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FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Hoffi
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Beitrag: # 123367Beitrag Hoffi
15.4.2004 - 12:54

directeur sportif hat geschrieben:edit: verglichen mit den gehältern der anderen fahrer, muss ich die frage doch stellen: ist jeker so viel geld wert?
Er ist im Hochgebirge stark und gibt dem Team Erfahrung, also das, was ich wollte ;)
CSC hat geschrieben:Mir fehlen blos n´paar Bilder..
Die kommen dann bei den größeren Rennen, wenn die Zeitung auch wieder aktiv wird :D

Freut mich natürlich, dass der AAR gut ankommt. Da hat man doch gleich noch mehr Lust zu schreiben und zu spielen.
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 123398Beitrag Kim Kirchen
15.4.2004 - 14:12

Hoffi mach nur weiter so! Ich find den AAR superklasse, und werde ihn weitehin verfolgen!

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Hoffi
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Beitrag: # 123497Beitrag Hoffi
15.4.2004 - 21:44

LANGKAWI-RUNDFAHRT
3. Etappe
Die 155 km zwischen Gerik und Tanah Merah verlaufen meist durch flache Landen, nur eine Bergwertung steht auf dem Programm.
So ist unsere Taktik auch klar auf Francisco Gutierrez Alvarez ausgelegt, die da lautet: erster Sieg für ihn. Dass wir unser gelbes, von Jose Ivan Gutierrez Palacios getragenes Trikot verteidigen wollen, ist natürlich selbstverständlich.
Die vier Ausreißer Wilson (FDJ), Peschel (GST), Alvaro Gonzalez de Galdeano und Carrara (LAM) fuhren kurz nach dem Start davon. Und so mussten wir heute mehr arbeiten als uns lieb war, denn Carrara war gestern in der Gruppe mit Jose Ivan und hat deshalb nur ein paar Sekunden Rückstand. Carrara fährt aus dieser Gruppe dann auch noch weg, aber in Kooperation mit Rabobank (für Hunter) und Alessio-Bianchi (für Furlan) können wir auch Carrara 20 km vor Toresschluss einholen. Den Etappensieg machen dann aber die Teams unter sich aus, die kaum mitgearbeitet haben: Libertys Dumoulin gewinnt vor Fassas Chicci und Phonaks Murn. In der Gesamtwertung hat sich Angelo Furlan auf Rang drei vorgeschoben, da Carrara dem Tempo aufgrund der langen Flucht nicht mehr standhalten konnte und somit zurückfiel.

4. Etappe
Die 191 km zwischen Bahru und Kuala Terengganu sehen in Sachen Profil auf dem ersten Blick leicht aus, doch bei näherem betrachten der letzten Kilometer wird schnell klar: das kann eine ganz haarige Angelegenheit werden. Kleine, steile Anstiege warten dann auf die Fahrer.
Trotz der kleinen Hügel wollen wir wieder alles in Francisco Gutierrez setzen. Jose Ivan Gutierrez soll sich zurückhalten und sein Trikot verteidigen.
Am Anfang ging eine Dreier-Gruppe: Jakovlev (MOB), Tauler (IBB) und Farazijn (COF) bildeten sie. Wir sahen sie als gefährlich an und schickten so Markus Fothen hinterher (wurde von Bodrogi begleitet). Die beiden konnten jedoch nie auf die Spitzengruppe aufschließen und lagen so fast immer genau in dem 10 Minuten großen Loch zwischen Spitze und Peloton. 60 km vor dem Ziel war dann aber für sie und knapp 50 km auch die für die drei vorne das Thema Etappensieg beendet, was folgte war natürlich wieder der Sprint. In einer Zentimeter-Entscheidung entschied Francesco Chicci von Fassa Bortolo das Ding vor Francisco für sich. Gerrit Glomser kam auf Rang drei. In der Gesamtwertung änderte sich nichts.

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Katar-Rundfahrt
Das Wüstenrennen in Südostasien konnte nach zwei Etappensiegen der Belgier Ludovic Capelle (LAN) vor dem Italiener Mario Manzoni (FPF) und dem Spanier Carlos Torrent (ALM) gewinnen.
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5. Etappe
Auf den 171 km von Marang nach Cukai wartet die gleiche Schwierigkeit wie gestern auf die Fahrer: kleine, steile Hügel zu Rennende.
Unsere Taktik ist ebenfalls dieselbe wie am Vortag: gelbes Jersey verteidigen und für Francisco Gutierrez für den ersten Etappensieg fahren.
In der Ausreißergruppe, die sich nach nur wenigen Kilometer bildeten wurde wieder einmal von Lampre-Mann Matteo Carrara (der Junge scheint nicht zu bändigen zu sein: bereits der dritte Tag in Folge, an dem er sich in einer Ausreißergruppe wiederfand) gebildet. Dessen Antritt folgten Cruz (USP), Voeckler (BLB) und Schreck (MOB). Und im Laufe des Rennens wurde auch eindeutig klar: Carrara will unbedingt einen Etappensieg hier in Malaysia einfahren, denn als er merkte, dass die Gruppe kaum Chancen hat, durchzukommen, fuhr er seine Mitstreiter in Grund und Boden und war am Ende alleine mit Cruz vor dem Feld. Doch 21 km vor dem Ziel war auch für sie Schluss. Wieder einmal wurde der junge Italiener nicht für seinen Kampf und Mut belohnt. Dafür aber Francisco, denn er siegte im Massensprint vor Hunter und Murn und fuhr somit seinen ersten Sieg für uns ein. Der Sieg bringt dem Jungen neben dem Sprinttrikot auch Rang drei in der Gesamtwertung ein. So langsam scheinen sich die Geschehnisse wirklich für uns zu entwickeln.
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Hoffi
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Beitrag: # 123640Beitrag Hoffi
16.4.2004 - 15:25

LANGKAWI-RUNDFAHRT
6. Etappe
Die 165 km zwischen Kuantang und Bentong kann man als Ausruhetappe für den morgigen Königsabschnitt bezeichnen, denn es geht mehr bergab als alles andere.
Unser Vorhaben ist natürlich klar: Trikots verteidigen und Etappensieg. Natürlich wollen wir auch so wieder so wenig wie möglich arbeiten müssen und uns für morgen schonen.
Wie so oft versuchten zu Beginn wieder Fahrer wegzukommen. Und dreimal darf man raten, wer wieder vorne zu finden war. Richtig: Matteo Carrara von Lampre. Unglaublich dieser Bursche. Becke (IBB), Trenti (FAS) und Quinziato (LAM) machten sich dann auf die Verfolgung und kaum hatten sie sich mit ihm zusammengeschlossen, da fiel dien Gruppe auch schon wieder auseinander. Die letzten „Überlebenden“, Trenti und natürlich Carrara, wurden dann aber auch 16 km vor der Flame Rouges gestellt. Im folgenden Massensprint hatten wir wieder Grund zur Freude, denn Francisco Gutierrez Alvarez holte bei seinem Sieg vor Mikel Artetxe (EUS) und Uros Murn (PO) seinen zweiten Etappensieg. Aufgrund des Ausstiegs von Alessandro Bertolini (ALB, lag auf Platz zwei) haben wir in der Gesamtwertung nun eine Doppelführung inne: beide Gutierrez vorne, Palacios vor Alvarez, der in der Sprintwertung den Vorsprung natürlich auch noch weiter ausbauen konnte.


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Des weiteren scheint für uns das Thema Transfers auch noch nicht ganz beendet. Heute morgen bekam ich einen Anruf von meinen Vorgesetzten aus der Altana-Geschäftsstelle. In einem ellenlangen Telefonat hat mir ganz einfach klar machen wollen (kurz und knapp gesagt): „In einer Sitzung der Sportmarketing-Abteilung sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass ihr Team angesichts der Tatsache, dass sie unter deutscher Flagge fahren, zu wenig Deutsche Fahrer unter Vertrag haben (nämlich 4 von 22, eigene Anm.) und wir innerhalb der nächsten vier Wochen die Verpflichtung eines weiteren jungen deutschen Talentes mit ein paar Erfolgen verlangen.“ Einen weiteren Fahrer also. Das sollte nicht das Problem werden und ich habe auch kein Problem mit dem Entschluss, aber ich bin ein wenig sauer, dass man mich vorher nicht über eine solche Sitzung informiert und wenigstens als es um den Radsport ging, hat teilnehmen lassen.

Klaus-Peter (Thaler) und Didi (Thurau) informierte ich gleich mal über diese neue Bedingung. Didi und ich kümmern uns dann darum, Klaus-Peter weilt derzeit noch in Malaysia und wird dort seiner Arbeit weiter ruhig nachgehen. Nach einem ganzen Tag telefonieren mit verschiedenen Teamchefs deutscher Teams hatten wir eine kleine Liste mit Fahrer zusammengestellt, über die die Teamchefs grundsätzlich bereit wären zu sprechen. Die meisten Fahrer stammen natürlich aus den GS-I-Teams Gerolsteiner (Strauss, Krauss, Scholz) und T-Mobile Werner, Klier, Schreck),aber auch von Wiesenhof (Schröder, Obst) oder von ganz anderen Teams (Reichl, Kopp, Weigold). Noch am selben Abend haben Didi und ich Gespräche begonnen.

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7. Etappe
Königsetappe von Seremban nach Genting Highlands. Zwar nur 149 km lang, dafür aber sehr hügelig und am Ende ganz hart: die letzten 20 km gehen bergauf. Heute wird deshalb die Rundfahrt entschieden.
Unser Ziel war natürlich klar: mit Jose Ivan Gutierrez den Rückstand in Grenzen halten und versuchen das Trikot irgendwie zu verteidigen. Fabian Jeker (52. mit mehr als sechs Minuten Rückstand) sollte sich einfach nur noch nach vorne kämpfen.
Die Anfahrt zum Anstieg nach Genting Highlands verlief ziemlich ruhig. Ein paar vereinzelte Ausreißversuche, meist von Tadej Valjavec inszeniert, scheiterten schon nach wenigen Sekunden und so kam es, dass das Feld geschlossen in den Schlussanstieg rein ging. Von Anfang an zeigte sich dort, wer wohl der stärkste sein wird: Juan Miguel Mercado. Leitfüßig stolzierte der den Anstieg hoch. Fabian Jeker versuchte ihm erst noch zu folge, nach kurzer Zeit entwickelte sich dieses Unternehmen jedoch zu einem aussichtslosen Unterfangen – Mercado war einfach zu stark. Fabian ließ sich in die nächste Verfolgergruppe mit den beiden Italienern Caucchioli und Frigo zurückfallen. Hinter diesen hatte sich das Feld in einzelnen kleinen Gruppe weiter zerstreut. Jose Ivan hatte heute einen ganz schwachen Tag. Um Platzierung 40. fuhr er kämpfend und mit verzogenem Gesicht den Berg hoch. Dass er Gelb verlieren würde, erkannte man schon nach wenigen Kilometern, doch zu unserer Freude, fing er sich wieder – jedoch erst nachdem schon drei viertel des Berges gefahren waren . Am sollte er mehr als 7:30 Minuten auf Mercado verlieren. Auch Fabian wurde zum Ende hin wieder stärker und zog von seinen beiden Mitstreiter noch davon. Bei dem Mercado-Sieg belegte Platz fünf belegte dann Peter Luttenberger. In der Gesamtwertung wurde erwartungsgemäß dann alles durcheinander gebracht. Dario Frigo führte aufgrund eines starken Prologs nun vor Pietro Caucchioli. Auf drei und vier dann unsre beiden Mannen Fabian und Jose Ivan, ihnen folgen dann Mercado und Luttenberger. Auf der morgigen letzten Etappe wird sich daran auch nichts mehr ändern.
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Hoffi
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Beitrag: # 123816Beitrag Hoffi
17.4.2004 - 11:25

LANGKAWI-RUNDFAHRT
8. Etappe
Auf der 93 km langen Schlussetappe der malaysischen Rundfahrt in Kuala Lumpur geht es nur noch darum, den Sieger zu feiern und den Massensprint zu organisieren.
Unser Ziel war natürlich, Francisco Gutierrez zum dritten Etappensieg zu führen.
Die Etappe verlief wie erwartet: das Feld trottete 80 km so vor sich hin, ehe das Tempo erhöht wurde und die Sprinter-Teams ihre schnellen Leute in Position brachten. Im Ziel konnte wieder Francisco vor Robert Hunter und Mikel Artetxe triumphieren und somit seine Führung in der Sprintwertung noch weiter ausbauen. Die Bergwertung holte sich Mercado aufgrund seines Sieges in den Highlands, das Nachwuchs-Jersey ging an Vladimir Karpets. In der Gesamtwertung änderte sich natürlich nichts mehr (Frigo vor Caucchioli, Jeker, Gutierrez Palacios, Mercado und Luttenberger).

Fazit: Mit unseren Sprints können wir zufrieden sein. Nach seinem ersten Sieg platzte bei Francisco der Knoten und er war danach überragend schnell. Ihm steht eine traumhafte Zukunft bevor. Fabian und Jose Ivan haben ihr Soll erfüllt und sich in der Gesamtwertung weit vorne platziert. Doch dürfen wir auch nicht außer Acht lassen, dass wir die Rundfahrt gewinnen wollten und beide jeweils einen schwächeren Tag erwischt haben. Dass diese ausgerechnet auf die beiden entscheidenden Etappen fielen nahm uns dann alle Siegchancen. Trotzdem: die Saison ist noch jung und es ist klar, dass es noch einiges zu verbessern gibt.




Donnerstag, 29. Januar 2004
Bild

Christian Werner wechselt zur nationalen Konkurrenz

Der 24 Jahre alte T-Mobile-Fahrer Christian Werner wechselt mit sofortiger Wirkung von seinem jetzigen Arbeitsgeber nach Altana-Eroski. Sowohl Fabian Rolff, Teamchef von Altana-Eroski, als auch Walter Goodefroot, Manager der T-Mobile-Equipe bestätigten den Wechsel des 27. der letztjährigen Vuelta a Espana. Der junge Mann mit Stärken im Hochgebirge soll einen kleinen fünfstelligen Betrag Ablöse kosten und ein jährliches Gehalt zwischen 100.000 und 150.000 Euro bekommen (der Kontrakt läuft zwei Jahre lang bis Ende 2004).

Der Sponsor Altana hatte Rolff und Co dazu aufgerufen, noch einen weiteren deutschen jungen talentierten Fahrer unter Vertrag zu nehmen. Die Teamchefs handelten schnell und die Entscheidung pro Werner fiel sehr schnell. „Nach Betrachtung der Liste der infrage kommenden Fahrer, hatten wir uns schnell entschieden, dass wir uns um Christian bemühen werden.“, so Rolff. „Die Verhandlungen mit Walter Goodefroot verliefen besser als erwartet und so kann Christian am morgigen Donnerstag (also heute, die Red.) schon nach Mallorca zum Teamtreffen und zur Mallorca-Challenge anreisen.

Die Mannschaft trifft sich am heutigen Tag auf der Balearen-Insel, um die „Saisonziele noch einmal zu überarbeiten, da sich ein paar Änderungen in Sachen Rennteilnahmen aufgetan haben.“, sagte Fabian Rolff.

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Das ging extrem schnell. Walter Goodefroot war bei dem Gespräch sehr offen und eröffnete uns schnell Kontakt zu Christian Werner. Was die Ablöse und auch was der Vertrag angeht, waren wir uns schnell einig. So war Christian schon heute bei der Teambesprechung dabei.

Dort wollten wir die Saisonziele noch einmal überarbeiten, da wir statt der Rundfahrt Euskal Bizikleta nun die Deutschland-Tour fahren und statt Gent-Wevelgem bei der Baskenland-Rundfahrt aktiv sind. Die Gründe dieser Einigung sind ganz einfach: unser Aufgebot bei der Euskal Bizikleta würden aufgrund der Deutschland-Tour und der Tour-Vorbereitung nicht konkurrenzfähig sein. Deshalb verlangte Eroski eine weitere Teilnahme bei einem spanischen Rennen, die wir dann bei der Baskenland-Rundfahrt fanden. Erstens hatten wir bei Gent-Wevelgem eh kaum was vor und zweitens hatte sich Alejandro Valverde eine Teilnahme bei der baskischen Tour gewünscht.

Dann sprachen wir noch einmal über die Saisonziele und Höhepunkte und über die Vorbereitung zu diesen Rennen. Hier die Änderungen:

ALEJANDRO VALVERDE BELMONTE
HAUPTZIELE:
Tour, Olympia, Vuelta, Lüttich-Bastogne-Lüttich
ZWISCHENZIELE:
Trofeo Manorca, Baskenland-Rundfahrt, Dauphine Libere
Weitere Rennen: Mallorca-Challenge, Tour de Mediterraneen, Criterium International

FABIAN JEKER
HAUPTZIELE:
Tour de Romandie, Giro, Tour de Suisse
ZWISCHENZIELE:
Langkawi-Rundfahrt, Katalanische Woche, Giro del Trentino
Weitere Rennen: Mallorca-Challenge, Tour de Mediterraneen, Valencia-Rundfahrt

JOSE IVAN GUTIERREZ PALACIOS
HAUPTZIELE:
Paris-Nizza, Holland-Tour, Vuelta, GP des Nations
ZWISCHENZIELE:
GP d'Ouverture la Marseillaise, Tour de Mediterraneen, Baskenland-Rundfahrt, spanische Meisterschaften, Tour de France
Weitere Rennen: Mallorca-Challenge, Deutschland-Tour

GIULIANO FIGUERAS
HAUPTZIELE:
Weltcup, Fleche Wallone, italienische Meisterschaften, Tre Valli Varese, Latinum-Rundfahrt, Giro del Vento, Coppa Placci
ZWISCHENZIELE:
Tour Down Under, Ligurien-Rundfahrt, Tirreno-Adriatico, Lucca-Rundfahrt
Weitere Rennen: Criterium International, Deutschland-Tour

ROGER HAMMOND
HAUPTZIELE:
Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Flandern-Scheldepreis
ZWISCHENZIELE:
Tour du Haut Var, Omloop Het Volk, E3 Preis von Flandern, Drei Tage von de Panne, GP Cerami
Weitere Rennen: Deutschland-Tour, Burgos-Rundfahrt, Paris-Tours

FRANCISCO GUTIERREZ ALAVAREZ
HAUPTZIELE:
Tour, HEW Cyclassics, Vuelta, Paris-Tours
ZWISCHENZIELE:
Langkawi-Rundfahrt, Tirreno-Adriatico, Katalanische Woche, Tour de Suisse, Holland-Tour
Weitere Rennen: Trophy Laigueglia

DEAN PODGORNIK
HAUPTZIELE:
Tour du Haut Var, Trofeo Luis Puig, Giro
ZWISCHENZIELE:
Tour de Mediterraneen, Paris-Nizza, Katalanische Woche
Weitere Rennen (vor allem in der zweiten Saisonhälfte) werden bei ihm kurzfristig entschieden

JOAQUIN RODRIGUEZ OLIVER
HAUPTZIELE:
Katalanische Woche, Vuelta (Etappensiege, Bergtrikot)
ZWISCHENZIELE:
Trofeo Calvia, Valencia-Rundfahrt, Trentino-Rundfahrt, Giro (als Jeker-Helfer), Burgos-Rundfahrt
Weitere Rennen: Mallorca-Challenge

Des weiteren legten wir bei unserem Neuzugang Christian Werner die Deutschland-Tour als Hauptziel fest.

Weitere Änderungen dieser Ziele sind natürlich nicht auszuschließen.

Am Wochenende beginnt dann die Mallorca-Challenge, die dieses Jahr mit einigen Änderungen versehen worden ist: zusammengesetzt aus den fünf Trofeos (Mallorca, Cala Millor, Manorca, Alcudia und Calvia) gab es sonst immer eine Gesamtwertung, die es dieses Jahr nicht mehr gibt. Die Challenge ist ein Wettbewerb zusammengesetzt aus diesen fünf Eintagesrennen. Wir reisen mit allen Stars an, die sich die Rennhärte holen sollen. Auf Sieg fahren wir allerdings nur zweimal: bei der Trofeo Manorca (Valverde) und bei der Trofeo Calvia (Rodriguez).
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Hoffi
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Beitrag: # 124157Beitrag Hoffi
18.4.2004 - 15:55

MALLORCA-CHALLENGE
Wir haben auf die Balearen all unsere Stars mitgenommen – bis auf Juan Carlos Dominguez. Der Spanier verletzte sich bei einem Trainingsturz am Arm und fällt leider für zwei Wochen aus. Wir hoffen, dass er zur Mittelmeer-Rundfahrt wieder fit ist. Ansonsten sollen sich alle anderen die Rennhärte holen, die sie für gute Leistungen Richtung Saisonhöhepunkt brauchen. Alejandro Valverde (Trofeo Manorca) und Joaquin Rodriguez (Trofeo Calvia) werden jedoch einmal richtig testen und versuchen die Rennen zu gewinnen. Gegebenenfalls werden wir das ein oder andere mal versuchen, bei Sprints vorne mit dabei zu sein.

Trofeo Mallorca
Auf 196 km sind der ein oder andere Anstieg zu überwinden, der letzte knapp 50 km vor dem Ziel. Es wird ein Kampf zwischen den Sprintern und den Spezialisten.
Wir wollen im großen Feld im Ziel ankommen und dann wahrscheinlich mit einem Sprinter vorne dabei sein.
Die ersten 150 km könnte man als Ruhe vor dem Sturm bezeichnen, denn erst am letzten Anstieg ging die Post ab, denn Astarloa, Marcos Serrano, Vicioso, Samuel Sanchez und die Etxebarria-Brüder, die allesamt attackierten und vorne in der Spitzengruppe waren, wurden sich über die Führungsarbeit nicht einig und so holte sie das auf 80 Fahrer zusammengeschrumpfte Feld nach 30 km wieder ein. Wir hatten vorne noch alle bis auf Roger Hammond und Francisco Gutierrez mit dabei, also entschieden wir uns auf einen Sprint von Alejandro, der am Ende das Rennen als dritte beendete. Auf den Rängen vor ihm landeten Oscar Freire, der seinen ersten Saisonsieg einfuhr, und der Belgier Peter van Petegem (der muss stark drauf sein, wenn er im Sprint Leute wie Valverde oder Moreni, der fünfter wurde, schlägt, auf vier landete Pablo Lastras).

Trofeo Cala Millor
Die 199 km sind fast ganz flach, nur kurz vor dem Ziel wartet ein relativ langer, dafür aber kaum steiler Anstieg auf die Fahrer – die einzige Möglichkeit einen Massensprint zu vermeiden.
Unser Ziel ist dasselbe wie bei der Trofeo Mallorca: gegebenenfalls mitsprinten. Diesmal mit Francisco, der versuchen soll, mit allen Mitteln im Hauptfeld zu bleiben.
Eine vierköpfige Ausreißergruppe mit Juan Antonio Flecha (FAS), Koldo Fernandez (EUS), Mikel Pradera (IBB) und Bram de Groot (RAB) ging noch mit 30 Sekunden Vorsprung in den Anstieg, doch das Tempo hinten im Feld war zu groß, sodass die Gruppe wieder zusammen mit allen anderen auf die Abfahrt gingen. Unsere Taktik konnte angesichts dessen wieder voll aufgehen. Im Sprint fehlte Francisco wie so vielen anderen Top-Sprintern jedoch die Kraft, sodass Mikel Artetxe der Weg zum Sieg frei gemacht wurde. Auf den Plätzen landeten Robert Bartko, Janek Tombak, Bernhard Eisel und Francisco.

Trofeo Manorca
Die 227 km werden harte Arbeit. Viele kleine und wenige größere Anstiege machen neben der Länge die Schwierigkeit aus. Die Entscheidung fällt wohl an den letzten beiden Anstiegen kurz vor dem Ziel: nach Abfahrt eines größeren folgt direkt ein kleiner Hügel, nachdem es ins Ziel geht.
Unser Ziel ist bekannt: Valverde soll gewinnen und die Form erstmals in dieser Saison ernsthaft testen, der Rest soll im Hauptfeld bleiben.
Das bis dahin langweilige Rennen begann erst 50 km vor dem Ziel, denn dann attackierte Santiago Botero, doch das Feld blieb ruhig, erhöhte das Tempo und stellte den T-Mobile-Kolumbianer nur wenige Kilometer später. Am großen Anstieg wurde das Feld dann auseinander gerissen, doch es konnte sich kein Fahrer wirklich absetzen. Als es auf die Abfahrt ging, umfasste die Spitzengruppe 32 Fahrer, bergab kamen weitere 40 dazu. Am kleinen Anstieg konnten sich dann jedoch Fahrer absetzen. Vorne: Valverde, Botero. Verfolger: acht Fahrer. Alejandro war immer aufmerksam und Santiago wohl der stärkste heute, aber er hatte die entscheidende Attacke nicht parat. Dass Alejandro im Sprint der stärkere ist, war klar, und so gewann er auch vor Botero, Hauptmann, Piil und Matteo Carrara. Doch neben dem Sieg mussten wir auch einen Rückschlag einstecken: Fabian Jeker stürzte und brach sich das Schulterblatt – zwei Wochen Pause. Das wirft unsere Planung ein wenig durcheinander, denn bei der Mittelmeer- und Valencia-Rundfahrt sollte Fabian eigentlich starten, da er ja schon zur Tour de Romandie in Form sein will. Wir werden sehen, wie sich die Verletzung entwickelt.
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Hoffi
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Beitrag: # 124247Beitrag Hoffi
18.4.2004 - 19:52

Trofeo Alcudia
Der Ausgang des 253 km langen Rennens war angesichts des Profiles so gut wie vorprogrammiert: flach mit ganz kleinen Anstiegen kurz vor dem Ziel, also Massensprint.
Unser Ziel war es, bei einem prognostizierten Massensprint vorne mit dabei zu sein, ansonsten natürlich: Rennhärte holen.
Das Alcudia-Rennen entwickelte sich zum Langweiler Challenge auf den Balearen. Keine Ausreißer, kein hohes Tempo, keine Attacken bei den letzten Anstiegen. So kam es zum Massensprint, bei dem Sprint-König Alessandro Petacchi seinen ersten Saisonsieg feiern durfte. Auf den Plätzen landeten Davis, Sacchi, Dean und Clerc. Wie hielten uns – ein paar Kilometer vor dem Ziel so abgemacht – aus dem Sprint dann doch raus, um die Kräfte der Fahrer für das morgige Bergrennen (wo alles pro Rodriguez laufen soll) zu sparen.

Trofeo Calvia
196 km lang. Sieben Bergriesen sind zu überwinden. Ein ständiges auf und ab. Hier kommen nur die absoluten Bergkönige vorne an. Das sagt alles.
Wie angekündigt war es unser Ziel, Joaquin Rodriguez vorne mit dabei zu haben.
Die ersten Berge waren dazu da, um erste Fahrer abzuschütteln. Nach einem 60 km langen Fluchtversuches Benoit Poilvets (C. A.) waren nach vier Bergen noch knapp 130 der 160 gestarteten Fahrer im vorderen Feld. In der Folgezeit wurde alles noch drastischer: eine plötzliche Tempoverschärfung von Liberty Seguros ließ das Peloton in seine einzelnen Bestandteile zerbröckeln. Diese Prozedur zog sich über die weiteren Berge bis zum letzten Anstieg hinweg. In diesen gingen noch 14 Fahrer (mit Rodriguez) zusammen an der Spitze – am Gipfel hatten sich jedoch auch dort Lücken aufgetan, sodass auf der Abfahrt die größte Gruppe drei Fahrer umfasste. Im Ziel gewann der Däne Michael Rasmussen vor den Spaniern Aitor Gonzalez, Igor Gonzalez de Galdeano, Joan Horrach und dem Ukrainer Volodimir Gustov. Joaquin kam auf den zehnten Rang – eine mittelmäßige Platzierung. Vom Potenzial her könnte er sicher mit Rasmussen mithalten, jedoch fehlt ihm neben der Erfahrung und dem großen Lernprozess, den er noch nicht beendet hat, auch die nötige Form, um schon jetzt Rennen ganz vorne zu beenden.

Fazit: 1. (der fünfte Saisonsieg), 3., 5., 10. Das sind unsere besten Platzierungen auf den spanischen Inseln bei der Mallorca-Challenge. Zufrieden können wir durchaus sein, vor allem mit Alejandro Valverde. Seine Form hätte ich um einiges schwächer eingeschätzt, aber Alejandro gehört zu den Rennfahrern, die es schaffen, ihre Form über einen langen Zeitraum zu halten. Wir werden seine Form jedoch nur ganz gemächlich aufbauen, sodass diese zur Tour gut und zur Vuelta perfekt ist. Das ist unser Ziel.


GP D’OUVERTURE LA MARSEILLAISE
Der 223 km lange Kurs ist schwer: sieben Runden werden gefahren, jede hat einen steilen Anstieg inne, wo sehr wahrscheinlich auch die Entscheidung fallen wird. Mit Jose Ivan Gutierrez Palacios (Zwischenziel zur Vorbereitung auf die in drei Tagen startende Mittelmeer-Rundfahrt) und Andy Flickinger (Heimrennen) haben wir zwei Fahrer dabei, die das Rennen auf Sieg fahren sollen. Juan Carlos Dominguez soll sich die Rennhärte, die sich die Kollegen auf den Balearen holten, erarbeiten. Mangels Konkurrenz ist – wenn ich ehrlich bin – dieses Rennen schon ein Pflichtsieg für einen unserer Fahrer.
Das Rennen begann eigentlich erst auf der vorletzten Runde: wir mussten nach vielen Attacken Nachführarbeit leisten, da wir keinen Fahrer mit vorne in die Spitzengruppe, die sich am vorletzten Anstieg gebildet hatte, geschickt hatten. Belohnt wurde diese nicht nur mit dem Wiedersehen der Ausreißer ein paar Kilometer später, sondern auch mit einem Doppelsieg Am letzten Anstieg trat Jose Ivan an. Niemand ging hinterher. So folgte – wie abgesprochen – nach ein paar Sekunden Andy. Wieder regte sich das Feld nicht. Neben dem Doppelsieg (Jose Ivan vor Andy) kam dann auch noch Gerhard Trampusch auf Platz fünf, da er mitgesprintet war und sich nicht wirklich Top-Sprinter im Feld befanden. Die Plätze drei und vier gingen an Gorik Gardeyn und Bernhard Eisel.
Wir sind mit der Leistung unserer Fahrer natürlich extrem zufrieden. Wir haben mehr erreicht als erwartet, wobei die Konkurrenz ebenfalls anders als erwartet war – nämlich noch schwächer. Deshalb gilt es die neu entstandene Euphorie auch ein wenig zu bremsen und realistisch in Richtung Mittelmeer-Rundfahrt zu blicken.
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Beitrag: # 124350Beitrag Hoffi
19.4.2004 - 14:07

TOUR DE MEDITERRANEEN
Wie schon beim GP d’Ouverture gehen wir auch bei der Mittelmeer-Rundfahrt mit größeren Ambitionen als viele andere Teams in das Rennen. Hauptgrund ist die Tatsache, dass wir noch nicht sicher bei manchen Rennen eingeladen sind und uns zeigen müssen. Jose Ivan Gutierrez Palacios soll die Gesamtwertung weit vorne beenden – dazu werden ihm dann (hauptsächlich beim 30-km-Mannschaftszeitfahren am Schlusstag) Juan Carlos Dominguez, Thomas Liese, Thomas Dekker, Markus Fothen und Niels Scheunemann verhelfen wollen. Außerdem haben wir Dean Podgornik für mögliche Sprintentscheidungen an Bord.

1. Etappe
Der Auftakt der französischen Rundfahrt findet im italienischen Ligurien statt und führt über 171 km von Taggio nach Arma di Taggio. Einzig drei nicht allzu große Anstiege zu Rennmitte stellen eine Schwierigkeit da, ansonsten ist das Profil flach.
Da die Hügel zu früh sind, legen wir noch alles in eine Sprintentscheidung für Dean.
Mit Karpets (IBB), d’Hollander (LOT), J. Zubeldia (EUS), Barredo (LIB) und Calvente (CSC) ging zu Anfang eine fünfköpfige Spitzengruppe, die an den Anstiegen nach 80 km auseinander fiel. Manuel Calvente und Vladimir Karpets setzten sich von den Mitstreitern, die 17 km vor dem Ziel eingeholt wurden, ab und retteten von sieben Minuten noch 35 Sekunden vor der rasenden Meute ins Ziel. Calvente besiegte im Sprint seinen Mitstreiter. Erfreulich aus unserer Sicht ist neben der Tatsache, dass sich unsere Arbeit im Feld sehr knapp ausfiel, ist, dass Dean Podgornik den Sprint des Hauptfeldes gewann und so auf Rang drei fuhr. Die beiden Ausreißer sind jedoch nun auch für die Gesamtwertung gefährliche Fahrer geworden, denn am Berg sind sie beide stark. Beruhigend ist einzig, dass – wenn ich ehrlich bin – unsere Zeitfahrmannschaft hier am Mittelmeer wohl die stärkste von allen ist.
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Beitrag: # 124467Beitrag Hoffi
19.4.2004 - 20:31

TOUR DE MEDITERRANEEN
2. Etappe
Die 177 km zwischen Menton und Le Cannet sind schwer und ernst zu nehmen, denn viele Hügel warten auf das Feld, der letzte 30 km – doch ist eher lang als steil.
Trotz der vielen Anstiegen setzen wir noch nicht auf die Gesamtwertung und wollen noch mit Dean Podgornik in den Sprint gehen.
Eine vierköpfige Ausreißergruppe dominierte von Anfang an das Geschehen: Baranowski (LIB), Voeckler (BLB), Codol (FAS) und Luengo (EUS) fuhren einen großen Vorsprung heraus, während man sich im Feld ansah und nichts tat – ein schwerer Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Vorne war das Tempo extrem hoch, so dass nach einer Zeit zunächst Luengo und dann auch Baranowski das Tempo nicht mehr mitgehen konnten. Und erst als sich Calvente (CSC), Führender der Gesamtwertung und Bessy (COF) auf die Verfolgung gemacht und bereits mehr als drei Minuten herausgefahren hatte, reagierten wir. Zusammen mit ein paar anderen Teams hielten wir das Tempo hoch und nach und nach purzelten die Fahrer wieder zurück ins Peloton – bis auf zwei: Baranowski wurde zwar noch dritter, aber zeitgleich mit dem Feld gewertet, hingegen schafften es Codol und Voeckler (fiel noch vom Italiener ab), auf die ersten beiden Plätze zu fahren. Erst nach fast fünfeinhalb Minuten kam auch das aufgrund der harten Arbeit am letzten anstieg 95 Fahrer reduzierte Feld, angeführt von Gardeyn, Hunter, Tombak und Dean. Codol übernahm auch die Gesamtführung und ist nun neben Karpets und Calvente der dritte gefährliche Fahrer, der für die Gesamtwertung bereits Vorsprung auf Jose Ivan Gutierrez und die restlichen Favoriten herausgefahren hat. Eine verdammt harte Arbeit wird es, diesen Vorsprung noch wett zu machen.
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Beitrag: # 124571Beitrag Hoffi
20.4.2004 - 14:19

TOUR DE MEDITERRANEEN
3. Etappe
Ähnlich wie gestern sind auch die 116 km von Seillans nach La Motte mit einigen Anstiegen bespickt – der letzte 12 km vor dem Ziel.
Angesichts der prekären Situation in der Gesamtwertung ist es nicht auszuschließen, dass Jose Ivan Gutierrez heute versucht, zu attackieren. Je nachdem, wie er sich fühlt, wird er versuchen, am letzten Anstieg wegzukommen.
Die Tour entwickelt sich irgendwie zur Rundfahrt der Ausreißer, denn auch heute ging wieder eine Gruppe. Joachim (USP), d’Hollander (LOT), Loosli (SAE) und Isasi (EUS) schickten wir so zu sagen als Aufpasser Markus Fothen hinterher. Und wieder ließ sie das Feld ziehen. Vorne musste Isasi zwar abreißen lassen, aber seine vier Mitstreiter kamen trotzdem mehr als fünf Minuten vor dem Feld im Ziel an – mit Markus als Sieger. Wie abgesprochen, tat Jose Ivan am letzten Anstieg dann auch noch was: eine kleine Tempoverschärfung ließ das Feld auseinanderreißen und auf dem folgenden Flachstück ins Ziel holte er dann auch noch 20 Sekunden auf die im Hauptfeld (im Ziel von Clerc, Dean Podgornik und Tombak angeführt) fahrende Konkurrenz heraus. Markus übernahm durch den Sieg auch die Gesamtführung, Jose Ivan liegt hinter Calvente, Karpets und ein paar weiteren Ausreißern des heutigen und der vergangenen Tage auf dem neunten Platz und hat mehr als fünfeinhalb Minuten Rückstand – was nicht unaufholbar ist.
Zuletzt geändert von Hoffi am 20.4.2004 - 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Steini
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Beitrag: # 124576Beitrag Steini
20.4.2004 - 14:36

Weiterhin schöne Berichte. Freue mich schon, auf die ersten Zeitungsberichte. ;)

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Hoffi
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Beitrag: # 124579Beitrag Hoffi
20.4.2004 - 14:39

Steini hat geschrieben:Weiterhin schöne Berichte. Freue mich schon, auf die ersten Zeitungsberichte. ;)
:?
Wahrscheinlich verzichte ich auf die Zeitungsberichte, da ich auf jeden Fall noh aus der eigenen Sicht schreiben möchte und das ja dann doppelt gemoppelt ist. Bei den größeren Rennen wird das ganze dann nur noch ein wenig ausführlich und vielleicht komen auch noch ein paar Bilder dazu. Mal sehen. ;)
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Beitrag: # 124679Beitrag Hoffi
20.4.2004 - 19:03

TOUR DE MEDITERRANEEN
4. Etappe
Heute steht die Königsetappe der Rundfahrt auf dem Programm. Die 151 km von La Motte auf den berühmt berüchtigten 507 Meter hohen, 4,5 km langen und bis zu 17 Prozent steilen Mont Faron bei Toulon. Doch auch schon vorher stehen meist mehr steile als lange Hügel auf dem Programm.
Unser Ziel ist klar: Jose Ivan Gutierrez Palacios so weit wie möglich vorne zu platzieren. Zwar ist die Rundfahrt noch nicht entschieden, aber es wird schwer noch groß etwas in der Gesamtwertung zu verändern, da die Ausreißer der letzten Tage (Codol, Joachim, Calvente, Karpets) schon einen großen Vorsprung haben und allesamt an Anstiegen wie diesen stark fahren können. Dass Markus Fothen angesichts seiner Gesamtführung heute auch alles geben wird, steht natürlich außer Frage.
Die Bedeutung der heutigen Etappe merkte man schon zu Beginn: hektischer Rennverlauf, keine Ausreißer lässt man entkommen, denn alles Anätze wurden schon im Keim erstickt. So blieb das vorerst Feld zusammen und eine erste Schrecksekunde unsererseits: Markus Fothen ereilt eine Reifenpanne und angesichts des Höllentempos am Feld, war schon nach wenigen Kilometern klar: er wird keine Chance haben, zurückzukommen. Für ihn war die Rundfahrt, die er so gut hätte beenden können, gelaufen. Nun galt die vollste Konzentration Jose Ivan, doch als es in den vorletzten, fast so schweren Anstieg wie den Mont Faron ging, schlief er. Der Spitzengruppe mit Simoni (SAE), Virenque (QSD), Codol (FAS) und Botero (MOB) setzte er erst nach als es schon zu spät war. Da half auch nichts mehr, dass er Bartoli (CSC) und Astarloa (COF) als Mitverfolger zur Seite stehen hatte. Am Faron setzte er sich von diesen ab und versuchte nochmal an die Spitze heranzufahren, aber er hatte keine Chance. Simoni gewann letztendlich vor Codol und den um knapp mehr als eine Minuten abgehängten Botero und Virenque. Jose Ivan verlor mehr als vier Minuten, Faresin und Bartoli, auf den Plätzen folgend, mehr als fünf Minuten. In der Gesamtwertung wurde dadurch natürlich auch alles durcheinander gebracht. Codol führt nun vor Simoni (mehr als fünf Minuten zurück), Botero, Virenque, Joachim und Jose Ivan, der schon fast zehn (!) Minuten im Hintertreffen ist. Deshalb wird es auch morgen schwer, noch Platzierungen gut zu machen, denn alles was weiter als 30 Sekunden entfernt sind, ist eigentlich uneinholbar – und weniger als eine halbe Minute ist niemand vor ihm.

5. Etappe
Das für uns erste und einzige Mannschaftszeitfahren vor der Tour de France ist im Gegensatz zum großen Kampf gegen die Uhr im Team bei der Frankreich-Schleife noch als leicht zu bezeichnen, da gerade mal 30 km lang und flach wie ein Tisch.
Für uns gilt es angesichts der Tatsache, im Gesamtklassement nichts mehr verändern zu können, darum, zu testen und einen zweiten Etappensieg aus den Mittelmeer-Regionen mitzunehmen.
Das Rennen verlief ordentlich. Von den Zugmaschinen Juan Carlos Dominguez und Jose Ivan Gutierrez angeführt, konnten wir einen sehr guten zweiten Rang herausfahren – hinter den Mannschaftszeitfahr-Spezialisten von Manolo Saiz’ Liberty Seguros (von Igor Gonzalez de Galdeano und Rene Andrle angeführt). Dritter wurde das Team Gerolsteiner (+ 0:24), das damit für ein gutes deutsches Gesamtergebnis sorgte. Vierter wurde US Postal (+0:33), womit die Armstrong-Mannschaft wieder zeigte, dass sie für das „Team Time Trial“ bei der Tour gewappnet sind – zumal sie hier am Mittelmeer auch noch ohne ihren Boss am Start waren –, vor den Italienern von Fassa Bortolo (+0:42). Deren Spitzenmann Massimo Codol konnte dadurch auch seine Gesamtführung verteidigen und neben dem Berg- und Sprinttrikot auch die Gesamtwertung gewinnen. Auf den weiteren Plätzen blieb alles beim alten. Juan Carlos Dominguez fuhr eine unauffälliges, aber gutes Rennen und landete auf dem 13. Platz.

Fazit: Jose Ivan stand nach dem Rennen die Unzufriedenheit im Gesicht geschrieben. Er war sauer auf sich selbst aufgrund seiner Schlafminuten bei der Königsetappe, die ihm alle Hoffnungen zunichte machten. Die Mannschaft lobte er hingegen wegen des insgesamt guten Mannschaftszeitfahren. Auch wenn ich seine Meinung in allen Aspekten teile, musste ich den Jungen erst mal wieder aufbauen – schließlich soll er in drei Wochen in Paris, wenn es Richtung Nizza geht, in Top-Form sein. Juan Carlos’ Leistung hat mich hingegen positiv überrascht. Ich hätte nicht geglaubt, dass er seine Form so früh wieder findet.
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 124681Beitrag Kim Kirchen
20.4.2004 - 19:05

mach weiter so! Die Berichte gefallen mir sehr sehr gut!
Ne Frage: Woher hast du soviel Geld her ?

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Beitrag: # 124683Beitrag Hoffi
20.4.2004 - 19:07

tessy hat geschrieben:mach weiter so! Die Berichte gefallen mir sehr sehr gut!
Ne Frage: Woher hast du soviel Geld her ?
Meinst du wegen des Kaufes von Christian Werner oder warum?
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Beitrag: # 124804Beitrag Hoffi
21.4.2004 - 13:56

Trophy Laigueglia
Der italienische Klassiker ist ein Saisonziel unseres Sponsors, das uns weiteres Geld in die Kassen spülen würde. 14.000 Euro gibt’s bei einem Sieg bei dem 183 km langen und mit drei Hügeln (die ersten beiden sind lang, aber nicht steil, der dritte genau das Gegenteil) Rennen in die Mannschaftskasse.
Aufgrund dieser möglichen zusätzlichen Geldquelle haben wir mit Francisco Gutierrez auch unseren Top-Sprinter an Bord, da wir auf einen Massensprint spekulieren. Doch auch für den Fall möglicher ernsthaften Angriffe am letzten Anstieg sind wir mit Xavier Florencio gut ausgestattet.
Bis zum dritten Hügel wurde es ein Langweiler-Rennen, da schlicht und einfach nichts passiert war. Doch dann versuchten es ein paar Fahrer. Moncoutie, Aerts oder Serrano waren unter ihnen. Xavier versuchte ihnen zu folgen, aber es konnte sich aufgrund ständigen Nachsetzens der Sprintermannschaften im Feld keine Gruppe bilden und so trat das ein, was wir gehofft hatten: ein Sprint. Doch unser Vorhaben löste sich drei Kilometer vor dem Ziel in Luft auf: Francisco rutschte aus der Pedale und somit in den hinteren Teil des Feldes. Ein bis dahin gut organisierter Sprint musste auf die schnelle für ihn neu angefahren werden – was natürlich nicht klappte. Aus schlechter Position angehend belegte er am Ende den neunten Platz. Freuen durften sich die Lokalmatadoren von Fassa Bortolo, die mit Chicci (Sieger) und Pozzato (dritter) zwei Podiumsplätze einfuhren. Zwischen den beiden Italienern landete Phonak-Sprinter Usov.
Heute war für uns viel Pech dabei und so gingen 14.000 Euro flöten, doch trotzdem blicken wir in eine gute Zukunft.
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Beitrag: # 124913Beitrag Hoffi
21.4.2004 - 20:23

Tour du Haut Var
Mit dem „kleinen Paris-Tours“ stand heute schon wieder ein nächstes Eintagesrennen auf dem Programm. Das Profil ist angesichts der vorigen Bezeichnung der Tour du Haut Var natürlich auch klar: 180 km lang und flach wie ein Tisch. Sofern sich die Sprinter-Teams einig sind, wäre alles andere als ein Massenspurt eine Überraschung.
Mit Dean Podgornik und Roger Hammond haben wir zwei endschnelle Fahrer dabei und erhoffen uns einen Spurt, falls eine gefährliche Gruppe gehen sollte, soll Roger jedoch versuchen mitzugehen. Für ihn ist das Rennen ein erster ernsthafter Test vor der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix.
Das Rennen entwickelte sich gegen die Erwartungen aller. Nachdem keine Gruppe am Anfang wegkam, schliefen die Fahrer ein und erwachten erst wieder 35 km vor dem Ziel, als ein Ausreißversuch Bartolis (Roger ging an sein Hinterrad) scheiterte und dennoch das Tempo plötzlich von Null auf 100 erhöhte. Dass nun keine Ausreißer eine Chance mehr hatten, war die logische Konsequenz. Im Ziel feierte dann die Gerolsteiner-Mannschaft den perfekt vorbereiteten Erfolg von Danilo Hondo. Unsere beiden Mannen kamen auf die Plätze zwei (Dean) und fünf (Roger). Auf den weiteren Rängen landeten Boonen (zwei) und Sebastien Chavanel (vier). Sechster wurde Horillo vor van Heeswijk und Murn.
Ein gutes Rennen aus unserer Sicht, keine Frage. Gegen einen Danilo Hondo zu verlieren ist keine Schande, im Gegenteil: einen Tom Boonen zu schlagen ist sehr gut. Die Sprint-Qualitäten von Roger Hammond haben mich ein wenig überrascht. Dass er stark ist, wussten wir, aber so stark?


Trofeo Luis Puig
Bei dem 180 km langen spanischen Klassiker ist am Anfang ein sehr langer, dafür aber im Durchschnitt nur knapp drei Prozent steiler Anstieg zu überwinden, nach dessen extrem langen Abfahrt es flach ins Ziel geht. Deshalb wird die ganze Sache wohl wieder eine Entscheidung unter den Sprintern.
Einzig Dean Podgornik ist deshalb mit größeren Ambitionen am Start. Der Rest ist im Training.
Als der Gipfel des langen Berges erreicht war, wusste jeder: das wird ein Massensprint. Vielen Tempovorstößen zum Trotz war das Feld zusammengeblieben – auch die Sprinter blieben, wenn auch etwas geschwächt, vorne dabei. Im Ziel konnte Dean dann seinen ersten Saisonsieg feiern. Im letzten Moment schoss er von Clercs (zweiter) Hinterrad an die Spitze und überquerte als erster die Ziellinie. Dritter wurde Marcus Zberg. Überraschend für mich bei diesem Rennen war für mich vor allem wie sich Erik Zabel und Alessandro Petacchi präsentierten. Die beiden Top-Sprinter belegten nur die Ränge acht bzw. vier. Entweder haben sie noch nicht die Form oder der Berg hat ihnen nicht gepasst – oder sie haben einen plötzlichen großen Leistungsschwung nach hinten gemacht. Die nächsten Wochen jedenfalls werden Klarheit bringen.
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Beitrag: # 124971Beitrag Hoffi
22.4.2004 - 10:43

Valencia-Rundfahrt
Bei der zweiten spanischen Rundfahrt in diesem Jahr, haben wir eine gut bestückte und von Klaus-Peter Thaler betreute Mannschaft dabei (Didi Thurau und ich trainieren noch mit weiteren Fahrern, ich werde dann am Freitag, den 28. Februar nach Belgien mit einem Teil der Mannschaft zum Het Volk und nach Kuurne-Brüssel-Kuurne fahren). Mit Christian Werner, Joaquin Rodriguez und Juan Carlos Dominguez haben drei Fahrer große Ambitionen hier am Ende in der Gesamtwertung vorne zu liegen, obwohl das ganz schwer wird, da die drei Tour-Protagonisten der letzten Jahre, Jan Ullrich, Lance Armstrong und Joseba Beloki, angekündigt haben, hier voll auf Sieg zu fahren und ihre Form zu testen. Mit Alejandro Valverde und Fabian Jeker sind unsere beiden besten Rundfahrer auch noch an Bord, sie sollen aber nur „mitfahren“ und einen guten Prolog hinlegen, Alejandro vielleicht noch bei dem ein oder anderen Sprint mitmischen.

1. Etappe
Das 13 km lange Auftaktzeitfahren ist vom Profil her nicht leicht, denn ein Anstieg, der sich über die Hälfte der Distanz zieht (die andere Hälfte ist Abfahrt), wartet auf die Fahrer.
Unser Ziel ist natürlich klar: alle Fahrer so weit wie möglich vorne zu platzieren.
Das Rennen wurde ein Duell zwischen Armstrong und Ullrich, den beiden Top-Favoriten, doch wie heißt es so schön: Wenn sich zweie streiten, freut sich der Dritte. In diesem Falle der Australier Bradley McGee. Drei Sekunden schneller als Ullrich und Armstrong, die auf den folgenden Rängen landeten, legte der McGee die 13 km zurück. Unsere Mannen erfüllten ihre Aufgabe: Dominguez wurde fünfter (sieben Sekunden zurück), Valverde achter (20 Sekunden zurück) und Fabian Jeker 14. (24 Sekunden zurück). Einzig Joaquin Rodriguez und Christian Werner tanzten aus der Reihe: Mit mehr als einer Minute Rückstand verloren sie schon vergleichsweise viel Zeit auf die Konkurrenten.

2. Etappe
Die 155 km zwischen Xorret del Cati und Vila Joisa sind nicht zu unterschätzen, denn zwei Anstiege (einer am Anfang, einer am Ende) warten auf die Fahrer – hätten wir das nur vorher gewusst. Wir rechneten mit einem Sprint und einer ungefährlichen Etappe für die Gesamtwertung. Denkste.
Als Richard Virenque du Jens Voigt antraten, war es uns schon nicht geheuer und wir schickten Andy Flickinger mit. Als dieser dann abgehängt wurde und am ersten Anstieg eine zehnköpfige Verfolgergruppe im Begriff war, den Spitzenreitern hinterher zu fliegen, war das Chaos perfekt, denn Oscar Sevilla befand sich mit zwei (!) Teamkollegen in dieser Gruppe. Das Feld war machtlos, da die Gruppe vorne zu stark war. Bald wurde Andy von dieser Gruppe eingeholt und er fuhr nun mit ihr mit ins Ziel. Vorne hatte Virenque am letzten Hügel Voigt abgehängt und gewann mit zwei Minuten vor dem CSC-Mann. Die Verfolger um Sevilla kamen mit knapp fünfeinhalb Minuten Verspätung, das Feld hatte mehr als acht Minuten Rückstand. Richard Virenque übernahm die Gesamtführung und angesichts dieses Riesenvorsprungs von ihm und Sevilla auf die große Konkurrenz, scheint der Sieg nur noch über diese beiden zu gehen.

3. Etappe
Wieder 155 km lang, wieder ein wenig hügelig – aber zum Glück nur ganz kleine Anstiege, nicht so große wie gestern. Aber trotzdem waren wir vorgewarnt, die Etappe zwischen Onda und Port de Sagunt ernst zu nehmen.
Je nachdem, wie sich eine mögliche Spitzengruppe zusammensetzt, werden wir versuchen hinterher zu gehen. Einen Massensprint halten wir aber heute für am wahrscheinlichsten.
Angesichts der Spitzengruppe, die sich vorne formierte – Moerenhout (LOT), Commesso (SAE), Fertonani (PHO) und Sciandri (CSC) bildeten sie –, gingen wir nicht mit und ließen die vier erst mal gewähren. T-Mobile, US Postal und Brioches la Boulangere um die drei Favoriten Ullrich, Armstrong und Beloki dachten wohl dasselbe, denn auch von ihnen kam keine Reaktion. Eine richtige Entscheidung, wie sich später herausstellte. Zwar musste das Feld den vieren am Ende wieder bis 12 km vor Toresschluss nachjagen, aber sie wurden gestellt und ein Massensprint folgte. Alejandro fühlte sich gut und so entschied er sich, vorne mitzusprinten – eine richtige Entscheidung. Er gewann Svorada, Hondo, Hunter und Hushovd und konnte somit seinen zweiten Saisonsieg feiern – bei ihm stimmt die Form. In der Gesamtwertung änderte sich nichts großartiges.
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 124987Beitrag Kim Kirchen
22.4.2004 - 14:35

Hoffi hat geschrieben:
tessy hat geschrieben:mach weiter so! Die Berichte gefallen mir sehr sehr gut!
Ne Frage: Woher hast du soviel Geld her ?
Meinst du wegen des Kaufes von Christian Werner oder warum?
Nein!Da du soviel Geld von Anfang an hast...

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Beitrag: # 125037Beitrag Hoffi
22.4.2004 - 18:20

Also ich hatte eigentlich gar nicht so viel Geld... ;)



Valencia-Rundfahrt
4. Etappe
Heute galt es. Die 144 km lange Königsetappe von Sagunt auf den Alto de Capello. Nach 120 hügeligen Kilometern folgt ein 20 km langer Schlussanstieg auf den Campello. Das Klassement wird sich heute völlig verschieben, wobei Sevilla und Virenque schon Vorsprung auf die weitern Bergspezialisten haben.
Unser Vorhaben ist natürlich, Werner, Dominguez und vor allem Rodriguez so weit wie möglich vorne zu platzieren und ein gutes Gesamtresultat herausfahren.
Ausreißversuche zu Beginn wurden vereitelt uns o kam es, dass das Feld geschlossen in den letzten Berg ging – ungewöhnlich eigentlich. Doch dann ging es richtig ab: das Tempo wurde verschärft und Gruppen wurden gebildet. Joaquin konnte ganz vorne mit Ullrich und Co mitgehen, Christian und Juan Carlos waren schon etwas ins Hintertreffen geraten. Im Ziel konnte überraschend Joseba Beloki gewinnen. Im Spurt schlug er Joaquin, Armstrong, Ullrich, Aitor Gonzalez und Menchov. Die sechs hatten sich abgesetzt, ihnen folgte mit 27 Sekunden Rückstand Haimar Zubeldia, Sevilla, Evans und Moreau. Christian wurde 14. und verlor ein wenig mehr als eine Minute, Juan Carlos als 21. schon mehr als fünf. In der Gesamtwertung konnte Virenque (heute mit zwei Minuten Rückstand) seine Führung verteidigen und führt nun mit mehr als vier Minuten vor Oscar Sevilla, sowie den drei Top-Favoriten, die alle knapp sechseinhalb Minuten im Hintertreffen sind. Unser bester, Joaquin, liegt aufgrund des schwachen Zeitfahrens auf Platz zwölf mit mehr als sieben Minuten Rückstand.


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Wir waren gerade (am Freitag, den 28. Februar, um 10.00 Uhr) aus Lippstadt in Richtung Aalst (auf flämisch Alost) unterwegs, wo wir für die nächsten beiden Tage unser Hotel beziehen werden, denn von dort aus können wir leicht die Startorte der ersten beiden Kopfsteinpflasterrennen, Gent (Omloop Het Volk) und Kuurne (Kuurne-Brüssel-Kuurne), erreichen, als mein Handy klingelte. Am anderen Ende meldete sich der Sportmarketing-Chef von Altana. „Wir müssen dringend mit ihnen unter vier Augen reden. Es ist sehr wichtig“, hieß es. Ich erklärte ihm, wo ich mich gerade befinde und dass ein Treffen in Deutschland vor Ende März nicht zustande kommen kann, da ich nach dem Kuurne-Rennen mit vielen Fahrern hier in Belgien noch trainiere und dann sofort nach Paris weiterreisen werde, da dann Paris-Nizza startet, dann würde es nach Italien zur Tirreno-Rundfahrt und zu Mailand-San Remo gehen – jede Menge Reisestress also vorprogrammiert. Einzig mit Klaus-Peter Thaler (nach der Valencia-Rundfahrt) und mit Didi Thurau (nach Kuurne-Brüssel-Kuurne) könnte er in Deutschland treffen. „Nein, nein“, war seine Reaktion, das wollte er mit mir besprechen, da es von äußerster Wichtigkeit ist. Aufgrund der Rennen in den nächsten beiden Tagen einigten wir uns auf einen Besuch von ihm hier in Aalst am Montag (3. März), dann beendete er zügig das Gespräch, da er „noch viel zu tun“ hätte. Verwundert lag ich auf. Didi fragte mich sofort, was war und ich erzählte ihm von dem Gespräch. „Hört sich nicht gut an“, meinte Didi, er muss es ja wissen, mit seiner Riesen-Erfahrung. „Wenn er hektisch klang und es eilig hatte, ist es nie ein gutes Zeichen.“, hatte er mir nach dem Gespräch nachdenklich gesagt. Ich sehe es ähnlich. Na, mal sehen, was mir die Altana-Chefs so dringendes zu sagen haben.

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5. Etappe
Auch die 159 km lange Schlussetappe um Valencia ist nicht ungefährlich. Zwei Anstiege 40 km vor dem Ziel warten auf die Fahrer.
Dass Joaquin an diesen Anstiegen noch etwas versucht, ist nicht ausgeschlossen. Man wird sehen, wie er sich fühlt und demnach entscheiden, ob man vielleicht noch attackiert.
Die vier kurz nach dem Start ausgerissenen Fahrer Murn (PHO), Sacchi (FAS), Renier (BLB) und Nardello (MOB) – zwischenzeitlich um mehr als fünf Minuten vor dem Feld liegend – bekamen am bereits angesprochenen letzten Anstieg von zwei Fahrern Gesellschaft. Joaquin Rodriguez fühlte sich gut und attackierte so an dem Berg, Patrick Sinkewitz von Quick Step folgte ihm und die beiden folgen an der Gruppe vorbei. Am Ende war Sinkewitz dann der Sprintstärkere von den beiden und siegte vor Joaquin, der trotzdem sein Ziel erreicht hatte: In der Gesamtwertung Zeit gutzumachen. Ein bisschen mehr als eine Sekunden nach dem Sieger-Duo rauschte das Feld von Hushovd, Bennati und Backstedt angeführt ins Ziel – die vier Ausreißer kamen (als erster Fabio Sacchi) 27 Sekunden hinter Sinkewitz in Valencia an. Die 1:02 Minuten reichten Joaquin um in der Gesamtwertung noch einen Sprung von zwölf auf vier zu machen (zwischen Armstrong und Beloki), ansonsten änderte sich nichts mehr. Virenque gewann vor Sevilla, auf sechs dann Ullrich, gefolgt von Menchov und Gonzalez Jimenez.

Fazit: Eine sehr gute Rundfahrt von unseren Mannen. Ein Etappensieg, Rang vier im Gesamtklassement und zudem konnten wir noch zwei Wertungstrikots mit nach hause nehmen: Joaquin gewann nämlich sowohl die Nachwuchswertung, als auch die Bergwertung. Zudem war Alejandro Valverde noch dritter der Sprintwertung, Joaquin zweiter der Bergwertung und Christian Werner zweiter der Nachwuchswertung. In der Teamwertung konnten wir hinter Quick Step – Davitamon den zweiten Rang erringen. Eine überaus erfolgreiche Rundfahrt für uns. Wir haben uns hier im Heimatland unseres Co-Sponsors den Medien und natürlich auch unseren Geldgebern präsentiert – und das sehr gut.
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Beitrag: # 125132Beitrag Hoffi
23.4.2004 - 10:25

Omloop Het Volk
Das erste richtige Saisonhighlight stand auf dem Programm. Der Het Volk zwischen Gent und Lokeren wartet mit vielen kleinen giftigen „Henningen“ und zahlreichen Kopfsteinpflasterpassagen, die das Rennen entscheiden und die Spreu vom Weizen trennen werden.
Für uns war der Omloop gerade ein erster Test für Roger Hammond, aber auch für die gesamte Mannschaft, da wir natürlich auch erstmals die Mannschaftsarbeit auf dem Pflaster testen wollten. Nicolas Portal und Xavier Florencio sind als Edelhelfer von Roger gedacht.
Nach ein paar Kilometern hatten sich sechs Fahrer abgesetzt: Zanini, Knaven (beide QSD), Bortolami (LAM), Trenti (FAS), Hinault (C. A.) und der deutsche Jens Voigt (CSC) waren dem Feld weggefahren. Nach 50 km wurde den Ausreißern außerdem noch zum Vorteil, dass das Feld drastisch reduziert wurde: von 160 Fahrern blieben 45 in der ersten großen Verfolgergruppen mit dem Rest der Favoriten. Aber auch vorne wurde die Gruppe dezimiert: Zanini, Knaven und Bortolami hängten ihre Mitstreiter ab und setzten die Fahrt nun alleine fort. Dies ging die nächsten 100 km so weiter, bis die Verfolgergruppe nur noch 25 Fahrer umfasste und es einem u bunt wurde: Peter van Petegem attackierte mit seinem Helfer Nico Eeckhout. Neben Viatcheslav Ekimov ging überraschend auch Erik Zabel die Attacke mit. Für uns die perfekte Chance, Roger vorne zu platzieren, so ging er den vieren hinterher, kam aber nie richtig. Aufgrund eine Reifenpanne von Erik Zabel 12 km vor dem Ziel konnte Roger ihn aber noch einholen. Als Eeckhout dann seine Arbeit getan hatte und van Petegem und Ekimov zu den ehemaligen Spitzenreitern Hinault und Voigt (Trenti war schon vorher zurückgefallen) herangefahren hatte, nahm sein Chef die Arbeit selbst in die Hand, und nur Ekimov, sowie Voigt konnten dem Sieger der Flandern-Rundfahrt und von Paris-Roubaix von 2003 folgen. Hinault und Eeckhout konnte Roger dann noch stellen und den siebten Rang einfahren. Im Spurt der Spitzengruppe feierte Stefano Zanini auf seine alten Tage noch einmal einen großen Triumph vor dem anderen Oldie Gianluca Bortolami.

Ergebnis:
1 Stefano Zanini (QSD) 4:48:48
2 Gianluca Bortolami (LAM) s.t.
3 Servais Knaven (QSD) s.t.
4 Peter van Petegem (LOT) + 1:08
5 Viatcheslav Ekimov (USP) s.t.
6 Jens Voigt (CSC) s.t.
7 Roger Hammond (ALT) + 1:11
8 Nico Eeckhout (LOT) s.t.
9 Sebastien Hinault (C. A.) s.t.
10 Erik Zabel (MOB) + 1:22

Sicher ein ganz ordentliches Rennen von Roger. Ich war der Meinung, dass er mit van Petegem und Ekimov noch hätte mitgehen können, jedoch haben wir zu spät reagiert. Die Kommunikation zwischen Teamwagen und Fahrer muss noch besser klappen und es ist eine der Sachen, die wir bei den weiteren Vorbereitungsrennen noch testen werden. Doch es war nur ein einfacher Test, die Generalproben für Flandern und Roubaix werden dann der E3 Preis und die drei Tage von de Panne sein. Bis dahin ist aber noch ein bisschen hin und der Formaufbau von Roger wird bis dahin hauptsächlich über Training auf dem Pflaster laufen – einzig Kuurne-Brüssel-Kuurne wird er morgen noch bis zum E3 Preis fahren. Das aber auch nur, um sich noch Rennhärte zu holen und nicht um möglichst weit vorne anzukommen.
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