KORRUPTIONSVERDACHT I
Internationale Zusammenarbeit gescheitert
MADRID (cap) – Die schweizerische Kantonspolizei Neuenburg hat die Ermittlungsarbeiten im Korruptionsverdacht-Skandal gegen den Sonnenkraft-Wasserkraft-Teamchef Fakihi Mugdawa übernommen. Das teilte Duvillard André, Kommandant der Kantonspolizei, gestern auf einer Pressekonferenz mit. Bis dato hatte die italienische Polizei im schwerwiegenden Verdachtsfall ermittelt, da Mugdawa jedoch auf schweizerischem Hoheitsgebiet – bei der Tour de Romandie – die Konkurrenz bestochen haben soll, ist die Schweizer Polizei für die Ermittlungsarbeit zuständig.
„Dem Delikt war bislang noch kein ‚Tatort’ zuzuordnen, weshalb die Kantonspolizei Polizei Neuenburg, die für Straftaten in Neuchâtel, dem Hauptsitz der Tour-de-Romandie-Organisation, fortan den Verdacht prüfen wird“, so André, der die italienischen Kollegen zugleich kritisierte: „Die italienische Polizei hätte uns sofort die Ermittlungen überlassen müssen.“
Der Kommandant wehrte sich gegen die Vorwürfe, die Schweizer Rechtshüter hätten erst nach der UCI-Pressemitteilung, in der Race-Manager Robert Millar moniert, dass die italienische Polizei, welche sich bis dahin auch öffentlich stets als Ermittlungsorgan dargestellt hatte, gar nicht zuständig sei. Man habe unmittelbar nach Bekanntwerden des Verdachts die italienischen Ermittler kontaktiert, erläuterte André. „Die Italiener haben die Kommunikation aber geschickt verzögert.“
Dass es keinen Verdacht gebe, wie die UCI in ihrer Pressemitteilung schreibt, sei allerdings falsch. Zu jenem Zeitpunkt, als die UCI anfragte, haben wir nur nicht ermittelt, sagte André. Der Radsport-Weltverband hatte bis zuletzt noch bestritten, in Kenntnis eines Korruptionsverdachts gegen Mugdawa zu sein.
KORRUPTIONSVERDACHT II
CR7 wehrt sich gegen UCI-Drohung
NEAPEL (cap) – Äußerst erbost hat der italienische Radiosender
CR7 auf die Drohung des Radsport-Weltverbandes UCI reagiert, rechtliche Schritte gegen die Rundfunkanstalt einzuleiten. „Es ist absurd, zu behaupten, wir hätten unbegründet Vorwürfe gegen Herrn Mugdawa erhoben“, wehrte sich
CR7-Chefredakteur Giancarlo Figueretti, „als Radiosender haben wir selbstverständlich Tonbandaufnahmen der Aussagen, die wir zu Ermittlungszwecken bereitstellen würden.“
Nach der Pressemitteilung könne eher
CR7 rechtliche Schritte wegen Rufschädigung ergreifen, sagte Figueretti. Die UCI hatte den Radiosender als „unseriös“ bezeichnet und behauptet,
CR7 genieße einen sehr schlechten Ruf, weil „Vorwürfe wie gegen Herrn Mugdawa an der Tagesordnung“ seien. „Dass wir derart denunziert werden, lassen wir nicht auf uns sitzen“, wütete der Chefredakteur – und prophezeite: „Wir werden juristische Schritte gegen die UCI prüfen lassen.“