Zeit für ein Fazit von Woche 3, aufgrund der Resultate diesmal wieder von mir geschrieben.
Für
Steve Missillier standen zwei Disziplinen auf dem Programm, die ihm hätten liegen müssen. Der Slalom war mal wieder eine reine Enttäuschung, während es ihn im Riesenslalom im 2. Durchgang noch auf den 11. Rang spülte auf einer Piste, die vom Zustand her nicht mehr wirklich weltcupwürdig war. Sein weibliches Pendent
Marie-Michéle Gagnon machte es besser, wenn gleich sie im Super-G und im Riesenslalom jeweils die SKI-Punkte-Ränge verpasste. Dafür konnte sie erfreulicherweise wie im letzten Jahr in der Superkombination von St. Moritz punkten.
Bei den Langlauf-Herren das gleiche Bild wie in den letzten beiden Wochen.
Sergey Ustiugov wurde nicht nach Quebec mitgenommen und gewann stattdessen bei einem FIS-Rennen in Russland die 15 Kilometer und den Sprint (beides Freistil). Die Geduld mit ihm ist aber weiterhin groß, da die Saison noch lang ist und die Nominierungspolitik der Russen noch nie wirklich Sinn machte. Dabei war dafür
Celine Brun-Lie und holte im Duo mit Maiken Falla Punkte im Teamsprint. Im folgenden Einzelsprint war aber dann schon in der Quali Schluss, was uns aber keine größeren Sorgen machen sollte - sie liegt voll im Plan.
Die Überraschung des Wochenendes für mich war
Karl Geiger. Nachdem er am Samstag seine Serie mit Platzierungen zwischen Rang 20 und 30 fortsetzte, ging am Sonntag der berühmte Knoten auf und er sprang im 1. Durchgang auf den 6. Rang und konnte überraschenderweise die Platzierung auch halten. Das Saisonziel hat er damit schon erreicht und kann nun in den folgenden Springen Bonus-Punkte für uns sammeln.
Francois Braud wurde diesmal nicht wieder im Springen disqualifiziert, weil dank der abenteuerlichen Weltcup-Absichten der FIS die Wettkämpfe in der Türkei nicht stattfanden.
Kommen wir nun zu unserem zweiten Sorgenkind neben Missillier,
Klemen Bauer. Dass es mit ihm nicht einfach wird, wussten wir. Trotzdem ärgern wir uns jedes Mal aufs Neue, wenn er wieder ein solides Liegendschießen durch ein katastrophales Stehendschießen zu Nichte macht. Aber diesmal überraschte er uns mit etwas Neuem - einem guten Stehendanschlag. Verschweigen sollte man aber nicht, dass er dafür im Liegendanschlag dreimal platzte. In der Staffel war - wie zu erwarten war - nichts zu holen. Als einziges Mitglied unseres Teams konnte
Synnoeve Solemdal gleich dreimal punkten. Im Sprint ging leider im zweiten Anschlag ein Schuss daneben, sonst wäre es der erste Sieg gewesen. Dieser folgte dann einen Tag später im Verfolger - trotz vier Schießeinlagen. Die Fehlerserie von 1-0-0-0 wird wohl einmalig bei ihr bleiben, aber sie brachte ihr den ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere und unserem Team den zweiten Einzelsieg nach Ville Larinto im Jahr 2010. Die Staffel am Sonntag krönte dann noch die Vorstellung an diesem Wochenende. Die beiden jungen Läuferinnen machten ihren Job sehr gut und so war der Sieg eigentlich schon vor der Schlussläuferin Tora Berger so gut wie eingetütet - und sie ließ sich das auch nicht mehr nehmen.
Insgesamt wurden in Woche 3 ganze 49 Punkte (Solemdal 33, Geiger 6, Brun-Lie 7, Gagnon 3) geholt, was Team-Rekord und Rang 6 in der Wochenwertung bedeutet. Nach den ersten Wochen kristallisieren sich Missillier und Bauer als Schwachpunkte im Team heraus, aber die Alternativen zu diesem Zeitpunkt überzeugen uns auch nicht wirklich, sodass es wohl keinen Wechsel geben wird.