Supermärkte schützen vor Leistung nicht

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

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Alejandro V.
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Beitrag: # 352974Beitrag Alejandro V.
18.5.2006 - 23:03

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7. Mai 2005


Giro d'Italia: Die Favoriten
Jahrhundertfeld kämpft um den Sieg

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Der große Favorit: Gilberto Simoni. Santiago Botero könnte aber ein Wörtchen um den Sieg mitreden.

Reggio Calabria - Mit einem Starterfeld, das so gut wie selten zuvor ist, wird der Giro d'Italia eingeläutet. Eine ganze Reihe von Spitzenfahrern probieren sich dieses Jahr auf dem anspruchsvollen Kurs, aber klare Favoriten lassen sich dennoch ausmachen. Zu den größten von ihnen dürfte Gilberto Simoni gehören, der seit diesem Jahr für die neue Squadra Mercatone Uno-McDonald's in die Pedale tritt und sowohl beim Giro del Trentino, als auch bei der Tour de Romandie einen guten Eindruck hinterließ. „Ich habe mich voll auf den Giro konzentriert und mein ganzes Training sowie Rennprogramm auf ihn ausgerichtet. Mein großes Ziel ist natürlich der dritte Sieg und spätestens nach meinem Triumph im Zeitfahren bei der Tour de Romandie bin ich guter Dinge“, erklärte Gibo. Dabei ist ihm die volle Unterstützung der Mannschaft garantiert, auch wenn im Hochgebirge schnell Lücken in der Squadra reißen können. „Letztenendes kommt es aber auf Gibos Stärke an und er ist so gut drauf wie selten zuvor“, ist sich Claudio Chiappucci sicher.

Als größter Rivale wird sein Ex-Teamkollege Damiano Cunego angesehen, der im letzten Jahr den Giro gewann und sich dabei mit Simoni öffentlich stritt. „Das ist aber Schnee von gestern und ich bedaure es sehr, Gibo nicht mehr im Team zu haben“, wiegelt Cunego ab, um anzufügen: „Natürlich will ich trotzdem meinen Titel verteidigen, alles andere wäre nicht glaubhaft. Ich bin zwar im Gebirge meistens auf mich allein gestellt, aber ich fühle mich so stark, dass ich das schon schaffen werde. Der Kurs kommt mir sehr entgegen und ist äußerst anspruchsvoll, so dass die meisten Kapitäne schon relativ früh alleine sein werden.“ Dennoch kann Cunego kaum verhehlen, dass ihm mehr Unterstützung aus den eigenen Reihen lieber gewesen wäre, die dafür Alessandro Petacchi kriegt. Einzig Fuentes ist es zuzutrauen, Cunego etwas länger begleiten zu können, sobald es bergauf geht, aber warum Szmyd, Mazzoleni oder Vila nicht nominiert wurden, wird wohl das Geheimnis von Giuseppe Martinelli und Claudio Corti bleiben.

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„Natürlich will ich trotzdem meinen Titel verteidigen, alles andere wäre nicht glaubhaft“ - Damiano Cunego

Ganz im gegensatz zu lampre hat Liquigas-Bianchi alles nominiert, was Rang und Namen hat: Mit Dario Cioni und Stefano Garzelli hat man gleich zwei Fahrer, die auf das Podium in Mailand schielen. „Das ist für uns kein Problem. Wir gehen gleichberechtigt in die Rundfahrt und wer vor den entscheidenden Etappen besser ist, für den wird gefahren. Wenn wir beide gleichauf sind, umso besser, denn dann müssen die Gegner auf uns beide aufpassen“, wischt Cioni alle Bedenken beiseite. Unterstützt wird das Duo vor allem von Franco Pellizotti und dem Etappensieger von Paris-Nizza, Marco Milesi. „Aber auch Marcus Ljungqvist wird uns auf den welligen Etappen enorm weiterhelfen“, ist sich Garzelli sicher. Dario Andriotti und Gianluca Sironi komplettieren die Mannschaft und dürften wohl in der Ebene ihren Dienst verrichten.

Auf die Idee mit einer Doppelspitze ist man aber nicht nur bei Liquigas gekommen: Quickstep hat seine beiden Neuzugänge Dario Frigo sowie Marzio Bruseghin nominiert, um „endlich mal das Podium einer großen Rundfahrt zu erreichen“, wie Patrick Lefévre verrät. Frigo überzeugte bereits bei der Settimana Internazionale, wo er unter anderem Gilberto Simoni bei dessen ersten Saisoneinsatz schlagen konnte. Bruseghin und Frigo fuhren auch starke Ardennenklassiker, wobei sich Frigo zweimal unter die ersten zehn schieben konnte „und das auf einem Terrain, das ihm eigentlich gar nicht so gut liegt“, wie Lefévre weiß. Bei der Tour de Romandie hingegen glänzte Iban Mayo, der sich kurzfristig ebenfalls für den Giro entschied. „Ich will sehen, was mit meiner guten Form geht, die ich in der Schweiz unter Beweis gestelt habe“, so der Baske. Tatsächlich konnte er dort in aller Regelmäßigkeit Simoni und Cunego abhängen, aber ein Fragezeichen bleibt: hat er seine Form zu früh erreicht? Die Antwort liefert Julian Gorospe mit seiner zweiten Spitze: Neuerwerb Aitor Gonzalez. „Ich freue mich sehr auf den Giro und will mit Iban viel erreichen. Ideal wäre natürlich ein Sieg, auch wenn das sehr schwer wird“, so Gonzalez.

Ebenfalls stark aus der Romandie kommt Santiago Botero, der zusammen mit Oscar Pereiro das Aufgebot vom schweizerschen Team Phonak anführt und in Italien seine Form bestätigen will: „Ich bin sehr optmisitsch, was den Giro anbelangt. Es gibt viele lange Berge und zwei Zeitfahren, was mir entgegen kommen sollte. Dazu habe ich noch ein starkes Team, so dass einer guten Platzierung eigentlich nichts mehr im Wege steht“, wie der Kolumbianer meint. Oscar Pereiro startet zwar nominell als Co-Kapitän, „aber eigentlich konzentriere ich mich auf die Tour de France und will hier Santi helfen. Wenn er aber einen schwachen Tag hat und ich gut mitfahren kann, dann ändert sich das vielleicht.“ Eine klare Rollenverteilung gibt es bei Discovery Channel: Es gibt einen eindeutigen Kapitän, nämlich Paolo Savoldelli, der sogleich eine Kampfansage an die Konkurrenz machte: „Ich freue mich, dass mir so großes Vertrauen entgegen gebracht wird. Mit Jaro an meiner Seite muss sich die Konkurrenz warm anziehen!“ Jaro ist eigentlich Jaroslav Popovych, 2003 immerhin dritter des Giro und nun Savoldellis Edelhelfer, der aber auch selber auf Klassement fahren kann. „Das ist aber nicht meine Aufgabe, ich will hier Paolo helfen“, stellt der Ukrainer aber nochmals deutlich fest.

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„Mit Jaro an meiner Seite muss sich die Konkurrenz warm anziehen!“ - Paolo Savoldelli

Einige Fahrer geben in diesem Jahr ihr durchaus ambitioniertes Debüt in Italien: So zum Beispiel Alejandro Valverde, der mit Francisco Mancebo die Doppelspitze bei illes Balears bildet und bei der Romandie die Nachwuchswertung gewann. „Das war ein gutes Zeichen, aber in den Bergen konnte ich kaum mithalten. Das sollte jetzt aber anders sein“, sagt der junge Spanier. Sein Landsmann Juan Manuel Gomez Marchante befährt ebenfalls das erste mal Italiens Straßen und will „dort anknüpfen, wo ich bei der Vuelta 2004 aufgehört habe.“ Damals schaffte er den Sprung unter die ersten zehn. Dieser ist mit viel Glück auch Igor Gonzalez de Galdeano zuzutrauen, der in dieser Saison schon die Vuelta a Murcia und Setmana Catalana gewann, seitdem aber kaum mehr auffiel. „Ich bin selber am meisten gespannt, wie meine Form ist, aber Druck mache ich mir hier keinne“, sagt der Spanier, der zu den erfahrenen Rennfahrern zählt. Zu diesen muss auch Carlos Sastre gezählt werden, der beim Team CSC die Kapitänsrolle inne hat. „Ivan hat sich Giro und Tour in einem Jahr noch nicht zugetraut, also habe ich gesagt, dass ich dann den Giro fahre“, erzählt Sastre, der aber nicht auf ein sonderlich starkes Team zählen kann.

Ebenfalls nur Außenseiterchancen attestiert man Georg Totschnig, der sich wohl für die Tour einrollen will. „Vorletztes Jahr habe ich noch beides gemacht, aber im letzten Jahr lief es mit der Konzentration auf die Tour so gut, dass ich hier nur mitrolle“, so der Österreicher, der immerhin keine teaminterne Konkurrenz fürchten muss. Diese hat auch nicht Michael Rasmussen, auch wenn er wohl der größte Risikotipp ist. Das dänische Kletterwunder versucht seit Jahren, endlich eine große Rundfahrt auf konstant hohem Niveau zu fahren, hat es bisher aber noch nie geschafft. „Das“, so ist er sicher, „wird sich hoffentlich beim Giro ändern, da er mir auf den leib geschneidert ist. Ich bin ja nicht so vermessen zu sagen, dass ich gewinne, mein Ziel ist einfach eine Platzierung unter den ersten zehn, denn somit wäre ich konstant gefahren.“

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Der zweite des Vorjahres will wieder aufs Treppchen: Serhiy Honchar

Ein Muster an Konstanz sind die letzten beiden Favoriten des Giro: Zum einen Pietro Caucchioli, der vor der Saison von Alessio zu Credit Agricole wechselte. „Ich denke, der Wechsel hat mir gut getan und ich werde einen guten Giro fahren. Wie weit es dann nach vorne geht, wird sich zeigen“, will sich der italienische Kletterkünstler nicht auf ein Ziel festlegen. „Ein Etappensieg in den Bergen wäre ein Traum, aber genauso freue ich mich über eine gute Endplatzierung“, so Caucchioli weiter. Sein Team scheint aber zu schwach, um ihn lange schützen zu können, aber „da bin ich ja nicht der einzige, der das Problem hat.“ Ein Team nach seinen Wünschen hat Serhiy Honchar bekommen, der im Vorjahr noch vor Simoni zweiter wurde, aber ohne Chance gegen Cunego war. In diesem Jahr ist der Kurs wohl zu schwer für Honchar, ihn selber ficht das trotzdem nicht an: „Ich habe im Winter an meinen Kletterqualitäten gearbeitet und will unbedingt wieder unter die ersten fünf, am besten unter die ersten drei. Diesen Anspruch habe ich nach meiner letztjährigen leistung.“ Will Honchar aber eine ernsthafte Chance auf das Podium in Mailand haben, so muss er vor allem im Zeitfahren Boden gut machen – ausgerechnet da, wo Topfavorit Simoni ihn in der Schweiz deklassierte. Nicht nur deshalb erwarten viele einen Triumph von Simoni, doch die Konkurrenten sind sehr stark – zu stark?
Giancolo Tomazzi
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Alejandro V.
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Beitrag: # 352975Beitrag Alejandro V.
18.5.2006 - 23:05

Sorry dafür, dass ich heute ziemlich viel gemacht habe, aber irgendwann wollte ich doch mit dem Giro beginnen. Ab jetzt wird das Tempo natürlich wieder verringert und die Texte sind auch nicht mehr ganz so lang, aber dennoch hoffe ich, euch hat die Vorschau auf den Giro gefallen.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Edelhelfer
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Beitrag: # 353137Beitrag Edelhelfer
19.5.2006 - 17:49

und wie, bin schon in großer vorfreude! gibo macht das!
LIEBLINGSFAHRER

*** Voigt
** Menchov, Fothen
* Kopp, Lövkvist, Klier

http://www.rsmprosim.de.vu/

Tippspiel:
7. Milano - San Remo 2006

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Alejandro V.
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Beitrag: # 353864Beitrag Alejandro V.
21.5.2006 - 18:50

Der zweite Teil folgt noch, erstmal viel Spaß mit dem ersten:

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Alejandro V.
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Beitrag: # 353976Beitrag Alejandro V.
21.5.2006 - 22:51

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Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Alejandro V.
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Beitrag: # 355092Beitrag Alejandro V.
25.5.2006 - 23:01

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10. Mai 2005


Belgier schlägt Franzosen ein Schnippchen

Dunkerque - Mit starken Leistungen auf den beiden entscheidenden Etappen der Quatre Jourse de Dunkerque hat sich der Belgier Björn Leukemans den Sieg gesichert. War er in Cap Blanc Nez noch zweiter hinter Walter Benéteau, so konnte sich die belgische Nachwuchshoffnung in Boulogne sur Mer den Sieg als Solist sichern, gleichbedeutend mit dem Führungstrikot. „Das ist ein ganz wichtiger Erfolg für mich und ich bin wirklich glücklich, hier gewonnen zu haben. Ich denke, dass es schwer, aber verdient war.“ Zweiter wurde eben jener Walter Benéteau, der für nur einen Tag das Führungstrikot tragen durfte, vor seinem Teamkollegen Thomas Voeckler – ein weiteres Indiz dafür, dass es im französischen Radsport weiter bergauf geht. Bei den Sprintern dominierte hingegen ein Schweizer: Aurelien Clerc ließ seinen Konkurrenten nicht den Ansatz einer Chance und gewann gleich drei Etappen im Massensprint.
Giancolo Tomazzi


Schon wieder knapp daneben

Alcobendas - erneut hat Lance Armstrong den möglichen Rundfahrtsieg nur knapp verpasst. Bei der Clasica Alcobendas, ein kleines, aber hochkarätig besetztes Kriterium in Spanien, musste der Texaner Alberto Lopez de Munain den Vortritt lassen – um die Winzigkeit von einer Sekunde. Dabei schien es zunächst, dass ein anderer bekannter Name ganz oben stehen würde: Roberto Heras gewann die Bergankunft am Collado Villalba, verlor aber auf der zweiten Etappe überraschend Zeit.
Andrea Fava


Ergebnisse des Tages

4 Jours de Dunkerque
1. Etappe:
1. Aurelien Clerc (Phonak)
2. Jan Kirsipuu (Credit Agricole)
3. Aart Vierhouten (Shimano-Memory Corps)
4. Gabriele Colombo (Naturino-Sapore di Mare)
5. Sebastién Hinault (Credit Agricole)


2. Etappe:
1. Aurelien Clerc (Phonak)
2. Jan Kirsipuu (Credit Agricole)
3. Aart Vierhouten (Shimano-Memory Corps)
4. Gabriele Colombo (Naturino-Sapore di Mare)
5. Marc Renshaw (Fdjeux.com)


3. Etappe:
1. Walter Benéteau (Bouygues Telecom)
2. Björn Leukemans (Davitamon)
3. Thomas Voeckler (Bouygues Telecom) +0'15''
4. Gabriele Colombo (Naturino-Sapore di Mare) s.t.
5. Massimiliano Mori (Naturino-Sapore di Mare) s.t.


4. Etappe:
1. Björn Leukemans (Davitamon)
2. Walter Benéteau (Bouygues Telecom) +0'19''
3. Thomas Voeckler (Bouygues Telecom) s.t.
4. Martin Elmiger (Phonak) s.t.
5. Jerôme Pineau (Bouygues Telecom) s.t.


5. Etappe:
1. Aurelien Clerc (Phonak)
2. Wouter van Mechelen (Chocolade Jacques)
3. Benny de Schrooder (Chocolade Jacques)
4. Giovanni Bernaudeau (Bouygues Telecom)
5. Matthew Gilmore (Chocolade Jacques)


Gesamtwertung:
1. Björn Leukemans (Davitamon) 19h50'42''
2. Walter Benéteau (Bouygues Telecom) +0'19''
3. Thomas Voeckler (Bouygues Telecom) +0'50''
4. Gabriele Colombo (Naturino-Sapore di Mare) +1'45''
5. Laurent Lefèvre (Bouygues Telecom) +1'51''
6. Kos Moerenhout (Davitamon) +2'07''
7. Filippo Simeoni (Naturino-Sapore di Mare) +2'40''
8. Martin Elmiger (Phonak) +2'56''
9. Jan Kirsipuu (Credit Agricole) +2'58''
10. Florent Brard (Agritubel-Loudon) +3'00''

Punktewertung: Aurelien Clerc 119 Pkt.
Bergwertung: Martin Elmiger 26 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Thomas Voeckler
Mannschaftswertung: Bouygues Telecom


Clasica Alcobendas
1. Etappe:
1. Roberto Heras (Liberty Seguros-Würth)
2. Alberto Lopez de Munain (Euskaltel)
3. Lance Armstrong (Discovery Channel)
4. Isidro Nozal (Liberty Seguros-Würth)
5. Floyd Landis (Phonak)


2. Etappe:
1. Pedro Lopes (LA Aluminios)
2. Andrea del Biaggio (Team L.P.R.)
3. Ryder Hesjedal (Discovery Channel)
4. Candido Barbosa (LA Aluminios) +1'18''
5. David Blanco (Comunidad Valenciana)


3. Etappe:
1. Isidro Nozal (Liberty Seguros-Würth)
2. Lance Armstrong (Discovery Channel)
3. Ruben Plaza (Comunidad Valenciana)
4. David Canada (Saunier Duval-Prodir)
5. Gustavo Veloso (Kaiku)


Gesamtwertung:
1. Alberto Lopez de Munain (Euskaltel) 9h03'01''
2. Lance Armstrong (Discovery Channel) +0'01''
3. Roberto Heras (Liberty Seguros-Würth) +0'03''
4. Isidro Nozal (Liberty Seguros-Würth) +0'08''
5. Floyd Landis (Phonak) +0'18''
6. Ruben Plaza (Comunidad Valenciana) +0'57''
7. Daniel Schnider (Phonak) +1'33''
8. Candido Barbosa (LA Aluminios) +1'36''
9. Constantino Zaballa (Saunier Duval-Prodir) +1'42''
10. Ruben Diaz Lubato (Saunier Duval-Prodir) +1'43''

Punktewertung: Isidro Nozal 46 Pkt.
Bergwertung: Alberto Lopez de Munain 52 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Ruben Plaza
Mannschaftswertung: Saunier Duval-Prodir
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Alejandro V.
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Beitrag: # 355901Beitrag Alejandro V.
28.5.2006 - 14:37

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12. Mai 2005


Cunego eröffnet den Kampf ums Maglia Rosa

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Damiano Cunego siegt in Giffone und holt das rosa Trikot

Frosinone - „Gute Teamarbeit, den richtigen Zeitpunkt zum Attackieren gefunden und dann voll durchgezogen – es lief einfach alles perfekt!“ So fasste Damiano Cunego die Etappe von Diamante nach Giffone Valle Piana zusammen, die er als Solist gewann und somit auch die Gesamtführung beim Giro übernahm. Am letzten Anstieg des Tages trat er an und kam schnell vom Feld weg. Auf seinen Fersen war Caucchioli, der aber Cunegos Tempo nicht mehr folgen und sich gerade noch so vor dem Hauptfeld ins Ziel retten konnte. Gilberto Simoni war indes nicht enttäuscht, auf Cunego zeit verloren zu haben: „Erstens habe ich bei der Tour de Romandie bewiesen, dass ich ihm am Berg überlegen bin und zweitens wird der Giro noch so schwer, dass diese eine Minute keine Rolle mehr spielen wird.“ Dennoch war es ein moralischer Sieg für Lampre, dass damit den zweiten Tageserfolg feieren konnte, hatte doch am Tage zuvor Alessandro Petacchi bereits in Santa Maria del Cedro gesiegt.

Den dritten Tagessieg in Folge für Lampre wollte Ale-Jet in Frosinone feiern, doch ein anderer machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Angelo Furlan, bisher einmal Etappenzweiter und -dritter, zog von Petacchis Hinterrad aus an diesem vorbei und gewann überlegen. „Der schönste Tag meiner Karriere. Ich hätte nie gedacht, hier einmal gewinnen zu können, aber jetzt ist es passiert und es ist einfach ein wunderbares Gefühl!“ Zu den deutlich geschlagenen gehörten Paride Grillo und Mario Cipollini, aber zumindest der Jungspund Grillo wusste eine Antwort auf seine schlechte Leistung: „Ich komme einfach noch nicht so gut über die Anstiege wie andere Sprinter. Daher war ich nach dem Berg kurz vor dem Ziel relativ weit hinten und bin daher mit meinem achten Rang noch zufrieden.“ An diesem Anstieg trat Gilberto Simoni an, wurde aber sofort wieder gestellt und rollte in der Anonymität des Feldes über den Zielstrich.
Giancolo Tomazzi


Ergebnisse des Tages

Giro d'Italia
4. Etappe:
1. Damiano Cunego (Lampre-Caffita) 4h56'43''
2. Alejandro Valverde (Illes Balears) +1'05''
3. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) s.t.
4. Laurent Brochard (Bouygues Telecom) s.t.
5. Iban Mayo (Euskaltel) s.t.
6. Bradley McGee (Fdjeux.com) s.t.
7. Dimitry Fofonov (Cofidis) s.t.
8. Marco Velo (T-Mobile) s.t.
9. Bram Tankink (Quickstep) s.t.
10. Oscar Pereiro (Phonak)


5. Etappe:
1. Angelo Furlan (Domina Vacanze) 4h32'39''
2. Alessandro Petacchi (Lampre-Caffita)
3. Marco Zanotti (Liquigas-Bianchi)
4. Isaac Galvez (Illes Balears)
5. Fabrizio Guidi (Phonak)
6. Bradley McGee (Fdjeux.com)
7. Olaf Pollack (T-Mobile)
8. Paride Grillo (Mercatone Uno-McDonald's)
9. Mario Cipollini (Liquigas-Bianchi)
10. Stefano Garzelli (Liquigas-Bianchi)


Gesamtwertung:
1. Damiano Cunego (Lampre Caffita) 18h22'30''
2. Angelo Furlan (Domina Vacanze) +0'58''
3. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +1'08''
4. Bradley McGee (Fdjeux.com) +1'09''
5. Santiago Botero (Phonak) s.t.
6. Oscar Pereiro (Phonak) +1'12''
7. Mario Cipollini (Liquigas-Bianchi) +1'13''
8. Dario Frigo (Quickstep) +1'14''
9. Victor Hugo Pena (Phonak) +1'19''
10. Marzio Bruseghin (Quickstep) s.t.

Punktewertung:
1. Alessandro Petacchi 61 Pkt.
2. Angelo Furlan 61
3.Bradley McGee 41

Bergwertung:
1. Ruggero Borghi 5 Pkt.
2. Frédéric Amorison 5
3. Damiano Cunego 5

Nachwuchsfahrer:
1. Alejandro Valverde 18h23'49''
2. Manuel Quinziato +0'08''
3. Jaroslav Popovych s.t.
Mannschaftswertung:
1. Phonak Hearing Systems 55h11'16''
2. Lampre-Caffita +0'05''
3. Quickstep +0'16''
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Alejandro V.
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Beitrag: # 356525Beitrag Alejandro V.
30.5.2006 - 23:55

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15. Mai 2005


Die blau-violetten Festspiele gehen weiter

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Damiano Cunego schwingt sich mit zwei Etappensiegen zum Topfavoriten auf

Pistoia - Es ist schon beinahe beängstigend, mit welcher Souveränität und mit welchem Erfolg die italienische Squadra Lampre-Caffita beim 88. Giro d'Italia zu Werke geht. Klar hatten viele Experten im Vorfeld mit zahlreichen Etappensiegen durch Alessandro Petacchi gerechnet, doch der Starsprinter holte bislang nur einen der vier Tageserfolge für Lampre. Dabei schien die Dominanz kurzzeitig gebrochen: Angelo Furlan schlug in Frosinone Petacchi und auch in L'Aquila schnappte sich ein anderes Team den Tagessieg: Iban Mayo gewann deutlich den Sprint einer Spitzengruppe, an dem sich, wie in Giffone, Gilberto Simoni nicht beteiligte. Für den Basken war es der bisher größte Saisonsieg, über den er sich folgerichtig überschwänglich äußerte: „Es war schon immer mein Anliegen, bei allen drei großen Rundfahrten einen Etappensieg einzufahren. Der Sieg hier bedeutet mir wahnsinnig viel und gibt mir Selbstvertrauen, dass ich hier um den Sieg mitfahren kann.“ Schon zwei Tage später sollte aber wieder Ernüchterung bei den Favoriten eintreten.

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Iban Mayo gewinnt in L'Aquila vor Landsmann Gomez Marchante

Zunächst stand aber eine vermeintliche Sprintetappe auf dem Programm. Wie schon oft praktiziert, aber selten erfolgreich, setzten sich zu Beginn der Etappe einige Ausreißer ab, mit deren Einholung kurz vor dem Ziel gerechnet wurde. Lampre schaffte es, gleich drei Fahrer in die Gruppe zu bugsieren und am Ende einen Mann durchzubringen: Salvatore Commesso setzte sein bis dato fantastisches Frühjahr fort und rettete sich um Zentimeter vor Mario Cipollini ins Ziel. „Ich kann selber kaum glauben, was momentan passiert. Ich genieße einfach nur meine Form und will so viele Erfolge wie möglich einfahren, in erster Linie aber dem Team helfen“, kommentierte der strahelnde Sieger von Marina di Grossetto. Sein Teamkollege wurde dritter, was ihn aber nicht störte: „So lange einer aus unserem Team gewinnt, ist alles in bester Ordnung.“

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Das Ciclamino belegt nur Platz drei, jubelt aber über den Sieg des Teamkollegen

Diese Vorgabe wurde schon am nächsten Tag von Damiano Cunego perfekt umgesetzt. Kurz vor dem Ziel wartete der Salita di Sammommè auf die Fahrer, ein erster echter Kampf der Favoriten wurde erwartet. Tatsächlich: Das Peloton zerriß in viele kleine Grüppchen, während sich Cunego wie in Giffone von allen Mitstreitern lösen und seinen zweiten Tageserfolg feiern konnte. Gilberto Simoni verschlief die entscheidende Attacke, kämpfte 1sich noch auf Rang zehn vor, verlor aber beinahe eineinhalb Minuten. „Morgen muss ich Zeit gut machen und dann beginnen endlich die Berge, wo es sich zeigen wird, wer wirklich gut in Form ist. Ich habe es nicht nötig, mich hier um eine Minute zu prügeln, wenn ich am Stelvio drei, vier Minuten auf die Konkurrenz rausfahren kann“, war sich Simoni dennoch seiner Sache sicher. Auch Cunego wusste um diesen Umstand: „Bisher war es nur Kleinvieh, ab morgen gilt es dann richtig und in den Bergen sowieso. Ich fühle mich prächtig und in der Lage, meinen Girosieg zu wiederholen, weiß aber auch, dass es noch ein langer Weg ist.“ Die neunte Etappe liefert einen weiteren Kampf der Favoriten, wenn ein 41 Kilometer langer Zeitfahrkurs absolviert werden muss.
Giancolo Tomazzi


Ergebnisse des Tages

Giro d'Italia
6. Etappe:
1. Iban Mayo (Euskaltel) 5h09'22''
2. José Angel Gomez Marchante (Saunier Duval)
3. Laurent Brochard (Bouygues Telecom)
4. Paolo Savoldelli (Discovery Channel)
5. Michael Rasmussen (Rabobank)
6. Serhiy Honchar (Domina Vacanze)
7. Damiano Cunego (Lampre-Caffita)
8. Stefano Garzelli (Liquigas-Bianchi)
9. Franco Pellizotti (Liquigas-Bianchi)
10. Christoph Brandt (Davitamon)


7. Etappe:
1. Salvatore Commesso (Lampre-Caffita) 3h24'00''
2. Mario Cipollini (Liquigas-Bianchi)
3. Alessandro Petacchi (Lampre-Caffita)
4. Olaf Pollack (T-Mobile)
5. Fabrizio Guidi (Phonak)
6. Paride Grillo (Mercatone Uno-McDonald's)
7. Isaac Galvez (Illes Balears)
8. Angelo Furlan (Domina Vacanze)
9. Marco Zanotti (Liquigas-Bianchi)
10. Damiano Cunego (Lampre-Caffita)


8. Etappe:
1. Damiano Cunego (Lampre-Caffita) 4h59'02''
2. Franco Pelizotti (Liquigas-Bianchi) +0'21''
3. Iban Mayo (Euskaltel) s.t.
4. Michael Rasmussen (Rabobank) s.t.
5. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) s.t.
6. José Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) s.t.
7. Bradley McGee (Fdjeux.com) +1'02''
8. Francisco Mancebo (Illes Balears) +1'25''
9. Alejandro Valverde (Illes Balears) s.t.
10. Gilberto Simoni (Mercatone Uno-McDonald's) s.t.


Gesamtwertung:
1. Damiano Cunego (Lampre Caffita) 31h54'34''
2. Iban Mayo (Euskaltel) +1'39''
3. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +1'49''
4. José Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +1'57''
5. Franco Pellizotti (Liquigas-Bianchi) +2'04''
6. Michael Rasmussen (Rabobank) +2'29''
7. Bradley McGee (Fdejux.com) +2'31''
8. Alejandro Valverde (Illes Balears) +3'04''
9. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +3'07''
10. Gilberto Simoni (Mercatone Uno-McDonald's) +3'11''

Punktewertung:
1. Alessandro Petacchi 77 Pkt.
2. Damiano Cunego 72
3. Angelo Furlan 69

Bergwertung:
1. Charles Dionne 13 Pkt.
2. Franck Renier 11
3. Damiano Cunego 8

Nachwuchsfahrer:
1. Alejandro Valverde 31h57'38''
2. Jaroslav Popovych +3'22''
3. Andrej Kashechkin +3'26''
Mannschaftswertung:
1. Phonak Hearing Systems 95h58'09''
2. Liquigas-Bianchi +0'16''
3. Illes Balears +1'35''
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Beitrag: # 356754Beitrag Alejandro V.
1.6.2006 - 14:18

Inside Mercatone Uno
Gianni Bugno, 15.5.2005


Geehrte Leser,

schon seit einer Woche läuft der Giro d'Italia, die für uns wichtigste Rundfahrt des Jahres. Dementsprechend sind wir schon ein bisschen enttäuscht, dass Damiano Cunego schon so viel Zeit auf Gibo herausgefahren hat, damit hätten wir wirklich nicht gerechnet. Andererseits hat Gibo natürlich auch Recht, wenn er sagt, dass die wirklich schweren Etappen noch kommen. Heute steht zunächst das erste Einzelzeitfahren an; eine Disziplin, in der Gibo schon bei der Tour de Romandie seine Stärke zeigte. Hoffentlich gelingt es ihm, die damaligen Eindrücke zu bestätigen und viel Zeit auf Cunego heraus zu fahren, damit wir dann in den Dolomiten richtig angreifen können. Der Rest des Teams soll sich schonen, lediglich Marco Marzano nicht, da er ebenfalls eine gute Gesamtplatzierung in Mailand vorweisen kann und will. Ein Etapensieg ist uns bisher nicht vergönnt gewesen, aber Paride hat gezeigt, dass er mit den besten Sprintern hier mithalten kann und es nur noch eine Frage der Zeit sein wird, bis er endlich zum Zuge kommt.

Ein Etappenerfolg bei der Volta Catalunya wäre dagegen schon ein riesiger Erfolg für uns. Unseren Fahrern kommt die Rundfahrt nicht gerade gelegen, da wir diejenigen, die eine gute Form aufweisen, in Italien fahren lassen und der Rest sich erhohlen soll. Immerhin hat sich Danilo bereit erklärt, dort zu starten, aber große Ambitionen hegen wir nicht. Philippe kommt direkt von der Friedensfahrt nach Spanien, genauso Nick und Christopher. Einziger ernsthafter Test für uns ist das Mannschaftszeitfahren am ersten Tag, da wir dort bei der Tour glänzen und Danilo eine dementsprechende Ausgangsposition verschaffen wollen. Ein Sieg ist natürlich utopisch, aber den Rückstand in Grenzen zu halten und unter die ersten acht zu fahren, das haben wir uns schon vorgenommen in Katalonien.

Wie dem auch sei, nun beginnt eine entscheidende Woche beim Giro: Ein Einzelzeitfahren und drei schwere bergetappen sollten schon Aufschluss darüber geben, ob Gibo hier wirklich triumphieren kann. Wünschen tun wir es ihm natürlich und seine Form ist seit Beginn der Rundfahrt noch einmal besser geworden, also können wir auch zuversichtlich in Richtung Zoldo Alto blicken, wo er das erste mal wirklich stark sein muss. Ich hoffe, dass Sie uns bei unserem Unternehemn Girosieg die Daumen drücken und verbleibe mit besten Grüßen Ihr

Gianni Bugno
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Alejandro V.
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Beitrag: # 357570Beitrag Alejandro V.
6.6.2006 - 17:46

Sorry dafür, dass der AAR momentan pausiert, aber ich habe am Donnerstag um 10:30 meine erste, letzte und einzige mündliche Abiturprüfung, für die natürlich gelernt sein will.
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arkon
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Beitrag: # 357582Beitrag arkon
6.6.2006 - 18:59

na dann mal viel glück, und ja schnell weiterschreiben! ;)
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

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Alejandro V.
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Beitrag: # 361730Beitrag Alejandro V.
26.6.2006 - 1:32

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19. Mai 2005


Es ist wieder spannend!

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Trotz einer für ihn guten Leistung verlor Cunego viel Zeit beim Kampf gegen die Uhr


Rossano Veneto - Schien Damiano Cunego mit einem ordentlichen Vorsprung die ersten schweren Pässe des Giros zu erklimmen, so muss der Vorjahressieger nun wieder deutlich mehr um sein rosa Trikot zittern, obwohl er freilich einen sehr guten zehnten Platz im Zeitfahren von Florenz errang. „Ich kann eigentlich zufrieden sein mit meiner leistung, sie ist im Vergleich zum letzten Jahr sehr gut – umso trauriger, dass ich dennoch keine Chance hatte, wenig zeit zu verlieren“, konstatierte der Gesamtführende. Schuld daran war zum Beispiel Gilberto Simoni, der einem Zeitfahrsieg bei der Tour de Romandie nun einen sehr guten vierten Rang folgen ließ und dabei mehr als eineinhalb Minuten auf seinen Ex-Teamkollegen rausholte. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Vorstellung, denn ich konnte mit den besten mithalten. Für mich beginnt der Giro jetzt erst richtig, denn nun kommen die langen Berge, an denen ich wirklich zeigen werde, as in mir steckt.“ Das ist scheinbar eine ganze Menge, aber auch andere Fahrer, wie zum Beispiel Paolo Savoldelli, der dritter wurde, oder Santiago Botero, machten viel von ihrem Rückstand wett.

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Ein großer Tag für Paride Grillo, der seinen ersten Etappensieg beim Giro feiern durfte

Die Laune dürfte bei Gilberto Simoni noch besser geworden sein, als die zehnte Etappebeendet worden war. Auf dem durchaus anspruchsvollen Parcours mussten alle Topsprinter ihre Hoffnungen begraben – bis auf den jungen Paride Grillo. Praktisch ohne Konkurrenz spurtete er den Gesamtfavoriten auf der Zielgerade in Ravenna auf und davon, um seinen ersten Etappensieg beim Giro zu feiern. „Das ist der schönste Tag meines Lebens. Vor dem Giro habe ich von einem Sieg geträumt, aber dass es wirklich geklappt hat, raubt mir den Atem!“ Voll des Lobes für seinen Schützling war auch Claudio Chiappucci: „Wir alle freuen uns riesig für Paride. Er hat sich diesen Sieg voll und ganz verdient, da gibt es keinen Makel. Ein großes Dankeschön auch an Gibo, der ihm den Sprint mustergültig angezogen hat. So ein Erfolg gibt natürlich Moral für die nächsten entscheidenden Etappen.“ Ein Wehmutstropfen fand sich dann doch im blau-roten Freudentaumel: Damiano Cunego belegte Rang drei und sicherte sich somit ein paar Sekündchen an Zeitbonifikationen.

Die elfte Etappe, deren Kurs von Ravenna nach Rossano Veneto verlief und topfeben war, wurde im Vorfeld als sichere Sprintetappe abgetan. Allerdings sah dies in der Realität gänzlich anders aus: Schon früh setze sich eine große, zwölfköpfige Spitzengruppe ab, die das Peloton erst wieder in Rossano Veneto zu Gesicht bekam. Die Etape verlief dennoch unspektakulär, da es in der Ausreißergruppe kaum weitere Angriffe gab und eine Sechsergruppe geschlossen die Zielgerade erreichte. Hier setzte sich ein Fahrer durch, den man nicht unbedingt auf der Rechnung hatte: Erwin Thijs schlug dem eigentlichen Favoriten, dem Brasilianer Murillo Fischer, ein Schnippchen und holte für das Continental-Team MrBookmaker.com den wohl größten Erfolg der Teamgeschichte. „Das ist wirklich fabelhaft. Wir wollten immer bei Attacken vertreten sein, abr mit so einem Erfolg hatten wir nicht unbedingt gerechnet“, gestand Thijs hinterher ein. Das Peloton kam erst zehn Minuten nach Thijs in Rossano Veneto an, lieferte sich aber einen packenden Massensprint um die letzten Punkte, die sich Alessandro Petacchi sicherte. Die Favoriten hingegen strengten sich kaum an und sparten ihre Körner für die nächste Etappe, die auf dem Zoldo Alto enden und das Klassement ordentlich durcheinander wirbeln wird.
Giancolo Tomazzi

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Nur knapp kann sich Erwin thijs (li.) gegen Jose Julia behaupten

Ergebnisse des Tages

Giro d'Italia
9. Etappe:
1. Serhiy Honchar (Domina Vacanze) 52'45''
2. Santiago Botero (Phonak) +0'56''
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1'08''
4. Gilberto Simoni (Mercatone Uno-McDonald's) +1'11''
5. Bradley McGee (Fdjeux.com) +1'33''
6. Aitor Gonzalez (Euskaltel) +1'53''
7. Oscar Pereiro (Phonak) +2'17''
8. Iban Mayo (Euskaltel) +2'34''
9. Dario Cioni (Liquigas-Bianchi) +2'39''
10. Damiano Cunego (Lampre-Caffita) +2'49''


10. Etappe:
1. Paride Grillo (Mercatone Uno-McDonald's) 3h17'15''
2. Bradley McGee (Fdjeux.com)
3. Damiano Cunego (Lampre-Caffita)
4. Markus Zberg (Gerolsteiner)
5. Marco Velo (T-Mobile)
6. Alejandro Valverde (Illes Balears)
7. Gilberto Simoni (Mercatone Uno-McDonald's)
8. Iban Mayo (Euskaltel)
9. Marcus Ljungqvist (Liwuigas-Bianchi)
10. Guido Trentin (Cofidis)


11. Etappe:
1. Erwin Thijs (MrBookmaker.com) 4h45'34''
2. José Julia (Illes Balears)
3. Jan Schaffrath (T-Mobile)
4. Bert Roesems (Davitamon)
5. Ludovic Auger (Fdjeux.com)
6. Murillo Fischer (Naturino-Sapore di Mare)
7. Roy Sentjens (Rabobank) +0'39''
8. Sebastién Joly (Credit Agricole) s.t.
9. Uwe Peschel (Gerolsteiner) s.t.
10. Rubens Bertogliati (Saunier Duval-Prodir) s.t.


Gesamtwertung:
1. Damiano Cunego (Lampre-Caffita) 41h03'26''
2. Bradley McGee (Fdjeux.com) +1'11''
3. Iban Mayo (Euskaltel) +1'32''
4. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1'34''
5. Gilberto Simoni (Mercatone Uno-McDonald's) +1'41''
6. Santiago Botero (Phonak) +2'15''
7. Oscar Pereiro (Phonak) +3'39''
8. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +3'41''
9. José Angel Gomez Marchante (Saunier Duval-Prodir) +4'06''
10. Igor Gonzalez de Galdeano (Liberty Seguros-Würth) +4'31''

Punktewertung:
1. Damiano Cunego 94 Pkt.
2. Bradley McGee 82
3. Alessandro Petacchi 80

Bergwertung:
1. Charles Dionne 18 Pkt.
2. Franck Renier 11
3. Damiano Cunego 8

Nachwuchsfahrer:
1. Alejandro Valverde
2. Jaroslav Popovych +0'21''
3. Sebastién Joly +1'45''
Mannschaftswertung:
1. Credit Agricole 123h34'37''
2. Illes Balears +1'45''
3. Fdjeux.com +1'46''
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tusberg
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Beitrag: # 401997Beitrag tusberg
21.12.2006 - 17:44

sehr guter AAR schade das du nicht weiter geschrieben hast!

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