Mittlerweile kennen mich ja viele, aber um es nochmal vorweg zu nehmen, ich bin kein riesen T-Mobile-Fan, der mit T-Mobile Sachen vorm Fernseher sitzt und die Fahrer anschreit.
Erstmal ein kleiner Text zu den T-Mobile-Jungs:
- Andreas Klöden, Platz 9, + 2:14
Klöden hat eigentlich nur das getan, was ihm der Teamleiter befohlen hat, bei Ullrich zu bleiben! Wenn Klöden allerdings freiwillig bei Jan Ullrich geblieben ist, (glaube ich aber ehrlich gesagt nicht) ist das eine unglaublich starke Reaktion von ihm! Nach meinen Einschätzungen hätte Andreas Klöden mindestens mit Ivan Basso ins Ziel kommen können, eher sogar noch mehr.
Mit den Helferdiensten für Ulle hat er sich in der Gesamtwertung natürlich etwas nach hinten katapultiert, aber er hat auch Ullrich vor weiteren paar Sekunden bewahrt. Ob es jedoch die richtige Entscheidung war auf Ullrich "zu setzen" ist fraglich, denn wie gesagt, Klöden hätte auch ganz vorne landen können, aber: Wer fährt nicht für seinen Kapitän?
Beim Giro sah man auch, wie die ganze CSC-Truppe bei Ivan Basso blieb, wo der seine Schwierigkeiten hatte. Schön und gut werden einige nun sagen, beim Giro war ja keiner der Basso hätte ersetzen können, stimmt. Aber bei der letzten Tour unterstützte die baskische Mannschaft Euskaltel ja auch den Herren Iban Mayo, obwohl man im Gesamtklassement hätte etwas besser stehen können, wobei man dort auch keinen richtigen Ersatz für Mayo hatte.
Bei T-Mobile eigentlich schon mit Klöden, aber auch die wollen anscheinend lieber ihren Kapitän zur Seite stehen.
- Jan Ullrich, Platz 13, + 2:14
Ein guter 13. Platz für Jan Ullrich. Wer von ihm mehr erwartet hat und sich erhoffte er käme doch in die Top5, wer sich von seinen Aussagen... Ich bin nicht so schwer verletzt wie angenommen oder ich hätte auch ohne den Sturz zwei Minuten gefressen...beeinflussen ließ usw. hat nicht die geringste Ahnung (nicht ganz so ernst nehmen, schließlich waren das ja nur von manchen die Meinungen, das ein Sturz nicht so viel ausmachen würde).
Wer ist denn bitte so gut und fährt mit Prellungen an Schulter, Rücken und Brustbereich und Schürfwunden in die Topregionen? Jetzt wird wieder kommen: Armstrong: Ok, schön und gut, er ist halt einfach der Beste und mit so einem Sturz hätte Armstrong vielleicht nicht ganz so viel Zeit wie Ullrich verloren, aber auch er hätte nicht gewonnen bzw. in dem heutigen Fall, er wäre nicht Zweiter geworden.
Das ist jetzt nicht einfach nur Nachrederei von den Experten, aber mit Prellungen im Brustbereich oder sonst irgendwo kann man nicht seine Leistung, wie im Normalfall, abrufen. Man hat Atemprobleme oder sontiges und dies beeinträchtigt einen und wer dann noch erwartet, dass er dennoch so weit vorne landet, naja.
Auf jeden fall müsste man mit der Leistung ganz zufrieden sein.
Der Rückstand hätte wesentlich größer sein können, zu Mal der sogar geringer ist, als noch im letzten Jahr. Ich wollte jetzt gerade sagen:
Es wird so sein wie im letzten Jahr, das er ab den Pyrenäen konstant in die Top5 fährt, allerdings behinderte ihn letztes Jahr eine Krankheit, die fast wegging. In diesem Jahr ist es aber anscheinend der Sturz und da gehen die Schmerzen im Normalfal nicht ganz so schnell weg. Deswegen glaube ich, das Ullrich morgen nicht viel Zeit einbüßen und in der Abfahrt nach dem Galibier aufschließen wird...möglicherweise ist dies aber auch nur die Hoffnung.
Im übrigen, nicht das alle sagen, T-Mobile-Brille usw....selbst ohne Sturz glaube ich, wäre Ullrich nicht ganz vorne gelandet, aber mit Klöden und Vino (zu dem komme ich gleich, siehe unten) hätte er in den Regionen Basso, eher noch mehr, ankommen können.
- Alexandre Vinokourov, Platz 24, + 5:18
Tja, was war bloß los Vino? Man lobte ihn förmlich in den Himmel, wie er das bloß schaffe, die vielen Attacken am Samstag, wie locker er doch mitfuhr und wie gut doch seine Form sein? Ist sie es denn nun wirklich oder war das nur eine Eintagsfliege am Samstag? Nein, wie denn bitte schön? Man sah eindeutig wie gut Vino drauf ist. Man merkte, dass selbst er alleine, Armstrong hätte in Schwierigkeiten bringen können.
Die Medien und alles drumherum bezeichneten ihn als möglichen Toursieger, als Kapitän von T-Mobile!
Was war es aber dann, das er heute über fünf Minuten verlor? Kann man die Schuld dem zu hohen Druck geben? Ich finde dies etwas zu "eintönig", dass man wegen Druck so viel Zeit verliert, aber möglich ist es ja, denn wenn man einmal aus dem Tritt kommt, dann kann man viel Zeit verlieren, besonders wenn man schon so früh abfällt wie er (wann war das, 10 km vor Schluss oder noch früher?)!
Die "Druck-Geschichte" wurde ja auch von Heppner als möglichen Grund angesprochen, deswegen greife ich dies nur einmal kurz auf.
Wenn es denn so ist, dann dürfen wir nun einen befreiten und angriffslustigen Vinokourov erleben, der locker in die Top10 stürmt.
Und noch einmal: So etwas in der Art wurde auch auf Eurosport und/oder ZDF gesagt, das ist aber auch meine Meinung, nicht das alle behaupten, ich kopiere dies von denen...
Nun zur ganzen Etappe:
Die Überraschungen:
- Eine große Überraschung in ganz vielen Augen Alejandro Valverde, ich muss ganz klar sagen, in meinen Augen nicht!
Der Spanier fuhr exellent in der Spitzengruppe um Armstrong, rasmussen und Mancebo mit und im Sprint gewann er vor Armstrong. War der Sieg nun geschenkt oder nicht? Ich glaube (etwas) schon, man kann aber darüber streiten. Denn selbst wenn Armstrong richtig reingehalten hätte, hätte Valverde gewonnen...
Die nächste große Überraschung ist sicherlich der Däne Michael Rasmussen. Wer hatte ihn denn bei einer Bergankunft so weit vorne erwartet? Schon gar nicht nach dem er am Sonntag fast die ganze Etappe alleine fuhr und am Samstag auch in einer Ausreißergruppe war.
Ganz großes Tennis vom Dänen, in dem Fall aber, ganz großer Radsport.
Außerdem sind da noch Eddy Mazzoleni, den man mit Sicherheit nie in den Top10 gesehen hat, Cadel Evans, den man auch nicht unbedingt da vorne erwartete, jeden falls nicht in den Top10 und Andrey Kashechkin. Vom Kasachen wusste man ja, das er in einer guten Form ist und Bergfahren kann, aber das er es jetzt schon bei dieser Tour de France zeigt? Für die Top20 hätte ich ihn eingestuft, aber so gut...hut ab er Kashechkin. Eine weitere Überraschung ist doch auch der Luxemburger Kim Kirchen, der mit seinem 18. Platz nur vier Minuten auf den Tagessieger verliert.
Ob Jörg Ludewig als Vierzigster vor Roberto Heras nun eine Überraschung ist, weiß ich nicht und da gehe ich auch nicht weiter drauf ein, ich bleibe mal in den Top20...
Die Enttäuschungen:
- Natürlich wurden auch sofort nach der ersten Bergetappe Enttäuschungen gesichtet. Wie auch im letzten Jahr, darf man nun Iban Mayo und Roberto Heras nennen. Was machen die nur falsch im Hinblick auf die Tour?
Eine weitere riesen Enttäuschung ist sicherlich der Russe Denis Menchov vom holländischen Team Rabobank. Man munkelte vor der Tour, das er in die Top5 fahren würde, was für ein R(h)einfall.
Von Karpets, der nur auf dem 33. Platz kam und 6:38 Minuten verlor, hatte man auch deutlich mehr erwartet.
Carlos Sastre könnte man dann eigentlich auch nennen, wobei dieser mit 4:49 Minuten und dem 23. Platz recht gut bedient ist.
Natürlich könnte man dann noch die ganze Discovery Mannschaft nennen (ok, sie haben viel gearbeitet, haben sie letztes Jahr aber auch und da haben sie mehr erreicht), Alexandre Vinokourov (wie oben erwähnt), Oscar Pereiro (naaaaa gut, er griff an, trotzdem brach er z.B. deutlich mehr ein als ein Jaksche) und evtl. noch ein paar weitere Fahrer.
Nun hat es sich aber erst einmal mit der Schreiberei hier. Falls ihr anderer Meinung seit, geht bitte nicht so hart mit mir um!
Gruß Rad-Fan