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Verfasst: 10.10.2005 - 17:54
von Alejandro V.
Laut cyclingnews.com sollen im nächsten jahr Sprinter mehr Chancen haben, die ProTour-Wertung zu gewinnen, da die Punktevergabe für Etappensiege modifiziert werden soll. Demnach gibt es jetzt für einen Etappensieg bei der Tour de France 10 Punkte, bei Giro und Vuelta 8 Punkte sowie bei anderen Rundfahrten drei Punkte. Alles in allem eine vernünftige Entscheidung, allerdings verstehe ich die Unterscheidung von der Tour und den anderen beiden GTs nicht so Recht.

Verfasst: 10.10.2005 - 20:19
von ETXE
Mit dieser Entscheidung versucht man wohl, dem Medienecho auf die einzelnen GTs gerecht zu werden. Unverständlich ist es aber trotzdem, aber die Unterscheidung gibt es ja schon bei den Punkten für die Gesamtwertung. Tja, viele Wäschestücke werden weiß beim Waschen, doch manche werden weißer als weiß, nicht nur sauber, sondern rein :roll: ...

Verfasst: 10.10.2005 - 20:42
von Alejandro V.
Dazu kommt, dass beim Giro in diesem Jahr allein wegen der Topographie ein Etappensieg deutlich mehr wert war als bei der Tour de France. Lediglich die Vuelta hat meines Erachtens etwas auf die anderen beiden GTs verloren, nichtsdestotrotz sollte auch sie gleichberechtigt sein. Schließlich haben sich die Sportler da nicht weniger verausgabt als bei der Tour oder dem Giro. Das Punktesystem selber finde ich aber auf jeden Fall besser, da dadurch die Gesamtwertung deutlich spannender werden dürfte.

Verfasst: 10.10.2005 - 21:05
von Toursieger Ullrich
Naja, es war nachdem die Tour Gesamtwertung schon mehr Punkte bringt als die Gesamtwertung beim Giro, war es eigentlich nur die logische Konsequenz, dass ein Etappensieg bei der Tour mehr bringt als einer bei der Vuelta. Ich halte das zwar für falsch, es war aber wohl klar.

Verfasst: 10.10.2005 - 23:31
von José Miguel
Alejandro V. hat geschrieben:Laut cyclingnews.com sollen im nächsten jahr Sprinter mehr Chancen haben, die ProTour-Wertung zu gewinnen, da die Punktevergabe für Etappensiege modifiziert werden soll. Demnach gibt es jetzt für einen Etappensieg bei der Tour de France 10 Punkte, bei Giro und Vuelta 8 Punkte sowie bei anderen Rundfahrten drei Punkte. Alles in allem eine vernünftige Entscheidung, allerdings verstehe ich die Unterscheidung von der Tour und den anderen beiden GTs nicht so Recht.

Sicherlich in gewisser Weise eine logische Entscheidung, doch leider geht das auf die Kosten der Klassikerfahrer und Rundfahrtspezialisten, also genau jener Fahrertypen die den Reiz (falls es denn wirklich so einen gibt) der ProTour ausmachen. Es wird jetzt in der ProTour nur darum gehen, wer die meisten Sprints gewinnt und sich bei Mailand San Remo oder Paris Tours Punkte sichert, kein Frühjahrsfahrer wie Petegem, Wesemann oder Voigt (Boonen mal ausgenommen) können durch tolle Leistungen unter die Top 10 kommen, diese Verteilung macht die Klassiker und die Vielfältigkeit der Rennen kaputt, noch mehr als bereits diese Saison.

Verfasst: 10.10.2005 - 23:48
von Alejandro V.
Ich glaube nicht. Man darf nicht vergessen, dass die Klassikerfahrer, zumindest die für hügelige Klassiker, meistens auch Paris-Nizza, Tirreno-Adriatio und die Baskenland-Rundfahrt unter sich ausmachen. Dazu kommen dann noch die drei Ardennen-Klassiker, die HEW Cyclassics, Clasica San Sebastian, Züri Metzgete und Giro di Lombardia. Alles in allem also mehr als genug Chancen, zumal bei Mailand-San Remo auch Fahrer wie bettini oder di Luca eine Chance haben. Die Sprinter werden wohl eher von ihrer Chancenlosigkeit befreit. Man darf nicht vergessen, dass die Streckenführung von Tirreno-Adriatico normalerweise deutlich schwerer ist als 2005, wo vor allem Petacchi und Freire viele Punkte sammelten. Dank diesen Punkten steht Petacchi als einer von zwei(!) Sprintern noch unter den ersten zehn der ProTour-Wertung. Sollte Bettini am Sonntag gewnnen und Rebellin mindestens neunter werden, fällt er ganz raus aus den Top 10. Ich sehe die Sprinter also eher benachteiligt. Boonens Punktzahl ist vor allem wegen seiner Klassikererfolge so hoch, nicht wegen den Sprintsiegen. Womit wir bei den Nordklassikern wären. Da gerade mal zwei Kopfsteinpflaster-Rennen im ProTour-Kalender stehen, hatten Spezialisten dafür dieses jahr keine Chance und werden sie auch nächstes jahr nicht haben. Was soll man denn machen? 150 Punkte jeweils für die Ronde und Paris-Roubaix vergeben? Für dieses problem gibt es keine Lösung, es sei denn, man würd noch fünf weitere KSP-Rennen ins Programm aufnehmen, was aber unrealistisch ist. Daher denke ich, ist das neue Punkte-System besser als das bisherige. Rundfahrer haben übrigens auch mehr Chancen, da sie auch auf den einzelnen Etappen mehr Punkte kriegen werden als bisher. Die Abstufung der Punkte hinter dem Etappensieger ist ja noch gar nicht raus, aber zukünftig könnte ein zweiter Platz bei einer Tour-Etappe zum Beispiel acht Punkte bringen statt bisher zwei. Ich denke einfach, dass das System somit gerechter für alle ist und am ende das raus kommen wird, was sich alle gewünscht haben: Fahrer unterschiedlichster Couleur werden am Ende um den Gesamtsieg kämpfen, was ja eigentlich Sinn der ProTour war/ist.

Verfasst: 11.10.2005 - 8:41
von shadow
Ich finde das System so schon ganz ok. Es soll ja schließlich auch der am besten ausgeglicheneFahrer gewinnen. Also der bei den KSP Rennen und den anderen Klassikern vorne ist, als auch bei den Herbstklassikern. Und normalerweise fahren Klassikerfahrer mehr Rennen auf hohem Niveau, als Rundfahrer die höchstens 2 GTs bestreiten, aber nur selten beide auf sehr hohem Niveau. Falls sie aber 2 GTs gewinnen sollten haben sie meiner Meinung nach den ProTour-Sieg verdient. Auch Sprinter sollten mit dieser Erhöhung der Punkte für Etappensiege gut bedient sein. Alles in allem also nicht schlecht. Nur die Sache mit Continental und Pro Tour ist natürlich ärgerlich und müsste umgehend verändert werden.
Das die Tour mehr Wichtung erhält war ja fast klar, da sie sich sonst wahrscheinlich aus der Pro Tour verabschieden würde.

Verfasst: 11.10.2005 - 12:40
von José Miguel
@Alejandro V.: Okay, dein Standpunkt leuchtet mir nicht ein, aber jedem seine Meinung.

@shadow: Dass die Tour mehr Wichtigkeit bekommt, heißt aber auch, dass Giro und Vuelta noch mehr ins Abseits gedrängt werden, als ohne hin schon. Daher könnte die Befürchtung wahr werden, dass der Tour Sieger, der jetzt noch mehr Punkte bei den Bergankünften und den Zeitfahren bekommt, auch ohne eine gute Ganzjahresleistung unter den besten Drei der ProTour Wertung kommt.

Verfasst: 11.10.2005 - 17:38
von lilaraecher
3 kritikpnkte bleiben weiterhin:
1. es kann nicht sein, dass continentalteams theorethisch mehr punkte haben als einige protour teams. sowieso find ich die begrenzung auf 20 teams schwachsinnig..warum hat man das alte punktemodell nicht einfach modifiziert
2.die unterscheidung der gts..natürlich kann man so nicht erreichen dass giro+vuelta ein besseres starterfeld bekommen,wenn sie nicht gleichgesetzt sind
3.trikots..ich finde man sollte auf jedenfall berg und sprint trikot bei rundfahrten würdigen,da sich schließlich fahrer darauf spezialisieren..und so rundfahrten spannender gestaltet werden können

p.s.:3 ksp rennen(gent-wevelgem)

Verfasst: 11.10.2005 - 18:06
von shadow
@José Miguel: Du hast schon Recht. Ich wollte das ja auch nicht befürworten, sondern nur nach evtl. Ursachen suchen. Es ist ja auch gerade für die anderen GTs ein Nachteil. Aber ich glaube selbt bei gleicher Punkte Verteilung würden sich viele trotzdem mehr auf die Tour fixieren, weil sie einfach viel mehr in der Öffentlichkeit steht.
Natürlich ist es Schwachsinn, wenn einer bloss die Tour und ein paar andere Rennen/Etappen gewinnt, sofort die die ProTour gewinnt.

Verfasst: 11.10.2005 - 19:58
von Alejandro V.
Ich finde, dass man einige Rundfahrten mal abwerten könnte. Für mich ist ein Gesamtsieg bei der ENECO-Tour, Deutschland-Tour oder Polen-Rundfahrt nicht mal im Ansatz so viel wert wie ein Erfolg bei der Doyenne oder Ronde. Wenn man da mal den Hebel ansetzen würde, könnte das alles etwas gerechter werden. Jan Ullrich zum Beispiel hat alle seine Punkte bei der Tour de Suisse, Tour de France, D-Tour und einen beim GP Plouay geholt. Das bedeeutet, dass er eigentlich "nur" bei drei Rennen innerhalb von zwei Monaten vorne war, was momentan zu Platz drei in der Gesamtwertung reicht. ich sehe eher eine Überbevorteilung der Rundfahrer in dem System. Zum Vergleich: di Luca hat seine Punkte bei der Baskenland-Vuelta, dem Amstel Gold Race, dem Fleche Wallone, dem Giro d'Italia und der Züri Metzgete eingefahren. Dazu hatte er noch Chancen bei der D-Tour, wenn er da nicht aufgegeben hätte. Solch eine Leistung ist für mich höher einzuschätzen als ein zwei-Monats-Fahrer.

Verfasst: 11.10.2005 - 20:11
von Radsport-Freak
Natürlich nicht. Aber um so beachtlicher ist es ja, dass ein GHügelfaher sie gewonnen hat!! Aber ich denke, wenn es jetzt einen Rundfahrer gäbe, der gut beui hügeligen Klassikern (nehmen wir mal an Vino gewinnt hügelklassiker und platziert sich gut bei der tour und anderen Vorbereitungrennen), dann sieht es doch eher schwarz aus für all die reinen Klassikerfahrer und Sprinter usw.

Verfasst: 11.10.2005 - 22:04
von Toursieger Ullrich
Naja Rundfahrer wie Ullrich haben nächstes Jahr wieder große Chancen zu gwinnen, wohl sogar noch größere, durch eine höhere Punktzahl bei Etappen. Nehmen wir mal an Ullrich gewänne die Tour und die D-Tour und würde noch 3 bei der Tour de Suisse werden und noch eine Top Platzierung bei einem Eintagesrennen(Beispielsweise HEW Cyclassics). Was wäre daran falsch? Bei 3 Rundfahrten in die Top 3 zu fahren und in die Top 5 eines Eintagesrennen der Pro Tour Kategorie ist aller Ehren Wert auch wenn es innerhalb von 2 bis 3 Monat nur wäre. Rundfahrer sind durch Rundfahrer nämlich nicht bevorugt, da diese auch bei hügeligen Rundfahrten wie die Baskenland Rundfahrt, Paris-Nizza, Tirreno Adriatico und der Polen Rundfahrt auftrumpfen können. Das Problem liegt woanderst. Nämlich da das dieses Jahr ein Sprinter keine Chance hatte die Wertung zu gewinnen. Boonen ist hier die absolute Ausnahme und auch der war nur so gut weil er noch so gut auf dem Pflaster war. Daher mussten die Etappen aufgewertet werden, was vermutlich gemacht wird. Doch das alleine genügt noch nicht. Es ist mehr als nur unfair, wenn der Gewinner des Berg oder Sprinttrikots(was nicht unbedingt ein Sprinter sein muss(Tour ausgenommen)keine Punkte bekommt. Das muss ebenfalls noch behoben werden.

Und das was die Teamwertung angeht die HEW Cyclassics so viel zählen wie der Giro oder die Tour ist natürlich auch schwachsinnig...

Verfasst: 11.10.2005 - 22:33
von Stephen Roche
Müßig, darüber zu diskutieren, ob die ProTour-Zählweise Rundfahrer, Klassikerjäger oder Sprinter bevorzugt.

Wer ist denn heuer vorn? DiLuca und Boonen. Beide lassen sich gerade nicht nur einer Kategorie zuordnen. DiLuca war 4. des Giro und somit prima facia auch rundfahrttauglich. Dass er davor vor allem bei Klassikern aufgefallen ist (und das meiner Meinung nach auch nächstes Jahr wieder tun wird, der Giro wird eine Eintagsfliege bleiben), ändert nichts daran, dass es neben den Klassiker- und Giro-Etappensiegen auch dieser 4. Platz war, der ihn nach vorn gebracht hat. Und Boonen: GT-Sprints + genuine Klassiker ... auch zwei Charakteristika vereint.

Dann erst kommen die Rundfahrer und die Klassiker, die eben nicht auf anderem Gebiete wildern konnten. Hätte ein Petacchi mehr GT-Etappen und zwei Weltcup-Rennen mehr gewonnen, sähe das vielleicht anders aus. Aber in diesem Falle wäre er schlechterdings der unangefochtene Sprinterkönig gewesen und aus diesem Grund zurecht weiter vorn.

Will sagen: DiLuca vor Boonen in der Einzelwertung vorn, CSC bei den Teams ... so schlecht kann das System nicht sein. Dass wir uns über die moralische Richtigkeit der Platze 5 bis 10 immer streiten können, liegt in der Natur der Sache.

Und dass der ein oder andere Continentale sich fälschlicherweise in einer Liste nicht findet - geschenkt. Jeder kann doch ausrechnen, wieviele Punkte ein Rujano oder ein Ruben Plaza geholt hätten.

Verfasst: 12.10.2005 - 7:22
von Quickstep-fan
Die ProTour ist wirklich gut konzipiert von der Punkteverteilung, es gewinnt entweder ein absoluter Allrounder (´z.B. Di Luca) oder einer, der in seinem Gebiet absolut der beste ist, wobeil Danilo auch zu zweiterem zählt. Das einzige, was ihm wohl fehlt, ist das Potential für den hohen Norden.

Verfasst: 12.10.2005 - 15:54
von Ludewig
Das Potential hätte er sicherlich, doch der feine Di Luca würde sich doch niemals durch Schlamm und über KSP kämpfen.

Naja, man hatte auch nicht erwartet, dass er sich die Berge heraufkämpft.

Verfasst: 13.10.2005 - 11:48
von José Miguel
Ludewig hat geschrieben:Das Potential hätte er sicherlich, doch der feine Di Luca würde sich doch niemals durch Schlamm und über KSP kämpfen.

Das hat auch nichts damit zu tun, ob er sich zu fein für die Nord-KLassiker ist, sondern einfach damit, dass er nicht das Frühjahr alles auf Top-Niveau fahren kann, danach den Giro unter den Besten beenden und dann zum Schluss bei m GP von Zurich und der Lombardei vorne fahren kann.

Verfasst: 24.10.2005 - 16:04
von Il Diabolo
Um mal bzgl. Veränderungen durch die Pro-Tour einen Vergleich zu bekommen, der sich in Zahlen liest, habe ich das Jahr 2004 mal in Pro-Tour Punkten ausgewertet. Die Benelux Rundfahrt fällt dabei dann weg.

Rang Name Punkte
1. Davide Rebellin (ITA) 222
2. Oscar Freire (ESP) 196
3. Paolo Bettini (ITA) 194
4. Damiano Cunego (ITA) 155
5. Lance Armstrong (USA) 149
6. Ivan Basso (ITA) 138
7. Francisco Mancebo (ESP) 135
8. Stuart O'Grady (AUS) 129
9. Jan Ullrich (ALL) 128
10. Erik Zabel (ALL) 137
11. Andreas Klöden (ALL) 111
12. Michael Boogerd (PBS) 110
13. Dario Cioni (ITA) 107
14. Tyler Hamilton (USA) 99
15. Miguel Angel Martin Perdiguero (ESP) 98
16. Erik Dekker (PBS) 97
17. Roberto Heras (ESP) 92
17. Iban Mayo (ESP) 92
19. Fabian Jekker (SUI) 81
20. Magnus Backstedt (SUE) 80

Verfasst: 29.11.2005 - 13:12
von José Miguel
http://radsportnews.net/2005/ag2rprotourlizenz.shtml

Ag2r bekommt die ProTour Lizenz. Also noch ein französisches Team mehr :roll: .

Verfasst: 29.11.2005 - 14:29
von T-MobileFan
Super...

Verfasst: 29.11.2005 - 17:00
von RotRigo
Ich finde es gar nicht so schlecht. Ag2r ist ein solides Team, das seit vielen Jahren dabei ist, fast nie Probleme gemacht hat und auch desöfteren den einen oder anderen Erfolg feiern konnte. Für mich sind sie zurecht in der ProTour!

Was mich bei radsportnews.com etwas wundert ist, dass in der 2006er Liste Milram noch immer als Domina Vacanze geführt wird...