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Verfasst: 30.5.2008 - 12:14
von Valva2999
Nun in dem Fall gibt es nun mal keine Tatsachen... außer den Rennergebnissen Astarloas.
Und wie ich schon schrieb, verdächtige ich ihn nicht, sondern ich konnte mir die Ergebnisse einfach nicht erklären. Sie haben mich gewundert, mehr nicht. Ich habe dabei nicht an Doping gedacht oder nach Ursachen gesucht, es hat mich einfach nur gewundert.
Das kam jetzt sicher so rüber, da ich das nach dem Rauschmiss bei Milram WEGEN eventuellem DOPINGS geschrieben habe, aber so war es nicht gemeint.

Geht jetzt jedes deutsche Team den Weg, bei unnormalem Blutbild die Fahrer zu suspendieren? Und im Fall Astarloa scheint das ohne sein Wissen oder ohne Absprache passiert zu sein. Wie haben sie ihm nur dem Giro-Ausstieg erklärt?

Verfasst: 30.5.2008 - 12:17
von zabelchen
Hypnose, er hat Magenprobleme ;)...

Rennergebnisse sind aber kein Indikator für Doping, ein schlechter Tag kann ganz schnell mal bewirken das man unrund fährt. Ein guten Tag kann man evtl auch gedopte Leute schlagen...

Astarloa hatte a) einen guten Tag bei der WM, auf der anderen Seite hat er damals einfach die richtige Gruppe bekommen in Kanada und konnte sich dann am letzten Anstieg absetzen. Dementsprechend auch der Sieg...das muss nicht ma was mit Doping zu tun gehabt haben und ist für mich 100x schlüssiger als irgendwelche Spekulationen...

Verfasst: 30.5.2008 - 15:19
von Fus87
Da will ich mich auch mal melden, der ich den Begriff Gelassenheit überhaupt erst ins Spiel gebracht habe.
Ich verstehe unter Gelassenheit nicht, jetzt die Augen zu schließen, um beim nächsten großen Skandal laut aufzuschreien. Das war es ja eben, was ich kritisiert habe (siehe Giro-Thread, Seite 29, Pit Webers Artikel): Er gibt in einem Kommentar zum Giro zu jedem aussichtsreichen Fahrer dessen Dopingvergangenheit wider, als ob man davon vorher nie gehört hätte.
Mit Gelassenheit meinte ich, dass man nicht zu jeder Gelegenheit alte Fakten aufwärmen sollte. Neue Erkenntnisse sollen durchaus diskutiert werden; aber muss man (nur als Beispiel) bei jedem Rennen von Riccò auf dessen Hämatokrit- und Testosteronwerte hinweisen? Wenn er bei diesem Giro wieder diese Babywerte hat (oder anders auffällt), darf und muss darüber berichtet werden. Nur bei einem normalen Bericht über eine Giro-Etappe wünsche ich mir wie gesagt Gelassenheit.
Wie wäre es, wenn man Dopingdiskussion und Rennberichterstattung trennt, wie es ja hier im Forum auch (mehr oder weniger) geht?

Verfasst: 2.6.2008 - 22:55
von zabelchen
@Valva
Alles was mir jetzt einfallen würde, würde wahrscheinlich zu einem Forenbann führen...deswegen lasse ich es

Aber ich frage mich, da du ja auch einige Franzosen in Schutz nimmst, mir schwirrt da irgendwas im Kopf rum, war Anno 98...irgendwas mit einem Team eines Uhrenherstellers...deren Nasen irgendwann auch so lang wurden wie die des Holzjungen...

Wie willst du denn einen Neuanfang durchführen, wenn du dir ma vorstellen könntest, du könntest es.
Wenn du nicht ma alle Dopingmöglichkeiten (Stichwort Viagra) sowie alle Dopingmethoden Nachweisen kannst?

Welche Regeln willst du denn verwenden damit die Leute mit einem hohen Wert, gleich denen mit einem niedrigen Wert sind, oder dürfen alle Fahrer die in irgend einer Form krank sind, oder von Natur aus einen hohen Wert ham einfach direkt ausschliessen.

Und wenn du dir für all das einen Plan überlegt hast, dann leg bitte gleich noch ein Finanzmodell vor...

Was ich sagen will, wenn du keine Ahnung hast, einfach...ach lassen wir das und hören wir uns weiterhin deine Polemik an, noch so ein *piep*...hatten wir lange nicht...

Verfasst: 3.6.2008 - 15:53
von RotRigo
Nochmal zum Gelassenheits-Thema:
Okay, zabelchens letzten Post von Seite 225 dieses Threads (30.5.2008, 12:03 Uhr) kann ich absolut unterschreiben. Wir sind einer Meinung und ich glaube wir haben uns tatsächlich missverstanden - wie KuT ja quasi schon angemerkt hat.

Zu Fus87, am 30.5.2008 um 15:19 Uhr muss ich allerdings nochmal einhaken:
Wenn die alten Fakten nicht immer mal wieder erwähnt würden, dann gerieten sie in Vergessenheit. Klar muss man nicht bei jedem Satz über einen Sportler/eine Sportlerin in Klammern seine/ihre Dopingvergangenheit anfügen, aber wenn man es zu selten macht, läuft man Gefahr das Thema zu verharmlosen. Doping ist dann nicht mehr omnipräsent und wird weniger ernst genommen, was letztlich dazu führen kann, dass das Problem größer wird. Die Kinder von heute müssen auch wenn sie morgen erst anfangen sich mit Leistungssport außeinanderzusetzen noch ausreichend mit negativen Doping-Bildern konfrontiert werden. Wenn dann keiner mehr von der Vergangenheit spricht, dann werden wir in selbige zurückfallen...
Auch wenn es uns nervt, ist das ständige Erwähnen also wichtig!

Verfasst: 3.6.2008 - 18:05
von zabelchen
Aber wir werden echt noch genügend Dopingfälle haben, ich hoffe wir sind uns einig das das der Zeitpunkt ist, in die Vergangenheit zu blicken und zwar genau der richtige.

Alle anderen Zeitpunkte, vor allem wenn jemand eine gute Leistung bringt (und sei es nur in unregelmäßigen Abständen erwähnt) doch nichts bringt.
Ich finde es gut, wenn man bei einem positiven Dopingbefund vergleiche zieht zu anderen erwischten Fahrern, aufklärt, was macht das dort gefundene Dopingmittel und auch in Betracht zieht, bei einem erhöhten Wert und einer Schutzsperre vllt ma erklärt, wie dieser Wert noch zustande kommen kann und nicht gleich annehmen das er Randvoll bis unter die Haarspitzen ist.

Übrigens, wo wir bei Verharmlosung sind...Spiegel Online hat eine makabaere Anzeige für ihr neues Portal Spiegel Wissen geschaltet. Dort sieht man einen lächelnden Lance Armstrong und drunter steht..."Damit sie auch mal positiv getestet werden".

Der Sinn dahinter soll sein, das man sein Wissen erhöhen kann mittels dieser Datenbank, hätte man mal selber dort geschaut, so wüsste man, das Armstrong offiziell niemals positiv getestet wurde...sehr sinnig, wenn auch blödsinnig...

Verfasst: 3.6.2008 - 19:13
von Fus87
RotRigo, ich denke, wir sind auch da einer Meinung. Ich schließe mich jedenfalls zabelchens Meinung an: Wenn es einen Dopingfall gibt, dann soll und muss darüber berichtet werden, und es dürfen gerne Hinweise auf andere Dopingfälle gegeben werden. Bis dahin: durchatmen, zurücklehnen, den Radsport genießen - und natürlich hat man (ich jedenfalls) die Vergangenheit der Fahrer im Hinterkopf.
Dass man die Erinnerung nicht verblassen lassen darf (Vorbildfunktion), ist vollkommen richtig.

Aber mit Gelassenheit meine ich auch, das, was auf den letzten 2 Seiten dieses Threads passiert ist, einfach mal zu lassen. Es ist sinnlos, solche Verdächtigungen auszusprechen, sie dann zurückzuweisen und sich gegenseitig anzupflaumen.

Verfasst: 10.6.2008 - 4:54
von Routinier
Im Januar noch als Dealer bezichtigt, nun wohl auch Konsument:

http://www.hln.be/hln/nl/952/Wielrennen ... aine.dhtml

Aber klug gewählter Zeitpunkt der Veröffentlichung. Zumindest hierzulande wird das Geschreie nicht groß sein.

Verfasst: 10.6.2008 - 8:06
von jonas
Hat er sich Bonbons bei Simoni besorgt?

Verfasst: 10.6.2008 - 8:27
von Fantast
Waren bei ihm nicht Tee und Kekse schuld?

Verfasst: 10.6.2008 - 8:43
von jonas
Bei der ersten positiven Probe war es der Tee, bei der zweiten waren es Bonbons.

Verfasst: 10.6.2008 - 8:56
von BlackHackz
Die Reihen lichten sich...Wenn das so weiter geht werde ich bestimmt aus Mangel an unbelastetem Menschenmaterial auch mal Radprofi 8)

Verfasst: 10.6.2008 - 11:36
von T5
Bei Boonen sehe ich das eher als Lifestyleproblemm.
Der soll lieber trainieren, denn VDB ist ein schlechtes Vorbild!

Es gab ja schon mal das Gerücht, dass es im Umfeld von Quick Step Kokspartys nach großen Siegen gibt (weiß nicht mehr wo, belgische Zeitung ... denke Het Laatste Nieuws).

Verfasst: 10.6.2008 - 11:44
von jonas
Dürfte wohl nicht als positive Dopingkontrolle gelten, Kokain ist nur während eines Wettkampfes verboten. Der Staatsanwalt dürfte sich aber sicher dafür interessieren.

Verfasst: 10.6.2008 - 12:27
von Fus87
Wenn ich jonas jetzt richtig verstehe, wird Boonen nicht gesperrt - könnte aber wegen Drogenkonsum verurteilt werden, oder?

Und was bringt Kokain eigentlich im Wettkampf?

Verfasst: 10.6.2008 - 12:33
von Edeldomestike
Ist der Gebrauch von Kokain überhaupt strafbar?

Ich dachte immer,dass der Besitz von Drogen strafbar ist

Verfasst: 10.6.2008 - 12:50
von Grabba
Ich glaube auch, dass unser deutsches Recht genau so ausschaut. Frage: Schaut das belgische Recht genauso aus? Man denke nur mal an Holland, wo die Rechtslage zum Thema Drogen sicherlich nicht die gleiche wie in Deutschland ist. Wer weiß, wie das in Belgien ausschaut?

Verfasst: 10.6.2008 - 14:50
von BlackHackz
Also, ich habe meinen Zivildienst im Drogennotdienst e.V. in Berlin abgeleistet und kenne mich daher ein wenig aus in der Drogenproblematik.
Erstmal zu der Frage, ob Kokain etwas bringt: Also Kokain ist ein Aufputschmittel, dass allerdings auch teilweise die Wahrnehmung verändert. Es lindert durchaus Schmerzen, aber genommen wird es hauptsächlich wegen seiner berauschenden Wirkung. Im Wettkampf bringt Kokain trotz der Aufputschwirkung aber gar nichts, weil die Wahrnehmung wie gesagt stark beeinträchtigt wird und es in einen Rauschzustand versetzt. Beim Radfahren braucht man aber einen klaren Kopf. Der Rausch selbst dauert nur ein paar Minuten, die Wirkungen halten allerdings wenige Stunden an. Allerdings gibt es auch bei Kokain einen gewissen Kater, dieser äußert sich dann aber nicht wie beim Alkohol durch physische Schmerzen im Kopf und den Gleidern, sondern eher in der Psyche. Kokain eignet sich laut Aussage von Konsumenten hervorragend zur Stressbewältigung. Deshalb ist es gerade in Berufen mit öffentlichem Druck sehr beliebt, Journalismus, Sport, Schauspielerei etc...
Erste große Erscheinungen in westlichen Ländern gab es in den 60er Jahren in den USA, wo Kokain allgemein als Alternative zu Amphetaminen eingenommen wurde. Außerdem verstärkt Kokain die Wirkung des sexualen Empfindens, die Selbsteinschätzung vergrößert sich, sexuelle Phantasien werden stark. Das große Problem bei diesen Gefühlen ergibt sich aus der bereits angedeuteten Katerwirkung: Dieses große Gefühl, die maßlose Selbstüberschätzung schlägt im Zuge des Katers ins negative um. Depression, vorrübergehende Impotenz und Errektionsstörungen und mangelnde Selbstzufriedenheit können zu latenten suizidalen Gefühlen führen. Meistens tun sie das auch. Man muss Kokain nicht mal oft konsumieren, um in dieses depressive Loch hineinzufallen aus dem viele wieder herauskommen, indem sie wieder Kokain konsumieren.

Nun zu den rechtlichen Fragen. Kokain ist in der Anlage III Teil A des BtmG eingeordnet. Häää? Also wer Kokain herstellt, vertreibt, besitzt, erwirbt, einführt, ausführt and andere weitergibt, macht sich strafbar. Deutsches Recht. Der bundesgesetzhof sagt aber, dass wenn die Menge 5g nicht übersteigt, die man besitzt (wohlgemerkt nicht verkauft), man strafmildernde Umstände erwarten kann. Wie gesagt: deutsches Recht. In Belgien verhält es sich grundsätzlich aber nicht anders. Erwerb und Vertrieb, ein- und Ausfuhr sind strafbar. Konsum natürlich nicht. Das wäre ja ohnehin nicht zu begründen. Wie groß dort aber die strafmildernde Komponente ist, kann ich nicht sagen. Ich weiß ja auch nicht, wie groß die Menge ist, die bei Boonen festgestellt wurde. Rein strafrechtlich wird da gar nicht viel zu machen sein. Zwar weiß ich nicht, wie hart in Belgien durchgegriffen werden würde, aber positive Kokainkontrollen sind beleibe nicht selten. Der Imageschaden wird in jedem Falle größer sein, als der strafrechtliche. Es wird vermutlich eine Anklage geben, die dann aber nach einer Einigung fallen gelassen wird. Aber wie gesagt, es kann sein, dass das in Belgien anders gehandhabt wird und man dort rigeros durchgreift, vor allem weil Boonen da sowas wie ein Pop-Star ist.
Bei Christoph Daum ist ja damals strafrechtlich auch nicht wirklich viel passiert. Solange man sagt, dass man das Zeug bekommen hat (von Freunden, wir erinnern uns an Herrn Ullrich), kann man nicht viel machen. Die einzigen belangbaren Personen wären die "Freunde" und wenn man deren Namen nicht nennt, kann man strafrechtlich gar nichts machen.

Verfasst: 10.6.2008 - 18:06
von Fus87
Nachricht hat auf den ersten Blick nichts mit Doping zu tun.
Neuer Sponsor für Riis-Team

CSC heißt bald Saxo Bank
Land in Sicht für Bjarne Riis. Sein CSC-Radrennstall hat einen neuen Sponsor gefunden. Das Team von Radprofi Jens Voigt wird ab sofort durch die Saxo Bank, eine der führenden Online-Investmentbanken, unterstützt. Ab Januar ist das Unternehmen dann nicht mehr Co-, sondern für drei Jahre Hauptsponsor.

Dies wurde am Dienstag in Kopenhagen bekanntgegeben. "Wir können uns nun auf das nächste Großereignis, die Tour de France, konzentrieren", freute sich Riis. Der US-Computerkonzern CSC hatte im März wissen lassen, sich nach acht Jahren als Hauptsponsor beim Riis-Team und aus dem gesamten Radsport zurückzuziehen.

Teamleiter Riis (43) hatte 1996 für das deutsche Telekom-Team die Tour de France gewonnen. Im vergangenen Jahr räumte der Däne via TV-Beichte Dopingvergehen beim damaligen Triumph ein. Daraufhin wurde sein Name aus der Siegerliste der Tour de France gestrichen.

Ehemalige Topfahrer seines Teams wie Tyler Hamilton (USA) oder Ivan Basso (Italien) stehen unter Dopingverdacht.
Quelle: kicker.de

Aber wenn man diesen Artikel mit anderen Artikeln im Internet vergleicht, wird man sehen, dass der Kicker als einziger die Abschnitte zum Doping schreibt (druckt ist hier wohl das falsche Wort). Und für genau solche Anlässe forderte (und fordere ich weiterhin) Gelassenheit.
Dies ist kein Dopingfall, es ist keine verdächtige Leistung eines Fahrers in einem Rennen, ja, es geht nicht einmal um ein Rennen. In diesem Zusammenhang in Sachen Doping nachzuhaken, muss wirklich nicht sein!

Verfasst: 10.6.2008 - 18:13
von Wilde Horde
Der Kicker sollte meiner Meinung nach sowieso die Hände vom Radsport lassen. (vom Fußball vieleicht auch)

Verfasst: 11.6.2008 - 13:51
von jonas
Wenn man Boonen den Handel mit Kokain nachweisen könnte, könnte man ihn auch sportrechtlich wegen des Handels mit verbotenen Substanzen sperren, so zumindest Matthias Kamber, der höchste Schweizer Dopingbekämpfer.