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Verfasst: 25.9.2009 - 14:26
von MichiG
sciby hat geschrieben:Sehr interessante AUssage von Wiggins:
Im Gegensatz zu Larsson gab Wiggins zu, von Cancellaras Überholmanöver profitiert zu haben. Auch wenn er im vorgeschriebenen Abstand geblieben sei, habe ihn der Windschatten des Schweizers begünstigt. Wohl fühlte sich Wiggins dabei aber nicht: "Ich dachte, 'Ich hänge an ihm dran, das ist kein Weg, um die Bronzemedaille zu gewinnen." Ich habe mich ein bisschen wie ein Betrüger gefühlt“, so der 29-Jährige. „Das Gleiche passierte ja Larsson. Für mich ist er kein würdiger Silbermedaillengewinner. Für mich ist das Tony Martin.“
Klingt i-wie komisch. Er hat es ja auch ausgenutzt wurde dann aber von seiner Schaltung bestraft. Wahrscheinlich regt sich der bissl auf, war aber wirklich scheisse von Larsson zu behaupten er wurde nicht begünstigt.

Verfasst: 25.9.2009 - 14:35
von Grabba
Also klar begünstigt der Windschatten. Klar kann man sich dranhängen. Überholt zu werden kann aber genauso einen moralischen Knacks geben. Übrigens: Motorräder, Autos usw. usf. liefern auch einen gewissen Windschatten. Manchmal fängt's im Zetifahren an zu regnen. Manchmal dreht der Wind. Manchmal geht die Schaltung kaputt. Manchmal haben die einen bessere Mittel als andere. So viel zur "Chancengleichheit".

Aber: Den Vorsprung, den Larsson auf Rang drei hatte, kann man nun definitiv nicht auf das bisschen Windschatten zurückführen...

Verfasst: 25.9.2009 - 14:58
von Wölffel
Aber wenn man sieht, wie lange er hinter Cancellara gefahren ist und wie viel Zeit Cancellara auf die anderen herausgefahren hat schon, dadurch war er bestimmt mind. 1min. auch schneller am Ende!

Verfasst: 25.9.2009 - 15:02
von lachi
Auch wenn es nicht nur der Windschatten war, aber es ist doch sicher kein Zufall, dass die beiden Fahrer, die von Cancellara überholt wurden, die Plätze 2 und 3 geholt hätten, wenn nichts schief gegangen wäre.

Ausserdem musste Larsson von den Offiziellen zu mehr Abstand ermahnt werden, also hat er bewusst den Vorteil erschleichen wollen, das finde ich schon schlimm genug...

Verfasst: 25.9.2009 - 15:08
von vino 12
Ich fand es dumm, dass der Startabstand so gering war. Es ist doch klar, dass es so zu Verfälschungen kommt.

Verfasst: 25.9.2009 - 15:09
von ulle91
Er ist doch permanent in einem Abstand von 15-25 Sekunden gefahren. Will hier jemand erzählen, dass der Windschatten 100m reicht?
Das wird doch alles wieder nur aufgebauscht.
Zumal der Larsson nun ja wirklich kein Unbekannter ist und gestern nicht das erste Mal ein Zeitfahren vorn beendet hat.

Verfasst: 25.9.2009 - 15:24
von MichiG
ulle91 hat geschrieben:Er ist doch permanent in einem Abstand von 15-25 Sekunden gefahren. Will hier jemand erzählen, dass der Windschatten 100m reicht?
Das wird doch alles wieder nur aufgebauscht.
Zumal der Larsson nun ja wirklich kein Unbekannter ist und gestern nicht das erste Mal ein Zeitfahren vorn beendet hat.
Trotzdem konnte er sich an Cancellara orientieren ; wenn du seinem Rhytmus folgen kannst ist das schon ein Vorteil.

Verfasst: 25.9.2009 - 15:27
von Harryhase05
Ich würde einen Vorteil durch den Windschatten auch mal ganz schnell ausschliessen.
Klar gabs diesen für einen gewissen Moment, aber nicht so lange, dass man hätte 1 Min. oder mehr damit gut machen können.
Der einzige Vorteil den man hat ist, dass man plötzlich jemanden vor sich fahren hat an dem man sich festbeissen kann. Dies ist also ganz klar ein psychischer Vorteil. Dies kann jedoch auch genau ins Gegenteil umschwenken. Früh durch einen viel schnelleren überholt zu werden ist sicherlich nicht gut für die Moral.

Verfasst: 25.9.2009 - 15:28
von ulle91
Treten musste er trotzdem allein... :roll:

Verfasst: 25.9.2009 - 16:36
von sciby
Dieser moralische Vorteil ist extrem. Er konnte sich an ihm orientieren, obwohl er eigentlich viel langsamer war, so konnte er sicher viel mehr über sein Limit gehen, weil es einfach anspornt, den sichtbaren Abstand nicht größer werden zu lassen

Verfasst: 25.9.2009 - 16:36
von PS
Man kann sich da aber auch übernehmen und auch der psychologische Vorteil brignt einem keine besseren Beine oder mehr Kondition.

Verfasst: 25.9.2009 - 16:40
von Wölffel
mhm ... aber eine andere Sache bringt ihm vielleicht bessere Beine, dass er mithalten konnte ^^ .... (bin ja schon still)

Verfasst: 25.9.2009 - 17:14
von sciby
Glaub aber kaum, dass die aus Cancellaras Trikottasche in Larssons Mund geflogen sind

Verfasst: 25.9.2009 - 18:22
von lachi
Also ich summiere mal die Vorteile:
- Zeitweise Windschatten
- Perfekten Tempomacher für das halbe Rennen
- Er konnte die Kurvengeschwindigkeiten abschätzen
- Psychologischer Vorteil durch Ansporn sich nicht abhängen zu lassen

und die Nachteile:
- Psychologischer Nachteil, überholt zu werden
- Gefahr der Übersäuerung

Ich denke, dass es für sogar für einen Profi am wertvollsten ist, wenn man einen Tempomacher hat, schliesslich ist man eine Stunde alleine unterwegs. Und wenn man schneller durch die Kurven fahren kann, dann spart man viel Energie.
Keine Ahnung wer die Zeitabstände bestimmt hat, aber den Schweizern war es sowieso egal, denn niemand hätte damit gerechnet, dass Cancellara überholt wird...

Verfasst: 25.9.2009 - 18:25
von ulle91
Ich frage dich: Kannst du mit Puls 180 auf 150m erkennen, wie schnell jemand um die Kurve fährt? :roll:

Verfasst: 25.9.2009 - 18:41
von lachi
Ich vermute, dass ich das könnte, denn ich habe ein sehr gutes Gefühl für Geschwindigkeit. Du kannst es z.B. daran erkennen, wie früh der andere aufhört zu treten, bzw. ob er nicht aufhört zu treten. Oder wie stark der andere sich in die Kurve legt.

Du darfst nicht vergesen, dass die kleinsten Unterstützungen sehr hilfsreich sind, wenn man sich eine Stunde lang konzentrieren muss. Auch das Gehirn verbraucht Energie. Wenn du dich nicht mehr auf den Streckenverlauf konzentrieren musst, hast du mehr Energie für die Beine.

Off Topic: Hast du schon mal eine Rennsimulation gespielt? Wenn du eine Strecke noch nie gefahren bist, ist es doch viel leichter, an 2. Stelle zu fahren, statt das Feld anführen zu müssen.

Verfasst: 25.9.2009 - 18:42
von Grabba
Auch das Gehirn verbraucht Energie. Wenn du dich nicht mehr auf den Streckenverlauf konzentrieren musst, hast du mehr Energie für die Beine.
:lol:

Verfasst: 25.9.2009 - 18:46
von ulle91
Und nur weil Larsson hinter Cancellara fährt, fährt er natürlich wie ferngesteuert und muss auf nichts mehr achten.

Verfasst: 25.9.2009 - 18:48
von sciby
In % kann man es nicht ausdrücken. Ist doch dasselbe wie mit Doping. Wer sagt denn, dass Larsson denn nicht auch ohne Cancellara so gut gefahren wäre, ebenso wie man auch nicht sagen kann, dass zB Ulle ohne Doping die Tour nicht gewonnen hätte.

Verfasst: 25.9.2009 - 20:49
von lachi
Er hat vor Cancellara mehr Zeit verloren als danach, oder etwa nicht? Es kann aber sein, dass er es "langsam" angehen wollte ....

Verfasst: 26.9.2009 - 10:10
von RotRigo
Ihr diskutiert nicht ernsthaft, ob es Larsson und Wiggins einen Vorteil gebracht hat, dass Cancellara an ihnen vorbei gegangen ist, oder?

Habt ihr das Rennen gesehen? Dann ist jede Diskussion hinfällig.
Die Art und Weise, mit der Larsson plötzlich den Turbo schalten konnte, als der Schweizer vor ihm fuhr, war wohl schon ziemlich eindeutig. Cancellara flog an ihm vorbei, als ob Larsson stehen würde und danach war Larsson plötzlich 3-4 Kilometer lang genauso schnell...
Und Wiggins hat selbst gesagt, dass er sich "wie ein Betrüger" gefühlt habe.

Aber: Das ist doch auch überhaupt nicht schlimm. Das gehört zu diesem Sport nun mal dazu! Außerdem wäre das Ergebnis wohl trotzdem gleich gewesen. Denn auch wenn Larsson sicher einen großen Vorteil dadurch hatte: Eine Minute (und somit den Vorsprung gegenüber Martin) hat es ihm nicht gebracht.