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Verfasst: 18.5.2008 - 10:46
von José Miguel
Radler5 hat geschrieben:Wer sagt das Ruß nicht vollgepumt ist?
Sicher kann man das nie sagen, aber bei ihm ist das schon relativ unwahrscheinlich.

Verfasst: 18.5.2008 - 11:19
von Radler5
Man glaubt immer wieder das es unwahrscheinlich ist und dann kommt es doch raus.Natürlich hoffe ich auch das er sauber ist aber sicher sagen kann man das wirklich nicht.

Verfasst: 18.5.2008 - 12:08
von Quälekom
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Ruß' größte Stärke bleibt aber trotzdem das Bergfahren. ;)

Verfasst: 18.5.2008 - 12:50
von Valva2999
Jeder kann gedopt sein. Doch mit diesem Gedanken im Hinterkopf kann man ja kein Rennen mehr genießen. Also denkt man lieber, alle sind sauber, und wenn sie dann erwischt werden, reicht es ja. Aber so lange gilt eben für mich der Gedanke, dass alle sauber sind. Bei Russ,Ricco etc.

Verfasst: 18.5.2008 - 12:56
von BlackHackz
Naja ein Wörtchen zu Ricco noch. Ich mag zwar auch die offene und ehrliche Art lieber, aber er sollte mal lieber den Mund stillhalten und sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, was Dopinganschuldigungen an Contador betrifft. Ricco hat ja seine eigene solide Dopingvergangenheit, man erinnere sich an den Giro 06, wo er auf Verdacht auf einmal aus dem Aufgebot gestrichen wurde. Man kann nur überzeugend offen sein, wenn man sich nicht selbst damit in Bedrängnis bringt. Im Übrigen weiß niemand so recht, ob Contador wirklich am Strand gelegen hat. Ich bin immernoch fest davon überzeugt, dass die Entscheidung der Giro-Organisation für Astana bei weitem nicht so spontan war, wie sie wirkte. Das war schon länger im Busch. Schließlich ist Astana ein reiches Team mit vielen Top-Fahrern und Bruyneel ist auch kein Anfänger. Außerdem muss man kein Prophet sein, um zu erkennen, dass der Streit UCI versus Organisatoren nur die Spitze des Eisberges ist. Die UCI wird es nicht mehr so lange geben und dann muss der Kampf weitergehen, der dann zwischen den Organisatoren aufflammt. Der Giro hat in den letzten Jahren immer mehr Zuspruch erhalten und meldet so ein bisschen den Anspruch an, der Tour de France den Rang abzulaufen. Spektakulärer ist er die letzten paar Jahre immer gewesen. Und da gerade zur Tour immer neue Dopingenthüllungen erwartet werden, könnte das ganz schön am Image der Tour kratzen. Ich erwarte da viel Konfliktpotenzial in der Zukunft. Und da kam es der Giro-Organisation gerade recht, dass das bestbesetzte Team nicht bei der Tour dabei ist und die Fahrer dieses Teams alle möglichen großen Etappen-Rennen, an denen sie teilnahmen, dominiert haben. Ich persönlich glaube nicht, dass Contador in der Sonne lag.

Ein paar Worte noch zur Astana Taktik: Klar ist Contador nicht durch die Führung gegangen. Klöden war hinten und eine Doppelspitze ist immer günstiger für ein Team. Zumal Klöden und Contador die herausragenden Zeitfahrer des Giros sind, wobei ich tatsächlich beide gleichauf sehe, nur dass Klöden noch einen geringen Formvorsprung hat, den man beim EZF auch bemerken wird (im Sekundenbereich). Klöden ist nicht vorne herangekommen an Contador, das könnte aber auch die Ursache haben, dass man erstmal warten möchte, was Menchov drauf hat, denn der könnte im Zeitfahren gefährlich werden. Klöden war eigentlich immer bei Menchov. Und die Zeit, die er auf DiLuca und Ricco verloren hat, holt er in den ersten 10 km beim EZF wieder auf. Das ist alles andere als schlimm. Aussagekräfitger fand ich Contadors Fahrweise. Er wirkte schon sehr stark. Immer wenn DiLuca mal ein Loch reißen lassen hat, was bei steilen Stellen öfters passiert ist, ist er nach vorne und hat es wieder zugefahren. Das war schon saustark. Mitgesprintet ist auch er nicht. Konnte er nicht oder wollte er nicht? Wie auch immer, für ihn gilt dasselbe: die paar Sekunden sind im Zeitfahren Schall und Rauch. Die Berge kommen erst noch. Das war erst die Aufwärmetappe. Aber schön zu sehen, wie es abgeht. Klöden kann nicht die Antritte von DiLuca und Ricco mitgehen. Aber das könnte Basso wohl auch nicht. Spielt auch keine Rolle. DiLuca halte ich dieses Jahr für nicht sooo stark und Ricco für zu jung und ungestüm. Der hätte vorgestern angreifen sollen, wenn er so stark ist, wie er denkt und dem armen Piepoli dort Gesten macht. Ricco überrascht mich schon ein wenig. Aber die Berge kommen erst noch.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das Rennen so entwickelt. Vor allem, wieviel Ricco im Zeifahren verliert. Er war nie Kapitän bei einer GT, ist vielliecht nie voll gefahren im ZF. Vielleicht ist er besser, als ich denke...

Verfasst: 18.5.2008 - 13:15
von ThunderBlaze
Mit Ricco stimm ich mit dir überein. Aber die Passage mit der UCI ist nonsens. Klar wird es sie weitergeben. Der Verband deckt ja nicht nur den Profistraßenradsport ab, sondern noch andere diverse Dinge. Außerdem, man siehts am Giro, wäre es ohne einen neutralen Verband ein Fiasko. Der Willkür ist Tür und Tor geöffnet. Ohne UCI geht es einfach nicht, bis das jemand begreift muss es anscheinend erst fragwürdige Entscheidungen der Organisatoren geben. Irgendwann werden UCI und die Orgas sich schon versöhnen. Der eine UCI Präsi kommt, der andere geht... Eigentlich wie in der Politik. Innerhalb der UCI wird man mit bestimmten Sachen auch net einverstanden sein. Bin da guter Hoffnung.

Ricco hat weiter die große Fresse: http://www.cyclingweekly.co.uk/news/Ric ... 56458.html

Verfasst: 18.5.2008 - 14:52
von sebbi
Ich weiß nicht ob die Fahrer von Astana noch so stark im ZF sind, im Vergleich zu den anderen Favos des Giros... Immerhin hatte jeder mit einem Sieg beim MZF des Teams Astanas gerechnet. Leipheimer, Klöden, Contador um mal die stärksten zu nennen.
Ich stimme BlackHackz zu. Ich glaube genausowenig wie er, das Astana erst 2 Wochen vor dem Giro bescheid wusste, das sie starten dürfen.
Ricco schätz ich eigentlich ziemlich stark im Zeitfahren ein, da es eh die meiste Zeit nur Berg hoch gehen wird. Bei einem flachen Zeitfahren wird er wohl auch nicht sehr viel Zeit verlieren, da er doch eine sehr gute Form hat.

Verfasst: 18.5.2008 - 14:52
von Grabba
"einen neutralen Verband"
Verfolgst du einen anderen Radsport als ich?

Aber der Link ist klasse. Allergrößter Unterhaltungswert. Wortgefechte in dieser Form habe ich selten im Radsport gehört (um ehrlich zu sein: Ich kann mich nicht an so etwas erinnern). Wunderbar! :)

Zu Riccos Zeitfahrleistung: Er wird beim ersten Zeitfahren mindestens vier Minuten auf den Sieger verlieren, und auf Contador und Klöden je mindestens drei Minuten. Selbst im Bergzeitfahren hat er keine Siegchancen. Darauf lege ich mich fest.

Verfasst: 18.5.2008 - 15:08
von ThunderBlaze
Grabba hat geschrieben:"einen neutralen Verband"
Verfolgst du einen anderen Radsport als ich?
Entschuldige wenn ich nicht mit auf dem Zug des UCI-Bashing springe. Da bin ich nicht der Typ dafür. Das gewisse Entscheidungen Zweifel hervorrufen... Ja, is halt so. Erlebt man jüngst ebenfalls in der DFL und wird sich auch fortsetzen. Aber allemal lieber als so´n unorganisierten Sport wo ständig mit zweierleimaß und willkürlich entschieden wird. Ohne Dachverband bringt es nichts aktiv Rad zu fahren wenn irgendwelche Orgas entscheiden dürfen wie sie wollen. Der Giro ist das beste Beispiel (Visconti in Rosa und die gestrige Wertung DiLuca´s Gruppe wenn auch u. a zugunsten anderer Fahrer).

Verfasst: 18.5.2008 - 17:06
von Grabba
Würden die Giro-Organisatoren morgen bestimmen, dass italienische Fahrer auf jeder Etappe einen Zeitbonus von drei Sekunden erhalten, dann könnte man erstens nichts dagegen machen und zweitens auch nicht sagen, dass es verboten sei - schließlich ist das ihre Rundfahrt. Und wenn für sie eben Visconti vor Russ lag, dann ist das eben so. Fertig, Ende, aus. Willkürlich ist es natürlich trotzdem, das stimmt.
Trotz allem bleibe ich dabei, ganz abgesehen von der allgemeinen Anti-UCI-Haltung, dass die UCI, genau wie vermutlich viele andere Sport-Dachverbände, alles Andere als neutral ist.

EDIT: Der Ricco ist ja mal klasse. Einfach mal am einzigen kleinen Anstieg auf einer reinen Sprinteretappe anzugreifen. Auch wenn er jetzt nicht voll durchgezogen hat war es dennoch eine sehr interessante Aktion. Klasse Kerl!

Verfasst: 18.5.2008 - 17:36
von BlackHackz
Dall Antonia hat sich ja sehr unbeliebt gemacht heute ;)
Der Sprint war toll, Zabel wurde ganz schön eingeklemmt. Aber alles regelkonform. Naja, bis auf Wildsau Dall Antonia eben...Der hat sich mit McEwen, Benatti und Cavendish angelegt...das muss man erstmal schaffen :lol:

Verfasst: 18.5.2008 - 17:43
von PS
BlackHackz hat geschrieben:Dall Antonia hat sich ja sehr unbeliebt gemacht heute ;)
Der Sprint war toll, Zabel wurde ganz schön eingeklemmt. Aber alles regelkonform. Naja, bis auf Wildsau Dall Antonia eben...Der hat sich mit McEwen, Benatti und Cavendish angelegt...das muss man erstmal schaffen :lol:
... und trauen. :lol:

Eigentlich sehr interessanter Sprint und fast sogar der Sieger Bettini. Bennati am Ende doch vorne, aber auch verdient. Weiß nicht was Zabel noch hätte reißen können wenn er nicht hinter Bennati eingeklemmt gewesen wäre. Förster hätte wohl auch gut sein können wenn er Gatto's Hinterrad behalten hätte.

Verfasst: 18.5.2008 - 17:48
von montyeisbaer
BlackHackz hat geschrieben:Dall Antonia hat sich ja sehr unbeliebt gemacht heute ;)
Der Sprint war toll, Zabel wurde ganz schön eingeklemmt. Aber alles regelkonform. Naja, bis auf Wildsau Dall Antonia eben...Der hat sich mit McEwen, Benatti und Cavendish angelegt...das muss man erstmal schaffen :lol:
Konnte ich leider nicht am TV verfolgen.Was ist passiert?

Verfasst: 18.5.2008 - 17:53
von José Miguel
Sehr ärgerlich für Zabel :?. Aus meiner Sicht hatte er die höhere Geschwindigkeit und wäre vielleicht noch an Bennati vorbeigekommen, hätte der nicht noch diese Welle gefahren. Trotzdem bin ich sehr angenehm überrascht, wie sich Zabel beim Giro bei den Massensprints präsentiert. Der Abstand zu Bennati, Cavendish, McEwen usw. ist nur sehr gering, falls überhaupt vorhanden. Hoffentlich springt noch ein Etappensieg raus, aber da bin ich ganz optimistisch :) .

Verfasst: 18.5.2008 - 18:32
von BlackHackz
In Mailand vielleicht nach den Bergen, wenn Zabel den Giro überhaupt zu Ende fährt. Schließlich ist er ja Tour-Kapitän, wie es aussieht.
Was genau immer passiert ist, kann man nicht sagen. Dall Antonia hat sich einfach überall dazwischengedrängelt. McEwen hat ihn sogar einmal mit dem Arm beiseite geschuppst, weil er ihm auf die Nerven gegangen ist. Mit Bennati hat es angefangen, den hat er zuerst angerempelt. Dann kam McEwen an die Reihe und zum Schluss hat er Cavendish von Greipel Hinterrad quasi weggeschossen. Das ging aber alles sehr schnell, kann auch irgendwie anders gewesen sein. Auf jeden Fall hat Cavendish ihn noch beim Sprint angebrüllt und den Arm richtig ausgefahren und Bennati hat sich nicht lange mit Jubeln aufgehalten, sondern den guten Tiziano direkt nach dem Sieh mal beiseite genommen und mit ihm ein paar Takte geredet...

Verfasst: 18.5.2008 - 18:41
von Valva2999
Naja Bennati hats ja nicht geschadet und Dall'Antonias Platzierung war auch nicht top. Aber unnötig solche Aktionen, war eh schon ein unglaublich hohes Tempo heute im Finale.
Die Aktion von Sella fand ich eher unverständlich, vll. weil er sich am Ruhetag und im Zeitfahren ausruhen will oder kann. Ricco ist ja nur kurz mitgegangen, er wäre also da gewesen, wenn die Gruppe eine Chance gehabt hätte. Ich mag wie er fährt, hoffentlich reichen die Körner bis Mailand oder bis in die letzten Bergetappen.
Dann gab es noch zwei böse Stürze. Zuerst fiel Savini von CSF in den Straßengraben bei hohem Tempo, er hatte Knieproblem, konnte kaum laufen, aber fahren und quälte sich noch hinter dem Feld ins Ziel. Noch schlimmer erwischte es Bingen Fernandez, der kurze Zeit später stürzte. Er konnte nur noch den Kopf +Arme bewegen und wurde gleich ins Krankenhaus gebracht.

Verfasst: 18.5.2008 - 19:04
von montyeisbaer
BlackHackz hat geschrieben:Was genau immer passiert ist, kann man nicht sagen. Dall Antonia hat sich einfach überall dazwischengedrängelt. McEwen hat ihn sogar einmal mit dem Arm beiseite geschuppst, weil er ihm auf die Nerven gegangen ist. Mit Bennati hat es angefangen, den hat er zuerst angerempelt. Dann kam McEwen an die Reihe und zum Schluss hat er Cavendish von Greipel Hinterrad quasi weggeschossen. Das ging aber alles sehr schnell, kann auch irgendwie anders gewesen sein. Auf jeden Fall hat Cavendish ihn noch beim Sprint angebrüllt und den Arm richtig ausgefahren und Bennati hat sich nicht lange mit Jubeln aufgehalten, sondern den guten Tiziano direkt nach dem Sieh mal beiseite genommen und mit ihm ein paar Takte geredet...
Schade,hätte ich gern gesehen.Ein Innenfight mit McEwen.Aber was regt sich der gute McEwen so auf.Er gilt doch auch nicht gerade als der Gentleman-Sprinter.

Verfasst: 18.5.2008 - 19:25
von BlackHackz
Naja, McEwen hat sich ja gar nicht sooo aufgeregt, der hat ihn nur weggeschubst. Cavendish und Bennati haben sich aufgeregt. Obwohl Cavendish eine harte Gangart ja auch von der Bahn gewöhnt sein müsste. Also Dall Antonia scheint deutlich über die Stränge geschlagen zu haben...naja, muss auch mal sein ;)

Verfasst: 18.5.2008 - 19:29
von Kobelix
BlackHackz hat geschrieben:In Mailand vielleicht nach den Bergen, wenn Zabel den Giro überhaupt zu Ende fährt.
Denk ich auch... so gut wie Ete im Zeitfahren ist. :wink:

Verfasst: 18.5.2008 - 23:03
von BlackHackz
Mist, jetzt bin ich auch mal drauf reingefallen ;) Das ist aber echt gewöhnungsbedürftig :?

Verfasst: 19.5.2008 - 17:10
von Grabba
Zum Thema Russ in rosa gibt es ein sehr interessantes Interview auf der Eurosport-Radsportseite. Henn sieht Russ Chancen, morgen rosa zu übernehmen, bei 60%.
Wenn man sich aber mal das Ergebnis des Abschlusszeitfahrens des letzten Giros anschaut wird man diese Meinung wohl kaum noch teilen können. Visconti auf 13 (2:18 Rückstand), zwischen Cunego und Belohvosciks, Russ auf 74 mit fast sechs Minuten (klar wird der da nicht mehr voll gefahren sein; dennoch, Visconti ist einfach ziemlich stark im EZF). Nimmt man dazu noch die Leistungen der letzten Tage, angefangen mit der Etappe, wo Russ und Visconti vorne waren, und sieht, dass Russ dort nie eine Chance hatte, dann kann man seine Chancen doch maximal bei 10% sehen. Dass Russ morgen rosa holt halte ich für genauso wahrscheinlich wie einen Sieg von Ricco im Abschlusszeitfahren.

Beim erwähnten Abschlusszeitfahrens des letzten Giros war Ricco gar nicht mal so schlecht (23. und 3:38 zurück). Beachtet man aber, dass er unter den ersten neun Fahrern des GK der schlechteste war und dass Simoni als zweitschlechtester fast eine Minute Vorsprung auf ihn hatte gewinnt das Ergebnis schon wieder eine andere Bedeutung. Piepoli hatte damals übrigens sechseinhalb Minuten.