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Verfasst: 29.7.2009 - 19:27
von Rad-Schumi
So wie ich das verstanden habe ist sein Ziel 2012 das Double aus Toursieg und Goldmedaillie bei Olympia auf der Bahn zu schaffen. Das wird vorher schwer werden :wink:
Aber ein doch sehr hochgestecktes Ziel, so lange er ein erfolgreicher Bahnfahrer war, ist bei ihm in den Bergen nichts gelaufen, jetzt will er beides vereinen. Dürfte nicht ganz einfach werden, am ehesten sehe ich die Möglichkeit dann vielleicht noch mit dem starken britischen Team, denen könnte es durchaus gelingen ihn auch wenn er etwas schwächer ist mitzuziehen.

Verfasst: 29.7.2009 - 21:50
von hase2000
so hab ich das auch verstanden
:D da ist wohl jemand größenwahnsinnig geworden, so gut wird der niemals :lol:

Verfasst: 29.7.2009 - 22:19
von Hagen
ich finds sehr sehr fragwürdig wie so extrem besser in den Bergen geworden.Vor der Tour hätte man ihm soviel chancen auf den 4. Platz zu kommen wie cavendish :lol: ,also garkeine....

Verfasst: 29.7.2009 - 22:21
von valverde_a
Hagen hat geschrieben:ich finds sehr sehr fragwürdig wie so extrem besser in den Bergen geworden.Vor der Tour hätte man ihm soviel chancen auf den 4. Platz zu kommen wie cavendish :lol: ,also garkeine....
naja. Beim Giro fuhr er schon ganz schön gut am Berg! Auch wenn da nur zwei Top 30 Plätze bei den Bergetappen rausgeschaut haben, war schon einmal ein Zeichen damals!

Verfasst: 29.7.2009 - 22:31
von Hagen
ist trozdem nich zu vergleichen mit dem 4. Platz bei der Tour

Verfasst: 29.7.2009 - 23:59
von Tobinho
Hagen hat geschrieben:ist trozdem nich zu vergleichen mit dem 4. Platz bei der Tour
Er hat im Winter sehr viel abgenommen und viel Berge trainiert. Wer sich im Radsport auskennt,weiß das man im Winter die Grundlagen legt und nicht im Sommer. Er war es satt nur als Zeitfahrer gebraucht zu werden,hat er gesagt.;)

Verfasst: 30.7.2009 - 2:27
von Marco Pantani
Brad Wiggins, tja, er hat Spaß gemacht während dieser Tour, ohne Frage. Ich finde es immer gut, wenn jemand vorn rein fährt, von dem man es gar nicht erwartet. Aber Wiggings!? Ich hätte da mit vielen gerechnet, aber mit ihm sicher nicht. Nun ja, unerwartet kam es, das ist klar. Daran gewöhnen musste man sich auch, denn so kannte man ihn bisher nicht.

Ob man jetzt an ihm zweifelt oder ihm gar Doping unterstellt, nun das kommt auf, leider sehr normal geworden. Prinzipiell muss ich mal sagen, dass es nach den vergangenen Jahren schwer fällt, an seine Sauberkeit oder an die irgend eines anderen zu glauben. Aber darum geht es ja nicht, nicht unbedingt.

Ich finde es unglaublich interessant, was Wiggins für einen sport- bzw. trainingswissenschaftlichen Sprung gemacht hat. Diese Leistung ist meiner Meinung nach das wahre Meisterstück, die Transformation vom Bahn- und Zeitfahrspezialisten zum exzellenten Rundfahrer. Zugegeben, das Argument mit dem Gewicht ist ein wichtiges, aber sicherlich nicht das K.O.-Argument. Seit dem er Radsport als Leistungssport betreibt, konzentriert er sich auf die Verfolgungswettbewerbe, ersichtlich anhand seiner Palmarés. Da geht es hauptsächlich um die Kurzzeitausdauer, relativ kurze Intervalle, die in für die Regeneration zu kurzen Zeiten häufig und sehr intensiv ausgeführt werden. Letzten August war er jedenfalls noch ein Spezialist darin, mit zwei Goldmedaillen in Peking ausgestattet wohl in Topform in diesem Bereich.

Dann werden im Winter die Grundlagen gelegt. Dazu hat er abgenommen.
Wenn ich über Jahre hinweg einen bestimmten Bereich meiner Muskeln trainiere, dann findet eine langfristige Anpassung an diese Reize statt, auch die Muskelfasern passen sich entsprechend an. Dass es Unterschiede zwischen Muskelfasern für Schnellkraft, Maximalkraft und Kraftausdauer gibt, ist unbestritten, ebenso für Lang- und Kurzzeitausdauer.
Von Ende November, wenn er früh angefangen hat, bis Anfang Juli hat er dann wohl sein Training extrem umgestellt. Das Training für die Intervalle, die er in der Verfolgung benötigt und das für mehr als halbstündige Anstiege unterscheidet sich doch sehr. Ein langer Anstieg und ein langes Zeitfahren ähneln sich da schon mehr. Also zumindest von der erbrachten Lesitung her und den Herzfrequenzbereichen, das hat man ihm ja auch angesehen, denn mit den Beschleunigungen hatte er es nicht so, ein gleichmäßiges Tempo lag ihm eher. Allerdings sind die Übersetzungen im Verhältnis zu der erbrachten Leistung völlig andere, denn ich bezweifel mal ganz stark, dass Wiggins den Ventoux mit ähnlichen Übersetzungen hochprügelte wie in den langen Zeitfahren.
Es ist ja schon schwer genug für einen Zeitfahrer, die aus den Zeitfahren bekannten Leistungsbereiche überhaupt auf die kleineren Übersetzungen an Anstiegen zu transferieren.

Das gelang Wiggins ausgesprochen gut, doch so wie er es beschreibt, dass es nicht unerwartet für ihn kam und dass es am Gewichtsverlust lag... tja. Da ziehe ich den Rückschluss, dass wir doch im nächsten Jahr, sofern sie den Weg Wiggins' einschlagen nicht nur Contador, Armstrong und die Schlecks um Gelb radeln sehen, sondern neben Wiggins auch noch Leute wie Cancellara, Martin, Lang, Grabsch, Larsson, Gutierrez Palacios, Zabriskie und und und, ihr versteht sicherlich worauf ich hinaus will.

Interessant finde ich auch, dass Wiggins die eigene Vorbereitung auf die Tour offenbar perfekt gelungen sein muss. Die Vorbereitung dieses Jahres hat er noch nie bestritten, Renn- und Trainingsprogramm mussten dem neuen Ziel anbgepasst worden sein. Jeder Organismus reagiert auf Reize anders, man weiß vorher nie genau wie der Körper reagiert (man erinnere sich an Fothens Teneriffa-Ausflug, den er bitter bereute). Er hat nen ziemlich genauen Treffer mit der Vorbereitung gelandet für jemanden, der da derartig unerfahren sein dürfte. Man kennt das ja von Ullrich, der unglaublich viele verschiedene Vorbereitungen absolvierte und oft haute es dann mit der Maximalform doch nicht hin. Hat Wiggins wohl mit den richtigen Leuten zusammen gearbeitet.

Er ist eine große Überraschung, unmöglich ist es sicher nicht, zu solchen Aussagen lasse ich mich nicht hinreißen, aber ich hinterfrage gerne den Prozess, der dazu führte. Sollte dieser Prozes auf legalem Weg erfolgt sein, ist es eine der grandiosesten Trainingsleistungen, die es in jüngerer Zeit gab, für mich zumindest. Die zweite physische Ausnahmeleistung nach Contador. Allerdings, dann müsste es auch Cancellara möglich sein, mindestens ihm, den ich für natürlich talentierter als Wiggins halte, aber das ist ja nun extrem subjektiv. Wenn alles mit rechten Dingen zuging, was ich ihm jetzt einfach mal mangels Gegenbeweis unterstelle, dann kann man von seiner Aussage, dass er zurückkomen werde, um das Podium der TdF anzugreifen, sehr ernst nehmen, sollte man zumindest.

Verfasst: 30.7.2009 - 2:56
von zabelchen
Zabriskie hatte aber schon letztes Jahr, sofern ich mich recht erinnere, beim Giro gezeigt, das Etappen mit einem Anstieg für einen Zeitfahrer nicht das Problem sein sollten. Von daher kam ihm wohl auch die diesjährige Tour entgegen, die eigentlich nur eine echte Bergetappe hatte, und diese dazu noch mit einer Abfahrt ins Ziel.

Andorra war das Tempo gemächlich, dort kam eine größere Gruppe ins Ziel, dazu noch recht früh der Tour. Die beiden anderen Andorra Etappen schweigen wir drüber, Bergetappen möchte ich das nicht nennen. Aber für jemanden der sich als Ziel gesetzt hat vorne mitzuhalten sollten diese Etappen, aufgrund das man eh wieder zusammenrollt nicht das Problem dargestellt haben.

Verbier hatte keine wirklichen Anstiege vorne, zudem ein recht "flacher" Berg. Da kann man, wenn man sein eigenes Tempo fährt, auch gut wieder ranfahren.
Die zweite Etappe ebenfalls mit einer langen Abfahrt, dazu nur 2 Berge. Wiggins musste auch abreißen lassen, aber ist dann in der Favoritengruppe angekommen. Zusammen mit solchen Leuten wie LeMevel, Uran oder Vandevelde
Le Grand Bornand dann viele Anstiege mit einer kurzen Abfahrt, da hat man dann gesehen, das der Bergfahrer Wiggins zwar Berge fahren kann, aber überragend sieht anders aus. Immerhin 3 Minuten auf den Tagessieger kassiert und hinter Klöden, Armstrong und Nibali.

Die letzte Etappe, zum Ventoux hoch profitierte er dann doch von dem lahmen Tempo, eigentlich war er 5 Kilometer vor dem Ziel schon weg vom Fenster, bevor er mit einem gleichmäßigen Tempo wieder rankam.

Also neben den Dingen die Marco Pantani (der Foren User :P) sagte, kam ihm wohl die Strecke extrem gut entgegen. Schweres Zeitfahren (was er ja a) immernoch kann + b) Überlebensfähigkeit am Berg) und Schlussanstiege mit nicht wirklich schweren Bergen davor.

Dazu kommt natürlich noch das doch recht "Namenlose" Feld...mit ein paar Spitzenfahrern mehr (gedopt hin oder her) wäre ein Wiggins vllt auch nicht so weit vorne gewesen, vllt schon wegen evtl anderer Fahrweise am Berg...

Verfasst: 30.7.2009 - 10:04
von valverde_a
dann hoff ich mal ganz stark, dass auf die Idee mehr Fahrer kommen 8)

Cancellara trau ich auch durchaus den Tour-Sieg zu in den nächsten Jahren zu, nur muss er dafür natürlich auch sein Training umstellen, sonst wird das wohl nichts. Schlecht wäre es dann wohl auch nicht, wenn die Schlecks zu Radio Shack gehen, denn sonst wirds wohl schwer für ihn werden, sich gegen Andy und Frank durchzusetzen.

Aber in nem Interview bei der TdS hat er ja auch gemeint, dass die Tour zu gewinnen, sein größtes Ziel sei. Können wir also hoffen, dass er auch etwas an seinem Training umstellt, immerhin hat er im Zeitfahren ja alles erreicht, was es zu erreichen gibt! Und viel schlechter wid er im Zeitfahren dadurch ja auch nicht oder? Zumindest Wiggins ist das nicht geworden.

Verfasst: 30.7.2009 - 10:41
von Ivan Basso The Best
Bei starken Abschürfungen, Prellungen, Gehirnerschütterung und einem Jochbeinbruch ist es für Jens Voigt nach seinem Sturz leider doch nicht geblieben:

Bei Nachuntersuchen wurde jetzt auch ein Kieferbruch entdeckt der in die Kieferhöhle sticht und sogar gefährlich für seine Augen werden könnte.

http://www.derwesten.de/nachrichten/spo ... etail.html

Verfasst: 30.7.2009 - 12:57
von Mephios
valverde_a hat geschrieben:Cancellara trau ich auch durchaus den Tour-Sieg zu in den nächsten Jahren zu, nur muss er dafür natürlich auch sein Training umstellen, sonst wird das wohl nichts. Schlecht wäre es dann wohl auch nicht, wenn die Schlecks zu Radio Shack gehen, denn sonst wirds wohl schwer für ihn werden, sich gegen Andy und Frank durchzusetzen.
Die Wechselgerüchte wurden mittlerweile von Andy Schleck dementiert:
http://www.wort.lu/wort/web/sport/artik ... o-bank.php