Zeitfahrer des Jahrzehnts
Moderatoren: wassertraeger29, Escartin
Zeitfahrer des Jahrzehnts
Im Laufe von zehn Jahren gibt es doch so viele Zeitfahren, dass man auch einen solchen Titel einmal vergeben kann.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist
Armstrong fällt für mich raus; er war ausschließlich bei der Tour gut, bei WM und Olympia ist quasi nichts rausgesprungen. Botero war nur gefühlte zwei Jahre sehr gut, auch das ist mir zu wenig. Von Gonchar sind einige herausragende Zeitfahren hängen geblieben, aber für den Zeitfahrer des Jahrzehnts ist mir auch das nicht genug. David Millar war gerade nach seiner Sperre nie mehr übermäßig gut im Zeitfahren.
Bleiben die beiden Dreifachweltmeister und Ullrich. Rogers ist zwar dreifacher Weltmeister, aber sonst? Gerade bei den GTs fehlen mir die Zeitfahrerfolge. Bleiben Ullrich, für den die patriotistischen Emotionen sprechen, und Cancellara, der die Erfolge auf seiner Seite hat.
Weltmeister, zweiter bei Olympia, GT-Zeitfahren (Tour 2003 und Giro 2006), dazu großartige Erfolge, beispielsweise bei der Tour de Suisse - mitfiebern konnte man mit Ullrich immer. Was für ihn spricht ist meines Erachtens auch, dass er als Zeitfahrer Rundfahrten gewonnen hat; gerade in der Schweiz.
Cancellara hingegen ist Dreifachweltmeister, Olympiasieger, zehn(?)facher nationaler Zeitfahrmeister und hat in der letzten Dekade auch sonst so viele Zeitfahren gewonnen (Tourprologe, Vuelta, Tour de Suisse, ...), dass er alleine dadurch an der Spitze steht. Dazu hat er seine Zeitfahr- und Prologqualitäten auch in anderen Rennen bereits gewinnbringend eingesetzt (Roubaix, MSR, dritte Etappe Tour '07). Auch kann er quasi bei jedem Zeitfahrtyp, vom tellerflachen Prolog bis zum schweren Olympia-Zeitfahren, gewinnen.
Das Eindrucksvollste allerdings ist die Art und Weise, in der er seine Zeitfahren gewinnt. Man denke an die diesjährige Schlussetappe der Tour de Suisse oder an die vergangenen Weltmeisterschaften. Diese Dominanz hat sonst niemand an den Tag gelegt; weder ein Ullrich 2003, noch ein Armstrong bei der Tour oder irgendein anderer der Genannten. Deshalb geht die Stimme an Fabian Cancellara.
Bleiben die beiden Dreifachweltmeister und Ullrich. Rogers ist zwar dreifacher Weltmeister, aber sonst? Gerade bei den GTs fehlen mir die Zeitfahrerfolge. Bleiben Ullrich, für den die patriotistischen Emotionen sprechen, und Cancellara, der die Erfolge auf seiner Seite hat.
Weltmeister, zweiter bei Olympia, GT-Zeitfahren (Tour 2003 und Giro 2006), dazu großartige Erfolge, beispielsweise bei der Tour de Suisse - mitfiebern konnte man mit Ullrich immer. Was für ihn spricht ist meines Erachtens auch, dass er als Zeitfahrer Rundfahrten gewonnen hat; gerade in der Schweiz.
Cancellara hingegen ist Dreifachweltmeister, Olympiasieger, zehn(?)facher nationaler Zeitfahrmeister und hat in der letzten Dekade auch sonst so viele Zeitfahren gewonnen (Tourprologe, Vuelta, Tour de Suisse, ...), dass er alleine dadurch an der Spitze steht. Dazu hat er seine Zeitfahr- und Prologqualitäten auch in anderen Rennen bereits gewinnbringend eingesetzt (Roubaix, MSR, dritte Etappe Tour '07). Auch kann er quasi bei jedem Zeitfahrtyp, vom tellerflachen Prolog bis zum schweren Olympia-Zeitfahren, gewinnen.
Das Eindrucksvollste allerdings ist die Art und Weise, in der er seine Zeitfahren gewinnt. Man denke an die diesjährige Schlussetappe der Tour de Suisse oder an die vergangenen Weltmeisterschaften. Diese Dominanz hat sonst niemand an den Tag gelegt; weder ein Ullrich 2003, noch ein Armstrong bei der Tour oder irgendein anderer der Genannten. Deshalb geht die Stimme an Fabian Cancellara.
- Klaus und Tony
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Interessante Frage: Wenn die hier genannten Sportler auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit ein mittelschweres 50-km-WM-Zeitfahren gegeneinander fahren müssten/könnten, wer würde es gewinnen?
Auch für mich bleiben da die beiden Namen übrig, die Grabba nannte. Möglich, dass der Top-Ulle den Top-Cance schlagen würde, aber meine Stimme geht knapp an den Schweizer, weil ich bei dem immer das Gefühl hatte, dass er das Zeitfahren als Sport ernster nimmt.
(Außerdem habe ich nie gesehen, dass er auf einer Brücke überholt wird, hrrhrr.)
Auch für mich bleiben da die beiden Namen übrig, die Grabba nannte. Möglich, dass der Top-Ulle den Top-Cance schlagen würde, aber meine Stimme geht knapp an den Schweizer, weil ich bei dem immer das Gefühl hatte, dass er das Zeitfahren als Sport ernster nimmt.
(Außerdem habe ich nie gesehen, dass er auf einer Brücke überholt wird, hrrhrr.)
Cancellara sicherlich einer der besten Zeitfahrer des Jahrzehnts. Jetzt kommt aber der emotionale Aspekt ins Spiel und der sagt einerseits David Millar, andererseits Jan Ullrich.
Und da mich eine Tour ganz besonders bewegt hat und dabei ein bestimmtes Zeitfahren, bei welchem ein Übertexaner fast zerlegt wurde, und da ganz ganz tief in mir doch der Germane durchkommt, stimme ich für Ulle.
Und da mich eine Tour ganz besonders bewegt hat und dabei ein bestimmtes Zeitfahren, bei welchem ein Übertexaner fast zerlegt wurde, und da ganz ganz tief in mir doch der Germane durchkommt, stimme ich für Ulle.
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot
Ich behaupte, dass Ullrich der bessere Zeitfahrer war als Cancellara. Dessen Dominanz relativiert sich doch sehr stark angesichts der Konkurrenz. Larsson, Martin, Bodrogi, Clement, Zabriskie, Leipheimer...allenfalls die beiden letztgenannten könnte es mE mit den prägenden Zeitfahrern der ersten Jahrzehnthälfte (neben Ullrich, Millar, Botero, Gonchar und Armstrong auch noch Rich, Peschel, Ekimov) aufnehmen.
Da aber Ullrich mit zwei Ausnahmen (Sydney 2000, Cap Devouverte 2003) immer gegen Armstrong verloren hat, muss meine Stimme an den Amerikaner gehen. Und zum Thema mangelnde Dominanz mal ein paar Abschlusszeitfahren der Tour:
1 Lance Armstrong (USA) US Postal Service 1.14.16 (49.28 km/h)
2 Igor Gonzalez De Galdeano (Spa) ONCE-Eroski 1.24
3 Jan Ullrich (Ger) Telekom 1.39
4 Didier Rous (Fra) Bonjour 2.25
5 Marcos Serrano (Spa) ONCE-Eroski
6 Joseba Beloki (Spa) ONCE-Eroski 2.32
7 Bobby Julich (USA) Credit Agricole 2.37
8 Santiago Botero (Col) Kelme-Costa Blanca 2.43
9 Alexandre Vinokourov (Kaz) Telekom 2.57
10 José Enrique Gutierrez (Spa) Kelme-Costa Blanca 3.01
1 Lance Armstrong (USA) US Postal Service 1.05.01 (53.98 km/h)
2 Jan Ullrich (Ger) Team Deutsche Telekom 0.25
3 Christophe Moreau (Fra) Festina 2.12
4 Tyler Hamilton (USA) US Postal Service 3.01
5 Joseba Beloki (Spa) Festina 3.26
6 Laurent Jalabert (Fra) O.N.C.E.-Deutsche Bank 3.47
7 David Millar (GBr) Cofidis 3.56
8 Daniele Nardello (Ita) Mapei-Quick Step 3.57
9 Santiago Botero (Col) Kelme-Costa Blanca 3.59
10 Guido Trentin (Ita) Vini Caldirola-Sidermec 4.16
1 Lance Armstrong (USA) US Postal p/b Berry Floor 1.06.49 (49.39 km/h)
2 Jan Ullrich (Ger) T-Mobile Team 1.01
3 Andreas Klöden (Ger) T-Mobile Team 1.27
4 Floyd Landis (USA) US Postal p/b Berry Floor 2.25
5 Bobby Julich (USA) Team CSC 2.48
6 Ivan Basso (Ita) Team CSC 2.50
7 Jens Voigt (Ger) Team CSC 3.19
8 Vladimir Karpets (Rus) Illes Balears - Banesto 3.33
9 Jose Luis Rubiera (Spa) US Postal p/b Berry Floor 3.40
10 Jose Azevedo (Por) US Postal p/b Berry Floor 3.49
Da aber Ullrich mit zwei Ausnahmen (Sydney 2000, Cap Devouverte 2003) immer gegen Armstrong verloren hat, muss meine Stimme an den Amerikaner gehen. Und zum Thema mangelnde Dominanz mal ein paar Abschlusszeitfahren der Tour:
1 Lance Armstrong (USA) US Postal Service 1.14.16 (49.28 km/h)
2 Igor Gonzalez De Galdeano (Spa) ONCE-Eroski 1.24
3 Jan Ullrich (Ger) Telekom 1.39
4 Didier Rous (Fra) Bonjour 2.25
5 Marcos Serrano (Spa) ONCE-Eroski
6 Joseba Beloki (Spa) ONCE-Eroski 2.32
7 Bobby Julich (USA) Credit Agricole 2.37
8 Santiago Botero (Col) Kelme-Costa Blanca 2.43
9 Alexandre Vinokourov (Kaz) Telekom 2.57
10 José Enrique Gutierrez (Spa) Kelme-Costa Blanca 3.01
1 Lance Armstrong (USA) US Postal Service 1.05.01 (53.98 km/h)
2 Jan Ullrich (Ger) Team Deutsche Telekom 0.25
3 Christophe Moreau (Fra) Festina 2.12
4 Tyler Hamilton (USA) US Postal Service 3.01
5 Joseba Beloki (Spa) Festina 3.26
6 Laurent Jalabert (Fra) O.N.C.E.-Deutsche Bank 3.47
7 David Millar (GBr) Cofidis 3.56
8 Daniele Nardello (Ita) Mapei-Quick Step 3.57
9 Santiago Botero (Col) Kelme-Costa Blanca 3.59
10 Guido Trentin (Ita) Vini Caldirola-Sidermec 4.16
1 Lance Armstrong (USA) US Postal p/b Berry Floor 1.06.49 (49.39 km/h)
2 Jan Ullrich (Ger) T-Mobile Team 1.01
3 Andreas Klöden (Ger) T-Mobile Team 1.27
4 Floyd Landis (USA) US Postal p/b Berry Floor 2.25
5 Bobby Julich (USA) Team CSC 2.48
6 Ivan Basso (Ita) Team CSC 2.50
7 Jens Voigt (Ger) Team CSC 3.19
8 Vladimir Karpets (Rus) Illes Balears - Banesto 3.33
9 Jose Luis Rubiera (Spa) US Postal p/b Berry Floor 3.40
10 Jose Azevedo (Por) US Postal p/b Berry Floor 3.49
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist