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Kobelix
22.10.2008 - 16:04
Ohne große Vorrede, die Pacific Division.
Golden State Warriors:
Voraussichtliche Starting Five (Bank): M.Ellis* (M.Williams, C.Watson, D.Nelson), C.Maggette (K.Azubuike, M.Belinelli), S.Jackson (A.Randolph), A.Harrington (B.Wright), A.Biedrins (R.Turiaf)
Analyse: Ich frage mich, ob Nellie wirklich der richtige Coach für dieses Team ist. Wäre Monta Ellis wenigstens gesund, kann man vielleicht auch ohne Baron Davis Tempobasketball und Smallball spielen, aber selbst da wäre ich schon skeptisch. Ellis ist in erster Linie ein Scorer und ich frage mich doch, ob Nellies System nicht sehr abhängig von einem echten Pointguard ist. Die Frage muss man freilich mindestens 30 Spiele verschieben, denn sie angesichts von Marcus Williams, CJ Watson oder DeMarcus Nelson (übrigens kann mir mal jemand erzählen, wo dieser De und Le Quatsch herkommt? Wobei LeKobelix…hmmm), wer auch immer da jetzt startet, zu beantworten, wäre doch unfair. Ansonsten ist man ja eigentlich gut gerüstet in Oakland. Maggette und Jackson können für mich ein sehr gutes Gespann werden, die Bank ist solide besetzt, sofern sich Brandan Wright ein bisschen weiterentwickelt und ich bin ein Fan von Biedrins. Leider spielte der letzte Saison nur ca. 27 Minuten im Schnitt. Warum? Weil Nellie eben gerne klein spielt. Mit den Pointguards und Biedrins unterm Korb… ich denke er muss das ändern. Wird er nicht – klar. Ein Fehler ist es dennoch, denn entgegen anderer Intuitionen, könnte dieses Team sogar Defense spielen. Vermutlich besonders solange Ellis verletzt ist.
Prognose: Nun kann ich mir sogar bei den richtigen Maßnahmen nicht so richtig vorstellen, dass die Warriors die Playoffs schaffen. Die Konkurrenz ist stark und wer glaubt den wirklich daran, dass sie nach dem „Tausch“ Davis-Maggette und der Verletzung von Ellis stärker sind als letztes Jahr. Vielleicht ja, wenn irgendwann der ewig diskutierte Al Harrington-Trade mal stattfindet, aber wahrscheinlicher ist die Lottery.
Und dann war da noch: Ronny Turiaf. Ich lese ständig von einer super Verpflichtung und frage mich wieso. Er ist ein Energizer von der Bank, ohne Offensivqualitäten, der zu einem Team kommt, das am liebsten ohne Bigmen spielt und völlig aufs scoren ausgelegt ist. Ist er ein guter Backup für Biedrins? Warum nicht, aber wozu braucht man den in einem Team, das letztes Jahr gänzlich ohne Centerbackup gespielt hat und dem Starter trotzdem zu wenig Courtzeit ließ. Manchmal verstehe ich weder Team noch Experten. Bestimmt kein nutzloser Spieler, aber ich sehe nicht wie das passt.
Los Angeles Clippers:
Voraussichtliche Starting Five (Bank): B.Davis (J.Hart, M.Taylor), C.Mobley (E.Gordon), A.Thornton (R.Davis, S.Novak), M.Camby (T.Thomas, P.Davis), C.Kaman (B.Skinner)
Analyse: Weiter zum verlorenen Sohn der Warriors. Baron Davis soll es jetzt also für die Clippers richten. Fraglich ist, ob er das auch so richtig darf, denn Mike Dunleavy ist ein Kontrollfetischist und lässt alles andere gerne Spielen als den schnellen Basketball, den Davis so liebt. Das größere Problem mit der Kontrolle von Dunleavy ist aber, dass mit dieser Konrtolle in der Offense nur Mist anstellt. Sein Playcalling ist furchtbar, seine Rotation oft merkwürdig, das wirkt viel zu oft konzeptlos. Defensiv macht er das, zugegeben, viel besser. Wenn er also Davis vielleicht einfach machen lässt... Wie dem auch sei, das nächste Problem lauert schon. Außer Houston und Washington gibt es wohl kein Team, dass sich solche Sorgen um die Gesundheit seiner Spieler machen müsste. Davis, Camby und Kaman haben alle sehr lange Verletzungsgeschichten und auch wenn erstere letzte Saison etwas Hoffnung machten, dass sie das ablegen können, bin ich da noch sehr skeptisch. Sollte es Ausfälle geben wird es aber richtig eklig bei den Clippers, denn die Bank ist eine Katastrophe. Die Pointguards sind unterirdisch, Ricky Davis und Tim Thomas sind der Alptraum aller Coaches die gerne zumindest den Schein von Spielintelligenz wahren und Eric Gordon hat zwar Talent, ist aber nach dem was man aus dem Trainingscamp (anders als beim Draft vermutet) hört noch Lichtjahre entfernt von einem echten NBA-Spieler. Schade eigentlich, denn auf das Zwei-Center-Experiment mit Kaman und Camby kann ich mich ganz gut einlassen, defensiv sehe ich da sogar große Möglichkeiten und die Rebounds werden sie ganz sicher beherrschen.
Prognose: Reicht aber alles nicht. Sie sind nicht tief genug, die Flügelspieler sind zu schwach und die Gesundheit zu wacklig. Wenn alles passt, spielen sie um Platz 8 mit, aber ich glaube nicht daran. Aus dem Team lässt sich aber in Zukunft durchaus etwas machen, nur habe ich das bei den Clippers schon oft gesagt.
Und dann war da noch: Shaun Livingston. Ich verstehe nicht, warum man ihn gehen lässt. Klar war seine Verletzung so schlimm, dass er vielleicht nie wieder zu der Zukunftshoffnung wird, die er mal war. Aber mit Baron Davis kann man ihm die Zeit doch geben und so teuer ist er ja nun nicht. Jetzt hat man Jason Hart und Mike Taylor als Backups. Soo verletzt kann Livingston ja fast nicht sein, er lebt doch noch.
Los Angeles Lakers:
Voraussichtliche Starting Five (Bank): D.Fisher (J.Farmar), K.Bryant (S.Vujacic), V.Radmanovic (L.Walton, T.Ariza), P.Gasol (L.Odom, J.Powell), A.Bynum (C.Mihm, D.Mbenga)
Analyse: Hier ist er also, der Favorit. Zumindest war das allen nach der letzten Saison doch klar. Finalsteilnehmer + Andrew Bynum = Favorit. Stimm das denn? Nun ja, in Grenzen schon. Bynum wird ihnen helfen, besonders in der Defense. Aber wer glaubt, ein nicht mal 21-Jähriger, der von seiner ersten großen Verletzung zurückkommt, ist eine Championshipgarantie, der irrt sich. Bynum ist gut, er wird den Lakers in der Defense helfen und er gibt ihnen eine zweite echte Scoringoption im Post, was nur wenige Teams verteidigen können. Das birgt aber auch Probleme, eine solche Raumaufteilung ist sehr diffizil, besonders, wenn das in Phil Jacksons berühmter Triangleoffense gar nicht unbedingt vorgesehen ist. Aber als reinen Blockspieler und Rebounder würde man Bynum in der Offense verschenken. Bei allen sehr ernst zu nehmenden Problemen in der Teamchemie, sind die Lakers aber einfach zu gut besetzt um keinen Erfolg zu haben. Kobe alleine ist eine Gefahr, aber mit Gasol, Odom (Der wohl von der Bank kommen soll, was ich persönlich für eine sehr gute Idee halte, um ihm genug Würfe zu garantieren) und Bynum wimmelt es inzwischen von Talent um ihn herum und die Entwicklung der Bankspieler Farmar, Vujacic und Co ist so positiv, dass das Team auch noch so tief wie kaum ein anderes in der Liga ist. Sie können verteidigen, sie können scoren und sie haben Kobe. Ok, sie sind der Favorit. Knapp.
Prognose: Die Playoffs sind keine Frage, der Divisionsieg für mich auch nicht. Die Nummer 1 im Westen wird man aber nicht einfach so, nicht ohne Kampf, selbst als Favorit nicht. Da muss man ein bisschen Glück haben, da muss man die Abstimmung schnell finden und das heißt ich sähe da alles andere als eine Sensation, wenn die Lakers nur als 2 oder 3 Seed ins Playoffrennen gehen.
Und dann war da noch: Der Small Forward. Ja wer eigentlich? Odom ist sicher der stärkste da, aber wie schon erwähnt halte ich es für eine gute Idee ihn von der Bank zu bringen. Dann sogar sicher auch viel als Power Forward. Bleiben immer noch drei. Radmanovic war letztes Jahr vorn, Walton habe ich viele Jahre wegen seiner Spielintelligenz gelobt und Ariza ist klar der beste Verteidiger der drei. Ich bin mir selbst nicht sicher, wer da am besten passt und tendiere dazu es vom Matchup abhängig zu machen. Vermutlich startet vorerst Radmanovic, aber die meisten Minuten kriegt jedesmal ein anderer. Wohl dem, der diese Wahl für seinen schwächsten Spot im Team hat.
Phoenix Suns:
Voraussichtliche Starting Five (Bank): S.Nash (G.Dragic), R.Bell (L.Barbosa), G.Hill (M.Barnes, A.Tucker), A.Stoudemire (B.Diaw), S.O’Neal (R.Lopez)
Analyse: Rebuilden solange Steve Nash noch unfallfrei geradeauslaufen kann wäre feige, aber ich fürchte das Championshipfenster für dieses Team ist schon ziemlich zu. Amare Stoudemire (übrigens in Zukunft mit Horace-Grant-Gedächtnis-Brille) gehört zu den absolut besten Offensivspielern der Liga und wirkt neben Shaq geradezu befreit. Nash, Bell, Barbosa und Co sind die besten Shootingvereinigung der Liga und mit Matt Barnes und endlich mal ein paar Rookies wirkt das Team auch tiefer als üblich. Dennoch, ich glaube andere sind vorbeigezogen. Nash, Hill und Shaq bauen ab, die Defense ist immer noch ein Problem und wer weiß, wie sie sich nach den D’Antoni-Jahren auf einen neuen Coach einstellen können. Terry Porter wird wohl ein konservativeres System installieren, Nash wird ihn dafür nicht unbedingt lieben, die Fans schon gar nicht. Jedenfalls nicht, wenn sie nicht überragend viel gewinnen und das glaube ich nicht. Nun soll das auch nicht zu traurig klingen. Wie gesagt, die Suns sind immer noch sehr gut und haben soviele tolle Komponenten, dass es nicht lange dauern wird, bis sie auch wieder zur absoluten Spitze gehören, wenn sie das nicht vielleicht sogar noch tun. Was weiß denn ich schon. Schneller an die Spitze ginge es natürlich ohne Sparwahn (das ich das mal sage, bei den Geldern, die in der NBA verschleudert werden) des Owners. Könnte sichjemand Rudy Fernandez gut in diesem Team vorstellen? Nur einer von einigen tollen jungen Spielern, die die Suns aus finanziellen Gründen verschenkt haben. Kann mir nicht vorstellen, dass sich das rentiert.
Prognose: Gut genug für die Playoffs sind sie immer noch. So richtig wird sich da auch keiner freuen gegen sie zu spielen, aber ein Erstrundenaus scheint mir im Moment das wahrscheinlichste. Sollten Nashs chronische Rückenbeschwerden schlimmer werden… ach denken wir lieber nicht daran.
Und dann war da noch: Hack-a-Shaq. Was passiert einem Team, das vormals das beste Freiwurfteam der Liga, wenn man Shaquille O’Neal in die Starting Five installiert? Richtig, er wird gefoult, das wird er schon seit vielen Jahren und seine Freiwurfquote ist immer noch bei 50%. Letzte Woche noch beschwerte sich Shaq lauthals über diese Taktik von Coach Popovych in den letztjährigen Playoffs. Das wäre „feige“ und er werde die Spurs dafür „bestrafen“. Man muss ihn einfach gern haben.
Sacramento Kings:
Voraussichtliche Starting Five (Bank): B.Udrih (B.Jackson, B.Brown), K.Martin (Q.Douby), J.Salmons (F.Garcia, D.Greene), M.Moore (J.Thompson, K.Thomas), B.Miller (S.Hawes, S.Williams)
Analyse: Mike Bibby weg. Ron Artest weg. Die früheren Helden Webber und Peja sowieso schon lange. Der neue Star des Teams ist Kevin Martin und der ist zwar sehr gut, aber noch (vermutlich auch nie) nicht die Kategorie Spieler, die ein Team alleine in die Payoffs führen kann. Und der Rest des Teams ist… na ja… solide, um es positiv zu sagen. Udrih und Moore gehören allerdings klar zu den schwächeren (im Falle von Moore auch allerschwächsten) Startern auf ihrer Position in der Liga, Millers beste Zeit dürfte vorbei sein, auch wenn er letztes Jahr nicht so furchtbar gespielt hat, wie die Saison davor. Salmons und Garcia sind keine schlechten Spieler, aber möchte man wirklich, dass das die zweitbesten Scorer seines Teams sind? Der Jason Thompson Draft war nach meiner Meinung aller Experten verschwedet, Shelden Williams wird wohl nie ein echter Starter in der Liga, einzig Spencer Hawes macht von den jungen wirklich Hoffnung. Rosig sieht das nun wirklich nicht aus in Sacramento. Immerhin nähern sich die ätzenden Verträge von Thomas und Abdur-Rahim ihrem Ende, auch Brad Miller wird sicher nicht nochmal 12 Millionen bekommen und ein bisschen Flexibilität unterm cap hat schon ganz anderen Teams geholfen. Was ihnen letzte Saison schon geholfen hat, war das für mich sehr überzeugende Rookiejahr ihres Coaches, Reggie Theus. Ich hoffe sie geben ihm die Chance weiterzumachen, auch wenn die Kings dieses Jahr abstürzen. Das lässt sich nämlich fast nicht vermeiden.
Prognose: Die Kings werden die Playoffs klar verpassen, aber immerhin halte ich Oklahoma City für noch schwächer. Das ist doch auch schon was. Endlich mal wieder ein richtig guter Draftpick würde ihnen sicher gut gehen, aber wie immer habe ich zu dieser Zeit noch keine Ahnung, wer das sein könnte. Halt, weiß ich doch. Ricky Rubio! Meine Güte freue ich mich auf den, wo auch immer er dann spielt.
Und dann war da noch: Die Defense. Eieieiei… letztes Jahr waren sie da richtig schlecht und hat noch ein gewisser Ron Artest mitgespielt. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das dieses Jahr aussehen soll. Es ist nicht ein einziger überdurchschnittlicher Verteidiger im Team, im Gegenteil, die Hälfte des Teams ist das sogar richtig schlecht. So gut kann eine Teamdefense ja fast nicht sein, dass sie das aufwiegen kann.