Die Sattlerei

BlackHackz hat geschrieben:Was vom Tage übrig bleibt: Contador dürfte sich in seinem eigenen Team recht stark isoliert haben. Wenn es wirklich stimmt, dass der Plan vorsah, dass Contador nicht attackiert, ist es natürlich nicht in Ordnung davon zu ziehen, zumal Klöden zu dem Zeitpunkt ja vorne Tempo gemacht hat. Aber gut, als Zuschauer kann man dem Spanier die Aktion verzeihen, die Frage ist, ob das wirklich intelligent war. Er hätte Armstrong auch ins Gelbe fahren lassen können. Dann hätte er ihm ein paar Tage Ruhm gegönnt und wäre ihm an einem anderen Tag oder im Zeitfahren davongefahren. Davon hätte Contador selbst auch mehr gehabt. Nun hat er erstmal sein eigenes Ding durchgezogen. Viel gebracht hat es ihm nicht. Die 21 Sekunden werden keinen großen Unterschied machen in Hinsicht auf das Gesamtklassement, für die Reputation und die Teammoral ist das aber schlecht. Das Kapitel ist noch lange nicht geschlossen.

Ein Contador in seinem Heimatland und dazu noch gekränkt in seinem Stolz, dass er nicht die alleinige Nummer 1 im Team ist, kann Armstrong niemals im gelben Trikot sehen. (Ich persönlich könnte es auch nicht, wäre ich in dieser Situation. Nicht weil der Andere Armstrong heisst, sondern weil das die Kapitänsfrage grunderneuert.) Bruyneel und Armstrong traue ich nicht. Besonders Bruyneel würde alles tun, damit Armstrong die Tour noch ein 8es Mal gewinnen könnte und Armstrong ist ebenfalls zu allem bereit. Aber ich denke Contador wird wohl noch Paulinho und Zubeldia haben, die sich für ihn einsetzten werden. Wobei ich nicht sicher bin, wie viel Druck Bruyneel auf die beiden ausübt. Auch wenn die Etappen und das Profil weniger spannend ist als auch schon, so sorgt Astana doch für genügend Spannung und Raum für Spekulationen

tobikaka hat geschrieben:

BlackHackz hat geschrieben:Was vom Tage übrig bleibt: Contador dürfte sich in seinem eigenen Team recht stark isoliert haben. Wenn es wirklich stimmt, dass der Plan vorsah, dass Contador nicht attackiert, ist es natürlich nicht in Ordnung davon zu ziehen, zumal Klöden zu dem Zeitpunkt ja vorne Tempo gemacht hat. Aber gut, als Zuschauer kann man dem Spanier die Aktion verzeihen, die Frage ist, ob das wirklich intelligent war. Er hätte Armstrong auch ins Gelbe fahren lassen können. Dann hätte er ihm ein paar Tage Ruhm gegönnt und wäre ihm an einem anderen Tag oder im Zeitfahren davongefahren. Davon hätte Contador selbst auch mehr gehabt. Nun hat er erstmal sein eigenes Ding durchgezogen. Viel gebracht hat es ihm nicht. Die 21 Sekunden werden keinen großen Unterschied machen in Hinsicht auf das Gesamtklassement, für die Reputation und die Teammoral ist das aber schlecht. Das Kapitel ist noch lange nicht geschlossen.

Ein Contador in seinem Heimatland und dazu noch gekränkt in seinem Stolz, dass er nicht die alleinige Nummer 1 im Team ist, kann Armstrong niemals im gelben Trikot sehen. (Ich persönlich könnte es auch nicht, wäre ich in dieser Situation. Nicht weil der Andere Armstrong heisst, sondern weil das die Kapitänsfrage grunderneuert.) Bruyneel und Armstrong traue ich nicht. Besonders Bruyneel würde alles tun, damit Armstrong die Tour noch ein 8es Mal gewinnen könnte und Armstrong ist ebenfalls zu allem bereit. Aber ich denke Contador wird wohl noch Paulinho und Zubeldia haben, die sich für ihn einsetzten werden. Wobei ich nicht sicher bin, wie viel Druck Bruyneel auf die beiden ausübt. Auch wenn die Etappen und das Profil weniger spannend ist als auch schon, so sorgt Astana doch für genügend Spannung und Raum für Spekulationen

Ähnlich sehe ich das eben auch.
Gäbe es das ganze Spekuliere nicht wäre die Tour bislang recht langweilig.

Aber wieso bist du der Meinung nur Paulinho und Zubeldia sind auf Contadors Seite?


Was ist mit den ganzen anderen? LL ist klar, Popovich auch aber der Rest?

Contador hat Noval und Paulinho im Team "auf seiner Seite". Noval sollte die Tour mitfahren, das soll Bruyneel versprochen haben, damit Contador 2 Leute an seiner Seite hat. Noval war dann aber zu schlecht oder weiß der Teufel, auf jeden Fall hat Contador nur Paulinho. Zubeldia soll auch eher dem Ami hold sein. Popovych und Leipheimer sowieso. Klöden soll sich recht gut mit Leipheimer verstehen, aber auch mit Armstrong, deshalb wäre Klöden bei einer möglichen Lagerbildung vermutlich auch eher auf Armstrongs Seite. Rast und Muravyev dürfte letztendlich egal sein, wer ihr Kapitän ist. Contador hat sich wohl in der Mannschaft generell recht stark isoliert und das nicht erst, seitdem Armstrong dabei ist. Armstrong ist bloß jemand, der ihm auch in der Öffentlichkeit den Rang ablaufen könnte. Leipheimer hat nach der Tour 2007 gesagt, dass er Contador als Sportler schätzt, aber als Mensch müsse er sich noch entwickeln. Armstrong hatte auch immer ein warmes Wort für seine Teamkollegen übrig. Jedenfalls haben Hincapie, Hamilton, Landis und Livingston auch nach ihrem Abgang aus Armstrongs Team nur in hohen Tönen von ihm geredet.
Wie auch immer, das sind alles professionelle Sportler, die werden das Team nicht in 2 Teile spalten. Die fahren gegen größte Schmerzen irgendwelche Berge hinauf, da können sie auch mal für jemanden fahren, den sie nur bedingt leiden können.
Aber genau das hätte man ja auch von Contador erwarten können, dass er mit einer Teamentscheidung lebt, die auf den ersten Blick nicht in seinem Sinne ist.
Wenn er wirklich der bessere Fahrer ist, dann wird er die Tour schon noch auch so gewinnen, ohne die 21 Sekunden von heute.

Livingston ist von US Postal zu Telekom gewechselt. Danach haben er und Armstrong kein Wort mehr miteinander gewechselt.
Bei Landis und Armstrong gab es doch mal die nette Geschichte, dass Armstrong vor Wut Landis Blutkonserve in den Müll geschmissen habe (04,05?!). Auf jeden Fall hat es zwischen denen auch richtig gekracht.
Also so heile Welt ist da bei Armstrong auch nie gewesen.

Lustig wäre ja wenn Contador ins Gelbe kommt und Bruyneel nimmt ihn darauf hin aus der Tour. Das wäre doch mal was oder ?

Naja das mit Livingston muss man länger erklären. Es ist ja nicht so, dass Livingston von Armstrong weg wollte, weil die sich nicht leiden konnten. Im Gegenteil, Livingston und Armstrong waren beste Freunde, besonders vor der Krebsdiagnose. Livingston hat es nur nicht gepasst, dass seine gesamte Saisonplanung nur auf die Tour de France ausgerichtet wurde. Den Weggang vom US Postal hätte man Livingston in den USA noch verziehen, aber ausgerechnet zu Telekom zu wechseln, wo er dann auch nur die Tour gefahren ist, das hat bei den amerikanischen Radsportfans natürlich Wut und Unverständnis hervorgerufen. Die Medien waren damals jedenfalls nicht gut auf Livingston zu sprechen und Lance war auch sauer, dass sein Freund ihn im Stich lässt. Die beiden haben nicht mehr miteinander geredet, aber was Schlechtes hatte Livingston über Armstrong nicht zu berichten.

Die Geschichte von Landis mit dem Blutbeutel kenne ich nicht. Ich weiß nur, dass Lance in einem Interview nach der Tour 2004, als Landis so stark war und angekündigt hat, nächstes Jahr auf eigene Rechnung fahren zu wollen, gesagt hat, dass er sich vorstellen kann, dass Landis die Tour irgendwann mal gewinnt, wenn er nicht mehr dabei ist. Von Missgunst war da nicht viel zu lesen, ich wüsste jetzt aus dem Kopf auch nicht, dass Landis irgendwas Abfälliges gegen Lance gesagt haben sollte. Als Landis positiv getestet wurde hat Armstrong ihm jedenfalls geraten dagegen zu kämpfen und ihn in den Medien allgemeint unterstützt (gegen LeMond war das glaube ich damals).

Wie auch immer, Heras fällt mir als einziges Beispiel ein, der von Lance weg wollte, weil sie charakterlich nicht klarkamen und weil Heras nicht damit einverstanden war, bei der Tour in guter Form zu sein, um Lance zu helfen. Die beiden haben sich jedenfalls nicht im Guten getrennt.

Livingston hatte damals eigentlich schon bei LindaMcCartney unterschrieben, die dann plötzlich kein Geld mehr für ihre Fahrer hatten. Er kam also eher zufällig zu Telekom.

Ich denke Contador hat es sich zum Beispiel auch nach der Vuelta bei vielen im Team verscherzt, als er über Leipheimer geschimpft hat. Wenn man ein GT gewinnt, dann bedankt man sich bei seinem Team für die unterstützung und scheißt nicht seinen Edelhelfer zusammen nur weil der die Rundfahrt auch noch auf nem guten Platz abgeschlossen hat.

wiseguy hat geschrieben:Ich denke Contador hat es sich zum Beispiel auch nach der Vuelta bei vielen im Team verscherzt, als er über Leipheimer geschimpft hat. Wenn man ein GT gewinnt, dann bedankt man sich bei seinem Team für die unterstützung und scheißt nicht seinen Edelhelfer zusammen nur weil der die Rundfahrt auch noch auf nem guten Platz abgeschlossen hat.

manche sagen armstrong wäre arrogant, contador übertrifft das meiner Meinung nach noch. So macht man sich auch nicht gerade sympathisch anderen gegenüber

Escartin hat geschrieben:Livingston hatte damals eigentlich schon bei LindaMcCartney unterschrieben, die dann plötzlich kein Geld mehr für ihre Fahrer hatten. Er kam also eher zufällig zu Telekom.

Bei wem?

Der Ehefrau von Paul McCartney...ohne Witz
Sie hat ein Radteam "Linda McCartney Foods" gegründet, in dem sich die Profis vegetarisch ernähren sollten.

Aber so ganz zufällig bei Telekom ist er doch nicht gelandet. Also ich kann mich noch erinnern, dass sich damals alle um Livingston gerissen haben. Er war ja zu der Zeit ein ausgezeichneter Bergfahrer, er hätte also auch woanders unterkommen können. Aber es stimmt, er ist nicht zielgerichtet von Postal zu Telekom gegangen. Trotzdem hat man ihm das sehr übel genommen in der amerikanischen Öffentlichkeit.

Lance Armstrong mag in vielen Situationen von außen extrem Arrogant gewesen sein ein richtiger "Arsch".
Aber mit Contador kann ich so garnichts anfangen, der ist mir überhaupt nicht sympathisch.

Deswegen hoffe ich das Armstrong irgendwie die Tour noch gewinnt. Und nochmal irgendwie ist dass dann selstsam wenn Klöden sich vor Armstrong spannt und Tempo macht , in Bezug natürlich auf "alte" T-Doping Zeiten.

Was machen die denn heute? Das könnte heute lustig werden.

Klöden, A. Schleck und Evans u. a. in der Gruppe. Was soll das?

Respekt vor Evans, aber das ist ein Strohfeuer. Astana ist dafür zu stark. Trotzdem mal etwas Schönes. Aber in der Abfahrt wird das wieder zusammenlaufen denk ich mal. Wenigstens wird Astana etwas zum Arbeiten gezwungen.

Wenn Astana klug ist, lässt man Evans fahren so 2 Minuten maximal wegfahren und holte ihn dann zum Schluss.

Wenigstens versucht Evans mal was, so dass der Tag nicht ganz so langweilig wird. Leider wird er daher wohl in den Alpen zurückfallen

Ich glaube die anderen in der Gruppe wollen Evans weghaben. Durchaus verständlich, denn so wird die Gruppe niemals durchkommen.

Schade, dass Astana so stark ist.
Würde den Tag noch interessanter machen, wenn die nicht da wären

Sehr gut von Evans, das er gestern und heute was versucht, sollte eigentlich mal belohnt werden. Glaube aber kaum dass die wegkommen, wäre ne schöne Gruppe.

MichelinR hat geschrieben:Ich glaube die anderen in der Gruppe wollen Evans weghaben. Durchaus verständlich, denn so wird die Gruppe niemals durchkommen.

landis hats auch gepackt, wieso sollte es nichts werden und viele kraäfte hats wohl kaum gekostet

Gut von CSC. Lasst Astana das Gelbe übernehmen, das wollen die bestimmt nicht.

Genau das habe ich auch gedacht. Ich bin jetzt mal gespannt wie das weitergeht. Astana übernimmt jetzt ja ein wenig. Das letzte Stück ist aber trotzdem lang. Vielleicht hängen die ja auch noch einen Favoriten ab, dann könnte das interessant werden.