Die Sattlerei

Jens schlug mit der flachen Hand auf seinen Oberschenkel. Es hatte für Michele "nur" zum letzten Podiumsplatz gereicht und Luca hatte seinen Rückstand auf Freire nicht wirklich verkleinern können, obwohl er drei Plätze vor dem Spanier ins Ziel kam.

Jens war ziemlich enttäuscht, doch als er aus dem Wagen stieg, der über ein paar kleinere Straßen in das Zielgebiet gelotst wurde, und zu seinen Teamkollegen ging, wollte er sich seine schlechte Laune nicht anmerken. Er klopfte Michele anerkennend auf die Schulter und lobte Luca dafür, dass dieser Freire hinter sich lassen konnte.

Roberto war zufrieden mit seinem Rennen, dass es am Ende gefehlt hatte, war Pech und nicht mehr zu ändern. Platz 6 von 6 las sich zwar nicht besonders gut, aber er hatte sein Team, so hoffte er, zufriedenstellend vertreten. Zudem konnte Igor noch einen starken 9.Platz einfahren.

Als fairer Verlierer fuhr er noch am von der Presse umringten Landaluze vorbei, um ihm mit einem Klaps zu gratulieren, auch bei seinen Weggefährten bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit, solange er sie noch erreichen konnte und sie nicht schon im Teambus waren. Dann verschwand auch er hinter verschlossenen Türen, um sich den ganzen Stress vom Körper zu spülen und erst einmal zu entspannen.

Fabi sah den Teufelslappen...es war das härteste Rennen seiner Karriere und Davide wurde nur 4...leider aber egal. Das Publikum war immer noch total motviert und jubelten weiter wie verrückt. Die letzten 100 Meter, Fabi hört auf zu treten und reisst die Arme hoch...der letzte Platz war schöner als das Amstel Gold Ergebnis. Es war härter, aber er war am Ziel. Im Ziel angekommen, fuhr in den Fahrerbereich. Ab in den Mannschaftsbus und er musste sich setzen, dass Team war gerade net da...er ging auf die Bus Toilette und musste sich übergeben, dass musste sein. Nach 5 Minuten, ging er da raus und nahm einen tiefen Schluck Wasser...es wird nachher nicht nur Wasser sein. Er taumelte aus den Bus und schaute den treiben zu. Er ging schnell wieder rein und duschte, das hatte er erst vergessen. Er zog sich normale Kleidung an...naja Teamkleidung. Er ging raus, der Platz war abgesperrt und ein paar Fans waren da. Er wurde photografiert und dann wurde nach Autogrammen gefragt...er sah schon wieder etwas besser aus gab diese Autogramme und seinen nasses Trikot. Einer frag da wirklich nach...das Team hat dafür keine Verwendung also gab er es ab. Er bleibt bei den Fans und redet mit ihnen, währrend er auf die anderen wartet.

Oh nein, ausgerechnet dieser eingebildete Spanier oder was er sein soll musste gewinnen. So 'ne Scheisse!, dachte sich Fabian. Es war der Fahrer, den er am wenigsten mochte, der gewonnen hatte. Er war aber auch mit seiner eigenen Leistung nicht so ganz zufrieden, er hatte gedacht, dass er weiter vorne ins Ziel kommen würde. Aber irgendwie ging danach alles schief, so dass auch Richard nicht mehr allzu weit nach vorne kam. Alles in Allem ein total verkorkstes Rennen mit dem falschen Sieger, so die Analyse von Cancellara.

"Ha, geschafft!", dachte sich Luca, als er die Ziellinie überquerte und feststand, dass er Oscar Freire hinter sich gelassen hatte. Gemeinsam mit Andrea Peron war er kurz vor Schluss seiner Gruppe entkommen.

Nach einer kurzen Ausrollphase, stieg er vom Rad ab und versuchte den Tagessieger Inigo Landaluze zu finden. Doch dieses Unternehmen gab er schnell auf, denn der Baske war nicht aufzufinden.

Daher gab er noch kurz einige Autogramme und verschwand danach erschöpft im Teamwagen.

Vollkommen entkräftet erreichte George das Ziel und war überglücklich. Er hatte seinen persönlichen Einstand mit Bravour bestanden und sogar noch die Bergwertung gewonnen. Damit hatte er nach diesen Strapazen nun wirklich nicht mehr gerechnet. Mit seinem 13. Platzt konnte er im Allgemeinen zufrieden sien, auch wenn mehr möglich gewesen wäre. Auch Ivan hatte mit seinem 8. Platz zum tollen Abschneiden von Globe Shoes Australia beigetragen. Nur Hasi war ein bisschen abgeschlagen.
War ja auch nicht sein Rennen, dachte sich George und stieg absolut fertig in den Bus. Mit den Gedanken war er jedoch bereits beim nächten Rennen...