Wenn man nur Bergetappen betrachtet, könnte Abrahamsen sicher ein 3er sein. (Auch) Unter dem Eindruck von Bonnamour vor 2 (?) Jahren, der die RZ-Tour auf mittelschweren Etappen wie heute als 3er ziemlich durcheinander gewirbelt hat muss man aber schon auch seine Ergebnisse etwa bei norwegischen Meisterschaften berücksichtigen. Zuletzt gab es auch in Belgien verschiedene ordentliche Ergebnisse. Es gibt beim Transfermarkt eben mehr zu bewerten als die reinen Bergfähigkeiten.PepsiLight hat geschrieben: ↑11.7.2023 - 8:49 Mich würde tatsächlich interessieren, wie es Abrahamsen zu einem 4er gebracht hat.
Der ist 28 Jahre alt, seit 8 Jahren Profi und hat in diesem Zeitraum 247 CQ Punkte gesammelt (im Schnitt 30 pro Jahr).
Letztlich bestätigt sich das doch auch durch die Platzierungen auf Etappen 3 und vor allem 7, aber auch heute. Das Geschrei mancher Sprinter auf der 7 hätte ich gerne gesehen, wenn er als 3er im Extremfall der Tie-Breaker gegen Jakobsen zum Etappensieg gewesen wäre. Klar kann man sagen, dass eine Beeinflussung der Gesamtwertung schlimmer ist. Aber Etappensiege und Punktetrikot sind für viele Spieler wichtige Ziele. Daher finde ich auch, dass Morkov kein wirklich überzeugender 3er ist. Der war noch 2021 9. der Punktewertung bei der Tour. Falls Jakobsen irgendwo aus dem Zeitlimit fallen oder sonst aussteigen würde, wäre nicht ausgeschlossen, dass er für Soudal-Quickstep in die Sprints reinhält.
Nichtsdestotrotz kann man über die Bewertungen einzelner Fahrer natürlich immer streiten, gerade wenn es um einen Credit hoch oder runter geht. Es wird wohl nie der perfekte Transfermarkt gelingen, bei dem kein Fahrer zu billig und vor allem keiner zu teuer war.
Da aber, man kann es offensichtlich nicht oft genug sagen, keine Verschwörung des Transfermarktgeheimbundes verabredet war, dieses Mal auf 3er zu verzichten, sondern das seit Jahren bewährte System der Fahrerbewertung einfach zu dem Ergebnis geführt hat, dass es keinen 3er gab, sehe ich derzeit ehrlich gesagt nicht so genau, mit welchem Ziel die Diskussion geführt wird. Es nicht mehr so zu machen wie bei der Tour ist jedenfalls keine Lösung, ein anderes System zu dem man zurückkehren könnte gibt es einfach nicht.
Notwendig wäre also eine Änderung, von der völlig unklar ist, wie sie aussehen würde. Über den Dummy-Dreier reden wir gefühlt seit Jahren, bisher fielen die Entscheidungen immer dagegen aus. Letztlich wäre es eben auch ein erheblicher Eingriff. Genauso kann man natürlich fordern, dass es immer mindestens zwei, drei, fünf oder sieben 3er geben muss. Nur wäre dann völlig unklar, wo die herkommen, wenn die eigentliche Fahrerbewertung den Wert nicht erreicht. Man bedenke bitte auch, dass die GT-Kader üblicherweise Dienstag abends stehen und spätestens Donnerstag spätabends ein Transfermarkt online sein soll. In den rund zwei Tagen müssen ca. 180 Fahrer bewertet werden, kurzfristige Änderungen der Kader nach Dienstag sind zuletzt auch eher die Regel als die Ausnahme. Eine große Konferenz, welche x 4er man zum Dreier macht, ist einfach nicht realistisch.
Und ich sehe hier durchaus auch den Punkt von Strandkorb. Eine gewisse Anzahl sollte es schon sein, ein oder zwei sind nicht wirklich besser als null. Wenn gestern ein 3er in der Gruppe den Champoussin-Fahrern gegenüber den Tejada-Fahrern und allen anderen die Etappe gerettet hätte, hätte ich mich als Konkurrent jedenfalls mehr geärgert, wenn die Aufstellung dieses 3ers durch den Transfermarkt fast unvermeidlich gewesen wäre als wenn man immerhin noch ob der klugen Wahl des 3ers anerkennend nicken kann.