Letzte Vorbereitungen und Ausblicke
Die Tour de Romandie war zweifellos der letzte Härtetest vor dem Giro – und was für einer! Zuerst ein Prolog, dann die Königsetappe mit 4 Bergwertungen der ersten Kategorie, dann eine Flachetappe mit einem Berg der ersten Kategorie, anschließend eine Bergankunft auf dem Mont Tendre, danach eine extrem schwere und zweimal zu befahrene Runde um Sainte-Croix mit Bergankunft und zu guter Letzt ein Einzelzeitfahren in Lausanne mit einer kleinen Bergankunft. Wer hier ganz oben stand, zählte mit Sicherheit zu den Favoriten des Giro!
Deshalb ähnelte die Teamzusammensetzung auch schon sehr der des Giros:
Vincenzo Nibali (für den Giro gesetzt)
Julien Loubet (für den Giro gesetzt)
Marten Kebbe
Andreas Klöden (für den Giro gesetzt)
Gabrielle Zuffi (für den Giro gesetzt)
Nikolay Bugalo
Joaquin Moratón
David Kopp (für den Giro gesetzt)
Die einzigsten, die fehlten, waren Morris, Linus und Enrico.
Der Prolog war ernüchternd und erfreulich zugleich. Vincenzo erreichte nur Platz 7 mit 8 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Volodymyr Dyudya (Lampre). Dagegen erzielte Julien ein sehr gutes Ergebnis und reihte sich mit einer Sekunde Vorsprung direkt vor seinem Teamkollegen ein.
Die Königsetappe durch das Wallis-Tal war die One-Man-Show von Björn Schröder (Rabobank). Am vorletzten Pass löste er sich vom Feld und brachte sofort drei Minuten zwischen sich und seine Verfolger. Mein Team machte sofort Tempo, doch als Cunego und Marten in der Verfolgung waren, machte Cunego natürlich herzlich wenig, um seinen Mannschaftskameraden zu stellen. So gewann Schröder die Etappe mit knapp 1 Minute Vorsprung und übernahm gelb.
Die Flachetappe entschied Gerald Ciolek von Gerolsteiner klar und deutlich für sich.
Auch die Bergankunft der dritten Etappe am Mont Tendre gehörte dem Deutschen Björn Schröder. Im Sprint setzte er sich gegen Antonio Colom (Caisse), Vincenzo und Julien, sowie seinem Gefährten Damiano Cunego. Die Vorentscheidung? Dem Deutschen schien der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen.
Doch dann schlug Cunego zu. Auf den zwei Runden um Sainte-Croix setzte er sich gegen Adolfo Garcia Quesada und Vincenzo durch. Schröder kassierte rund eine Minute, wodurch Vincenzo auf Rank zwei der Gesamtwertung rutschte. Marten und Andreas konnten sich ebenfalls in der großen Gruppe um den Mann im Führungstrikot ins Ziel retten. Natürlich war es für sie sehr erfreulich einen Deutschen ganz vorne zu sehen, auch wenn es vor allem Marten gerne selbst gewesen wäre. Julien hingegen brach ein und erreichte den Zielstrich leider drei Minuten hinter dem Sieger.
Das Abschlusszeitfahren gewann klar und deutlich Vincenzo vor Andreas, Marten und Julien. Ein perfekter Tag, der die Rundfahrt mit dem Gesamtsieg für Vincenzo erfolgreich abrundete. So könnte es doch weitergehen!
Abschließende Gesamtwertung:
Der Giro d’Italia!
Endlich wieder ein italienischer Sieg? Kann es Cunego allen zeigen? Hier die Daten der dreiwöchigen Tortour:
Der große Auftakt findet in der tschechischen Hauptstadt Prag statt. Danach geht’s durch Wien und Tirol, bevor es erst ab Etappe 6 nach Italien geht. Dort folgen zunächst einige Flachetappen für die Sprinter. Der Stiefel wird in diesem Jahr übrigens vollkommen vernachlässigt – alles spielt sich in den Alpen ab. Dort finden alleine nur in Italien 7 schwere Bergetappen durch Dolomiten und Alpen statt. Dazwischen immer wieder flache Überführungsetappen, bevor es für die Sprinter schließlich im Showdown in Mailand um den letzten Etappensieg gibt.
Gilberto Simoni
„Für einen Rolleur wie Bettini gibt es dieses Jahr wenig zu holen. Einzig und alleine wird es dazu eine Chance auf der Etappe von Salzburg nach Lienz geben. Es gibt auch wenig Zeitfahren, wo Gerdemann seinen Sieg vor zwei Jahren doch nur durch die gute Ausgangslage nach diesem erringen konnte. Ich bin mir sicher, es wird Damianos Jahr! Acht schwere Bergetappen – kein Wunder, wenn wir am Ende der Rundfahrt große Abständen sehen. Auch die Sprinter haben gut lachen – nur die erste Flachetappe mit einem kleinen Schlussanstieg könnte ihnen Probleme bereiten. Ich bin gespannt!“
Die Etappen
Flachetappen: 10
Mittelschwere Etappen: 1
Bergetappen: 8
Davon Bergankünfte: 5
1 Mannschaftszeitfahren in Österreich
1 Einzelzeitfahren um Verona
1 Bergzeitfahren im Skiort Sestrière
1. Etappe
Prag-Zeletava über 178 km
Profil: Flach
2.Etappe
Zeletava-Wien über 169 km
Profil: Flach
3.Etappe - Mannschaftszeitfahren
Wien-Sankt Polten über 62 km
Profil: Flach
4.Etappe
Sankt Polten Linz über 196 km
Profil: Berg
5.Etapppe
Salzburg-Lienz über 192 km
Profil: Hügel
6.Etappe
Villach-Treviso über 227 km
Profil: Flach
7.Etappe
Treviso-Mantova über 171 km
Profil: Flach
8.Etappe
Montava-Bologna über 159 km
Profil: Flach
9.Etappe
Bologna-Fidenza über 193 km
Profil: Flach
10.Etappe
Cremonese-Verona über 212 km
Profil: Flach
11.Etappe – Einzelzeitfahren
Verona-Verona 39 km
Profil: Hügel
12.Etappe
Trento-Scanuppia Malga Palazzo über 212 km
Profil: Bergankunft
13.Etappe
Bolzano-San Genesio-Edelweiss über 180 km
Profil: Bergankunft
14.Etappe
San Leonardo in Passiria-Ova Spin über 219 km
Profil: Berg
15.Etappe
Prato-Bormio über 175 km
Profil: Berg
16.Etappe
Sondrio-Novara über 197 km
Profil: Flach
17.Etappe
Novara-Fossano über 149 km
Profil: Flach
18.Etappe
Fossano-Chianale über 185 km
Profil: Bergankunft
19.Etappe
Saluzo-Pragelato über 131 km
Profil: Bergankunft
20. Etappe – Bergzeitfahren
Sestrière über 12 km
Profil: Bergankunft
21.Etappe
Turin-Mailand über 180 km
Profil: Flach
Karten
Auftakt in Tschechien und Österreich:
http://s8.directupload.net/images/080708/6parq4sy.jpg
Der Kampf in den Alpen:
http://s2.directupload.net/images/080708/kj8zy6tj.jpg
Die Favoriten
Gesamtwertung:
Topfavorit
Cunego
Mitfavoriten
Nibali, Possoni, Menschov, Ghisalberti
Top 10
Rujano, Plaza, Sella, Ardila, Gerdemann, F.Schleck
Außenseiter
Bernucci, Klöden, Di Luca, Schröder, Colom, Szmyd, Pellizotti, Sanchez, Ricco, Zubelida, Lopez Garcia, Campacci, Kannemayer, Carrara, Belotti
Sprintwertung:
Topfavorit
Gasparotto
Mitfavoriten
Corioni, Davis, Mercato, Napolitano, Rigotto, Bernucci, Steegmans, Cunego
Bergwertung:
Topfavorit
Cunego
Mitvaforiten
Possoni, Ghisalberti, Rujano, Sella, Szmyd, Ardila, F.Schleck, Gerdemann
Teilnehmende Teams und Fahrer