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Verfasst: 3.7.2009 - 15:08
von lachi
Man kann Kokain nicht nur schnupfen, rauchen oder injizieren. Man kann es auch äusserlich auftragen (d.h. einreiben, wurde z.B. früher beim Zahnarzt verwendet statt der Spritze). Beim Sex kann Mann so seine "Standfestigkeit" verbessern. Theoretisch könnte es auch oral äufgetragen worden sein, dazu müsste man aber seine Freundin befragen. Jedenfalls haben solche Praktiken gar nichts mit Doping zu tun sondern sind "nur" strafrechlich relevant.

Verfasst: 3.7.2009 - 15:14
von sciby
Und dürfen Kriminelle bei der Tour de France starten?

Verfasst: 3.7.2009 - 15:26
von ulle91
Er hat doch nur konsumiert. Kein Besitz, Handel o.ä. Soweit ich weiß, ist doch auch nur das strafbar!?
Wieso uns die Kokain-Sucht des Tom Boonen interessieren sollte, weiß ich nicht. Amy Winehouse wird damit populär, bei anderen wird es als moralisch total verwerflich angesehen. Hier wird meiner Meinung nach mit zweierlei Maß gemessen. Die Chance, über seine Sucht nachzudenken, hatte er doch schon im letzten Jahr...

Verfasst: 3.7.2009 - 15:29
von Lance Armstrong Fan
Konsum ist zwar nicht strafbar, dennoch hat er gegen Bewährungsauflagen verstoßen und das ist sehr wohl strafbar. Andererseits muss man sagen, dass wenn gegen Otto Normalbürger ein Strafverfahren läuft, ihm sehr wahrscheinlich der Job gekündigt wird, also auch seinem Beruf nicht mehr nachgehen kann. Warum sollte bei einem Radprofi da eine Ausnahme gemacht werden?

Verfasst: 3.7.2009 - 15:30
von sebbi
Das Konsumieren soll also nicht strafbar sein?! :lol: Haben sie nicht mal bei ner HD Kokain bei Boonen gefunden? Dachte ich hätte mal sowas gelesen. Und der Handel wurde ihm auch nachgesagt.

Verfasst: 3.7.2009 - 15:33
von BlackHackz
Na in so einer Gesellschaft möchte ich leben, in der mir lebensgefährliche Probleme von anderen Menschen scheißegal sind, hauptsache ich bekomme meine Unterhaltung. Was das wieder mit Amy Winehouse zu tun hat, begreife ich nicht. Drogenkonsum ist doch kein werbefähiges Markenzeichen und mit zweierlei Maß wird da schon gar nicht gemessen. Für den Süchtigen ist es gefährlich, ob die Person Winehouse oder Boonen heißt, spielt dabei keine Rolle.
Und gerade weil Boonen letztes Jahr offensichtlich nicht viel gelernt hat, sollte man ihn da treffen, wo es weh tut. Denkst du etwa, das Problem legt sich irgendwann von alleine?

EDIT: Sowohl nach deutschem, als auch belgischem Recht ist der Konsum von Rauschgift nicht strafbar. Wieso auch. Der Besitz und erst Recht die Weitergabe ist es allerdings schon.

Verfasst: 3.7.2009 - 15:35
von Grabba
Und der Handel wurde ihm auch nachgesagt.
Ich könnte jetzt auch sagen: "Der sebbi handelt mit Kokain." Dadurch wärest du aber noch lange kein Krimineller. Ganz im Gegenteil, das wäre Verleumdung, womit ich mich strafbar machen würde.
Und gerade weil Boonen letztes Jahr offensichtlich nicht viel gelernt hat, sollte man ihn da treffen, wo es weh tut. Denkst du etwa, das Problem legt sich irgendwann von alleine?
Aber: Ist das deine Aufgabe, ihm zu helfen? Ist es Aufgabe der ASO? Ich denke kaum.

Verfasst: 3.7.2009 - 15:36
von BlackHackz
Es gab aber ein Ermittlungsverfahren in der Sache gegen Boonen. Somit wurde ihm Handel nachgesagt. Was soll daran Verleumdung sein?
Aber: Ist das deine Aufgabe, ihm zu helfen? Ist es Aufgabe der ASO? Ich denke kaum.
Natürlich ist es nicht meine Aufgabe, aber wie kann einem sowas denn scheißegal sein?

Verfasst: 3.7.2009 - 15:38
von sebbi
Strafrechtliche Konsequenzen drohen
Strafrechtliche Konsequenzen und eine Sperre drohen aber, wenn Boonen der Besitz größerer Mengen oder der Handel mit Kokain nachgewiesen wird. Im Dezember war Boonens Freund Tom Vanoppen mit Kokain erwischt worden. Im Verhör nannte der Querfeldein-Spezialist Boonen als seinen Dealer, was dieser später bestritt. Hausdurchsuchungen der belgischen Polizei bei Boonen und seiner Familie sollen ohne Ergebnis geblieben sein.
Quelle


Das ist mehr als nur Nachsagen, das ist ja schon fast eine Beschuldigung.

Verfasst: 3.7.2009 - 15:47
von Time2Play

Verfasst: 3.7.2009 - 16:02
von BlackHackz
Ganz oben hat lachi etwas dazu geschrieben. Heroin kann man auch rauchen, die Wirkung ist nicht so stark, der Suchtfaktor derselbe, die Spuren nicht so deutlich. Wie auch immer, Boonen hat dermaßen viele positive Kokaintests, dass man schon hochoptimistisch sein muss, wenn man denkt, dass er da nur rein zufällig herangeraten wäre. Er hat das Zeug in irgendeiner Form konsumiert, das kann man schönreden, muss man aber nicht. Ich sage auch nicht, dass Boonen ins Gefängnis gehört, ich kriminalisiere ihn auch nicht, aber wenn man über 2 Jahre 3 positive Kokaintests vorzuweisen hat, dann handelt es sich um ein Drogenproblem. Drogenprobleme erledigen sich nicht von alleine und der Betroffene kann sie in den allerseltensten Fällen alleine bewältigen.

Verfasst: 3.7.2009 - 16:20
von ulle91
@BlackHackz: Genauso ist es aber auch nicht unsere Aufgabe, daran etwas zu ändern. Ganz abgesehen davon, dass es nicht im Bereich unseres Möglichen liegt.
Lance Armstrong Fan hat geschrieben:Konsum ist zwar nicht strafbar, dennoch hat er gegen Bewährungsauflagen verstoßen und das ist sehr wohl strafbar.
Welche Bewährungsauflagen gibt es denn? Vor allem, wenn er nie eine Straftat begangen hat?
Amy Winehouse steht hier als Abbild der Musik-Branche. Dort gehört es doch schon fast zum guten Ton, dass man was schnupft. Beim Sportler hingegen wird hier die moralische Keule ausgepackt und auf Boonen gehauen. Das meine ich mit zweierlei Maß. Beim einen ists "cool", bei dem anderen "total scheiße".

Verfasst: 3.7.2009 - 16:36
von BlackHackz
Also ich finde Kokainkonsum generell nicht "cool" oder meinst du nicht mich sondern das Bild, was durch Medien oder Veranstalter verbreitet wird? Also darauf würde ich ohnehin nicht viel geben, das steht außer Frage. In der einen Branche ist Drogenkonsum eben vermarktbar, in der anderen nicht. Aber mir gehts ja nicht darum, die Entscheidung der ASO, Boonen am Start zu hindern, zu unterstützen. Die Beweggründe der ASO halte ich für genauso fragwürdig, wie die meisten anderen hier. Bei mir läuft es zwar auch darauf hinaus, dass ich Boonen lieber nicht am Start der Tour sehen möchte, aber das hat ja völlig andere Gründe.
Und ich habe auch nicht gesagt, dass es unsere Aufgabe ist, Boonen von den Drogen wegzubringen. Man kann sich doch als Zuschauer darüber Gedanken machen, ob die Entscheidung, Boonen starten zu lassen, für ihn gut oder schlecht ist, ohne daraus gleich eine Pflicht, das Richtige zu tun, abzuleiten. Ich sage ja auch nicht, dass alle Fans an einem Strang ziehen müssen, um Boonen vom Koks wegzukriegen, ich sage auch nicht, dass die ASO eine Schutzfunktion gegenüber den Fahrern hat, die sich darauf erstreckt, die Fahrer von Drogen fernzuhalten. Mir ist bloß diese einseitige Befürwortung von Boonens Start hier aufgefallen. Aus sportlicher Sicht und aus Sicht der Justiz sicherlich eine berechtigte Entscheidung, aber man muss doch auch die Konsequenzen für den Fahrer berücksichtigen, die hier überhaupt noch nicht angesprochen wurden. Hier scheint ja die Meinung zu existieren, er hätte nicht gedopt, kann rechtlich nicht vom Rennen ausgeschlossen werden, also ist es schön, dass er fahren darf. Ich wollte lediglich zu Bedenken geben, dass es gar nicht im Interesse Boonens sein kann, diese Tour de France zu bestreiten, bevor er sein Problem nicht in den Griff bekommen hat (was er letztes Jahr schon hoch und heilig versprochen hat).
Als Fan sind mir doch die Menschen, die dort auf den Rädern sitzen nicht völlig egal, solange sie ihre Show abliefern. Dann können wir ja wieder zu den Gladiatorenkämpfen zurückkehren. Es mag nicht unsere Aufgabe sein, Boonen zu ändern, aber man kann doch zumindest seinen Unmut darüber, was mit Boonen passiert, ausdrücken...

Verfasst: 3.7.2009 - 16:45
von eisel92
Und was genau soll es Boonen bringen, wenn er (wieder) nicht am Tour-Start stehen dürfte? Weil er ja dann aufhört zu koksen. Ich denke, es ist voll und ganz im Interesse Boonens, dass er bei dieser Tour de France am Start stehen darf. Radfahren gehört sicher zu den Dingen im Leben, die er am Liebsten macht, da wäre es Schwachsinn ihm das "wegzunehmen". Die Tour de France ist ja immer noch das Saison-Highlight schlechthin. Im Übrigen interessiert mich auch der Sportler Tom Boonen, sein Privatleben geht mich nichts an. Schlimm wäre es, wenn er das Zeug weitergeben würde, aber "nur" das Konsumieren? Ich freu mich auf Massensprints mit dem Belgier, und wenn er Cavendish zwei Mal schlägt soll er sich halt ein Straßerl reinziehen. Das ist meine Meinung dazu, ich verstehe vollkommen wenn man das komplett anders sieht, aber einen Boonen nicht an den Tour-Start lassen wollen, weil das (angeblich) nicht in seinem Sinne ist, möchte ich doch in Frage stellen.

Verfasst: 3.7.2009 - 17:31
von haas17
Lieber ein Davis der in der Fuentes Affaire drin steckt (allso mit leistungssteigernden mittel) oder ein Boonen der Privat halt etwas auf der schiefen Bahn ist?

Verfasst: 3.7.2009 - 18:27
von BlackHackz
Ich glaube, hier stoßen Bewusstseinswelten aufeinander.

Verfasst: 3.7.2009 - 20:42
von Chevato
Geht mir irgendwie auch grad so. Ich muss mal meinen Chef fragen, ob ich noch meinen Job habe, wenn ich in 2 Jahren 3mal meinen Führerschein wegen Alkohol verliere....

Verfasst: 3.7.2009 - 20:43
von Leonardo Piepoli
Möglicherweise is es ja besser, für Herr Boonen die Tour zu bestreiten, regelmäßig getestet zu werden und somit am Kokain Konsum, in welcher Form auch immer, gehindert zu werden.

Die positiven Tests, waren ja schliesslich ausserhalb des Wettkampfes, weswegen man ihn auch nicht sperren kann.

Insoweit hat Herr Boonen die Sache mit dem Kokain ganz gut unter Kontrolle...

Verfasst: 3.7.2009 - 22:59
von sciby
Ich wäre nicht verwundert, wenn mir morgen so einige Überraschungen erleben werden. Auch beim Sieger könnte es jemand anderes schaffen als alle glauben.
Erstmal ist es kein kurzer Prolog, was schonmal für gewöhnlich Fahrer wie Lancaster, Hushovd, Boonen und auch Cavendish ausschließen sollte unter die ersten 10 zu fahren. Für die Topzeitfahrer wie Grabsch, Wiggins vielleicht auch Martin und Cancellara sind 15km zu kurz. Dann gibt es da noch diese sanfte Steigung, die mit 7,5km Länge nur 200 Höhenmeter und somit durchschnittlich etwa 3% Steigung kein großes Problem für die Gesamtfavoriten darstellen sollte, jedoch kann man auch daher reine Zeitfahrer wohl ausschließen. Dazu kommen teilweise Serpentinen und enge Kurven in der Abfahrt und Anfahrt zum Ziel.
Insgesamt würde ich sagen, dass man den Anstieg durchaus "rollen" kann und nicht unbedingt die Kletterfähigkeit benötigt, doch trotzdem brauch man eine gewisse Spritzigkeit und muss wahrscheinlich oft in engen Kurven vom gas gehen. Daher tippe ich darauf, dass die Klassementfahrer größtenteils vorne sein werden, aber dennoch glaube ich, dass der ein oder andere überraschen wird.

Die zweite Etappe übrigens bietet vom profil her ja eigentlich beste Gelegenheit für Ausreißer, aber am zweiten Tag schon ein Ausreißersieg?

PS: seh grad, dass der kleine Hügel zum Ziel in Barcela nicht zu unterschätzden ist, der ist doch im Olympia Parc oder?

Verfasst: 4.7.2009 - 0:30
von Alejandro V.
Vielleicht sollte man noch einmal wiederholen, was ETXE vor ein paar Monaten schrieb: Kokainkonsum ist kein Kavaliersdelikt. Genauso anderer Drogenkonsum. Alkohol konsumieren oder Rauchen (wobei das ja nicht mehr wirklich) sind gesellschaftlich akzeptiert - wodurch auch immer - aber das macht die Sache nicht besser. Trotzdem ist Kokain da noch eine ganz andere Nummer und wie man dann etwas schreiben kann von wegen " 'nur' konsumieren" ist mir völlig unverständlich. Wer weiß ndenn, was passiert, wenn jetzt in den belgischen Medien hohe Erwartungen geweckt werden, die er nicht erfüllen kann? Wenn er wieder am Druck zerbricht? Ich sehe es so wie sebbi und blackhackz - mit dem Tourstart ist ihm sicherlich nicht geholfen.

Verfasst: 4.7.2009 - 0:51
von Rene75
Können wir dann wieder nur über die Tour schreiben und ein eigenes "Was soll man mit Koks Tom machen" Thema öffnen? Schön langsam nervt der Käse, drei Seiten nur über das ...

Thx