Vorschau Paris-Nizza
Die ASO steht auf Veränderung: Nachdem es im letzten Jahr keinen Prolog gab, startet die diesjährige Auflage wieder mit einem kurzen, aber anspruchsvollem Zeitfahren. Doch auch die nächsten Tage haben es in sich, sodass die Favoriten jeden Tag auf der Hut sein müssen, um keine Zeit zu verlieren. Wer hier gewinnen will, darf sich keinen einzigen schwachen Tag erlauben!
1. Etappe
Knackiges Zeitfahren über 9,4 Kilometern, gleich nach 1800 Meter die erste Bergwertung der 3. Kategorie. Danach kommen etwa 3 Kilometer Abfahrt und dann noch ein paar Wellen bis zum Ziel. Nichts für Minutenabstände, aber vermutlich dürften sich ein paar Favoriten schon einen Rückstand einfangen, der ihnen gar nicht schmeckt.
2. Etappe
In Orléans endet die einzige richtige Flachetappe bei der diesjährigen Auflage von Paris-Nizza. Umso geringer dürften die Chancen für eine Gruppe sein, sich den ganzen Tag über vorne zu behaupten, denn die Sprinter werden sich ihre einzige Möglichkeit wohl nicht entgehen lassen wollen.
3. Etappe
Nichts mehr für die reinen Sprinter, aber noch zu wenig für die Gesamtwertungs-Favoriten! Aber so Leute wie Hushovd oder Rojas könnten diesen 5-Kilometer-Anstieg durchaus überleben, ansonsten wohl etwas für Leute wie Roche, Albasini oder natürlich Valverde. Mit ein wenig Glück könnte sich hier auch ein Ausreißer ins Ziel retten.
4. Etappe
Die beiden Bergwertungen der 3. Kategorie auf den letzten 20 Kilometern dürften auch den letzten Sprintern die Laune verderben. Doch auch hier sind die Anstiege noch nicht schwer genug für die Bergspezialisten, also tippe ich entweder auf einen Ausreißer a lá David Moncoutié oder einen späten Fluchtversuch von Luis León Sánchez.
5. Etappe
Die erste Etappe für die Favoriten! Vermutlich gibt’s ein paar Fahrer, die sich in der Gesamtwertung was ausgerechnet haben, aber auf den letzten beiden Etappen Zeit verloren haben. Solche Leute werden schon früh etwas probieren und dem Rennen womöglich etwas Spannung geben. Ansonsten wartet wie in den letzten Jahren wieder alles auf den Schlussanstieg, wo die Bergspezialisten dann das Feld auseinander nehmen werden. Allerdings ist die Etappe dieses Mal vorher deutlich schwerer, sodass vermutlich nicht mehr knapp 100 Leute unten reinfahren werden. Und da mit Contador auch der Seriensieger in Mende der letzten Jahre fehlt, steigen die Chancen für die anderen Fahrer.
6. Etappe
Eigentlich die optimale Etappe für eine Ausreißergruppe. Doch eventuell mogelt sich der eine oder andere Sprinter mit einem guten Team über die ersten Anstiege und hat dann in der zweiten Hälfte noch Interesse und das nötige Team für einen Massensprint.
7. Etappe
Noch einmal 220 harte Kilometer vor dem letzten Zeitfahren verlangen den Fahrern erneut alles ab: Mit dem Col de Vence gibt es einen Anstieg der 1. Kategorie, dessen Gipfel aber zu weit vor dem Ziel liegt, um einen erfolgreichen Fluchtversuch zu starten. So gibt’s wohl wieder den Kampf Ausreißer gegen Hauptfeld, der Ausgang wird davon abhängen, wie gefährlich die Fahrer in der Spitzengruppe sind.
7. Etappe
Erstmals seit 2001 entscheidet sich der Gesamtsieg wieder in einem Bergzeitfahren hinauf zum Col d'Èze: 9,6 lange Kilometer mit 4,7% durchschnittlicher Steigung alleine im Kampf gegen die Uhr, erst die letzten anderthalb Kilometer werden einigermaßen flach, aber da werden den meisten schon die Beine brennen. Ich glaube nicht, dass die Gesamtwertung vor dem Zeitfahren schon in trockenen Tüchern ist. Aber wer in den letzten Tagen vorne mitgehalten hat, der sollte auch knapp 10 Kilometer alleine klettern können, viel werden sich die Favoriten also nicht mehr nehmen!
Paris-Nizza startet 2012 mit 22 Teams, das entspricht 176 Startern. Nach der provisorischen Startliste von steephill.tv kommen dabei 131 aus der TC, das sind stolze 74,4%. Nach den Auftritten des bisherigen Frühjahrs dürfte der Rückkehrer Alejandro Valverde der größte Favorit sein, nur ob er gegen die Weltelite in einem solchen Rennen schon wieder bestehen kann, darauf werden alle gespannt sein. Aber auch Titelverteidiger Tony Martin zeigte bereits eine gute Früh-Form und wird sicherlich einen zweiten Sieg anpeilen.
AGzwo: J. Coppel (SAU), C. Knees (SKY), L. Leipheimer (OPQ), M. Renshaw (RAB)
AGzwo schickt ein Quartett zum ersten Saisonhighlight nach Frankreich: Mit Jérôme Coppel und Levi Leipheimer sind zwei Mitfavoriten für die Gesamtwertung dabei, mit dem Australier Renshaw zudem ein richtig schneller Sprinter, dem allerdings nur die 2. Etappe liegen dürfte. Dazu kommt dann noch Christian Knees, der aber bei Sky nicht über eine Helferrolle hinauskommen wird und unter den drei Kapitänen Froome, Uran und Wiggins wohl auch kaum Chancen auf Ausreißversuche bekommen wird.
Ampulle: J. Brajkovic (AST), S. Casar (FDJ), D. Galimzyanov (KAT), P. Gretsch (PRO), R. Kiserlovski (AST), P. Rolland (EUC), W. Sulzberger (GEC)
7 Ampullen werden wir in Frankreich zu sehen bekommen, doch was können sie leisten? Mit Brajkovic ein Fahrer aus dem erweiterten Favoritenkreis, vor allem das Bergzeitfahren zum Abschluss sollte ihm entgegen kommen. Kiserlovski könnte auch was reißen in der Gesamtwertung, muss aber seinen schweren Sturz aus dem Vorjahr vergessen. Pierre Rolland hat natürlich bei der letztjährigen Tour überzeugt, aber hier dürfte er nicht zum Favoritenkreis zählen. Da muss man dann schon eher mit dem jungen Galimzyanov im Sprint rechnen. Dazu mit Casar ein richtig gefährlicher Ausreißer, die anderen beiden werden wohl nur mitrollen und Helferdienste zu erledigen haben.
Antilles '12: G. Bole (LAM), S. Dumoulin (COF), J.J. Haedo (SAX), Y. Hutarovich (FDJ), G. Izagirre (EUS), G. Smukulis (KAT), A. Valverde (MOV)
Antilles schickt ebenfalls sieben Fahrer nach Dampierre-en-Yvelines, dabei ragt natürlich Alejandro Valverde heraus. Der Spanier hat nach seiner Dopingsperre schon drei Saisonsiege auf dem Konto (Etappe Tour Down Under, Etappe und Gesamtwertung Ruta del Sol), sodass mit ihm definitiv zu rechnen ist. Zweimal beendete er Paris-Nizza schon auf dem Podium, sein letzter Podest-Platz aus dem Jahr 2010 wurde ihm jedoch rückwirkend durch die Sperre wieder aberkannt. So bleibt der zweite Platz aus dem Jahr 2005, aber Valverde möchte allen beweisen, dass er noch ganz der Alte ist. Aber auch in den Sprints kann sich Antilles mit JJ Haedo und Hutarovich durchaus blicken lassen, Bole, Dumoulin, Izagirre und auch Smukulis sind durchaus nicht zu unterschätzen in einer Gruppe.
Club de Velo Buddeberg: Y. Arashiro (EUC), M. Cherel (ALM), R. Di Gregorio (COF), M. Kittel (PRO), T. Martin (OPQ), G. Meersman (LTB)
Der Club de Velo Buddeberg setzt in Frankreich auf Deutsche: Mit Tony Martin und Marcel Kittel hat man zwei aussichtsreiche Siegfahrer in den eigenen Reihen. Martin, als Vorjahressieger sicherlich besonders ambitioniert, strebt die Titelverteidigung an und hat nach einem guten Auftritt an der Algarve seinen Formnachweis erbracht, gegen die beiden Zeitfahren hat der Weltmeister in diesem Metier vermutlich auch nichts einzuwenden. Würde es am Ende nicht berghoch gehen, könnte ihn vermutlich nichts vom zweiten Sieg in Nizza abhalten, so muss er halt mal wieder seine Kletterkünste unter Beweis stellen. Und dann Marcel Kittel: Der 23-jährige will sich nach seiner furiosen zweiten Saisonhälfte 2011 in der Weltelite der Sprinter behaupten. Zwar fehlen Leute wie Cavendish, Greipel und Farrar, aber Renshaw, Galimzyanov und Hushovd sind ja auch keine Unbekannten und müssen erstmal bezwungen werden. Der Rest im Buddeberger Team ist auch nicht zu verachten, ich möchte noch Rémy di Gregorio hervorheben, der in der letzten Saison hier bei Paris-Nizza endlich seinen ersten Profi-Sieg feiern konnte.
Cool Runnings: B. Leukemans (VCD), F. Schleck (RNT)
Cool Runnings stellt mir nur zwei Fahrern das kleinste TC-Team in Frankreich, doch die beiden können sich mehr als sehen lassen. Fränk Schleck fuhr in diesem Rennen schon oft sehr stark, doch nur 2009 reichte es für einen Platz auf dem Podium (2.). Und auch Björn Leukemans, der sich für die Klassiker in Form bringen will, möchte hier einmal mehr seinen Siegeshunger stillen, die Etappen mit Klassikerprofil dürften ihm durchaus entgegenkommen.
Die 1er Absolventen: K. Fernandez (GRM), F. Gavazzi (LAM), G. Henderson (LTB), L.L. Sánchez (RAB)
Einmal Klassement und dreimal Sprints heißt es bei den 1er-Absolventen. Mit Luis León Sánchez, Sieger der Austragung von 2009, hat man zwar einen starken Namen im Team, doch der Spanier konnte mit seiner ersten Saison im Rabobank-Trikot überhaupt nicht zufrieden sein. Auch in diesem Jahr lief es für ihn bisher in Down Under und an der Algarve nicht optimal, doch einen Mann wie ihn darf man nie unterschätzen. Und dann sind da noch die drei Sprinter Fernandez, Gavazzi und Henderson. Der Spanier streitet sich dabei mit Heinrich Haussler um die Rolle des Sprint-Kapitäns, die beiden anderen sollten diese Rolle in ihren Teams eigentlich haben. Und Henderson hat im letzten Jahr hier auch eine Etappe gewonnen. Nicht unbedingt die Top-Sprinter, aber durchaus Außenseiter mit guten Möglichkeiten!
Die Einzelkämpfer: J. Bakelants (RNT), H. Dupont (ALM), P. Fédrigo (FDJ), J. Galland (SAU), A. Geslin (FDJ), A. Moinard (BMC), R. Navardauskas (GRM), J. Simon (SAU), L. Ten Dam (RAB), T. Voeckler (EUC)
10 Einzelkämpfer werden in der nächsten Woche über Frankreichs Straßen radeln, ein richtiger Siegfahrer ist aber nicht dabei. Dafür viele Fahrer, die mit spektakulären Fluchten auf sich aufmerksam machen können. Natürlich Thomas Voeckler, im letzten Jahr zweifacher Etappensieger, aber auch Pierrick Fédrigo (3facher Tour-Etappensieger), Laurens ten Dam und Jan Bakelants eignen sich für solche Unterfangen hervorragend. Dazu noch Fahrer wie Dupont (starker Giro 2011) und Geslin (3. der WM 2005) plus einige weitere junge Wilde, ein Team mit Potential für Frankreich!
Die Kannibalenradler: L.Y. Bak (LTB), J. Degenkolb (PRO), C. Froome (SKY), J. Guarnieri (AST), P. Ligthart (VCD), D. Malacarne (OPQ), B. Mollema (RAB), D. Ulissi (LAM), Á. Vicioso (KAT)
Paris-Nizza empfängt 9 Kannibalenradler und es wird gehofft, dass sie ihren Hunger durch viele Punkte stillen können. Aber auch hier fehlt ein richtiger Siegfahrer, Bauke Mollema sehe ich in diesem Rennen nicht unter den Favoriten, zumal er in dieser Saison bisher recht wenig Rennkilometer gesammelt hat. Auch Chris Froome sehe ich, trotz seiner furiosen Vuelta, nicht ganz vorne. Doch mit Degenkolb, Ulissi und Vicioso hat man drei endschnelle Leute dabei, die auch mal ein paar kleine Anstiege überstehen können und so auf den Etappen 3, 4, 6 und vielleicht sogar 7 ganz vorne dabei sein können. Gespannt bin ich auf Pim Ligthart, seines Zeichens niederländischer Meister und ein ganz ordentlicher Sprinter, dazu kommen mit Bak und Malacarne zwei Helfer.
Die schwarzen Schafe: D. Devenyns (OPQ), N. Maes (OPQ), N. Nuyens (SAX), R. Pauriol (FDJ), K. Seeldaeyers (AST)
Kann Kevin Seeldraeyers an 2009 anknüpfen, als er hier das Weiße Trikot des besten Jungprofis gewann? Darauf wird man hoffen bei den Schwarzen Schafen, denn auch die anderen vier im Team werden vermutlich nicht viele Punkte holen. Pauriol ist ein Mann, den man für die Bergwertung auf der Rechnung haben muss, ein Franzose, der immer auf Angriff fährt. Devenyns und Nuyens können es auch durchaus mal über ein paar Hügel schaffen, aber sind dann nicht endschnell genug, um sich durchsetzen zu können und auch Nikolas Maes wird wohl nur für Boonen fahren müssen. Bekommen diese fünf jedoch freie Fahrt, könnten sie für ein paar Überraschungen sorgen.
FuK: T. Boonen (OPQ), M. Burghardt (BMC), Se. Chavanel (EUC), T. Dall'Antonia (LIQ), T. Kangert (AST), A. Klöden (RNT), C. Le Mével (GRM), M. Monfort (RNT), A. Schleck (RNT)
FuK schickt gleich mal 9 Leute nach Frankreich, eine Drohung? Denn mit Tom Boonen, Sébastien Chavanel und Tiziano dall'Antonia sind drei ordentliche Sprinter dabei, die hier die etablierten ärgern können. Und dann kommen da mit Klöden, le Mével, Monfort und Andy Schleck gleich vier ambitionierte Leute für die Gesamtwertung. Der jüngere der beiden Schlecks wird sich vermutlich noch zurückhalten, doch die anderen drei werden ihre Chancen nutzen wollen. Gerade Klöden, im letzten Jahr Zweiter, gewann im Jahr 2000 das identische Bergzeitfahren hinauf auf den Col d'Èze und wenn er auf den Etappen davor keine Zeit verliert, dann ist er ein ganz großer Favorit auf den Gesamtsieg!
Helden '12: B. De Clercq (LTB), K. De Weert (OPQ), K. Kroon (SAX), K. Lodewyck (LTB), J. Moreno (MOV), T. Phinney (BMC), R. Uran (SKY), J. Voigt (RNT)
Die Helden nominieren 8 Fahrer für das Rennen zur Sonne, doch auch hier fehlt ein richtiger Siegfahrer. Zwar haben Rigoberto Uran und Kevin de Weert in der letzten Saison einige passable Rundfahrergebnisse einfahren können, doch an eine Top10-Platzierung für einen der beiden glaube ich nicht. Auch Karsten Kroon oder Jens Voigt scheinen über ihren Zenit hinaus zu sein, auch wenn Bjarne Riis bewiesen hat, auch aus schon abgeschriebenen Rennfahrern wieder Siegkandidaten zu machen. Auf jeden Fall sind diese vier immer gut für einen erfolgreichen Fluchtversuch. Dazu kommen mit Klaas Lodewyck und Taylor Phinney noch zwei endschnelle Fahrer und mit de Clercq und Moreno zwei junge Fahrer mit viel Potential.
Henrik&SuperVisor: D. Arroyo (MOV), L. Bertagnolli (LAM), G.E. Larsson (VCD), C. Meyer (GRM), J.J. Rojas (MOV), S. Szmyd (LIQ), G. Thomas (SKY), T. Van Garderen (BMC)
Auch bei Henrik&SuperVisor werden acht Fahrer am Start zur ersten Etappe stehen. Mit Tejay van Garderen ist ein sehr hoffnungsvoller Fahrer fürs Gesamtklassement dabei, auch Geraint Thomas und Gustav Erik Larsson muss man eventuell auf der Rechnung haben. Dazu stehen mit David Arroyo, Leonardo Bertagnolli und Sylvester Szmyd drei sehr gute Helfer im Aufgebot. Und dann ist da noch José Joaquin Rojas, der vielleicht nicht der schnellste unter den Sprintern ist, dafür aber sehr gut mit kurzen Anstiegen zurecht kommt und somit auf den anspruchsvollen Etappen durchaus Siegchancen hat, auch wenn ihm die ganz großen Erfolge noch fehlen. Komplettiert wird das Aufgebot mit Cameron Meyer, auch ein erfahrerner Flüchtling.
Ikaros '12: R. Feillu (VCD), L. Gerdemann (RNT), T. Hushovd (BMC), D. Moncoutié (COF), A. Ravard (ALM), J. Roy (FDJ), K. Siutsou (SKY)
Ikaros setzt vor allem auf die Abteilung Sprint. Mit Romain Feillu und Thor Hushovd sind zwei richtig endschnelle Leute mit Kletterqualitäten dabei, die immer für einen Sieg gut sind, dazu kommt mit Anthony Ravard ein aufstrebender Flachland-Sprinter. Mit Linus Gerdemann und Kanstantsin Siutsou sind zudem zwei Fahrer dabei, die in der Gesamtwertung eine Rolle spielen könnten, wenn die zwei bis drei Fahrer in der Team-Hierachie vor ihnen noch nicht in Form sein sollten. Dazu kommen noch die beiden Franzosen David Moncoutié und Jérémy Roy, beides erfahrene Fahrer in Fluchtgruppen und vermutlich sehr heiß auf das Bergtrikot.
Lucky Loser: J. Bauer (GRM), K. De Kort (PRO), A. Delaplace (SAU), J.I. Gutierrez (MOV), J. Hivert (SAU), A. Jeannesson (FDJ), S. Lagutin (VCD), D. Pietropolli (LAM), N. Roche (ALM), F. Sabatini (LIQ), G. Verdugo (EUS)
Mit 11 Fahrern hat unser Team das größte Aufgebot der TC am Start von Paris-Nizza. Blöderweise sind es hauptsächlich Helfer oder Fahrer, die nur mit viel Glück einige Punkte sammeln können. Hoffen tun wir vor allem auf Nicolas Roche und Sergey Lagutin, die in den letzten Wochen eine gute Form unter Beweis stellten. Auch Arnold Jeannesson und Gorka Verdugo können mit einer guten Form unter die ersten 15 Fahren. Dazu haben wir mit Fabio Sabatini einen jungen Sprinter, der sich nur zunächst im eigenen Team gegen dall'Antonia und Viviani durchsetzen muss. Dazu mit de Kort, Delaplace und Hivert drei angriffslustige Fahrer. Es könnten viele Punkte werden, vermutlich wird es aber eher ein Rennen zum Ärgern.
Milchrahm: M. Bouet (ALM), S. Cummings (SKY), D. Gaudin (EUC), S. Gerrans (GEC), H. Haussler (GRM), A. Kristoff (KAT), A. Talansky (GRM), S. Vanmarcke (GRM)
8 Mann auch bei Milchrahm am Start, dabei gleich drei vom Team Garmin. Talansky ein Mann für die Gesamtwertung, Haussler einer für die Sprints und Vanmarcke hat zuletzt mit seinem beeindruckenden Sieg beim Omloop Het Nieuwsblad für Furore gesorgt. Auch Simon Gerrans kann mit seiner bisherigen Saison zufrieden sein, immerhin hat der australische Meister daheim die Tour Down Under gewonnen! Dazu ist mit Alexander Kristoff ein guter Sprinter im Team, der aber vermutlich hinter Denis Galimzyanov zurückstecken muss. Dazu mit Bouet, Cummings und Gaudin drei gute Ausreißer, ein schlagkräftiges Team bei Milchrahm.
Mortirolo '12: C. Barredo (RAB), I. Basso (LIQ), D. Cunego (LAM), D. López (MOV), D. Menchov (KAT), T. Veelers (PRO)
Mortirolo klingt nach Hochgebirge und wenn man sich da das Aufgebot anguckt, kommt man doch schon ein wenig ins Schwärmen: Basso, Cunego und Menchov sind da schon drei Hochkaräter. Blöd nur, dass das Trio vermutlich noch nicht unbedingt in Siegform ist. Einzig Cunego dürfte schon einigermaßen wettbewerbsfähig ist, bei den anderen beiden würde mich das doch sehr überraschen. Dazu kommen mit David López und Carlos Barredo zwei spanische Kletterer, die ihre schwächelnden Kapitäne ablösen könnten, und mit Tom Veelers der Edel-Anfahrer von Marcel Kittel, der vermutlich durch's Ausrollen einige Punkte einsammeln kann und eventuell auf den anspruchsvolleren Etappen seine Chancen suchen darf.
Ruffis Racing Team: Sy. Chavanel (OPQ), A. Kruopis (GEC), M. Lloyd (LAM), M. Morkov (SAX), J. Van Leijen (VCD), E. Viviani (LIQ), L. Westra (VCD)
Ruffi hat mit Kruopis und Viviani zwei richtig gute Sprinter dabei, die sich aber in der WorldTour erst noch behaupten müssen. Mit Matthew Lloyd und Lieuwe Westra sind zwei Fluchtspezialisten dabei, Westra könnte eventuell auch im Auftaktzeitfahren eine Rolle spielen. Und dann ist da natürlich noch Sylvain Chavanel, der vermutlich gerne auf eigene Kappe fahren würde, im eigenen Team mit Leipheimer und Tony Martin aber selber genug Konkurrenz hat. Ob er da seine eigenen Chancen suchen kann, scheint mir eher fraglich, auch wenn sich da taktisch sicher einiges machen lassen würde.
Rüstige Rentner: M. Albasini (GEC), I. Anton (EUS), M. Astarloza (EUS), P. Bilbao (EUS), B. Kadri (ALM), J.-C. Peraud (ALM), R. Taaramäe (COF)
Die Rüstigen Renter bringen fast das halbe Euskaltel-Team an den Start, mit Anton, Astarloza und Bilbao stehen drei Fahrer aus dem baskischen Team im Aufgebot. Doch für Anton und Astarloza gilt vermutlich ähnliches wie für Menchov und Basso, die beiden werden sich noch im Formaufbau befinden. Doch auch der Rest ist sehr beachtenswert: Michael Albasini und Blel Kadri sind muntere Ausreißer und aus einer kleinen Gruppe immer für einen Sieg gut. Und mit Rein Taaramäe und Jean-Christophe Peraud hat man den 4. und den 6. der letztjährigen Auflage im Aufgebot. Ein schlagkräftiges Team also, dass sicherlich einige Punkte holen wird.
Wassis Wielrenners: A. Davis (GEC), T. De Gendt (VCD), X. Florencio (KAT), L. Howard (GEC), R. Sicard (EUS), B. Wiggins (SKY)
Zwei Sprinter im Aufgebot bei Wassi, Allan Davis und Leigh Howard, beide vom Team Greenedge, die sicher ein paar gute Platzierungen holen können. Für die Gesamtwertung ist Bradley Wiggins dabei, der im letzten Jahr als Dritter bewiesen hat, dass er so früh schon eine richtig gute Form haben kann. Und dann ist da noch Thomas de Gendt, der im letzten Jahr die Auftaktetappe gewann und insgesamt für drei Tage das Gelbe Trikot trug. Komplettiert wird das Aufgebot durch Xavier Florencio und Romain Sicard. Letzter will erneut sein großes Potential beweisen, nachdem er im letzten Jahr durch eine Erkrankung lange Zeit ausgebremst wurde.