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CristianoRonaldo7
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Beitrag: # 6899688Beitrag CristianoRonaldo7
28.10.2012 - 16:00

Kobelix hat geschrieben:2 NBA-Kenner (und Roche) habe ich ja jetzt schon an der Seite. Das ist erfreulich, aber da geht noch mehr. Mindestens 8 Weitere lungern da ja noch weiter oben im Forum rum. Nur Mut (oder weniger Faulheit) zur Meinung. 8)
Keine Zeit als Ausrede zieht ja im Moment nicht, aber meine Beteiligung wird sich wieder auf bestimmtes Team aus der Central Division beschränken. Für den Rest der Liga bin ich nicht wirklich in der Materie drin. Ich nutze da deine Preview um wieder auf den neuesten Stand zu kommen. ;)

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Kobelix
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Beitrag: # 6899689Beitrag Kobelix
28.10.2012 - 16:04

Unwissen spielt keine Rolle. Was in der Materie sein bringt habe ich ja schon eindrucksvoll bewiesen in dem ich vorhegesagt habe, dass man Harden sicher nicht tradet.

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CristianoRonaldo7
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Beitrag: # 6899690Beitrag CristianoRonaldo7
28.10.2012 - 16:09

Aber ich wusste nicht mal, dass Hardens Vertrag überhaupt ausläuft. :lol:

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6899716Beitrag Alejandro V.
28.10.2012 - 20:54

Nur mal kurz zum Trade: Ich sehe es mit gemischten Gefühlen. Aus Houstons Sicht finde ich den Trade total verständlich und hätte ihn auch sofort so gemacht. Klar ist Lin/Harden/Asik jetzt nicht etwas, was man als Big Three sein Eigen nennen möchte. Sie werden aber auf jeden Fall wieder relevant, sie haben noch einiges an Talent rumschlummern (Patrick Patterson, anyone?) und gehen wenigstens Risiko. Harden ist sicherlich nicht der Hauptpreis, der Gasol letztes Jahr gewesen wäre, aber dennoch ein sehr, sehr guter Trostpreis, wenn man so will.

Die Thunder kann ich eigentlich auch halbwegs verstehen. Man hätte mit dem aktuellen Kader eh (selbst bei einer Verlängerung Hardens) maximal zwei Jahre gehabt, dann wäre die Luxury Tax so erdrückend geworden, dass man da irgendwen hätte traden müssen. Ich habe es ja schon mal vorher kurz angerissen: Ich halte Perimeter-Defense mittlerweile für überschätzt und das aus zwei Gründen: 1. entwickelt sich das Spiel ohnehin immer mehr dahin, dass die Teams viel, viel effektiver agieren, sich ihre Würfe genau aussuchen und dementsprechend die Spieler immer spezialisierter werden. Der Titel der Mavericks oder auch der der Heat hat gezeigt, dass man keine dominanten Big Men braucht, um den Titel zu holen, sondern sich das Spiel mehr und mehr an den Perimeter verlagert und da vor allem an der Dreipunktlinie entschieden wird. Es bedarf nun keiner herausragender Fähigkeiten, um ein bisschen zu rotieren und dann einen Distanzwurf zu stören. Zweitens gibt es noch eine handvoll Spieler mit Drive, die den Weg zum Korb suchen. Abgesehen davon, dass sie dann eh noch von ihrem eigentlichen Gegenspieler verfolgt werden, braucht man einen guten Abräumer am Brett, um die jeden Drive schon einmal zu einem gewissen Maße zu beeinflussen oder ganz zu verhindern. Die Thunder haben hier Ibaka, der diese Rolle perfekt übernimmt, oder Perkins.

Daher ist der Trade, wenn ich mir die Spielentwicklung der letzten Jahre ansehe, völlig verständlich. Mit Lamb kriegt man einen richtig guten Shooter, der auch nicht zwangsweise reiner Spezialist bleiben muss, und mit Martin einen begnadeten Scorer, der nicht den Ball in den Händen braucht, um effektiv zu sein (was Harden dagegen brauchte). Sicherlich ein Risiko, da man voll auf die Gesundheit von Maynor setzt und nur zwei Ballhandler im Kader hat (Westbrook/Maynor), wobei Durant ja auch mehr und mehr in die Rolle reinwächst. Mir gefällt der Trade aber, um weiterhin langfristig flexibel zu sein und den Kader zukunftsorientierter auszurichten. Dass die Lakers jetzt freiere Bahn haben, sehe ich übrigens auch nicht so richtig - weil ihnen eben eine Menge Spacing abgeht.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6899717Beitrag Alejandro V.
28.10.2012 - 21:08

Mal als Ergänzung zur Bewertung des ganzen, hier die genauen Draftpick-Regelungen, die OKC bekommen hat (Quelle: RealGM):

2013 first round draft pick from Dallas
Dallas' own 2013 first round draft pick to Houston via the L.A. Lakers ( top 20 protected in 2013, top 20 protected in 2014, top 20 protected in 2015, top 20 protected in 2016, top 20 protected in 2017 and unprotected in the 2018 Draft). [Dallas - L.A. Lakers, 12/11/2011 and then Houston-L.A. Lakers 3/15/2012]

2013 first round draft pick from Toronto
Toronto's own 2013 1st round pick to Houston (Top-3 Protected and 15-30 Protected in the 2013 Draft, top-2 protected and 15-30 protected in 2014, top-2 protected and 15-30 protected in 2015, top-1 Protected and 15-30 protected in 2016, top-1 protected and 15-30 Protected in 2017 and unprotected in the 2018 Draft. [Houston-Toronto, 7/11/2012]

Ich denke, es wird noch etwas dauern, bis man den Pick der Mavericks nutzen darf, aber der von Toronto sollte unter Umständen schon 2013 wirksam werden. Möglicherweise ein weiterer Top 10-Pick bei der Franchise, die schon Durant, Westbrook und Ibaka plus etliche andere gute, junge Spieler hat. Die mit ihren Lottery-Picks von 2007 bis 2009 immer voll ins Schwarze getroffen hat. Erschreckend.
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Kobelix
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Beitrag: # 6899720Beitrag Kobelix
28.10.2012 - 21:27

Oh super, vielen Dank. Das ist schön, dass hier schriftlich zu haben.

Beim Überschätzen der Perimeter Defense werden wir uns eher nicht einig, aber ich verstehe Deinen Punkt. Ich bin auch nicht völlig sicher, ob Harden den Ball wirklich in den Händen braucht um effektiv zu sein, oder ob einfach die die Thunder den Ball in seinen Händen brauchten um effektiv zu sein, jedenfalls wenn er mit der 2. Unit auf dem Feld war.

Sei es wie es sei, das ist auf alle Fälle eine realistische Einschätzung der Zukunft von OKC, manchmal hätte ich es einfach gerne, dass die Gegenwart wichtiger ist. Und jetzt zurück zu den anderen Teams, da wird man ja kirre von. 8)

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6899721Beitrag Alejandro V.
28.10.2012 - 21:29

Letzter Punkt zu dem Trade (die Southwest handele ich dann morgen ab...versprochen ;) ): Harden hätte bei einem Sign and Trade a) nur das Maximalgehalt bekommen, was ihm alle hätten bieten können und b) pro Jahr "nur" einen Zuwachs von 4,5% gehabt. Wären summa summarum ca. 20 Millionen gewesen (wenn ich richtig gerechnet habe, auf die er da verzichtet hätte.
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PepsiLight
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Beitrag: # 6899722Beitrag PepsiLight
28.10.2012 - 21:31

Kobelix hat geschrieben:2 NBA-Kenner (und Roche) habe ich ja jetzt schon an der Seite. Das ist erfreulich, aber da geht noch mehr. Mindestens 8 Weitere lungern da ja noch weiter oben im Forum rum. Nur Mut (oder weniger Faulheit) zur Meinung. 8)
Bei mir scheiterts weder an Faulheit, noch an zu wenig Mut.
Eher daran, dass ich mit Begriffen wie Salary Cap und protected Lotterypick nicht ungemein viel anfangen kann. Ich weiß zwar, wie die Lottery funktioniert und dass es eine Gehaltsobergrenze gibt, aber da hörts dann auch schon auf. :)
Zuletzt geändert von PepsiLight am 28.10.2012 - 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Kobelix
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Beitrag: # 6899724Beitrag Kobelix
28.10.2012 - 21:44

Das macht ja nix, dann redest Du einfach über was anderes.
Aber ich will ja niemanden drängen, ich freue mich ja schon über die Beteiligung (Auch wenn Alejandro sich jetzt schon vor der Northwest-Division drücken will und direkt zur Southwest springt. :wink:).

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6899746Beitrag Alejandro V.
28.10.2012 - 23:52

Was nur daran liegt, dass ich beim Nordwesten mit dir voll übereinstimme. Sicher müsste man OKC jetzt neu schreiben, aber wie gesagt, ich sehe da nicht einmal dramatische Qualitätsverluste. Sonst muss ich auch gestehen, dass mich die Division jetzt nicht soooo brennend interessiert. OKC sieht man eh oft genug, Denver sicherlich auch (ich würde es jedenfalls jedem empfehlen). Portland hat sich wieder dahin entwickelt, wo sie schon vor acht Jahren waren: Graue Maus, keine echte Chance auf Playoff-plätze, irgendwie auch etwas perspektivlos. Lillard halte ich jetzt nicht für "the next big thing", sondern für jemanden, der mit zu geringem Basketball-IQ zu viel Verantwortung kriegen wird. Minnesota..tja, alles gesagt. Aufregend, jung, verletzt. Die Jazz sind langweilig wie eh und je :P. Naja, nicht wirklich, ich mag Hayward, Favors, Millsap und Kanter sehr. Die werden auch relativ sicher 7. im Westen, aber für mehr reicht es nicht. Da fehlt auf den Flügeln einfach ein guter Aufbau, von dem gerade die Bigs profitieren würden. Wenn sie bis Saisonstart unter Einhaltung jeglicher humanitärer Regeln Watson und Mo Williams kreuzen können, sind sie für mich eine Klasse besser. So ist das aber mit überschaubarer Perspektive - vielleicht tradet man aber Jefferson für einen guten Aufbau. Dann haben wir hier den nächsten Anwärter auf Heimvorteil in den Playoffs.
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Rad-Schumi
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Beitrag: # 6899747Beitrag Rad-Schumi
28.10.2012 - 23:52

(Fast) Volle Zustimmung bei Denver. Ich traue ihnen mit den richtigen Matchups durchaus auch in den POs eine Menge zu. Einen gewissen Heimvorteil gibt es in Denver einfach, zumal wenn das Heimteam spielt wie es spielt. Lakers und Spurs dürften schwer werden, die Thunder wohl auch. Aber die anderen Teams im Westen können sie in meinen Augen alle schlagen. Und die Spurs und Lakers werden auch nicht jünger, nicht die besten Voraussetzungen um in großer Höhe zu rennen. Die 2. Runde halte ich auf jeden Fall für in Reichweite. Aber es ist ja noch ein bisschen hin.

Minnesotas Chancen auf die POs sind nicht überragend, da stimme ich dir zu. Eigentlich geht es ja nur um einen Platz im Westen, um den sich sich vorallem mit Dallas und GS streiten. Ich glaube tatsächlich, dass es darauf hinausläuft, bei welchem Team die Stars am besten durchalten. Da hat Minnesota dann gar keine schlechten Karten. Rubio ist zwar vorerst raus, aber wenn ich die Wahl hätte zwischen Currys Knöcheln, Dirks Knie und Loves Hand würde ich doch immer letztere wählen. Die ist weder chronisch, noch ist er alt. Zwischen 40 und 50% gebe ich den T-Wolves, das dürfte mehr sein, als man vor 2-3 Jahren gehofft hat.

OKC hatten wir.

Bei Portland könnte man noch ein bisschen über Lilliards Flugangst reden. Ich kann absolut nicht einschätzen, ob dass seine Leistung irgendwie beeinflusst, also ob er schlechter spielt, nachdem er geflogen ist. Ganz ohne Flugzeug wird man es wohl kaum durch die Saison schaffen.

In Utah hat man sich ein wirklich starkes Team zusammen gestellt. Mo Williams ist nun wirklich nicht der zurückhaltendste, aber eigentlich wollte der doch einfach nur Starter sein und viele Minuten spielen. Das dürfte in Utah klappen, wenn man ihn dann noch ein bisschen lobt ist das glaube ich alles, was er zum Wohlfühlen braucht.
Einen der Bigmen muss man natürlich nicht zwangsläufig traden, es würde mich aber doch wundern, wenn man es nicht täte. Einen Spieler dieser Qualität auf einer anderen Position würde ihnen doch deutlich weiterhelfen. Die Frage ist natürlich, ob jemanden findet, der auch noch ins Team passt. Wenn nicht wird man auch niemanden traden, man hat ja eigentlich keine Not.

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Stephen Roche
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Beitrag: # 6899748Beitrag Stephen Roche
28.10.2012 - 23:59

Alejandro V. hat geschrieben:Die Jazz sind langweilig wie eh und je :P.


Pfffff.
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Kobelix
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Beitrag: # 6899750Beitrag Kobelix
29.10.2012 - 0:02

Rad-Schumi hat geschrieben: Bei Portland könnte man noch ein bisschen über Lilliards Flugangst reden. Ich kann absolut nicht einschätzen, ob dass seine Leistung irgendwie beeinflusst, also ob er schlechter spielt, nachdem er geflogen ist. Ganz ohne Flugzeug wird man es wohl kaum durch die Saison schaffen.
Lillard auch noch? Ich hab nur gehört, dass sich Royce White deswegen einen Bus gekauft hat. Rookies heutzutage...

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6899753Beitrag Rad-Schumi
29.10.2012 - 0:19

Ich hatte da was im Kopf, dass White nicht der einzige war und das Lillard zugeordnet. Kann aber auch sein, dass ich da was komplett durcheinander gebracht habe und das Quatsch ist. Wenn du noch nichts davon gehört hast spricht das eigentlich fast dafür.
Google ergibt auch nicht wirklich viel, dann scheint das tatsächlich Quatsch zu sein. Danke für die Korrektur.

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Kobelix
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Beitrag: # 6899867Beitrag Kobelix
30.10.2012 - 15:45

Meine Prognose für den Endstand der beiden Conferences verschiebe ich mal auf das Ende der Preview. Und werde ich heute Nacht wenig schlafen, weil ich zumindest versuche für Heat-Celtics wachzubleiben? Hell yeah!

Southeast Division

Atlanta Hawks: Danny Ferrys Einstand als GM der Hawks war hervorragend. Der angebliche untradebare Vertrag von Joe Johnson weilt jetzt in Brooklyn, Marvin Williams wurde nach Utah verscherbelt. Addition by Subtraction in Reinform. Nicht, dass die Spieler furchtbar wären, aber finanziell steht man jetzt viel, viel besser da und ganz ehrlich… ich glaube nicht mal, dass das jetzige Team schlechter ist als letztes Jahr. Nun liegt das vor allem daran, dass Al Horford gesund ist, das ist im besonders im Big-Man-schwächeren Osten ein echter Trumpf. Sollte Josh Smith in seinem Contract-Year nicht plötzlich wieder anfangen wild von außen zu schießen, sind die Hawks für mich ernst zu nehmen, im für ziemlich offenen Kampf um Platz3-4 im Osten. Einen Playoffplatz sehe ich als ziemlich sicher an (wenn man Smith nicht in der Saison für Picks oder ähnliches wegtradet). Jeff Teague hat als Playmaker noch Luft nach oben, ich erwarte da auch eine echte Weiterentwicklung und gehe davon aus, dass Devin Harris nur als echter Backup spielt, eventuell auch ein bisschen auf der 2. Lou Williams ist defensiv schwächer als Joe Johnson (man muss jetzt ja auch nicht so tun, als wäre der gar kein Verlust, so ist das ja auch nicht), aber ich erwarte eigentlich keinen Abfall in der Offense, wenn ich mich daran erinnere wie Williams die 76ers offensiv über weite Strecken getragen hat. Dazu hat man mit Korver, Morrow und selbst Tolliver eine ganze Reihe von sehr guten Shootern geholt, selbst wenn man vielleicht noch mit einem Center neben Horford startet, erwarte ich die Hawks da vor allem in kleinen Aufstellungen. Die Zukunft war schon mal schlechter in Atlanta.

Charlotte Bobcats: Kaum etwas war schon mal schlechter als die Bobcats. Oh je. Oh je, oh je. Letzte Saison war man das schlechteste NBA-Team aller Zeiten. Dieses Jahr ist man das schlechteste NBA-Team aller Zeiten und Michael Kidd-Gilchrist. Alles was ich über den Jungen höre gefällt mir, ein Hustle-Player, immens harter Arbeiter, großes Potential in der Defense, gut im Fast-Break. Ich würde mich nicht wundern, wenn er irgendwann auch einen Sprungwurf hat und zumindest ein solider Scorer wird, aber kann er aus den Bobcats dieses Jahr schon ein respektables NBA-Team machen? Sehr unwahrscheinlich. Ben Gordon ist der Topscorer? Dazu strahlt man ungefähr so viel Gefahr im Lowpost aus wie Earl Boykins. Backcourt ist extrem klein, fast niemand kann werfen, die Pointguards schon mal gar nicht, was können die Bobcats überhaupt? Sie können wohl den Rim verteidigen, sie haben sehr gutes Shot-Blocking… äh… ich glaube das war‘s. Immerhin scheint der neue Coach, Mike Dunlap, die richtige Idee zu haben, wenn er ankündigt ein paar wildere Systeme, gerade in der Defense auszuprobieren. Wenn man so richtig schlecht ist, darf man (ja sollte man!) ungewöhnliches probieren. Und niemand ist schlechter in dieser Liga als die Bobcats.

Miami Heat: Und niemand ist besser als die Heat. Sie sind der Champ und allein dadurch schon der Topfavorit auf den Titel. Ray Allen ist auch mit kaputten Füßen noch einer der besten Shooter der Liga, Rashard Lewis ist dagegen wohl eher jemand für das andere Ende der Bank. Im Endeffekt auch alles egal, irgendjemand wird die weit offenen Würfe schon treffen, ich glaube auch nicht an einen großen Einfluss von Allen auf die Heat und man wird kaum viele Spielzüge für ihn spielen, er steht halt da dann mit den anderen Shootern in der Ecke rum, wirft ab und zu und wird in der Defense versteckt, um es überspitzt zu sagen. Klingt fast ein wenig traurig, soll es aber gar nicht, denn die Heat spielen zu Recht so. Seit Spoelstra erkannt hat, dass sie am stärksten mit LeBron als Powerforward sind und die Spieler jetzt auch ernsthaft entsprechende Spielzüge durchlaufen lassen, anstatt abwechselnd Wade und James 1 gegen 5 gehen zu lassen, sind die Heat offensiv einfach ein Juggernaut, eine ziemlich unaufhaltsame Maschine. LeBron ist mit großem Abstand der beste Basketballspieler der Welt (und das liegt nicht daran, dass die anderen so schlecht wären) zurzeit und wird am Ende seiner Karriere wohl zu den Allergrößten aller Zeiten gehören. Er ist Jahr für Jahr besser geworden, sein Ballhandling und seine Geschwindigkeit sind atemberaubend für seine Statur, er hat immenses Spielverständnis und ein tolles Passspiel, gut sein Sprungwurf könnte noch besser sein, sein Post-Game ist nur in Ansätzen verfügbar, aber wen interessiert’s wenn er so unaufhaltsam auf dem Weg zum Korb ist. Dazu ist er „nebenbei“ noch einer der, wenn nicht der beste Perimeter-Verteidiger der Liga. Er allein macht jedes Team zum Contender, mit Unterstützung von Spielern wie Dwyane Wade und Chris Bosh (der für mich wirklich sehr gute Finals letztes Jahr gespielt hat) ist man dann eben der Top-Favorit. Es ist nicht so, dass man keine Schwächen hätte, im Rebound zum Beispiel und es wäre auch spannend zu beobachten sein, wie man sich gegen den brutal großen Frontcourts der Lakers (oder meinetwegen der Grizzlies) schlagen würde, aber ihr seht es schon, ich tippe auf den Repeat. Leider.

Orlando Magic: Schon sind wir zurück in den Tiefen der Lottery. Im Fall der Magic ist das hoffentlich Design. Anders kann man sich den Dwight Howard Trade nicht erklären (und selbst so hätte ich den Houston-Deal genommen, aber lassen wir das). Man will schlecht sein in Orlando, man will den ganz hohen Draftpick und dann nimmt man eben als besten Spieler den man für den besten Center der Liga bekommt, Arron Afflalo. Guter Guard, feiner Rollenspieler und im Leben keine echte No. 1 Option im Angriff. Alternativ könnte das in Orlando noch Glen Davis sein. Auweia. Vielleicht sieht man ja irgendwas in Mo Harkless, was ich nicht sehe, der andere Rookie Nicholson war angeblich sehr gut in der Preseason. Ja, Preseason, aber warum nicht. Man nimmt ja was man kriegt. Immerhin hat man mit Vucevic und Ayon (für den man allerdings nebenbei den zweitbesten Spieler des Teams mit Ryan Anderson abgegeben hat, na ja, es war nicht mal besonders unvernünftig) ein paar irgendwie interessante junge Bigmen, Jameer Nelson ist schon irgendwie ok, für Redick wird man was in einem Trade bekommen. Wie gesagt das Team ist schlecht, wenn man früh mit dem tanken anfängt auch so schlecht um den Bobcats einen Kampf um den letzten Platz zu liefern, aber ich tippe auf Charlotte.

Washington Wizards: Und noch ein Graupenteam. Spätestens mit der längerfristigen Verletzung von John Wall ist man ganz tief in der Lottery und überhaupt gibt es für mich nicht gerade viele Teams im Osten, die einem der Playoffteams vom letzten Jahr den Platz streitig machen könnten. Die Wizards sind keins davon, ich verstehe auch den Plan nicht so richtig, den das Team verfolgt. Ok, man wollte Wall ein paar Veterans an die Seite stellen, charakterlich gute Spieler um die McGees und Blatches vergessen zu können, vielleicht auch eine starke Defense aufbauen und das zum „Gesicht“ des Teams machen. Aber dafür die teuren Verträge Ariza (der angeblich im Camp so furchtbar aussah, dass ich meinen Fantasy-Pick schon fast bereue, na mal sehen), Okafor und dem chronisch verletzten Nenê ins Boot holen? Ich sehe nicht wo das hinführt. Man hat ein paar junge Leute im Team, die ich durchaus mag. Seraphin, Booker, mal schauen wie sich Vesely und Beal entwickeln. Vielleicht finden sie ja einen Weg daraus trotz der finanziellen Blockaden was zu machen. Dieses Jahr? Nein.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6899907Beitrag Alejandro V.
31.10.2012 - 11:47

So, endlich gibt es Diskussonsstoff :) Dallas sehe ich eher furchtbar schwach, zumindest, wenn man die Ansprüche aus den letzten Jahren ableitet. der Backcourt ist eine riesengroße Baustelle und würde selbst so manchem Lottery-Team die Schamesröte ins Gesicht treiben. Im Frontcourt spielt man effektiv mit vier Mann, wovon momentan zwei verletzt sind. Wright hat nicht einmal in Golden State genug Minuten gesehen und ist eher eine hustlende Notlösung, von Curry (trotz des Abspeckens) nicht erst anzufangen. Wenn man die Playoffs erreicht, dann eher aufgrund der Schwäche anderer Teams als aufgrund eigener Stärke. Würde mich gar nicht mal wundern, wenn man in der eigenen Divison nur vierter wird.

Dann in den Osten: Miami als Favorit ist klar, Charlotte und Orlando als Lotteryteams auch. Wobei ich gerne mal die Bobcats verteidigen möchte: Sie tanken eben, was bei so einem kleinen Markt auch die einzige Chance ist, mal was zu reißen. Vielleicht kriegt man per Lottery einen Franchise Player, um wirklich relevant zu werden. Bis dahin ist man eben furchtbar mies, who Cards. Kidd-Gilchrist ist sicherlich ein Spieler mit der richtigen Einstellung, aber sein Best Case ist eher Shawn Marion. ganz nett und verlässlich, aber der Superstar wird er nie werden. Anyway, das Team ist etwas besser als letztes Jahr und mit dem nächsten hohen Pick hat man dann vielleicht Glück.

Atlanta sehe ich an sich auch positiv, aber nicht so positiv wie du. Man hat da sicherlich vieles richtig gemacht und die größere Rolle, die Horford nun spielt, kann dem Team nur gut tun. Dass man um zwei groß Schlüsselspieler rum Shooter gruppiert, ist sicherlich auch nicht die allerschlechteste Idee. Aber das Potential ist mir dann doch zu begrenzt, um Heimvorteil in den Playoffs zu haben. Da sehe ich dann doch die beiden New Yorker Teams, Indiana und Philly vorne. Sicherlich wird bei denen auch nicht alles perfekt laufen, aber mehr als Rang fünf sehe ich bei den Hawks nicht.

Zu den Wizards: Ich mag sie eigentlich. Die Starting Five ist gut besetzt (wenn gesund), sie haben in Crawford dann einen sixth man, der in genau der Rolle aufgehen sollte, mit Booker und Seraphin zudem Tiefe im Frontcurt. ohne Walls Verletzung hätte ich zwischen ihnen und Chicago einen heißen Zweikampf um Rang Acht erwartet. Man hat mit Beal einen Shooter bekommen, den Wall bitter nötig hat, dazu Ariza als Stopper und halbwegs verlässlicher Distanzschütze. Plackt ergänzt Nene hervorragend und gibt ihnen eine defensive Präsenz am Korb. Je nachdem, wie der Saisonstart verläuft, sehe ich da durchaus Chancen, dass sie in die Playoffs rutschen könnten, auch wenn Chicago da sicherlich auf dem Papier der Favorit ist.
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Beitrag: # 6899909Beitrag Kobelix
31.10.2012 - 12:14

Bei Dallas kommen wir ja trotz anderer Beschreibung der Situation zu einem ähnlichen Ergebnis. Aber wenn du sagst 4. in der Division... hinter Houston oder hinter New Orleans?

Bei den Bobcats sehe ich nicht, wie das als "tanken" durchgeht (selbst wenn man diese Strategie grundsätzlich verteidigen will). Das dauert ja jetzt schon echt lange. Klar hat man es als Expansionteam und dann noch in Charlotte schwer. Aber es gibt keine Entwicklung, man wird eher schlechter als besser, sammelt ja aber auch nicht wirklich viele Draftpicks oder wenigstens ein paar gute Rollenspieler oder Talente vor dem Durchbruch. Will man denn außer Kidd-Gilchrist und ganz vielleicht Biyombo auch nur irgendeinen von dem Roster im Team haben? Sessions vielleicht als Backup, Gerald Henderson für die Tiefe der Bank. Wenn man ewig Mittelmaß war, kann man ein Team mal neu aufsetzen wie es Houston versucht, wenn man immer nur schlecht ist, macht man was falsch.

Bei Atlanta haben wir keinen wirklichen Dissenz, denke ich. Ich sehe Platz 3-8 im Osten grundsätzlich ziemlich dicht beisammen, gerade weil ich bei allen Teams die Du da jetzt genannt hast auch einige Fragezeichen sehe. Aber das kommt ja noch.

Bei Washington bin ich vielleicht skeptischer was Beal angeht (Aber meine Rookie-Evaluationen sind auch nicht viel wert. Ich habe die alle kaum spielen sehen, das ist mehr Bauchgefühl und eben Analyse des Gelesenen), vor allem aber was die Gesundheit von Nenê betrifft, besonders nachdem er gerade bezahlt wurde. 4 Jahre, 52 Millionen noch für ihn, 28 Millionen für 2 jahre Okafor und 15 Millionen für 2 Jahre Ariza. Wird schwer da ein gutes Team draus zu machen.

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Beitrag: # 6899945Beitrag Alejandro V.
31.10.2012 - 16:18

Ich bewerte ja nicht die Gehälrt (die sind viel zu hoch), sondern das sportliche. Da sehe ich eben ein durchaus schlagkräftiges Team, wenn man denn gesund bleiben kann.

Zu den Bobcats: So lange geht das jetzt ja auch nicht. Man hat im Prinzip mit dem Wallace-Trade 2010/11 angefangen, 2010 stand man ja sogar erstmals in den Playoffs. Ist halt auch die Frage, was man da vorher hatte. Damals gute Spieler sind per Free Agency gegangen oder wurden (wie Chandler, auch wenn er damals ja nicht den heutigen Stellenwert hatte) verschenkt, aber es gab ja generell nie besonders gute. Für Stephen Jackson hat man immerhin noch einen Draftpick bekommen (meine, es ist Biyombo), aber für welchen Spieler in dem Kader will man denn bitte etwas gescheites kriegen? Man muss es eben über eigene Picks probieren oder vielleicht in einem Trade die dritte Partei sein, die bitter benötigt wird, um das alles zum Laufen zu bringen. Ich finde trotzdem den eingeschlagenen Weg recht konsequent. Man hat in einer schwachen letzten Draftklasse mit Biyombo und Walker zwei absolute Risiko-Picks getätigt, was ich aber an der Stelle auch gemacht hätte. Mal sehen, was draus wird. Dieses Raufgekloppe auf Charlotte ist meines Erachtens immer nur der Momentaufnahme geschuldet, aber man muss die Orientierung der Franchises ja auch mal langfristig sehen und da macht man (meines Erachtens nach) vieles richtig. Unverständlich finde ich leiglich, dass man z.B. bei Elton Brand kein besseres Angebot in der Auktion abgegeben hat. ihn hätte man billig signen können und gegebenenfalls zu einem Contender/Playoff-Aspiranten traden können, um Picks einzusammeln.

Generell sehe ich im Osten doch eine relativ klare Hierarchisierung mit Miami/Boston vorneweg, dann die von mir genannten Teams, dahinter Atlanta/Chicago/Überraschungsteam X. Sicher ist der Abstand der Teams um Platz drei bis sieben nach hinten kleiner als anch vorne, aber damit Atlanta Vierter oder gar Dritter werden kann, muss da schon alles perfekt laufen und das sehe ich einfach nicht. Trotz des clever zusammengestellten Teams.

Zur Southwest-Division: Wenn, sehe ich logischerweise die Rockets vor Dallas. New Orleans hat zwar auch vieles richtig gemacht, aber man muss den Hype ja nicht übertreiben. Davis hat nur defensiven Impact, da zwar gewaltig, aber trotzdem. Gordon ist verletzungsanfällig wie sonstwas, der Aufbau bleibt ein Fragezeichen (Vasquez kann da nicht die Lösung als Starter sein). Jarrett Jack wird ihnen da noch ordentlich fehlen. Austin Rivers kann als Scorer von der Bank funktionieren, aber ich habe so meine Bedenken, ob er seine Spielweise erfolgreich auf die NBA übertragen kann. In den letzten Jahren ist das Spielern seines Typus (reiner Scorer im Körper eines Point Guard, dem jegliche Aufbau-Fundamentals abgehen) nur einmal gelungen und das war Stephen Curry, der wahnsinnig schnell im Aufbau dazugelernt hat. Damals war aber auch Ellis primärer Ballhandler und hat Curry so entlastet, das wird Rivers nicht unbedingt haben. Da sehe ich alles in allem noch deutliche Schwächen, wenngleich die Zukunft mit jemandem wie Davis in der Mitte natürlich rosig aussieht.

Den Trade haben wir ja ausführlich seziert, ich mag das Team einfach, das Houston zusammengestellt hat. Ergibt in der Summe mehr als der Wert der Einzelteile und man hat die letzten Jahre (ohne echten Star) schon immer um den letzten Playoff-Platz mitgespielt. Sicherlich wird es entscheidend, wie der Saisonstart gelingt, da doch gleich drei Schlüsselpositionen neu besetzt sind, aber alles in allem denke ich, dass das Team schon auf einer Stufe mit Dallas, Minnesota, was weiß ich wem zu sehen ist.
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Beitrag: # 6899947Beitrag Kobelix
31.10.2012 - 16:38

Die Bobcats Argumentation sehe ich schon ein, aber ich schätze wir sind da beide nicht konsequent. Bei den Wizards sehe ich mehr auf das Gesamtbild und Du stärker auf das Sportliche, bei den Bobcats machen wir es halt eher andersum. Im Endeffekt vermischt sich sowas ja immer zu einem subjektiven Bild was mal dadurch und mal hierdurch stärker beinflusst wird.

Atlanta sehe ich wie gesagt in der Gruppe der von Dir genannten, wobei ich es mir absolut vorstellen könnte, dass sie da Letzter werden. Tendentiell sehe ich Chicago da auch drin und dann den Bruch. Wobei es das eine Überraschungsteam was Du ansprichst sicher geben wird, ich weiß nur nicht wer. :D

Dass Du Houston so klar vor den Hornets siehst war mir tatsächlich nicht klar (auch wenn es bei Deiner Sympathie für die Rockets nahelag). Ich sehe den Frontcourt der Hornets stärker (Davis mag vor allem ein Defensivspieler sein, besser als Asik ist er aber offensiv auf alle Fälle, von dem was ich gesehen habe ist er ein sehr guter Ballhandler für seine Position, da ist schon Potential), wenn Gordon gesund ist(ich gebe zu, das ist ein großes wenn) , ist er annähernd in Hardens Klasse und ich mag Vazquez mehr als Du. Eventuell mag ich Lin auch weniger, ich erwarte da ehrlich gesagt einen deutlichen Schritt zurück von Lowry/Dragic und seine Knie würden mir fast soviel Sorgen machen wie Gordon. That all said... ich sehe Houston auch knapp vor den Hornets, ich mag ihre jungen Spieler in der Hinterhand und glaube auch, dass sie sehr gut verteidigen werden. Aber so klar, war mir das eben nicht.

Mit Dallas und Minnesota sehe ich sie aber dieses Jahr nur aufgrund der Verletzungen da konkurrieren. Da muss ich mir noch überlegen, wie ich das genau bewerte.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6899949Beitrag Alejandro V.
31.10.2012 - 16:53

Naja, du hast gesagt, dass du Washington als Graupenteam siehst, dich also schon auf das Sportliche bezogen. Da widerspreche ich deutlich, weil ich einfach genug Qualität sehe, um einen Run auf Platz Acht in einer nicht so schwachen Conference hinzukriegen. Langfristig ist das natürlich fürchterlich, da stimme ich dir vollkommen zu. Bei den Bobcats stimme ich ja in der sportlichen Einschätzung - das vermutlich schwächste Team der Liga - mit dir überein, nur muss man da meines Erachtens eben auch auf langfristige Zielsetzungen/Möglichkeiten verweisen, um es verständlich zu machen, warum das Team so mies ist. Hast du ja bei den Magic auch gemacht.

Zu den Hornets: Zukunftspotential sehe ich natürlich. Aber aktuell hat man eben ein paar gute Spieler und sonst wenig bis nichts. Keine Tiefe, gerade die Flügel sind auch qualitativ fragwürdig besetzt (je nachdem, was man in Aminu und Henry sehen mag). Da sehe ich die Rockets schon besser, wenngleich viel davon abhängt, was man auf PF von Patterson & Co. kriegt. Generell sehe ich aber Houston nicht aufgrund der deutlich besseren Spieler vorne (wobei...das eigentlich auch), sondern auch aufgrund der Teamzusammenstellung. Da passt vieles. Zudem sehe ich Harden auch besser als Gordon, der eben auch viel Potential ist. Harden funktioniert als integraler Bestandteil eines Contenders, das muss Gordon erst noch beweisen.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Kobelix
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Beitrag: # 6899951Beitrag Kobelix
31.10.2012 - 18:21

Ich bleibe auch bei "Graupenteam" für Washington, wir müssen uns ja nicht überall einig sein. :D Und Deine Argumente finde ich weiterhin völlig nachvollziehbar, ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich mich manchmal schwertue kurz- und langfristiges völlig zu trennen, so eine Einschätzung wie gut ein Team ist hat ja oft auch ein bisschen damit zu tun was für ein Gesamtgefühl man bei der Franchise hat. Meine jedenfalls. Zu Harden und Gordon. Ich sehe Harden ja auch besser (nur nicht soo viel), aber jetzt ist die Situation ja erstmal andersum. Harden muss beweisen, dass er ein Team als 1ste Option führen kann, ein Contender sind die Rockets ja sicher nicht. Das hat Gordon zumindest in Ansätzen schon gezeigt, die Gesundheit ist da wie du richtig sagst natürlich das große Problem.
Und jetzt zur:

Central Divison

Chicago Bulls: Es ist schon sehr traurig, dass wir Derrick Rose diese Saison lange nicht sehen werden. Gibt es eine Chance, dass er irgendwann im März oder wann auch immer wiederkommt, sich in Form spielt und die Bulls plötzlich ein gefährliches Playoffteam sind? Klar, wieso nicht. Adrian Peterson spielt ja auch schon wieder spektakulär gut. Aber es gibt auch eine Chance, dass wir Rose dieses Jahr gar nicht sehen und am Ende wäre mir das lieber als wenn er zu früh zurück kommt und die Bulls seine und ihre Zukunft riskieren. Am Ende glaube ich auch nicht wirklich, dass man selbst mit ihm ein echter Contender wäre. Mit Watson, Brewer, Asik hat man auf der Bank sehr viel an Substanz für die Defense verloren. Luol Dengs Handgelenk ist nie ausgeheilt und auch wenn man sich das einbilden kann, wirkt sein Wurf für mich seitdem nicht mehr so stabil. Schafft man also überhaupt die Playoffs? Ich denke schon, einfach weil ich seit seinen Bostoner Tagen ein so großer Fan des Defensiv-Systems von Tom Thibodeau bin. Die Bulls haben die beste Defense der Liga gespielt und sie werden wieder erstklassig verteidigen. Deng und Noah sind herausragende Akteure genau dafür und aus irgendeinem Grund sah Boozer ohne Rose besser aus als mit ihm, verstehe das wer will. Die Guard-Rotation muss einem Bulls-Fan aber Sorgen bereiten, Nate Robinson war noch nie eine Lösung und wenn ein Team tatsächlich Platz machen muss für irgendeine Überraschungsmannschaft, dann würde ich auf Chicago tippen. Genusowenig wäre ich überrascht, wenn sie am Ende auf Rang 5 oder so im Osten sind.

Cleveland Cavaliers: Hier habe ich in meinem letztjährigen Ricky Rubio Rausch mal eine klare Fehleinschätzung von mir gegeben. Kyrie Irving ist sehr, sehr gut. Jetzt schon ein Highlight in der Liga und ich habe keine Zweifel, dass er noch besser wird. Paul, Williams, Rondo, Westbrook, Rubio, Irving… wir leben in einem goldenen Zeitalter für Point Guards. Aber auch mit einem überragenden Irving ist das Team noch ganz schön weit weg von den Playoffs. Was ich so von ihren diesjährigen Rookies höre (hey, ich muss ja auch dieses Jahr wieder unqualifizierten Unfug von mir geben) reißt mich nicht besonders vom Hocker und Tristan Thompson traue ich zwar eine Weiterentwicklung zu, aber Star-Potential sehe ich da keins. Bleibt Varejao, den jedes Team der Liga brauchen kann solange er gesund ist (und solange sie ihn nicht traden, sicherlich einer der Topkandidaten dafür), der aber auch keine Scoringoption ist, womit es da unterm Korb schon sehr mau aussieht. Auch auf den Flügeln ist da besonders offensiv einfach noch zu wenig Klasse, um schon um die Playoffs mitzuspielen. Es ist noch ein weiter Weg für die Cavaliers, aber hier sind zumindest schon ein paar wichtige Bausteine am richtigen Platz.

Detriot Pistons: Irgendwie ist man auch hier auf dem richtige Weg inzwischen. Ben Gordon ist man losgeworden, Ersatz Maggette ist deutlich billiger mit einem kürzeren Vertrag. Ich mag Brandon Knight, auch wenn er kein echter Point Guard ist und Greg Monroe ist ein erstklassiger Bigman, in der Offense gibt es nicht viele bessere unterm Korb im Osten… Bynum, Bosh, Horford, dann hört es schon auf. Defensiv, na gut, das ist ein anderes Thema. Stuckey, Prince, Jerebko, Daye, Maxiell… das sind zumindest alles vernünftige NBA-Spieler. Nichts was einen vom Hocker haut und außer bei Daye steckt da auch noch zu viel Geld drin, aber zumindest ist das alles nicht völlig verschwendet, die können schon das ein oder andere Spiel gewinnen. Im Draft kam dann mit Drummond eine völlige Wildcard, ein absolutes Tier von seinen physischen Gegebenheiten. In der Preseason gab es auch schon ein bisschen Hype, dass er vielleicht sogar auch Basketball spielen kann. Ich wäre da vorsichtig mit Erwartungen an Stelle der Pistons-Fans, aber so gut war der Draft ja nun nicht unbedingt besetzt, so ein Gamble war da schon das richtige. Und wenn die kleine Chance, dass er gut wird eintrifft, kann er auch richtig gut werden. Ansonsten ist er eben in 3 Jahren raus aus der Liga und man versucht etwas anderes. Für die Pistons sehe ich dieses Jahr jedenfalls noch keinen Playoff-run. Allenfalls eine Darko, äh Dark-Horse Chance. Dafür steht man aber sicher auch eine Stufe über den Prügelknaben der Liga, die wir schon besprochen haben.

Indiana Pacers: Die Pacers haben mir letztes Jahr richtig viel Spaß bereitet. Ein sehr gut gecoachtes Team, echter Teambasketball. Offensiv wie defensiv grundsolide, mit Paul George und Roy Hibbert auch noch absolut entwicklungsfähig und David West ist einer der dauerhaft unterschätzten Spieler der Liga. Ich hatte die Pacers schon sicher als Nummer 3 im Osten auf der Rechnung. Zwei Dinge bereiten mir inzwischen aber Sorgen. Den Darren Collison Deal verstehe ich bis heute nicht. Man brauchte wirklich unbedingt Ian Mahinmi? Ich bin kein Fan von DJ Augustin und auch wenn ich George Hill durchaus schätze (Aber 40 Millionen über 5 Jahre? Soll das ein Witz sein? Der Mann hatte 9 Punkte und 3 Assists im Schnitt letztes Jahr) hat man sich da ein unnötiges Problem erschaffen. Das deutliche größere der beiden Probleme ist aber die Verletzung von Granger. Man weiß ja noch nicht so richtig was er hat, außer dass es am Knie ist… aber wenn man zwischen den Zeilen liest, klingt das für mich sehr beunruhigend. Die Pacers sind nicht tief genug besetzt um das einfach wegzustecken, die Playoffs dürften aber selbst ohne Granger nicht in Gefahr geraten. Mit ihm greift man sicher nach dem Heimvorteil in Runde 1.

Milwaukee Bucks: Zweimal in Folge Neunter in der Conference werden ist schon auch sehr undankbar. Für mich droht ein drittes Mal. Die Bucks sind kein schlechtes Team. Ich traue zum Beispiel Ersan Ilyasova absolut zu sich auf ziemlich hohem Niveau zu stabilisieren. Angedeutet hat er es ja schon. Ich mochte sogar den Trade für Dalembert, es ist zwar unwahrscheinlich, dass er noch lernt wie er sich in einem Offensivsystem zu bewegen hat, aber er ist eine Defensive Präsenz unterm Korb, die man nach Boguts Abgang braucht. Und wenn ich ehrlich bin… viel System erwarte ich dieses Jahr eh nicht in der Offense der Bucks. Eher ein Wettschießen von Ellis und Jennings in ihrem letzten Vertragsjahr. Spektakuläre Spiele und schlechte Wurfquoten inklusive, ich sehe einfach nicht wie die beiden zusammenpassen sollen und rechne damit, dass dieses Experiment nur dieses Jahr vorhält. Einer von beiden (und ich tippe auf Jennings) ist nächstes Jahr weg. Bei aller voraussichtlich wackligen Teamchemie sind das natürlich aber schon gute Spieler und gute Spieler können einen durchaus im Playoffrennen halten. Eine Verletzung hier und da mehr bei anderen Teams, vielleicht ein etwas besseres Zusammenspiel als ich ihnen zutraue und dann kann man auch mal wieder die Postseason erreichen. Oder man wird wieder Neunter. Ja… ich glaube Neunter.
Zuletzt geändert von Kobelix am 31.10.2012 - 23:19, insgesamt 1-mal geändert.

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