Verfasst: 14.5.2004 - 21:08
4. Etappe: Terme Luigiane – Vibo Valentia
Die nächste Etappe stand an. Wie am Vortag würde es auch heute eine Zielpassage geben, die zwar bergauf führt, aber dennoch nicht als Bergankunft im eigentlichen Sinne anzusehen ist. Doch vor den Fahrern standen zunächst 175 relativ flache Kilomter mit 2 Bergwertungen. Ebenfalls wie gestern lag die letzte Bergwertung erst rund 20 Kilometer vor dem Ziel und sollte, wenn es nach der Organisation liefe, zum angreifen einladen.
Doch die erste Attacke fuhr bereits nach drei Kilometern der Saeco-Helfer Stangelj.
Er setzte sich schnell ab und bekam 40 Kilometer später eine Verfolgerduo, durch Fertonani (Phonak) und Steegmans (Lotto). Kurz vor der ersten Bergwertung sprangen dann erneut zwei Fahrer aus dem Feld heraus: Marzio Bruseghin von Fassa Bortolo und Gianni Faresin von Gerolsteiner. Beide konnten schnell zu Steegmans und Fertonani aufschließen.
Im selben Augenblick trat der Fassa-Mann, Bruseghin, erneut an. Nur Fertonani konnte folgen. Damit gab es jetzt zwar dieselbe Situation wie kurz zuvor, jedoch mit anderer Besetzung. Stangelj hatte vorn 3’30 Vorsprung auf Bruseghin und Fertonani, die wiederum 1’25 vor Faresin und seinem Begleiter lagen. Das Feld war noch etwas weiter zurück.
Bei Kilometer 95 wurden Faresin und Steegmans dann endgültig gestellt, während das andere Duo perfekt harmonierte und den Abstand nach vorn stetig verringern konnte. Man wechselte sich in Arbeit und Trinkpause einfach hervorragend ab!
Trotzdem ließ es sich nicht verhindern, dass das Peloton, vornweg die Domina-Truppe, die heute drei Trikots zu verteidigen hatte, immer näher kam.
Bei Kilometer 137 erreichten die zwei Verfolger letztlich den starken Solisten des Tages, Stangelj, der nach 134 Kilometern an der Spitze sichtlich erschöpft war. Bruseghin hingegen hatte heute noch was vor. Er ließ Stangelj keine Sekunde zum verschnaufen und trat sofort noch mal an. Die zwei Begleiter hatten keine Chance zu folgen und Bruseghin stapfte davon.
Doch nachdem das Feld Stangelj und Fertonani geschluckt hatte, konnte auch Bruseghin nicht mehr lang an der Spitze bleiben. Der Wille nach einem Sprint war im Feld zu groß!
Zwar rettete sich der Fassa-Fahrer noch über die letzte Bergwertung mit 30’’ Vorsprung, doch in der Abfahrt war die Risikobereitschaft im Feld einfach größer.
Im Flachen also endlich „Gruppo Compatto“? Denkste! Während vorn wieder alle beisammen waren, fielen am Berg hinten einige heraus. Darunter nicht nur die Sprinter Svorada (Lampre), Usov (Phonak), Petacchi (Fassa) und Strazzer (Saunier Duval), sondern auch die Klassement-Fahrer Noe von Alessio und Figueras von Saunier!
Auch auf den letzten 20 Kilometern hatten diese Fahrer keine Chance mehr aufzuschließen.
Vorn ging die Post ab. 2500 Meter vor dem Ziel begann der Schlussanstieg.
Furlan und Popovych führten das Feld hinein.
Was macht der junge Ukrainer dort vorn? Ganz einfach. Er will den Sprint verhindern. Mit einer unglaublichen Schlagzahl und seinem Talent am Berg schraubte er sich den Hügel hinauf, so dass ihm niemand folgen konnte. Die Sprinter hatten keine Chance eine Lücke zu verhindern und die Favoriten wie Simoni und Garzelli merkten zu spät, was ihr Kontrahent vor hatte. Aus einer kleinen Lücke zu beginn wurden ganz schnell einige Meter und bis ins Ziel mehr als eine Minute, die Popovych dem Feld abnahm. Lediglich Rebellin war ihm gefolgt und belegte oben den zweiten Rang!
Sieger der Etappe aber war Jaroslav Popovych! Der junge Ukrainer setzte ein erstes Zeichen in Richtung Simoni und übernahm sogar zum ersten mal in seinem Leben das Rosa Trikot!
Etappenergebnis:
1 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO 4h25'23
2 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 47
3 Angelo Furlan ALESSIO - BIANCHI + 1'37
4 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI s.t.
5 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
6 Gerhardt Trampusch ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.
7 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM s.t.
8 Ruben Lobato SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
9 Fred Rodriguez ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.
10 Fortunato Baliani CERAMICHE PANARIA - MARGRES s.t.
Gesamtwertung:
1 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO 17h12'18
2 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 55
3 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON + 1'06
4 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM + 1'10
5 Robbie McEwen LOTTO - DOMO + 1'37
Punktewertung:
1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 50
2 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 46
3 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 46
Bergwertung:
1 Marzio Bruseghin FASSA BORTOLO 7
2 Giovanni Lombardi DOMINA VACANZE - ELITRON 7
3 Christophe Brandt LOTTO - DOMO 5
Stimmen nach dem Rennen:
Popovych: "Ich war mir sicher, dass Garzelli und Simoni heute schon versuchen würden Zeit zu gewinnen und war deshalb dort vorn. Als ich sie nicht sehen konnte hab ich Gas gegeben. Und: Es hat geklappt! Ich liebe Rosa!"
Simoni: "Glückwunsch an Jaro! Er hat uns überrumpelt. Aber ich bin mir sicher, dass ich das zurückholen werde in den Bergen!"
Bruseghin: "Mit dem Sieg hat's nicht geklappt. Aber immerhin hab ich jetzt das Bergtrikot."
Die nächste Etappe stand an. Wie am Vortag würde es auch heute eine Zielpassage geben, die zwar bergauf führt, aber dennoch nicht als Bergankunft im eigentlichen Sinne anzusehen ist. Doch vor den Fahrern standen zunächst 175 relativ flache Kilomter mit 2 Bergwertungen. Ebenfalls wie gestern lag die letzte Bergwertung erst rund 20 Kilometer vor dem Ziel und sollte, wenn es nach der Organisation liefe, zum angreifen einladen.
Doch die erste Attacke fuhr bereits nach drei Kilometern der Saeco-Helfer Stangelj.
Er setzte sich schnell ab und bekam 40 Kilometer später eine Verfolgerduo, durch Fertonani (Phonak) und Steegmans (Lotto). Kurz vor der ersten Bergwertung sprangen dann erneut zwei Fahrer aus dem Feld heraus: Marzio Bruseghin von Fassa Bortolo und Gianni Faresin von Gerolsteiner. Beide konnten schnell zu Steegmans und Fertonani aufschließen.
Im selben Augenblick trat der Fassa-Mann, Bruseghin, erneut an. Nur Fertonani konnte folgen. Damit gab es jetzt zwar dieselbe Situation wie kurz zuvor, jedoch mit anderer Besetzung. Stangelj hatte vorn 3’30 Vorsprung auf Bruseghin und Fertonani, die wiederum 1’25 vor Faresin und seinem Begleiter lagen. Das Feld war noch etwas weiter zurück.
Bei Kilometer 95 wurden Faresin und Steegmans dann endgültig gestellt, während das andere Duo perfekt harmonierte und den Abstand nach vorn stetig verringern konnte. Man wechselte sich in Arbeit und Trinkpause einfach hervorragend ab!
Trotzdem ließ es sich nicht verhindern, dass das Peloton, vornweg die Domina-Truppe, die heute drei Trikots zu verteidigen hatte, immer näher kam.
Bei Kilometer 137 erreichten die zwei Verfolger letztlich den starken Solisten des Tages, Stangelj, der nach 134 Kilometern an der Spitze sichtlich erschöpft war. Bruseghin hingegen hatte heute noch was vor. Er ließ Stangelj keine Sekunde zum verschnaufen und trat sofort noch mal an. Die zwei Begleiter hatten keine Chance zu folgen und Bruseghin stapfte davon.
Doch nachdem das Feld Stangelj und Fertonani geschluckt hatte, konnte auch Bruseghin nicht mehr lang an der Spitze bleiben. Der Wille nach einem Sprint war im Feld zu groß!
Zwar rettete sich der Fassa-Fahrer noch über die letzte Bergwertung mit 30’’ Vorsprung, doch in der Abfahrt war die Risikobereitschaft im Feld einfach größer.
Im Flachen also endlich „Gruppo Compatto“? Denkste! Während vorn wieder alle beisammen waren, fielen am Berg hinten einige heraus. Darunter nicht nur die Sprinter Svorada (Lampre), Usov (Phonak), Petacchi (Fassa) und Strazzer (Saunier Duval), sondern auch die Klassement-Fahrer Noe von Alessio und Figueras von Saunier!
Auch auf den letzten 20 Kilometern hatten diese Fahrer keine Chance mehr aufzuschließen.
Vorn ging die Post ab. 2500 Meter vor dem Ziel begann der Schlussanstieg.
Furlan und Popovych führten das Feld hinein.
Was macht der junge Ukrainer dort vorn? Ganz einfach. Er will den Sprint verhindern. Mit einer unglaublichen Schlagzahl und seinem Talent am Berg schraubte er sich den Hügel hinauf, so dass ihm niemand folgen konnte. Die Sprinter hatten keine Chance eine Lücke zu verhindern und die Favoriten wie Simoni und Garzelli merkten zu spät, was ihr Kontrahent vor hatte. Aus einer kleinen Lücke zu beginn wurden ganz schnell einige Meter und bis ins Ziel mehr als eine Minute, die Popovych dem Feld abnahm. Lediglich Rebellin war ihm gefolgt und belegte oben den zweiten Rang!
Sieger der Etappe aber war Jaroslav Popovych! Der junge Ukrainer setzte ein erstes Zeichen in Richtung Simoni und übernahm sogar zum ersten mal in seinem Leben das Rosa Trikot!
Etappenergebnis:
1 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO 4h25'23
2 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 47
3 Angelo Furlan ALESSIO - BIANCHI + 1'37
4 Cristian Moreni ALESSIO - BIANCHI s.t.
5 Robbie McEwen LOTTO - DOMO s.t.
6 Gerhardt Trampusch ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.
7 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM s.t.
8 Ruben Lobato SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
9 Fred Rodriguez ACQUA E SAPONE - CAFFE MOKAMBO s.t.
10 Fortunato Baliani CERAMICHE PANARIA - MARGRES s.t.
Gesamtwertung:
1 Jaroslav Popovych LANDBOUWKREDIET - COLNAGO 17h12'18
2 Davide Rebellin GEROLSTEINER + 55
3 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON + 1'06
4 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM + 1'10
5 Robbie McEwen LOTTO - DOMO + 1'37
Punktewertung:
1 Robbie McEwen LOTTO - DOMO 50
2 Simone Cadamuro DE NARDI - PIEMME TELECOM 46
3 Mario Cipollini DOMINA VACANZE - ELITRON 46
Bergwertung:
1 Marzio Bruseghin FASSA BORTOLO 7
2 Giovanni Lombardi DOMINA VACANZE - ELITRON 7
3 Christophe Brandt LOTTO - DOMO 5
Stimmen nach dem Rennen:
Popovych: "Ich war mir sicher, dass Garzelli und Simoni heute schon versuchen würden Zeit zu gewinnen und war deshalb dort vorn. Als ich sie nicht sehen konnte hab ich Gas gegeben. Und: Es hat geklappt! Ich liebe Rosa!"
Simoni: "Glückwunsch an Jaro! Er hat uns überrumpelt. Aber ich bin mir sicher, dass ich das zurückholen werde in den Bergen!"
Bruseghin: "Mit dem Sieg hat's nicht geklappt. Aber immerhin hab ich jetzt das Bergtrikot."