Schottischer Weltmeister oder doch fliegender Holländer?
So, nun stand also für einige in diesem Jahr wohl der Höhepunkt der Saison an. Die WM begann Traditionsgemäß mit dem Einzelzeitfahren welches dieses Jahr einen recht schweren Kurs beinhaltete.
34, 3km sollten absolviert werden. 34km die es zumindest am Anfang ziemlich in sich hatten. Gleich nach dem Start ging es eine Steigung von 3,9% bergan, welche sich dann etwa 2km lang mit einem Durchschnitt von 3,1% einpegelte. Vor der ersten Zwischenzeit war dann noch einmal ein Anstieg von 3,5km zu erledigen. Davon waren 1,3km mit 7,9% nocheinmal entscheidend. Wer dort einen guten Platz herausfahren konnte, hatte sich einen Topten Platz gesichert, vorausgesetzt er hat nicht zuviel Kraft verbraucht.
So ging es also in den frühen Morgenstunden los, immerhin hatten sich 180 Fahrer gemeldet. Als erster Favorit ging der Belgier Rik Verbrügghe auf die Strecke. Kurzgefolgt von Vinokourov
Sowie Voskamp und Pena. Auf der ersten Zwischenzeit konnte sich Viktor Hugo Pena nur auf den zweiten Rang setzen, hinter Verbrügghe, welcher sich nur Voskamp geschlagen geben musste, der mit 0,01 Sekunden schneller war. Jan Ullrich, einer der Topfavoriten begann als 27 sehr früh das Rennen, für den zweiten Tagesabschnitt waren windige Verhältnisse vorrausgesagt wurden, welche der Merdinger versuchte zu umgehen. Derweil kamen Vinokourov, Verbrügghe und Voskamp an die zweite Zwischenzeit, Voskamp konnte seinen Vorsprung auf Verbrügghe vergrössern, und auch der Kasache war nicht in der Lage diese Zeit zu unterbieten.
Ullrich dagegen konnte sich mit fast einer halben Minute vor dem Holländer an Zwischenzeit eins absetzen.
Am Ziel behielt Voskamp die Führung vor Vinokourov, gefolgt von Rik Verbrügghe.
Ullrich vergrössert seinen Vorsprung auf 46 Sekunden an Zwischenzeit 2.
Im Ziel gibt es dann einen neuen Spitzenreiter, Zubeldia kann sich, obwohl an den Zwischenzeiten mit Rückstand auf Platz 1 setzen, wird aber verdrängt als Ullrich die Ziellinie überquert.
Dann frischt der Wind auf, die Fahrer haben plötzlich Rückwind die letzten 15 km, dies wirkt sich auch auf die Zeiten aus, Vaitkus und vor allem Sevilla nähren sich gefährlich auf Ullrich, 20 Sekunden trennen den Spanier von dem Deutschen. Totschnig schafft dann einen weiteren Sprung und sitzt jetzt mit 12 Sekunden hinter Ullrich. Doch Pünktlich nachdem der zweite Topfavorit, der Australier Rogers startet, flacht der Wind wieder ab. Dies macht sich auch bemerkbar, auf der ersten Zwischenzeit ist Rogers nur auf Platz 9, ihn macht der Kurs sichtlich zu schaffen.
Zeitgleich mit Rogers erster Station am 1 Zwischenpunkt startet Millar das Rennen. Ein weiterer großer Favorit, der schon im Vorfeld gesagt hat das er heiß wäre auf das Rennen.
An Zwischenzeit 2 ist der Rückstand von Roger weiter gewachsen, fast Zeitgleich geht Millar über die erste Zeitnahme und führt mit 5 Sekunden vor Ullrich.
Diese Zeit kann er im zweiten Teil der Strecke sogar noch um ein paar Sekunden ausbauen.
Dann kommt Rogers ins Ziel, Platz 10 bleibt ihm erstmal, mit 57 Sekunden Rückstand.
Millar macht das allerdings besser, er ist noch mal 4 Sekunden schneller als Ullrich und holt sich damit Platz 1.
Mayo sorgt derweil am Zeitnahmepunkt 2 für etwas Unruhe, nur 10 Sekunden hinter Ullrich, kann diese Zeit jedoch nicht ins Ziel bringen, Platz 5 springt für ihn am Ende raus.
Dann startet Gonchar
Dicht gefolgt von Hamilton nehmen beide das Rennen auf. Man sieht schon auf den ersten Metern das Hamilton heute in besserer Form ist, schnell hat er 5 Sekunden herrausgefahren und auch am 2. Anstieg macht er eine gute Figur.
An der 1 Zwischenzeit sieht man dann wie sie sich im Feld schlagen, Platz 3 für Hamilton, Gonchar ist mit 8 Sekunden dahinter. Botero, welcher ebenfalls nur kurz nach dem Duo startete schafft es aber nur auf Platz 7.
Immerhin ist er der aktuelle Weltmeister im Zeitfahren, wird wohl in diesem Rennen nichts mit dem Ausgang zu tun haben.
Zwischenzeit 2, Hamilton immer noch auf Platz 3, Gonchar hat sich einigermaßen gefangen und kann den Rückstand halten.
Dann geht ein Aufschrei durch die Reoprterkabinen, auch die Fans trauen ihren Augen nicht was sie da sehen. Besonders die Holländer sind völlig aus dem Häuschen. Dekker hat sich mit 3 Sekunden vor Millar auf Platz 1 geschoben.
Im Ziel rutscht Hamilton noch auf den 4. Platz ab, dahinter Gonchar, beide sind auf den letzten Metern noch mal eingebrochen, eine Tendenz die viele Fahrer jetzt machen, vielleicht sind die letzten 10 km zu schwer, nach diesem Beginn.
Doch jemanden dem das nichts ausmacht ist Dekker, dieser baut seinen Vorsprung sogar noch aus, auf etwa 5 Sekunden vor Millar, eine Sensation scheint sich anzubahnen.
Beloki startet derweil sein Rennen.
Dann kommt Dekker ins Ziel, alle starren gespannt auf die Zeit, 40 Sekunden Rückstand. Das Tempo konnte er nicht durchalten erklärt er kurz nach dem Rennen in einem Interview. Somit hat sich der Traum ausgeträumt, die Britten Jubeln wieder und die Holländer hört man, nachdem sie ihren Mann über die Ziellinie geschrien haben, jetzt nur noch ganz leise kommentieren. Dann startet als letzter Lance Armstrong. Cancellara, ein weiterer Topfavorit liegt am 2. Checkpoint nur auf Platz 5. Auch ihm scheint die Strecke zu schwer sein.
Diesen Platz hält er vorerst auch im Ziel. Dann die erste Zwischenzeit von Beloki, knapp hinter Ekimov, der vor ihm startete. Armstrong, als letzter an der 1 Zwischenzeit kann sich nur auf Platz 4 einreihen.
![Bild](http://hometown.aol.de/Diroseus3108/Weltcup/wm+ezf/armstrong.jpg)
Archivbild von Armstrong
Dann die zweite Zwischenzeit, auch dort ist Ekimov besser als Beloki, Armstrong dort nur 4, weiterhin mit 12 Sekunden.
Dann kommen die letzten 3 fahrer, welche Millar den Sieg noch streitig machen können ins Ziel. Platz 8 für Beloki, der die letzten 10 km besser wegstecken konnte als Ekimov und auch Armstrong kann dies, zwar hat er am Ende 16 Sekunden Rücckstand, kann sich trotzdem noch auf Platz 3 schieben und so Totschnig vom Podium verdrängen.
So stehen also die ersten 3 Fahrer dieses Rennens fest. Millar siegt ziemlich klar vor Ullrich und Armstrong und holt sich so seinen ersten Weltmeistertitel.
ENDSTAND
Rank Name Team Time Player
1 David Millar GB 45'17
2 Jan Ullrich GERMANY + 10
3 Lance Armstrong USA + 16
4 Georg Totschnig AUSTRIA + 22
5 Tyler Hamilton USA + 24
6 Fabian Cancellara SWISS + 28
7 Oscar Sevilla SPAIN + 29
8 Sergei Gonchar UKRAINA + 36
9 Joseba Beloki SPAIN + 38
10 Viatcheslav Ekimov RUSSIA s.t.
11 Iban Mayo SPAIN s.t.
12 Claus Michael Møller DENMARK + 40
13 Erik Dekker HOLLAND + 41 Player
14 Marzio Bruseghin ITALY s.t.
15 Tomas Vaitkus LITHUANIA + 46
16 Sylvain Chavanel FRANCE + 49
17 Kurt Van De Wouwer BELGIUM + 53
18 Leon Van Bon HOLLAND + 54 Player
19 Philippe Gaumont FRANCE + 57
20 Santiago Botero COLOMBIA + 1'01