Der Gipfelstürmer

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Mor!tz
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Der Gipfelstürmer

Beitrag: # 6748363Beitrag Mor!tz
13.12.2008 - 1:08

So, nachdem ch lange Zeit ein Stummer Genießer beim Lesen anderer AARs war, will ich jetzt auch einen schreiben. Es ist mein erstes Projekt in diese Richtung, und ich hoffe das sich das ganze im Laufe der Zeit weiter entwickelt. Die Beiträge sind meiner Meinung nach etwas bisher etwas kurz, aber das kann sich ja noch ändern.
Edit: Hier sieht der erste Post ja noch kürzer aus... deshalb gibts den 2. gleich hinterher

Spiel: RSM 08 1.0
DB: leicht veränderte Reality DB von eeyor

Saison 2009: RSM 09 P&A DB 09

Mehr wird noch nicht verraten

Danke an wiese für das Trikot.

Achtung: Es handelt sich hier um eine erfundene Geschichte, weshalb natürlich auch alles, was hier steht rein fiktiv ist und nichts mit der Realität zu tun hat. Firmen, die im AAR vorkommen können zwar in Wirklichkeit existieren, haben aber nichts mit der hier beschriebenen Handlung zu tun. Ich hoffe ich hab nichts vergessen.

Ach ja, Kritik ist natürlich erwünscht, sonst kann ich mich ja nicht verbessern...

EDIT: Der AAR wird hauptsächlich aus der Perspektive einer Person erzählt, Die Erzählform wird sich allerdings auch manchmal ändern.
Zuletzt geändert von Mor!tz am 6.8.2009 - 9:37, insgesamt 6-mal geändert.

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Mor!tz
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Der Gipfelstürmer - Prolog - Kapitel 1

Beitrag: # 6748364Beitrag Mor!tz
13.12.2008 - 1:08

Prolog


Kapitel 1 – Im Schnee

Es war kalt. Verdammt kalt. Der frische Schnee knirschte unter seinen Füßen. Hier im Wald kam vom Licht der Sonne nur noch wenig an. Obwohl es erst 16 Uhr war dämmerte es schon. So war das eben im Winter.
An der nächsten Weggabelung bog er nach rechts ab, es folgte eine steile Rampe. Ein älterer Mann kam ihm entgegen. Nur ein Spaziergänger.
Jetzt ging es wieder bergab. Als er die nächste Kreuzung hinter sich ließ und an einem alten Schäferwagen vorbeikam, wusste er, dass er noch 7km vor sich hatte. Er hätte hier auch abkürzen können, aber er hatte schon zu lange nicht mehr richtig trainiert. Zweieinhalb Monate war es her, dass er das letzte Mal so lange gelaufen war. Er wollte endlich wieder die Halbmarathondistanz zurücklegen. 21km. Als er wieder in die Stadt kam war es schon fast Dunkel. Noch 1km.
Knappe fünf Minuten später erreichte er seinen Ausgangspunkt. Erschöpft kam er zum stehen.
Er schauet auf die Uhr: 1:43:23 stand da. Er war zufrieden.
Er wollte endlich einen richtigen Halbmarathon laufen, aber leider hatte er den Halbmarathon beim Ulmer Einsteinmarathon im Herbst verpasst.
Für sich selbst war er schon mehrmals so weit gelaufen, aber noch nie im Wettkampf, da war es bisher bei 10km geblieben. Nach dem dehnen nutzte er die 2km bis nach Hause um sich locker auszulaufen.
Zuletzt geändert von Mor!tz am 13.12.2008 - 10:06, insgesamt 2-mal geändert.

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Mor!tz
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Der Gipfelstürmer - Prolog - Kapitel 2

Beitrag: # 6748369Beitrag Mor!tz
13.12.2008 - 10:05

Kapitel 2 – Der Traum

Seit er vor 2 Jahren mit dem Fechten aufgehört hatte lief er. Einmal in der Woche im Training, zusammen mit den Triathleten des Ausdauer Sport Teams. Zusätzlich ging er noch 1-2mal pro Woche in den Wald zum trainieren, so wie heute. Er selbst war kein Triathlet, nur Läufer. Eigentlich wäre er auch gerne Rad gefahren, aber mit dem Schwimmen haperte es.
Seit diesem Sommer hatte sich dieser kleine Traum entwickelt, er träumte davon Radprofi zu werden. Letzten Sommer war er im Urlaub mit dem Fahrrad auf den großen und den kleinen San Bernardino gefahren. Er hatte seinen Vater um über 15 Minuten abgehängt. Seit er im Sommer die Tour de France gesehen hatte, träumte er davon, dort auch einmal mitzufahren.
Aber glaubte nicht, dass dieser Traum je in Erfüllung gehen würde, er trainierte ja noch nicht einmal dafür. Er hatte ja nicht einmal ein Rennrad…
Aber das mit dem Training sollte sich im neuen Jahr ändern. Etwas Abwechslung konnte nicht schaden, weshalb er sich vorgenommen hatte nächstes Jahr einmal pro Woche Fahrradfahren zu gehen. Für die Kondition konnte das ja wohl kaum schaden… Und nächstes Jahr wollte er endlich seinen ersten Halbmarathon laufen, spätestens im Juni beim Stuttgarter Zeitungslauf.

Gerrit
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Beitrag: # 6748380Beitrag Gerrit
13.12.2008 - 12:08

Gefällt mir eigentlich sehr gut. Aber ich würde dir raten, nicht immer so kleine Abschnitte zu schreiben und nicht jeden Post ein neues Kapitel zu machen. Sonst biste in 2 Wochen schon bei Kapitel 18.

Oder mach halt immer so.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
2.1
2.1
usw.
Zuletzt geändert von Gerrit am 13.12.2008 - 12:38, insgesamt 1-mal geändert.

Andy92
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Beitrag: # 6748383Beitrag Andy92
13.12.2008 - 12:21

Ich finds echt gut. Zu den kurzen Kapiteln würde ich sagen: Da alle zum Prolog gehören, geht es ja irgendwann wieder bei 1 los - also, so viel wird es nicht geben.
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Mor!tz
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Der Gipfelstürmer - Teil 1 - Kapitel 1

Beitrag: # 6748421Beitrag Mor!tz
13.12.2008 - 17:04

Danke erstmal, das macht doch Mut...
Ab jetzt wirds auch etwas länger.

Teil 1 – Die Chance

Kapitel 1 – Ein Wink mit dem Zaunpfahl? - 14.06.2008

Vier Jahre waren vergangen, seit er sich vorgenommen hatte, auch mit dem Fahrrad zu trainieren. Er hatte sein Vorhaben durchgeführt. Inzwischen fuhr er Strecken um 100km. Seinen Halbmarathon war er auch gelaufen.

Moritz Frei
21km
1:39:24

stand auf seiner Urkunde. Er war zufrieden gewesen, damals, höchst zufrieden. Inzwischen war er mehrere Halbmarathone gelaufen, und jetzt, mit 20, hatte er sogar schon an drei Marathonläufen teilgenommen.
Er setzte sich an seinen PC und ging ins Internet. Dort erwartete ihn eine Überraschung:

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War das ein Wink mit dem Zaunpfahl? Könnte sein Traum vielleicht doch wahr werden? Gespannt rief er die Internetseite des Teams auf. Die Bewerbung lief einfach über ein Online Formular. Man sollte sämtliche sportlichen Erfolge/Leistungen angeben und belegen, erklären warum man sich bewarb, und seine bisherigen Erfahrungen mit dem Radsport schildern.
Interessant.

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Mor!tz
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Beitrag: # 6748520Beitrag Mor!tz
14.12.2008 - 12:43

14.06.08

Moritz Frei hatte schon öfters von diesem Team gehört. Tettnang war ja gar nicht so weit weg… Hier im Filstal, zwischen Stuttgart und Ulm, gab es kaum Radsport, zumindest war ihm keiner bekannt. Jetzt wollte er etwas mehr über das Team Antivir herausfinden, von dem Er gerade gelesen hatte. Als erstes suchte er nach der Rangliste der Kontinental Tour.

Stand der Kontinentaltour vom 14.06.2008:


Einzel:

1. M. Fothen – TEAM ANTIVIR – 820
2. D. Di Luca – LPR BRAKES – 716
3. C. Moreau – AGRITUBEL – 538
4. C. Vandevelde – GARMIN - CHIPOTLE – 463
5. L. Mazzanti – TINKOFF CREDIT SYSTEMS – 459

Team:

1. TEAM ANTIVIR – 2754
2. GARMIN – CHIPOTLE – 1572
3. TINKOFF CREDIT SYSTEMS – 1169


Beeindruckend… Moritz war erstaunt. Dieses Team hatte fast doppelt so viele Punkte wie das Zweitplazierte, und es suchte nach Nachwuchstalenten. Unglaublich! Jetzt wollte er aber doch herausfinden, was das für ein Team war. Er machte sich erneut auf die Suche:

TEAM ANTIVIR

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Jetzt war er wirklich überrascht. Große Namen waren darunter. Für dieses Team fuhren 20 Fahrer aus 8 Nationen. Darunter 5 Deutsche und 4 Franzosen. Mit Markus Fothen war auch sein Lieblings Fahrer vertreten. Er schaute auf die Uhr: 23:58, es war höchste Zeit ins Bett zu gehen, immerhin musste er Morgen früh aufstehen. Er nahm sich vor, Morgen Abend mehr über dieses Team herauszufinden.

PS: Über Rückmeldungen würde ich mich freuen, mich interessierts, ob es euch gefällt, oder ob es überhaupt jemand liest.

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Andi91
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Beitrag: # 6748557Beitrag Andi91
14.12.2008 - 14:59

Echt klasse geschrieben und wie du die Infos über das Team reinbringst ist ne 1+ ;)

Ich wünsche dir ein langes durchhaltevermögen :)

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Megamen 1
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Beitrag: # 6748561Beitrag Megamen 1
14.12.2008 - 15:15

Joa, ganz in Ordnung, aber die Beiträge sind viel zu kurz...

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arkon
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Beitrag: # 6748566Beitrag arkon
14.12.2008 - 15:59

es flacht sehr ab. am anfang hast du noch ein bisschen text geschrieben, aber es wird zusehends eine collage von verschiedenen texten und bildern. nichts besonders packendes, nichts hochwertiges. deine ersten beiträge waren schon etwas knapp, aber jetzt...
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

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Mor!tz
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Beitrag: # 6748635Beitrag Mor!tz
14.12.2008 - 21:12

Erst mal danke für das lob, aber auch für die schlechte Kritik. Dass es nicht perfekt losgeht ist schade, aber das war mir klar. ich glaube auch nicht, das es jemals perfekt werden wird. Aber zumindest bessser wird es hoffentlich werden. Die nächsten Texte werden dann auch länger sein. Der nächste ist nochmal etwas kürzer, aber ab morgen werden sie länger, und meiner Meinung nach auch besser.

15.06.08

Als er am Abend nach Hause kam war er aufgeregt. Er wollte mehr über dieses Team erfahren, das nach Nachwuchstalenten suchte. Den ganzen Tag hatte er daran denken müssen. Wieder setzte er sich vor den Rechner und suchte nach diesem Team. Wäre das nichts für ihn? Er sah sich viele Rennergebnisse durch und kam am Schluss zu einer beeindruckenden Liste:

TEAM ANTIVIR

Wichtigste Erfolge 2008

39 Siege
17 Zweite Plätze
14 Dritte Plätze

3. Platz GP de Romandie
2. Platz Vuelta ciclistica à Cataluna
Bergtrikot Vuelta ciclistica à Cataluna
4 Etappensiege und Gesamtsieg Bayern Tour
3 Etappensiege 5 Jours de Dukerque
Sprinttrikot 5 Jours de Dukerque
Gesamtsieg 5 Jours de Dukerque
Gesamtsieg Vuelta a la Rioja

Und zahlreiche weitere Siege.

Er freute sich schon richtig auf die Tour im Juli. Ein spürte ein Kribbeln im Bauch, er war richtig aufgeregt. Nur warum? Es machte ihn richtig fertig. Aus irgendeinem Grund war er nervös. Er wusste nicht warum. Um sich zu beruhigen rief er erst einmal seine Emails ab. Nichts Neues. Ein Newsletter, 2 Spams… Typisch.
Da stieß er auf eine Überschrift, die ihn aufmerksam machte:

Chavanel schafft den Gesamtsieg
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Grenoble – Auf der 8. Etappe der diesjährigen Dauphinée Libre konnte Sylvain Chavanel trotz 33“ Rückstand sein Gelbes Trikot verteidigen.
Die Etappe von St-Jean-de-Maurienne nach Grenoble über 130km begann ruhig und schnell hatte sich eine 7-Köpfige Ausreißergruppe gebildet. Am ersten Anstieg, hinauf zum Col du Granier hatte die Gruppe bereits 8’ Vorsprung vor dem Feld. Sie konnte erst kurz nach der dritten und letzten Bergwertung wieder gestellt werden. Vor allem der Deutsche Ronny Scholz vom Team Gerolsteiner sammelte viele Bergpunkte und sprang so am Ende auf Rang drei der Bergwertung. Kurz vor dem letzten Gipfel des Tages attackierten sämtliche Favoriten, die sich im Gesamtklassement noch Chancen ausrechneten. Sie holten bis zum Gipfel fast 2’ auf Chavanel heraus, was zum Gesamtsieg gereicht hätte. Der Russe Denis Menchov fuhr virtuell im Gelben Trikot des Gesamtsiegers. Doch in der darauffolgenden Abfahrt nach Grenoble konnte Chavanel dank großartiger Leistung seiner Teamkollegen Marcus Burghardt und Gianpaolo Caruso wieder bis auf 33“ heranfahren, was schließlich zum Sieg reichte. Im Sprint gewann schließlich Denis Menchov vor Tadej Valjavelic und Andy Schleck. In der Gesamtwertung gewinnt also Sylvain Chavanel vor Denis Menchov (Rabobank +55“)und Alberto Contador (Astana +1’29’’). Sylvain Chavanel befindet sich Kurz vor der Tour de France in einer exzellenten Form und wir werden sicher noch mehr von ihm hören, was dann, so wie heute auch, vor allem die Franzosen freuen wird. Bei der Siegerehrung waren doppelt so viele Zuschauer wie im letzten Jahr anwesend.
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Moritz schaltete den Computer aus und ging ins Bett. Das eben gelesene geisterte noch in seinen Gedanken herum.
Zuletzt geändert von Mor!tz am 15.12.2008 - 20:01, insgesamt 1-mal geändert.

Gerrit
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Beitrag: # 6748683Beitrag Gerrit
15.12.2008 - 14:49

Warum hast du jetzt den 3. Satz die Perspektive gewechselt ?

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Mor!tz
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Beitrag: # 6748706Beitrag Mor!tz
15.12.2008 - 17:47

Ich weis nicht, awas du damit meinst. Meinst du den 3. Absatz? Dann liegt das daran, das er einen Artikel über das Rennen im Internet liest. ("da stieß er auf eine Überschrift, die ihn aufmerksam machte:") Im 3. Satz kann ich nämlich keinen Wechsel der Perspektive finden. Bin ich einfach nur zu blöd, oder hab ich dich falsch verstanden?

Gerrit
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Beitrag: # 6748708Beitrag Gerrit
15.12.2008 - 17:52

Mor!tz hat geschrieben:Moritz schaltete den Computer aus und ging ins Bett. Das eben gelesene geisterte noch in seinen Gedanken herum.
Du erzählst die ganze Zeit in der Ich-Perspektive, warum wechselst du dann im letzten Satz ?

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Megamen 1
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Beitrag: # 6748709Beitrag Megamen 1
15.12.2008 - 17:56

Wo ist da ne Ich-Perspektive?

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arkon
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Beitrag: # 6748712Beitrag arkon
15.12.2008 - 18:05

1. "...waren doppelt so viele zuschauer ALS im letzten jahr anwesend" da kringelt sich ja alles bei mir
2. ist das bisschen zwischen profil und bild ein zitat einer zusammenfassung der etappe aus dem internet, etwas, was die hauptperson liest.
3. ist das bisschen ebenfalls nicht in der ich-perspektive.
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Andy92
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Beitrag: # 6748718Beitrag Andy92
15.12.2008 - 18:33

Was hier manche glauben zu lesen... 8O
Ganz klar Er-Perspektive und nicht Ich. :!:
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Mor!tz
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Der Gipfelstürmer - Teil 1 - Kapitel 2

Beitrag: # 6748720Beitrag Mor!tz
15.12.2008 - 18:35

Kapitel 2 – Der Gipfelstürmer

Er saß auf einem Fahrrad. Um genau zu sein, er fuhr auf einem Fahrrad. Es handelte sich um ein Rennrad. Und er war nicht der einzige Radler, um ihn herum waren noch ca. 10 weitere. Er erkannte Alberto Contador und Carlos Sastre direkt vor sich. Neben ihm fuhren zwei Fahrer mit roten Trikots. Er wusste nicht wer sie waren. Er trug selbst auch ein Rotes Trikot, genau das gleiche.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass es steil den Berg hinauf ging. Er schaute auf den Tacho: 23km/h, unglaublich, das war unmöglich!
„Markus, Sylvain, zieht das Tempo für Moritz an!“
Wer hatte das gesagt? War das ein Funkspruch gewesen? Von wem?
Die beiden Fahrer neben ihm wurden jetzt schneller und setzten sich an die Spitze der Gruppe. Jetzt erkannte er sie, es waren Markus Fothen und Sylvain Chavanel. Was hatte er hier verloren? Am Straßenrand stand ein Schild: 15km au sommet – L’Alpe-d’Huez.
Er war also bei der Tour! Sie befanden sich 15km vor dem Ziel in Alpe-d’Huez, und Markus Fothen und Sylvain Chavanel machten Tempo – für IHN. Unmöglich!!!
Er nahm immer mehr von der Umgebung war. Rechts und links standen Fans. Dicht gedrängt jubelten sie den Fahrern zu. Sie riefen seinen Namen! Aber warum? Die Geräusch Kulisse war atemberaubend. Fahnen wurden geschwenkt, Anfeuerungen gerufen. Die Zuschauer waren eine einzige Menge, er konnte keine Einzelnen Personen erkennen. Wie ein Pulk bewegte sie sich vor und zurück. Mit jeder Minute wurde die Menge größer.
Auf einmal fiel ihm auf, dass um ihn herum alle anderen Fahrer schwer atmeten. Er hatte keine Probleme. Er fühlte sich gut! Er ging aus dem Sattel und trat in die Pedale. Schnell ließ er den Rest hinter sich. Die Fans jubelten noch lauter. Er flog den Berg geradezu hinauf. Er war wie im Rausch. Die Geräusche verschmolzen zu einem einzigen, Ohrenbetäubenden rauschen. Er konnte keine Straße vor sich sehen. Überall waren Menschen. Erst kurz bevor er durch die Menge pflügte sprangen sie zur Seite. Seltsamerweise hatte er keine Angst, jemand könnte stehen bleiben. Müsste nicht eigentlich ein Motorrad vor ihm herfahren? Urplötzlich wich die Menge zurück.
Falsch, sie wurde jetzt von Zäunen zurückgehalten. Ein einziger Fan lief noch neben ihm her. Doch der Zuschauer konnte sein Tempo nicht halten. Vor ihm kam der Teufelslappen in Sicht. Er trat weiter in die Pedale und wurde noch schneller. Da vorne war das Ziel. Er fuhr über die Linie und streckte die Arme zum Himmel. Er hatte gewonnen.
Die Siegerehrung. Er bekam ein gelbes Trikot übergestreift. Einen Plüschlöwen bekam er auch noch.
Ein neues Bild zeigte sich. Er trug ein gelbes Trikot. Er war umringt von seinen Mannschaftskameraden. Vor ihm erschien der Arc de Trioumphe. Wieder fuhr das Feld um eine Kurve, und es war als ob er gegen eine Wand fuhr. Die Schreie der Massen waren Ohrenbetäubend. Er war in Paris. Er war bei der Tour de France. Vor ihm tauchte das Ziel auf. Die Menge jubelte. Weiter vorne streckte irgendjemand die Fäuste zum Himmel. Es war ihm egal. Er fuhr über den Zielstrich, er hatte gewonnen! Er hatte sein ziel erreicht.
Wieder Siegerehrung. Er bekam schon wieder einen Löwen. Ein Mann kam, mit einem gelben Trikot. Seinem Trikot. Er stellte sich vor das Mikrofon.
„Der Sieger der Tour de France 2008 ist…“
-Ein Wecker klingelte-
„Herzlichen Glückwunsch“, sagte der Mann. Wer hatte denn nun gewonnen?
-Der Wecker klingelte immernoch-
Jemand streifte ein gelbes Trikot über. Aber wer?
-Konnte nicht endlich jemand den Wecker ausmachen?-
Wer war dieser Mann, der gerade das Gelbe Trikot übergestreift hatte? War er es? Das Bild verschwamm vor seinen Augen.

Moritz Frei drückte auf einen Knopf. Der nervtötende Piepton verstummte. Er saß auf seinem Bett. Es war nur ein Traum gewesen. Schade.
Er war der beste gewesen. Er hatte es allen gezeigt. Aber dann hatte ihn der Wecker gestört. Er hatte nicht mehr erkennen können, Wer die Tour gewonnen hatte. Es war jemand mit einem roten Trikot gewesen. Wer hatte denn rote Trikots? Cofidis? Wer sollte von denen schon die Tour gewinnen. Er war sich sicher, es war ein rotes Trikot gewesen.
Auf einmal konnte er sich wieder an alles erinnern. Er hatte gewonnen. Er war sich ganz sicher: Er hatte für sein Team die Tour gewonnen.
Sein Team? Es war Zeit für eine Entscheidung!
Er war sich bewusst, dass das ganze nur ein Traum gewesen war, aber er war sich auch bewusst, dass er zumindest kein schlechter Sportler war. Er hatte sein Abitur mit einem Durchschnitt von 1,7 abgeschlossen, den Zivildienst absolviert und studierte jetzt Automatisierungstechnik an der Universität Stuttgart. Erneut hörte er den Klangteppich von Alpe d’Huez. Die Zeit war reif für eine Entscheidung. Er dachte kurz nach. Ja, er hatte seine Entscheidung schon lange zuvor getroffen. Er war sich nur nicht sicher, ob er diese Entscheidung akzeptieren wollte.
Zuletzt geändert von Mor!tz am 17.12.2008 - 17:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 6748722Beitrag Mor!tz
15.12.2008 - 18:38

arkon hat geschrieben:1. "...waren doppelt so viele zuschauer ALS im letzten jahr anwesend" da kringelt sich ja alles bei mir
Wieso? Ist das falsch? Wenn ich das gesagt hätte, hätte ich "wie im letzten Jahr" gesagt. Beim schreiben halte ich mich dann aber schon an die Gramatik, oder sind wir Schwaben für Hochdeutsch einfach zu dumm? Ich verstehe nicht ganz was da falsch ist. was hättest du denn geschrieben?

Wo Gerrit da eine Ich-Perspektive ließt ist mir genauso Unklar wie allen meinen Vorrednern...

Fus87
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Beitrag: # 6748727Beitrag Fus87
15.12.2008 - 19:08

Das ist nunmal eine der Stellen, an denen das Wie auch richtig ist:
"Doppelt so viele WIE im letzten Jahr", aber
"Zweimal mehr ALS im letzten Jahr".
In deinem Fall wäre ersteres richtig.

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Mor!tz
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Beitrag: # 6748737Beitrag Mor!tz
15.12.2008 - 20:04

Ok, vielen Dank für die Aufklärung. Da hier bei uns eben so geschwätzt wird, mach ich soetwas leicht falsch, weshalb ich das "wie" meide, wenn es geht.
Das ist halt sowas wie "die wo"

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