Beitrag: # 6816734Beitrag
nosfer121
10.6.2010 - 12:34
Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass sich für 40 Euronen einiges ändern sollte an so einem Programm. Aber wahrscheinlich bin ich da zu sehr Idealist, und wahrscheinlich sind mir Dinge in so einem Spiel wichtig, die nur eine kleine Minderheit interessiert.
Wie weiter oben bereits geschrieben, spiele ich immer noch den RSM 2006, und ich bin KEIN Feund von Arcadespielen. Die wichtigste Taste für mich ist die Taste "P" wie Pause. Dann seine Anweisungen geben und weiter laufen lassen.
Ich träume von einem Spiel mit großer Spielintelligenz. Ich träume von einem Spiel, bei dem der Computer seinen Part als "Simulationshintergrund" sauber und gut erfüllt. Dazu sollte dann noch ein Thema kommen, dass mich interessiert. Fertig.
Stellt euch mal ein Schachprogramm vor, dass damit wirbt, dass man die Figuren jetzt auch von der Perspektive unter dem Spielbrett betrachten kann, und die Texturen der Figuren frei änderbar sind.
Wenn man dann spielt, stellt man fest, dass das Programm so schlecht spielt, dass es entweder bei jedem zweiten Zug zwei Züge machen muss, oder aber für den Computer Züge erlaubt sind, die für den Spieler verboten sind, damit das Programm mithalten kann.
Leider ist das bei allen Simulationsspielen verbreitet. Eine vernünftige Simulation zu programmieren ist aufwendig, da geht es viel leichter von der Hand, ein paar Routinen zu schreiben, die so tun als ob.
Ein Beispiel aus dem RSM 2006 (hat sich ja vielleicht geändert):
Theoretisch fahren bei einer Rundfahrt 20 Teams gegeneinander. Jedes Team hat seine eigenen Interessen. Mannschaften, die auf Gesamtklassment fahren, Mannschaften die Sprinter unterstützen und Teams, die auf Tagessiege aus sind.
Im RSM gibt es zwei Teams: Der Spieler und der Computer. Ist ein Spielerfahrer so stark, dass der Computer ihn nicht in einer Ausreissergruppe sehen will, dann klappt das auch nicht! Zum eine macht das Feld sofort Dampf, und zum anderen stellen "alle" Mitausreisser ihre Bemühungen ein. Die einzelnen Teams agieren nicht getrennt, sondern als eine Einheit.
Versuche ich dann mit zwei Fahrern abwechselnd in Ausreissergruppen zu kommen, wird jedesmal Dampf gemacht, egal ob vier, sechs oder auch 10 Ausreissversuche. Die erste Gruppe, inder ich dann nicht drin bin kommt weg.
Zweites Beispiel:
Beim Giro d'Italia, den ich gerade gefahren bin, gab es nach den ersten Bergetappen und Einzelzeitfahren drei Überführungsetappen. die waren alle topfeben. Optimal für Sprinter. Aber irgendwie sind die als Überführungsetappen gekennzeichnet, denn es gewinnt jeweils eine Ausreissergruppe mit 25 Minuten Vorsprung. Kein Team versuchte die Ausreisser einzuholen, obwohl es für die Sprinter vor der Abschlussetappe die letzten Chancen waren, und es beim Giro immer schwierig ist, als Sprinter das Punktetrikot zu gewinnen.
An solchen Punkten wünsche ich mir Verbesserungen. Das wären für mich substantielle Änderungen, die mich überlegen liessen das neue Programm zu kaufen.
Schaue ich mir aber an, wie Spiele in Zeitschriften getestet werden, dann kommt es auf folgende Dinge an:
- tolle Grafik,
- tolle Action,
- tolle Grafik,
- guter Mehrspielermodus verbunden mit Action
- und tolle Grafik.
Von daher kann Cyanide wahrscheinlich gar nicht anders handeln, wollen sie Aufmerksamkeit und möglichst viele Zocker ansprechen, die als Neukunden gewonnen werden sollen.
Ergebnis ist, dass das Spiel sich immer mehr weg bewegt von einer Simulation, und hin zu einem Spiel für Leute, die in der Mittagspause mal geschwindt ein Rennen zocken wollen zur Entspannung.
Kann ich verstehen, schließlich will Cyanide nicht uns ein tolles Spiel servieren, sondern Geld verdienen.
Ich kann aber auch alle "Simulationsfreunde" verstehen, die dann sagen, "Okay, aber nicht mit mir!"
Zu dieser Gruppe zähle ich mich.