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PepsiLight
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Beitrag: # 6969190Beitrag PepsiLight
1.6.2016 - 16:39

Und wie oft haben sie ihn in der Serie gepfiffen? :P
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Kobelix
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Beitrag: # 6969191Beitrag Kobelix
1.6.2016 - 17:09

Ach Kinder... Schiri-Pfiffe gegeneinander aufzählen? Wirklich?

Ich hab mich über eine richtig tolle Serie über 7 Spiele mit großartigen Spielern auf beiden Seiten gefreut. Ich fühlte mich ausreichend entschädigt für den "Verlust" der Spurs-Warriors Conference Finals, auf die ich mich lange gefreut hatte und war sehr angenehm überrascht, dass die Thunder konstant in der Lage waren so überragende Defense zu spielen (und ich will auch nichts hören von einem angeschlagenen Curry, die Thunder haben das einfach toll gemacht). Das habe ich auch nicht kommen sehen, haben sie auch über die letzten Jahr gefühlt nie gezeigt. Dass die Warriors dann irgendwann sauschwierige Würfe treffen, ist dann trotzdem auch kein Zufall, sondern eben die besondere Klasse ihrer Shooter. Das hat man ja auch die ganze Saison gesehen.

Beide Teams wären sehr würdige Finalisten gewesen, unschlagbar ist nie jemand, dafür kann zu viel dazwischen kommen und dafür sind die anderen Teams zu gut. Dass die Warriors die Favoriten waren, war doch aber völlig logisch, verstehe da die Aufgeregtheit überhaupt nicht.

Ich hoffe die Finals werden ähnlich spannend.

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6969194Beitrag Rad-Schumi
1.6.2016 - 18:12

Viel wichtiger, als was KD so macht, ist doch, dass Curry nach den offiziellen Vorgaben der NBA gefoult wurde. Die Regel kann man blöd finden (sollte man aber nicht), aber sie ist wie sie ist, deshalb muss das Foul auch gepfiffen werden.
Wurde sicher auch bei KD mal gemacht, allerdings ist dessen Standard-Move (für den er sogar Video-Pate stehen darf), ein Non-Shooting-Foul, deshalb fällt das im Spiel nicht so auf.
Das absichtliche Initiierten von Kontakt wird übriges auch dann als Foul gepfiffen, wenn der Gegenspieler nach einem Pump-Fake hochspringt und der Werfer einfach in ihn reinspringt. Obwohl JvG sich schon seit Jahren darüber aufregt. Genauso sucht Harden (und viele andere, aber er sicher am besten) bei jedem Drive den Kontakt. Die strecken den Ball dabei ja auch nicht nach vorne, weil er da sicherer wäre, sondern einzig um Fouls zu ziehen. Noch extremer ist der Defensive Charge, da hat der Verteidiger überhaupt nichts anderes im Sinn, als umgerannt zu werden.
Langer Rede kurzer Sinn, ob der Gefoulte den Kontakt absichtlich herbeiführt, spielt schlicht keine Rolle. Also war das an Curry ein klares Foul, für das es zurecht drei Freiwürfe gab.
Über den Rest kann man streiten, aber da hat Kobelix dann recht. Es bringt nichts, Fouls gegeneinander aufzuzählen, dafür gibt es einfach viel zu viele, die nicht gepfiffen werden (Bill Simmons hat z.B. in seinem Podcast mit Haralabob erzählt, dass Curry eigentlich die ganze Zeit von den Thunder angerempelt wird und sagt seit ca. 2 Jahren, dass CP3s defensive Strategie gegen Curry ist, ihn bei jedem Play zu foulen, weil die Refs es nicht jedes Mal pfeifen können. Sagt man ja, um auch mal mit anderen Sportarten zu vergleichen, auch der Legion of Boom nach).

Was mein (unser) Unverständnis mit Dir, Pepsi, angeht, da geht es eher darum, dass Du die Warriors seit über einem Jahr meistens deshalb als schlechter ansiehst, weil eine ihrer Qualitäten darin liegt, schwierige Würfe zu treffen. Und das ergibt einfach keinen Sinn, weil gerade das die Warriors offensiv zu einem so starken Team macht. Es ist ja auch nicht erst seit gestern gerade die Qualität guter Spieler auch schwere Würfe zu treffen bzw. dass für sie andere Würfe schwer sind als für den Rest der NBA. Nowitzkis Flamingo-Wurf ist deshalb so gut, weil er es ihm erlaubt, gegen gute Defense zu scoren. Entweder, er ist gut, weil er diesen schweren Wurf trifft oder er ist gut, weil ein Wurf, der für den Rest der NBA schwer ist, für ihn leicht ist. Genauso ist es bei Curry, der eben nur 3cm Platz braucht, um im gegnerischen Drittel des Feldes einen hochprozentigen Dreier zu nehmen. Entweder er ist gut, weil er diese schweren Würfe trifft oder er ist gut, weil das für ihn normale Würfe sind. Dass darauf die Taktik des Teams basiert, ist doch völlig normal. Nowitzki hat 2011 ständig den Ball in den Post gekriegt, Curry wirft halt stattdessen aus allen Lagen. Beide Teams bauen objektiv schlechte Würfe in ihre Taktik ein, weil sie subjektiv (für Thompson gilt ja im Grunde das gleiche wie für Curry, halt ein bisschen weniger überragend) doch nicht so schlecht sind. Entweder ist es falsch, wenn man ihnen vorwirft ständig schwere Würfe zu treffen oder es ist falsch, wenn man ihnen deshalb besonders Glück vorwirft (zumal in der NBA aufgrund des Gesetzes der großen Zahl Glück eine für Sport vergleichsweise geringe Rolle spielt). Glück hätten die Warriors, wenn Bogut 5 Dreier getroffen hätte oder Curry 5x aus der eigenen Hälfte. Was ich von den Warriors gesehen habe war kein Glück, sondern besonderes Können. Und deshalb waren sie für mich auch nicht schlechter. Sie haben nur andere Sachen gut gemacht. Wenn man jemandem Glück vorwerfen will, dann mMn den Thunder, bei denen gerade Roberson deutlich höherprozentig getroffen hat, als man das hätte erwarten können. Das fällt nur nicht so auf, weil er es nur auf einem für ihn subjektiv hohen Niveau tut, sich objektiv aber trotzdem im NBA-Schnitt befindet. Mit anderen Worten, Roberson hat besser getroffen, als statistisch zu erwarten war. Das ist Glück. Bei Curry und Thompson ist statistisch zu erwarten, dass sie oft treffen. Das ist Können.

Die Thunder kann man natürlich durchaus kritisieren, aber auch da sollte man nicht vernachlässigen, dass die Warriors gut verteidigt haben und damit auch Fehler erzwungen haben. Die Thunder haben sicher viertelsweise schlechter gespielt als im Rest der Serie, aber das war ja auch eines ihrer Probleme über die ganze Saison, dass sie Spiele nicht closen konnten. Ob das Choking ist oder die fehlende Fähigkeit mit müden Beinen/gegen bessere Defense noch auf dem gleichen Niveau zu spielen vermag ich nicht zu sagen. Ist aber auch egal, beides macht die Qualität einer Mannschaft aus. Dass die Warriors diese Probleme nicht hatten, spricht deshalb für mich auch dafür, dass sie nicht so eindeutig die schlechtere Mannschaft waren, wie ich das bei Dir rauslese.

Unschlagbar sind die Warriors natürlich trotzdem nicht, aber für mich eben schwerer schlagbar als der Rest der NBA und deshalb der Favorit. Teilweise, das will ich gar nicht bestreiten, sahen die Thunder zweifelsohne wie das bessere Team aus, aber darin sehe ich auch keinen Widerspruch. Die Thunder haben in dieser Serie für mich den besten Basketball gespielt, den ich von ihnen in den letzten Jahren gesehen habe und viele Dinge, die lange (zurecht) kritisiert wurden nicht gemacht. Würden sie immer so spielen wie in diesen Phasen, würde ich auch nicht mehr sagen, dass die Warriors das bessere Team sind.
Alleine, das werden die Thunder nicht und vor allem, das haben sie vorher nicht. Deshalb finde ich es ganz normal, dass Alejandro überrascht war, dass es ein Game 7 gab. Hätten die Thunder das ganze Jahr so gespielt wie über Strecken dieser Serie, wäre er das sicher nicht gewesen.

Genauso kann es auch in den Finals laufen. Wenn die Cavs so spielen wie in Game 3+4, sind die Warriors klarer Favorit und ich wäre überrascht, wenn es überhaupt ein Game 6 gäbe. Wenn sie aber so spielen wie in vielen anderen Playoffpartien, wäre ich nichtmal überrascht, wenn sie die Warriors schlagen. Bisher sahen die Warriors in dieser Saison aber öfter wie das bessere Team aus, deshalb sind sie der Favorit.
Was für mich da am meisten für die Warriors spricht ist, dass die Cavs erhebliche Probleme mit ihren großen Lineups (bzw. mit allen Lineups mit Love) bekommen dürften, was nicht so wahnsinnig praktisch ist, da ihr drittbester Spieler betroffen ist. Love ist natürlich besser als Kanter, aber im Pick and Roll gegen Curry ist er das nicht wirklich. Besonders, wenn Irving Curry verteidigt. Und Kanter hat nicht umsonst eine viel kleiner Rolle gespielt als noch gegen die Spurs.
Umgekehrt sehe ich keinen Spieler/keine Aufstellung der Warriors, die mir wirklich Sorgen macht. Klar, mit Green als Center werden sie gegen Thompson/Love am Brett Probleme kriegen, aber das ist eben auch nicht ihre Standard-Starting-Five. Und es könnte defensiv ein solches Desaster für die Cavs werden, dass ihnen die Offensivrebounds nicht viel nützen.
Ich hoffe aber sehr, dass Ty Lue da grandiose Ideen im Kopf hat, spannende Finals wären schon besser als langweilige, nach denen man sich nicht anhören muss, dass irgendjemand irgendwas über die Warriors ja schon immer gesagt hat.

Felix-Ffo
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Beitrag: # 6969301Beitrag Felix-Ffo
12.6.2016 - 16:40

Wahrscheinlich muss Green erst einen Ref umboxen bevor er gesperrt wird, unglaublich was der sich zum wiederholten Male leistet.

Mephistopheles
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Beitrag: # 6969304Beitrag Mephistopheles
13.6.2016 - 19:50

Felix-Ffo hat geschrieben:Wahrscheinlich muss Green erst einen Ref umboxen bevor er gesperrt wird, unglaublich was der sich zum wiederholten Male leistet.
Grundsätzlich ja, nur für die Aktion nen Flagrant auszuhändigen, was nicht mehr als n Streichler über Lebrons linke Pobacke war, wirkt wie ein verzweifelter Versuch die Finals irgendwie zu verlängern. Katastrophale Außendarstellung, die Leistung der Refs in diesen Playoffs tut dazu ihr übriges. Da müssen mMn dringend reformen her.
I hope Dirk and Durant never have a child together, it would be unstoppable and would ruin basketball forever.

Felix-Ffo
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Beitrag: # 6969305Beitrag Felix-Ffo
13.6.2016 - 20:21

https://www.youtube.com/watch?v=5oFOdNwMXus

Wenn das streicheln ist dann möchte ich mit dir aber nicht kuscheln.

Mephistopheles
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Beitrag: # 6969309Beitrag Mephistopheles
13.6.2016 - 21:39

Felix-Ffo hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=5oFOdNwMXus

Wenn das streicheln ist dann möchte ich mit dir aber nicht kuscheln.
Wenn du wüsstest ^^

Im Ernst, er zieht seinen Arm hoch, er trifft nichts, und Lebron benimmt sich wie immer wie die letzte Muschi auf diesem Planeten. Steven Adams hätte sich vermutlich nicht mal umgedreht.
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PepsiLight
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Beitrag: # 6969310Beitrag PepsiLight
14.6.2016 - 3:36

Ist urlaubsbedingt leider mein erstes Finalgame dieses Jahr, aber wenn ich mir im ersten Viertel diese Offball-Screens für Thompson anschaue, wundert mich die hohe Dreierquote nicht wirklich. Das ist ja ein schlechter Witz, was da gestellt und bewegt wird.
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PepsiLight
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Beitrag: # 6969311Beitrag PepsiLight
14.6.2016 - 9:07

Ich muss mich übrigens revidieren: Ab dem zweiten Quarter haben sie diese Screens konsequent gepfiffen (da gabs zwei schnelle von Speights und ich glaube Iguodala), ich weiß aber nicht, wie die auf einmal darauf kamen.

Und der Vatejao ist ja auch zum Totlachen. Der würde sogar bei mir floppen.
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Beitrag: # 6969339Beitrag PepsiLight
20.6.2016 - 4:42

Ist das nicht schön?
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Rad-Schumi
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Beitrag: # 6969344Beitrag Rad-Schumi
20.6.2016 - 18:25

Kein gutes Spiel, aber ein spannendes, würde man im Fußball wohl sagen. Ende des zweiten, Anfang des dritten Viertels dachte ich mal kurz, dass es das war, aber da ist J.R. Smith genau in den richtigen zwei Minuten heiß gelaufen.

Die letzten 5, 6 Minuten waren dann eigentlich nur noch bekloppt.
Kerr kann man vorwerfen, dass Ezeli da überhaupt auf dem Feld stand (was aber möglicherweise mit Love/Thompson zu tun hatte, um da ein bisschen Größe dagegen zu stellen. Wäre aber gefühlt das erste Mal, dass die Warriors sich so nach dem Gegner ausgerichtet haben). LeBron nutzt das dann recht ideal für Foul und Dreier (der trotz Spiel 5+6 zu dem Zeitpunkt doch überraschend reinging), danach war es dann aber ziemlich erbärmlicher Offensiv-Basketball der Cavs. Sie haben zwar die Matchups die sie wollten gekriegt, aber viel zu lange gebraucht und viel zu wenig daraus gemacht. Da fand ich es durchaus glücklich für sie, dass die Warriors das Spiel nicht zugemacht haben. Bei 89-89 hatten die Warriors doch die deutlich besseren Würfe im Vergleich. LeBron wurde bei seinem Korbleger vielleicht gefoult, aber sonst sah das ein bisschen aus wie letztes Jahr, nur das er einfach gar nichts aus den Isos machen konnte.
Offensiv insgesamt sicher nicht sein bestes Spiel, aber natürlich auch ein bisschen in dem Bereich, in dem er eigentlich oft spielt und für den er dann kritisiert wird, wenn es nicht läuft. In den ersten Vierteln zu uneigennützig, was blöd aussah, weil die Pässe nicht ankamen. Ob man ihn dafür dann kritisieren muss, darüber kann man streiten. Nur weil MJ da nie gepasst hätte, muss LeBron meiner Meinung nach das eigentlich nicht auch so spielen, aber das ist vielleicht ein Thema für einen anderen Zeitpunkt.

Der Block gegen Igoudala war dann schlicht und ergreifend überragend, einfach noch eine Schippe drauf im Vergleich zu seinen ganzen anderen Blocks in den letzten Spielen. Schon wie LeBron läuft, gefühlt doppelt so schnell aber nur halb so angestrengt, wirkt für mich ein bisschen so, als wäre er eine andere Spezies als ich. Aber wo er da herkam, wie hoch er über dem Korb ist, das war vielleicht das dominanteste Play, das ich jemals gesehen habe. Selbst Mike Breen wäre fast die Stimme überschlagen.

Danach waren es dann eher die kritisierten anderen 2 der Big 3 (wenn man das noch so nennen will), die eigentlich nicht weniger beeindruckend waren. Passte perfekt zu dem was Kevin Arnovitz im letzten Lowe Post gesagt hatte. In Spiel 7 ist die Stichprobe zu klein, als das die Analytics wirklich helfen könnten.
Es hat sich nichts daran geändert, dass Kyrie ein Ballstopper ist, der zu viel dribbelt. Aber dieses eine Mal hat er es, beim wichtigsten Play seiner Karriere, gut genug gemacht, um Curry den Dreier ins Gesicht zu werfen.
Es hat sich auch nichts daran geändert, dass Kevin Love defensiv ein Problem darstellt und vor allem selbst eines hat, wenn er auf einen Guard switchen muss, vor allem vor allem, wenn der Curry heißt. Aber dieses eine Mal hat er es geschafft, zumindest so halbwegs vor ihm zu bleiben, dass Curry keinen guten Wurf gekriegt hat (überhaupt Love, sah zwar kein einziges Mal aus wie ein Max-Player, aber er hat dem Team so ziemlich alles gegeben, was er eben hatte. Damit hat er sich schon auch Anerkennung verdient).
Und auch daran, dass Irving zu wenig passt und zu viele blöde Entscheidungen trifft, hat sich nichts geändert, aber als er quasi alleine zum Fast-Break geht, hat er Glück, dass er den Ball nur so halb verliert (wobei ich es nicht so blöd fand, da zu pushen, wenn er einen halbwegs guten Versuch kriegt, verschlechtert dass die Chancen der Cavs wohl nicht, weil zwei Punkte dann doch mehr wert sind als 15 Sekunden, nur dann in das komplette Warrior-Team zu dribbeln war schon arg zweifelhaft) und beim Play danach legt er ziemlich genial auf LeBron ab.

Der Rest ist dann, nach 52 Jahren und als erstes Team das ein 1-3 gedreht hat darf man das glaube ich sagen, historisch. Mal abgesehen von Kyrie (der einfach einen besonderen Platz in meinem Basketball-Herz hat), freut mich der Titel auch für Love, der in den letzten Jahren härter kritisiert wurde, als er es verdient hat, und Jefferson bzw. Frye ein bisschen mehr als für die anderen. Coole Sache, nach so langen Karrieren.

Auch wenn da heute in Cleveland wahrscheinlich noch niemand dran denkt, ich bin auch schon gespannt, wie es da weiter geht. Trotz des Titels, Love hat da eigentlich keine Zukunft. Wie er und LeBron sich "zusammen" gefreut haben, sah schon ein bisschen seltsam aus, das Interview von LeBron fand ich ziemlich kritisch für einen Champion ("den schwersten Weg", auch wenn er das am Ende dann so ein bisschen als göttliche Prüfung dargestellt hat, ich glaube nicht, dass er das gemeint hat, als er es gesagt hat. Ist ihm dann nur eingefallen, dass das nicht so super klingt). Ganz zu schweigen davon, dass Love auf dem Podium nicht mal nach seiner Meinung gefragt wurde.
GM LeBron will sicher Anthony holen, aber ob der will, ob die Knicks wollen (wobei Porzingis wohl der ideal Nebenmann für Love ist) und ob Lala will, ich bezweifle es. Die Celtics werden sich schon alles anhören, Crowder wäre eigentlich so ziemlich der perfekte Spieler für die Cavs, aber ob die Celtics das + Pick mitmachen? Bradley noch dazu wäre schon fast der perfekte Deal, aber das sehe ich dann gar nicht. Selbst Kobelix ist ja in den letzten zwei Jahren hinsichtlich Love in Boston ziemlich abgekühlt.
Aber wenn man wirklich will, sollte man für Love schon einen Forward bekommen können, der Dreier trifft und Guards nach einem Switch verteidigen kann. Und das passt mittlerweile einfach viel besser zum Team als ein echter Power Forward.

Vorausgesetzt natürlich, LeBron bleibt überhaupt in Cleveland. Klar, eigentlich kann er das nicht machen jetzt zu gehen, aber LeBron hat schon viele Sachen gemacht, die man eigentlich nicht machen kann. Und immerhin hat er ja den Titel gebracht, den er versprochen hat. Ich habe da schonmal mit Kobelix drüber gesprochen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass nächste Saison die Banana-Boat-Gang irgendwo zusammen spielt. Und aus James Sicht, warum auch nicht? Das dürfte doch von fast jedem der Traum sein, mit den besten Freunden zusammen zu arbeiten, bei gleichem Lohn und ohne weniger erreichen zu können. Das einzige Problem dürfte halt sein, ein Team zu finden.
Die Clippers würden passen, weil die Knicks Anthony sicher sofort für Blake traden würden und LeBron und Wade FAs sind. Aber da dürfte es mit dem Cap nicht passen (obwohl man da vielleicht alle Spieler ohne Gegenleistung wegtraden könnte oder so) und GM Doc hat sicher wenig Lust Coach Doc in die Bedeutungslosigkeit zu schicken.
Die Knicks müssten irgendeine große Sache aufziehen, damit sie Paul kriegen, weil die Clippers Porzinigis eigentlich nicht brauchen können. Könnte sein, aber Phil Jackson wird natürlich in 1000 Jahren nicht freiwillig machen.
Bleiben die Cavs, denen ich das vor den Playoffs zugetraut hätte, wenn es ganz enttäuschend gewesen wäre, aber so werden sie Irving natürlich nicht traden wollen.
Im Zweifel ist die Antwort dann natürlich immer Miami, aber denen fehlt das Trade-Material für Anthony und Paul. Und das Problem dürften auch alle anderen Teams haben, für die es Sinn macht.
Aber für ausgeschlossen halte ich bei LeBron gar nichts.

Irgendwie auch schön, dass nach der Saison in der NBA sofort vor der Saison ist. Am Donnerstag steht ja auch schon wieder der Draft an, aber da müssen andere was dazu schreiben.

Felix-Ffo
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Beitrag: # 6969349Beitrag Felix-Ffo
20.6.2016 - 21:52

Was war denn die größere Leistung? Das 73-9 der Warriors oder LeBrons Sieg unter diesem gewaltigen Druck nach 0-2 bzw. 1-3, als man schon vom wichtigsten Spiel seiner Karriere sprach?

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6969355Beitrag Alejandro V.
21.6.2016 - 10:30

@Felix-Ffo: Man kann sich doch auch über beide Leistungen freuen, ohne sie in irgendeiner Weise gegeneinander aufrechnen zu müssen?!

Schöner Beitrag, Schumi. Allerdings bin ich da in ein paar kleinen Punkten anderer Meinung: Du monierst, dass die Cavs den Ball zu lange hatten, zu sehr auf Isos gegangen sind usw. Ich denke, dass war genau die Taktik, die Lue sich ausgedacht hat. Es ist nunmal Fakt, dass der Kader der Cavs nicht ansatzweise so breit ist wie der der Warriors. Hätte Lue die Rotations normal durchgespielt, hätten die Cavaliers erheblich mehr Probleme bekommen, die Spiele eng zu halten. Wie also dem Vorteil in der Breite begegnen? Indem man die eigene Qualität in der Spitze maximiert, was ja in den Playoffs keine bahnbrechende Erkenntnis ist, aber schon sehr extrem verfolgt wurde. James und Irving haben ja wahnwitzig viele Minuten abgerissen, auch der Rest der Rotation wurde zusammengekürzt auf effektiv sieben Spieler. Dass man sich da nicht auf den verschleißenden Uptempo-Basketball einlässt, sondern das Tempo drosseln will, ist nur allzu verständlich. Daher war das lange Ausspielen der Possessions eine gute Taktik, um die eigenen Stars wenigstens einigermaßen frisch zu halten.

Speziell in Spiel 7 hat sich mMn aber auch Kerr etwas verzockt, indem er seine Rotation eben nicht angepasst, sondern an der Stärke in der Breite festgehalten hat. Das führte nämlich u.a. dazu, dass Ezeli im letzten Viertel plötzlich auf dem Court steht und die Cavs dass ja durch gezieltes Pick & Roll gnadenlos ausgenutzt haben. Im Grunde hätte Kerr mit Curry/Thompson/Barnes/Iguodala/Green mehr oder weniger durchspielen müssen, wenn man an der Taktik des "Switch everything" festhalten will. Ezeli war da einfach eine riesige Schwachstelle und wurde von LeBron James ja dann auch dreimal nacheinander vorgeführt. Als er rausging, lief ja deutlich weniger zusammen, auch wenn die Cavs dann konsequent Curry attackiert haben. Natürlich kann man sich die Spielweise seitens der Cavs nur erlauben, weil man mit James und Irving zwei herausragende Iso-Spieler hat, aber Kerr hätte da wohl noch eine (schnellere) Reaktion zeigen können. So hat Cleveland die Phase ausgenutzt, um wieder ranzukommen und am Ende durch den Dreier von Irving zu gewinnen. Es ist wohl eine Ironie des Schicksals, dass die Warriors in Spiel 7 durch einen eigentlich gut verteidigten Dreier verlieren.

Was mir bei Golden State ebenfalls gefehlt hat, war seitens Thompson/Curry der Zug zum Korb. Man wirft ihnen ja gerne vor, nur Shooter zu sein, was ich für Unsinn halte. Sie sind deshalb von Draußen so stark, weil sie über Backcuts und Dribblings eben auch schnell zum Korb kommen können und der Gegner das respektieren muss. Das hat in Spiel Sieben mit ganz wenigen Ausnahmen völlig gefehlt und sie wurden tatsächlich zu reinen Jumpshootern, bei denen der Wurf dann eben nicht mehr viel. Gerade Curry hat es in den Phasen auch nicht geschafft, das Spiel dann anderweitig zu beeinflussen, was der ganzen Offensive der Warriors auch ziemlich geschadet hat. Das ist natürlich Kritik auf sehr hohem Niveau und angesichts der dennoch extrem starken Saison und der knappen Niederlage in den Finals soll das nicht heißen, dass die Warriors plötzlich nichts mehr können. Aber für die Zukunft wird man sich überlegen müssen, mit welchen Mitteln man diese Off-Nights von Curry/Thompson besser auffängt.

Um aber nicht mit dem Negativen zu schließen: Das war nach den 0:2- und 1:3-Rückständen eine extrem starke Leistung der Cavaliers. Von Lue habe ich eigentlich wenig gehalten, da er auch genug Probleme hat(te), das optimale aus seinem Kader herauszuholen. Letztlich hat er aber mit seinen Adjustments die Serie noch rumgerissen, wobei James natürlich geholfen hat. Das war an beiden Enden des Courts ganz stark, was er abgeliefert hat. Irving ist ebenfalls in diesen Finals ein ganzes Stück gewachsen, sodass der Titel sicherlich am Ende in Ordnung geht.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Beitrag: # 6969358Beitrag PepsiLight
21.6.2016 - 15:23

War mir schon klar, dass ihr lieber die Warriors schönredet, als den Cavs (und mir) Recht zu geben. :P :P

Und mir kann niemand erzählen, dass das 73-9 jetzt auch nur noch eine kleine Bedeutung hätte... Über Brady's 16-0 Patriots wird doch auch nur gesprochen, wenn man lästern will.
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Alejandro V.
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Beitrag: # 6969360Beitrag Alejandro V.
21.6.2016 - 17:46

Ist doch schön, wenn du dann eine Gemeinsamkeit zwischen dir und den Patriots gefunden hast...
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Beitrag: # 6969361Beitrag PepsiLight
21.6.2016 - 17:52

Wenn man über den lästert, der seit Wochen und Monaten so ziemlich genau das gesagt hat, was nun eingetreten ist (und man selbst nie für möglich gehalten hätte), sollte man sich aber schon selbst hinterfragen. :)
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#28

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Kobelix
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Beitrag: # 6969366Beitrag Kobelix
21.6.2016 - 23:38

Ach Pepsi...

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6969396Beitrag Rad-Schumi
23.6.2016 - 21:26

Alejandro V. hat geschrieben: Schöner Beitrag, Schumi. Allerdings bin ich da in ein paar kleinen Punkten anderer Meinung: Du monierst, dass die Cavs den Ball zu lange hatten, zu sehr auf Isos gegangen sind usw. Ich denke, dass war genau die Taktik, die Lue sich ausgedacht hat.
Ich glaube so weit sind wir da gar nich auseinander. Habe das vielleicht nicht klar genug geschrieben, über die letzten 3 Spiele war das in der Tat absolut die richtige Taktik (und hat ja auch funktioniert).
Mir ging es bei der Kritik wirklich nur um die letzten Minuten. LeBrons Jumper war in Game 7 nicht da, deshalb konnte er die vorteilhaften Switches eigentlich nur ausnutzen, indem er zum Korb geht. Da fand ich dann ihn teilweise uninspiriert, wenn er Curry gegen sich hat und dann am Ende einen Fade Away von der Freiwurflinie nimmt. Das ist einfach nicht sein Wurf. Aber er hatte da nicht wirklich die Zeit im Post etwas zu machen, weil er immer erst mit 4,5 Sekunden auf der Shot Clock überhaupt in die Zone gezogen ist.
Gerade wenn die Warriors dann doppeln ist es ja eigentlich LeBrons Stärke, dann auch einen Pass an die Dreierlinie zu spielen und wenn die Warriors dann rotieren müssen, können die Cavs das machen, was in den ersten Runden so gut funktioniert hat. Passen, bis einer der drei Shooter den offenen Dreier kriegt oder selbst wieder ziehen kann. Aber das kann natürlich nicht funktionieren, wenn sie keine Zeit für die Swingpässe haben. Hatte da einfach das Gefühl, dass LeBron die Aktion 5 Sekunden früher hätte starten können. Und wenn er sie so spät startet, dann wenigstens Kopf runter und zum Korb (als er das gemacht hat, gab es gleich das Foul von Igoudala, das nicht gepfiffen wurde). Gerade gegen Curry fand ich einfach dieses 2 sekündige Back-Down in einen Turnaround-Fadeaway sehr alibimäßig. Aber ich will mich da auch nicht zu sehr dran aufhängen, nach den letzten drei Spielen ist eigentliches jedes Wort der Kritik zu viel.
Zumal es die letzten 5 Minuten in Spiel 7 der Finals waren, da habe ich immer noch den ungläubigen Blick von Duncan im Kopf, nachdem er 2013 gegen die Heat seinen Signature-Bank-Shot vergeben hat. Gibt wahrscheinlich wenige psychisch mehr fordernden Minuten im Sport.

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Beitrag: # 6969402Beitrag PepsiLight
24.6.2016 - 9:53

PepsiLight hat geschrieben:
Mephistopheles hat geschrieben:Westbrook mal wieder gechocked hat. 31 TO über ne ganze Serie, Rekord, alle Achtung!
Wobei 4,5 Turnover pro Spiel jetzt auch nicht unbedingt so miserabel ist, wenn man Spielzeit, Touches und die Assist/TO Ratio bedenkt.
Ein paar Zahlen dazu:

Der "chokende" Westbrook (274 Minuten) in den Conference Finals:
79 AST, 31 TO, 26 STL
2.55 AST pro TO
0.84 STL pro TO
Alle 8.84 Minuten ein TO
Alle 3.47 Minuten ein AST

Der unanimous MVP Curry (246 Minuten) in den NBA Finals:
26 AST, 30 TO, 6 STL
0.87 AST pro TO (ein Drittel von Westbrook)
0.20 STL pro TO (ein Viertel von Westbrook)
Alle 8.20 Minuten ein TO (knapp schlechter als Westbrook)
Alle 9.46 Minuten ein AST (ein Drittel von Westbrook)
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#28

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6969676Beitrag Rad-Schumi
1.7.2016 - 23:00

Ich weiß noch nicht, was bekloppter klingt: 126 Mio. für DeRozan oder 70 für Turner.
Schön zu sehen, dass meine League-Pass-Euros gut angelegt werden.

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Beitrag: # 6969681Beitrag PepsiLight
1.7.2016 - 23:21

Ich finde aber Mozgov, Batum, Noah und Dellavedova noch schlimmer... In der Reihenfolge.

Und was die Mavs nun außer tanken machen wollen, weiß ich auch nicht.
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