Eine schwierige Entscheidung

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Beitrag: # 215373Beitrag Lance Armstrong Fan
19.2.2005 - 19:57

4.11.2014 11:28 Uhr Bonn

„Der Wahnsinn“, dachte Jan Ullrich, als er heute Morgen in sein Büro kam. Es stand ein neuer Flachbildschirm auf seinem Schreibtisch, dazu noch ein Faxgerät, ein neuer Scanner und als er sich auf seinen Stuhl setzen wollte, entdeckte er auch noch einen neuen Drucker. Auf seiner Schreibtischunterlage klebte ein Zettel von Marcel Müller, auf dem stand:

„Hallo Jan, nachdem das ganze Bürozeug doch etwas in die Jahre gekommen war, dachte ich mir, ich rüste dich mit neuem aus. Viel Spaß Marcel“

Jan freute sich wie ein kleines Kind an Weihnachten und diese Freude wurde umso überschwänglicher, als er sah, dass Vittorino Mocci endlich unterschrieben hatte. Somit hatte er endlich seinen Weltklasse Sprinter. Mocci unterzeichnete einen Einjahresvertrag in Höhe von 45.000 € im Monat. Außerdem fragte er noch bei Cyandie an, ob sie das Team finanziell unterstützen wollten. Heute konnte ihm nichts mehr den Tag versauen.


5.11.2014 10:03 Uhr Bonn

Schon wieder nur Absagen. Als erstes wollte Cyanide nicht mit ihnen zusammenarbeiten, denn wie sie behaupteten seien sie schon mit einem anderen Team in Verbindung getreten, welches besser in die Zielsetzungen des Unternehmens passte. Jan war es eigentlich egal, da er sowieso nicht damit gerechnet hatte das Cyandie einen Vertrag mit ihnen eingeht, aber er hatte gehört, dass sie ein Radsportteam sponsern wollten und man soll ja keine Gelegenheit ungenutzt lassen. Tom Boonen meldete sich auch mal. Leider hatte er abgelehnt, weil er ein höheres Gehalt forderte.
„In einem Monat werde ich es wieder versuchen, vorausgesetzt er hat noch nicht bei einem anderen Team unterschrieben“, dachte Jan Ullrich sich. Leider hatten Donetti und Contador auch abgelehnt. Contador machte er ein neues Angebot, Donetti ließ er ab sofort an der langen Leine und wartete.

14.11.2014 9:46 Uhr Bonn

„Schade, wirklich schade“, sagte sich Jan Ullrich, als er las, dass Tom Boonen doch wieder zu seinem alten Arbeitgeber Quickstep zurückkehrte.
„Ehrlich gesagt, war auch nicht damit zu rechnen, dass er zu T-Mobile kommt“. Quickstep zahlte ihm ein Gehalt von 129.750 € im Monat.
„Dass es „nur“ 10.000 € im Monat ausmacht, ob er zu uns kommt oder eben zu Quickkstep“, dachte sich Jan Ullrich, „schade“.
In der letzten Woche hatte sich des Weiteren nicht wirklich viel ereignet, außer vielleicht, dass Contador nun auch einen Vertrag bei T-Mobile hatte. Yaroslav Popovych hatte noch bei Illes Baleares unterschrieben.
Gruß LAF

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Beitrag: # 216153Beitrag Lance Armstrong Fan
21.2.2005 - 21:29

Nach einem wunderschönen Sonntag auf der Skipiste gehts jetzt weiter!!!
Viel Spass weiterhin!
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17.11.2014 15:30 Uhr Bonn

Heute geht’s los“, sagte Jan Ullrich zu dem 16 Fahrern. Lediglich Jonathan Bridge hatte ihm per SMS geschrieben, dass am Flughafen von Sydney die Stromversorgung ausgefallen sei und er deshalb nicht zum Trainingsauftakt kommen könne. Sogar Thomas Lövkvist war erschienen, obwohl der Teamarzt ihm erst vor zwei Tagen erlaubte wieder zu trainieren. Jan Ullrich sah es im nach, denn es war ja nun wirklich nicht sein verschulden. Tobi und er hatte beschlossen heute beim Training mitzufahren. Sie wollten sehen, wie die Neuen aufgenommen wurden. Außerdem mussten sie auch nicht befürchten, dass sie die Fahrer behinderten, da ja eh keiner in Form war und sie beide mit Sicherheit nicht die langsamsten auf dem Fahrrad waren. Das Wetter war zwar etwas kühl mit 11° C, aber wenigstens regnete es nicht.
„Hallo Jungs, ich hoffe ihr seid alle gesund. Heute werden Tobias Steinhauser und ich euch begleiten. Diese Fahrt ist eigentlich kein richtiges Training, es soll eher eine Integration der Neuzugänge werden.“ Alberto Contador übersetzte seine Rede ins Spanische, weil seine beiden Landsmänner Txomin Teijo und Laurentio Perez Mora der deutschen Sprache noch nicht mächtig waren.
„So dann packen wir’s. Los geht’s Jungs“, sagte Ullrich, während er sich in den Sattel schwang.
„Ähm Jan, ähh Chef…“, kam Thomas Lövkvist auf ihn zu.
„Ach so Jungs, ich bin weder der „Chef“ noch der „Herr“ Ullrich, sondern einfach der Jan“. Er hatte sich vorher mit Tobias unterhalten und sie waren beide dafür, dass die Jungs sie beim Vornamen anreden sollten. Er war der Meinung, wenn man erfolgreich seien wollte, musste man zueinander einen engen Kontakt haben und kein stark autoritäres Verhältnis.
„Ja, Thomas, was gibt’s“, wandte sich Jan wieder an Thomas Lövkvist.
„Tja, ich hab’ meine Handschuhe vergessen!“
Ullrich schmunzelte und musterte den Schweden: „Ein Paar Handschuhe für Thomas, daran sollte man immer denken.“
Die Temperaturen und Thomas Lövkvist, das war schon eine Story für sich. Wenn alle anderen kurzärmlig fuhren, zog er sich schon das Langarmtrikot an. Schon seitdem er 2012 zu T-Mobile gewechselt war, war der Running-Gag, den man im Hochsommer riss: Hey Betreuer, haste auch das Langarmtrikot für den Thomas dabei, 30° sind doch schon recht kalt. Und das dann auch noch bei einem Schweden, der die Kälte eigentlich gewohnt sein müsste.
„Si, Si, Si“, kam Laurentio Perez Mora auf die beiden zu. Alberto Contador in seinem Schlepptau. Er übersetzte, dass Thomas keine Handschuhe dabei hätte und Hilfe bräuchte. Laurentio zog seine Handschuhe aus und hatte tatsächlich noch ein weiteres Paar in seinen Taschen. Es konnte losgehen und sie begannen die Trainingsfahrt. Er konnte sehen, wie Thomas neben Laurentio und Alberto herfuhr und sie sich unterhielten. Durch die Handschuhe war der erste Neuzugang bereits integriert, ohne, dass er irgendwie nachhelfen musste. Oliverio Fernandez Escribano fuhr neben ihn und sagte:
„Hallo Jan, wie läuft der Job? Ist doch ziemliches Neuland für dich.“ Er sprach sehr gut deutsch, da sein Vater aus Deutschland kam.
„Da hast du Recht Oliverio, aber bis jetzt läuft es recht gut. Was erhoffst du dir von der Saison?“
„Ich möchte auf jeden Fall bei der Tour oder der Vuelta starten, weil es dort viele Einzelzeitfahren gibt, und eventuell auch gewinnen. Wir haben ja gute Zeitfahrer im Team, da können wir im Mannschaftszeitfahren einen Vorsprung für die Berge herausfahren. Ich denke wenn ich gut in Form bin kann ich eine der beiden Rundfahrten für mich entscheiden.“
„Ich kann dir im Moment noch nichts versprechen, aber du wirst höchstwahrscheinlich bei der Tour starten, vielleicht auch als Kapitän.“
„Danke Jan, ich hoffe ich bleibe verletzungsfrei.“
„Schon gut, das hoffe ich auch.“
Oliverio Fernandez Escribano forcierte das Tempo um an die Spitze der Trainingsgruppe zu gelangen. Sofort kam wieder ein weiterer Fahrer an seine Seite. Es war Lars Ingelstad.
„Hallo Jan, soll ich dir ein bisschen Windschatten geben oder das Feld einbremsen?“, scherzte er.
„Seh’ ich wirklich schon so schlecht aus“, antwortete ihm Jan und lachte. Lars wollte noch etwas sagen, doch in dem Moment schrie Tobi: „Ortsprint“. Das bedeutete Sprint bis zum nächsten Ortsschild. Jan Ullrich spähte an seinem Vordermann vorbei und erkannte ungefähr 2 km vor ihm einen kleinen Ort. Er ging aus dem Sattel und trat an. Gerade als er einige schnelle Pedalumdrehungen gemacht hatte schoss jemand links an ihm vorbei. Es war Vittorino Mocci.
„Mann hat der junge ein Sprintvermögen“, dachte er sich. Mit einem wahnsinnigen Geschwindigkeitsüberschuss überholte Vittorino nun auch noch Oliviero, der natürlich nicht mit ihm zu vergleichen war. Exakt nach 2,3 km durchfuhr er mit ca. 400m Vorsprung die Ortseinfahrt und drosselte sein Tempo wieder. Ein breites Grinsen machte sich auf Ullrichs Gesicht breit, als Vittorino Mocci neben ihm herfuhr. Der Italiener sprach sehr gut deutsch, weil er als Neoprofi schon einmal für T-Mobile fuhr. Obwohl sie damals schon Teamkameraden waren, wusste er fast nichts über den Sprinter. Also erzählte Vittorino ihm, wie er Sprinter wurde. Als er angefangen hat Rad zu fahren, war er eigentlich Hügel- und Bergfahrer. Aber mit 14 Jahren hat er auf einmal zugenommen und ist gewachsen und verlor somit viel von seinen bisherigen Fähigkeiten. Als er dann ein Rennen, in dem er eigentlich den Sprint für den eigentlichen Sprinter anziehen sollte, gewann, entdeckte ihn auch die italienische Nationalmannschaft und er wurde Sprinter. In dieser Saison möchte er unbedingt eine Frühform haben, um bei seinem Heimrennen Mailand – San Remo eine Chance zu haben. Außerdem möchte er bei der Tour de France das grüne Trikot nach Paris tragen.
„Hochgesteckte Ziele, aber der Junge will immerhin etwas erreichen“, dachte sich Jan Ullrich, als Vittorino sich zu Tobi zurückfallen ließ.
Ob er ihm eine Chance bei Mailand – San Remo geben sollte wusste er noch nicht, aber bei der Tour war er, sofern er sich nicht verletzte dabei. Laut Tobi war er zusammen mit Boonen und Mocci der beste Sprinter.
Vor ihnen erstreckte sich nun ein Hügel, ungefähr 700m lang. Diesmal war er es der die Jungs anspornte:
„Auf geht’s Jungs, dann zeigt mal was ihr könnt!“
Vor ihm fuhr Oliverio. „An dem bleib’ ich dran“, dachte sich Jan. Es sollte nicht klappen. Als Oliverio die Spitze des Hügels erreichte hatte er etwas mehr als 150m Vorsprung.
Am Ende des Trainings konnte Jan Ullrich sehr zufrieden sein. Die Kommunikation zwischen den Fahrern war gut und die Neuen hatte gut Anschluss gefunden.
Gruß LAF

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Beitrag: # 216328Beitrag Lance Armstrong Fan
22.2.2005 - 15:41

18.11.2014 10:27 Uhr Bonn

„Ich bräuchte zuerst eine Analyse, wo die Stärken und Schwächen der Fahrer liegen“, erklärte Jan Ullrich Tobias Steinhauser.
„Gut, dann machen wir bis Ende November noch Grundlagenausdauer und dann teste ich die Jungs, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Wenn in diesem Monat noch neue Leute dazukommen können sie ohne Probleme mit einsteigen. Ich werde versuchen jede Woche zwei Kategorien zu checken. Wenn das Wetter sehr schlecht wird könnte ich aber Probleme bekommen. Auf der Rolle lässt sich die tatsächliche Leistung der Fahrer schwerer einschätzen, als auf der Straße. Außerdem werde ich die Kopfsteinpflasterfähigkeiten der Fahrer nicht überprüfen können, denn ich weiß nicht wo es hier in der Nähe eine Kopfsteinpflasterpassage gibt.
„Gut, ich werde versuchen ein Kopfsteinpflaster zu finden, auf dem ihr trainieren könnt.“
„Danke, dann erstelle ich den Jungs heute noch die ersten Trainingspläne. Ich bringe sie dir heute Abend, wenn ich fertig werden sollte noch vorbei, oder besser: Ich mail sie dir.
„Gut, bis dann“, verabschiedete sich Jan Ullrich.
„Tschüss!“

Nach dem Gespräch rief er bei Marcel an, um ihn zu fragen, ob er in der näheren Umgebung eine Kopfsteinpflasterpassage kennen würde. Dieser berichtete von einem Feldweg ungefähr 10km außerhalb von Bonn, der ca. 800m lang sei. Sonst wisse er nichts. Jan bedankte sich und versuchte sein zweites Problem anzugehen.
Vor einigen Wochen hatte er, er wusste nicht mehr wo, gelesen, dass es ein neues Radsportsimulationsprogramm für die Rolle gäbe. In der Art eines Computerspiels wird man in eine virtuelle Welt gesetzt und kann in dieser verschiedene Strecken abfahren. Nach kurzer Suche im Internet fad er tatsächlich eine E-Mailadresse von dem Entwickler des Programms. Er schrieb ihm eine E-Mail, was das Programm genau könne und ob es für sein Team geeignet wäre.
Als letztes sah er sich noch einmal auf dem Transfermarkt um.

Bisher umfasste das Team 17 Fahrer:

2 Rundfahrtskapitäne
3 Einzelzeitfahrer
5 Rundfahrtshelfer
6 Kopfsteinpflasterfahrer
1 Sprinter

Er benötigte noch:

2 Rundfahrtshelfer
1 Kopfsteinpflasterfahrer
1 Sprinter
3 Hügelfahrer

Die aktuellen Fahrer auf der Transferliste verglich er mit Tobis Tabelle, die in den vergangenen Wochen immer größer geworden war. Er hatte zwar keine Ahnung woher Tobi die Daten nahm, aber dennoch vertraute er ihm. Er erkannte recht bald, dass nur noch ältere Helfer auf der Liste standen und beschloss noch bis zum neuen Jahr zu warten, bis er diesen Fahrern ein Angebot unterbreiten wollte.
Nach knapp einstündiger Suche machte er folgenden Fahrern ein Angebot:

Ricardo Donetti (ITA, 28 Jahre, KSP) => 17.000€/Monat
Enric Flamarique (ESP, 29, Hügel) => 35.000€/Monat
Jari Di Meo (ITA, 29, Hügel) => 17.000€/Monat
Unai Caneda (ESP, 22, Sprint) => 17.000€/Monat
Gruß LAF

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Beitrag: # 216766Beitrag Lance Armstrong Fan
23.2.2005 - 17:05

Nachdem ich von einem Leser gefragt wurde, warum man keine Meinungen mehr im AAR schreiben darf, hier eine kleine Erklärung:

1. möchte ich die Vorgeschichte schnell zu Ende bringen
2. hat es mich ein bisschen gestört, dass nach jedem Beitrag wieder ein anderer (manchmal auch unqualifizierter) Beitrag kam.
3. soll das ganze weder überheblich noch unfair sein und ich freu mich natürlich, wenn ihr den AAR lest.
4. will ich, wenn die Vorgeschichte beendet ist, natürlich eure Meinung dazu wissen.

Also wenn irgendjemand gedacht hat ich sein überheblich oder eingebildet, dann hoffe ich, dass ich euch vom Gegenteil überzeugen kann.

Weiter gehts! Viel Spaß!

-------------------------------------------

Am Abend bekam er von Tobias noch die E-Mail mit den Trainingsplänen. Im Gegenzug schickte ihm Jan die Info von dem Feldweg. Mir den Trainingsplänen war er sehr zufrieden. Bei Rabobank hatte Tobi einen Lehrgang über Trainingsmethoden gemacht und einen Trainerschein erworben. In diesem Jahr will er sich durch Fortbildungen weiter verbessern. Der Trainingsplan von allen Fahrern sah (am Beispiel von Oliverio Fernandez Escribano) wie folgt aus:

Bild
Zuletzt geändert von Lance Armstrong Fan am 18.8.2005 - 21:34, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß LAF

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Beitrag: # 217354Beitrag Lance Armstrong Fan
25.2.2005 - 15:54

20.11.2014 9:30 Uhr Bonn

Unai Caneda und Ricardo Donetti hatten angenommen. Jari Di Meo hatte dagegen abgelehnt und Enric Flamarique hatte sich noch nicht gemeldet. Auch von Pascal Schumacher, dem Entwickler des Rollensimulators hatte er eine Antwort erhalten. Er wäre hoch erfreut dem Team eine Kopie seines Programms zu geben, denn bisher hatten nur er und seine Freunde, alle Hobbyradsportler, es getestet. Das Programm hatte er im Zuge seiner Doktorarbeit in Sport erstellt. Außerdem bat er um eine Stellungnahme, ob das Programm den Ansprüchen genüge.
Ullrich schrieb ihm zurück, dass er das Programm gerne hätte und ebenfalls hoch erfreut wäre. Eine Stellungnahme werde er natürlich verfassen.


28.11.2014 11:23 Uhr Bonn

In der letzten Woche passierte nicht viel. Lediglich Caneda und Donetti waren in Bonn am Mittwoch angekommen und trainierten schon mit der Mannschaft. Jan beschäftigte sich hauptsächlich damit der Mannschaft beim Training zuzuschauen und kleinere Bürotätigkeiten zu erledigen. Heute meldete sich auch endlich Enric Flamarique. Er hatte abgelehnt, weil er angeblich eine höher dotiertes Angebot von einem anderen Team vorliegen habe. „Dass wollen wir mal sehen“; dachte sich Jan Ullrich und beschloss noch ein bisschen zu warten, ehe er ihm ein neues Angebot unterbreitete.

5.12.2014 14:07 Uhr Bonn

Heute brachte Tobi die ersten Ergebnisse seiner Tests. Das Computerprogramm hatte ihm sehr geholfen, denn das Wetter war in der ganzen Woche nass und kalt. Es war ein Bild für die Götter, wie das komplette Team auf ihren Fahrrädern in einer Turnhalle, die sie eigentlich für das Trockentraining angemietet hatten, saß und jeder in einen Laptop hineinstarrte. In dieser Woche hatte er mit den Fahrern fahren in der Ebene (FA) und Klettern (KL) trainiert:

…………………………………….................FA……KL
Vicente Agustin (ESP) …………….....72……54
Kelly Albertani (BEL) …………….......71…...53
Jonathan Bridge (AUS) …………......75……78
Unai Caneda (ESP) ……………….......71……53
Jean-Francois Carotti (FRA) …......74……54
Alberto Contador V. (ESP) ………....65……75
Ricardo Donetti (ITA) ………………....72……55
Kristjan Fajt (SLO) ………………........66……76
Oliverio Fernandez E. (ESP) ……....68…….81
Armando Goya (COL) …………….....64…….53
Lars Ingelstad (NOR) …………….......71……54
Mirdjalol Kasymov (KAZ) …………...69……53
Thomas Lövkvist (SWE) ………….....64……73
Vittorino Mocci (ITA) ………………......78……52
Laurentio Perez Mora (ESP) …….....70……55
Txomin Teijo (ESP) ………………........66…..74
Phillippe van Steenberghe (NED) ..66……54
Sandro Vecchione (ITA) ………….....67……77
Enrico Wils (BEL) …………………........67……52
Gruß LAF

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Beitrag: # 217598Beitrag Lance Armstrong Fan
26.2.2005 - 12:24

12.12.2014

Heute kam der zweite Bericht von Tobias. In dieser Woche hatte er die Tests in Hügel (HÜG), abfahren (ABF) und Einzelzeitfahren (EZF) gemacht.

……………………………………...............HÜG….ABF…..EZF
Vicente Agustin (ESP) ………….....…67……83……...79
Kelly Albertani (BEL) …………….......67…...80………58
Jonathan Bridge (AUS) …………......78……71……...77
Unai Caneda (ESP) ……………….......62……73………58
Jean-Francois Carotti (FRA) ……....77……78………82
Alberto Contador V. (ESP) ………....74……65………75
Ricardo Donetti (ITA) ……………....…70……70……...58
Kristjan Fajt (SLO) ………………........72……69………73
Oliverio Fernandez E. (ESP) ……....70…….72……...78
Armando Goya (COL) ……………......63…….64………58
Lars Ingelstad (NOR) …………….......70……82………56
Mirdjalol Kasymov (KAZ) …………....67……77………59
Thomas Lövkvist (SWE) ………….....66……65………74
Vittorino Mocci (ITA) ……………….....68……77………57
Laurentio Perez Mora (ESP) ……....68……70………81
Txomin Teijo (ESP) ……………….......65…….77………70
Phillippe van Steenberghe (NED) ..63…….69………56
Sandro Vecchione (ITA) …………..... 68……72………73
Enrico Wils (BEL) …………………..........67……67………57


31.12.2014 20:57Uhr Bonn

Das alte Jahr ging zu Ende und der Dezember war kaum erwähnenswert. Lediglich eine Erkältungswelle hatte kurz vor Weihnachten das halbe Team lahm gelegt, doch vor Weihnachten sollten die Fahrer sowieso kürzer treten. Zusammen mit Tobias und seinem Bruder hatte er eine kleine Sylvesterparty organisiert. Die ganze Mannschaft plus die Frauen und Freundinnen waren eingeladen. Jeder war wieder gesund und alle waren erschienen. Nach gut einem Monat konnte man zum ersten Mal abschätzen, wie die Mannschaft zusammen passte. Die neuen hatten sich gut integriert und das Klima war professionell aber gut. Gruppenbildung gab es fast keine und jeder kam mit seinen Teamkollegen mehr oder weniger gut aus. Nur Lars Ingelstad und Ricardo Donetti machten ihm Sorgen. Die zwei Kopfsteinpflasterspezialisten verstanden sich nämlich überhaupt nicht. Auch heute gingen sie sich, so gut es ging aus dem Weg. Tobias hatte ebenfalls beobachtet, dass sich beide nicht gut verstanden. Im neuen Jahr, wenn sie die Planung für die Rennen machen, beschlossen sie mit beiden zu reden. Ursprünglich wollte Jan die beiden als Doppelspitze gegen den überragenden Belgier Tom Boonen einsetzen, doch dazu müssen sich beide natürlich verstehen und nicht gegeneinander arbeiten. Dennoch war die Party ein voller Erfolg und erst spät am ersten Morgen des neuen Jahres verließen einige die Party.
Gruß LAF

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Beitrag: # 217723Beitrag Lance Armstrong Fan
26.2.2005 - 19:23

1.1.2015 15:01 Uhr Bonn

Die Nacht war lang und anstrengen und so kam es, dass Jan Ullrich erst am Nachmittag ins Büro fuhr. Tobias Steinhauser hatte ihm eine E-Mail über die Fahrer, die ihre Karriere beendet hatten, geschrieben. Auf dieser standen so bekannte Namen wie:
Jaan Kirsipuu, David Millar, David Moncoutie, Jens Voigt, Bradley McGee, Aitor Gonzalez, Gerhardt Trampusch, Francesco Casagrande, Michael Rasmussen, René Haselbacher, Heimar Zubeldia, Michael Rogers und Ajdin Acar. Es standen noch weitere Fahrer darauf, die aber bei weitem nicht so bekannt waren.
Als nächstes galt es die Lücken im Kader aufzufüllen. Es fehlten immer noch zwei Rundfahrtshelfer und drei Hügelfahrer.
Diesmal entschied er sich dafür folgenden Fahrern ein Angebot zu unterbreiten:

Danilo Di Luca (ITA, 38 Jahre, Hügel) => 8.000 €/Monat
Enric Flamarique (ESP, 29, Hügel) => 35.000 €/Monat
Jari Di Meo (ITA, 29, Hügel) => 21.000 €/Monat
Ramon Lunar (ESP, 31, Etappenrennen) => 40.000 €/Monat
Markus Fothen (GER, 33, Etappenrennen) => 20.000 €/Monat
Ippolito Ayroldi (ITA, 26, Roleur) => 2.000 €/Monat

Auch schickte ihm die Bank den neuen Kontostand. Er fiel fast vom Stuhl, als er die Zahl sah. Marcel hatte nicht zu viel versprochen:
16.000.000€ war das Jahresbudget.
Jan lehnte sich zurück als er diese Zahl sah. Finanzielle Probleme sollten sie dieses Jahr keine bekommen, obwohl sie noch das Gehalt der Fahrer für Dezember und Januar zahlen mussten.

Am frühen Abend kam Marcel Müller noch persönlich in sein Büro.
„Was verschafft mir die Ehre dich mal wieder zu sehen?“, fragt Jan Ullrich.
„Eigentlich muss ich dich wegen den Zielen des Vorstandes nerven“, antwortete er.
„Na dann lass mal sehen!“
„Gut, aber die Ziele haben es wirklich in sich. Das wird nicht leicht.
1. Sieg bei der Flandernrundfahrt
2. 2 Etappensiege beim Giro d’Italia
3. Gesamtsieg bei der Deutschlandtour
4. Etappensieg bei der Deutschlandtour
5. Gesamtsieg bei der Tour de France
6. 3 Etappensiege bei der Tour de France
7. Gesamtsieg bei der Burgos-Rundfahrt
8. Top 5 Platz bei der Vuelta de Espana
9. Sieg bei einem Herbstklassiker
10. Insgesamt 30 Saisonsiege
11. 5000 UCI-Punkte

So das waren die Ziele. Ich hoffe ihr könnt sie erfüllen“, sagte Marcel Müller
Jan Ullrich saß erst einmal da und sagte gar nichts. Er war sichtlich geschockt, was man von ihnen erwartete.
„Toll, das wird hart“, brachte er hervor, als er seine Fassung wieder gewonnen hatte.
„Ich habe dich gewarnt“
„Ja, schon gut, du kannst ja nichts dafür und außerdem haben wir ja ein super Team. Wir werden es schon schaffen.“
„Das denke ich auch, viel Erfolg und auf Wiedersehen“, verabschiedete sich Marcel.
„Danke, tschüss wir sehen uns“, antwortete Jan.
Diesen Schock musste er erst mal verdauen und machte für heute Feierabend.
Gruß LAF

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Beitrag: # 217959Beitrag Lance Armstrong Fan
27.2.2005 - 16:53

2.1.2015 10:19 Uhr Bonn

Am nächsten Morgen dachte Jan noch einmal über die Ziele nach und war eigentlich recht zuversichtlich und verstand seine Aufregung von gestern überhaupt nicht mehr. Er wollte ebenso mit dem Team viel erreichen.
Da nun sogar auch der erste Hügelfahrer an Bord war, machte ihm der Sieg bei einem Herbstklassiker auch keine allzu großen Sorgen mehr. Man hatte mit Danilo Di Luca einen alten, aber dennoch guten Hügelfahrer für nur 8.000€ im Monat verpflichtet. Der Mann wurde 2010 Weltmeister und konnte bei Weltcuprennen immer vorne mitfahren. Von ihm erhoffte sich Jan, dass er Ruhe in das Team bringen würde und in eventuellen Krisenzeiten die jungen Fahrer auch wieder aufbauen würde. Außerdem, dass er in schwierigen Rennsituationen mit seiner immensen Erfahrung wichtige Tipps und Ratschläge geben konnte. Natürlich sollte er auch in seinem rüstigen Alter für sportliche Furore sorgen. Besonders bei den Frühjahrs- und Herbstklassikern.
Des Weiteren stieß noch Ramon Lunar zum Team. Er wurde im Jahr 2005, ebenso wie Oliverio Fernandez Escribano Profi. Da in 17 Tagen die Transferzeit abgelaufen sein würde, entschloss er sich das niedrige Gehalt von 40.000 €/Monat anzunehmen. Jan dachte sich nach der Verpflichtung, dass er Jonathan wohl mitteilen müsste, dass er wohl doch nicht bei der Vuelta als Kapitän, sondern bei der Tour als Edelhelfer starten musste, da Ramon wesentlich besser und zudem auch noch Spanier war. Ullrich erhoffte sich von Lunar, der im letzten Jahr schon bei der Vuelta einen achtbaren 4. Platz erreicht hatte, dass er in diesem Jahr um den Sieg mitfahren werde.
Jans langjähriger Freund Markus Fothen hatte auch noch angenommen. Nach einer schweren Knieverletzung, teilte er Jan schon am Saisonende mit, dass er nicht wisse, ob er seine Karriere fortsetzten werde. Er versicherte ihm aber, dass, falls er wieder gesund werde, er natürlich zu T-Mobile wechseln werde. Da er nichts von seinem Können auch mit 33 Jahren eingebüßt hatte, fiel Jan die Entscheidung nicht schwer, ob man ihn verpflichten solle oder nicht. Er war bisher der einzige Deutsche im Team und da nur noch Christian Werner, als einziger Deutscher auf der Transferliste war, würde dies wahrscheinlich auch so bleiben.
„Eigentlich schade“, dachte sich Jan. „Aber wenn es keine anderen guten Deutschen mehr gibt bleibt Markus eben der Einzige.“ Da die Zielsetzung voll und ganz auf Erfolge gerichtet war, konnten sie keinen jungen Neoprofi verpflichten und außerdem hätte die Zeit nicht gereicht, um Tobias loszuschicken.
Ippolito Ayroldi meldete sich nicht. Der junge Italiener hatte seine besondere Stärke vor allem auf ebener Strecke, war aber auch im Hügel und im Sprint nicht zu verachten. Das machte ihn ideal geschaffen für Ausreißversuche und als Helfer für die Klassiker.
Ebenso nicht gemeldet hatte sich Enric Flamarique, von dem sich Ullrich erhoffte, dass er sein zweites Angebot annehmen würde.
Nur Jari Di Meo hatte abgelehnt und stattdessen in seinem Heimatland bei Fassa Bortolo einen Vertrag unterschrieben.
Die Testserie, die Tobias machte fand heute ihr Ende mit den Ergebnissen im Bereich Ausdauer (AUS), Zähigkeit (ZÄH), Regeneration (REG), Kopfsteinpflaster (KSP), Beweglichkeit (BEW), Sprint (SPR) und Beschleunigung (BES).
Er kopierte die einzelnen Ergebnisse zusammen und hatte dann diese Tabelle:
Bild
Zuletzt geändert von Lance Armstrong Fan am 18.8.2005 - 21:35, insgesamt 3-mal geändert.
Gruß LAF

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Beitrag: # 218119Beitrag Lance Armstrong Fan
28.2.2005 - 14:42

6.1.2015 16:42 Uhr Bonn

Noch eine schlechte Nachricht.
Nachdem sich gestern Oliverio Fernandez Escribano verletzt hatte, erwischte es heute Mirdjalol Kasymov. Oliverio war gestern zusammen mit Ramon Lunar und Jonathan Bridge in hügeligem Gelände gelaufen. Als die drei eine kleine Abfahrt hinunterliefen, stürzte Oliverio und fiel auf eine Glasscherbe. Er zog sich eine 9 cm lange Schnittwunde am Oberschenkel zu und musste mit 20 Stichen genäht werden. Unser Teamarzt verordnete ihm zwei Wochen Ruhe, damit die Nähte nicht aufplatzen.
Mirdijalol stürzte beim Auswechseln einer Glühbirne von der Leiter und brach sich eine Rippe. Er muss vier Wochen einen „Rucksackverband“ tragen, darf aber schon nach zwei Wochen wieder auf der Rolle bzw. Ergometer trainieren.


7.1.2015 8:03 Uhr Bonn

Der Kader war komplett. Enric Flamarique hatte zwar abgelehnt und bei Milaneza- Maia unterschrieben, aber dafür hatte Ippolito Ayroldi angenommen.
Da auf dem Transfermarkt keine guten Hügelfahrer mehr zu finden waren musste sich Jan wohl oder übel eingestehen, dass Danilo Di Luca ihr einziger Hügelfahrer bleiben würde.
Nachdem an keiner anderen Stelle noch irgendwelche Lücken zu füllen waren, beschloss er keine weiteren Fahrer mehr zu verpflichten. Der Kader war ausreichend groß und ausgezeichnet besetzt.
Am Nachmittag buchte er das alljährliche Trainingslager auf Mallorca. Es sollte vom 12. – 22. Januar gehen.
Anschließend schrieb er an jeden Fahrer eine E-Mail, dass sie am 12. Januar um 8:30 Uhr los fliegen werden.

Kurz nach fünf klingelte sein Telefon im Büro.
Er hob ab und meldete sich: „Jan Ullrich“
„Hallo Jan, was soll ich machen?“, fragte ihn die verzweifelte Stimme Oliverios.
Jan verstand gar nichts und fragte noch einmal nach: „Was sollst du machen?“
„Ich habe gerade deine Mail gelesen und ich darf doch nicht trainieren.“
„Ja stimmt, aber du fliegst natürlich trotzdem mit, vielleicht kannst du ja dort anfangen zu trainieren.“
„Ist gut Jan möchte deine Frau und Tochter und du natürlich heute Abend zu uns kommen und bei uns Essen? Meine Frau will sich unbedingt für die tolle Party an Sylvester bedanken. „
„Ja, gerne“, antwortete Jan.
„Gut, dann kommt so gegen sechs.“
„Tschüss, bis dann.“

Das Essen war wunderbar und es war ein schöner Abend. Oliverio hatte eine nette Frau und Gabi verstand sich auf Anhieb mit ihr.
Gruß LAF

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Beitrag: # 218121Beitrag Lance Armstrong Fan
28.2.2005 - 14:46

Sorry erstmal, dass das Bild so groß ist und ihr immer scrollen müsst, aber wenn ich es kleiner mache sieht man nix mehr. Also da die Vorgeschichte so gut wie rum ist und jetzt nur noch das TL kommt und dann schon das erste Rennen, wollte ich jetzt mal eure Meinungen hören, wie ihr die Vorgeschichte fandet und was man verbessern könnte oder was ihr schlecht bzw. gut gefunden habt. Nun werde ich mich eher auf die Rennen konzentrieren, aber die ein oder andere Wendung in der Hintergrundgeschichte könnt ihr schon erwarten. Vor allem wenn der AAR Ende Juni zum Ende kommt.

Edit: Bitte Meinungen hier rein schreiben, ab sofort wieder erwünscht.
Zuletzt geändert von Lance Armstrong Fan am 28.2.2005 - 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß LAF

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Beitrag: # 218287Beitrag Lance Armstrong Fan
28.2.2005 - 20:59

Liest hier überhaupt noch jemand??? Bitte gebt mir doch ein bisschen Feedback, jetzt muss ich es euch ja fast wieder aufzwingen :D :D .
Eigentlich war mein Vorschlag so was ähnliches wie eine Fortsetzungsgeschichte zu machen: Die Leser können bestimmen, wie es weiter geht. Diese Idee würde aber nur klappen, wenn hier mehrere Leute lesen und sich dann Gedanken machen. Was haltet ihr von der Idee??
Gruß LAF

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Beitrag: # 218348Beitrag Marco Pantani
1.3.2005 - 7:43

Weiterhin ein toller AAR, super Schreibstil. Macht echt Spaß zu lesen. Aber ich verstehe nicht ganz was du damit meinst was wir Leser jetzt da ändern sollen? Ansonsten würde ich sagen, mach erstmal das TL, dann die Down Under und Quatar. Sollte doch eigentlich genug Ideen hergeben oder? Und einfallsreichtum hast du bisher schon einwandfrei bewiesen.
Marco Pantani,
Ruhe in Frieden!

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Beitrag: # 218408Beitrag Lance Armstrong Fan
1.3.2005 - 14:46

Also ich habe mir das so vorgestellt: Der Leser kann Einfluss auf die weitere Story nehmen. Ihr schreibt z. B. was als nächstes in der Hintergrundgeschichte passieren soll und ich greife eure Ideen auf und werde sie dann wenn es passt verwenden. So kann jeder die Story nach den eigenen Wünschen ein bisschen gestalten. Falls das erwünscht ist, bitte ich euch das auch hier rein zu schreiben.
Gruß LAF

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Beitrag: # 218420Beitrag Lance Armstrong Fan
1.3.2005 - 15:06

12.1.2015 8:29 Uhr Köln

Alle Fahrer, die Ärzte, Tobias und sein Bruder waren pünktlich am Flughafen erschienen. Auch Ippolito Ayroldi, war dabei, obwohl er erst vorgestern in Bonn angekommen war. Ebenfalls dabei waren die beiden Verletzten, Oliverio Fernandez Escribano und Mirdjalol Kasymov. Der Flug verlief reibungslos, genauso wie das Einchecken im Hotel. Ziel des Trainingslagers war es eine möglichst gute Grundlagenausdauer zu erreichen und von den Neuen (Danilo Di Luca, Ramon Lunar, Markus Fothen und Ippolito Ayroldi) die Leistungstests nachzuholen.
Tobias arbeitete für die 10 Tage folgenden Trainingsplan aus:

Bild

Am Abend führten Jan und Tobi noch ein Gespräch mit Lars Ingelstad und Ricardo Donetti. Beide sahen sich als Konkurrenten bei den Kopfsteinpflasterrennen und regten sich furchtbar darüber auf, warum sie sich ein Zimmer teilen mussten. Nachdem Jan ihnen die Taktik erklärte, wie sie bei den Kopfsteinpflasterrennen agieren sollten, um gegen Tom Boonen auch nur den Hauch einer Chance zu haben, sahen die beiden ein, dass sie nur Erfolg haben konnten, wenn sie zusammenhielten. Wie sich herausstellte hatten beide einige Vorurteile gegeneinander und deshalb hatten Tobias und er die beiden auch auf ein Zimmer gesteckt, damit sie einfach mal sehen, wie der andere wirklich ist und nicht gleich abblocken. Tobias versprach ihnen, wenn sie sich wirklich überhaupt nicht verstehen sollten, dass sie dann natürlich andere Zimmerkollegen bekommen würden. Sie sollten es doch einfach mal versuchen, ob die Abneigung gegen den Anderen nicht nur aus Vorurteilen bestand.
Zuletzt geändert von Lance Armstrong Fan am 18.8.2005 - 21:35, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß LAF

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Beitrag: # 218924Beitrag Lance Armstrong Fan
2.3.2005 - 20:51

16.1.2015 10:01 Uhr Palma de Mallorca

„Hallo Tobias“, begrüßte Jan Tobi
„Hallo Jan, du willst mit Sicherheit über die Saisonplanung reden“, antwortete dieser
„Genau das will ich. Nachdem der Kader nun komplett ist, können wir nun die Saisonplanung durchgehen. Ich hätte schon ein paar Vorschläge.“
Nach ca. einer Stunde stand die grobe Planung für die kommende Saison.
Zum Saisonstart entschieden sich Jan und Tobi für den GP d’Overture de Marseille. Man wollte am Anfang nicht in Australien und Quatar starten, da sie zur Australienrundfahrt noch im Trainingslager waren und die weite Anreise und den Klimawechsel nach Quatar nicht auf sich nehmen wollten. Danach wollten sie die Tour de Besseges fahren und dann die Ruta del Sol. Anschließend noch den Eintagesklassiker Trofeo Luis Puig. Alle Rennen waren sehr flach, denn am Anfang des Jahres sollte alles auf einen Sieg von Vittorino Mocci bei Mailand – San Remo zugeschnitten werden. Außerdem gute Plätze bei allen Kopfsteinpflasterrennen und Frühjahrsklassikern belegen und vielleicht den einen oder anderen Sieg erringen.
Danach wollten sie den Giro fahren, zu welchem natürlich auch das ein oder andere Vorbereitungsrennen gehörte. Beim Giro wollten sie ein paar Etappensiege erreichen.
Dann werde es zur Tour dem Saisonhöhepunkt gehen, den man unbedingt gewinnen wollte. Dann sollten die drei andern Weltcuprennen folgen, bis es schließlich noch zur Vuelta ging. Nach der Vuelta müsse man sehen, wer noch fit sei, um weitere Rennen zu fahren.

Glücklicherweise konnte Oliverio gestern schon wieder mit leichtem Training beginnen, nur Miridjalol kam sich ein bisschen verloren vor, da er immer noch nichts machen durfte und konnte.


19.01.2015 17:16 Uhr Palma de Mallorca

Erst jetzt fiel im ein, dass gestern die Transferzeit abgelaufen war. Kaum hatte Jan diesen Gedanken zu Ende geführt, da kam schon Tobias in sein Zimmer und hielt ihm seinen Laptop unter die Nase.
„Schau dir das mal an! So einer wie der Danielson bekommt keinen Vertrag. Des ist doch nicht zu glauben.“
Tatsächlich. Noch immer standen solche Fahrer wie Tom Danielson, Denys Kostyuk, Clarence Balkestein und Mark Andrade auf der Transferliste.
„Tja, die haben wohl zu lange gepokert. Aber von denen wollte ich eh keinen haben“, antwortete Jan.
„Dann ist ja gut“, verabschiedete sich Tobi und ging aus dem Zimmer.
Das Trainingslager war bisher zu Jans Zufriedenheit abgelaufen. Alle verstanden sich ausgezeichnet, auch die beiden Streithähne Lars und Ricardo. Die Entwicklung dieser beiden gefiel Jan und Tobias besonders. Beide schmiedeten schon jetzt Pläne, wie sie bei den Kopfsteinpflasterrennen Tom Boonen schlagen könnten. Sie hatten mittlerweile ein freundschaftliches Arbeitsverhältnis eingenommen und bestanden auch nicht mehr darauf, einen anderen Zimmerkollegen zu bekommen.

Am frühen Abend rief noch Marcel Müller an und teilte ihm mit, dass am 24. Januar die Mannschaftsvorstellung sei. Die neuen Trikots werde er selbst am 24. mitbringen.
Gruß LAF

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Beitrag: # 219056Beitrag Lance Armstrong Fan
3.3.2005 - 15:40

24.1.2015 12:00 Uhr Bonn

Heute war es soweit. Die offizielle Teampräsentation stand an. Alle Fahrer und Betreuer hatten sich eine halbe Stunde vor der Präsentation im Firmengebäude von T-Mobile eingefunden und Marcel verteilte die neuen Trikots. Als sie dann Punkt 12 vor die Presse traten, war der Medienrummel enorm. Selbst als Jan noch aktiv war hatte es keinen solchen Auflauf gegeben, was natürlich hauptsächlich an ihm in seiner Funktion als Teammanager lag.

Nun stellte Marcel die Fahrer einzeln vor:

Vicente Agustin (ESP)
Kelly Albertani (BEL)
Ippolito Ayroldi (ITA)
Jonathan Bridge (AUS)
Unai Caneda (ESP)
Jean-Francois Carotti (FRA)
Alberto Contador V. (ESP)
Ricardo Donetti (ITA)
Danilo Di Luca (ITA)
Kristjan Fajt (SLO)
Oliverio Fernandez E. (ESP)
Markus Fothen (GER)
Armando Goya (COL)
Lars Ingelstad (NOR)
Mirdjalol Kasymov (KAZ)
Ramon Lunar (ESP)
Thomas Lövkvist (SWE)
Vittorino Mocci (ITA)
Laurentio Perez Mora (ESP)
Txomin Teijo (ESP)
Phillippe van Steenberghe (NED)
Sandro Vecchione (ITA)
Enrico Wils (BEL)

Danach stellt er noch das komplette Teampersonal vor. Zuerst bat er Jan auf die Bühne. Jan erklärte den Journalisten in einer kurzen Rede, welche Ziele das Team für diese Saison habe. Danach betrat Tobias die Bühne, gefolgt von den beiden Teamärzten Francoise Paidaveihe, Lucjan Swierczewski und der Masseur Benjamin Vogel. Anschließend noch Jans Bruder und drei weitere Mechaniker. Später wurden sie in einen anderen Raum geführt, in dem die Journalisten noch einzelne Fragen an die Fahrer und die Teamleitung stellen durften. Die meisten Fragen bezogen sich auf die Erfolge, welche die Fahrer in dieser Saison erreichen wollten. Nach einer halben Stunde war auch dieser Teil abgehackt und alle konnten wieder nach Hause gehen.
Gruß LAF

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Beitrag: # 219347Beitrag Lance Armstrong Fan
4.3.2005 - 15:30

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Zuletzt geändert von Lance Armstrong Fan am 18.8.2005 - 21:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 219348Beitrag Lance Armstrong Fan
4.3.2005 - 15:30

1.2.2015 10: 35 Uhr Bonn

„Leider hat sich Miridjalol Kasymov schon wieder verletzt. Diesmal ist er mit einem Auto beim Training zusammengestoßen und hat sich die rechte Hand gebrochen. Er fällt wahrscheinlich für 2 ½ Wochen aus.“ So lautete die schlechte Nachricht des Teamarztes Francoise Paidaveihe.
„Ja ist gut, besuchen sie ihn und richten sie ihm von mir eine gute Besserung aus“, antwortete Jan Ullrich. „Der arme Junge hat so viel Pech, das ist fast schon nicht mehr zu glauben“, dachte er sich anschließend. Aber immerhin sind es immer nur kleinere Verletzungen und nichts wirklich Schlimmes. Der Kontoauszug sah dagegen sehr viel besser aus. Sie hatten 14.547.884 € auf dem Teamkonto und die Gehälter für Februar waren schon gezahlt. In finanzieller Hinsicht gab es also keine Bedenken.


2.2.2015 9:23 Uhr Köln

Heute flogen sie zum Saisonauftakt nach Marseille. Tobi wollte unbedingt beim ersten Saisonrennen dabei sein und so ließ ihn Jan mitfliegen, obwohl er eigentlich bei den anderen Jungs zu Hause bleiben sollte, um mit ihnen zu trainieren. Für das Rennen hatte er Jonathan Bridge, Ippolito Ayroldi, Markus Fothen, Kristjan Fajt, Txomin Teijo, Enrico Wils und Phillippe van Steenberghe nominiert. Vittorino sollte erst einmal zu Hause bleiben, da das Rennen viel zu hügelig für ihn war. Als sie schon im Flieger saßen, erzählte Tobi ihnen noch von der ersten Etappe der Tour du Quatar um Doha, der Hauptstadt, die in einem Massensprint entschieden wurde. Diesen gewann Gianfranco Bottaro von De Nardi vor Igor Abakoumov von Vlaandern und Graeme Brown von AG2R. Diese drei führen auch die Gesamtwertung an.
Das morgige Rennen fand auf einem Rundkurs statt der acht Mal zu durchfahren war. Ungefähr in der Mitte der Runde erstreckte sich ein 3km langer Hügel, der an manchen Stellen eine Steigung von bis zu 7% hatte. Dies war eigentlich das einzig nennenswerte Hindernis, bei dem man aber mit einem Angriff der Favoriten rechnen musste. Der Flug verlief ohne Komplikationen und sie erreichten Marseille bei leicht bewölktem Wetter und kühlen 7°C. Am Nachmittag drehten sie noch eine kleine Runde mit dem Fahrrad, um für das morgige Rennen locker zu werden. Anschließend ging es noch zum Masseur und dann zeitig ins Bett, denn das Rennen startete schon um 10:00 Uhr.
Gruß LAF

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udo_bölts
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Beitrag: # 219365Beitrag udo_bölts
4.3.2005 - 15:52

Weiterhin sehr interessant. Mach so weiter
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Beitrag: # 219796Beitrag Lance Armstrong Fan
5.3.2005 - 17:15

Jetzt kommt das erste Saisonrennen und ich wollte von euch wissen, wie ihr die Berichterstattung findet.

Sorry, dass es keine Fotos gibt, aber hatte ein paar Probleme. Ab der 3. Etappe der Tour de Besseges gibt’s auch Fotos.
--------------------------------------------------

3.2.2015 8:00 Uhr Marseille/Frankreich

Jan konnte die ganze Nacht nicht schlafen und als er Tobi fragte ging es diesem genauso. Jan war beim Frühstück so aufgeregt, dass er sein Brötchen nicht einmal richtig halten konnte. Schließlich war es sein erstes Rennen als Teamchef. Seine Fahrer mussten eher ihn beruhigen, als dass er sie beruhigt hätte.
Schließlich gab es nach dem Frühstück noch die Rennbesprechung. Die Taktik war denkbar einfach: Bei einem frühen Ausreißversuch sollte Kristjan Fajt mitgehen, falls es bis zur vorletzten Runde noch keinen Ausreißversuch gab, sollte es Jonathan Bridge probieren. Jan wollte eigentlich nur einen schönen Saisoneinstand sehen, bei dem vielleicht eine Top 10 Platzierung heraus springt. Viel mehr konnte er nicht erwarten, denn keiner der Fahrer war auch nur annähernd in Topform, aber das machte nicht, denn alle hatten andere Saisonziele.

Um Punkt 10:00 Uhr startete das Rennen. Bei den Buchmachern wurden Kolobnev (BGT), Lunghi (ALB), Halgand (FDJ), Bouyer (FDJ) und Scarponi (RAG) am höchsten auf einen Sieg gehandelt. Auch Tobi sah diese fünf als Favoriten an. Jan saß hinter dem Steuer des Mannschaftswagens, neben ihm saß Tobi und hinten drinnen Jans Bruder, falls ein Fahrer einen Defekt haben sollte. Als das Rennen startete sagte Jan zu seinen Fahrern, dass sie sich in der Mitte des Feldes aufhalten sollen, außer Kristjan, der im ersten Drittel fahren sollte. Am Anfang war es ein ziemlich langweiliges Rennen. Eine Runde hatte ca. 31 km und so durchführen die Fahrer in einem kompletten Feld das erste Mal das Ziel. Auf der zweiten Runde hatte dann Sebastian Chavanel von Credit Agricole einen Plattfuss, doch er fand schnell wieder Anschluss ans Feld. Als noch 186,9 km zu fahren waren, gab es den ersten Angriff. Mateos Perez, Unanua, Gorka Beloki griffen an. Jan gab Kristjan den Befehl zu folgen, doch schon nach wenigen Metern steckten die Angreifer auf und ließen sich wieder in Feld zurückfallen, da nun Bankgirolotterij das Tempo ein wenig forcierte, doch sie nahmen nach kurzer Zeit wieder Geschwindigkeit heraus. Bei der Hälfte des Rennens erkundigte sich Jan bei seinen Fahrern, wie es ihnen ginge. Alle antworteten, dass sie noch genügend Kraft hatten und sie das Rennen bisher noch nicht sehr angestrengt hätte. 105 km vor dem Ziel stürzt Ten Dam von Bankgirolotterij. Er konnte zwar weiterfahren, doch der Sturz hat so viel Zeit gekostet, dass er nicht mehr zum Feld zurückkommen konnte. Am Ende der fünften Runde wurde das Tempo von Alessio bestimmt, die nun für ihren Kapitän arbeiteten. 61 km vor Schluss ergriff Mathieu Heiremans von Cofidis die Initiative. Jan gab Kristjan wieder das Kommando zu folgen. Doch Heiremans hatte einen so starken Antritt, dass Kristjan ihm nicht folgen konnte und es noch nicht einmal schaffte sich vom Feld zu lösen. So ließ er sich wieder ins Feld zurückfallen. Kurz darauf, nach dem Anstieg berichtete er, dass es ihm nicht mehr gut ginge und er nicht wisse, ob er noch mal einen Angriff mitgehen könne. Jan sagte ihm, dass er es lassen solle, denn ab sofort werde Jonathan bei Angriffen mitgehen. Obwohl Bankgirolotterij und Alessio das Tempo nun sehr hochhielten konnte Heiremans seinen Vorsprung auf 2 Min ausbauen. Auf der vorletzten Runde gab er Jonathan, der ihm mitgeteilt hatte, dass er noch in einer recht guten Verfassung war, das Zeichen zum Angriff am Fuß des Hügels. Er konnte sich gut vom Feld lösen, doch am Ende des Anstieges griffen nun die Topfavoriten an: Kolobnev (BCT), Lunghi (ALB), Halgand (FDJ), Bouyer (FDJ), Scarponi (RAG) und noch weitere 5 Fahrer unter ihnen auch Markus Fothen und Fabian Wegmann. Am Ende der siebten Runde war Heiremans Vorsprung auf Jonathan nur noch 1:30 Min. Hinter Jonathan folgte Kolobnev mit 40 Sek Rückstand. Dahinter eine fünfer Gruppe um Fabian Wegmann (CA), Denis Lunghi (ALB), Perben Van Hecke (BCT), Patrice Halgand (FDJ) und Franck Bouyer (FDJ) mit knapp einer Minute Rückstand auf Kolobnev. Dahinter war wiederum eine vierer Gruppe um Michele Scarponi (RAG), Christophe Cavazzana (RAG), Markus Zberg (LAN) und Markus Fothen (TMO). Dahinter dann das Feld mit einem Rückstand von knapp vier Minuten, da dort niemand mehr Tempo machte bzw. konnte. Somit war klar, dass einer der Ausreißer das Rennen gewinnen würde. Als noch 10 km zu fahren waren, war an der Spitze ein unverändertes Bild. Die Abstände blieben ungefähr gleich und somit durfte Jan mit einer Spitzenplatzierung von Jonathan und Markus rechnen. 4 km vor Ende teilte Jonathan mit, dass er nicht mehr könne und Tempo rausnehmen müsse, aber Jan trieb in noch einmal an und so biss er weiter. Die schlechte Form seiner Fahrer machte sich jetzt also bemerkbar. Er sollte nur noch seinen zweiten Platz ins Ziel fahren, da er auf Heiremans schon 1:20 Min Rückstand hatte, der nun auch wieder leicht anwuchs. Jonathan konnte seinen zweiten Platz bei einem ungefährdeten Sieg von Heiremans nach Hause fahren. Jan war überglücklich, dass sie beim Saisonauftakt einen Fahrer auf dem Podest stehen hatten und auch der 12. Platz von Markus Fothen war eigentlich eine Überraschung positiver Art gewesen. Den Sprint des Hauptfeldes, das mit knapp 10 Min Rückstand ankam, gewann Jeremie Tourville von AG2R. Ippolito Ayroldi belegte einen guten 16. Platz, Phillippe van Steenberghe einen 20. Platz. Auch Enrico Wils fuhr noch in die Geldränge und holte sich einen 23. Platz. Das gute Mannschaftsergebnis komplettierten die Plätze 26 und 27 von Kristjan Fajt und Txomin Teijo.

Jan musste grinsen, als er sich nach dem Rennen sich das Ergebnis ansah:

1. Mathieu Heiremans (COF) 5h 50’ 33’’
2. Jonathan Bridge (TMO) +1’ 27’’
3. Alexandr Kolobnev (BCT) +1’ 53’’
4. Denis Lunghi (ALB) +3’ 20’’
5. Fabian Wegmann (CA) +3’ 20’’
6. Perben Van Hecke (BCT) +3’ 20’’
7. Patrice Halgand (FDJ) +3’ 20’’
8. Franck Bouyer (FDJ) +3’ 20’’
9. Christophe Cavazzana (RAG) +4’ 19’’
10. Markus Zberg (LAN) +4’ 19’’
11. Michele Scarponi (RAG) +4’ 19’’
12. Markus Fothen (TMO) +4’ 19’’
13. Jeremie Tourville (AG2) +9’ 45’’
.
.
.
16. Ippolito Ayroldi (TMO) +9’ 45’’
20. Phillippe Van Steenberghe (TMO) +9’ 45’’
23. Enrico Wils (TMO) +9’ 45’’
26. Kristjan Fajt (TMO) +9’ 45’’
27. Txomin Teijo (TMO) +9’ 45’’


Nach der Siegerehrung umlagerten Jan sofort viele deutsche Journalisten, obwohl das Rennen in Frankreich stattgefunden hatte und nur von der Kategorie 1.3 war.

Kicker: Hallo Herr Ullrich, ein Einstand nach Maß?
Jan Ullrich: Auf jeden Fall, hätten wir hier mit einem Sieg gerechnet wäre das vermessen gewesen, außerdem haben wir andere Saisonziele, weshalb die Fahrer zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal annähernd in Topform sind. Deshalb ist der zweite Platz von Jonathan für mich mehr wert, als er auf dem Papier scheinen mag.
Kicker: Und welche Saisonziele wären das, die das Team erreichen möchte?
Ullrich: Sicherlich die Tour de France. Aber wir wollen auch bei den Frühjahrsklassikern ein Wörtchen mitreden und den Giro und die Vuelta werden wir wahrscheinlich auch fahren.
Kicker: Kommen wir zurück zum Rennen. Wie fanden sie das Rennen?
Ullrich: Erstmal erlebte ich das Rennen aus einem völlige anderen Blickwinkel. Immer nur im Auto hinterher zu fahren war schon eine ganz andere Erfahrung, als mitten im Feld zu fahren. Vom Sportlichen, wie gesagt, bin ich mit den Jungs sehr zufrieden.
Kicker: Was sagen sie zur Konkurrenz?
Ullrich: Da dies nur ein 1.3er Rennen war, waren hier sicherlich die großen Namen nicht am Start. Aber bei uns war ja auch noch kein Fahrer wirklich fit und somit wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen, wo wir tatsächlich stehen.
Kicker: Danke fürs erste, wir wünschen ihnen weiterhin eine erfolgreiche Saison.
Ullrich: Danke ebenfalls.

Jan musste nach dem Interview gleich weiter, da sie sich sofort auf das Rennen am nächsten Tag vorbereiten wollten. Er entschloss sich zur Tour de Besseges alle Fahrer von heute starten zu lassen und zusätzlich noch Vittorino Mocci einzufliegen. Außerdem wollte er sehen, ob Vittorino gut im Hotel angekommen war. Tobi flog hingegen wieder zurück nach Bonn, da sich die Klassikerfahrer nun so langsam auf die ersten Kopfsteinpflasterrennen vorbereiten mussten. Das Erste, Gent – Lokeren, fand am 28. Februar statt. Am Tag darauf wollten sie dann bei Kuurne – Brüssel – Kuurne starten.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Beitrag: # 220034Beitrag Lance Armstrong Fan
6.3.2005 - 12:28

4.2.2015 10:00 Uhr Marseille/Frankreich

Das Rennen ging um 10:00 Uhr los. Die Tour de Besseges bestand aus fünf, weitestgehend flachen Etappen. Lediglich die vierte wurde als hügelig eingestuft. Beim Frühstück besprachen sie die Taktik für heute. Die Etappe war 164 km lang und hatte drei Sprintwertungen und zwei kleine Bergwertungen. Falls eine Ausreißergruppe gehen sollte, sollte Ippolito versuchen mitzugehen, der Rest sollte für einen Massensprint arbeiten.
So nun saß er wieder im Mannschaftswagen und schaute auf die Liste der Buchmacher. Topfavoriten waren Mocci (TMO), was ihn natürlich sehr freute, Heiremans (COF), Chavanel (LAN), Tourville (AG2) und Coryn (LAN).
Nach nur 12 km ging schon die erste Gruppe. Er gab Ippolito das Zeichen zum Angriff und dieser schoss auch gleich aus dem Feld heraus mit vier anderen Fahrern. Diese waren Fernandez (BAQ), Parizzi (ALB), Poilvet (BLB), Pettinato (ALB). Kurz darauf griffen noch Fernandes (RAG), Buisine (CA), Stocklasa (LAP), Pinheiro (MIL) und Cardenas (CA) an.
Nach 19 km stand auch schon die erste Sprintwertung an. Diese gewann Ayroldi (6 Pkt. +6 sek.) vor Parizzi (4 Pkt. +4 sek.) und Fernandez (2 Pkt +2 sek.). Nun formierten sich die Gruppen so langsam und bei der ersten Bergwertung, die nach 40 km ebenfalls Ayroldi (6 Pkt.) vor Pettinato (4 Pkt.) und Poilvet (2 Pkt.) gewann, hatten diese drei mit 2 weiteren Fahrern schon 1’49’’ Vorsprung auf die 2. Gruppe um Buisine, Cardenas, Stocklasa und Pinheiro. Diese wiederum hatten knapp 4 Min auf das Feld Vorsprung. Nach 57 km stand die zweite Sprintwertung an, die Ayroldi vor Pettinato und Poilvet gewann, an. Zu diesem Zweitpunkt hatte sich an der Spitze nichts geändert.
1. Gruppe -> 2’13’’ -> 2, Gruppe -> 4’00’’ -> Feld
Genau zur Hälfte des Rennens stand die zweite Bergwertung des Tages an. Diese gewann wieder Ayroldi vor Pettinato und Poilvet. Die 1. Gruppe hatte mittlerweile schon 3 ½ Min Vorsprung auf die 2. Gruppe, die ihrerseits nur noch 3 Min auf das Feld hatte. FDJ und AG2R leisteten nun die Nachführarbeit. Als noch 55 km zu fahren waren bekam Poilvet als erster der Ausreißer Probleme und musste kurzzeitig reißen lassen, ehe er wieder zur Gruppe auffuhr. Die 2. Gruppe ist zu diesem Zeitpunkt schon Geschichte. Jan fragte bei seinen Fahrern nach, wie es ihnen ginge und bekam von allen zu hören, dass sie noch genügend Kraft hatten, um bei weiteren Tempoverschärfungen nicht abreißen lassen müssen. Im Feld bestimmten immer noch FDJ und AG2R das Tempo. 40 km vor Schluss gab Jan Ippolito die Anweißung sich nur noch reinzuhängen, damit der Vorsprung der Ausreißer nicht wuchs. Dieser Tat das auch, obwohl er gerne noch versucht hätte es auf eigene Faust zu probieren. 26 km vor Schluss sicherte sich Ayroldi auch noch die letzte Sprintwertung, da die anderen schon keine Kraft mehr hatten. Zweiter wurde Ferndandes dritter Parizzi. Hier verloren nun auch die ersten Fahrer den Anschluss zur Ausreißergruppe. Als noch 17 km zu fahren waren, waren nur noch Ayroldi und Fernandes vorne, aber sie hatten auch nur noch 40 Sekunden Vorsprung. Beim 10 km Banner baute T-Mobile einen Zug auf, um Vittorino in eine gute Position für den Sprint zu bringen. Nur war es ganz alleine bei den Fahrern, ob sie gewinnen würden. Die Ausreißer waren auch eingeholt und so ging es auf die letzten Kilometer. 3 km vor dem Ziel drängte sich Heiremans geschickt zwischen Mocci und seinen Anfahrer Wils und eröffnete den Sprint von der Spitze aus. Vittorino klemmte sich an sein Hinterrad und konterte ihn eiskalt aus. Beim Flamme Rouge war er schon vorbei und es war klar, dass die beiden den Tagessieg unter sich ausmachen würden, da die anderen schon zu weit abgeschlagen waren. Vittorino gab den Vorsprung von einer Radlänge bis ins Ziel nicht mehr her und auch Jonathan belegte noch einen hervorragenden 10. Platz. Jan stürmte nachdem er das Auto im Ziel geparkt hatte auf Vittorino zu und umarmte ihn. Er hatte den ersten Saisonsieg für T-Mobile geholt. Jan hatte zwar große Hoffnungen in Vittorino gesetzt, aber dass er bei seinem ersten Rennen in dieser Saison gleich gewinnen würde hatte er nicht erwartet. Vittorino musste gleich weiter, zur Siegerehrung, bei der er gleich dreimal ganz oben stand. Er holte den Tagessieg, führte in der Gesamtwertung und auch noch in der Punktewertung.

Ergebnis der 1. Etappe:
1. Vittorino Mocci (TMO) 3h 37’ 36’’
2. Mathieu Heiremans (COF) +00’’
3. Sebastian Chavanel (LAN) +00’’
4. Jeremie Tourville (AG2) +00’’
5. Jean-Pierre Dürrer (BCT) +00’’
6. Jimmy Casper (CHO) +00’’
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10. Jonathan Bridge (TMO) +00’’
14 Ippolito Ayroldi (TMO) +00’’
15 Enrico Wils (TMO) +00’’
22. Phillippe van Steenberghe (TMO) +00’’
23. Markus Fothen (TMO) +00’’
27. Txomin Teijo (TMO) +00’’
28. Kristjan Fajt (TMO) +00’’


Gesamtwertung nach der 1. Etappe:
1. Vittorino Mocci (TMO) 3h 37’ 16’’
2. Ippolito Ayroldi (TMO) +02’’
3. Mathieu Heirmemans (COF) +08’’
4. Sebastian Chavanel (LAN) +12’’

Erfreulich für Jan war auch noch, dass sie in der Gesamtwertung gleich zwei Fahrer an der Spitze hatten, da Ippolito bei seinem Ausreißversuch Zeitgutschriften gesammelt hatte.
Anschließend führen sie wieder ins Hotel, damit die Fahrer für die morgige Etappe wieder frisch waren. Aber eigentlich war das Rennen nicht so anstrengend gewesen und so entschieden sich alle am frühen Abend noch auf den ersten und hoffentlich nicht letzten Saisonsieg anzustoßen.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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