Mission Namensverkürzung: Check
Endlich mal genug Zeit, um ein diesem Team würdiges Saisonfazit zu verfassen. Viel gibt es zwar eigentlich nicht zu sagen - es hat sensationell gepasst, und einige dieser Acht haben das Potenzial, noch mehr zu erreichen.
Ob dies auf
Patrick Küng zutrifft, weiss ich nicht. Speed-Fahrer werden mit dem Alter bzw. der Erfahrung immer schneller, sagt man. Küng hat gezeigt, dass die letzte Saison definitiv nur zum Aufbau nach dem Kreuzbandriss diente; was er drauf hat, zeigte er insbesondere in der ersten Saisonhälfte. Mit dem Sieg am Lauberhorn sorgte er auch für das Saisonhighlight des ganzen Teams. In Sochi wurde er durch Magenprobleme beinahe komplett ausser Gefecht gesetzt, und fand den Rhythmus bis zum Saisonende nicht mehr richtig.
Nichtsdestotrotz strafte er alle Prognostiker (auch mich selbst) Lügen, indem er alle Erwartungen (zwischen 0 und 30) um mindestens das Doppelte übertraf und einen neuen persönlichen Bestwert von
64 Punkten (213%) aufstellte. Es war eine schöne Saison; ob es eine nächste bei mir gibt, hängt wohl vor allem von meiner Draftstrategie ab. Und die gibt's noch nicht.
Die grösste Wurst wäre
Nadja Jnglin-Kamer gewesen. Ganze
8 Pünktchen (16%) holte sie bis zu ihrer Auswechslung - und erholte sich von diesem Schock offensichtlich gar nicht mehr. Cagney nahm sich ihrer an, und wurde für den Mut zum Risiko mit 0 Punkten belohnt.
Besser war die Schwedin
Kajsa Kling. Der Auftakt war sehr vielversprechend - gleich ein 2. Rang im St. Moritzer Super-G. Insgesamt punktete sie in 3 Disziplinen - allerdings meist nur geringfügig, und auch fast nur im ersten Saisonviertel. Ist egal, mit
20 Punkten trug sie ihren Teil zum grossartigen Teamergebnis bei.
Paal Golbergs Saison war mal wieder ein Auf und Ab, bzw. ein Gesund und Krank. Die Saison begann er in grossartiger Form, was ihm auch den ersten Sieg der Karriere im klassischen 15er in Lillehammer einbrachte. Für die Tour de Ski vorgesehen, wurde er leider mal wieder im dümmsten Moment krank und verpasste ab Davos viele Rennen, bis er in Nove Mesto wieder zurück kam. Die Form stimmte aber leider nicht, und so gab's keine Nominierung für Sochi. Im 15er durfte er letztlich dann doch einspringen, allerdings ohne Erfolg.
Dieser kehrte danach zurück - und wie! Gleich im ersten Rennen nach Olympia, in Lahti, konnte er triumphieren, und auch danach lief er nicht schlecht. Mit
72 Punkten (120%) erreichte er das Saisonziel aller Widrigkeiten zum Trotz locker, und bleibt er von Bazillen und dergleichen verschont, liegt da vielleicht noch mehr drin.
Die Wurst wurde, letztlich doch eher überraschend,
Sadie Bjornsen. Sie legte einen starken Saisonstart hin, wurde in klassischen Distanzrennen zwei Mal 7., lief eine starke Staffeln und gute Sprint-Prologe. Für mehr Punkte fehlte ihr im Sprint leider die Rennintelligenz - die sie aber in Zukunft zweifellos noch aufbauen wird. Nach dem starken Start wurde auch sie vor Weihnachten krank, und das gleich zwei Mal. Danach ging nicht mehr viel - bis auf den ganz starken 30er in Oslo. Über 30 Kilometer wurde sie dann vor Liz Stephen auch noch amerikanische Meisterin, und musste sich im Klassiksprint nur Mrs. Randall geschlagen geben. Ich hoffe für sie, dass sie nächsten Winter gesund bleibt, dann liegen bei ihr mehr als
13 Puntke (87%) drin.
Von Einem muss ich mich wohl leider (zumindest vorübergehend) verabschieden: zu stark war
Severin Freund, als dass ich ihn an Position 12 noch erhalten würde. Er war in den letzten 4 Jahren ganz klar der Star des Teams, und diesen Winter machte er nochmals einen riesigen Sprung. Was ich bis nach der Tournee definitiv nicht erwarten konnte. Der Start war zwar stark, aber danach kam ab Engelberg nicht mehr allzu viel.
Mit Willingen ging dann eine unglaubliche Serie los; bis zum Saisonende holte er in 16 Wettkämpfen sagenhafte 163 Punkte - 10.2 Punkte im Schnitt! Und das, obwohl in den 3 Mannschaftsspringen "nur" maximal 9 Punkte möglich waren. Er ist also seit Willingen bei 73% der maximal möglichen Punktzahl - schon fast Bjoergen-like
Diese Leistungen brachten ihm (und mir) die Fabel-Punktzahl von
228 Punkten (152%) ein - weit über dem gesetzten Ziel von 150. Danke Severin, ein Aufstieg ohne dich wäre auch dieses Jahr nicht möglich gewesen! Und der WM-Titel im Skifliegen war noch das Tüpfchen auf dem i.
Und wer auch immer ihn dann pickt - have Fun, und zerstöre ihn nicht!
Ganz ehrlich: Ich bin froh, haben nicht die
24 Tschaikowski-Punkte (480%) von
Tim Hug über Aufstieg oder Klassenerhalt entschieden. Denn ausser in diesem 2 Rennen konnte er nie punkten. Die Leistungen nach der russischen Station waren bescheiden, zuvor waren sie deutlich besser gewesen. Gegen Ende der Saison wurde es wieder etwas besser - bis auf die verpasste Quali im letzten Wettkampf. Ober er weitermacht oder nicht, weiss ich nicht. Ist mir auch egal; ich überlasse ihn nächste Saison gerne jonas*.
Mit am meisten genervt habe ich mich diesen Winter über
Andrejs Rastorgujevs. Er hat definitiv die typische Biathlon-Veranlagung: Entweder schnell oder präzise. Meistens das Erste, was mich auch hoffen liess, wenn er tatsächlich mal "sauber" blieb. Aber mit dem erhofften Podestplatz wollte es noch nicht klappen. Noch...
Denn insbesondere in den letzten zwei Rennen (Verfolger & Massenstart) hatte er eine Riesenchance zumindest aufs Podium, im Massenstart gar auf den Sieg - aber diese tolle Ausgangslage zerschoss er sich. Naja, er ist halt noch jung, und hat definitiv nicht die gleiche Nervenstärke wie andere. Aber ich bin mir sicher, dass er, Gesundheit vorausgesetzt, in naher Zukunft auf dem Podium stehen wird und seine
35 Punkte (233%) noch steigern kann. Wenn ich ihn zu einem vernünftigen Preis kriegen kann, gerne auch für mich
Ob
Susan Dunklee nochmals bei mir landen wird, weiss ich wirklich nicht. Das wird sehr stark auf den Draftverlauf ankommen. Einerseits bin ich nicht abgeneigt, denn insbesondere der letzte Teil der Saison war wirklich stark. Andererseits habe ich das Gefühl, dass bei ihr am Schiessstand noch zu viel auf dem Prinzip Hoffnung und Zufall basiert. Insgesamt bin ich mit ihren
33 Punkten (220%) natürlich absolut zufrieden, und vor allem auch mit der Steigerung gegenüber dem enttäuschenden letzten Jahr.
Zu Saisonbeginn hatte ich mir
340 Punkte erhofft, was zwar knapp nicht zum Aufstieg gereicht hätte, aber schon so ein sehr deutlicher neuer Teamrekord gewesen wäre. Dieser lag bisher bei 235 (265 erreichte Punkte minus 30 Punkte Wechselstrafe). Und auch zu Saisonbeginn hatte ich geschrieben:
Fabian* hat geschrieben:Ruffi hat es mit "Warten auf den grossen Durchbruch" ziemlich genau getroffen. Wenn alle diesen Durchbruch schaffen, gibt's viele Punkte...
Ich glaube, das kann man zumindest von Küng, Kling, Rastorgujevs und Dunklee behaupten. Hug und Bjornsen auch, mit Abstrichen. Golberg hat seine gute Entwicklung fortgesetzt, und Freund erst recht. Und so reichte es letztlich zu sage und schreibe
497 Punkten - mehr, als ich mir erträumen konnte, und trotzdem letztlich 3 zu wenig
Nein, ernsthaft: Es war eine extrem tolle Saison, mit vielen Hochs und einigen wenigen Zwischentiefs, vor allem aber mit einem sensationellen Schlussspurt, der im Gewinn des Lenz-Awards sowie meiner ersten Wochenwertung endete.
Immerhin diesbezüglich habe ich der SKI-Siegerin etwas voraus
Und um den Bogen zu schlagen: Herzlichen Glückwunsch an JutRoe sowie Kobelix und RobRoe, die uns einen tollen Kampf um den Sieg geliefert haben. (Ich kann immerhin behaupten, dass ich auch entscheidend eingegriffen bzw. verschossen habe
). Und natürlich auch Glückwunsch an Schumi und Humilein, meine Mit-Aufsteiger.
Und zu guter Letzt: Herzlichen Dank an Spielleiter und Vertreter! Einmal mehr 1A-Arbeit! Danke!