Da die letzte Woche nicht so berrauschend lief, darf ich ein Fazit ziehen und einen Ausblick geben. Sollte Woche 3 besser laufen, dann macht bestimmt Phonak selber wieder ein Fazit, der alte Erfolgsfan.
Wie erwartet war in der 2. Skiwoche im Bereich Alpin nichts zu holen. Missillier gab im Riesenslalom wenigstens sein Weltcup Comeback und Platz 22 ist jetzt nichts was einen vom Hocker reißt, aber es zeigt, dass bei ihm wenigstens körperlich wieder alles größtenteils in Ordnung ist. In seiner französischen Heimat stehen am Wochenende 2 Technikwettbewerbe an, da wäre es nett wenn er in einem der beiden unter die Top 10 fahren könnte, aber große Erwartungen haben wir nach der Verletzung noch nicht. Größer sind da die Erwartungen schon an Marie Michele Gagnon, die in ihrer kanadischen Heimt im Super G antrat und sogar ein paar Weltcuppunkte holte. Dieses Erfolgserlebnis kann sie dann hoffentlich in der Super Kombi am Freitag wiederholen und dann im Slalom auf einer guten Piste noch viele schwächere Slalomfahrerinnen überholen und so unter die Top 10 vorstoßen. Auch im Riesenslalom und Slalom sind sicher Punkte drin, wenn sie gut drauf ist. Einmal punkten an diesem Wochenende ist das Minimalziel, aber auch 2 mal punkten ist sicher nicht unrealistisch bei diesen 3 Wettbewerben.
Im Langlauf holten wir letzte Woche überraschenderweise die einzigen Skipunkte und damit war Celine Brun-Lie natürlich der Lichtblick der Woche. Zum ersten Mal in ihrer Karriere ist sie in einem Klassiksprint unter den Top 10 gelandet und das macht auch Hoffnung für die Freistilsprints in Kanada. Sergey Ustiugov war bis jetzt nicht im Weltcup zu sehen, was uns jetzt nicht schockiert bis zum jetztigen Zeitpunkt. In Russland hat er letzte Woche einen Freistilsprint sowohl in der Quali als auch im Finale dominiert und gewonnen, so dass wir uns Hoffnungen machen, dass er mit nach Kanada fahren darf und sein Weltcupdebüt feiern kann.
Karl Geiger zeigt bis jetzt eine konstante Leistung und konnte in Kuusamo wieder den Finaldurchgang erreichen. In Sotschi ist er wieder am Start und wir hoffen, dass er seine Leistungen weiter konstant bringt und dann wird sicher auch mal einen Ausrutscher nach oben im Weltcup geben. Geärgert hat uns dagegen Francois Braud, der nach dem Springen in Top 10 Nähe wegen seinem Materials disqualifiziert wurde. Das wäre ja zu verschmerzen gewesen, wenn dann wenigstens im Teamsprint was gegangen wäre, aber da sprang sein Kollege Lahuerte relativ schwach und so war schon vor dem Laufen die Sache abgehakt.
Die Enttäuschung der letzten Woche war sicherlich Klemen Bauer. Im Einzel wurde er mit 4 Fehler 41ter und im Sprint wurde er dann mit 5 Fehler sogar nur 65ter und konnte sich nicht mal für die Verfolgung qualifizieren. Läuferisch war er leider nur Mittelmaß und wenn dann solche Schießeinlage wie beim Sprint im Stehend dazu kommen, dann gewinnt man keinen Blumentopf. Für Hochfilzen erwarten wir eine Leistungssteigerung vor allem im Schießen, aber auch im Laufen ist für seine Verhältnisse noch Luft nach oben. Wenig Luft nach oben im Laufen ist dagegen bei Synnoeve Solemdal, die sowohl im Sprint als auch in der Verfolgung die beste Läuferin nach Domracheva war. Mit 4 Fehlern im Sprint uns 5 Fehler in der Verfolgung waren es jedoch immer genau ein Fehler zu viel um die Top 10 zu erreichen. Wenigstens ist es aber schön zu wissen, dass wenn sie im Sprint 2 oder weniger Fehler schießt, dass dann Ski Punkte eingeltich sicher sind. Erwischt sie mal ein gutes Schießen, dann ist sicher auch mal ein Podium drin. Ziel für Hochfilzen ist bei ihr, dass sie die ersten Einzelpunkte bei Ski in dieser Saison holt.
Fazit: woche 3 sollte unserem Team deutlich besser liegen als Woche 2. Vor allem unsere drei Damen sind Punktekandidaten und können hoffentlich unsere Erwartungen in Punkte umsetzen.