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Verfasst: 21.1.2007 - 14:42
von arkon
eben, die kennt keiner, weil sie nicht dopen.
woher weißt du bitteschön, das es ein nicht-dopendes mittelmaß gibt? reine spekulation.
ebensowenig kannst du nur im ansatz tippen, wo armstrong (wobei auch hier nichts bewiesen ist) ullrich etc ohne doping gelandet wären, reine spekulation. wenn du punkte mit stumpfsinn füllen muss dann sprich mich in deinem beitrag bitte nicht direkt an und erwarte damit, dass ich auf so etwas eingehe.
desweiteren ist die sichtweise, doping wäre eine art kompensation für schlechte vorbereitung falsch, irreführend und gefährlich. ich weiß nicht, woher du den mist hast, aber alle aussagen von profis, die ich gelesen habe, gehen in eine ganz andere richtung.
und natürlich ist es die pure gier nach ruhm und geld, wenn man sich etwas reinpfeift um 1. statt 2. zu werden. aber diese situation ergibt sich meiner meinung nach nicht. imho ist es unmöglich, auch nur paris zu erreichen, ohne etwas zu nehmen. und das war schon vor 30 jahren so. daher ist es nur die frage: he, ich bescheisse ohnehin schon. warum renn ich also nicht direkt zu nem arzt und blech ihm ne ganze stange geld damit der mich zum sieg spritzt?

Verfasst: 21.1.2007 - 14:56
von Exelero
Es ist schon möglich Paris, ohne Doping zu erreichen, allerdings wäre man wahrscheinlich 20 Stunden hinter den anderen und wäre jedesmal aus der Karenzzeit gefallen.

@hijo rudicio
Du glaubst doch nicht etwa das der letzte der Tour 6000€ im Monat verdient oder? Wenn ein Bert Grabsch angst hatte seine Existenzgrundlage zu verlieren, wenn er kein neues Team findet, dann kannst du mir nicht erzählen das die alle innerhalb von 5 Jahren ein Paar 10000€ angesammelt hätten.
Was stimmt, dass die besten nur nach Ruhm und Geld aus sind, aber Arkon hat da schon recht, wenn er sagt warum sollte ich mich dann nicht gleich zum Siegfahrer dopen lassen? Wenn ich es ehh schon mache dann auch richtig, würde ich mir auch so sagen. Also geh ich halt zu Dr. Fuentes (oder wen es da noch so gibt) und lass mich halt zum Sieger spritzen. Außerdem jeder nimmt was, solange es auf keiner Dopingliste steht nimmt jeder etwas das ihm hilft und danach vertuscht man es halt.

Verfasst: 21.1.2007 - 15:32
von Hijo Rudicio
"Es ist schon möglich Paris, ohne Doping zu erreichen, allerdings wäre man wahrscheinlich 20 Stunden hinter den anderen und wäre jedesmal aus der Karenzzeit gefallen."

Keine Spekulation? "wahrscheinlich"?
Ich glaub echt nicht, dass Lance aus der Karenzzeit gefallen wär... Aber das ist nur meine Meinung.

Nochmal:
Ich sag nur, die bescheissen alle und verdienen dabei ganz gut. Und sie sind keine Opfer, sondern Täter! Sie haben eine Wahl, die haben sie getroffen. Sie betrügen vor allem diejenigen, die gar nicht mehr dabei sind, "imho" aber als Menschen viel wertvoller sind, da sie eben nicht betrügen wollten. Es gibt genug Leute, die sich vom Profisport allgemein verabschieden, weil sie sich irgendwie was anderes^^ darunter vorgestellt haben...
Das nichtdopende Mittelmaß gibt es nicht im Profiradsport, rrrrichtig, weil die irgendwann zu schlecht sind, um sich vor den dopenden Schlechten zu halten. So hab ich das auch geschrieben.

Es gibt hier wohl zwei Arten von Leuten:
Die einen sagen: Opfer, nicht Täter. Denen sag ich, dass viele von euren Opfern nur geld- und ruhmgeil sind, bzw. die anderen ihren auf Doping aufgebauten Lebensstandard nicht mehr halten können, wenn sie plötzlich damit aufhören, is ja logisch!!! Die Armen...

Dann die, zu denen ich mich zähle. Täter, nicht Opfer! Sie bescheissen, tun was illegales, und wir sollten auch nicht so tun, als ob sie erst bei den Profis feststellen, dass sie ohne nicht mithalten können. Gedopt wird ja schließlich auch schon im Jugendbereich.

@arkon: Warum nimmste das denn so persönlich?
Du sprichst mich dauernd persönlich an und beleidigst mich sogar (s.o., Chipsfresser u.ä. ), was ich mir verkneife.
Was DU dir verkneifen kannst, ist sowas wie "wenn du keine Drogen angeboten bekommst, dann kannste dirs einfach machen..." In ner Stadt bekommt man des öfteren sowas angeboten, auch für lau, "nur mal probieren" und so. Dann sagen trotzdem viele nein und ertragen ihre Kumpels, die sich für ne halbe Stunde total geil vorkommen. Und meine Freundin hält sich auch ans Tempolimit, allein weil ihr Wagen nicht schneller läuft :lol:

Robert Förster sagt, das Mindestgehalt eines Radprofis bei einer GS-I liegt bei 25.000 im Jahr. Also gehe ich mal davon aus, dass die die bei der Tour mitfahren, wohl "leicht" darüber liegen.. Außerdem ist diese Zahl ohne jegliche Prämien. Also nur, was der schlechteste Radprofi bei allen Profiteams als Grundgehalt bekommt.
http://radsportnews.net/2004/froesisgiro.shtml

Verfasst: 21.1.2007 - 18:18
von arkon
ich nehme es nicht persönlich, dass du die radprofis angreifst - meinungssache. viel mehr nehme ich es mir sehr zu herzen, wenn leute eine zeile schreiben, alles davor gesagte als "blabla" abtun und dann meinen, mit einem halben satz alles sagen zu können, was es zu dem thema zu sagen gibt. dem ist nicht so.
komischerweise geht das häufiger so: jemand gibt irgend eine meinung von sich, völlig unbegründet und auch nahezu zusammenhangslos, trotzdem natürlich zum thema. ich schreibe irgendetwas dazu, auch ein bisschen offensiv, man muss ja seinen gegner aus der reserve locke. und zwei, drei posts später kommen dann auf einmal die argumente, die begründungen der eigenen meinung. warum nicht gleich so?
aber letztlich sind wir an dem punkt angekommen, an dem nun echt meinung gegen meinung steht. hier gehts nicht weiter. ich habe gesagt, was ich zu sagen habe, und werde das wohl im laufe des jahres noch einige male wiederholen müssen - ich komme mir eben so klug vor. dich von meiner sichtweise zu überzeugen geht wohl nicht, und deswegen lass ich es auch.

Verfasst: 21.1.2007 - 19:37
von Hijo Rudicio
Ich entschuldige mich für das "Blabla".

Verfasst: 22.1.2007 - 14:17
von Jan Ullrich
sorry, aber die vergleiche, die hier aufgeführt werden, zwischen dem dopenden radprofi und dem 'normalbürger' hinken nicht nur, sondern sind absurd. ICH bin kein betrüger, auch wenn ich mal irgendwann ein bisschen zu schnell gefahren bin oder wenn ich drogen genommen hätte (was ich natürlich nicht getan habe) bin ich immer noch kein betrüger. also hab ich auch das recht mich darüber aufzuregen.

Verfasst: 22.1.2007 - 14:26
von jonas
Nein, kein Betrüger, sondern ein Krimineller, was schlussendlich etwa aufs Gleiche hinausläuft.

Verfasst: 22.1.2007 - 14:34
von Jan Ullrich
nö. 1.etwas zu schnell fahren ist ne ordnungswidrigkeit und 2.ist der konsum illegaler drogen erstmal nicht strafbar. was jetzt aber auch irrelevant ist, denn dich habs ja nicht genommen.

Verfasst: 22.1.2007 - 14:36
von jonas
Konsum von illegalen Drogen ist bei euch keine Straftat? Das will ich jetzt mal ernsthaft bezweifeln, bei uns ist es auf jeden Fall eine. Und je nachdem wie schnell man fährt, kann es natürlich auch eine Straftat sein.

Verfasst: 22.1.2007 - 14:38
von Jan Ullrich
nein, ist es defintiv nicht.
http://www.sign-project.de/8_2585.php

deswegen schrieb ich ja ein "bisschen zu schnell fahren". ;)

Verfasst: 22.1.2007 - 14:57
von Exelero
Toll das nehmen ist nicht Strafbar. Super bringt dir aber auch nichts wenn du sonst für alles Verantwortlich gemacht wirst, was davor passiert ist. Denn irgendwie muss man an Drogen kommen und wie du siehst ist das alles Strafbar. Ergo ist auch das nehmen Strafber (natürlich indirekt Strafbar)

Verfasst: 22.1.2007 - 15:06
von jonas
Seltsames Gesetz. ;)

Verfasst: 22.1.2007 - 15:14
von wassertraeger29
Eben, ein deutsches. Besitz ist strafbar, Einnahme nicht unbedingt, d.h. es sei denn, du fährst dann Auto...
Trotzdem hinkt der Vergleich natürlich.

Zum Thema, wahrscheinlich bin ich einfach nur fern jeder Realität, aber nach meinem alljährlichen Pre-Saison "Höllentour"-DVD Abend, bin ich wieder in meinem Gedanken gestärkt, dass zumindest nicht alle Radlprofis dopen. Kommt ausm Bauch, das Gefühl. :)

Verfasst: 22.1.2007 - 18:39
von RotRigo
Ein Bauchgefühl, dass ich auch gerne öfters hätte. Leider muss ich aber sagen, dass ich mich in letzter Zeit mehr mit dem Bücher lesen als mit dem DVD schauen befasst habe.
Zunächst im Sommer "Post aus Alpe d'Huez" von Peter Winnen, dann "Tour de Farce" und "Raubeine Rasiert (Rough Ride)" von Paul Kimmage und jetzt gerade "Sprinterjahre" von Marcel Wüst.
All diese Bücher bestärken das, was ich in der UNI (studiere Sportwissenschaften) von Professor Bette (lest sein Buch "Dopingfalle") lerne.
Literatur kann wirklich Augen öffnen und ich bin von dem Gedanke an "sauberen Profisport" abgerückt. Ich glaube nicht mehr an ihn!
Allerdings wird das nichts daran ändern, dass ich den Sport (und speziell den Radsport) immer lieben werde!

Bevor jetzt irgendjemand die Hoffnung bekommt, dass Marcel Wüst's Buch ebenfalls ein Enthüllungsbuch ist: Nicht direkt! Er erzählt einfach von allen Erlebnissen, die jenseits der Spritzen stattfinden. Die Enthüllung findet bei ihm ungewollt und zwischen den Zeilen statt. Denn wenn man sich einmal ansieht, dass er von 1997 bis 2001 bei Festina unter Vertrag stand, diese Zeit "die superjeile Zick" nennt, ihr fast 100 Seiten widmet und dann aber die Skandal-Tour von 1998 mit einem 4-Seiten-Kapitel (das kürzeste im ganzen Buch) abspeist, in dem er quasi überhaupt nichts sagt, dann ist das doch wohl Zeichen genug.
Der Mantel des Schweigens ist dicht wie eh und je!

Edit:
Ein Wüst'sches Zitat zum Eingang des 1998-Kapitels:
"Das Jahr schritt fort, und dass ich für die Tour wieder nicht eingeplant war, erwies sich im Nachhinein als gar nicht so schlecht. Denn was auf dieser Tour 1998 passierte, war dann Grund genug für alle, die nicht dabei waren, vor Glück aufzuatmen."

Verfasst: 22.1.2007 - 18:42
von Hijo Rudicio
wassertraeger29 hat geschrieben:Zum Thema, wahrscheinlich bin ich einfach nur fern jeder Realität, aber nach meinem alljährlichen Pre-Saison "Höllentour"-DVD Abend, bin ich wieder in meinem Gedanken gestärkt, dass zumindest nicht alle Radlprofis dopen. Kommt ausm Bauch, das Gefühl. :)
Also wenns den gibt, dann bin ich sein größter Fan. Mich ärgert die ganze Sache auch so sehr, weil es so unnötig ist. Mich als Zuschauer interessiert doch überhaupt nicht, wie schnell sie fahren. Ich will ein spannendes Rennen sehen, mehr nicht. Und das geht auch ohne Doping. Mir macht -abgesehen von der jetzt härteren Gesetzgebung- Hoffnung, dass zum Beispiel Landis auf der entscheidenden Bergetappe so viel schneller war als alle anderen. Das heißt ja im Umkehrschluss, die anderen waren nicht soooo drauf....

Verfasst: 22.1.2007 - 19:55
von arkon
aber die anderen wurden auch nicht erwischt. das ganze ist ja keine begleitung von spannendem sport, sondern von sport, den du miterleben kannst. und da sag ich ganz klar: lieber ne übertragung als sauberen sport. denn letztlich tangiert mich das ja nicht beim mitfiebern. aber das thema hatten wir vor ein paar seiten schonmal.

Verfasst: 22.1.2007 - 20:19
von Bettini_der_Beste
Ich muss sagen, mir geht es genauso wie Rot. Genauso wie er las ich Peter Winnen, Paul Kimmage und Marcel Wüst und bin zur gleichen Erkenntnis gekommen. Trotzdem bin ich ein Fan des Sports und deswegen bleibe ich, wenn mein Rennen vorbei ist, meistens noch länger und schaue mir die C-Klasse-Amateure an (oder welche Klasse auch immer). Es geht doch nicht darum, dass ich einen Jan Ullrich siegen sehe oder ein Duell zwischen Armstrong und Basso oder zwischen X und Y, sondern es geht doch schließlich um den Sport an sich. Ich will aber keineswegs bestreiten, dass die Profi-Szene versaut ist. Nur ich schaue genauso gerne die Amateure wie die Profis. Und mir ist es egal welcher Schnitt dabei gefahren wird.

Verfasst: 23.1.2007 - 4:47
von Hijo Rudicio
arkon hat geschrieben:aber die anderen wurden auch nicht erwischt. das ganze ist ja keine begleitung von spannendem sport, sondern von sport, den du miterleben kannst. und da sag ich ganz klar: lieber ne übertragung als sauberen sport. denn letztlich tangiert mich das ja nicht beim mitfiebern. aber das thema hatten wir vor ein paar seiten schonmal.
Das hatten wir schon, aber mich tangiert das wohl, weil ich den Besten siegen sehen will, nicht den mit dem besten Doc.

Verfasst: 23.1.2007 - 9:15
von mmw
Sollen se doch alle dopen, dann sollen se halt GEFÄLLIGST, auch mit 35 unter der Erde liegen, bevor unser lahmendes Gesundheitssystem die auch noch durchschleppen muß (wegen gesundheitlichen Spätfolgen und so / sieht man ja oft genug bei den ossi-sportlern). Vieleicht sollte man ja drauf bestehen, daß die sich alle zu tote zu spritzen haben. Und wenn se dann mit rund 35 noch immer nicht unter der Erde liegen, vieleicht sollte man dann neben der Kg-Etappe noch die Beerdigungs-Etappe einführen.

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Also Jan, dann hab mal noch schöne 23 Monate. Dann wirst du endlich 35. :twisted: :twisted: :twisted:

Verfasst: 23.1.2007 - 9:21
von Stephen Roche
Genau. Und schickt Eure Kinder in Sportvereine, fördert Ihre Wünsche, erfolgreich an Wettkämpfen teilzunehmen. Aber geht dann mit Ihnen gefälligst auch zur Blutwäsche ...



:roll:

Verfasst: 23.1.2007 - 12:43
von arkon
sach mal, mmw, was gehtn mit dir?
ich würde mal ganz grob schätzen das es kaum einen exprofi gibt, der dem gesundheitssystem so auf der tasche liegt, wie ein durchschnittlicher raucher mit 70+. oder ein alkoholiker. oder ein unfallopfer von der bundesstraße.
ich trinke und rase, übers rauchen erhebe ich mich noch. ich bin bei beiden nicht verantwortungslos, aber ich tue es und ich würde mal stark tippen, die meisten hier auch. und dann labert bitte nicht so nen scheinheiligen mist.