Verfasst: 12.10.2008 - 11:15
Willie hatte dem Start der Tour Down Under förmlich entgegengefiebert. Sein erstes Rennen in der Pro Tour, gespickt mit einigen Superstars. Und das sogar als Kapitän seines Teams. Eine gewisse Aufregung hate er wirklich nicht verbergen können. Dennoch war er zuversichtlich wie selten zuvor.
Sie starteten zu acht in die Rundfahrt. Er, Niklas Siewert, Ronny Scholz, Alberto Ongarato, Christopher Jobb, Sébastien Joly, Bert Roesems, Matthew Lloyd. Die Aufgabenverteilung war klar. Siewert sollte in den Sprints glänzen und Willie möglichst gut in der Gesamtwertung abschneiden. Dafür wäre wohl vor allem die fünfte Etappe entscheidend. Von wegen. Direkt am ersten Tag würde er angreifen. Ein Zeichen setzen und Zeit gewinnen. Vielleicht sogar die Etappe.
Matthew Lloyd war ihm als persönlicher Adjutant zur Seite gestellt worden. Er sollte ihn im Verlauf der Rundfahrt aus dem Wind halten, ihn im Feld nach vorne bringen und ihm die Flaschen reichen. Grandios. So hatte er sich das vorgestellt. Erstaunlich war es zwar, dass gerade der Australier Lloyd bei seiner Heimrundfahrt zurückstecken sollte. Bei den Landesmeisterschaften eine Woche zuvor hatte er am letzten Anstieg die entscheidende Spitzengruppe initiiert, aus der heraus schließlich Allan Davis vor Cadel Evans den Meistertitel ersprintet hatte. Für Lloyd selbst war lediglich der sechste und letzte Platz der Gruppe geblieben, doch immerhin - Form hatte er unter Beweis gestellt. Doch eigentlich war es Willie auch völlig egal. Hauptsache er hatte seine Hilfe und konnte sich voll und ganz auf sein eigenes Ziel konzentrieren: Den Angriff auf den Rundfahrtsieg.
Tour Down Under - Etappe 1
Willies erstes Rennen in der ProTour. Eine Katastrophe. Er hatte angreifen und gewinnen wollen. Am Ende war er als 108. am Ende des Hauptfeldes ins Ziel gerollt, weit hinter seinen Erwartungen, und weit hinter den Tagesbesten. Er fühlte sich mies und niedergeschlagen. Das hätte nicht sein müssen. Mehr wäre möglich gewesen, und doch nicht das, was er sich erhofft hatte. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel war er im hinteren Bereich des Feldes gefahren als das Tempo plötzlich ganz gewaltig angezogen hatte. Die Sprintvorbereitungen hatten bereits begonnen, als Willie versuchte, sich nach vorne zu orientieren. Doch weder hatte er die Kraft dazu, noch wäre es überhaupt irgendwem möglich gewesen, hier eine Attacke zu lancieren. Kraftlos und dumm war Willie heute gefahren. So konnte er nicht gewinnen.
Das Team Credit Suisse war die Etappe zurückhaltend mitgefahren. Ein erstes Abtasten, erste Kontakte im Peloton knüpfen, sich zeigen. Das war die Devise gewesen. Einzig Niklas Siewert hatte im Schlusspurt mit um den Tagessieg gekämpft. Ein siebter Rang war sicher aller Ehren wert für das erste Profirennen des jungen Mannes. Den Sieg hatte sich indes der Belgier Philippe Gilbert von FDJ geholt, der sich an den Columbia-Zug für den Österreicher Bernhard Eisel gehängt hatte. Den beiden Superstars Hushovd und Freire blieben auf der anderen Straßenseite trotz der höchsten Endgeschwindigkeit nur die Ränge vier und fünf.
Ergebnis 1. Etappe Tour Down Under
1 Philippe Gilbert FRANCAISE DES JEUX
2 Assan Bazayev ASTANA s.t.
3 Bernhard Eisel COLUMBIA s.t.
4 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t.
5 Oscar Freire RABOBANK s.t.
Credit Suisse im Peloton ----------------------------------- Trimboli am Ende des Feldes ------------------------------- Gilberts Antritt
Tour Down Under - Etappe 2
Willie lag frustriert in seinem Bett. So viel wäre möglich gewesen. Und im Endeffekt hatte er nichts erreicht. Rund zwölf Kilometer vor dem Ziel hatte er an einem leichten Anstieg angegriffen und sich abgesetzt. Seine Attacke war stark und wuchtig gewesen und er hatte sich gut gefühlt. Beste Voraussetzungen eigentlich, um das Ziel als Solist zu erreichen. Doch so sehr er sich auch angestrengt hatte - er war chancenlos gewesen. Fünf Kilometer später hatte das Feld unter der Führung von Bradley McGees ihn wieder eingeholt.
Das Rennen hatte zuvor einen normalen Verlauf genommen. In der Anfangsphase hatte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe gebildet, zu der wenig später auch Credit Suisse Fahrer Alberto Ongarata und Ben Day von Toyota vorgefahren waren. Rund 55 Kilometer vor dem Ziel hatte der Belgier Leif Hoste erstmals seine Form getestet, als er mit seinem Teamkamerad Roy Sentjens zur Spitzengruppe aufgeschlossen hatte. Doch die Tempoarbeit von CSC, Crédit Agricole, Rabobank und Francaise des Jeux hatte dem Unternehmen Spitzengruppe schon bald ein Ende bereitet. Dann hatte Willie seine Attacke gesetzt und war wieder eingeholt worden.
Es war ein überaus hektisches, ja beinahe chaotisches Finale in einem Höllentempo gefolgt. Eine leichte Abfahrt, zwei enge Kurven, und schon hatten sich drei Fahrer von Columbia leicht abgesetzt. Adam Hansen lag alleine ganz vorne, und auch der Vortagesdritte Bernhard Eisel und Edvald Boasson jagten zwischen ihm und dem Feld dem Ziel entgegen. Auf den letzten Metern kamen die besten aus dem Peloton nochmal ganz nah, doch es reichte nicht mehr. Die besten aus dem Feld. Der Beste war heute Willie gewesen, der sensationell vierter im Schlussspurt wurde. Der nominelle Sprinter Siewert war im Finale zurückgefallen, und Willie hatte sich nach seinem Angriff stets in guter Position ganz vorne im Feld gehalten. Was wäre nur möglich gewesen, wenn er seine Kräfte geschon hätte?
Der australische Tagessieger Adam Hansen übernahm auch die Gesamtführung vom zeitglichen Gilbert, der heute nicht in die absolute Entscheidung hatte eingreifen können. Die Punktewertung führte der Österreicher Bernhard Eisel an.
Ergebnis 2. Etappe Tour Down Under
1 Adam Hansen COLUMBIA
2 Bernhard Eisel COLUMBIA s.t.
3 Edvald Boasson Hagen COLUMBIA s.t.
4 Willie Trimboli CREDIT SUISSE s.t.
5 Oscar Freire RABOBANK s.t.
Erster Angriff von Credit Suisse ---------------------------- Trimboli attackiert------------------------------------------ Hansen bejubelt seinen Coup
Tour Down Under - Etappe 3
Es war eine ganz normale Etappe der Tour Down Under. Die Sprintankunft war bereits am Start Gewissheit gewesen, und so hatte Willie seinem Beschützer Lloyd heute den Freifahrtsschein zur Attacke erteilt, den dieser auch gleich umsetzte. Am ersten Anstieg des Tages kämpfte er sich an eine zweiköpfige Spitzengruppe heran. Hier sah es noch richtig gut aus. Wenig später jedoch verlor er in der heiß umkämpften Startphase wegen eines Defekts den Anschluss. Beinahe 30 Kilometer lang versuchte er nun als Solist, den Anschluss wiederherzustellen. Erst nach mehrmaliger Aufforderung aus dem Teamwagen hatte er sich wieder ins Feld fallen lassen. Dort konnte er sich jedoch nicht lange halten. Er hatte sich scheinbar völlig übernommen. Er wurde schließlich Tagesletzter, mit über einer Viertelstunde Rückstand. Dennoch wollte er morgen wieder an den Start gehen. Tatsache ist jedoch, dass das Team Credit Suisse das Glück mit den Ausreißergruppen bis dato noch nicht hold gewesen ist.
Das Finale war heute geordnet und normal verlaufen, und so verwundert es kaum, dass mit Thor Hushovd ein reinrassiger Sprinter das Rennen gemacht hat. Willie hatte den Sprint für Siewert angefahren, und Hushovd hatte sich an dessen Hinterrad geklemmt, von wo aus der Sieg nur noch Formsache gewesen war. Dennoch konnte man den starken zweiten Platz von Siewert als einen echten Erfolg für das Team werten, der auch einigen Grund zum Feiern bot. Hushovd hatte nun die Gesamtführung vor den beiden zeitgleichen Vortagessiegern Hansen und Gilbert inne. Auch die Punktewertung hatte er von Eisel (Tagesneunter) übernommen. Willie war als Anfahrer noch zehnter geworden - auch das war beileibe keine schlechte Leistung.
Ergebnis 3. Etappe Tour Down Under
1 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE
2 Niklas Siewert CREDIT SUISSEs.t.
3 Matti Breschel CSC s.t.
4 Aitor Galdos EUSKALTEL s.t.
5 Sébastien Chavanel FRANCAISE DES JEUX s.t.
Lloyd kämpft sich an die Spitzengruppe heran --------------- Jobb holt Flaschen für das Team---------------------------- Hushovd siegt vor Siewert
Tour Down Under - Etappe 4
Windkante. Eigentlich genau die Situation, die gerade ein so junges Team wie Credit Suisse völlig aus der Bahn werfen kann. Umso erstaunlicher und erfreulicher jedoch, dass Credit Suisse heute als einziges Team vollzählig im vorderen Teil des von CSC zerfahrenen Feldes anzutreffen gewesen war. Eine herausragendes Leistung. Am Ende hatten nur 44 Mann zeitgleich das Ziel erreicht. Klassikergrößen wie Ivanov, Eisel, Ballan, Hansen oder Arvesen waren im zweiten Feld mit fast zwei Minuten Rückstand ins Ziel gekommen. Es war zwar noch keine Vorentscheidung um den Gesamtsieg gefallen, aber allemal eine erste Selektierung vorgenommen worden.
Das Team Credit Suisse hatte sich bis zum entscheidenden Zeitpunkt 25 Kilometer vor dem Ziel zwar stets aufmerksam aber dennoch passiv gezeigt. Als aber hinter Hushovd die Lücke aufgeklafft war kämpften sich alle Fahrer des Teams, mit Ausnahme von Siewert und Willie, an die Spitze des Feldes und hielten das Tempo hoch. Im klassikerähnlichen Finale war Siewert immerhin noch achter geworden. Matti Breschel war im Schlussspurt der Schnellste und ist nun der neue Gesamtführende. Willie hingegen hatte am Ende im Kampf gegen den Wind schlichtweg die Kraft für bessere Leistungen gefehlt. Dennoch war er vorne dabeigewesen, und das alleine zählte. Morgen würde er dann das Unternehmen Rundfahrtsieg in Angriff nehmen. Oder zumindest das Unternehmen Podium.
Ergebnis 4. Etappe Tour Down Under
1 Matti Breschel CSC
2 Assan Bazayev ASTANA s.t.
3 Roger Hammond COLUMBIA s.t.
4 Dimitri Muravjev ASTANA s.t.
5 Christian Murro LAMPRE s.t.
Windkante ------------------------------------------------- Credit Suisse hält das Tempo hoch-------------------------- Breschel holt den Tagessieg
Sie starteten zu acht in die Rundfahrt. Er, Niklas Siewert, Ronny Scholz, Alberto Ongarato, Christopher Jobb, Sébastien Joly, Bert Roesems, Matthew Lloyd. Die Aufgabenverteilung war klar. Siewert sollte in den Sprints glänzen und Willie möglichst gut in der Gesamtwertung abschneiden. Dafür wäre wohl vor allem die fünfte Etappe entscheidend. Von wegen. Direkt am ersten Tag würde er angreifen. Ein Zeichen setzen und Zeit gewinnen. Vielleicht sogar die Etappe.
Matthew Lloyd war ihm als persönlicher Adjutant zur Seite gestellt worden. Er sollte ihn im Verlauf der Rundfahrt aus dem Wind halten, ihn im Feld nach vorne bringen und ihm die Flaschen reichen. Grandios. So hatte er sich das vorgestellt. Erstaunlich war es zwar, dass gerade der Australier Lloyd bei seiner Heimrundfahrt zurückstecken sollte. Bei den Landesmeisterschaften eine Woche zuvor hatte er am letzten Anstieg die entscheidende Spitzengruppe initiiert, aus der heraus schließlich Allan Davis vor Cadel Evans den Meistertitel ersprintet hatte. Für Lloyd selbst war lediglich der sechste und letzte Platz der Gruppe geblieben, doch immerhin - Form hatte er unter Beweis gestellt. Doch eigentlich war es Willie auch völlig egal. Hauptsache er hatte seine Hilfe und konnte sich voll und ganz auf sein eigenes Ziel konzentrieren: Den Angriff auf den Rundfahrtsieg.
Tour Down Under - Etappe 1
Willies erstes Rennen in der ProTour. Eine Katastrophe. Er hatte angreifen und gewinnen wollen. Am Ende war er als 108. am Ende des Hauptfeldes ins Ziel gerollt, weit hinter seinen Erwartungen, und weit hinter den Tagesbesten. Er fühlte sich mies und niedergeschlagen. Das hätte nicht sein müssen. Mehr wäre möglich gewesen, und doch nicht das, was er sich erhofft hatte. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel war er im hinteren Bereich des Feldes gefahren als das Tempo plötzlich ganz gewaltig angezogen hatte. Die Sprintvorbereitungen hatten bereits begonnen, als Willie versuchte, sich nach vorne zu orientieren. Doch weder hatte er die Kraft dazu, noch wäre es überhaupt irgendwem möglich gewesen, hier eine Attacke zu lancieren. Kraftlos und dumm war Willie heute gefahren. So konnte er nicht gewinnen.
Das Team Credit Suisse war die Etappe zurückhaltend mitgefahren. Ein erstes Abtasten, erste Kontakte im Peloton knüpfen, sich zeigen. Das war die Devise gewesen. Einzig Niklas Siewert hatte im Schlusspurt mit um den Tagessieg gekämpft. Ein siebter Rang war sicher aller Ehren wert für das erste Profirennen des jungen Mannes. Den Sieg hatte sich indes der Belgier Philippe Gilbert von FDJ geholt, der sich an den Columbia-Zug für den Österreicher Bernhard Eisel gehängt hatte. Den beiden Superstars Hushovd und Freire blieben auf der anderen Straßenseite trotz der höchsten Endgeschwindigkeit nur die Ränge vier und fünf.
Ergebnis 1. Etappe Tour Down Under
1 Philippe Gilbert FRANCAISE DES JEUX
2 Assan Bazayev ASTANA s.t.
3 Bernhard Eisel COLUMBIA s.t.
4 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE s.t.
5 Oscar Freire RABOBANK s.t.
Credit Suisse im Peloton ----------------------------------- Trimboli am Ende des Feldes ------------------------------- Gilberts Antritt
Tour Down Under - Etappe 2
Willie lag frustriert in seinem Bett. So viel wäre möglich gewesen. Und im Endeffekt hatte er nichts erreicht. Rund zwölf Kilometer vor dem Ziel hatte er an einem leichten Anstieg angegriffen und sich abgesetzt. Seine Attacke war stark und wuchtig gewesen und er hatte sich gut gefühlt. Beste Voraussetzungen eigentlich, um das Ziel als Solist zu erreichen. Doch so sehr er sich auch angestrengt hatte - er war chancenlos gewesen. Fünf Kilometer später hatte das Feld unter der Führung von Bradley McGees ihn wieder eingeholt.
Das Rennen hatte zuvor einen normalen Verlauf genommen. In der Anfangsphase hatte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe gebildet, zu der wenig später auch Credit Suisse Fahrer Alberto Ongarata und Ben Day von Toyota vorgefahren waren. Rund 55 Kilometer vor dem Ziel hatte der Belgier Leif Hoste erstmals seine Form getestet, als er mit seinem Teamkamerad Roy Sentjens zur Spitzengruppe aufgeschlossen hatte. Doch die Tempoarbeit von CSC, Crédit Agricole, Rabobank und Francaise des Jeux hatte dem Unternehmen Spitzengruppe schon bald ein Ende bereitet. Dann hatte Willie seine Attacke gesetzt und war wieder eingeholt worden.
Es war ein überaus hektisches, ja beinahe chaotisches Finale in einem Höllentempo gefolgt. Eine leichte Abfahrt, zwei enge Kurven, und schon hatten sich drei Fahrer von Columbia leicht abgesetzt. Adam Hansen lag alleine ganz vorne, und auch der Vortagesdritte Bernhard Eisel und Edvald Boasson jagten zwischen ihm und dem Feld dem Ziel entgegen. Auf den letzten Metern kamen die besten aus dem Peloton nochmal ganz nah, doch es reichte nicht mehr. Die besten aus dem Feld. Der Beste war heute Willie gewesen, der sensationell vierter im Schlussspurt wurde. Der nominelle Sprinter Siewert war im Finale zurückgefallen, und Willie hatte sich nach seinem Angriff stets in guter Position ganz vorne im Feld gehalten. Was wäre nur möglich gewesen, wenn er seine Kräfte geschon hätte?
Der australische Tagessieger Adam Hansen übernahm auch die Gesamtführung vom zeitglichen Gilbert, der heute nicht in die absolute Entscheidung hatte eingreifen können. Die Punktewertung führte der Österreicher Bernhard Eisel an.
Ergebnis 2. Etappe Tour Down Under
1 Adam Hansen COLUMBIA
2 Bernhard Eisel COLUMBIA s.t.
3 Edvald Boasson Hagen COLUMBIA s.t.
4 Willie Trimboli CREDIT SUISSE s.t.
5 Oscar Freire RABOBANK s.t.
Erster Angriff von Credit Suisse ---------------------------- Trimboli attackiert------------------------------------------ Hansen bejubelt seinen Coup
Tour Down Under - Etappe 3
Es war eine ganz normale Etappe der Tour Down Under. Die Sprintankunft war bereits am Start Gewissheit gewesen, und so hatte Willie seinem Beschützer Lloyd heute den Freifahrtsschein zur Attacke erteilt, den dieser auch gleich umsetzte. Am ersten Anstieg des Tages kämpfte er sich an eine zweiköpfige Spitzengruppe heran. Hier sah es noch richtig gut aus. Wenig später jedoch verlor er in der heiß umkämpften Startphase wegen eines Defekts den Anschluss. Beinahe 30 Kilometer lang versuchte er nun als Solist, den Anschluss wiederherzustellen. Erst nach mehrmaliger Aufforderung aus dem Teamwagen hatte er sich wieder ins Feld fallen lassen. Dort konnte er sich jedoch nicht lange halten. Er hatte sich scheinbar völlig übernommen. Er wurde schließlich Tagesletzter, mit über einer Viertelstunde Rückstand. Dennoch wollte er morgen wieder an den Start gehen. Tatsache ist jedoch, dass das Team Credit Suisse das Glück mit den Ausreißergruppen bis dato noch nicht hold gewesen ist.
Das Finale war heute geordnet und normal verlaufen, und so verwundert es kaum, dass mit Thor Hushovd ein reinrassiger Sprinter das Rennen gemacht hat. Willie hatte den Sprint für Siewert angefahren, und Hushovd hatte sich an dessen Hinterrad geklemmt, von wo aus der Sieg nur noch Formsache gewesen war. Dennoch konnte man den starken zweiten Platz von Siewert als einen echten Erfolg für das Team werten, der auch einigen Grund zum Feiern bot. Hushovd hatte nun die Gesamtführung vor den beiden zeitgleichen Vortagessiegern Hansen und Gilbert inne. Auch die Punktewertung hatte er von Eisel (Tagesneunter) übernommen. Willie war als Anfahrer noch zehnter geworden - auch das war beileibe keine schlechte Leistung.
Ergebnis 3. Etappe Tour Down Under
1 Thor Hushovd CRÉDIT AGRICOLE
2 Niklas Siewert CREDIT SUISSEs.t.
3 Matti Breschel CSC s.t.
4 Aitor Galdos EUSKALTEL s.t.
5 Sébastien Chavanel FRANCAISE DES JEUX s.t.
Lloyd kämpft sich an die Spitzengruppe heran --------------- Jobb holt Flaschen für das Team---------------------------- Hushovd siegt vor Siewert
Tour Down Under - Etappe 4
Windkante. Eigentlich genau die Situation, die gerade ein so junges Team wie Credit Suisse völlig aus der Bahn werfen kann. Umso erstaunlicher und erfreulicher jedoch, dass Credit Suisse heute als einziges Team vollzählig im vorderen Teil des von CSC zerfahrenen Feldes anzutreffen gewesen war. Eine herausragendes Leistung. Am Ende hatten nur 44 Mann zeitgleich das Ziel erreicht. Klassikergrößen wie Ivanov, Eisel, Ballan, Hansen oder Arvesen waren im zweiten Feld mit fast zwei Minuten Rückstand ins Ziel gekommen. Es war zwar noch keine Vorentscheidung um den Gesamtsieg gefallen, aber allemal eine erste Selektierung vorgenommen worden.
Das Team Credit Suisse hatte sich bis zum entscheidenden Zeitpunkt 25 Kilometer vor dem Ziel zwar stets aufmerksam aber dennoch passiv gezeigt. Als aber hinter Hushovd die Lücke aufgeklafft war kämpften sich alle Fahrer des Teams, mit Ausnahme von Siewert und Willie, an die Spitze des Feldes und hielten das Tempo hoch. Im klassikerähnlichen Finale war Siewert immerhin noch achter geworden. Matti Breschel war im Schlussspurt der Schnellste und ist nun der neue Gesamtführende. Willie hingegen hatte am Ende im Kampf gegen den Wind schlichtweg die Kraft für bessere Leistungen gefehlt. Dennoch war er vorne dabeigewesen, und das alleine zählte. Morgen würde er dann das Unternehmen Rundfahrtsieg in Angriff nehmen. Oder zumindest das Unternehmen Podium.
Ergebnis 4. Etappe Tour Down Under
1 Matti Breschel CSC
2 Assan Bazayev ASTANA s.t.
3 Roger Hammond COLUMBIA s.t.
4 Dimitri Muravjev ASTANA s.t.
5 Christian Murro LAMPRE s.t.
Windkante ------------------------------------------------- Credit Suisse hält das Tempo hoch-------------------------- Breschel holt den Tagessieg