Die Sattlerei

Präsentation am Sonntag nächster Woche. Letztes Jahr hat man uns die Cortinaetappe vorab gegeben, dieses Jahr den Galibier (gähn):

http://www.youtube.com/watch?v=OkkW-c7n ... e=youtu.be

Eine typische Tour de France-Etappe mit Todesflachstück vor dem Schlussanstieg. Man kann nur hoffen, dass die nicht repräsentativ für den gesamten Kurs ist. Schön allerdings, dass der Mont-Cenis mal wieder gefahren wird, zuletzt wohl 1999 Teil einer GT.

Naja, also ein Tourflachstück sieht für mich anders aus, wirklich flach ist auf dieser Etappe kein Meter. Das sind 17km mit 300 Höhenmetern abwärts.

http://www.grassyknolltv.com/2013/giro- ... le-640.jpg

Schau mal auf Stage 17 bei 0:16. Scahut nach Stilfser Joch zu Beginn aus. Danach dann auch ein paar knackige Dinger.

Etappe 20 schaut auch nicht schlecht aus. "nur" sechs Bergetappen

Das ist sogar ein Original-Tourflachstück, nur dass der Giro noch die Welle vor Modane einbaut:

http://www.letour.fr/2007/TDF/img/parco ... IL_900.gif

Edit: Sciby, das ist Etappe 17 von diesem Jahr...

Kann mir einer der Giro-Experten wie Escartin, jonas oder KuT erläutern, warum man einen typischen Tour de France-Berg wie den Galibier ins Programm nimmt? Finanzielle Gründe kann ich mir irgendwie nicht vorstellen und einen Mangel an interessanten Anstiegen gibt es in Italien doch auch nicht wirklich.

Ich könnte mir vorstellen, dass Bardonecchia ein Zeitfahren oder einen Etappenstart am darauf folgenden Tag gebucht hat.
Oder ein französischer Sponsor wollte es so.

Erklären kann ich nicht, warum der Galibier dabei ist.

Ich vermute aber, dass sich der Giro 2013 mehr auf die Westalpen konzentrieren wird und erst 2014 wieder dolomitiger wird. Dazu passt auch der Wunsch Osttirols, 2014 wieder eine Giro-Etappe abzubekommen.

Interessant fand ich an anderer Stelle auch die Diskussion, dass in der von jonas verlinkten Grafik über dem Galbier nicht das Zeichen für die Cima Coppi zu sehen ist. Dadurch deutet vieles darauf hin, dass es via Agnel zurück nach Italien geht. (Stilfserjoch und Iseran sind zwar auch höher als der Galibier, aber das eine war 2012 dran und der andere ist im Mai nicht vorstellbar. Über die Bonette müssen wir sicher auch nicht reden.)

Schlimm finde ich die Galibier-Etappe jedenfalls nicht. Und die Landschaft ist, wie ich kürzlich auf einer meiner Lieblings-Seiten im Netz sah, atemberaubend.

15 Jahre nach Pantanis Toursieg mit entscheidender Attacke am Galibier (15. Etappe) führt die 15. Giro-Etappe von Cesena (!) auf den Galibier, sprich man gedenkt Marco Pantani.

wassertraeger29 hat geschrieben:15 Jahre nach Pantanis Toursieg mit entscheidender Attacke am Galibier (15. Etappe) führt die 15. Giro-Etappe von Cesena (!) auf den Galibier, sprich man gedenkt Marco Pantani.

Das wäre ja mal ne Königsetappe, knappe 600km!
Also ich kenne nur ein Cesena und das liegt fast an der Adria bei San Marino...

Er meint wohl Cesana.

Cesana Torinese um genau zu sein, aber dann ist die Namensähnlichkeit wohl tatsächlich nur Zufall, ich dachte man hätte absichtlich einen gleichnamigen Startort (zu Pantanis Geburtsort) ausgewählt.

Angeblich soll einer andere Bergetappe von Ponte di Legno erst über den Gaviapass und dann über das Stilfser Joch führen und in Val Martello zuende gehen.

Habe ich auch schon gelesen. das Profil würde in etwa so aussehen:

Wenn dem so wäre, dann wäre die Galibier-Etappe doch deutlich schöner...

Radsport-News hat geschrieben:Vidarte bestätigte zudem, dass der Giro-Sieger von 2008 (Contador) nach dem Rennen (Mailand-Turin) in Italien bleiben und am Sonntag an der offiziellen Streckenpräsentation des Giro 2013 teilnehmen wird.

Ob das was zu bedeuten hat?

Time2Play hat geschrieben:

Radsport-News hat geschrieben:Vidarte bestätigte zudem, dass der Giro-Sieger von 2008 (Contador) nach dem Rennen (Mailand-Turin) in Italien bleiben und am Sonntag an der offiziellen Streckenpräsentation des Giro 2013 teilnehmen wird.

Ob das was zu bedeuten hat?

Kann mir nicht vorstellen, dass er startet. Letztes Jahr hat er gemerkt das es wohl unmöglich ist Giro und Tour in einem Jahr zu gewinnen. Dazu steht die 100ste Tour de France an, die er wohl unbedingt gewinnen möchte und es allen seinen Kritikern beweisen möchte.

Daniano hat geschrieben:Angeblich soll einer andere Bergetappe von Ponte di Legno erst über den Gaviapass und dann über das Stilfser Joch führen und in Val Martello zuende gehen.

Schon wieder der Stelvio?
Das fände ich nicht gut. Anders als die großen Tour-Anstiege (Tourmalet, Alpe d'Huez), die fast jedes Jahr dabei sind, beziehen die mythischen Giro-Berge (Stelvio, Gavia, Mortirolo) ihren Reiz dadurch, dass sie eben nicht so oft im Programm sind - und dann jedes Mal etwas Besonderes.
Zumal diese Etappe erstens die beiden Pässe recht früh im Etappenverlauf hat, wo sie nicht so entscheidend sein werden wie als letzter Anstieg, oder noch besser vorletzter, mit Ziel in Bormio 2000 oder Livigno (andererseits war die Gardeccia-Etappe letztes Jahr grandios).
Zweitens wäre dies schon wieder die Südwestseite des Stelvio, die bereits dieses Jahr gefahren wurde. Wenn schon, dann wäre es an der Zeit die grandiose Nordostseite (Wahnsinnspanorama) mal wieder zu nutzen.

Wäre ich der Streckenbastler, würde ich die Etappe z.B. in Landeck starten, dann über Martinshöhe/Reschenpass zum Stelvio und über Eira/Foscagno zum Ziel in Livigno (~165 km). Oder aber von Glurns (Start vor der Kulisse der Altstadt) über Stelvio und Gavia, mit Ziel auf dem Tonale (105 km, die es aber in sich haben) oder aber in Aprica (130 km, aber durch das lange Flachstück nach dem Gavia wohl nicht so gut).

Livestream zur Präsentation: http://videochat.gazzetta.it/index_Live01.shtml

Karte und Etappenplan:

http://static.blogo.it/outdoorblog/giro ... iciale.jpg

http://www.repubblica.it/static/images/ ... elgiro.jpg

Die Entscheidung fällt also an den drei Zinnen - die Etappe riecht nach Spaß. Schön auch die Rückkehr des Bergzeitfahrens.

Schade aber, dass es zum Abschluss nur eine normale Flachetappe in Brescia gibt. Die Schluss-Zeitfahren haben mir immer gut gefallen.

Die komplette Strecke in einer Video-Animation mit allen Profilen und Pässen gibt's auf eurosport.yahoo.de.

Ich persöhnlich finde eine Entscheidung Mann gegen Mann am Schlussanstieg zum Ende der Rundfahrt schöner, als wenn jeder alleine auf seinem Rad virtuell gegen die Zeit eines anderen fährt. Vorallem führt das vorgezogene Zeitfahren dazu, dass die besseren Kletterer höchstwahrscheinlich etwas Rückstand haben und dann versuchen werden, mit aller Kraft die besseren Zeitfahrer loszuwerden, welche sich wiederum wie Kletten ranhängen werden.

Macht mir persöhnlich mehr Spaß, als wenn im Zeitfahren die Entscheidung fällt.