12. Juli 2006
Pau, Frankreich
Die Berge waren da. Endlich, wie die einen sagen würden, oder leider Gottes, was die Meinung der Mehrheit im Peloton repräsentierte. Es stand heute noch keine ganz schwere Bergankunft auf dem Programm, aber immerhin ein Berg der Höchsten und einer der Ersten Kategorie. Besonders der letzte Anstieg, der Col de Marie-Blanque, versprach interessant zu werden. Der Weg ins Ziel war zwar noch etwas weiter, aber die 42 km verliefen größtenteils leicht bergab. Und in den folgenden Tagen stand ’nur noch’ das Pla-de-Beret auf dem Programm, danach gab es wieder eine Gelegenheit zu regenerieren. Und besonders die reinen Bergspezialisten wurden heute verdächtigt, vielleicht etwas unternehmen zu wollen.
Auch Jerdona Zeres befand sich unter den Verdächtigen. Und während des Teambriefings wurde dann auch schon eine entsprechende Marschroute ausgegeben. Besonders gespannt war der Baske heute auf Moreau und Caucchioli, denn heute war der Tag, an dem er sie besonders würde brauchen können, je nachdem, auf welchem Leistungsniveau sie sich befanden.
Entsprechend begann die Etappe sehr nervös. Schon früh vor der ersten Bergwertung machten sich Jakob Piil, Roberto Laiseka, Fabio Sacchi und Luis Perez Rodriguez auf den Weg. Zwischenzeitlich war ihr Vorsprung mit 9 Minuten viel versprechend. Aber schon die ersten Kehren des Soudet’s brachten die Wende: Die Teams der Favoriten hatten es sich wohl heute in den Kopf gesorgt, die Selektion schon früh in Gang zu setzen. Vor allem AG2R, T-Mobile, Illes Balears und Credit Agricole bestimmten das Tempo. Bis zum Gipfel konnte sich die Gruppe aber noch retten, von ihrem Vorsprung waren aber nur noch 4 Minuten über. Das sollte zu wenig sein.
„Wir befinden uns am Fuße des Anstiegs hoch zum Col de Marie-Blanque, das sind 9.3 km Anstieg mit durchschnittlich 7.7 % Steigung. Und an der Spitze des Feldes dominiert ganz klar eine Farbe: Magenta. T-Mobile scheint wild entschlossen, schon heute das Klassement ordentlich durchzurütteln.“
„Ja, das ist auch verständlich. Sie stellen mit Jan Ullrich den Mann an Platz zwei des Gesamtklassements. Und Fabian Schmidt dürfte heute Probleme bekommen, das Gelbe Trikot zu behalten.“
„Vor dem Start zeigte er sich noch optimistisch, aber ich denke, die Chancen dürften bei dem hohen Tempo deutlich gesunken sein.“
„Noch ist er dabei, und noch sind die Favoriten hier nicht wirklich im Wind. Die nächsten Minuten werden die Entscheidung bringen. Bleiben sie also dran“
Er warf einen schnellen Blick zurück. Noch waren alle zusammen. Honchar und Klöden machen vorne das Tempo. Die echten Favoriten wackelten noch nicht, aber mehr und mehr Fahrer mussten der gestiegenen Geschwindigkeit Tribut zollen. Neben und vor sich sah er Caucchioli und Moreau, die beide auch noch sehr locker wirkten.
„Ihr bleibt einfach am Rest dran. Ich probier mal was.“ gab er ihnen zu verstehen. Dann tastete er sich an den Rand der Straße, schaltete kurz noch einmal hoch und kurbelte dann an.
„Und da gibt es auch schon den ersten Angriff. Jerdona Zeres steigt da weg und reist gleich ein Riesenloch. Das sind die ersten Meter den Berg hinauf, die sind ganz steil. Im Schnitt 10,7%. Aber wie leicht und kraftvoll er da hochsteigt, Wahnsinn.“
„Blick zurück aufs Feld, wer reagiert, wer kann reagieren? Vinokourov, Mancebo, Evans. Sie gehen als erste hinterher. Aber das sieht jetzt aus wie eine kollektive Tempoverschärfung. Jeder, der noch Körner hat, versucht jetzt, dranzubleiben. Erdrutschartig. Das ist der Dominoeffekt bei so Situationen. Bevor sich da eine gefährliche Gruppe mit Zeres und einigen anderen Bergspezialisten bilden kann wird das Loch zugemacht.“
„Und das sehen wir immer noch das gelbe Trikot leuchten. Fabian Schmidt sieht nicht so aus, als ob er schon wirklich heute das Trikot wird abgeben wollen. Ein großartiger Kämpfer, aber ich fürchte, er wird am Schluss mit wehenden Fahnen untergehen.“
Ein kurzer Blick zurück zeigte ihm das erwartete: Die anderen kamen wieder näher. Er nahm weiter Tempo raus und lies die jagende Meute näher kommen. Sastre konnte er vorne erkennen, Vine pumpte irgendwo vorne da rum…
„Die Gruppe ist schon deutlich kleiner, gut so“ Er ließ Sastre passieren. Der Spanier sah schon angestrengt, aber noch nicht wirklich angeknockt aus. Das konnte ja noch kommen.
„Der erste Vorstoß vereitelt, Zeres ist wieder im Favoritenfeld. Und immer noch Schmidt dabei, große Leistung. Mal sehen, wie lange er noch mithalten kann und ob er dann, hinter dem Gipfel, eine gute Gruppe findet und vielleicht wieder Herahnfinden kann.“
„Zu gönnen wäre es ihm. Sie fahren jetzt durch eine etwas weniger steile Passage, aber das heißt noch lange nicht weniger schwer. Das Tempo ist immer noch am Anschlag, die Ausreißer jetzt nur noch 2:30 weg. Das wird nicht mehr lange gut gehen.“
Die erwartete, die befürchtete Schlacht der Bergfahrer hatte begonnen, aber Schmidt fühlte sich immer noch ganz gut. Na ja, nicht gut, aber er stand noch nicht in der Säure. Botero war schon zurückgefallen, er hatte heute keinen guten Tag erwischt. Bis zu der Tempoverschärfung eben war er noch dran gewesen, aber dann war es auf einmal passiert: Beine zu, er musste stark in den Anaerobenbereich gehen. Und ohne Hoffnung hier noch vorne mitfahren zu können hatte er das Tempo rausgenommen und schonte sich für den Rest der Tour. Fabian fühlte ein bisschen mit: Er hatte Santiago den grossteil des Jahres über begleitet und mit ihm mit gefühlt und gehofft. Und jetzt konnte er mit ansehen, wie innerhalb von Sekunden alle Hoffnungen zerstoben. Nur wegen einem Antritt von Zeres.
„Das Feld fährt jetzt in eine kurze Rampe rein, die richtig Steil ist. Danach kommen wieder 5%, bevor es dann oben am Berg richtig abgeht. Und sofort die nächste Attacke, und wieder ist es Jerdona Zeres. Der junge Baske springt scheinbar mühelos weg und reißt sofort ein Riesenloch!“
„Und das Feld fliegt schon wieder auseinander. Und erneut ist es Alexander Vinokourov der da die Verfolgung aufnimmt. Aber selbst er, der ja für seine bissigen Antritte bekannt ist, kommt da nicht wirklich hinterher.“
„Sie gehen auf die Verfolgung.“
Zufrieden grinste Jerdona in sich hinein. Die Bäume flogen an ihm vorbei, die Sonne bohrte ihre Strahlen hier und da durch das dicke Blätterdach. Aber dafür hatte er keinen Blick. Selbst die Motorräder, die sich um ihn scharrten, nahm er kaum wahr. Für einige Meter legte er hier wirklich alles auf die Waage, was er hatte.
Und nahm das Tempo wieder raus.
„Und schon wieder holen sie ihn ein. Vinokourov führt da eine kleine Gruppe hin. Aber der Rest lauert um die nächste Kurve. Jetzt kommt wieder eine Passage, die nicht so furchtbar steil ist. Aber offensichtlich zu steil für die Spitzengruppe. Die fallen jetzt nach und nach hier an der Spitze vorbei.“
„Sastre ist schon wieder in der Führung. Basso ist also noch dran. Derweil sieht Ullrich schon ziemlich isoliert aus. Ich erkenne kein zweites Magenta mehr in dieser Gruppe.“
„Ich sehe aber was anderes, und zwar gelb. Fabian Schmidt kann sich mit einem gleichmäßigen Tempo hier wieder rankämpfen. Er ist damit der letzte Phonakfahrer an der Seite von Floyd Landis. Und das ist schon eine ziemliche Überraschung.“
Sein Zeitfahrstil rettete ihn an diesem Hang. Die andauernden Tempoverschärfungen ließen ihn eher kalt. Ganz lässig fuhr Schmidt hier sein Tempo hoch, ignorierte die Fahrer um ihn herum, klammerte das ganze Renngeschehen aus. Er wollte heute Abend gelb tragen. Und mit dem Gedanken fest im Kopf hängte er sich wieder an die Spitzengruppe dran. Die Steigung hier war nicht ganz so mörderisch wie noch gerade eben und er nutzte die kleine Verschnaufpause gerne, in der er nicht ganz am Limit fahren musste.
Der Berg wurde wieder steiler. Ein kurzer Blick auf den Tacho zeigte ihm 7 bis 8% an. Zeit für den zweiten Teil des Plans. Er fuhr hinüber zu Moreau und Caucchioli, die beide noch, in Anbetracht der Umstände, relativ locker aussahen. Halgand hatte sich beim letzten Antritt aus der Gruppe verabschiedet.
„Christoph, wie fühlst du dich?“
„Na ja, es geht. Eigentlich noch ganz gut.“
„Dann schau mal, wie gut“ Sie grinsten sich kurz an und kämpften sich dann zur Spitze des Feldes. Pietro blieb hinter ihnen.
„Antritt, und schon wieder Zeres.“
„Nein, diesmal ist es Christoph Moreau, sein Teamgefährte. Aber auch er sieht gut aus.“
„Das ist ja ein ganz geschickter Schachzug. Moreau ist nicht ganz so gefährlich wie Zeres, aber immer noch gut positioniert. Jetzt können sie sich zurücklehnen und die Reaktion abwarten und brauchen nicht die Kräfte des Kapitäns weiter anzutasten. Er hat heute schon genug getan.“
„Und die Reaktion bleibt nicht aus. Mancebo geht mit. Er war schon öfters zu sehen heute, fühlt sich wahrscheinlich gut und will die Situation ausnutzen.“
„Aber was machen jetzt Basso und Ullrich, das ist die entscheidende Frage“
Jerdona hielt sich vorne im Feld und belauerte die anderen Spitzenfahrer. Die sahen sich auch noch etwas unschlüssig an, wohlwissend, das ihnen nicht Zeit zum reagieren blieb. Moreau und Mancebo waren zu gefährlich, und Sastre nicht mehr stark genug, um das Loch zu schließen.
Doch da ging Ullrich. Sofort setzte Zeres ihm nach und klemmte sich an sein Hinterrad. Das wäre natürlich ein idealer Partner für die Flucht.
„Die ersten Attacken gehen, und jetzt bricht auf einmal hier ein Sturm los. Valverde und Evans sehe ich da, aber ein Liquigas-Fahrer… ist das di Luca? Und Gelb leuchtet hier hinten auch noch, Schmidt also immer noch in Schlagweite“
Jetzt musste er wirklich beißen. Vorne gingen sie jetzt alle in die Pedale und setzten sich ab. Zu weit und zu stark für ihn. Verdammt. Auch Floyd war weg, er war jetzt fast alleine unterwegs. Ab und zu spritzten Fahrer vorbei, einige nach vorne, andere nach hinten. Wie stand es wirklich um ihn? Das hätte er auch gerne gewusst.
„Während die ersten Attacken von Zeres eher noch wie ein Sieb für die schwachen Fahrer waren wirkt das jetzt eher wie ein Sprengsatz. Die Gruppen werden sich gleich finden, aber zunächst kämpft hier jeder für sich alleine. Was vorher noch an Ordnung da war, ist jetzt weg gewischt“
„’Tete de la Course’, wir sind bei Francisco Mancebo, der sich von Moreau getrennt hat und alleine auf dem Weg nach Pau ist. Wird es reichen, kommt hinten überhaupt so etwas wie eine geordnete Verfolgung zu Stande? Das ist jetzt die Frage!“
Immer noch flog er mit Ullrich zusammen hoch. Längst hatte er sich mit dem Deutschen auf ein gutes Tempo verständigt. Sie mochten Konkurrenten bis Paris sein, heute wollten sie jedoch das gleiche: Zeit auf eine ganze Reihe Fahrer weiter hinten gut machen. Und er musste gestehen, dass er ihn unterschätzt hatte. Ullrich fuhr heute wirklich sehr stark. Morgen konnte es zwar anders aussehen, aber in dieser Form war der Deutsche schwer zu schlagen.
Etwas weiter vorne sah er ein Phonak-Trikot. Das musste Floyd Landis sein. „Kümmer dich nicht um ihn, du musst gelb verteidigen!“ kam die etwas überraschende Order durch den Teamfunk. Er hatte freie Fahrt, und zum ersten Mal heute fühlte er sich wirklich bärenstark. Fast wie ein D-Zug rauschte er an seinem Kapitän vorbei. Schon jetzt, da war er sich sicher, war es einer der schönsten Tage in seinem Leben. Er hatte gewusst, dass er besser am Berg war als die meisten von ihm dachten. Aber das er ernsthaft das Potential zum Gipfelstürmer hatte, das war ihm bisher immer etwas verrückt erschienen. Aber gerade das hohe, gleichmäßige Tempo, das er vom Zeitfahren gewöhnt war, das unablässige Schalten, das gute Einteilen der Etappe, all das kam ihm jetzt zu gute. Er war nie einer der puren Kraftfahrer gewesen, die im Zeitfahren nur die Gänge drückten. Die kleinen Übersetzungen lagen ihm eher, hohe, konstante Frequenzen. Und das zahlte sich jetzt urplötzlich aus. Natürlich spielte auch das gelbe Trikot eine große Rolle.
„Hat man so etwas schon gesehen? Der Helfer fährt im Gelben Trikot und mit einem breiten Grinsen an seinem Kapitän vorbei. Fabian Schmidt, die Entdeckung der Tour beim Zeitfahren, aber jetzt auch am Berg? Halten sie mich für verrückt, aber ich glaube, der Junge wird auch morgen in Gelb starten.“
„Sein Vorsprung beträgt nur 2:06, und auf Ullrich werden uns jetzt 58 Sekunden gemeldet. Das wird knapp. Aber wenn er in der Ebene einen guten Fahrer findet, dürfte das reichen.“
„Mancebo rollt über den Gipfel, als erster. Schon jetzt ein tolles Ergebnis für ihn. Aber bis zur Spitze ist der Weg noch weit. Er liegt im Gesamtklassement über 7 Minuten zurück.“
„Moreau liegt eine Minute hinter Mancebo, hau rein“
Zeres sah sich um und sah einen etwas angeschlagenen Ullrich. Der frische Tritt von eben war verschwunden. Aber noch immer sah der Deutsche stark aus, stark genug, um ihn in der Ebene zu helfen. Er rollte neben ihn.
„Ich helf dir jetzt, du mir gleich in der Abfahrt?“ fragte er ihn. Jan überlegte nicht lange. „Abgemacht.“
Und wieder klemmte sich Jerdona vor seinen vielleicht ärgsten Widersacher im Gesamtklassement. Was sie verband, war der Gedanke an Basso. Und Landis. Und Evans. Und, und, und…
„Ullrich auf dem Gipfel, vor ihm immer noch Jerdona Zeres. Sie haben einen Rückstand von über 2 Minuten. Die Etappe geht also an einen der beiden vorderen Fahrer. Und Mancebo sieht nicht so aus, als ob er sich das jetzt noch nehmen lassen wird.“
„Grimmig und entschlossen drückt er hier sein Rad durch die Pyrenäenausläufer. Ich leg mich einfach mal fest, er wird gewinnen.“
„Das ist nicht sehr gewagt. Aber auch Moreau… ich bin mir da nicht so sicher“
Vor sich erkannte Fabian jetzt di Luca. Der Italiener fuhr, genau wie er selbst, hier in den Bergen weit über seinen Möglichkeiten. Aber das konnte ihm gerade Recht sein. Als Klassikerspezialist sollte er eigentlich gut in der Ebene drücken können.
„Hinten formiert sich jetzt in der Abfahrt eine etwas größere Gruppe. Basso und Sastre sind ganz vorne, weiter hinten seh ich auch noch Landis, Vinokourov, der am Anfang ja so aktiv war, aber jetzt ganz offensichtlich zurückstecken muss. Leipheimer, Popovych… eine bunt gemischte Gruppe der Favoriten.“
„Lohnt es sich überhaupt, gegen eine so starke Gruppe Tempo zu machen?“
„Na ja, eher nicht. Aber man muss hier alles versuchen. Gerade für Schmidt geht es um die Sekunden. Ich kann mir nicht vorstellen, das er Reserven für die Alpen zurücklegt.“
„Und Sichtkontakt zwischen Moreau und Mancebo. Das sind maximal noch 20, 25 Sekunden Differenz. Aber sie sind auch schon fast im Ziel. Das wird noch mal ganz spannend.“
„Sieg für Mancebo, Moreau 20 Sekunden dahinter“ schallte es durch das Funkgerät. Er ging in den Wind und machte noch mal richtig Dampf. Jetzt mussten die Sekunden einfach purzeln.
„Als nächstes sehen wir das Deutsch-Baskische Duo auf der Zielgeraden. Das werden wohl so etwa 1:50 für die beiden.“
„1:49 ganz genau. Und damit können sie zufrieden sein. Die Gruppe der Favoriten, in der eigentlich alle großen Namen sind, steht noch ein bisschen aus.“
Endlich, das Ziel. Von hinten kamen schon Valverde und Evans. Es hatte sich doch noch gerächt, das er am Berg so dampf gemacht hatte. Auch Di Luca wirkte etwas müde. Völlig platt rollte er über den Zielstrich. Fabian aber konnte sich nicht zurückhalten. Er fühlte sich heute wie der wirkliche Sieger. Triumphierend riss er die Faust hoch, legte den Kopf in den Nacken und fühlte wie der Stress von ihm abfiel.
„Fabian Schmidt rollt wie ein Sieger über den Zielstrich, aber wer kann es ihm verdenken? Er ist heute der eigentliche Triumphator. Völlig überraschend kann er Gelb retten und verliert nur 33 Sekunden auf Ullrich. Damit fährt er nicht nur morgen noch im Trikot des Spitzenreiters. Jetzt fangen nämlich die Rechnereien an: Wenn morgen nicht hart gefahren wird… aber soweit denkt er heute nicht. Das gibt sicher eine kleine Feier im Teamhotel“
„Und ziemlich dicht dahinter Evans und Valverde, wenn ich dich kurz unterbrechen darf. Dahinter wiederum die schon herangerückte Favoritengruppe.“
„Ein toller Tag für Schmidt, und auch für Ullrich. Kein Sieg für Deutschland, aber die kleinen Triumphe gönnt man uns. Und morgen ist auch noch ein Tag…“
Nach den Interviews, der Siegerehrung mit Gelb, dem Kleiderwechsel und weiteren Interviews fand er sie endlich: Louise war heute mit ein paar Teamchefs beschäftigt und besorgte sich ihre Interviews im Dorf.
„He, du, herzlichen Glückwunsch, klasse Rennen heute.“ Er musste sie einfach an sich drücken. Sein Grinsen wurde noch ein bisschen größer. „Danke, ich bin selbst noch überrascht“ Nach dem üblichen Smalltalk lud er auf einen Drink an die Hotelbar des Teams ein. Sie lehnte ab und schlug stattdessen eine noch zu suchende Kneipe in der Innenstadt vor. Erleichtert nahm er an und rauschte ins Hotel ab. Heute brauchte er wirklich ein riesiges Abendessen.
Auch für Jerdona gab es allen Grund zur Freude. Die Taktik war voll und ganz aufgegangen: Er hatte Zeit auf die meisten Favoriten gut gemacht ohne wirklich viele Körner zu verschießen. Moreau war zwar knapp an Gelb vorbeigeschrabbt hatte heute aber schon eine vorbildliche Form demonstriert und würde sich in den nächsten Tagen als Joker gut machen. Kein Manager konnte es sich erlauben, ihn weit wegzulassen. Auch Caucchioli hatte sich gut gehalten, er war mit der Favoritengruppe ins Ziel gekommen, und brannte schon darauf, morgen richtig Tempo zu bolzen. An einem Tag wie heute ließen sich Interviews schon viel leichter geben.
Etappenergebnis:
1 Francisco Mancebo AG2R Prévoyance 5h04'41
2 Christophe Moreau Credit Agricole + 14
3 Jan Ullrich T-Mobile Team + 1'49
4 Jerdona Zeres Credit Agricole s.t.
5 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 2'22
6 Fabian Schmidt Phonak Hearing Systems s.t.
7 Alejandro Valverde Caisse d'Epargne - Illes Balears + 2'30
8 Cadel Evans Davitamon - Lotto s.t.
9 Floyd Landis Phonak Hearing Systems + 2'38
10 Carlos Sastre Team CSC s.t.
11 Alexandre Vinokourov Liberty Seguros - Würth s.t.
12 Levi Leipheimer Gerolsteiner s.t.
13 Yaroslav Popovych Discovery Channel s.t.
14 Ivan Basso Team CSC s.t.
15 Andrey Kashechkin Liberty Seguros - Würth s.t.
16 Denis Menchov Rabobank s.t
...
21 Paolo Savoldelli Discovery Channel s.t.
Gesamtwertung:
1 Fabian Schmidt Phonak Hearing Systems 40h47'56
2 Christophe Moreau Credit Agricole + 1'06
3 Jan Ullrich T-Mobile Team + 1'25
4 Ivan Basso Team CSC + 3'10
5 Ivan Gutierrez Caisse d'Epargne - Illes Balears + 3'27
6 Floyd Landis Phonak Hearing Systems + 3'59
7 Alexandre Vinokourov Liberty Seguros - Würth + 4'03
8 Jerdona Zeres Credit Agricole + 4'04
9 Alejandro Valverde Caisse d'Epargne - Illes Balears + 4'18
10 Denis Menchov Rabobank + 4'24
11 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 4'28
12 Francisco Mancebo AG2R Prévoyance + 4'29
13 Cadel Evans Davitamon - Lotto + 4'35
...
17 Yaroslav Popovych Discovery Channel + 5'24
18 Levi Leipheimer Gerolsteiner + 5'42
...
24 Danilo Di Luca Liquigas - Bianchi + 7'11
...
43 Santiago Botero Phonak Hearing Systems + 12'06
Bergwertung
1 Pierrick Fédrigo Bouygues Telecom 41
2 Mikel Astarloza AG2R Prévoyance 41
3 Alexandre Vinokourov Liberty Seguros - Würth 30
4 Christophe Moreau Credit Agricole 30
5 Erik Dekker Rabobank 28
6 Francisco Mancebo AG2R Prévoyance 26
Sprintwertung
1 Jaan Kirsipuu Credit Agricole 157
2 Oscar Freire Rabobank 129
3 Tom Boonen Quick Step - Innergetic 128
4 Thor Hushovd Credit Agricole 122
5 Robbie McEwen Davitamon - Lotto 120
Tut mir leid, wenn für einige jetzt die Konzentration auf die Bergetappen zu heftig ist. Aber wer den AAR liest ist ja entweder schon dran gewöhnt oder muss schon länger damit leben.... ![;)](./images/smilies/icon_wink.gif)