Deutschland-Tour 2006

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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virtualprofit
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Deutschland-Tour 2006

Beitrag: # 318921Beitrag virtualprofit
18.11.2005 - 12:37

Die Organisation der Deutschland-Tour gibt die Strecke bekannt, und der Nord- bzw. Ostdeutsche schaut einmal mehr in die Röhre. Die Bezeichnung Süddeutschland-/Ösi-Tour verdient das Rennen vielleicht nicht mehr, bis auf 2 Etappen in Niedersachsen ist das ganze aber auch nicht besser geworden als im Vorjahr, doch dazu aus norddeutscher Sicht später mehr...

Bild

Der Etappenplan der D-Tour 2006 im Überblick:

1. Etappe (1. August): Prolog in Düsseldorf (ca. 10 km)
2. Etappe (2. August): Düsseldorf - Bielefeld (198 km)
3. Etappe (3. August): Minden - Goßlar (209 km)
4. Etappe (4. August): Witzenhausen - Schweinfurt (202 km)
5. Etappe (5. Aufust): Heidenheim - Bad Tölz (192 km)
6. Etappe (6. August): Bad Tölz - Seefeld/Österreich (189 km)
7. Etappe (7. August): Seefeld/Öst. - St. Anton/Öst. (180 km)
8. Etappe (8. August): Einzelzeitfahren, Bad Säckingen (40 km)
9. Etappe (9. August): Bad Krozingen - Karlsruhe (182 km)
Gesamtlänge: ca. 1.400 km

Die Rundfahrt beginnt also am 1.August (2 Tage nach den Vattenfall Cyclassics in Hamburg) mit einem Prolog in Düsseldorf und endet 8 Tage später in Karlsruhe. Auch terminlich passt es uns Norddeutschen nicht so gut in den Kram, dass Deutschland-Tour und ENECO-Tour ihre Termine getauscht haben.

Das wird ein Jan Ullrich natürlich anders sehen. Nur etwas mehr als eine Woche nach der Tour de France könnte er in diesem Jahr noch die nötige Form haben, um diesmal nach Platz 7, 5 und 2 endlich den langersehnten ersten Rundfahrtsieg bei der D-Tour zu erringen. Man spricht sogar schon vom Double Tour de France und Deutschland-Tour. Dagegen hat Jens Voigt aber bereits angeführt (und auch das ärgert uns Norddeutsche): "Wir von CSC wollen am 1. August mit dem neuen Tour-Sieger Ivan Basso in Düsseldorf an den Start des Prologs gehen." Neben Ullrich und Basso ist wohl sicher auch wieder mit der Gerolsteiner-Doppelspitze Leipheimer/Totschnig zu rechnen, an Ullrichs Seite sollten zudem ein vom Verletzungspech verschonter Andreas Klöden und 2004-Sieger Patrik Sinkewitz fahren. Im Vergleich zum Vorjahr mit dem Rettenbachferner kommt der Kurs in diesem Jahr mit insgesamt 50 Zeitfahrkilometern und zwei moderaten Bergankünften in Seefeld und St.Anton (dazu auch später mehr) vielleicht auch einem Jörg Jaksche entgegen.

Nach dem Prolog in Düsseldorf warten zunächst einmal 4 leichte bis mittelschwere Etappen auf die Fahrer. Man fährt zwar nach Goslar, aber gemäß Streckenkarte wird der Harz wohl verschenkt, also 2 Flachetappen, bei denen sich womöglich Erik Zabel für sein neues Milram-Team auszeichnen kann. Vielleicht sind dann ja auch Olaf Pollack wieder fit bzw. Danilo Hondo wieder startberechtigt. Anspruchsvoller werden dann schon die Etappen 4 und 5 durch die Rhön und das Alpenvorland. Sprints sind aber auch hier nicht ausgeschlossen.

Die 6.Etappe nach Seefeld dürfte dann die Königsetappe werden. Über den Achenpass erreicht die Tour Österreich, normalerweise kann es dann nur am Inn entlang nach Innsbruck gehen, von dort aus über Sellrain über den Kühtai-Pass hinab nach Telfs, dann sind es noch knapp 10 Kilometer hinauf nach Seefeld über die Gemeinden Bairach und Mösern, man kommt also nicht von Innsbruck über die Zirlerbergstraße durch Reith bei Seefeld hindurch.
Die 7.Etappe dürfte auch mit einer Bergankunft enden, da man gemäß Streckenkarte von Osten nach St.Anton kommt, also nicht den Arlberg überquert. Möglich, dass man über Holzleiten (bei Nassereith) nach Imst fährt und dann durch das Pitztal über Wenns die Pillerhöhe ( http://www.salite.ch/A/pillerhohe.gif , 750 Meter höher als Imst ) erklimmt und weiter nach Landeck fährt. Nimmt man dann aber den direkten Weg nach St.Anton, kommt man nur auf etwa 110 Kilometer, es sollen 180 sein. Großartig andere Strecken gibt der Straßenatlas aber auch nicht her, verglichen mit dem, was auf der Streckenkarte zu sehen ist. Interessant wäre es noch über die Silvretta-Hochalpenstraße von Landeck nach Bludenz zu fahren und dann St.Anton doch über den Arlbergpass zu erreichen.

Wie dem auch sei, am nächsten Tag folgt das entscheidende Einzelzeitfahren in Bad Säckingen, bevor die Sprinter auf der Schlussetappe nach Karlsruhe noch einmal dran sind.



Nun die norddeutsche Kritik... :D
Rein entfernungsmäßig kommen am ehesten noch die Etappen 2 und 3, die in Biefeld enden bzw. in Minden starten. Die Entfernung nach Minden beträgt gute 350 Kilometer, Bielefeld ist dann noch einmal ein Stückchen weiter weg. Damit kommt man schon beinahe nach Stettin, um sich die Polen-Rundfahrt anzuschauen, oder nach Groningen, wenn die Tour de Benelux dort mal Station macht. Auf Dänemark bezogen reicht diese Distanz bis nach Kopenhagen oder an den Skagerrak, womit man eigentlich jede Etappe der Dänemark-Rundfahrt verfolgen kann. Im Optimalfall sind es sogar gerade einmal 30 Kilometer.

Das führt zum zweiten Kritikpunkt aus der Sicht des Norddeutschen: Plötzlich kollidieren Deutschland-Tour und Dänemark-Rundfahrt. War die kleine Post Danmark Rundt im letzten Jahr schon schwach besetzt, ist dieses Jahr noch ein weiterer Tiefpunkt zu erwarten. Wenn Jens Voigt schon im Plural davon spricht, dass Basso in Düsseldorf an den Start geht, wird er wohl genauso wie der Dominator der letzten Dänemark-Rundfahrt 2006 fehlen. Wer will es ihm verdenken, dass er lieber die Deutschland-Tour fährt.

Und wenn jetzt neben der D-Tour auch noch Portugal und Burgos die Spanier, Paris-Correze und Tour de l'Ain die Franzosen sowie Lazio, Matteotti etc. die Italiener abgraben, sehe ich für das Starterfeld der Dänemark-Rundfahrt mal komplett schwarz. Aber das steht auf einem anderen Blatt, hier soll es nun mal ausschließlich um die Deutschland-Tour 2006 gehen. ;)

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cycling4ever
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Beitrag: # 318926Beitrag cycling4ever
18.11.2005 - 13:36

Geil ej, 2. Etappe Endet in Bielefeld, führt ja warschienlich durch den Teuteburger Wald, von dem ich 2 min Zufuß weg Wohne :D

MFG Dennis
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Alejandro V.
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Beitrag: # 318938Beitrag Alejandro V.
18.11.2005 - 14:10

Wirklich großartig! Mal wieder zwei Etappen an Österreich vergeben und dafür, wie schon erwähnt den Norden und Osten Deutschlands mit den Füßen getreten! Wieso wird nicht mal eine Route gewählt, die der Topographie Deutschlands entspricht? Wieso nicht einmal im Norden (Hamburg?) starten, zwei oder drei Flachetappen in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, ehe man ins Harz-gebirge kommt und dort in einer Schleifevier Etappen im Mittelgebirge absolvieren, ehe man ein abschließendes Zeitfahren in Berlin macht? Es ko*** mich langsam echt an, dass die Tour immer nur in Süddeutschland und Östereich ausgetragen wird. Eventuell sollte man mal den Organisatoren sagen, dass es schon eine Österreich-Rundfahrt gibt.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Beitrag: # 318941Beitrag Lance Armstrong Fan
18.11.2005 - 14:15

Diese Diskussion hatten wir doch letztes Mal schon, oder?
Die Organisatoren werden schon einen Grund haben. Vllt. wollen sie ein, zwei richtige Bergetappen und nicht nur im deutschen Mittelgebirge rumfahren. Halte ich zwar auch für eine Willkommene Abwechslung, aber was solls. Hier rummeckern bringt auch nichts.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
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José Miguel
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Beitrag: # 318942Beitrag José Miguel
18.11.2005 - 14:17

Juhu, ich kann mich wahrlich nicht beklagen, zwei Etappen, wo ich sicher da seien werde (2,3). Die Etappe in Minden wird bestimmt schön, vor allem die Startkulisse auf dem Marktplatz, das wird klasse (wie die Jury das Feld durch die Innenstadt bekommen will, ist mir jedoch ein Rätsel). Also wer erwägt diese Etappe zu besuchen, kann ich nur sagen "machen"!
Zuletzt geändert von José Miguel am 22.11.2005 - 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
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Jeröm
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Beitrag: # 318957Beitrag Jeröm
18.11.2005 - 14:40

Wie soll man denn in 9 Etappen in den Norden, Osten, Westen und Süden? Ich denke nicht, dass die Fahrer jeden Tag noch 200 km fahren wollen oder gar fliegen. Und da man sich halt für ein relativ bergiges Profil, mit den Alpen enschieden hat, kann man halt net in Kiel oder Berlin rumradeln!

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Alejandro V.
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Beitrag: # 318961Beitrag Alejandro V.
18.11.2005 - 14:59

LAF hat Recht, die Diskussion kommt jedes Jahr aufs Neue auf. Da die D-Tour aber mittlerweile seit vier Jahren einen großen Bogen um Nord- und Ostdeutschland macht, ist solche Kritik schon berechtigt, finde ich. Man kann in neun Tagen sicher nicht das ganze Land durchqueren, aber bei zwei D-Tours ganz bestimmt. Dann gäbe es halt mal ne etwas flachere Ausgabe, na und? Aber lassen wir das, die Medien werden das Rennen feiern und die Organisatoren leider Gottes einen Grund mehr sehen, 2007 wieder in Süddeutschland und Österreich rumzukurven. Wann kommt die Schweiz dran?
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virtualprofit
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Beitrag: # 318981Beitrag virtualprofit
18.11.2005 - 15:41

Man sieht doch gleich auf der Startseite, dass die Region Tirol einer der wichtigen Sponsoren der Rundfahrt ist. Und wenn man so viel Geld bekommt, muss man halt dafür die eine oder andere Etappe abtreten, vollkommen normal.

Da kann es Kritik noch und nöcher hageln, sie ist letztendlich vergeudete Mühe. Erfreuen wir uns an den Cyclassics, der Niedersachsen-Rundfahrt oder der Dänemark-Rundfahrt. Da sind zwar von den Cyclassics abgesehen nicht die großen Namen, aber immerhin wimmelt es da nicht von Mode-Fans, die über die Tour (womöglich Ullrichs Sieg) den Weg dorthin gefunden haben und dem Radsport mit Ankunft in Karlsruhe wieder den Rücken kehren.

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Lance
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Beitrag: # 318982Beitrag Lance
18.11.2005 - 15:45

Klar wäre es möglich, ganz Deutschland in 9 Tagen zu durchqueren. Eine Umrundung jedoch wäre wohl eher unmöglich. Aber Start in Hamburg oder Berlin. Etappen durch den Harz, die Röhn und den Schwarzwald und das Ziel in München wäre gut möglich - Wenn man Österreich endlich mal wieder auslassen würde. Was wollen die denn bitte schön mit zwei nicht SEHR selektiven Alpenetappen? Da kann man doch gleich in Deutschland bleiben und dem Namen etwas gerechter werden. Alle drei Jahre mal einen Abstecher in die Schweiz oder nach Österreich würde mir persönlich am besten gefallen. Machen Polen-Rundfahrt oder Dänemark-Rundfahrt denn Abstecher nach D? Wohl nicht.
Eigentlich müssten doch zwei RICHTIG knackige Mittelgebirgsetappen (4-8 harte Anstiege, je nach dem, wieviele Höhenmeter pro Anstieg) und eine "Klassikeretappe" genügen. Dazu noch ein oder zwei Zeitfahren, und der Rest für die Sprinter.
Aber die Deutschlandtour-Organisation will ja unbedingt die spannenden Etappen (oder richtiger: Die Etappen, die für Zeitabstände sorgen) im Ausland, sprich in Österreich die Berge und in der Schweiz das Zeitfahren (zumindest ein Teil davon) veranstalten.
LA - Der Diktator der TdF

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sys
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Beitrag: # 318996Beitrag sys
18.11.2005 - 17:21

Meine Fresse. Allein an der Übersichtskarte sieht man schon, dass die D(äumchendreher)-Tour ein billiger Tour de France-Abklatsch ist bzw. zu diesem gemacht wird...
there is a light that never goes out

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Al3enkiller *Ulle*
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Beitrag: # 319060Beitrag Al3enkiller *Ulle*
18.11.2005 - 22:28

Ich bin jedenfalls froh, endlich mal wieder bei einem Radrennen so einer Ktegorie zuschauen zu können.Wenn Ulle, Zabel und Voigt dann vor meiner Haustür vorbeifahren, stört es mich persönlich weniger, dass die Tour den Nord-Osten auslässt, aber natürlich kann ich die Leute, die dort wohnen verstehen, ich halte mich aber mal aus dieser (sinnlosen) Diskussion raus.
mfg Al3enkiller

FCB forever!

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Doubleyou
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Beitrag: # 319063Beitrag Doubleyou
18.11.2005 - 22:58

Wir Deutschen haben auch nichts besseres zu tun, als über alles zu nörgeln. Dass wir so eine bedeutende Rundfahrt haben...egal. Hauptsache wieder nörgeln. Dass es für die Rundfahrt Sponsoren braucht, um sie zu finanzieren, und diese unter anderem aus Ö kommen. Egal. Es muss ja genörgelt werden. Machen das die Franzosen eigentlich bei der TOur auch? Oder die Italiener beim Giro?


Wir sind Deutschland :wink:
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lilaraecher
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Beitrag: # 319080Beitrag lilaraecher
19.11.2005 - 10:16

da kann man noch ein drauf setzen: wir sind das wunder von deutschland und das stimmt dann gar nicht mehr-traurige d-tour aber was solls.ich erfreu mich an den cyclassics als NORDDEUTSCHER:)

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ETXE
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Beitrag: # 319099Beitrag ETXE
19.11.2005 - 12:26

"Course de la Paix" sage ich (zu recht) nörgelnder Deutscher da nur! Egal, ob ProTour oder Kategorie 2.9, egal, ob die Bergetappen von "Tirol" oder sonstwem gesponsort werden. Ich will richtigen Radsport sehen...
Giro 2005 + Bergtrikot
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Barnetta
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Beitrag: # 319115Beitrag Barnetta
19.11.2005 - 14:42

Man kann hier bzw. konnte es auch im anderen Thread zur D-Tour 2005 sehen, dass nur die Süddeutschen bzw. die Leute aus dem Mitteldeutschen Raum versuchen das Streckenproblem herunterzuspielen.
Völlig unverständlich.
Man kann doch auf die Heimatrundfahrt nicht stolz sein, wenn 2 von 9 Etappen im Ausland stattfinden.
Bei ner 3 wöchigen Rundfahrt ist es verständlich, aber bei uns?
Und dann das 3. Jahr in Folge Österreich.
Wie wär es mal mit ner Bergankunft in Liechtenstein ( Malbun??? ) oder in der Schweiz? :wink:


Nee, im Ernst.
Wieso versucht man die Deutschland-Tour zu etwas zu machen, was sie nicht ist?
Eine Rundfahrt mit 2 oder 3 schweren Mittelgebirgsetappen ( schon mal was von Paris - Nice gehört ) tut es doch auch
Der Schwarzwald alleine bietet 1000ende von Möglichkeiten.
Der Kandel war schon lange nicht mehr dabei, auf den Belchen kann man auch fahren.
Schauinsland und viele weitere
auch der Blauen hat zwischendurch 7 km mit durchschnittlich 8 % bis 9 %
Bayrischer Wald ( Bretterschachten von Bodenmais aus: http://www.salite.ch/bretterschachten.htm ), Erzgebirge, Harz ( die letzten 2 km vom Brocken sind richtig klasse http://www.salite.ch/brocken.htm ) ... überall dort findet man ein tolles Terrain für solche Etappen
selbst im Taunus den Großen Feldberg ... die letzten 5 km mit ca. 7 % recht anspruchsvoll

Selbst in den deutschen Alpen gibt es noch genug Berge, die man bergauf fahren kann
und wenn es keine Teerstraße ist ... ist doch egal.
Der Giro fährt auch Schotter
wie gesagt auch in den deutschen Alpen kann man mal was machen
Hirschalpe: http://www.salite.ch/hirschalpe.htm
oder wie wäre es mit dem Kehlstein bzw. Kehlsteinstraße ... klasse Berg ... sogar sehr steil und das in Deutschland http://www.salite.ch/kehl.htm

man hat so viele Möglichkeiten innerhalb von Deutschland mit denen eine Tour von Nord nach Süd realisierbar wäre.
Aber was macht man?
Man fährt jedes Jahr nach Österreich
Nächstes Jahr ist es sogar noch schlimmer, denn man hat inzwischen sogar beide Bergetappen in Österreich ... ich finds erbärmlich

und was wegen den Sponsoren?
Es gibt in Deutschland sicherlich genug Firmen die eine D-Tour gerne sponsoren würden
Da muss man nicht nach Österreich
Man nimmt sich Sponsoren aus Österreich nur um billige Erklärungen dafür zu haben, dass man nach Österreich fährt
Ich finde die D-Tour jedenfalls ERBÄRMLICH

Toursieger Ullrich
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Beitrag: # 319126Beitrag Toursieger Ullrich
19.11.2005 - 15:56

Barnetta war das eben Gedankenübertragung? :D

Auf jeden Fall stimme ich die 100% zu!
Danke Jan!

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Escartin
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Beitrag: # 319129Beitrag Escartin
19.11.2005 - 16:19

Hirschalpe? Offenbar ist salite.ch ein zweischneidiges Schwert, weil es alles mögliche erfasst. Nur, weil irgendwelche Mountainbiker da Trampelpfade hochgefahren sind, diese dabei vermessen haben und ihre Daten bei salite aufgenommen worden sind, heißt das noch lange nicht, dass die dort angegebenen Anstiege auch nur irgendeine Ähnlichkeit mit dem haben, was wir unter Straßen verstehen. Ich war selber schon mehrfach in Hindelang und kann dir versichern, dass es sich hier um einen Forstweg handelt, der nur mit dem Mountainbike befahren werden kann. Das gilt meines Erachtens für alle diese angeblich superharten Anstiege bei Salite.

Ich kann im Ruhrtal im Unterholz auch Pfade finden, die 200m mit 30% Steigung aufweisen.

Wenn, dann könnte man die alte Jochstraße fahren.

Was bleibt den ehrgeizigen Organisatoren aber auch anderes übrig? Wenn man im August eine ernstzunehmende Rundfahrt organisieren will, braucht man echte Berge. Die Benelux-Rundfahrt z.B. verkommt im Hochsommer zur Lachnummer. Hochgebirgsetappen sind in Deutschland aber nicht möglich, Meines Erachtens wäre der ideale Termin für eine D-Tour, die der deutschen Topographie angemessen ist, daher im Mai.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

Toursieger Ullrich
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Beitrag: # 319131Beitrag Toursieger Ullrich
19.11.2005 - 16:47

Ach, auch in Deutschland gibt es Berge mit alpinen Charakter. Im Berchdesgadener Land zum Beispiel die Rossfeld Hochstraße oder der Kehlstein. Im Allgäu ist zum Beispiel das Nebelhorn durchgehend geteert. Im Schwarzwald weißen zum Beispiel Berge wie der Kandel knappe 1000 Höhenmeter auf mit 8%. Auch beim Brocken sind die letzten km recht schwer. Und auch der Fichtelberg war doch schön. Heftig steil am Ende, auch da gibt es Zeitunterschiede.

Wie wäre es denn mal mit 3-4 Mittelgebirgsetappen, 1 Zeitfahren und 4 bis 5 Flachetappen? Das wird der Topographie Deutschlands gerecht. Eine Bergankunft auf dem Brocken, eine auf dem Fichtelberg, eine andere im Schwarzwald, ob da nun auf dem Blauen, Kandel, Schauinsland oder sonst wo. Dann vielleicht noch eine Etappe durch den Hunsrück oder den Taunus. Auch das Allgäu könnte man auch ohne Nebelhorn einbinden, Riedbergpass und dann aufs Oberjoch wäre da gut möglich. Und das sind alles Straßen die in einem guten Zustand sind und durchaus befahrbar sind. Um mal ein Beispiel zu geben, was möglich ist. Ich habe für eine Radsim eine Etappe durch den Schwarzwald gemacht. Hier könnt euch das Profil mal anschauen.

http://54188.rapidforum.com/area=16
Die 9.Etappe Etappe von Blumberg zum Stohren(endet auf der Straße zum Schauinsland hinauf von Freiburg aus, ungefähr 1-2km unterhalb dem Gipfel) hinauf ist gemeint. Bevor jetzt jemand kommt die % und km Angaben der Berge wo kein Profil vorhanden ist anzuzweifeln, die ersten 3 Berge sind in der direkten Umgebung meiner Heimatstadt und ich bin schon alle gefahren.(habe dabei die Durchschnittssteigung ausgerechnet) Bei den anderen Berge sind die Profile ja hinreichend bekannt. Und auch die Straßenverhältnisse sind überall den Rennfahrer angemessen, nur beim Stohren ist die geteerte Straße schon recht alt und in einem schlechten Zustand, aber noch gut befahrbar.

Und die Deutschlandtour muss nicht das Profil haben eines Giro. Die Deutschlandtour, sollte das Profil Deutschlands wiederspiegeln, welches nunmal großenteils aus Flachland und Mittelgebirge besteht. Und man sollte daher auch versuchen gesamt Deutschland einzubinden. Das ist zwar in 9 Tagen nicht möglich, aber wenn man die 2 Etappen in Österreich mal nach Deutschland verlegt kann man auch mehr durch Nord und Ostdeutschland fahren. Und wenn eine Deutschlandtour zwar keine Hochgebirgsetappen, aber immerhin schwere Mittelgebirsetappen bietet, ist da Profil auch einer Rundfahrt im August angemessen. Zudem da die Etappen in Österreich dieses Jahr ja auch nicht so schwer sein solllen, hätte man lieber 3 Mittelgebirgsetappen in Deutschland machen sollen. Und wenn man den Prolog noch durch eine normale Etappe ersetzt und dafür die knappen 10km dem Zeitfahren draufgibt, kann man durch noch mehr Gebiete von Deutschland fahren.
Danke Jan!

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Beitrag: # 319160Beitrag Barnetta
19.11.2005 - 20:36

Genau meine Meinung.

Eine Deutschland Tour ist dafür da Rad durch Deutschland zu fahren und da ist es mehr als tödlich 2 der 3 wichtigsten Etappen für das Gesamtklassement im Ausland stattfinden.

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wassertraeger29
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Beitrag: # 319162Beitrag wassertraeger29
19.11.2005 - 21:00

Barnetta hat geschrieben:Genau meine Meinung.

Eine Deutschland Tour ist dafür da Rad durch Deutschland zu fahren und da ist es mehr als tödlich 2 der 3 wichtigsten Etappen für das Gesamtklassement im Ausland stattfinden.
Es sind eigentlich 2,75 von den 3 wichtigsten Etappen der "D-Tour", das lange ZF wird ja größtenteils in der Schweiz ausgetragen.

Mal zum Spaß was statistisches, es gibt Orte in Deutschland, die liegen mehr als 500 Kilometer entfernt von der "D-Tour" Strecke, aber wohl keinen in Österreich, bei dem nicht mindestens zwei Etappen im 200 Kilometer Radius stattfinden.

Dabei wäre, wie beschrieben, viel möglich. Die Spannung kann kein Argument sein, die spannenste Etappe der D-Tour 2005 war die Mittelgebirgsetappe bei der Pozzato vor Jaksche gewann. Solche Etappen könnte man auch zu Hauf in D stattfinden lassen und trotzdem noch das ganze Bundesgebiet einbinden.

Und das man im Land des Exportweltmeisters, eines der wirtschaftlich stärksten Länder der Welt keine Sponsoren findet, ist doch quatsch, zumal man sie ja in Österreich findet. Finden tut man sie nur nicht, wenn man weiterhin solche Streckenführungen veröffentlicht.

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Il Diabolo
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Beitrag: # 319184Beitrag Il Diabolo
20.11.2005 - 9:20

Also ja wirklich das Nebelhorn wäre wirklich großartig, so mit nem Mountain Bike.

Fakt ist doch, dass kaum Gemeinden das Geld haben einen Etappenort zu stellen. Sieht man ja auch an der Niedersachsenrundfahrt, die im nächsten Jahr ohne Harzetappen auskommen muss.

Es bringt doch nichts tausend mögliche Berge, Regionen etc. aufzuzählen, wenn diese gar nicht das Geld für die Austragung eines solchen Events haben bzw. nicht das Interesse haben Geld in den Radsport zu investieren. Es besteht nun mal ein Vertrag mit dem Tiroler Land und der muss eingehalten werden. Danach kann man immer noch weiter sehen.

Man muss sich damit abfinden, dass es in Deutschland nicht möglich ist mal eben einen Berg zu asphaltieren oder eine Straße extra für eine Rundfahrt zu restaurieren.

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