Beitrag: # 6783539Beitrag
BlackHackz
28.7.2009 - 8:22
Armstrong ist nicht sauer, dass Contador ihn nicht bewundert, aber der Stachel des Tour Ergebnisses dürfte tief sitzen. Habt ihr ihn nicht auf dem Tour-Podium gesehen? Also ich hatte schon nach 2 Sekunden den Eindruck, dass er lieber den 4. Platz erreicht hätte. Was muss das für eine Schmach für ihn gewesen sein, nicht ganz oben zu stehen?
Und Contador muss Armstrong nicht bewundern, das erwartet Lance auch nicht. Aber etwas Respekt wäre durchaus angemessen. Lance hat seine Gegner immer respektvoll behandelt. Man denke daran zurück, was er über Ullrich und Belocki gesagt hat oder an seine Aktion nach dem Mannschaftszeitfahren 2005, als Zabriskie im gelben Trikot gestürzt ist und das CSC sowohl den Tagessieg, als auch das gelbe Trikot gekostet hat. Als Lance am nächsten Tag gestartet ist, wollte er das gelbe Trikot aus Respekt vor Zabriskie nicht tragen, er hat es erst auf Zwang der Organisation nach dem neutralisierten Start angezogen.
Armstrong hat nie persönlich angegriffen, von Simeoni und dem komischen Spruch über die letztjährige Tour mal abgesehen, wobei er sich für letzteren persönlich bei Sastre entschuldigt hat, was Sastre sehr gefiel.
Das Bedenkliche an den Worten Contadors ist aber nicht nur der Kommentar über Armstrong, sondern viel mehr, dass er das Team dort mit reinträgt. Wenn man zwischen den Zeilen liest, erkennt man die Kritik am Team sehr deutlich, weil sich einige dem Armstrong-Einfluss ergeben hätten. Und genau das hätte er lieber nicht tun sollen. Sein Team hat, auch nach äußerlichen Zwistigkeiten zwischen Armstrong und ihm, stark für ihn gearbeitet. Letztendlich dürfte es den meisten Astana-Fahrern egal gewesen sein, ob sie für Armstrong oder AC fahren, aber sie sind gefahren, jeden Tag im Wind und das sehr sehr stark. Das ist etwas, das sollte auch AC anerkennen und darüber habe ich bisher nicht 1 Wort gehört, weder in den Interviews nach den Rennen, noch in Pressekonferenzen. Stattdessen wirft er seinen Teammitgliedern indirekt, aber recht eindeutig, vor, dass sie nicht ausschließlich für ihn gearbeitet, sondern sich teilweise von Armstrong zu einen Handeln in seinem Sinne haben leiten lassen. Das ist schon ein starkes Stück und völlig unberechtigte Kritik. Auf der Windkantenetappe haben die Astana-Fahrer lange gewartet und sind erst eingestiegen als klar war, dass die Gruppe nicht sehr weit wegkommt. Und schließlich war Armstrong der einzige der Gesamtwertungsanwärter vorne und da hat Contador in dem Moment auch einfach Pech gehabt. Wäre Evans vorne noch mitgefahren, hätte Astana garantiert keine Arbeit übernommen.
Und dann war AC es doch, der sich generell dadurch ausgezeichnet hat, dass er einen Dreck von Teamabsprachen hielt. Der Angriff nach Arcalis, die Attacke am Columbiere, das waren alles unnötige Aktionen. Nach einem Toursieg sollte ein Fahrer eigentlich über irgendwelchen Zwistigkeiten stehen. Dass Contador nochmal auspackt und nachtritt, auch gegen das eigene Team, offenbart irgendwie schon Charakterschwächen. Über Armstrong kann er ja sagen was er will, Aufrichtigkeit ist im Zweifel sogar immer schöner, aber das eigene Team anzugreifen war nicht nötig.
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