Radsport News Teamcheck
Die Kapitäne: Wiggins und Farrar gehen als Doppelspitze in die Saison, während für Wiggins der Hochsommer mit der Tour de France und dem Olympia-Zeitfahren die alles entscheidende Saisonphase bilden wird, will Farrar die ganze Saison über Top-Leistungen zeigen, nicht nur in den Sprints, sondern ausdrücklich auch bei den Klassikern inklusive Roubaix. Für Wiggins spricht die zeitfahrlastige Tour und sein starkes Team, wobei es mit Neuankömmling Cavendish und Shooting-Star Froome auch zu Rangeleien kommen könnte. Diese Probleme hat Farrar nicht, im Gegenteil, nach den Abgängen von Dean und Hushovd gilt es nun einen neuen Zug zu etablieren, Hunter, Fernandez und Alex Rasmussen stehen zum Beispiel bereit.
Dazu kommt mit Bennati ein weiterer Sprinter mit Zusatzqualifikation, denn dass den Italiener kleinere Anstiege nicht abschrecken, hat er schon Down Under wieder ansatzweise beweisen können. Berge sind allerdings noch viel eher das Terrain vom Kletterass Sella, im letzten Jahr zeigte der 31jährige abgesehen vom Giro eine starke Saison, jetzt gilt es auch dort wieder zu überzeugen.
Der Geheimtipp: Thomas De Gendt überzeugte im letzten Jahr nicht nur mit seinen Etappensiegen bei Paris-Nizza und der Tour de Suisse, auch bei der Tour konnte er mit Platz sechs in Alpe-d'Huez und Platz vier im direkt folgenden Zeitfahren in Grenoble überzeugen, nachdem er in der ersten Woche noch gestürzt war. In dieser Saison stehen auch deshalb die Rundfahrten ganz oben auf dem Wunschzettel des 25jährigen Flamen, auch der Giro. Eine Überraschung ist drin! Dennoch werden wir De Gendt auch wieder angriffslustig und in vielen Fluchtgruppen sehen, das hat er schon in Australien mit zwei langen Fluchten und dem zweiten Platz der Bergwertung unterstrichen. Für eine Überraschung könnte auch Stybar sorgen, der dreimalige Cross-Weltmeister trainiert schon ein Jahr mit Fokus auf die Straße und wird in diesem Jahr komplett umsteigen, in der letzten Saison konnte er schon einige Achtungserfolge für sein Team Quickstep einfahren.
Stärken und Schwächen: Mit Davis, Bozic, Duque, Selig, Howard, Ferrari, Markus und Schulze steht neben Farrar und Bennati eine große Riege weiterer Sprinter bereit um Etappenerfolge zu sprinten, hier braucht sich das Team nicht zu verstecken. Bei den Klassikern sieht das schon anders aus, während man mit Devolder, Farrar und Cooke auf den Pflastersteinen noch konkurrenzfähig sein wird, werden die Ardennen und ähnlich schwere Rennen wohl am Team vorbeilaufen. Die starke Nachwuchsabteilung des Teams um Sicard, Kennaugh und Valls könnte durchaus den Unterschied ausmachen, wenn einigen der Durchbruch gelingt.
Prognose: Der Erfolg des Teams wird sehr davon abhängen, wie Wiggins mit dem Druck umgeht der im Sommer auf ihm Lasten wird. Ansonsten werden die Sprinter den Großteil der Punkte einfahren. Sollte es Fahrern wie Davis, Sella und Devolder zudem gelingen an schon gezeigtes Potential anzuknüpfen, wird man das Team im Vorderfeld finden.
Die Wielrenners 2012: Wiggins, Farrar, Bennati, Davis, Sella, De Gendt, Devolder, Bozic, Duque, Sicard, Selig, Howard, Kennaugh, Valls, Markus, Ferrari, Cooke, Ascani, Pineau, Stybar, Montaguti, Florencio, Huzarski, Schulze