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Verfasst: 27.7.2006 - 23:15
von jonas
wassertraeger29 hat geschrieben: Landesgrenze, Kantonsgrenze, Stadtgrenze, Türschwelle, Bettkante... jonas gibt nicht auf!!! ;)
Du darfst schon sagen, das ich Recht habe. :D

Das Problem an der Sache ist doch, dass Leute trotz Doping-Vergangenheit immer wieder Verträge erhalten. Kaum war die Tour 1998 vorbei und die Strafen gegen die Festina-Jungs gesprochen sind doch die Teams bei Zülle und Co Schlange gestanden. Leute wie Casagrande, Simoni, Mazzoleni, Honchar, etc., etc. haben doch alle Dreck am Stecken (bei den einen erwiesenermassen, bei den anderen zum Teil erwiesen), das interessiert die Teams doch aber einen feuchten Kehricht. Ich würde mich nicht wundern, wenn Hamilton bald wieder mit einem Vertrag da stehen würde. Lasst die Jungs links liegen, das ist das wirksamste Mittel.

Verfasst: 27.7.2006 - 23:26
von Toursieger Ullrich
Ja, ich habe mich heute gefreut!

Es konnte dem Radsport nichts besseres passieren. Wenn jetzt die Kehrtwende kommt, dann kommt sie nie mehr. Nachdem was jetzt innerhalb einem Monat aufgeflogen ist, müsste selbst dem dümmsten aufgefallen sein, dass die Wahrscheinlichkeit aufzufliegen irgendwann in der Karriere hoch ist. Eigentlich war jeder große dran.

Ich fand das Intervieuw von Aldag im ZDF gut, auch wenn ich nicht unbedingt die Meinung teile, dass nächstes Jahr eine 100% saubere Tour stattfinden wird. Aber wenn nicht nächstes Jahr, dann nie wieder.

Was mit auffiel: Am Anfang der Tour wurde viel gebummelt und ab der Mitte ging der Schnitt rasant bergauf und es wurde die drittschnellste Tour. Nun kann man sicher sagen, dass es auch wenig Bergetappen gab, trotzdem ist es auffällig. Kann es vielleicht doch sein, dass das Muffensausen nach 1 Woche nach dem Start verflogen war?

Bei Landis war es schon auffällig. Allein schon wie der nach der Etappe abging.

Ich denke Landis wählte alles oder nichts. Seine Karriere ist nach der Operation wahrscheinlich zu Ende, dass war das einzige Jahr noch das er hatte. Er spritzte sich voll und hoffte nicht aufzufliegen. Zu verlieren hatte er nichts mehr. Wenn er gesperrt wird was solls, seine Karriere wird er mit einer künstlichen Hüfte kaum wieder mit der selben Leistung fortsetzen können. So konnte er auffliegen oder gewinnen. Nun war es eine Mischung. Das war besser als nichts. Er stand in Paris auf dem Podest, das kann ihm keiner mehr nehmen. Er fühlte sich als Sieger. Seine Antworten bezüglich Doping waren ja schon eindeutig, jeder konnte herauslesen, dass er nicht sauber war. Ich denke er wählte nochmal eine deutliche höhere Dosis wie sie üblich ist. Er meinte ja auch selber das nut der Sieg zählt. Eddy Merckx' Beratung tat das restliche. Er ist ja selber ein altbekannter Doper und hat sicher auch schon den einen oder anderen Tipp dort gegeben. Wie KuT sagte, zum normalen Doping, war auf alles Fälle das gewisse extra noch dabei, was die anderen nicht hatten.

Wenn man es sich nachhinein betrachtet sprach alles für Doping, da kann man nur froh sein, dass er aus dem Verkehr gezogen wurde. Der Radsport hat jetzt wirklich eine Krise. Wenn die öffentlich Rechtlichen nicht mehr übertragen ist der Radsport in Deutschland tot. Für ein paar Freaks sponsort T-Mobile niemand. Auch wenn die ARD sicher weiter übertragen wird, sind verkürzte Sendezeiten nicht abwegig.

Verfasst: 27.7.2006 - 23:26
von wflo
Auch Erik Zabel wurde 1994 der Anabolikagebrauch nachgewiesen, trotzdem erhielt er (gute)Verträge, und auch bei den (deutschen) Radsportfans ist er doch sehr beliebt. Hat das Doping also seiner Karriere geschadet?

Verfasst: 27.7.2006 - 23:31
von wassertraeger29
@jonas

Du hast Recht! 8) ;)

Diese Unart, dass Dopingradler scheinbar begehrter denn je sind, ist unverständlich und erfreut sich auch aktuell größter Beliebtheit!

Verfasst: 27.7.2006 - 23:32
von Toursieger Ullrich
Soweit ich weiß war es bei Zabel Cortison was er aber auf irgendein ärztliches Rezept schob.

Als ich das in der FAZ las war ich erstmal geschockt. Zabel habe ich mit Aldag immer für einen der wenigen sauberen gehalten. Anders wie die anderen Deutschen Radfahrer der 90er wie Heppner und Bölts.

Letztendlich kann es aber wirklich von einer Salbe gekommen sein. Es hat wohl schon jeder hier schonmal eine Cortisonhaltige Salbe benutzt. Als sicheren Dopingbeweis würde ich das nicht werten.

Das würde ich nicht als Schuld werten und ihn Doper nennen, denn immerhin konnte er es nachweisen, auch wenn es vorgeschoben sein könnte. Ein bischen Unschuldsvermutung sollte auch noch gelten.

Da liegen die Fälle bei Ulle und Landis schon anders.

Abgesehen davon gilt er offiziell als dopingfrei.

Verfasst: 27.7.2006 - 23:38
von Sinkewitznichtmöger
ich denke durhc den neuesten Dopingfall, der ja noch nciht absolut fest ist, wurde dem geneigten zuschauer wieder gezeigt, das so etwas, wie es Landis auf der 17. Etappe abgezogen hat, im Profi-Radsport einfach nicht ohne Doping geht...das klingt jetzt engstirnig, aber so erscheint es dem einfachen menschen, der ncit in der Materie steckt nunmal...

Ich selbst habe mich auch bisher immer davon überzeugen lassen, das ein Armstrong zwar zu 7 aufeinanderfolgenden Toursiegen in der Lage sein kann, aber trotzdem hatte ich immer das gefühl das da etwas nicht mit rechten dingen zugehen konnte...das kann natürlich auch an meiner Sympatie für einen gewissen Jan U. liegen...aber was solls...

Ich denke aber auch, das immer der Grundsatz gelten sollte; Unschuldig bis die schuld bewiesen ist...

Verfasst: 27.7.2006 - 23:44
von wflo
Ausreden, wegen der Länge beschränken wir uns einfach mal auf deutsche Sportler:
Salbe
Pillen in der Disco
Zahnpasta
Samenraub (klar kein Doping, aber für mich gleich glaubwürdig)

(Nur ein Mal in seiner langen, erfolgreichen Karriere geriet Zabel selbst in Doping-Schlagzeilen, als er im April 1994 auf Anabolika positiv getestet worden war. Der Weltverband belegte Zabel, der beim Eintagesrennen Veenendaal-Veenendaal angeblich eine Salbe gegen Sitzbeschwerden benutzt hatte, mit einer Drei-Monatsstrafe auf Bewährung. (dpa) LINK)

Verfasst: 27.7.2006 - 23:55
von virtualprofit
jonas hat geschrieben:Rogers war bei Dt. Ferrari, das ist ungefähr gleichbedeutend mit einer positiven Dopingprobe.
Nicht auszudenken, wie du reagiert hättest, wenn jemand anderes dies über einen Phonak-Fahrer schreiben würde.

Bei Landis drückst du flächen-/forendeckend auf die "Euphorie"-Bremse, solange es sich um Verdächtigungen handelt, wem die positive Probe zuzuordnen sein könnte, aber gleichzeitig liest man von dir dann solche Verdächtigungen.
Dann fordere doch bitte auch von den vielen neuen T-Mobile-Fans hier nicht, dass sie ihre rosa Brille abnehmen sollen, wenn du selbst zweierlei Maß anlegst.

Verfasst: 27.7.2006 - 23:56
von Toursieger Ullrich
http://cycling4fans.de/index.php?id=1365#Z

steht was anderes.

Mal schaun was von dem beiden stimmt.

Verfasst: 27.7.2006 - 23:58
von Toursieger Ullrich
virtualprofit hat geschrieben:
jonas hat geschrieben:Rogers war bei Dt. Ferrari, das ist ungefähr gleichbedeutend mit einer positiven Dopingprobe.
Nicht auszudenken, wie du reagiert hättest, wenn jemand anderes dies über einen Phonak-Fahrer schreiben würde.

Bei Landis drückst du flächen-/forendeckend auf die "Euphorie"-Bremse, solange es sich um Verdächtigungen handelt, wem die positive Probe zuzuordnen sein könnte, aber gleichzeitig liest man von dir dann solche Verdächtigungen.
Dann fordere doch bitte auch von den vielen neuen T-Mobile-Fans hier nicht, dass sie ihre rosa Brille abnehmen sollen, wenn du selbst zweierlei Maß anlegst.
:wink:

Etwas durch seine Brille zu sehen ist vollkommen normal und auch in Ordnung, jeder hegt seine Sympathien und Antipathien, nur sollte man das auch anderen zustehen.

Da hast du recht.

Verfasst: 27.7.2006 - 23:59
von Sinkewitznichtmöger
Toursieger Ullrich hat geschrieben: Da liegen die Fälle bei Ulle und Landis schon anders.
bei Landis vielleicht, aber bei ulle war es doch recht plausibel, dass er in einer disco eine Extasy Pille eingeworfen hat...dumm, aber palusibel...

Verfasst: 28.7.2006 - 0:16
von jonas
virtualprofit hat geschrieben:
jonas hat geschrieben:Rogers war bei Dt. Ferrari, das ist ungefähr gleichbedeutend mit einer positiven Dopingprobe.
Nicht auszudenken, wie du reagiert hättest, wenn jemand anderes dies über einen Phonak-Fahrer schreiben würde.

Bei Landis drückst du flächen-/forendeckend auf die "Euphorie"-Bremse, solange es sich um Verdächtigungen handelt, wem die positive Probe zuzuordnen sein könnte, aber gleichzeitig liest man von dir dann solche Verdächtigungen.
Dann fordere doch bitte auch von den vielen neuen T-Mobile-Fans hier nicht, dass sie ihre rosa Brille abnehmen sollen, wenn du selbst zweierlei Maß anlegst.[/quote

Ach komm, es ist mir doch egal, wo der Ferrari-Kunde fährt, seine Methoden und Ansichten sind schlicht und einfach Fakt und da ist es mir ziemlich egal, ob der Ferrari-Kunde Rogers, Rominger, B.Zberg oder sonst-wie heisst. Ausserdem glaub ich auch (ja ich weiss es wohl sogar), dass Cancellara nicht sauber ist, er ist zwar nicht bei Ferrari, aber bei Checchini. Das hat nix mit Brille zu tun sondern mit Realismus. Und wenn herauskommt, dass einer der Phonak-Leute bei Ferrari ist, ist meine Meinung genau die gleiche.

Verfasst: 28.7.2006 - 0:30
von RobRoe
Nur eines zum Thema "Öffentlich-Rechtliche":
Wenn die nächstjährige Tour nur ein annähernd normales Spektakel zu werden verspricht (sprich: alle ProTour-Teams mit größtenteils allen jetzt als sauber geltenden Fahrern dabei), dann senden auch ARD und ZDF. Erst recht, wenn Deutsche Chancen auf irgendwelche Erfolge haben.
Diese heutige Äußerung ist Saubermann-Aktionismus, der schon bald wieder verflogen sein wird.
Und ich bilde mir ein, die ÖR ein bisschen zu kennen.


Zum Schluss noch der Satz des Tages:
Toursieger Ullrich hat geschrieben:Wenn jetzt die Kehrtwende kommt, dann kommt sie nie mehr.
Ah, ja. :P

Verfasst: 28.7.2006 - 2:01
von 4resistance
Landis sagte auch: "Es liegt an der Erziehung der Eltern den Kindern Werte zu vermitteln. Nur so lässt sich das Doping stoppen!"

Ich hoffe seine Mama zieht im seine Ohrwaschel lang.


Was ich schon einmal gefordert hatte und wofür ich etwa vor einem Jahr heftigst kritisiert worden war, wird jetzt zu der einigen Lösung:

Ich finde es sollten alle positiv getesteten Fahrer auf LEBZEITEN vom Profi-Radsport ausgeschlossen werden und ALLE ihre errungenen Titel aberkannt werden, auch wenn sie nicht bei jedem Erfolg zwingend gedopt waren. (Einmal Doper, immer Doper) Dann sollte es noch eine Geldstrafe für den Sünder geben die sich gewaschen hat und eine Geldstrafe für den Rennstall.

Verfasst: 28.7.2006 - 2:47
von TeamTelekom
Man oh man das gibt es nicht. Konnen oder wollen die Phonakfahrer ein Rundfahrt nicht sauber fahren oder sind sie einfach zu dämlich im Gegensatz zur den Gegnern richtig und gehein zu dopen. Dreist finde ich aber das es Landis nicht zugibt sondern wie alle so tut als hätte er nichts gemacht.

Verfasst: 28.7.2006 - 2:49
von cycling4ever
4resistance hat geschrieben: Ich finde es sollten alle positiv getesteten Fahrer auf LEBZEITEN vom Profi-Radsport ausgeschlossen werden und ALLE ihre errungenen Titel aberkannt werden, auch wenn sie nicht bei jedem Erfolg zwingend gedopt waren. (Einmal Doper, immer Doper) Dann sollte es noch eine Geldstrafe für den Sünder geben die sich gewaschen hat und eine Geldstrafe für den Rennstall.
ICH muss sagen das ich 100 &tig deiner meinung bin :!:

Verfasst: 28.7.2006 - 8:00
von jonas
Das Problem ist, dass solche Massnahmen je nach Staat rechtlich kaum verbindlich sind. Ein ziviles Gericht in der Schweiz würde eine solche Strafe wohl als unverhältnissmässig ansehen und annulieren.

Der Ball liegt bei den Teammanagern, die alleine können das tun indem sie schlicht und einfach auf solche Leute verzichten.

Verfasst: 28.7.2006 - 8:44
von José Miguel
TeamTelekom hat geschrieben:Man oh man das gibt es nicht. Konnen oder wollen die Phonakfahrer ein Rundfahrt nicht sauber fahren oder sind sie einfach zu dämlich im Gegensatz zur den Gegnern richtig und gehein zu dopen. Dreist finde ich aber das es Landis nicht zugibt sondern wie alle so tut als hätte er nichts gemacht.
Ich frage mich auch wie lange die UCI diese Zustände noch erdulden kann, immer dieses ewige überrascht sein der Phonak-Funktionäre ist so lächerlich, dass es schon fast wieder traurig ist. Ein weiterer Super-Gau wäre es noch, wenn Landis sich jetzt mit irgendwelchen Entschuldigungen bezüglich seiner Hüfte noch rausrettet, dann ist auch die letzte Glaubwürdigkeit weg, wenn sie nicht schon längst weg ist.

Verfasst: 28.7.2006 - 8:57
von jonas
Ein hoher Testosteron-Wert kann theoretisch natürliche Hintergründe haben, er wird sich bei einer positiven B-Probe sicher darauf versteifen und versuchen das zu beweisen.

Verfasst: 28.7.2006 - 9:34
von jonas
Ein interessantes Interview mit dem obersten Schweizer Dopingfahnder und einigen Hintergründen zu den Tests:

http://www.nzz.ch/2006/07/28/sp/articleEC5Z5.html

Verfasst: 28.7.2006 - 9:57
von RobRoe
Die dpa hat geschrieben: Berlin (dpa) - Tour-de-France-Sieger Floyd Landis hat nach seiner
positiven Probe bestritten, wissentlich gedopt zu haben. «Ich denke,
dass es eine gute Chance gibt, dass ich meinen Namen rein waschen
kann», sagte Landis am späten Donnerstagabend in einer telefonischen
Schaltkonferenz. «Alles, worum ich bitte, ist, mir eine Chance zu
geben, meine Unschuld zu beweisen. Ich möchte als unschuldig gelten,
bis die Schuld bewiesen ist - so machen wir das in Amerika», sagte
der 30-Jährige, der sich nach eigenen Angaben an einem nicht näher
genannten Ort in Europa aufhält.
Landis war nach seinem Erfolg auf der 17. Etappe in der vorigen
Woche positiv auf Testosteron getestet worden. Dies hatte sein
Schweizer Phonak-Team am Donnerstag bekannt gegeben. Fahrer
und Rennstall haben eine B-Probe beantragt. Landis sagte, er könne
über die Ursache für den Befund nur spekulieren. Er fürchtet, dass
die Affäre ihn für immer verfolgen wird, auch wenn er am Ende vom
Vorwurf des Dopings entlastet werden sollte.
Besonders schön finde ich:
"Ich möchte als unschuldig gelten, bis die Schuld bewiesen ist - so machen wir das in Amerika."
Fängt er jetzt auch an, an europäischem Verfolgungswahn zu leiden?