Deutschland-Tour 2006
Verfasst: 18.11.2005 - 12:37
Die Organisation der Deutschland-Tour gibt die Strecke bekannt, und der Nord- bzw. Ostdeutsche schaut einmal mehr in die Röhre. Die Bezeichnung Süddeutschland-/Ösi-Tour verdient das Rennen vielleicht nicht mehr, bis auf 2 Etappen in Niedersachsen ist das ganze aber auch nicht besser geworden als im Vorjahr, doch dazu aus norddeutscher Sicht später mehr...
![Bild](http://www.deutschland-tour.de/news/img/DT06_Parcours_150m.jpg)
Der Etappenplan der D-Tour 2006 im Überblick:
1. Etappe (1. August): Prolog in Düsseldorf (ca. 10 km)
2. Etappe (2. August): Düsseldorf - Bielefeld (198 km)
3. Etappe (3. August): Minden - Goßlar (209 km)
4. Etappe (4. August): Witzenhausen - Schweinfurt (202 km)
5. Etappe (5. Aufust): Heidenheim - Bad Tölz (192 km)
6. Etappe (6. August): Bad Tölz - Seefeld/Österreich (189 km)
7. Etappe (7. August): Seefeld/Öst. - St. Anton/Öst. (180 km)
8. Etappe (8. August): Einzelzeitfahren, Bad Säckingen (40 km)
9. Etappe (9. August): Bad Krozingen - Karlsruhe (182 km)
Gesamtlänge: ca. 1.400 km
Die Rundfahrt beginnt also am 1.August (2 Tage nach den Vattenfall Cyclassics in Hamburg) mit einem Prolog in Düsseldorf und endet 8 Tage später in Karlsruhe. Auch terminlich passt es uns Norddeutschen nicht so gut in den Kram, dass Deutschland-Tour und ENECO-Tour ihre Termine getauscht haben.
Das wird ein Jan Ullrich natürlich anders sehen. Nur etwas mehr als eine Woche nach der Tour de France könnte er in diesem Jahr noch die nötige Form haben, um diesmal nach Platz 7, 5 und 2 endlich den langersehnten ersten Rundfahrtsieg bei der D-Tour zu erringen. Man spricht sogar schon vom Double Tour de France und Deutschland-Tour. Dagegen hat Jens Voigt aber bereits angeführt (und auch das ärgert uns Norddeutsche): "Wir von CSC wollen am 1. August mit dem neuen Tour-Sieger Ivan Basso in Düsseldorf an den Start des Prologs gehen." Neben Ullrich und Basso ist wohl sicher auch wieder mit der Gerolsteiner-Doppelspitze Leipheimer/Totschnig zu rechnen, an Ullrichs Seite sollten zudem ein vom Verletzungspech verschonter Andreas Klöden und 2004-Sieger Patrik Sinkewitz fahren. Im Vergleich zum Vorjahr mit dem Rettenbachferner kommt der Kurs in diesem Jahr mit insgesamt 50 Zeitfahrkilometern und zwei moderaten Bergankünften in Seefeld und St.Anton (dazu auch später mehr) vielleicht auch einem Jörg Jaksche entgegen.
Nach dem Prolog in Düsseldorf warten zunächst einmal 4 leichte bis mittelschwere Etappen auf die Fahrer. Man fährt zwar nach Goslar, aber gemäß Streckenkarte wird der Harz wohl verschenkt, also 2 Flachetappen, bei denen sich womöglich Erik Zabel für sein neues Milram-Team auszeichnen kann. Vielleicht sind dann ja auch Olaf Pollack wieder fit bzw. Danilo Hondo wieder startberechtigt. Anspruchsvoller werden dann schon die Etappen 4 und 5 durch die Rhön und das Alpenvorland. Sprints sind aber auch hier nicht ausgeschlossen.
Die 6.Etappe nach Seefeld dürfte dann die Königsetappe werden. Über den Achenpass erreicht die Tour Österreich, normalerweise kann es dann nur am Inn entlang nach Innsbruck gehen, von dort aus über Sellrain über den Kühtai-Pass hinab nach Telfs, dann sind es noch knapp 10 Kilometer hinauf nach Seefeld über die Gemeinden Bairach und Mösern, man kommt also nicht von Innsbruck über die Zirlerbergstraße durch Reith bei Seefeld hindurch.
Die 7.Etappe dürfte auch mit einer Bergankunft enden, da man gemäß Streckenkarte von Osten nach St.Anton kommt, also nicht den Arlberg überquert. Möglich, dass man über Holzleiten (bei Nassereith) nach Imst fährt und dann durch das Pitztal über Wenns die Pillerhöhe ( http://www.salite.ch/A/pillerhohe.gif , 750 Meter höher als Imst ) erklimmt und weiter nach Landeck fährt. Nimmt man dann aber den direkten Weg nach St.Anton, kommt man nur auf etwa 110 Kilometer, es sollen 180 sein. Großartig andere Strecken gibt der Straßenatlas aber auch nicht her, verglichen mit dem, was auf der Streckenkarte zu sehen ist. Interessant wäre es noch über die Silvretta-Hochalpenstraße von Landeck nach Bludenz zu fahren und dann St.Anton doch über den Arlbergpass zu erreichen.
Wie dem auch sei, am nächsten Tag folgt das entscheidende Einzelzeitfahren in Bad Säckingen, bevor die Sprinter auf der Schlussetappe nach Karlsruhe noch einmal dran sind.
Nun die norddeutsche Kritik...![:D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Rein entfernungsmäßig kommen am ehesten noch die Etappen 2 und 3, die in Biefeld enden bzw. in Minden starten. Die Entfernung nach Minden beträgt gute 350 Kilometer, Bielefeld ist dann noch einmal ein Stückchen weiter weg. Damit kommt man schon beinahe nach Stettin, um sich die Polen-Rundfahrt anzuschauen, oder nach Groningen, wenn die Tour de Benelux dort mal Station macht. Auf Dänemark bezogen reicht diese Distanz bis nach Kopenhagen oder an den Skagerrak, womit man eigentlich jede Etappe der Dänemark-Rundfahrt verfolgen kann. Im Optimalfall sind es sogar gerade einmal 30 Kilometer.
Das führt zum zweiten Kritikpunkt aus der Sicht des Norddeutschen: Plötzlich kollidieren Deutschland-Tour und Dänemark-Rundfahrt. War die kleine Post Danmark Rundt im letzten Jahr schon schwach besetzt, ist dieses Jahr noch ein weiterer Tiefpunkt zu erwarten. Wenn Jens Voigt schon im Plural davon spricht, dass Basso in Düsseldorf an den Start geht, wird er wohl genauso wie der Dominator der letzten Dänemark-Rundfahrt 2006 fehlen. Wer will es ihm verdenken, dass er lieber die Deutschland-Tour fährt.
Und wenn jetzt neben der D-Tour auch noch Portugal und Burgos die Spanier, Paris-Correze und Tour de l'Ain die Franzosen sowie Lazio, Matteotti etc. die Italiener abgraben, sehe ich für das Starterfeld der Dänemark-Rundfahrt mal komplett schwarz. Aber das steht auf einem anderen Blatt, hier soll es nun mal ausschließlich um die Deutschland-Tour 2006 gehen.![;)](./images/smilies/icon_wink.gif)
![Bild](http://www.deutschland-tour.de/news/img/DT06_Parcours_150m.jpg)
Der Etappenplan der D-Tour 2006 im Überblick:
1. Etappe (1. August): Prolog in Düsseldorf (ca. 10 km)
2. Etappe (2. August): Düsseldorf - Bielefeld (198 km)
3. Etappe (3. August): Minden - Goßlar (209 km)
4. Etappe (4. August): Witzenhausen - Schweinfurt (202 km)
5. Etappe (5. Aufust): Heidenheim - Bad Tölz (192 km)
6. Etappe (6. August): Bad Tölz - Seefeld/Österreich (189 km)
7. Etappe (7. August): Seefeld/Öst. - St. Anton/Öst. (180 km)
8. Etappe (8. August): Einzelzeitfahren, Bad Säckingen (40 km)
9. Etappe (9. August): Bad Krozingen - Karlsruhe (182 km)
Gesamtlänge: ca. 1.400 km
Die Rundfahrt beginnt also am 1.August (2 Tage nach den Vattenfall Cyclassics in Hamburg) mit einem Prolog in Düsseldorf und endet 8 Tage später in Karlsruhe. Auch terminlich passt es uns Norddeutschen nicht so gut in den Kram, dass Deutschland-Tour und ENECO-Tour ihre Termine getauscht haben.
Das wird ein Jan Ullrich natürlich anders sehen. Nur etwas mehr als eine Woche nach der Tour de France könnte er in diesem Jahr noch die nötige Form haben, um diesmal nach Platz 7, 5 und 2 endlich den langersehnten ersten Rundfahrtsieg bei der D-Tour zu erringen. Man spricht sogar schon vom Double Tour de France und Deutschland-Tour. Dagegen hat Jens Voigt aber bereits angeführt (und auch das ärgert uns Norddeutsche): "Wir von CSC wollen am 1. August mit dem neuen Tour-Sieger Ivan Basso in Düsseldorf an den Start des Prologs gehen." Neben Ullrich und Basso ist wohl sicher auch wieder mit der Gerolsteiner-Doppelspitze Leipheimer/Totschnig zu rechnen, an Ullrichs Seite sollten zudem ein vom Verletzungspech verschonter Andreas Klöden und 2004-Sieger Patrik Sinkewitz fahren. Im Vergleich zum Vorjahr mit dem Rettenbachferner kommt der Kurs in diesem Jahr mit insgesamt 50 Zeitfahrkilometern und zwei moderaten Bergankünften in Seefeld und St.Anton (dazu auch später mehr) vielleicht auch einem Jörg Jaksche entgegen.
Nach dem Prolog in Düsseldorf warten zunächst einmal 4 leichte bis mittelschwere Etappen auf die Fahrer. Man fährt zwar nach Goslar, aber gemäß Streckenkarte wird der Harz wohl verschenkt, also 2 Flachetappen, bei denen sich womöglich Erik Zabel für sein neues Milram-Team auszeichnen kann. Vielleicht sind dann ja auch Olaf Pollack wieder fit bzw. Danilo Hondo wieder startberechtigt. Anspruchsvoller werden dann schon die Etappen 4 und 5 durch die Rhön und das Alpenvorland. Sprints sind aber auch hier nicht ausgeschlossen.
Die 6.Etappe nach Seefeld dürfte dann die Königsetappe werden. Über den Achenpass erreicht die Tour Österreich, normalerweise kann es dann nur am Inn entlang nach Innsbruck gehen, von dort aus über Sellrain über den Kühtai-Pass hinab nach Telfs, dann sind es noch knapp 10 Kilometer hinauf nach Seefeld über die Gemeinden Bairach und Mösern, man kommt also nicht von Innsbruck über die Zirlerbergstraße durch Reith bei Seefeld hindurch.
Die 7.Etappe dürfte auch mit einer Bergankunft enden, da man gemäß Streckenkarte von Osten nach St.Anton kommt, also nicht den Arlberg überquert. Möglich, dass man über Holzleiten (bei Nassereith) nach Imst fährt und dann durch das Pitztal über Wenns die Pillerhöhe ( http://www.salite.ch/A/pillerhohe.gif , 750 Meter höher als Imst ) erklimmt und weiter nach Landeck fährt. Nimmt man dann aber den direkten Weg nach St.Anton, kommt man nur auf etwa 110 Kilometer, es sollen 180 sein. Großartig andere Strecken gibt der Straßenatlas aber auch nicht her, verglichen mit dem, was auf der Streckenkarte zu sehen ist. Interessant wäre es noch über die Silvretta-Hochalpenstraße von Landeck nach Bludenz zu fahren und dann St.Anton doch über den Arlbergpass zu erreichen.
Wie dem auch sei, am nächsten Tag folgt das entscheidende Einzelzeitfahren in Bad Säckingen, bevor die Sprinter auf der Schlussetappe nach Karlsruhe noch einmal dran sind.
Nun die norddeutsche Kritik...
![:D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Rein entfernungsmäßig kommen am ehesten noch die Etappen 2 und 3, die in Biefeld enden bzw. in Minden starten. Die Entfernung nach Minden beträgt gute 350 Kilometer, Bielefeld ist dann noch einmal ein Stückchen weiter weg. Damit kommt man schon beinahe nach Stettin, um sich die Polen-Rundfahrt anzuschauen, oder nach Groningen, wenn die Tour de Benelux dort mal Station macht. Auf Dänemark bezogen reicht diese Distanz bis nach Kopenhagen oder an den Skagerrak, womit man eigentlich jede Etappe der Dänemark-Rundfahrt verfolgen kann. Im Optimalfall sind es sogar gerade einmal 30 Kilometer.
Das führt zum zweiten Kritikpunkt aus der Sicht des Norddeutschen: Plötzlich kollidieren Deutschland-Tour und Dänemark-Rundfahrt. War die kleine Post Danmark Rundt im letzten Jahr schon schwach besetzt, ist dieses Jahr noch ein weiterer Tiefpunkt zu erwarten. Wenn Jens Voigt schon im Plural davon spricht, dass Basso in Düsseldorf an den Start geht, wird er wohl genauso wie der Dominator der letzten Dänemark-Rundfahrt 2006 fehlen. Wer will es ihm verdenken, dass er lieber die Deutschland-Tour fährt.
Und wenn jetzt neben der D-Tour auch noch Portugal und Burgos die Spanier, Paris-Correze und Tour de l'Ain die Franzosen sowie Lazio, Matteotti etc. die Italiener abgraben, sehe ich für das Starterfeld der Dänemark-Rundfahrt mal komplett schwarz. Aber das steht auf einem anderen Blatt, hier soll es nun mal ausschließlich um die Deutschland-Tour 2006 gehen.
![;)](./images/smilies/icon_wink.gif)