erste Runde der Playoffs übersteht, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt.
Warum man sich die Hornets ansehen sollte: Der Großteil des Teams spielt schon seit zwei Jahren zusammen, die Mannschaft wirkt daher wie aus einem Guss. Chris Paul ist nicht nur der beste, sondern auch einer der spektakulärsten Point Guards der Liga.


San Antonio Spurs

Depth Chart:
Tony Parker - Roger Mason - George Hill
Michael Finley - Manu Ginobili
Richard Jefferson - Keith Bogans
Antonio McDyess - DeJuan Blair
Tim Duncan - Matt Bonner - Theo Ratliff

Es schien eigentlich eine Tatsache zu sein, dass die Uhr der Spurs langsam abläuft. Vom Erzrivalen aus Dallas in den Playoffs mit 4:1 verprügelt zu werden, dabei zwei Niederlagen in eigener Halle hinzunehmen und im vorherigen Saisonverlauf immer wieder mit Verletzungen der Stars leben zu müssen, schienen mehr als genug Vorzeichen für das Ende der Spurs zu sein. Viel jünger sind sie zwar nicht geworden, besser dafür schon.
Dabei blieb der Backcourt unangetastet: Tony Parker auf der Eins ist mittlerweile von allen medien als wichtigster Mann der Spurs akzeptiert worden und der vielleicht beste Scoring-Point Guard der Liga. Seine Qualitäten als Passgeber hat er aber auch deutlich verbessert, sodass er alles in allem zu den besten Einsern hinter Paul/Williams gezählt werden darf. Hinter ihm könnte Roger Mason mit der Rückkehr Ginobilis als Backup auf die Eins rutschen, obwohl er eher ein Shooting Guard ist. Sophomore Hill zeigte während seiner ersten Saison und der Preseason vielversprechende Ansätze, wird aber weiterhin vor allem von der Bank aus von Parker lernen und sich den Kredit bei Popovich zurückholen müssen, den er (wie viele andere auch) während der Serie gegen Dallas verspielt hat. Finley ist nominell Starter auf der Zwei, den Löwenanteil der Minuten wird aber Manu Ginobili sehen. Beim Argentinier ist die alles entscheidende Frage, ob er gesund bleiben kann. Falls ja, bildet er mit Parker einen der besten Backcourts der Liga, der jeden Gegner vor massive Probleme stellt. Sollte Ginobili aber weiterhin an diversen Verletzungen laborieren und nicht mit besten körperlichen Voraussetzungen in die Playoffs gehen, sind die Spurs eine Klasse schlechter.
Kommen wir also zum Frontcourt, der sich deutlich verändert hat. Auffälligste Neuerung ist Small Forward Richard Jefferson, der für wenig bis nichts aus Milwaukee kam und die Lücke schließt, die der alternde Bruce Bowen hinterlassen hat. Es wird Jefferson bestimmt gut tun, aus der Rolle des go-to-guys in die eines Rollenspielers zu schlüpfen und er scheint geradezu prädestiniert dafür, die Anforderungen von Popovich zu erfüllen. Offensiv ist er natürlich deutlich potenter als Bowen und bereitet gegnerischen Coaches noch mehr Kopfzerbrechen beim Austüfteln einer Verteidigungsstrategie gegen die Spurs. Mit Keith Bogans kommt von der Bank ein ähnlicher Spielertyp, der ebenfalls erst im Sommer 2009 den Weg nach Texas gefunden hat und sich als Richard Jefferson minus Athletik beschreiben lässt. Die beiden Small Forwards werden in jedem Fall dafür sorgen, dass der Perimeter gut verteidigt wird. Neue Gesichter zeigen sich auch auf der Vier, die vorher offiziell das Revier von Tim Duncan war (obwohl jeder weiß, dass Duncan wie ein Center spielt): Antonio McDyess kam als Free Agent, trägt zwar nicht gerade zur Verjüngung der Spurs bei, bringt aber unglaublich viel Erfahrung und Defensive mit. Mit seinem recht sicheren Mitteldistanzwurf ist er offensiv eine sehr gute Ergänzung zu Duncan und dürfte seinen Teil dazu beitragen, dass der Frontcourt San Antonios zu den tiefsten und defensiv besten der NBA zählt. Hinter McDyess sitzt Rookie DeJuan Blair auf der Bank, obwohl er das eigentlich niemals dürfte. Jedenfalls nicht für die Spurs. Vor dem Draft als Lottery-Pick gehandelt, schreckten 29 Teams vor seiner Verletzungshistorie zurück, weshalb Blair erst an 37. (!) Stelle von den Spurs mit Kusshand genommen wurde. Ich gehe zwar nicht so weit zu sagen, dass Blair mal ein absoluter Superstar werden wird, aber wir reden hier von jemandem, der mit genug Minuten einen Schnitt von 15/10 oder gar 20/10 auflegen kann. Anscheinend will jemand, dass die Spurs auch für die nächsten Jahre eine Top-Adresse in der NBA bleiben und Popovich darf sich darüber freuen, nach Parker (29. Pick) und Ginobili (57. !!!) mal wieder einen Diamanten mit einem späten Pick geholt zu haben.
Die Center-Position ist mit Duncan als Starter sowie Bonner und Neuverpflichtung Ratliff als Backups ebenfalls gut und tief besetzt, wobei die Hauptsorge auch hier die Gesundheit von Duncan ist. Bei der Fülle an Optionen im Frontcourt kann man aber davon ausgehen, dass Duncan genug Pausen kriegen wird, um in den Playoffs wieder eine entscheidende Rolle zu spielen und gleichzeitig das Verletzungsrisiko während der regulären Saison zu minimieren.
Prognose: San Antonio ist viel besser geworden. Alte, satte Spieler wie Bowen, Oberto oder Udoka wurden abgegeben, dafür neue, hungrige Spieler geholt, die die Defensive weiterhin auf hohem Niveau halten und offensiv besser sind. Das Alter vieler Spieler könnte Popovich einen Strich durch die Rechnung machen, aber bei der zu beneidenden Tiefe des Kaders dürfte es für jeden genug Pausen geben. Die Spurs zählen nach einer grandiosen Offseason zu den fünf Favoriten auf den Titel und sollten in der Regular Season 55 bis 60 Siege sowie den zweiten Platz im Westen holen.
Warum man sich die Spurs ansehen sollte: Defensivfanatiker kommen voll auf ihre Kosten und können ein Bollwerk bestaunen, dem sonst nur die Celtics Konkurrenz machen werden. Mit Parker, Ginobili und Jefferson sind die Spurs auch nicht mehr so langweilig wie gewohnt. DeJuan Blair muss man mindestens einmal gesehen haben. Wenn man das tut, bitte vor Augen führen, dass er erst so spät gepickt wurde - unglaublich!


Wie im Osten, so auch im Westen: Mein Tipp für die Reihenfolge am Ende der regulären Saison.

1. Los Angeles Lakers
2. San Antonio Spurs
3. Portland Trail Blazers
4. Dallas Mavericks
5. Denver Nuggets
6. New Orleans Hornets
7. Utah Jazz
8. Phoenix Suns
9. Houston Rockets
10. Los Angeles Clippers
11. Oklahoma City Thunder
12. Golden State Warriors
13. Minnesota Timberwolves
14. Memphis Grizzlies
15. Sacramento Kings
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Beitrag: # 6794455Beitrag Kobelix
2.11.2009 - 18:53

Meinen Senf gebe ich erst irgendwann dazu, wenn ich mehr Zeit finde, aber zunächst mal ganz herzlichen Dank für die Vorschauen Alejandro. Da steckt viel Arbeit drin und es hat sich gelohnt. Hat Spaß gemacht zu lesen und zeugt absolut von Fachkenntnis.

Allerdings:
aber im besten Falle wird Thabeet ein zweiter Dikembe Mutombo.
das wäre ein ganz herrausragender bester Fall (der niemals eintritt) Mutombo war eine Ikone zu seiner besten Zeit und ein absolutr Anker für jede Defense der Liga. Den würde man mit Kusshand draften. Da kann ich Rubio noch so mögen. Ansonsten natürlich alles völlig richtig, Thabeet ist eine Pfeiffe und Chris Wallace... ich greife vor.

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Beitrag: # 6794613Beitrag Alejandro V.
4.11.2009 - 9:13

Ohne in den allgemeinen Hype einstimmen zu wollen, der in den USA schon um die Mavericks gemacht wird: Was Nowitzki letzte Nacht im vierten Viertel abgeliefert hat, war ganz groß. Eine der besten Clutch-Performances, die ich je gesehen habe. Genau genommen fallen mir nur Jordan gegen die Jazz 1998 und LeBron James gegen die Pistons 2007 ein, die eine noch bemerkenswertere Leistung gegen Spielende gebracht haben (seit ich die NBA verfolge) als vorhin Nowitzki.
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Beitrag: # 6794615Beitrag Kobelix
4.11.2009 - 9:18

Ich bin ja der Meinung "beste clutch perfomances" sind zwangsweise aus den Playoffs, aber das war schone eine sehr schöne Nummer. Utah macht einem aber auch Sorgen bisher dieses Jahr, das sieht sehr uninspiriert aus. Wird Zeit, dass Boozer geht.

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Beitrag: # 6794616Beitrag Alejandro V.
4.11.2009 - 9:24

Natürlich sind die Leistungen, die in den Playoffs gebracht werden, immer die, an die man sich erinnern wird. Es wird definitiv auch bei Nowitzki so sein, dass er (sofern sich da nicht in näherer Zukunft was tut) für sein And 1 gegen die Spurs oder die 51 (?) Punkte gegen die Suns in den Playoffs 2006 in Erinnerung bleiben wird. Aber als ich mir das Spiel angesehen habe, ist mir echt die Spucke weggeblieben. 29 Punkte in einem Viertel, das er dazu an beiden Enden des Courts nach Belieben dominiert hat, erlebt man wahrlich nicht alle Tage.
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Beitrag: # 6794933Beitrag Kobelix
6.11.2009 - 18:28

Da war ja noch was. Gut, dass es nicht meine Vorschau war, so kann ich schummeln und ganz ganz fix machen. Will doch eh niemand mehr hören von mir jetzt "mitten" in der Saison.

Also Southwest:

Dallas hat ein gutes Team, Marion hilft, ist aber als Verteidiger inzwischen überbewertet. Chancen auf einen ganz großen Wurf hat man aber nur, wenn man Dampier und seinen Vertrag noch gegen was richtig gutes tradet.

Houston macht mir Spaß, weil sie aus sehr wenig sehr viel machen. Ich bezweifele allerdings sehr, dass McGrady sie noch wirklich besser macht. Zuviel verletzt, für mich kaum noch überdurchschnittlich in der Liga. Playoffchancen haben die absurderweise trotzdem. Gutes Management, guter Coach... harte Arbeit. Sollten sich viele ein Beispiel dran nehmen.

Memphis is grottig, das absolute Gegenbeispiel. Nur Scorer, keine Teamchemie und keiner von denen ist sogar eine legitime erste Option in einem Team. (Im Falle von Iverson "nicht mehr", bei den anderen "noch nie" mit einem Hang zu "wird auch nie"). Bei Conley bin ich kein Fan, Marc Gaso, fällt nur auf, weil er der einzige ist der in dem Team Einsatz zeigt. Einfach schlecht. Ps: Wie kann man noch in den Spiegel gucken, wenn man Pau Gasol für nix verscherbelt und dann Zack Randolph für mehr Geld holt?

Hornets sind auch nicht doll. Haben aber Chris Paul. Okafor sehe ich auch als Verstärkung, aber die Schwächen auf den kleinen Flügeln sind zu groß, damit sie wirklich gefährlich wären. Dazu ist die Bank einfach lausig, selbst Posey hat da doch sehr nachgelassen. Playoffs wird wohl klappen, Aus in Runde 1 auch.

Und dann ist da noch San Antonio. Ginobili hatte Pause im Sommer, Jefferson passt hervorragend ins Konzept. McDyess ist der stärkste Partner den Duncan seit langem hatte und Blair hat zwar noch viel Luft nach oben, was Beinarbeit und Defense angeht, aber sein Rebounding alleine sollte einen Top-Ten Draftplatz bescheren. Wen interessierts ob er keine Kreuzbänder hat. Alles Idioten da in der Liga. Außerdem is der Herr Hill ein richtig guter Backup. Das passt. Bleiben sie gesund sind sie für mich mal wieder Championship-Kaliber. Wen wunderts.

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