Die Sattlerei

Die Strecke ist online - und KuT ist glücklich.
http://www.gazzetta.it/Speciali/Giroditalia/2008/

Die Dolomiten werden nicht nur gefahren, sondern regelrecht gefeiert. Vor dem schon länger bekannten Zeitfahren von St. Vigil (Heimat der Geschwister Mölgg) auf den Kronplatz gibt es eine 15. Etappe, wie sie schöner kaum sein könnte: Pordoi, San Pellegrino, Giau, Falzarego und Fedaia an einem Tag - da hab ich jetzt schon Tränen in den Augen, auch wenn bei San Pellegrino und Fedaia die andere Seite vielleicht noch schöner gewesen wäre.
Dazu kommen noch Manghenpass und Reiterjoch auf Etappe 14.
(Edit: Sie fahren doch nicht bis zum Reiterjoch hoch, das Ziel auf der Alpe di Pampeago liegt nur auf reichlich 1700m.)

Die Schweiz schickt Bernardino- und Splügenpass ins Rennen, die Etappe ist auch etwas sinnvoller gebaut als die eidgenössische Ausreißerlangeweile vor zwei Jahren, obwohl es vom Bernardino noch recht weit bis ins Ziel sein wird.

Am drittletzten Tag der Monte Pora als Finale - und am letzten Samstag vor dem finalen Zeitfahren? Die Traumkombination Gavia / Mortirolo, vom Mortirolo wie 2006 noch hoch nach Aprica und dann noch ein Stückchen weiter.

Interessant ist, dass auch das Profil des ersten Einzelzeitfahrens ansteigend ist.

Wie auch immer: Die letzten 8 Tage könnten ein Gemetzel von epischen Ausmaßen werden. Danke, Italien!

Dolomitenrundfahrt auf Etappe 15

Es darf natürlich auch die Jedermann-Challenge der Gazetta beachtet werden: http://www.gazzetta.it/challenge/2008

Am 24. Mai kann man ein Jedermannrennen auf einer Giro-Strecke fahren. Zu der Challenge gehören zudem Mailand San Remo und die Lombardei-Rundfahrt. Für alle aktiven Radsportler unter euch

Schönes Italien ...

Bei diesem Kurs sehe ich fast schon Riccardo Ricco als Topfavoriten für den nächsten Giro. Aber der Reihe nach:

Vier Zeitfahren heißt es in den Überschriften, etwas unpassend wie ich finde. Die beiden flachen EZF sind extrem kurz, das MZF auch nicht besonders lang, das BZF fällt ohnehin aus der Rechnung. Daher wie immer seit 2002 ein Giro für Bergfahrer. Denen bieten sich nicht viele, dafür aber umso größere Chancen, Klassement zu machen.

Pampeago, Fedaia, Tirano, es scheint, als ließe sich die Entscheidung auf diese drei Etappen eingrenzen. Der Kronplatz scheint mir mehr dem Spektakel als dem Klassement zu dienen, ich sehe in BZF aber ohnehin verschenkte Bergetappen. Pampeago-Fedaia-Mortirolo, drei Berge mit 10% und mehr im Schnitt, das spräche für Simoni, aber Gibo ist ein alter Mann. Spricht es für Di Luca? Meines Erachtens nicht, er ist eben kein richtiger Kletterer, sondern kommt von den Klassikern. Schleck, Cunego? Fraglich, ob sie fahren. Ich würde mir einen ambitionierten Sastre wünschen. Bleibt Ricco. Und der sollte mit Sherpa Piepoli beste Karten an den Monstern haben. Apropos Monster: Mit Manghen, Fedaia, Kronplatz, Gavia und Mortirolo schon wieder fünf Pässe dabei, die dieses Prädikat voll und ganz verdienen.

Die erstgenannten Monster dürften bei normalem Verlauf über den Sieg entscheiden. Die beiden letzten, dagegen über den Rest des Podiums. Wer auf der Etappe nach Tirano nicht zu den drei stärksten am Berg gehört, der kann sich ganz schnell mit vier oder fünf Minuten Rückstand auf den Etappensieger wiederfinden. Ich behaupte nämlich, dass das Feld nach dem Mortirolo nicht etwa wieder zusammenläuft, sondern dann erst richtig Abstände entstehen.

Und wieder gibt es einen Versuch, per Rad hinauf zum Kronplatz zu gelangen, diesmal sogar gegen die Uhr. Sicherlich ein Riesenspektakel bei gutem Wetter. Was dort aber bei mäßigem Wetter passieren soll oder gar bei schlechtem Wetter, mag ich mir gar nicht ausmalen.
Diese 13 und etwas Kilometer, davon knapp die Hälfte auf Schotter (oder wird doch noch asphaltiert?), könnten durchaus sehr entscheidende Kilometer werden, und das trotz der wunderschönen langen Alpenetappen.

Ich weiß nicht, ob das im Sinne des Erfinders ist? Ich persönlich mag Bergzeitfahren. Das des letzten Giros war auch sehr nett, allerdings auch deswegen, weil es keinen großen Einfluß auf den Giro-Ausgang hatte. Das könnte beim nächsten Giro etwas anders aussehen.
Überhaupt sehe ich im kommenden Giro ein kleines wenig zu viel an Bergetappen, obwohl wir die ja alle am liebsten sehen.
Die Etappenankunft am Fedaia macht mich allerdings sehr glücklich. Wirklich eine wunderbare Etappe.

die offizielle einladungsliste laut http://f2.webmart.de/f.cfm?id=3207036&r ... &t=3260078 und http://www.cyclingstartlists.com/

diese teams fahren den Giro 2008
AG2R-La Mondiale (FRA)
BARLOWORLD (GBR)
CAISSE D’EPARGNE (SPA)
COFIDIS, le credit par telephone (FRA)
CSF GROUP-NAVIGARE (IRL)
DIQUIGIOVANNI-ANDRONI (VEN)
EUSKALTEL EUSKADI (SPA)
FRANCAISE DES JEUX (FRA)
GEROLSTEINER (GER)
LAMPRE (ITA)
LIQUIGAS (ITA)
LPR BRAKES (IRL)
NGC MEDICAL-OTC (SVI)
QUICK STEP (BEL)
RABOBANK (OLA)
SAUNIER DUVAL-SCOTT (SPA)
SILENCE-LOTTO (BEL)
SLIPSTREAM (USA)
TEAM CSC (DAN)
TEAM MILRAM (*)
TINKOFF CREDIT SYSTEM (ITA)

und diese teams fahren NICHT den Giro 2008
Team High Road
Astana
Bouygues Telecom
Credit Agricole.

bei Astana könnte man es ja verstehen. aber warum die anderen teams?

Telekom (aka High Road) ~ Astana
Bouyges, C.A. = Graupen

Wo ist Wasser+Seife? Garzelli war doch 2007 richtig gut und wäre wohl auch 08 noch eine Attraktion des Giro. Auf die Franzosen und die Retortenteams kann ich gut verzichten, hätten wohl eh keine Ambitionen gehabt.

Das High Road nicht dabei ist, überrascht in der Tat.

Für die Tour "haben wir drei Fahrer, die es in die Top Ten schaffen können" unterstreicht Rolf Aldag das Potenzial seiner Mannschaft. Und schon beim Giro sollen Michael Rogers, Linus Gerdemann und Mark Cavendish glänzen.

http://de.eurosport.yahoo.com/31012008/ ... p-ten.html

Fassa hat geschrieben: und diese teams fahren NICHT den Giro 2008
Team High Road
Astana
Bouygues Telecom
Credit Agricole.

Diese dürfen ebenfalls nicht an Mailand Sanremo und Tirreno-Adriatico teilnehmen.

Achja du hast Aqcua e Sapone vergessen.

Dass mit Crédit Agricole und Bouygues Telecom zwei sehr glaubwürdige Teams mit gutem Ruf nicht eingeladen werden, baut nicht gerade weiter Vertrauen in den italienischen Anti-Doping-Kampf auf. Erst recht nicht, nach der Diskussion um eine Reduzierung der Sperre für Basso. Auch die Nichtberücksichtigung von High Road ist nicht ganz nachvollziehbar. Bei Astana hingegen kann ich es verstehen.

Credit Agricole rund um Hushovd wird wohl Mailand San Remo weh tun. Acqua verstehe ich überhaupt nicht. High Road kann ich auch nicht ganz verstehen, aber mir ist es eigentlich egal. Im Dezember hieß es noch Euskaltel wolle gar nicht zum Giro, nun sind sie wohl doch dabei. Aber ich sehe bei der Teilnehmerliste nichts, weswegen man auf den italienischen Anti Doping Kampf draufhaun müsste. Die CONI hat 2007 mehr getan als jeder andere Verband der Welt und tut das nun auch weiterhin mit dem Vorladen von Contador zum Beispiel. Dort bekam ein Basso keine Kronzeugenregelung wie ein Sinkewitz oder ein Jaksche. Scarponi glaube ich auch nicht, bin mir da aber unsicher. Hauptsache CSF, LPR, Serramenti und Tinkoff wurden eingeladen. Damit hat man wieder interessante Fahrer zu sehen. Außerdem wird damit wohl Hondo sich wieder mit den Großen messen können. Acqua hätte ich mit Garzelli und Paolini gerne beim Giro gesehen.

Da muss ich nachfragen, José: Was hat die Basso-Sperre und ihre eventuelle Reduzierung mit den Teams des Giro zu tun?

Was gibt es bei B-Telecom und CA nicht zu verstehen? Die wären nur mitgerollt. Zudem sind bereits drei französische Teams dabei, auch wenn das Käse-Team ja eigentlich eher spanisch ist und mich diese Nominierung aufgrund von Piti, der zwar sicherlich nicht in Italien fahren wird, aber dennoch zu dem Rennstall zählt, etwas überrascht.

Das neue UCI-Team Astana und das Team, das seinen Anti-Doping-Kampf nicht durch die Verpflichtung talentierter deutscher Fahrer wie vielleicht den amtierenden deutschen Bergmeister Schillinger, sondern durch die Verpflichtung von Altlasten wie Herrn Hincapie definiert, sind vollkommen zurecht nicht dabei. Es ist schön, dass die Brot-Tour-Lizenzen die Starterfelder der wichtigen Rennen nicht mehr unnötigerweise kaputtmachen.

Bitte mal einen "." machen.

Es ist mehr als müßig, darüber zu diskutieren, wie glaubwürdig ein Telekom-Nachfolger-Team mit amerikanischem Sponsor überhaupt sein kann. Eine solche "Diskussion" brächte eh nichts.

Gewichtiger: Was haben Giro-Einladungen mit dem italienischen Radsportverband zu tun?

Und: Der Giro ist eine Sport- und keine Frank-Schirrmacher-meets-Walser-Moralveranstaltung. (Rechercheauftrag für High-Road-Fans: Wer ist Frank Schirrmacher und was haben seine moralischen Vorstellungen mit dem Radsport zu tun?)


EDIT: Wo ist der der JM-Beitrag hin?
EDITEDIT: Drunter?! Wie das? Egal. Pfeil nach unten.

Klaus und Tony hat geschrieben:Da muss ich nachfragen, José: Was hat die Basso-Sperre und ihre eventuelle Reduzierung mit den Teams des Giro zu tun?

Ganz einfach: drei der nicht eingeladenen Teams sind wohl welche der glaubwürdigsten Teams, die es derzeit in der obersten Etage des Radsports gibt. Nun kann es natürlich sein, dass Bouygues Telecom sich nicht gerade um eine Einladung gerissen hat, aber wenn so ambitionierte Teams wie High Road oder Crédit Agricole aussen vor gelassen werden und stattdessen L.P.R und Tinkoff durchgewunken werden, finde ich das bedenklich. Natürlich hat L.P.R mit Di Luca den Vorjahressieger dabei, aber wenn es nur um das Sportliche gehen würde, hätten High Road und Astana ebenfalls eine Einladung bekommen müssen und nicht Euskaltel oder NGC Medical-OTC. Außerdem habe ich keine direkte Verbindung zur Basso-Sperre hergestellt, sondern lediglich gesagt, dass all das im Moment kein gutes Licht auf den italienischen Radsport wirft.

Stephen Roche hat geschrieben:Gewichtiger: Was haben Giro-Einladungen mit dem italienischen Radsportverband zu tun?

Klar, war ein Fehler. Ich wollte bewusst die Formulierung "...kein gutes Licht auf Italien wirft." vermeiden und habe fälschlicherweise den Verband mit reingesetzt.

Stephen Roche hat geschrieben:EDIT: Wo ist der der JM-Beitrag hin?
EDITEDIT: Drunter?! Wie das? Egal. Pfeil nach unten.

Ich wollte ihn nochmal überarbeiten und hatte ihn deswegen kurzzeitig gelöscht.

ThunderBlaze hat geschrieben:
Diese dürfen ebenfalls nicht an Mailand Sanremo und Tirreno-Adriatico teilnehmen.

Achja du hast Aqcua e Sapone vergessen.

A&S habe ich nicht wirklich vergessen, weil die anderen zu den ProTourTeams gehören und A&S nicht. (Astana mal ausser Acht gelassen)

SanRemo und T-A habe ich auch nicht vergessen, weil der Thread sich um den Giro dreht und nicht um Rennen von RCS

Kann mir jemand dieses Statement im Zusammenhang mit der Einladungsliste des diesjährigen Giro erklären:

«Wir wollen nur saubere Fahrer. Wir werden den von Frankreichs Sportminister vorgeschlagenen biologischen Pass einführen. Es gibt keine Alibis mehr», sagte Rundfahrt-Direktor Angelo Zomegnan, der bei der Präsentation 2007 auch Ivan Basso auf die Bühne gebeten hatte, obwohl gegen den inzwischen gesperrten Sieger von 2006 bereits wegen Dopings ermittelt wurde. Gast der Präsentation des 3 423 Kilometer langen Giro des kommenden Jahres war neben Doppel-Weltmeister Paolo Bettini auch der diesjährige Sieger Danilo di Luca, der noch bis Januar wegen der Zusammenarbeit mit dem Doping-Arzt Carlo Santuccione gesperrt ist. Im Mai hofft er im Zweitliga-Team LPR auf eine Wildcard. «Der Giro ist auf der Suche nach der Sauberkeit», titelte «La Repubblica».

von: http://www.radsport-aktiv.de/sport/sportnews_47356.htm

Hat Bettini schon unterschrieben?
Wurde DiLuca nicht gesperrt?
Ist Basso nicht aufgeflogen?
Munkelt man nicht auch bei LPR?

Vielleicht ist es auch DIE Retourkutsche gegen die UCI, wenn sie das Team des momentan Führenden der ProTour nicht einladen?

Ich finde die Giro-Einladungspolitik ziemlich lächerlich, zumindest mit der Begründung einen sauberen Giro veranstalten zu wollen. Dazu passt die Startliste nun überhaupt nicht, wobei ich den Ansatz schon für unsinnig halte.
Einerseits will man ein Trikot für den letzten der GW einführen, andererseits lädt man aus sportlichen Gründen über Jahre hinweg glaubwürdige Teams wie CA oder Bouygues aus, will dazu auf Di Luca nicht verzichten und die neusten Rabobank-Enthüllungen sind auch egal.
Wenn die Giro-Veranstalter gesagt hätten: "Wir laden dieses Jahr nach eigenem Gusto ein!", ich glaube wenige Fans hätten es ihnen nach den Querelen um die Pro Tour krumm genommen, aber so wirkt es lächerlich.

Ich behaupte mal, dass mindestens Bouygues wohl auch von sich aus abgesagt haben.

War die "Dopingpolitik" von den Giroveranstaltern nicht immer schon lächerlich?

Die Dopingpolitik jedes Veranstalters ist lächerlich, konsequent ist keiner.