Wielrenners 2015 - Fazit
Die wichtigsten Erfolge 2015:
Paris-Roubaix
Mailand-San Remo
Paris-Nizza
Katalonien-Rundfahrt
Giro del Trentino
Brabantse Pijl
Circuit de la Sarthe
WM-Bronze
Beste GT-Platzierung: 29. (Intxausti, Giro)
GT-Etappensiege: 2 (Intxausti, Giro; Degenkolb, Vuelta)
Eine Saison geht zuende, die in zwei sehr unterschiedliche Hälften zerfällt. In der ersten Hälfte fast immer auf dem Podium mit einigen Führungswochen als Krönung, dann als drittschlechtestes Team der zweiten Hälfte stetig im Fahrstuhl nach unten in der Tabelle. Dass mir am Ende ausgerechnet Zardini hauchdünn noch die Top10 rettet, ist bezeichnend, aber immerhin ein kleiner Trost, die besten zehn hatte ich eigentlich schon abgeschrieben. Die Erfolge lesen sich ganz gut, sind aber bis auf die WM-Medaille auch alle in der ersten Saisonhälfte zustande gekommen. Die GT-Daten zeigen eine, wenn nicht die, große Schwäche des Teams. Mit dem Kader waren zwar eh keine GT-Wundertaten zu erwarten, aber am Ende hat sich Pech zu Unvermögen gesellt und für ein ziemliches GT-Desaster gesorgt, als Beispiele seien die Vorderreifen-Affäre bei Porte beim Giro oder die Autofahrt von Sepulveda bei der Tour erwähnt.
#1 Degenkolb - 1412 Punkte
Überragendes Frühjahr, die beiden Monumente werden punktemäßig leider nicht ansprechend belohnt. In der zweiten Saisonhälfte fehlten dann Form und Glück für eine richtig gute Saison. Alternative Kristoff kommt fast auf die doppelte Punktzahl.
#2 Porte - 1359
Sensationeller Saisonstart mit Siegen bei Paris-Nizza, Katalonien-Rundfahrt und Giro del Trentino und einen zweiten Platz Down Under. 1300 Punkte sind natürlich ein guter Wert, aber den hatte er annähernd auch schon Ende April. Insofern ein bisschen verschenkt, kein Rennen nach der Tour.
#3 Meersman - 276
250 Punkte und drei Siege bis Ende März, danach kam praktisch nichts mehr. Verletzung, Krankheit, Psyche? Keine Ahnung, aber beim dritten Pick haut das ziemlich rein.
#4 Navardauskas - 666
Eine sehr durchwachsene Saison, die praktisch durch 3-4 starke Ergebnisse gerettet wird. Insbesondere die tolle Sommer-Form des Vorjahres fehlte komplett. Zudem sollte er mit seiner Klasse aufhören sich für Leute wie Haas oder Slagter einspannen zu lassen.
#5 Roelandts - 703
Auch Abseits der Punktzahl eine super Saison, immer präsent und angriffslustig, wenn auch z.b. bei Gent-Wevelgem und den belgischen Meisterschaften eher als tragischer Held.
#6 Intxausti - 570
Da frage ich mich immer noch woher die (gute) Punktzahl kommt. Den ersten Formhöhepunkt (P-N) wegen Krankheit verpasst, beim zweiten (Giro) viel zu spät in Form. Am Ende helfen ihm die gute Dauphiné und ein paar kleinere Rennen.
#7 Hofland - 285
Halte immer noch sehr viel von ihm, aber Killerinstinkt und (unverständlicherweise) Teamunterstützung fehlten viel zu oft. So konnte er leider nur 2-3 mal seine Klasse zeigen.
#8 Gasparotto - 299
Ordentliche unspektakuläre Saison, hat immerhin meine Fahne in den Ardennen hochgehalten, ansonsten viel zu unscheinbar, gerade im Vergleich zu Marcato.
#9 Sepulveda - 467
Tolle Saison, da kann ich sogar den Aussetzer bei der Tour verzeihen. Wer hätte gedacht, dass er gleich zwei Eintagesrennen gewinnt? Dazu einige gute Rundfahrten (Türkei, San Luis, Route du Sud, Burgos) zum Mitfiebern.
#10 Craddock - 102
Der schwere Sturz in Australien hat ihn offenbar weit zurückgeworfen, die Form kam erst bei der Polen-Rundfahrt und gleich danach musste er sich überraschenderweise bei der Vuelta komplett für Dumoulin opfern. Schade.
#13 Hermans - 778
Nach dem Ausreißersieg beim Pfeil von Brabant so richtig durchgestartet. erwartungsgemäß deutlich verbessert am Berg, hat er sich seine Chancen bei kleineren Rennen gesucht und gefunden, dabei immer angriffslustig und sehr fleißig. Schade, dass die letzten sechs Wochen der Saison einer Sturzverletzung zum Opfer fielen.
#11 De Gendt, #12 Zardini, #14 Hardy, #15 Tvetcov, #16 Daniel, #17 Fenn, #18 Edet, #19 De Maar, #20 Kruopis, #21 G.Bennett, #22 Porsev, #23 Howes, #24 Giraud
Den Rest kann man zusammenfassen: Alle höchstens ordentlich, gebremst durch Verletzungen (Edet), Krankheiten (Kruopis), Teamaufgaben (Fenn, Hardy, De Gendt), Pech oder Unvermögen (Daniel). Selten lag ich in dem Bereich des Drafts so konsequent daneben.
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Abschließend kann ich sagen, dass mir die Saison sowohl als Tippspielleiter als auch als Mitspieler wieder viel Spaß gemacht hat. Ich danke allen Teilnehmern und würde mich freuen euch hier in ein paar Wochen, pünktlich zur Adventszeit, bei einer neuen Ausgabe der Team Challenge wieder am Start zu sehen.