Ein etwas anderer Stern am Talentehimmel

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Petacchi
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Beitrag: # 393789Beitrag Petacchi
22.10.2006 - 19:43

Könnte auch T-Mobile werden, weil die Nachteile nicht wirklich direkt den Fahrer betreffen.
"In ihrem zweiten Leben sollten die Verantwortlichen von Cyanide Käfer züchten, so viele Bugs wie sie in ihre Spiele einbauen!"

eisel92
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Beitrag: # 393790Beitrag eisel92
22.10.2006 - 19:52

Ich bleib bei meiner Gerolsteiner Vermutung. Nebenbei, super AAR! :)
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qui_killer
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Beitrag: # 393817Beitrag qui_killer
22.10.2006 - 21:15

Nun hieß es also zum dritten Mal „You are dismissed!“.
Die erste Absage viel mir sehr leicht. Sie ging nach Belgien zum Team Quick Step.
Ich sah einfach keine Chance bei dem Team für mich und hatte Angst unter dem hohen Erwartungsdruck zusammenzubrechen.
Als die Absage verschickt wurde, war ich erstmal erleichtert, dass ich die Anzahl der Teams auf 4 reduziert hatte.
Nun wurde es hart. Ich hatte noch vier Teams auf der Liste vor mir. Von diesen vier Teams musste ich eins auswählen, bei dem ich vielleicht 15-20 Jahre fahren werde!

Ich dachte mir: „Nichts überstürzten, Junge!“, doch nach einer Zeit merkte ich, dass mich das viele Überlegen nur noch unsicherer machte.
Ich öffnete also wieder mein E-Mail-Programm und schickte die nächste Absage an Rabobank.
Danach fuhr ich erstmal zum Italiener zum Essen.
Das Essen war leider nicht so lecker, daher ließ ich tägliche Fahrradtour sausen und ging wohin? Richtig – zum PC.
Nach kurzer Überlegung fuhr ich meinen PC herunter, griff zum Telefon und wählte hastig eine Nummer mit der Vorwahl 0228 um den nächsten Rennstall eine Absage zur erteilen, nur diesmal telefonisch, weil ich diesmal nicht auf meine Standart-Absage-Mail zurückgreifen wollte.

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MichaelBoogerd
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Beitrag: # 393860Beitrag MichaelBoogerd
23.10.2006 - 4:05

also auch nich die moppels.
ich sage fdj
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reblaus
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Beitrag: # 393865Beitrag reblaus
23.10.2006 - 8:18

Ich glaub dass du zu Gerolsteiner gehtst, wie gesagt junges aufstrebendes Ziel, mit Chance zum Klassikerkäptn
Klasse AAR, guter Schreibstil, weiter so :D :D

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TOM Booonen
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Beitrag: # 393911Beitrag TOM Booonen
23.10.2006 - 15:13

Ich glaube zu wissen ,dass du zu Fdj gehst. :D
Reifezeit-Erfolge:

(Tour de France)
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1 Tag Maillot Vert
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qui_killer
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Beitrag: # 394017Beitrag qui_killer
23.10.2006 - 20:51

Nachdem das Gespräch beendet war, war ich einer Erkenntnis schlauer: Ich würde nächste Saison entweder für einen französischen Rennstall fahren oder für einen deutschen, für FDJ oder Gerolsteiner.

Ich konnte das Telefon gar nicht aus der Hand legen, sondern rief im Anschluss sofort Kalle an.



Kalle: Ja, Chef, was gibt’s?
Ich: Hallo Kalle, ich bin’s, Felix!

Kalle: Hi Felix, wie geht’s es dir?
Ich: Mit geht es sehr gut. Aber warum hast du mich mit Chef angesprochen?

Kalle: Ja, ich dachte mein Chef wäre am Apparat, der hat mich heute schon das ein oder andere Mal angerufen.
Ich: Chef? Ich dachte du wärst im Moment auf Arbeitssuche.

Kalle: Ja, ich war. Ich habe aber einen Job als Talentescout gefunden. Der Vertrag musste schnell unterschrieben werden, damit ich schon meine ersten Aufgaben in Angriff nehmen konnte. Deswegen konnte ich dich bisher noch nicht anrufen.
Ich: Glückwunsch, freut mich. Wo arbeitest du denn?

Kalle: Das kann man nicht so präzise sagen. Ich werde im nächsten Jahr Arbeitsplätze überall auf dem Erdball verstreut haben. Aber für wen ich arbeite? Für T-Mobile!
Ich: Da hast du ja ein gutes Team gefunden, was in nächster Zeit mit Sicherheit sehr auf deine Arbeit angewiesen sein wird.

Kalle: Ja, das hoffe ich doch sehr. Bin im Moment in Bonn, war aber vorgestern in Brandenburg und habe ein Rennen beobachtet. Mir macht die Arbeit schon jetzt Spaß, obwohl die großen Aufgaben erst noch kommen werden. Stell dir vor, ich werde Ende Januar für zwei Monate nach Australien und Neuseeland fliegen. Wenn es hier in Deutschland usselig kalt ist, kann ich unter Palmen liegen.
Ich: Mensch, du hast es gut. Zu der Zeit werde ich wahrscheinlich irgendwo in der Wüste oder so Rennen fahren müssen. Aber so ist das nun mal...

Kalle: Wie wahr, wie wahr. Ich freue mich auch schon auf die lange Reise. Im Anschluss, Anfang April geht es dann nach Südamerika, wo ich den zukünftigen Tour de France Sieger finden soll. Kleiner Scherz am Rand.
Ich: Pff, zu der Zeit werde ich wohl unter strömendem Regen total durchnässt über irgendwelche Kopfsteinpflasterstraßen in der belgischen Pampa gejagt.
Aber es freut mich wirklich, dass du so glücklich bist. Da wird es für dich weniger schlimm sein, dass wir nächstes Jahr nicht bei dem selben Rennstall sein werden.


Kalle: Echt? Schade! Wie ist denn im Moment der Stand der Dinge bei dir? Hast du dich schon entschieden?
Ich: Ich werde nächste Saison entweder für FDJ.com oder Gerolsteiner fahren. Allen anderen Teams habe ich eine Absage erteilen müssen.

Kalle: Und zu welchem der beiden Teams tendierst du?
Ich: Uff, schwer zu sagen. Beide Teams bringen sicher viele Vorteile für mich mit sich.

Kalle: Ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung für dich und vor allem deine Zukunft.
Du, ich muss jetzt Schluss machen, mein Chef kommt sicher gleich. Ruf mich bitte auf jeden Fall an, wenn du dich entschieden hast! Ich möchte es nicht aus den Medien erfahren müssen, versprochen?
Ich: Klaro ich meld mich. Halt dich Ohren steif!


Obwohl damit dann auch feststand, dass wir nächste Saison nicht für das selbe Team arbeiten konnten, war ich glücklich, dass es Kalle so gut ging.

Nach dem Telefonat, den Hörer noch nicht hingelegt, klingelte das Telefon schon wieder.
Zu meiner Überraschung war Hans-Michael Holczer derjenige, der mich anrief.

Er erkundigte sich sehr nett um mein Befinden, und wollte wissen, wann er mit meiner Entscheidung rechnen könnte.
Ich sagte ihm, ich werde morgen in sein Büro kommen, und ihm meine Entscheidung mitteilen.

Ich war wirklich baff. Der Chef himself hatte bei mir angerufen. Auch von der Art wie er mit mir redete war ich positiv überrascht. Wir redeten miteinander, als würden wir uns schon fünf Jahre kennen.

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reblaus
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Beitrag: # 394072Beitrag reblaus
24.10.2006 - 10:04

Oh man, wieder keine Entscheidung. Aber du wirst wohl kaum ins Büro vom Chef persönlich gehn um ihm eine Absage zu erteilen, oder?
Eine tolle Vorgeschichte, noch einen Kumpel mit reingepackt, klasse Story weiter so :D

qui_killer
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Beitrag: # 394212Beitrag qui_killer
24.10.2006 - 17:32

Am Abend fuhr ich noch zum Bahnhof um mir ein ICE Ticket nach Stuttgart zu kaufen, von wo es dann mit der S-Bahn weitergehen würde nach Herrenberg, wo ich dann Herrn Holczer antreffen würde.

Wieder zu Hause angekommen, ging es dann auch wenig später schon in die Falle, morgen musste ich früh raus, der ICE kam schon um 7:30 Uhr.

Am nächsten morgen lief dann alle glatt: pünktlich am Bahnhof, pünktlich im Zug, pünktlich in Stuttgart und pünktlich in Herrenberg, da hielt die Bahn endlich mal was sie verspricht.

Vor seinem Büro wartete Hans-Michael Holczer schon auf mich.
Wir gingen in sein Büro, und er bot mir einen komfortablen Sessel an, neben dem ein Sektkühler stand, und starten dann das Gespräch.

Holczer: Hallo Herr Koch, schön, dass Sie gekommen sind.
Ich: Ich habe zu Danken, dass Sie so lange gewartet haben, bis ich meine Entscheidung endlich getroffen hatte.

Holczer: Ach wissen Sie, ich bin da längere Wartezeiten gewohnt, bei Ihnen ging das recht fix.
Ich: Eine Frage hätte ich aber, duzen Sie eigentlich ihre Fahrer?

Holczer: Ja sicher mache ich das. Wir sehen uns ja auch außerhalb der Rennen und Trainingseinheiten, wir sind quasi eine große Familie.
Ich: Okay, dann können Sie mich jetzt auch duzen.

Holczer: Heißt das, Sie werden bei uns unterschreiben?
Ich: Felix heiße ich. Ja das werde ich. Ich bin mir sehr sicher, dass ich bei Ihnen im richtigen Team bin.

Holczer: Wunderbar. Da werden sich die Fahrer freuen. Ich wurde nämlich in den letzten Tagen oft von unseren Fahrern gefragt, ob Sie zu uns kommen werden.
Ich: Ich kann es auch schon gar nicht erwartet mit den Leuten zu trainieren, die ich oft im Fernsehen bestaunt habe.

Holczer: Also, hier ist der Vertrag. Ich bitte Sie, pardon, dich dort unten zu unterschreiben, und einmal auf der zweiten Seite bitte.
(Ich unterschrieb den Vertrag ohne zu zögern.)
Ich: Bitte sehr. Auf eine gute Zusammenarbeit und viele gemeinsame Jahre.

Holczer: Auf gute Zusammenarbeit!
Ich: Ähm, eine Frage wäre da noch: Ich komme aus dem bergischen Land, in der Nähe von Wuppertal. Ich denke mal, dass dies zu weit ist, hätten Sie Tipps für mich, wo ich hier eine Wohnung mieten sollte, kenne mich in der Region überhaupt nicht aus.

Holczer: In Stuttgart gibt es viele schöne Wohnungen. Suche dir einfach eine schöne aus, eine Eigentumswohnung am besten. Ich werde mich an den Kosten beteiligen, weil ich schätze, dass du nicht so viel Geld auf der hohen Kante hast um die Wohnung zu bezahlen.
Ich: Wow, sie scheinen aber sehr von meinen Fähigkeiten überzeugt zu sein (beide lachen)

Holczer: Kein Thema. So ist das nun mal bei Gerolsteiner. Hier sind alle sehr großzügig und hilfsbereit.
Ich: Ja, ich merk das schon.

Holczer: Hast du dir eigentlich schon Gedanken über deine Ziele gemacht für diese Saison?
Ich: Also ich habe eigentlich keine großen Ziele. Vielleicht das eine oder andere kleine Rennen durch einen Ausreißversuch gewinnen, und dann möchte ich vor allem bei den Nordklassikern viel Erfahrung sammeln. Aber primär möchte ich mich natürlich voll in die Dienste des Teams stellen.

Holczer: Das wird schon was, die Ziele sollten erfüllbar sein.
Ich: Ja, ich denke auch. Wann ist eigentlich das erste Training für mich.

Holczer: Ab nächste Woche Donnerstag wird wieder trainiert werden, 14 Uhr geht’s los.
Ich: Alles klar, freu mich schon drauf.

Holczer: Ok Felix. Lass uns doch auf unsere gemeinsame Zukunft anstoßen.
Ich: Gerne.


Nun hatte ich es also geschafft. Ich war Radprofi bei Team Gerolsteiner.
Mit einem Einjahres-Vertrag in der Tasche (Gehalt: 10.000€) ging es mit stark geschwellter Brust zum Bahnhof, und wieder nach Hause.

Zuerst erzählte ich es meinen Eltern, dann Kalle und meinen Freunden.


Zwei Tage später hatte ich auch eine schöne Wohnung gefunden.
Wenige Tage später war der Umzug dann vollendet.
Die Freunde auf meine erste Trainingssession mit den ganzen Stars wurde von Tag zu Tag größer.
Zuletzt geändert von qui_killer am 24.10.2006 - 19:25, insgesamt 1-mal geändert.

eisel92
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Beitrag: # 394223Beitrag eisel92
24.10.2006 - 18:11

10.000 Euro im ersten Jahr? Tschuldigung, kennt jemand die Handy-Nummer von Herrn Holczer? :lol:
Hier und wieder gibts einen Schreibfehler, schreib doch den Text im Word vor, dass machen fast alle. Ich freu mich schon auf die Rennen!
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qui_killer
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Beitrag: # 394247Beitrag qui_killer
24.10.2006 - 19:22

Ja, das mit dem Gehalt hatte ich mir auch überlegt.
Ist halt ein heißumworbener U19 Weltmeister.

Zu den Rechtschreibfehlern:
Ich schreibe immer in Word, und mache auch die Rechtschreibüberprüfung. Weiß auch nicht woran es liegt.

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J.Voigt
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Beitrag: # 394519Beitrag J.Voigt
25.10.2006 - 17:49

innerhalb von 2 tagen eine wohnung in stuttgart gefunden ist auch mal sehr optimistisch ;D
sorry der blöde kommentar musste sein, super AAR bin sehr gespannt wie es weiter geht

qui_killer
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Beitrag: # 394536Beitrag qui_killer
25.10.2006 - 18:12

Die erste Trainingseinheit bei Gerolsteiner verließ so, wie ich es mir erhofft hatte.

Ich wurde von allen Fahrern herzlich in der Kabine empfangen.
Als Neuling im Team musste ich ein Lied singen.

Zuerst war ich ziemlich überrumpelt, doch dann sang ich das Lied „Ready For The Victory“ von Modern Talking.

Mitten im Lied musste ich jedoch abbrechen, weil das ganze doch in einem ziemlichen Gelächter ausartete, was aber natürlich meine Intention war.

Ich gewann also viele Sympathien bei den Fahrern, und plauderte auch während der Trainingsfahrt viel mit den anderen.

So lief das Training auch gut. Zum Schluss war ich zwar sehr angestrengt, aber alles in allem hinterließ ich doch einen guten Eindruck.

Ich war aber doch sehr erstaunt, wie heißt die Fahrer auf die neue Saison waren. Ich merkte dann doch den Unterschied von unserem kleinen Dorfteam zu einem Pro Tour Team.

Ich freute mich nun auch auf die ersten Rennen.

Als ich wieder in meiner Wohnung war, rief ich erstmal Kalle an, und erzählte ihm von meinem ersten Trainingstag. Kalle klang am Telefon so, als hätte er sehr viel zu tun, weshalb ich das Gespräch kurz hielt.

qui_killer
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Beitrag: # 394891Beitrag qui_killer
27.10.2006 - 15:54

Bei meinem zweiten Trainingstag kam ich direkt zu spät.
Dies war aber nicht weiter schlimm, denn als ich vor der Kabinentür stand hörte ich schon Gesang, wenn man das so nennen durfte aus der Kabine.
Ich erfuhr, dass wir zwei neue junge Fahrer verpflichtet hatten, nämlich Alexander Khatuntsev und Dmytro Grabovskyy.
Beide konnten sehr gut English sprechen, weshalb ich mich auch mit ihnen unterhielt.
Beide hatten ähnliche Ziele wie ich, sie wollten bei Gerolsteiner den Sprung in die absolute Weltspitze schaffen.
Das Training verlief gut, auch wenn ich noch einen kleinen Muskelkater vom Vortag in den Beinen hatte, konnte ich mithalten.

Der nächste Trainingstag verlief identisch.
Nur kam ich diesmal nicht zu spät, sondern war pünktlich.
In der Kabine kündigte Hans-Michael Holczer die beiden nächsten Neuzugänge an. Er sagte aber auch, weil er anscheinend in einige verblüffte Gesichter, auf Grund der vielen Neuverpflichtungen der letzten Tage, blickte, dass nun der Kader für diese Saison stehe, und es keine weiteren Neuzugänge geben würde.
Die beiden neuen hießen Mark Cavendish sowie Edvald Boesson Hagen.
Obwohl beide auch Sprinter waren, freute ich mich doch sehr, weil es wirklich zwei nette Kerle waren. Wie flachsten während dem Training rum, wir verstanden und von Anfang an prima.

Hans-Michael Holczer kündigte nach dem Training noch zwei wichtige Dinge an.
Zum einen wies er uns darauf hin, dass am 2.1.06 die Teampräsentation sei, auf der wir alle erscheinen müssten und, dass wir dann am 5.1.06 nach Santa Barbara, Kalifornien fliegen würden um dort ein 10-tägiges Trainingslager zu besuchen.
Er sagte, dass er diesen Ort ausgewählt habe, weil es dort wirklich gute Trainingsbedingungen mit guter Unterkunft gäbe, und man sich zum anderen mit den Gegebenheiten im Hinblick auf die „Tour of California“ vertraut machen müsste.

Wir alle waren aus dem Häuschen. Alle freuten sich auf das Trainingslager im sonnigen Kalifornien, weil die meisten, so wie auch ich, wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben in Kalifornien waren.

Zum Schluss wünschte uns Hans-Michael einen guten Rutsch ins neue Jahr, nachdem das letzte Training des Jahres zu Ende ging.

qui_killer
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Beitrag: # 394914Beitrag qui_killer
27.10.2006 - 18:32

Ich war gut ins neue Jahr gerutscht.
Silvester feierte ich mit meinen Kumpel, wie fast jedes Silvester. Neujahr wurde dann erstmal ausgeschlafen.

Am nächsten Tag stand dann die Teampräsentation an. Ich freute mich schon, auf meinen ersten Medienauftritt bei Gerolsteiner, war aber auch ein bisschen nervös.
Hans-Michael Holczer konnte die Präsentation nicht leiten, weil er auf einer Hochzeit eingeladen war.
Deshalb führte Michael Hämpel (erfundener Name), einer unsere sportlichen Leiter die Präsentation.
Ich sollte das fünfter aufgerufen werden nach unseren jüngsten Neuverpflichtungen Khatuntsev, Grabovskyy, Boesson Hagen und Cavendish.

Ich wurde aufgerufen und lief auf die Bühne. Die Zuschauer klatschten tosenden Beifall.
Danach sagte Hämpel, dass ich großes Talent hätte, und das sich ganz Gerolsteiner schon in der ersten Saison von mir einige Erfolge und vordere Platzierungen bei der Nordklassiker erwarten würde.
Mein Lachen auf dem Gesicht war wie weggeblasen und ich schaute sehr erschrocken drein. Ich blickte nach rechts wo Mark Cavendish stand. Er schaute mich zuerst mit fragendem Gesichtsausdruck an, und dann schüttelte er nur unverständnissvoll den Kopf.
Ich war doch sehr traurig, von dem was Hämpel sagte. Ich hatte mit Holczer besprochen, dass ich am Anfang Wasserträger sein sollte, aber doch nicht schon Siegfahrer am Anfang.
„Naja“, dachte ich mit, „kann man auch nichts dran ändern. Werde ich wohl noch mal mit Holczer reden müssen.“

Die restlichen Fahrer wurden aufgerufen und Hämpel las die Rollenverteilung der einzelnen Fahrer vor.
(überarbeitet)

Doppelspitze
Levi Leipheimer
Davide Rebellin
(im Spiel beide Co-Kapitän)

Co-Kapitän
Markus Fothen

Sprinter
David Kopp
Robert Förster

Beschütze Fahrer
Georg Totschnig
Markus Zberg
Peter Wrölich

Edel-Wasserträger
Sebastian Lang
Beat Zberg
Frank Hoj
Michael Rich

Jungtalent
Stefan Schumacher
Heinrich Haussler
Fabian Wegmann
Felix Koch
Dmtryo Grabovskyy
Torsten Hiekmann
Alexander Khatuntsev
Mark Cavendish
Mattias Russ
Edvald Boesson Hagen
Sven Krauss
Thomas Fothen

Wasserträger
Sven Montgomery
Ronny Scholz
Andrea Moletta
Renè Hasselbacher
Volker Ordowski
Marcel Strauss


Als ich nach der Präsentation wieder zu Hause in meiner Wohnung war, legte ich mich traurig ins Bett.
Im Nachhinein war ich noch mehr erschüttert von der Aussage von Michael Hämpel.
Ich hatte eine riesen Angst, dass mir ein zu hoher Druck auferlegt wird.
Wie viele Talente sind an zu großen Druck schon zerbrochen.
Hatte ich mich für das falsche Team entschieden? Hätte ich lieber zu FDJ gehen sollen?
Fragen über Fragen.
Ich konnte auch nicht wirklich gut schlafen, und ging am nächsten Tag sehr zerknirscht zum Training.
Ich spulte lustlos das Training ab und fuhr sofort wieder nach Hause nach dem Training.
Ich beschloss, dass ich am nächsten Tag Hans-Michael Holczer aufzusuchen sollte um mit ihm zu reden.
Zuletzt geändert von qui_killer am 28.10.2006 - 14:15, insgesamt 1-mal geändert.

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bayerchecker06
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Beitrag: # 394922Beitrag bayerchecker06
27.10.2006 - 19:13

Schumacher, Wegmann und Haussler als Jungtalente? Naja, wenn sie sich damit zufrieden geben...
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Beitrag: # 394926Beitrag qui_killer
27.10.2006 - 19:30

bayerchecker06 hat geschrieben:Schumacher, Wegmann und Haussler als Jungtalente? Naja, wenn sie sich damit zufrieden geben...
Tun sie, sonst hätte ich das wohl kaum gemacht :)

qui_killer
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Beitrag: # 395024Beitrag qui_killer
28.10.2006 - 14:56

Ich watschelte am nächsten Morgen missmutig zum Training.
Ich hatte mir vorgenommen den Kontakt zu Hans-Michael Holczer zu suchen.
Als ich am Trainingsgelände ankam, stand plötzlich völlig unerwartet Kalle vor mir.
Er hatte ein breites Grinsen aufgelegt, und ich sprach ihn an!

Ich: Guten Morgen Kalle! Was willst du denn hier?
Kalle: Das Du verbitte ich mir als dein Chef!!!

Ich versuchte ein müdes Lächeln aufzusetzen....
Ich: Kalle, bis zum 1. April ist es noch ein bisschen hin. Ich habe auch miese Laune und bin im Moment absolut nicht zum Scherzen aufgelegt.
Kalle: Okay, du kannst mich weiterhin duzen, obwohl ich dein Chef bin.

Ich: Achja?
Kalle: Ja, jetzt mal ohne Scheiß. Ich erhielt gestern einen Anruf von Hans-Michael Holczer, dass er noch einen sportlichen Leiter suche, weil einer der sportlichen Leiter aus familiären Gründen ausgestiegen sei.

Ich: Was??? Das ist jetzt nicht dein Erst!!!
Kalle: Doch wirklich. Ich bin gestern Abend noch zu Hans-Michael gefahren um den Papierkram zu klären. Heute ist mein erster Arbeitstag!!!

Ich: Geil!!! Das müssen wir heut Abend feiern!!!
Kalle: Auf jeden Fall!

Ich: Weißt du denn welcher sportliche Leiter ausgestiegen ist?
Kalle: Ein gewisser Michael Hämpel.

Ich: Aha. (innerlich tobte es in mir vor Freude, dass Hämpel aufgehört hatte).
Kalle: Ich werde sogar mit nach Kalifornien ins Trainingslager fahren. Mann freu ich mich schon darauf.

Ich: Ja, ich auch. Das wird sicher sehr lustig. Aber warum hat Hans-Michael ausgerechnet dich ausgewählt?
Kalle: Er sagte mir nur, dass er sich umgehört hätte. Er hatte erfahren, dass ich bei T-Mobile eingestiegen bin, als Scout. Er meinte auch, dass du ihm mal von mir erzählt hättest, wie gerne ich doch mit dir in einem Team arbeiten würde und ihm war bekannt, dass ich in der Vergangenheit schon mal ein kleines Team geleitet hatte, ich also auch die Fähigkeiten mitbringen würde.
Der Aufstieg vom Scout zum sportlichen Leiter ist doch immens. So ein Angebot lehnt man normalerweise nicht ab, schon gar nicht, wenn man dann noch einen Freund im neuen Team hätte. Hans-Michael Holczer war sich sicher, dass ich so ein Angebot niemals ablehnen könnte. Daher rief er mich an.

Ich: Recht hat er! Mensch Kalle, jetzt hast du doch genau so einen raschen Aufstieg wie ich geschafft. Hätte ich nie für möglich gehalten.
Kalle: Glaubst du ich? Ich hab das ganze auch noch nicht richtig realisiert. Ich freue mich jetzt erstmal auf die bevorstehenden Aufgaben, und vor allem auf die vielen Rennen, zu denen wir gemeinsam reisen können.

Ich: Du sagst es! Das wird eine geile Saison. Ich bin richtig heiß!
Kalle: Gut so! Komm jetzt beginnt das Training. Ich werde heute das Training leiten.

Ich: Okay, let’s go.



Kalle stellte sich in der Kabine vor. Er wurde von den Fahrern relativ gut aufgenommen, und das Training verlief dann für mich normal. Meine Laune hatte sich schlagartig verbessert, und nun war ich richtig happy, dass sich das ganze dann doch noch zum Guten für mich gewendet hatte.

Auf das Gespräch mit Hans-Michael Holczer verzichtete ich. Das Thema war jetzt für mich abgeschlossen und ich wollte nicht mehr die alten Kamellen wieder hochholen.



Am nächsten Morgen erfolgte dann schon die Abreise zum Flughafen.
In Santa Barbara angekommen war ich erstmal überwältigt von der Hitze zu dieser Jahreszeit und vor allem vor der schönen Landschaft.
Unser Hotel lag direkt am Meer.

Wir trainierten alle sehr hart. Einige Fahrer, die einen Saisonhöhepunkt schon im Frühjahr haben sollten, zu denen ich auch gehörte, wurden besonders hart drangenommen.

Nach 10 Tagen reiste dann gut die Hälfte der Fahrer ab, die andere Hälfte musste weitertrainieren, um für die Frühjahrsrennen fit zu sein.
Das Trainingslager wurde dann für mich also um 6 Tage verlängert.
Die Fahrer, die noch da blieben waren:

Haussler, Hoj, Koch, Kopp, Moletta, Rebellin, Schumi, Wegmann, Wrölich und Markus Zberg.

Als die 6 Tage vorbei waren flogen wir wieder zurück nach Stuttgart.
Die nächsten Tage wurden normal trainiert, und am 23.1.06 ging es dann für 6 Fahrer nach Dubai zum ersten Saisonrennen, dem Doha International GP.

qui_killer
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Beitrag: # 395143Beitrag qui_killer
29.10.2006 - 12:13

Ich war glücklich, als man mir mitteilte, dass ich mit nach Dubai fliegen durfte.
Beim ersten Saisonrennen unseres Teams direkt dabei zu sein war irgendwie ein tolles Gefühl.
Das Team bestand außer mir aus Robert Förster, David Kopp, Peter Wrölich, Thomas Fothen und Volker Ordowski.

Als wir im sonnigen Dubai angekommen waren und unsere Hotelzimmer bezogen hatten, wurde vor Ort noch eine kleine Trainingseinheit eingeschoben.

Am nächsten Tag ging es früh morgens schon zu Rennstrecke.
Im Bus wurden die Anweisungen für das Rennen gegeben.
Als Kapitän wurde David Kopp ausgewählt. Robert Förster sollte für ich den Sprint anziehen, was also für mich hieß, dass ich im Sprintzug nicht wirklich gebraucht werden würde.

Hans-Michael Holczer sagte mir, ich sollte schon beim ersten Ausreißversuch vorne mitgehen.
Falls es zu einem Sprint kommen würde, hätten wir mit Sicherheit gute Chancen aus eine vordere Platzierung.

Als wir am Startort angekommen waren wurde ich leicht nervös.
Die Favoriten waren schnell bestimmt: Boonen, Zabel, Eisel und O’Grady
Der Startschuss viel, und die Saison 2006 war damit für unser Team eröffnet.

Nach ungefähr 15km kam es zum ersten Attacke aus dem Hauptfeld.
Zum Glück hielt ich mich sehr weit vorne im Hauptfeld auf, sodass ich mitgehen konnte.
Meine drei Mitstreiter waren Delage (FDJ), Grabsch (MRM) und Tesar (WIE).
Wenig später attackierte Van de Walle (QST). Nach 32 gefahrenen Kilometern gelang es Van de Walle zu uns drei aufzuschließen.
Weiter Angriff folgten aus dem Hauptfeld.

Nach 50 gefahrenen Kilometern gab es folgende Rennkonstelation:
>>>Van de Walle (QST), Delage (FDJ), Grabsch (MRM), Tesar (WIE) und meine Wenigkeit
+ 1:30 >>> Gates (DVL), Mares (NAT), Luttenberger (CSC) und Inaudi (COF)
+ 3:30 >>> Hauptfeld

Ich beteiligte mich nicht an der Tempoarbeit, weil ich erreichen wollte, dass die zweite Ausreißergruppe zu uns aufschließt, weil dann unsere Chancen durchzukommen um einiges großer sein würden.

Nach 78 km folgte der Zusammenschluss, nur Luttenberger (CSC) schaffte den Anschluss nicht.
Der Vorsprung auf das Hauptfeld betrug mittlerweile schon 8 Minuten.
Nun hieß es also Tempo bolzen.

Bild

Peter Luttenberger hatte den Anschluss nun doch geschafft!

Nun wurde das Tempo im Hauptfeld drastisch durch die Quick Step Jungs erhöht.
60 km vor dem Ziel war der Rückstand des Hauptfeldes zu meinem Entsetzten auf 4:30 Minuten geschmolzen.
Aber ich wollte noch nicht aufgeben und versuchte durch ein hohes Tempo unseren 9er Zug besser zum Rollen zu bringen.

48 km vor dem Ziel dann die ersten Favoriten Angriffe.
Cancellara (CSC), Schröder (MRM), Mattan (DVL) und der Belgier Wauters (RAB), konnten sich leicht vom Feld absetzten.
Doch viel versprechend sah das nicht aus.
Cancellara, Schröder und Mattan konnten sich gerade einmal 30 Sekunden vom Feld absetzten und wurden wenig später geschluckt.

30 km vor dem Ziel brach dann unsere Ausreißergruppe auseinander.
Die Rennsituation sah wie folgt aus:
>>> Grabsch, Koch, Gates
+ 0:20 >>> Delage
+ 0:20 >>> Inaudi, Van de Walle, Mares, Tesar
+ 1:00 >>> Luttenberger
+ 0 :40 >>> Peloton

Ich fühlte mich noch relativ gut, trotz der brühenden Hitze.
22 km vor dem Ziel musste dann auch Gates abreißen lassen.
Ralf Grabsch schien noch sehr gute Beine zu haben.
Ich schätze mich als den besseren Sprinter ein, und hielt mich deshalb am Hinterrad von Grabsch auch, weil meine Kräfte immer mehr schwindeten.
Es wurde nun ein richtiger Kampf gegen die müden Beine und gegen die Hitze.

Bild

Sehen wir hier vielleicht den heutigen Sieger?

15 km vor dem Ziel betrug unser Vorsprung noch 1:30 .
Mir war sofort klar, dass es einzig auf Ralf Grabsch ankam, ob wir den Tagessieg unter uns ausmachen könnten, weil ich einfach zu kaputt war, um noch Führungsarbeit zu leisten.

Quick Step fuhr an der Spitze des Hauptfeldes ein Höllentempo.

10 km vor dem Ziel dann folgende Konstellation:
>>> Grabsch und ein kaputter Felix Koch
+ 0:42 >>> Gates
+ 0:25 >>> Hauptfeld

Ich wusste, dass es ganz eng werden würde.
Im Hauptfeld formierte sich schon der hellblaue Gerolsteiner-Zug mit Wrölich an der Spitze und dahinter Förster und Kopp.

7,5 km vor Rennende wurde dann auch Gates vom Hauptfeld geschluckt.
5,5 km vor dem Ziel gab dann Ralf Grabsch zu meinem Entsetzten das Unternehmen Sieg auf.
Ich fuhr nun völlig alleine 26 Sekunden vor dem Hauptfeld. Mir war klar, dass es leider nicht reichen würde.

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5 km vor dem Ziel das Ende meines Versuches.
Gerolsteiner mit Siegchancen im Sprint?


Nun begann der Massensprint.
Peter Wrölich hatte vorzügliche Arbeit geleistet und unseren Zug knapp vor den von Fabrizio Guidi gebracht, an dessen Hinterrad niemand geringeres als der Weltmeister Tom Boonen klebte.
Boonen sprintete sofort in Führung. Er hatte nun ungefähr 2,5 km im Wind zu fahren.
An seinem Hinterrad fuhr sein Teamkollege Cicchi sowie die starken Sprinter Eisel und Zabel.
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David Kopp gelang es sich hinter Boonen zu schieben. Seine Ausgangsposition war wirklich nicht schlecht für einen Podestplatz. Vor ihm noch Eisel und Cicchi, an seinem Hinterrad Erik Zabel von Milram!

Nun passierte das, womit wahrscheinlich die wenigsten rechneten. Tom Boonen gingen auf dem letzten 500 Metern die Kräfte aus, sodass Bernhard Eisel vorbeiziehen konnte, und sich somit den Sieg beim diesjährigen Doha Grand Prix sicherte.
David Kopp gelang es nicht an Boonen vorbeizuziehen, weshalb ihm am Ende nur der undankbare 4. Platz hinter Boonen und Cicchi, aber immerhin vor dem deutschen Sprintass Erik Zabel blieb.

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Eisel triumphiert

Mir gelang es immerhin noch im mittleren Teil des Hauptfeldes völlig kaputt über die Ziellinie zu fahren.
Dennoch ein Ergebnis, mit dem ich zufrieden sein konnte, auch wenn mit Sicherheit ein bisschen mehr drin wäre. Aber ich wusste nun, dass ich mithalten konnte.
Dies versicherte mit auch Hans-Michael Holczer nach dem Rennen.


Endergebnis
1. :arrow: Bernhard Eisel (FDJ)
2. :arrow: Tom Boonen (QST) s.t.
3. :arrow: Francesco Cicchi (QST)
4. :arrow: David Kopp (GST) s.t.
5. :arrow: Erik Zabel (MRM) s.t.
6. :arrow: Stuart O’Grady (CSC) s.t.
7. :arrow: Fabrizio Guidi (PHO) s.t.
8. :arrow: Jaroslaw Zarebski (INT) s.t.
9. :arrow: Robert Förster (GST) s.t.
10. :arrow: Marcus Ljungqvist (CSC) s.t.
11. :arrow: Peter Wrölich(GST) s.t.
Zuletzt geändert von qui_killer am 29.10.2006 - 12:20, insgesamt 4-mal geändert.

qui_killer
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Beitrag: # 395144Beitrag qui_killer
29.10.2006 - 12:15

Würde mich über ein Feedback meines ersten Rennberichtes freuen.

Gibt sicherlich noch einiges zu verbessern (vor allem die Screenshots). :lol:
Wäre mal interessant für mich zu sehen, wie der Bericht so bei meinen Lesern ankommt.

qui_killer
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Beitrag: # 395203Beitrag qui_killer
29.10.2006 - 17:53

5.2.06 GP costa degli Etruschi

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Mein erstes Rennen im Land der Pasta und Pizza stand an.

Unsere 6 Fahrer für dieses Rennen hießen:
Markus Zberg
Torsten Hiekmann
Thomas Fothen
Marcel Strauss
Felix Koch
und wieder Kapitän David Kopp

Diesmal sollte von Anfang an für David gefahren werden, und Markus und ich bekamen die Aufgabe ihn im Falle eines Massensprints in die bestmöglichste Position zu bringen.

Die Favoriten hießen Sacchi (MRM), Kopp (GST) und Cadamuro (MRM)

Das Rennen begann sehr gemächlich und auch ohne Ausreißversuche, was somit ermöglichte, dass alle Fahrer gut über den ersten und einzigen Hügel kamen.

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Die Gerolsteiner Jungs geschlossen relativ weit vorne im Peleton

Ich wunderte mich sehr, dass auch nach 50 km noch keine Attacken kamen. Das ganze glich im Moment noch einer lockeren Trainingsfahrt.

Dann nach ungefähr 60 gefahrenen Kilometern war es soweit.
Zwei Fahrer attackierten und konnten sich vom Hauptfeld absetzten.
Die beiden Flüchtlinge waren Zamana (INT) und Scotto D’Abusco (FLA)

100 km vor Rennende, also nach 78 gefahrenen Kilometern hatten die beiden schon 3:30 Vorsprung auf das Hauptfeld.

80 km vor dem Ziel war der Vorsprung der beiden schon auf über 7 Minuten angewachsen doch wollte Milram für ihre beiden favorisierten Fahrer Sacchi und Cadamuro dem Ausreißversuch ein Ende setzten.
Das Tempo wurde nun drastisch erhöht, und der Vorsprung schmolz kontinuierlich.

Doch die beiden Ausreißer kämpften tapfer.
Sie hielten den Vorsprung bis 50 km vor dem Ziel noch auf 6 Minuten.
Doch dann wurde wieder attackiert aus dem Hauptfeld und Torsten Hiekmann wurde mitgeschickt.

40 km vor dem Ziel folgendes Rennbild:
:arrow: Zamana (INT), Scotto D’Abusco (FLA)
+ 4:20 :arrow: Hiekmann (GST), Contrini (LPR)
+ 0:30 :arrow: Dionne (SDV), Andriotto (LIQ)
+ 0:30 :arrow: Hauptfeld

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Sind die beiden Ausreißer noch zu stoppen?
5 km später hatten Dionne (SDV) und Andriotto (LIQ) die Lücke geschlossen. Doch das Quartett lag nur noch 30 Sekunden vor dem Hauptfeld.

20 km vor Ultimo betrug der Vorsprung von Zamana und Scotto D’Abusco noch ungefähr 2:30 Minuten.
Es würde also wieder eine enge Kiste werden wie beim Doha GP bei meiner Alleinfahrt.
Würden die Kräfte der beiden noch reichen?

Hiekmann hielt sich von nun an nur noch ganz hinten in dem Quartett auf, weil der Vorsprung auf das heranrasende Hauptfeld nur noch 20 Sekunden betrug. Wenig später wurden die 4 vom Hauptfeld geschluckt.

Die Kräfte der beiden Alleinfahrenden schwanden nun immer mehr. 13 km vor dem Ziel hatten sie noch eine knappe Minute Vorsprung.

Kurz darauf war der Traum von Sieg der beiden wie eine Seifenblase zerplatz und unser Zug formierte sich.
Ich fuhr an zweiter stelle hinter Thomas Fothen, aber vor Markus Zberg und unserem Kapitän David Kopp.
Doch dann wieder ein Angriff. Alle hatten sich anscheinend schon auf den Sprint vorbereitet und Petito vom Tenax-Team ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und setzte sich von dem Hauptfeld ab.
Als sich 5 km vor dem Ziel Fothen zurückfallen ließ, hatte Petito 30 Sekunden Vorsprung.
Nun führte ich das Feld an.
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Heute Chancen für die Sprundelwaser-Truppe?

2,5 vor dem Ziel war dann Petitos Ritt zu Ende, und ich zog nun beherzt den Sprint an.
Unser Zug war in vorderster Front.
Ich zog rechts an Petito vorbei und Markus Zberg links, mit David Kopp am Hinterrad, dahinter die Milram Jungs.
Genau in diesem Moment preschte Colli von Liquigas genau durch die mitte hervor.
Als Colli auf gleicher Höhe wie Kopp war, schoss Kopp aus dem Windschatten heraus.
Doch Colli zog vorbei. Milram war weit abgeschlagen.

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David Kopp in der Mitte, Markus Zberg links, und ich rechts. Hinter mir erst mir weitem Abstand Cadamuro.

Colli mit einem enormen Vorstoß und in seinem Windschatten kam D’Amore von Aqua Sapone!
Doch Kopp schaffte es noch ans Hinterrad von Colli zu fahren.
Jetzt hieß es den richtigen Zeitpunkt erwischen um aus dem Windschatten zu ziehen.
600 Meter vor dem Ziel probierte es Kopp. Von hinten kam nun Cadamuro.
Leider fehlten am Ende die berühmten Zentimeter zum Sieg.
Sehr, sehr schade. Wäre das Rennen 100 Meter länger gewesen hätte David Kopp triumphiert.

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Colli der Sieger, dahinter David Kopp! Cadamuro nur 4.

Ich war über meine Leistung sehr glücklich. Ich hatte unseren Zug in die Pole Position gebracht und am Ende meine erste Top Ten Platzierung eingesackt.

Endergebnis
1. :arrow: Daniele Colli (LIQ)
2. :arrow: David Kopp (GST)
3. :arrow: Crescenzo D’Amore (ASA)
4. :arrow: Simone Cadamuro (MRM)
5. :arrow: Claudio Corioni (LAM)
6. :arrow: Fabio Sacchi (MRM)
7. :arrow: Gabriele Colombo (NSM)
8. :arrow: Markus Zberg (GST)
9. :arrowl: Felix Koch (GST)
10. :arrow: Martin Müller (MRM)

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