sciby hat geschrieben:Kommt ja wohl immer auf die Art des Dopings an. Eher kurzfristige wie Landis' Testosteron-Pflaster müssten da am deutlichsten eine %-Angabe zeigen. Einfach mal einen Amateursportler bei gleichen Bedingungen (also am besten in einer Halle auf der Bahn) fahren lassen. Zuerst ohne Pflaster, dann mit (kein Ahnung wie lange die vorher drauf sein müssen). Vlt ist er von der "ohne"Fahrt etwas ermüdet, wenn er das aber wieder gut macht udn sogar schneller fährt, sollte klar sein, was das Pflaster bringt.
Viel mehr als ein: "Ja, das Pflaster bringt wirklich was!" ist mit so einem Test nicht möglich. Wie viel genau das Pflaster bringt, kann man so einfach nicht feststellen. Es gibt zu viele Faktoren, die einen Test beeinflussen können, die Ermüdung nach dem ersten Durchlauf hast du ja schon angesprochen, dazu kommen vor allem bei Tests über mehrere Tage verteilt noch die äußeren Bedingungen, die Tagesform der Testperson und so weiter. Für ein verlässliches Ergebnis, aus dem man dann eine Regel formulieren könnte, sind wie bei allen Experimenten sehr viele Test-Durchläufe nötig. Viel mehr als eine relativ allgemeine Aussage wie " Durch Doping ist eine Leistungssteigerung von 5-10% möglich", wirst du kaum erreichen können.
Meiner Meinung darf man auch den psychologischen Effekt nicht vergessen. Gibt es auch beim Doping so etwas wie den Placebo - Effekt, dass man seine Leistung steigert, nur weil man irgendetwas eingenommen hat. In Wettkampfsituationen kommen dann noch die Motivation, oder auch Demoralisierung im Kampf Mann gegen Mann dazu.
Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass es sehr viele unterschiedliche Doping-Präparate gibt, die auch sehr unterschiedlich wirken. Testosteron beispielsweise, verbessert die Regenerationsfähigkeit, EPO und Blutdoping vergrößern die Zahl der der roten Blutkörperchen, was zu besserer Sauerstoffzufuhr zu den Muskeln führt. Andere Substanzen, wie Amphetamine oder Alkohol, verringern die Schmerzempfindlichkeit, man kann sich damit mehr quälen. Wozu das Führen kann hat man bei Tom Simpson gesehen. Ich denke, dass das Doping, wie es von den absoluten Spitzensportlern, MÖGLICHERWEISE betrieben wird beschränkt sich ja nicht auf ab und zu mal ein Pflaster aufkleben, oder sich EPO spritzen lassen. Dieses Doping ist ein ausgeklügelter und durchdachter Plan der natürlich auch die Einnahme von dopingverschleiernden Mitteln beinhaltet. Ich sehe das ähnlich wie einen Trainingsplan (für den ein Frank Schleck beispielsweise 6000€ an einen Fuentes gezahlt hat), weswegen die Zusammenarbeit mit Spezialisten und Ärzten ( auch wegen der gesundheitlichen Risiken) unbedingt notwendig ist.
EDIT: Die von arkon verlinkten Artikel sind wirklich gut und beschreiben genau die Probleme die ich angesprochen habe (zumindest so weit, wie ich bis jetzt gelesen habe^^). Ich hatte sie vor Verfassen meines Posts, aus Faulheit nicht gelesen, werde das aber jetzt nachholen.