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Alejandro V.
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Beitrag: # 6895368Beitrag Alejandro V.
13.8.2012 - 18:22

Ganz ehrlich: Ich finde nicht, dass die Lakers jetzt viel zu wenig abgegeben haben. Sie haben einen Firstrounder und den zweitbesten Center der Liga weggeschickt, das ist schon ein ordentlicher Preis für Howard. Das Problem an dem Trade ist vielmehr, dass Bynum nicht in Orlando gelandet ist - was wiederum nicht Problem der Lakers ist. Der Trade hat drei Gewinner hervorgebracht (wobei Philly in meinen Augen den größten Sprung nach vorne gemacht hat und jetzt um den dritten Platz im Osten mitspielen kann) und einen riesigen Verlierer - die Magic.

Das Angebot aus Brooklyn wäre die Wahl gewesen, wenn man sportlich relevnt bleiben will. Andererseits kann ich Orlando verstehen, dass sie nicht Brook Lopez als Max-Contract aufnehmen wollten, weshalb die Ablehnung dieses Trades finanziell begründbar ist. Dass man aber Houston außen vor gelassen hat, kapiere ich nicht. Man hätte unter Garantie den Lottery-Pick der Raptors (2013 Top 3-protected, danach Top 2-protected und ab 2017 unprotected. Und wir reden hier von den Raptors!) bekommen, dazu etliche andere Picks und ebenfalls junge Talente, die sich auf einem ähnlichen Niveau wie die jetzt geholten Spieler verhalten sollten. Wenn man lustig ist, drückt man Houston noch Turkoglus Vertrag auf, auch wenn das nicht so viel Sinn gemacht hätte, da man ja auch den Salary Floor von 85% erreichen muss. Das ist die eigentliche Katastrophe: Ich kann Orlando nicht verdenken, dass sie den radikalen Rebuild wollten, da das der beste Weg ist, um wieder an die Spitze der NBA zu kommen. Aber sie haben den dafür besten Tradepartner links liegen lassen. Den Lakers ist es am Ende doch egal, ob sie Bynum nach Houston oder Philly schicken, wenn sie dafür Howard kriegen.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Kobelix
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Beitrag: # 6895371Beitrag Kobelix
13.8.2012 - 18:50

Das Argument zu den Lakers ist schon legitim. Ich hätte halt zumindest erwartet, dass sie irgendeine Salary-Leiche zurücknehmen müssen. Schlimmer ist aber wie Du sagst tatsächlich die andere Seite des Deals, auch wenn ich weiter kein Fan des Nets-Angebots bin.

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6895375Beitrag Rad-Schumi
13.8.2012 - 19:52

Nochmal zu Brown kurz, bis letzte Woche war er quasi Backup-Center bei einem Team, das durchaus in die Playoffs kommen konnte. Das war für ihn überragend.
Jetzt ist er 3. Center bei einem Team, das fast sicher in die Playoffs kommt. Da er dafür 3 Mio. bekommt, ist das für ihn auch noch überragend, aber sportlich natürlich weniger.
Das es für Philly besser ist, dass er keine Minuten spielen muss ist klar, aber er hatte sich selbst sicher das ein oder andere erhofft. Daraus wird jetzt nichts mehr. Ich wollte ihm aber keinen sportlichen Wert zusprechen, keine Angst.
Alejandro V. hat geschrieben:Ganz ehrlich: Ich finde nicht, dass die Lakers jetzt viel zu wenig abgegeben haben.
Die Lakers konnten ja tatsächlich nicht arg viel mehr bieten, die Draftpicks der nächsten Jahre sind in Phoenix, Gasol zusätzlich abzugeben wäre sportlich eine Katastrophe geworden und Salary-Leichen aufnehmen konnten sie auch nicht wirklich, dafür hätten sie ja das selbe an Gehalt wegschicken müssen. Jordan Hill hätte man vielleicht rausschlagen können, den halte ich auch für gar keinen so schlechten Spieler.
Aber Bynum und Pick gegen Howard liest sich auch nicht übel, sicher, Bynum ist der zweitbeste Center der Liga, aber auf keiner Position ist der Abstand so groß zwischen 1 und 2.

Das Problem liegt aber tatsächlich eher darin, dass Orlando zu wenig bekommen hat, als dass die Lakers zu wenig abgegeben haben.
Dass man richtig schlecht werden will ist ja verständlich, das hat man immerhin geschafft. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man da nicht mehr an Draftpicks hätte bekommen können (um Afflalo und Harrington ist es ihnen ja hoffentlich nicht gegangen), nicht nur aus Houston sondern auch von anderen Teams. Immerhin ging es ja um den besten Center der Liga. Die meisten Teams hätten das wahrscheinlich nicht geschafft, ohne selbst teure Spieler abzugeben, aber das es kein einziges gibt (Houston mal außen vorgelassen) kann ich mir absolut nicht vorstellen.

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Kobelix
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Beitrag: # 6895376Beitrag Kobelix
13.8.2012 - 20:06

Rad-Schumi hat geschrieben: Salary-Leichen aufnehmen konnten sie auch nicht wirklich, dafür hätten sie ja das selbe an Gehalt wegschicken müssen. J
Na ja, McRoberts und Eyenga sindt ja auch so schon mit nach Orlando, Howards Vertrag ist ein paar Millionen größer als Bynums, irgendein Sign&Trade noch, das wäre schon ein schlimmerer Vertrag als Duhons gegangen. Aber sie mussten ja offensichtlich nicht.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6895394Beitrag Alejandro V.
14.8.2012 - 0:44

Selbst wenn die Lakers da noch eine Salary-Leiche bekommen hätten - das hätte sie doch nicht im geringsten interessiert. Da wird doch die gesamte Payroll alleine über den TV-Vertrag bezahlt (der über zig Jahre läuft und insgesamt bis zu 5 Milliarden (!!!) Dollar abwirft). Die Luxury Tax interessiert da nicht im geringsten. Und ich glaube nicht, dass der Trade hier großartig anders beurteilt worden wäre, hätte LA z.B. noch Turkoglu aufgenommen.

Wie gesagt, mit dem neuen CBA gibt es eben auch den Salary Floor, also müssen 85% des Caps ausgeschüttet werden. Orlando kann also nicht beliebig viele Verträge wegschicken bzw. sie müssten dann wen anders grotesk überbezahlen. Ändert aber auch nichts daran, dass dieser Trade für die magic eine einzige Katastrophe ist. Wie gesagt, wenn schon Rebuild, dann bitte mit besseren Draftpicks. All Stars werden eher selten im letzten Drittel der ersten Runde gepickt...
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Beitrag: # 6895400Beitrag Kobelix
14.8.2012 - 9:16

Das mit dem grotesk überbezahlen kann man aber notfalls mit 1-Jahresverträgen machen, Dallas probiert das ja seit letztem Jahr. So erhält man die Cap-Flexibilität.

Und so wie die Lakers gekämpft haben, Turkoglu nicht nehmen zu müssen, würde es sie offensichtlich zumindest ein bisschen schon stören. Du hast aber natürlich recht, dass das trotzdem noch ein guter Deal für die Lakers wäre. Aber zumindest ein etwas besserer für Orlando. Nicht im Sinne von "Houston-gut" aber zumindest näher dran.

Das Problem an den Draftpicks ist natürlich: Kommt denn überhaupt ein Team in die Lottery zu dem man gerade Dwight Howard getradet hat? Im Endeffekt muss der Lottery-Pick wohl doch einfach der Eigene sein, wie CR7 angedeutet hat. Soll aber nur zeigen, dass Orlando eine Scheiß-Situation dennoch schlecht gelöst hat.

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Beitrag: # 6895403Beitrag Alejandro V.
14.8.2012 - 10:05

Natürlich wird keines der Teams auf absehbare Zeit in der Lottery landen (und die Picks sind in dem Fall - bis auf den Lakers-Pick - eh sofort geschützt). Der Raptors-Pick wäre eben Top 3 und Top 15-30 protected, ab nächstem Jahr ähnlich, nur mit Top 2-Protection, ab 2017 ohne Schutz. Der Pick ist also unter Garantie in der Lottery und hätte alleine schon eienn Trade mit den Rockets gerechtfertigt, wenn man denn den Rebuild auf die harte Tour will.
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Beitrag: # 6895404Beitrag Kobelix
14.8.2012 - 10:09

Ich meinte ja auch nicht nur die beteiligten Teams sondern jedes beliebige. Es musste ja fast ein Team sein, dass einen Pick traden kann, welcher nicht der Eigene ist. Wir uns ja alle einig. Die Rockets wären das Team gewesen.

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Kobelix
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Beitrag: # 6899430Beitrag Kobelix
23.10.2012 - 17:43

Die Saison steht vor der Tür und ich werfe mal wieder wirre Gedankengänge in einer Preview in das Forum. Jegliches System habe ich längst aufgegeben, außer dass ich irgendwie Divisonweise vorgehe. Ihr kennt das ja und eigentlich soll es ja nur dazu dienen, dass hier ein wenig Diskussion entsteht. Mal sehen ob es klappt.

Pacific Division

Golden State Warriors: Der erste Teil der Prognose vorweg: Bleiben Stephen Curry und Andrew Bogut die ganze Saison gesund schaffen die Warriors die Playoffs. Und jetzt vergessen wir diesen Teil wieder und konzentrieren uns darauf was wirklich passieren könnte. Für die unausweichlichen Knöchelverletzungen von Curry hat man ganz gut vorgesorgt. Jarret Jack ist einer der besseren Backup-PGs der Liga, der es durchaus schaffen sollte die vielen Schützen der Warriors gut genug im Spiel zu halten um mit der Offense ein paar Spiele auch ohne Curry gewinnen zu können. Ohne Bogut (und auch hier kann sich doch niemand vorstellen, dass der 75+ Spiele macht) werden die Probleme größer. Biedrins ist ein Schatten seiner selbst und die Warriors verteidigen als Team und individuell so schlecht, dass sie wenigstens den Shotblocker Bogut unterm Korb brauchen. Selbst mit ihm werden die Warriors daher die großen Höhen im Westen sicher nicht erklimmen können, aber Curry, Thompson und Barnes beim Werfen (leider bin ich nicht überzeugt, dass Barnes noch viel anderes kann) zuzuschauen wird zumindest für den Basketball-Puristen ein Genuss. Ich denke am Ende wird man die Playoffs eher verpassen, 6 Teams sehe ich da ohnehin als gesetzt, die zwei übrigen Plätze werden hart umkämpft sein.

Los Angeles Clippers: Komische Offseason für die Clippers. Auf dem Papier hat man mit Jamal Crawford, Grant Hill, Matt Barnes und Lamar Odom richtig was für die Qualität in der 2. Reihe getan, aber bei mir stellt sich da keine Zufriedenheit ein. Odom in Topform wäre eine riesige Verstärkung, aber das letzte Jahr in Dallas hat schon große Zweifel hinterlassen und angeblich ist er völlig übergewichtig ins Camp gekommen. Hill und Barnes sind beides gute Rollenspieler, besonders Hill könnte mit seiner Defense noch sehr helfen, aber braucht man wirklich 3 gute SFs und wie lange halten Hills Knochen ohne den sagenumwobenen Trainingstaff der Suns. Ich habe ein komisches Gefühl bei allen diesen Verpflichtungen und es wird noch komischer wenn der Coach Vinny del Negro heißt. Ein Playoffteam sind die Clippers dennoch locker. Chris Paul und Blake Griffin gehören zu den aufregendsten Duos der Liga und zumindest bei Letzterem ist da ja durchaus noch viel Luft nach oben. Ich hoffe allerdings sehr, dass die Story um sein angebliches Trainieren eines Dreipunktewurfs nur dem Sommerloch entsprang. Der soll erst mal überhaupt einen Sprungwurf entwickeln. Oder wie wäre es mit einem Freiwurf? Spätestens in den Playoffs wird der Frontcourt Griffin/Jordan da zu einem großen Problem, wenn in der Schlussphase quasi nur noch 3 Spieler bei Ballbesitz mitmachen dürfen. Könnte man Lamar Odom brauchen…

Los Angeles Lakers: Auch eine komische Offseason. Im Sinne von: Überhaupt nicht lustig für einen Boston Fan, wie meine Wenigkeit. Gleich am Anfang stelle ich mal fest, dass jeder der behauptet Dwight Howard wäre kein Upgrade über Andrew Bynum entweder noch nie ein Basketballspiel gesehen hat oder Shaquille O’Neal ist. Selbst wenn man Bynums Verletzungshistorie ignoriert oder sagen wir mal mit Howards Rückenoperation „verrechnet“; selbst wenn man zurecht anmerkt, dass Bynums Offensivarsenal größer ist als Howard oder sich noch viel „zurechter“ über Howards lächerliches Drama letzte Saison aufregt… Dwight Howard hat defensiv den größten Einfluss aller NBA-Spieler auf das Spiel. Der Lakers Backcourt ist defensiv ein Problem und Howard als Absicherung löst es. Nebenbei macht er dann noch ein Double-double. Das war aber noch nicht unlustige Teil. Dwight Howard nervt und nichts macht doch mehr Spaß machen als Kobe und ihn bei den Lakers zu hassen. Aber Steve Nash? Niemand hasst Steve Nash. Als Kobe Bryant kürzlich gefragt wurde, wie er sein neues Star-Team findet hat er darüber erzählt was für katastrophale Mitspieler er früher hatte. Steve Nash sagt jedem der es wissen will, dass er glaubt, dass Phoenix dieses Jahr viel besser sein wird als die Leute denken. Wie kann man denn Steve Nash nicht mögen? Das wird nicht mal Kobe schaffen. Ich höre überall Kobe wird ihm den Ball in der Schlussphase neiden oder von sonstigen Problemen im Zusammenspiel. Ich glaube (leider) kein Wort davon. Nash sorgt für leichtere Würfe. Niemand stört sich an leichteren Würfen. Ziemlich sicher auch nicht die Herren Howard und Gasol die das Pick&Roll mit Nash lieben werden. Und jetzt schaue ich mir 12 Videos von Antawn Jamison in der Defense an, um mich wieder zu beruhigen…ok… ich bin nicht völlig beruhigt, natürlich sind die Lakers ein Contender.

Phoenix Suns: Jahr 1 nach Nash. Willkommen im Team von…ähm… Goran Dragic? Luis Scola? Michael Beasley? Hmmm. Eigentlich ist das nicht mal eine furchtbare Mannschaft. Scola und Gortat sind ein sehr solider Frontcourt, Dragic ein ordentlicher Pointguard, im Pick&Roll sogar ein guter und man steht mittelfristig mangels allzu hoher Verträge ganz gut da. Dieses Jahr ist man von den Playoffs aber doch weit entfernt. Es fehlt ein No.1 Scorer, es fehlt an Tiefe im Team und der Westen ist zu stark. Dazu ein ziemlich neu zusammengesetztes Team, Anpassungsprobleme sind da vorprogrammiert und ich habe Zweifel, dass Alvin Gentry der Coach ist der sich da mit einem System vor den Karren spannen kann. Gespannt bin ich, ob man Dragic eine Zeit lang mal auf der 2 spielen sieht, falls Rookie Kendall Marshall genug Klasse zeigt. Nach allem was man hört mit überragender Überblick ausgestattet und sonst mit nicht viel. Ich fürchte Steve Nash war bei seinem Kommentar nur nett.

Sacramento Kings: Das wird nix mehr bei den Kings. Es fehlt ja nicht an Talent, Tyreke Evans und DeMarcus Cousins haben absolut Star-Potential, Thornton ist ein guter Scorer, Robinson hat viel Potential, aber da spielt einfach niemand zusammen. Das Ball-Movement war letztes Jahr grausam anzusehen und weder Isaiah Thomas (der Name macht mich jedes Mal fertig) und schon gar nicht Aaron Brooks werden das in den Griff kriegen. Tyreke Evans als SF spielen zu lassen halte ich zudem für eine furchtbare Idee. Unterm Brett hat man neben Cousins ein paar harte aber beschränkt talentierte Arbeiter und den Rookie Robinson, der schon viel weiter sein müsste als ich erwarte um den Kings mit aus dem Keller zu helfen. Sollte es einen Markt für Evans geben, müssen die Kings zuschlagen, für mich wäre er der ideale 6th Man bei einem Playoffteam. Eine Verlängerung halte ich angesichts der klammen Finanzen und eines ständig drohenden Verkaufs und/oder Umzugs für sehr unwahrscheinlich. Am Ende sind die Kings für mich einer von zwei wesentlichen Kandidaten für den letzten Platz im Westen, mal schauen wen es da nächstes Jahr so im Draft gibt.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6899480Beitrag Alejandro V.
25.10.2012 - 10:04

Huch, Preview und ich habe es gar nicht mitbekommen (bzw. eben erst durch CR7s Post im Fantasy Thread...). Hier dann mal meine wirren Gedanken zur Pacific Conference:

Golden State Warriors
Bin ich voll bei dir. Ohne Verletzungen, in einem Vakuum, ist das ein Team, was ich im Westen auf Platz Sechs oder Sieben sehe. Den Monta Ellis-Trade wird man erst nach der Saison bewerten können, Bogut ist jedenfalls genau der Spieler, den die Warriors brauchten. Gibt ihnen die Präsenz im Lowpost, ist ein echter defensiver Anker (der in der heutigen NBA ohnehin das wesentliche einer Defense darstellt) und ergänzt hervorragend David Lee. Sollte Bogut sich verletzen (und das wird er, fürchte ich), geht das alles natürlich den Bach runter. Sogar noch eher, als wenn sich Curry verletzt. Aber sonst? Thompson ist ein super Distanzschütze und der wohl beste Spot Up-Shooter der Liga (hatte da eine Quote von über 50%, wenn ich mich recht erinnere). Brandon Rush hat mir letztes Jahr sehr gut gefallen, Barnes mochte ich am College schon, auch wenn ich da Zweifel an seiner Effektivität habe (am Anfang). Eine bessere Situation hätte sich Barnes aber vermutlich nicht malen können...außer Cleveland...die jetzt eine Basis von Irving, Barnes, Valanciunas haben könnten...lassen wir das. Ich drücke jedenfalls den Warriors die Daumen, weil man da seit zwei Jahren ein extrem cleveres Management hat.

Clippers
Hat Kobelix schon alles gesagt. Sollte Odom an Lakers-Zeiten anknüpfen können, könnte das den Unterschied machen, um die Clippers an die Top 3 der Conference ganz nah ranzuführen. Das Signing hätte ich so jederzeit auch gemacht, schließlich ist es ein eher überschaubares Risiko und an sich kann Odom ja nur besser werden. Sonst ist das Team ok, auf dem Niveau des letzten Jahres.. Man sollte nur aufpassen, dass man da nicht langfristig stecken bleibt á la Hawks 2009-2012.

Lakers
Ich hasse sie. Aber sie haben ein geniales Management. Howard hat natürlich mehr Einfluss als Bynum und wird ihnen helfen. Ich sehe trotzdem nicht, dass LA alles wegfegt. Ist auch die Frage, ob sich Steve Nash ohne den physical staff der Suns so gut halten wird. Kobe ist schon seit 2009 auf dem absteigenden Ast und gleicht seine Stats durch ein irrwitziges Wurfvolumen aus. Ich denke, er muss da sein Spiel gewaltig umstellen - diese ganzen miesen Würfe mit zwei Spielern am Mann sollte er sich jetzt sparen. Da ich aber genug Vertrauen in Kobes Ego habe, wird er die Lakers auch noch zum Implodieren bringen und wenn es erst in den Playoffs ist. Bis dahin werden sie sich noch etwas einspielen müssen, Nash muss sich daran gewöhnen, die saudummen Playcalls von Brown zu ignorieren und deshalb sehe ich im Westen nach der regulären Saison auch eher den 2. oder 3. Platz.

Suns
Tja, langweilig. Dragic hat man jetzt wieder, sicherlich auch ein guter Aufbau. Aber wieso pickt man dann Marshall? Wieso stellt man ihm nicht einen erfahrenen Point Guard zur Seite, z.B. Kidd oder Calderon? Dragic verbaut ihm da jegliche Perspektive. Auch wenn ich nicht einmal glaube, dass Marshall da furchtbar viel wird reißen können - genialer Passer ohne jegliche Form von Athletik oder Wurf (jedenfalls, wenn man NBA-Maßstäbe zu Grunde legt). Sonst hat man ein furchtbar unausgegorenes Team - individuell sind das alles bestimmt gute Spieler, aber sie passen nicht wirklich zusammen. Man hat ewig viele Power Forwards, müsste da aber eigentlich Beasley spielen lassen, damit er Mismatches generiert und defensiv nicht völlig untergeht. Shannon Brown ist auch eher Verlegenheitsstarter auf der Zwei, wenn es am Ende nicht Dudley wird. Eine erste Option existiert in dem Sinne gar nicht, effiziente Spieler werden mit Egozockern wie Beasley oder Brown gemischt. Gefällt mir nicht wirklich.

Kings
Ich denke, man wird hier einen weiteren Fortschritt sehen. Fredette ist zurecht in die Untiefen der Rotation gewandert, Brooks wird ihnen von der Bank auch gute Minuten auf der Eins geben. Evans auf SF kann funktionieren, da sehe ich im Gegensatz zu Kobelix eher wenig Probleme. Sicherlich ist er defensiv etwas zu klein für die Position, aber das kann er durch seine Bissigkeit ausgleichen. Robinson ist in meinen Augen ein hervorragender Pick - passt als defensiv orientierter Spieler sehr, sehr gut zu Cousins und wird da bestimmt auch einen schnell spürbaren Einfluss haben. Problem ist nur, dass ich bei den Kings genug Inkompetenz vermute, dass Spieler wie Jason Thompson da noch zu viele Minuten sehen werden. Ich sehe da aber genug Qualität, um am Ende über 30 Siege einzufahren und vielleicht sogar die Division vor den Suns abzuschließen. Das wäre aber wohl schon der best case der Kings.
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Beitrag: # 6899482Beitrag Kobelix
25.10.2012 - 10:53

Oh schön, dass jemand so ausführlich teilnimmt. Der nächste Teil folgt spätestens morgen.

Platz 6 halte ich selbst für gesunde Warriors für recht hoch gegriffen, aber wir wollen uns hier noch nicht um einen hypothetischen Platz höher oder tiefer streiten. Ich bin dann aber durchaus interessiert welches meiner gesetzten 6 Teams Du unter Umständen schwächer siehst. Kommen wir sicher zu, wenn die dran sind. Lakers und Clippers waren es ja schonmal nicht.

An das Implodieren der Lakers mag ich einfach nicht glauben, nicht solange sie regelmäßig gewinnen. Beim "nicht wegfegen" bin ich aber ganz bei Dir, dafür ist der Westen weiterhin zu stark.

Bei Phoenix habe ich gelesen, dass Marshall zurzeit wohl nicht mal die Rotation knackt, auch nicht gerade ein gutes Zeichen. Mit Beasley rechne ich als SF, macht einen aber tatsächlich alles nicht froh.

Bei Evans als SF stört mich weniger die Defense, als der Fakt das Thomas, Thornton und Evans alle nebeneinander spielen sollen. Alle drei halten den Ball gerne ewig und haben ihre Stärken beim Zug zum Korb, niemand läuft da regelmäßig Screens, ihr bester Passer neben Evans ist vermutlich Cousins, aber der hat durch mangelnde Bewegung kaum Möglichkeiten das Team mal aus dem High-Post zu steuern. Ich glaube zwar nicht, dass er ein echter PG ist, aber in diesem Team passt Evans für mich sogar am besten auf die 1, idealerweise mit einem Shooter als SF. Vielleicht macht aber auch Thomas noch einen großen Schritt und die Knuckleheads lassen sich von einem System überzeugen, gabs ja alles schon bei jungen Spielern. Dann werden sie jedenfalls nicht Letzter.

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Beitrag: # 6899484Beitrag Alejandro V.
25.10.2012 - 11:14

Klar wäre ein Shooter neben Evans als Aufbau die Idealvorstellung. War ja auch mit der Grund, weshalb Evans so eine erfolgreiche Rookie-Saison gespielt hat (damals mit Garcia, meine ich). Andererseits ist Evans auch nie im Leben ein Aufbau, weil ihm dafür Spielüberischt, Entscheidungsfähigkeiten und zu einem gewissen Grad die Passfähigkeiten völlig abgehen. Thomas ist meinetwegen klein und kein guter Shooter, trotzdem hilft er meiner Meinung nach dem Team allemal mehr als Aufbau im Vergleich zu Evans. Bei Thornton sehe ich übrigens gar nicht mal das Problem, da er in New Orleans eigentlich schon als Spot Up-Shooter fungiert hat. Ich denke halt, dass sich Sacramento dazu durchringen müsste, Robinson/Hayes immer auf dem Feld zu haben neben einem offensiv orientierten Big. Damit kann man dann die Torrero-Defense auf den Flügeln (so lange es nicht Evans ist) einigermaßen ausgleichen.
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Beitrag: # 6899485Beitrag Kobelix
25.10.2012 - 11:16

Jeder Vorschlag, der Chuck Hayes beinhalted macht mich glücklich. Ich bin voll dafür.

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Beitrag: # 6899571Beitrag Kobelix
26.10.2012 - 17:33

Nortwest Division

Denver Nuggets: Die Nuggets werden uns sehr viel Spaß beim zuschauen bereiten. Absoluter Uptempo-Basketball, mit Lawson genau der richtige Pointguard dafür, dazu sehr gut gecoached und mit der unterhaltsamen Prise Verrücktheit im Team durch McGee. Ich freue mich sehr auf Denver. Abgesehen davon glaube ich auch, dass die richtig gut sind. Iguodala passt perfekt in das Team und auch wenn Afflalo ein sehr guter Rollenspieler ist, ist er natürlich ein Riesenupgrade. Dazu ist Al Harrington weg, der für mich nix getan hat außer den besseren Faried Minuten zu kosten, Gallinari zumindest vorerst wieder gesund, ich erwarte eine sehr starke Regular Season (Ob es dann in den Playoffs zu irgendwas reicht… nicht vorauszusehen, aber da gibt es dann eher noch ein paar Teams, die ich höher einschätze). Die Bank ist auf allen Positionen gut und tief besetzt, allenfalls einen weiteren Shooter könnte man noch brauchen, aber das ist schon meckern auf sehr hohem Niveau. George Karl wäre durchaus auch mal dran als Coach of the Year, auch wenn das ein unwahrscheinliches Szenario ist. 1995/96 wäre wohl sein Jahr gewesen, aber das war das Jahr mit Jordans Rückkehr, da haben die Bulls natürlich alles abgeräumt. War übrigens auch Phil Jacksons einziger CoY. Geschichtsstunde beendet… Denver ist gut und erreicht sicher die Playoffs.

Minnesota Timberwolves: Wie gerne würde ich den letzten Teil auch über die Wolves sagen. Ein wunderbares Team, vielleicht das Team dem ich (weit) nach den Celtics am meisten die Daumen drücke. Rick Adelman ist ein erstklassiger Coach und das Team sollte durch Kirilenko, Roy, Budinger und Shved viel stärker werden. Von den Abgängen wird ihnen niemand fehlen, man kann die Playoffs doch schon riechen. Oder könnte, wären nicht ihre beiden stärksten Spieler verletzt. Rubio hat die Liga letztes Jahr im Sturm erobert und das trotz eines weiterhin lausigen Sprungwurfs. Als Playmaker ist er aber mit jetzt gerade mal 22 schon so brillant, dass da eine große NBA-Karriere vorprogrammiert ist, dazu ist er ein richtig guter Verteidiger … und wird sicher bis Weihnachten, wenn nicht länger, ausfallen. Nun ist Luke Ridnour ein sehr ordentlicher Backup, ich hätte den Wolves zugetraut dennoch im Playoffrennen zu bleiben. Der Bruch der Wurfhand von Kevin Love könnte das leider dann doch verhindern. Love ist ihr bester Spieler, der klare Topscorer des Teams, der stärkste Rebounder der Liga, ihn kann man nicht ersetzen. Könnte stattdessen Brandon Roy für ein paar Wochen nochmal ein Team anführen? Pekovic ist ein guter Scorer im Lowpost, Kirilenko sah bei Olympia fast aus wie in alten Tagen und Williams der in Loves Abwesenheit sicher deutlich mehr Minuten spielt, ist eindeutig eher ein PF als SF und war ja immerhin der No.2 Pick. Ich würde mir sehr wünschen das geht, aber ich glaube der Westen ist zu stark und einen deutlichen Rückstand auf Platz 8, kann man kaum kompensieren. Besonders Brandon Roy wäre es sehr zu gönnen, dass er nochmal auf Topniveau spielt und die Preseason sah eigentlich ganz gut aus… ich glaube nicht dran. Nicht über längere Zeit. Die größte Chance im rennen zu bleiben ist also vermutlich die Verletzung von Nowitzki und die kommenden Verletzungen der Warriors. Auch nicht schön.

Oklahoma City Thunder: Ihr Platz wird sicher nicht frei. Die Thunder haben Finals-Luft geschnuppert. Kevin Durant jagt seinen 4. Scoring-Titel in Folge (wow, in dem Alter und bei der Konkurrenz), fast das ganze Team ist jung und weiter entwicklungsfähig und mit der Rückkehr von Eric Maynor bekommt man mindestens einen wichtigen Bankbaustein dazu. Eventuell kann ja auch Rookie Perry Jones für ein paar Minuten helfen. Und wenn nicht? Völlig egal. Die Thunder sind für mich der Topfavorit für den besten Record im Westen, ob es dann für die Rückkehr in die Finals reicht, wer weiß das schon. Das größte Thema während der Saison wird sowieso sein, was man mit dem auslaufenden Vertrag von James Harden macht. Einen Trade halte ich eigentlich für völlig ausgeschlossen. Warum Harden auf Geld verzichten sollte, ist mir auch nicht ganz klar und ich habe doch große Zweifel, dass OKC ihn gehen lässt. Vermutlich sehen wir also ein ganz unspektaluläres Matchen in der Offseason. Und vorher jede Menge Spekulationen. Am Rande interessant: Der Wechsel von Dwight Howard in den Westen könnte Kendrick Perkins den Job retten. Ich wäre nicht besonders überrascht gewesen, wenn man seinen Vertrag irgendwann „amnestied“, um Finanzspielraum für Harden zu schaffen, ihre stärkste Formation war ohnehin mit Durant auf der 4 und Ibaka als Center und die Liga spielt zunehmend kleiner. Gegen die Lakers wird man ihn brauchen, gut für Perkins.

Portland Trailblazers: Für mich allenfalls ein Außenseiter Pick für die Playoffs, sollten die Konkurrenten durch Verletzungen alle weit zurückgeworfen werden. LaMarcus Aldridge ist eine völlig legitime 1. Option, Nicolas Batum traue ich einen weiteren Schritt nach vorne absolut zu, aber als 2. Scoring Option ist er nicht ideal besetzt. Rookie Pointguard Lillard hat feine Ansätze gezeigt, Wes Matthews ist ein brauchbarer Spieler, JJ Hickson, na ja meinetwegen. Und dann kommt nix mehr. Die Bank ist inexistent, an Meyers Leonard glaube ich nicht und wer ist überhaupt der nächstbeste Spieler? Aleksander Pavlovic? Jared Jeffries? Oh je. Eine Starting 5 reicht für eine lange Saison nicht aus, wenn es nicht gerade die der Lakers oder der Heat ist. Ich denke das wird wieder nichts mit den Playoffs.

Utah Jazz: Die Jazz dagegen erwarte ich absolut in der Postseason. Nicht ganz so absolut, dass sie zu meinen sicheren 6 gehören würfen, aber doch absolut genug, dass ich sie ziemlich angesichts von Love und Nowitzki relativ beruhigt auf Platz 7 setze. Randy Foye, Mo und Marvin Williams sind gute Ergänzungen des Kaders, auch wenn ich mir das zusätzliche Jahr im Vertrag von Letzterem nicht unbedingt an Bord geholt hätte. Aber man hat nun endlich gefährliche Shooter im Team, kombiniert mit dem bärenstarken Frontcourt, ist das schon eine ziemliche Waffe. Wenn sich die guten jungen Spieler (besonders Heyward und Favors und Kanter, aber durchaus auch Burks) wie erwartet weiterentwickeln, ist das jetzt schon ein richtig gutes Team. Ein Veteran mit mehr Einfluss als Earl Watson und weniger Ego als Mo Williams könnte ihnen gut tun, aber Utah ist nicht wirklich der Ort für Skandale, vielleicht braucht man das gar nicht. Oder man bekommt einen als Dreingabe in dem Trade den viele herbeireden. Braucht man mehr freie Minuten für Favors und Kanter? Für mich kann das eigentlich auch so klappen und wenn würde ich gegen den Trend eher Big Al traden als den vielseitigeren Millsap. Alles eine Frage des Angebots natürlich, 20/10 Bigmen wachsen ja auch nicht auf Bäumen.

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Kobelix
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Beitrag: # 6899650Beitrag Kobelix
28.10.2012 - 8:00

Kobelix hat geschrieben:Das größte Thema während der Saison wird sowieso sein, was man mit dem auslaufenden Vertrag von James Harden macht. Einen Trade halte ich eigentlich für völlig ausgeschlossen.
Ach leckt mich doch alle am... so schnell hätte man mir doch auch nicht nachweisen müssen, dass ich keine Ahnung habe. Mehr dazu im Houston-Teil, der heute innerhalb der Southwest Division eh noch dran wäre.

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Stephen Roche
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Beitrag: # 6899651Beitrag Stephen Roche
28.10.2012 - 8:52

Interdisziplinäre "Analyse":

Ein schöner What-would-Belichick-do-Move von Oklahoma.
IONO1

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6899660Beitrag Rad-Schumi
28.10.2012 - 12:09

OKC schafft es also tatsächlich mehr für Harden zu bekommen als Orlando für Howard. Verrückte NBA.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass einer der Picks der hier viel diskutierte Raptors-Pick ist. Auch wenn mir gefällt was in Toronto passiert, ein Lottery-Pick dürfte das nach wie vor sein.

Kurzfristig dürfte man sich sportlich verschlechtern, wobei ich mir vorstellen könnte, dass man da Lösungen findet. Der Energy-Boost von der Bank ist bei Martin (so er den 6th-man wird) deutlich geringer als bei Harden. In der zweiten 5 mit Maynor könnte das aber ganz nett werden, wenn der so spielt wie es von vielen Seiten erwartet wird. Das Problem dürften vorallem die Minuten sein, in denen man bisher Westbrook/Harden/Durant/Ibaka/Perkins auf dem Feld hatte, da wird viel mehr Druck auf Westbrook lasten, das Spiel zu machen, das gefällt mir nicht so wirklich. Wenn man sich hingegen entscheidet öfter mal mit Durant auf der 4 zu spielen und offensiv aus allen Löchern zu feuern, dann klingt Maynor/Westbrook/Martin/Durant/whoever doch ganz nett. Man hat 2 Leute, die etwas mit dem Ball machen können und kann Martin und Durant als Scorer einsetzen.
Dennoch, der Trade wirkt auf mich ein bisschen so, als würde man nicht wirklich an die eigenen Titelchancen glauben diese Jahr. Man weiß nie was passiert wäre, aber so weit war man, finde ich, nicht weg in den letzten Finals und auch die Lakers dürften doch nicht unüberwindbar sein.
Seis drum, man könnte genauso argumentieren, dass es von Mut und Kompetenz zeugt, den einen Schritt zurück zu gehen, um 2 nach vorne machen zu können, statt es jetzt erzwingen zu wollen.

BTW: Aus Fantasy-Sicht gefällt mir das natürlich, dass Harden mehr Verantwortung bekommt, auch wenn jetzt der Davis-Pick unnötig wirkt.

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Kobelix
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Beitrag: # 6899661Beitrag Kobelix
28.10.2012 - 12:52

Southwest Division braucht noch ein bisschen Zeit, aber die OKC Seite kann ich ja schonmal vorziehen. Der Toronto-Pick ist soviel ich weiß Lottery-protected also die ganz große Nummer nun auch nicht. Der andere ist glaube ich von den Mavs, potentiell dadurch sogar der interessantere. Langfristig ist das also alles schon ok und ich sehe das auch so, dass sie mehr bekommen haben als die Magic (Aber zu denen, wenn die Eastern Conference dran ist).

Trotzdem, ich mag den Trade überhaupt nicht für die Thunder. Martin und Maynor können Harden vielleicht ansatzweise offensiv ersetzen, defensiv ist das aber ein riesen Schritt zurück. Kevin Martin ist einer der defensiv schlechtesten Guards der Liga und für mich mindert man die Chancen auf eine Championship in diesem Jahr damit erheblich. Bei aller Liebe für langfristige Pläne, das mag ich doch überhaupt nicht. Soviele Chancen auf einen Title-Run kriegt man in der Regel nicht. Wer weiß schon was in ein paar Jahren ist und als Zeichen an das Team... ugh.

Nun verstehe ich natürlich, dass Finanzen dabei eine wichtige Rolle spielen und auch wenn ich nachdem was ich so lese ein bisschen bezweifele, dass OKC da wirklich so schlecht dasteht, kann man es einem Owner nach dem ganzen Hin und Her beim neuen CBA ja nicht wirklich vorwerfen, wenn er keine hohe Luxury-Tax zahlen will. Aber kriegt man diesen Deal nicht noch genauso nach der Saison mit einem Sign&Trade für Harden? Das will mir nicht in den Kopf.

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6899667Beitrag Rad-Schumi
28.10.2012 - 13:37

Kobelix hat geschrieben: Der Toronto-Pick ist soviel ich weiß Lottery-protected also die ganz große Nummer nun auch nicht.
Ich hatte mich da ganz auf Alejandro verlassen und ihn so verstanden, dass der Pick so protected ist, dass er auf jeden Fall in der Lottery ist, es sei denn, die Raptors kommen bis 2017 jedes Jahr in die POs.
Kobelix hat geschrieben: Martin und Maynor können Harden vielleicht ansatzweise offensiv ersetzen, defensiv ist das aber ein riesen Schritt zurück. [...] Soviele Chancen auf einen Title-Run kriegt man in der Regel nicht. Wer weiß schon was in ein paar Jahren ist und als Zeichen an das Team... ugh.
Wenn man die Lakers und Heat als Hürden auf dem Weg zum Titel sieht, kann man Martins fehlende Defensivqualitäten ja uU überspielen. Bei Miami muss man 3 Mann ernsthaft verteidigen, Westbrook/Sefolosha für Wade, Durant/Sefolosha für James, Ibaka/Collision für Bosh. Martin kann man dann gut zu Chalmers/Battier/Allen in die Ecke stellen.
Bei den Lakers kann man ihn im Notfall MWP verteidigen lassen, Durant müsste dann eben Kobe oder Nash verteidigen. Auf lange Sicht sollte sein Anspruch ohnehin sein, dass man ihn, zumindest in der Crunchtime, gegen den besten Spieler des Gegners aufstellt.
Das gesagt, natürlich wird OKC schlechter. Natürlich sind ihre Titel-Chancen diese Saison kleiner geworden. Natürlich hätte ich es lieber gesehen, wenn sie dieses Jahr nochmal einen Anlauf genommen hätten (Heat/Lakers als Topfavoriten auf den Titel, geht es schlimmer?). Natürlich weiß man nicht was in ein paar Jahren ist.
Aber: Presti ist ja nun nicht blöd. Wenn man sich in OKC zusammengesetzt hat und zu dem Schluss gekommen ist, dass man diesem Team nicht zutraut die Heat zu schlagen, dann musste man handeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich gar keine Chancen ausgerechnet hat, aber überragend sind sie auch nicht gewesen. Wenn man nicht bereit war dafür eine ganze Menge Geld zu bezahlen, dann musste man jetzt handeln. Später in dieser Saison wäre Quatsch gewesen und...
Kobelix hat geschrieben:Aber kriegt man diesen Deal nicht noch genauso nach der Saison mit einem Sign&Trade für Harden? Das will mir nicht in den Kopf.
Das dachte ich mir auch, nun kenne ich mich mit den Regeln für die Free-Agency nicht so genau aus, hätte OKC denn Harden ein max-offer machen können, bevor andere Teams ihm einen Vertrag anbieten? Wenn sie nämlich nur matchen, dann kann Harden bis Januar (?) nicht getradet werden. War diesen Sommer ein Thema bei den Nets, weil die eigentlich keine Chance auf Howard mehr hatten, nachdem sie bei Lopez gematched hatten.

Der Trade wird sich daran messen lassen müssen, ob die Thunder in den nächsten 4-5 Jahren einen/mehrere Titel holen.
Wenn ja werden alle sagen, dass Presti der fähigste und mutigste GM der Liga ist und es ja so clever war, sich finanziell nicht zu ruinieren, um die third banana an Bord zu halten.
Wenn nicht werden alle sagen, dass man doch nicht so blöd sein könne, wegen "den paar" Millionen die eigenen Titelchancen über Bord zu werfen und wie man denn bitte darauf spekulieren könne, was in ein paar Jahren sei, wo doch alles so schnell gehe.

Unabhängig davon wie es ausgeht, auch wenn es nicht so klingt, ich tendiere subjektiv zu letzterem. Ein Jahr hätte ich dem Team noch gegeben um zu schauen, was man erreichen kann. Harden wäre man auch nächstes Jahr im Dezember noch losgeworden. Ich kann aber verstehen, warum die verantwortlichen sich anders entschieden haben.

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Kobelix
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Beitrag: # 6899670Beitrag Kobelix
28.10.2012 - 13:55

Rad-Schumi hat geschrieben:[
Ich hatte mich da ganz auf Alejandro verlassen und ihn so verstanden, dass der Pick so protected ist, dass er auf jeden Fall in der Lottery ist, es sei denn, die Raptors kommen bis 2017 jedes Jahr in die POs.
Scheint in der Tat anders zu sein, als ich dachte. Sehr viele Einschränkungen des Picks, aber nicht einfach Lottery protected. Habe ich so auch noch nicht gesehen. Besser natürlich für OKC, ändert aber nichts an der Analyse für dieses Jahr.

Das Durant die Topguards der Gegner verteidigt halte ich bisher für keine besonders gute Idee, ansehen würde ich mir das allerdings gerne, lernen kann er das allemal noch. Das man den Deal allerdings macht, weil man sich chancenlos sieht, kann ich mir nicht vorstellen. Das wäre ja völlig albern. Man war letztes Jahr nicht chancenlos und vor allem sind die Heat noch lange nicht wieder in den Finals. Es wird schon um die Finanzen gehen.

Die Frage zu den restricted FAs Regeln ist eine interessante und ich kann die auch nicht mit Sicherheit beantworten. Im Endeffekt glaube ich ja auch, dass sie Harden hätten behalten sollen. Aber gut, wir werden sehen.

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Kobelix
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Beitrag: # 6899686Beitrag Kobelix
28.10.2012 - 15:35

2 NBA-Kenner (und Roche) habe ich ja jetzt schon an der Seite. Das ist erfreulich, aber da geht noch mehr. Mindestens 8 Weitere lungern da ja noch weiter oben im Forum rum. Nur Mut (oder weniger Faulheit) zur Meinung. 8)

Southwest Division

Dallas Mavericks: Ich finde die Mavs haben ziemlich gute Flickschusterei betrieben. Man wollte Deron Williams (oder zwischendurch sogar Howard), man hat ihn nicht bekommen. Shit happens. Stattdessen versucht man also sich mit ein paar soliden Spieler auf kurzen, bezahlbaren Verträgen über Wasser zu halten und für diese Herangehensweise, hat man mit Collison, Mayo, Brand (der ist sogar ein besonderes Schnäppchen) und Kaman sehr ordentliche Leute bekommen. Für die ganz großen Ansprüche reicht das aber sicher nicht. Schon gar nicht, wenn Nowitzki länger ausfällt oder im schlimmsten Fall wie letztes Jahr nie so richtig körperlich in Schuss kommt. In letzterem Fall bin ich überzeugt, dass man die Playoffs verpasst, Mayo und Kaman werden nicht plötzlich erste Optionen im Angriff, mit Delonte West scheint der wichtigste Backup-Guard auf dem Weg raus aus Dallas zu sein, an den Beaubois-Durchbruch mag ich nicht mehr so recht glauben, Vince Carter ist done… immerhin sah ihr Rookie Crowder bisher sehr ordentlich aus. Na ja. Ist Nowitzki gesund und in Form kann es dennoch für Platz 8 reichen. So gut ist er noch und die anderen Teams (siehe Minnesota) haben ja auch Probleme. Aber es wird knapp, nächstes Jahr muss man den Cap-Space mal nutzen, auf Dauer bringt einen Flickschusterei ja nicht weiter, auch wenn man sie gut macht.

Houston Rockets: Ich war absolut vorbereitet, die Rockets auf den letzten Platz im Westen zu setzen. Dann kam Harden und es gefällt mir zumindest ein wenig besser. Man hat durchaus viel aufgegeben für Harden und ob das langfristig (man kann ja davon ausgehen, dass Harden jetzt seinen Max-Deal in Houston bekommt) funktioniert so viel Geld in Harden, Lin und Asik zu investieren weiß ich nicht, bin sogar eher skeptisch. Aber irgendwann muss man die 1000 „Assets“ eben auch mal einsetzen, bei Howard hat es nicht geklappt, Harden ist immerhin ein sehr guter und junger Spieler auf den man bauen kann. Find ich schon ok. Vielleicht ist da auch noch irgendwas im Busch, dass ich noch nicht ganz verstehe. Asiks und Lins Verträge sind ganz merkwürdig backloaded. Die verdienen im 3. Jahr deutlich mehr als in den ersten beiden zusammen, setzt man da darauf, dass man solche auslaufenden Verträge dann gut wieder loswird? Das Beste an dem Trade ist, dass man wenigstens etwas aus dem Lowry-Deal gemacht hat. Lowry abzugeben und durch Lin zu ersetzen, hat mir nämlich überhaupt nicht gefallen, auch die Scola-Amnestie fand ich unnötig, aber man kann zumindest nicht sagen, dass es langweilig ist in Houston. Da wird was probiert. Immerhin, Lin und Martin wäre defensiv die schlimmste Guard-Paarung gewesen an die ich mich erinnern kann, und auch offensiv wird es Lin sehr gut tun, dass da jetzt jemand ist, der ihn beim Ballvortragen entlastet. Wie wohl Harden sich als erste Option im Angriff fühlt, wird sich zeigen, aber eigentlich habe ich da keine großen Bedenken. Von den Playoffs ist man für mich immer noch weit weg. Asik ist defensiv eine Verstärkung, aber ob er damit klar kommt viele Minuten zu spielen weiß ich nicht und offensiv ist er sehr beschränkt. Patterson und Parsons sind gute Rollenspieler, die Bank besteht quasi nur aus Talenten und Carlos Delfino. Wenn da einige einschlagen, kann das Team durchaus überraschen, kurzfristig mag ich da noch nicht dran glauben.

Memphis Grizzlies: Auch hier sehe ich auf der Bank ein paar Fragezeichen. Die kleinen Flügel scheinen mir arg unterbesetzt, Mayo wird ihnen fehlen. Aber die Starting-5 ist sehr stark. Conley und Tony Allen sind der Gegenentwurf zu Lin/Martin, defensiv mit das Beste was die Liga zu bieten hat. Der Frontcourt ist enorm groß, vielleicht das einzige Team das den Lakers da Konkurrenz macht. Im Rebound wird man erstklassig sein und das Team lebt im Lowpost, da werden sich viele Gegner wieder sehr schwer in der Defense tun. Dazu gehen Gay und Randolph mal beide gesund in die Saison, Memphis sollte sicher die Playoffs erreichen und gehört zu meinen gesetzten 6 Teams. Ob es dann viel weitergeht… da bin ich eher unsicher. Sie haben große Schwächen beim 3-Punkte-Wurf, in einer Playoff-Serie werden gute gegnerische Coaches das mangelnde Spacing offenbaren. An Stelle von Chris Wallace würde ich jetzt schon täglich eine E-Mail schreiben, um potentiellen Lottery-Teams Leute wie JJ Redick oder Linas Kleiza abzuschwatzen.

New Orleans Hornets: Ich spare mir mal an dieser Stelle alle Rückblicke, wie die Hornets an den No.1 Pick gekommen sind und warum da jetzt nicht Goran Dragic, Kevin Martin, Lamar Odom und Co stattdessen spielen. Nennen wir es Glück gehabt. Anthony Davis wird ein Star in der Liga. Jetzt schon ein großartiger Verteidiger und Shotblocker, ich glaube die Anpassung an die größeren, schwereren Gegenspieler wird nicht lange dauern, zumal ich nicht erwarte, dass er als Verteidiger der echten Center vorgesehen ist. Offensiv wird das sicher noch etwas dauern, da ist er nicht gerade Hakeem Olajuwon… er ist aber auch nicht Bismack Biyombo, das wird schon. Mit Ryan Anderson hat man eine weitere klare Verstärkung geholt, ob er da nun als 6th Man oder Starter spielt, macht fast keinen Unterschied. Man brauchte dringend einen Shooter und Anderson ist einer der besten. Dazu ein guter Rebounder, ich erwarte eigentlich nicht, dass er so viel SF spielt, wie ich oft gelesen habe. Tatsächlich glaube ich sogar eher, dass er die Center verteidigen muss, wenn Robin Lopez nicht spielt (Und Robin Lopez ist nicht besonders gut und viel verletzt, also wird das öfter vorkommen). Alles in allem ist das Team noch nicht gut genug für die Playoffs, sollte Davis nicht eine absolute Monstersaison spielen. Ich bin ein Fan von Eric Gordon, aber er muss auch mal eine ganze Saison gesund bleiben, Greivis Vazquez und Al-Farouq Aminu gehören zu den schwächsten Startern im Westen, was aber eher für die Tiefe der Conference spricht, als gegen die Beiden. Insgesamt wird es wohl eine Übergangssaison für die Hornets, aber die Zukunft sieht gut aus.

San Antonio Spurs: Man schreibt jedes Jahr das Gleiche über die Spurs. Das beste Management der Liga (Man muss sich mal angucken wie viele Teams ehemalige Spurs-Mitarbeiter an die Spitze ihres Frontoffice setzen), der beste Coach im amerikanische Sport und Jahr für Jahr ein Title-Contender obwohl sich jedes Mal die Zweifler melden. Letztes Jahr hat man den besten Basketball aller Teams gespielt, bis OKC ihnen mit einer unfassbaren Wurfquote in Spiel 6 den Wind aus den Segeln nahm. Hätte man die Heat geschlagen? Wir werden es nie wissen. Natürlich werden die Herren Duncan und Ginobili nicht jünger, beide sind nicht mehr die Top-10 Spieler (Top-1 im Falle von Duncan) in der Liga, die sie mal waren. Beide sind aber auch alles andere als Altlasten. Popovych wird sie irgendwo in den 20ern an Minuten im Schnitt spielen lassen, die Tiefe der Bank (es mag da nach Ginobili keinen Star drauf geben, aber ich sehe keinen einzigen Spieler im 15er Kader, der nicht absolut NBA Minuten verdient) lässt das locker zu und wenn dann 1-2 Spiele mehr verloren gehen, wird das in San Antonio niemanden jucken. Kommt man gesund in die Playoffs, ist immer mit ihnen zu rechnen. Als Top-Favorit vielleicht nicht mehr, aber direkt dahinter. Tony Parker war im letzten Jahr ein legitimer Kandidat fürs All-NBA 1st Team, Kawhi Leonard hat sich unter Popovych immens weiterentwickelt und wirkt inzwischen wie der ideale Allrounder ohne Schwächen. Wie gesagt, jedes Jahr das Gleiche. Playoffs. Natürlich.

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